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2011/2012 Was war! Was kommt? Seite 18 CHINA-SHUTTLE Täglich für BMW nach Shenyang Seite 26 JACOBS-KAFFEEZUG Verwöhnaroma aus Berlin Seite 30 NR. 05 | 11 DAS KUNDENMAGAZIN VON DB SCHENKER RAIL Wojciech Witkowski, Schweißer im Instandhaltungswerk Pyskowice von DB Schenker Rail Polska Seite 08 Immer im Einsatz

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Page 1: Immer im Einsatz - DB Cargo...immer im einsatz schaumwein- shuttle aus Fotos: Katalonien Thomas Straub, Andreas Reeg markets & innovation 18 was war! was kommt? Drei Manager von DB

2011/2012Was war!Was kommt?Seite 18

CHINA-SHUTTLETäglich für BMWnach ShenyangSeite 26

JACOBS-KAFFEEZUGVerwöhnaromaaus BerlinSeite 30

NR. 05 | 11Das KuNDeNmagaziN voN DB scheNKeR Rail

Wojciech Witkowski, Schweißer im InstandhaltungswerkPyskowice von DB Schenker Rail Polska

Seite 08

Immer im Einsatz

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4D Dieselhydraulik Lok

kW/PS: 800/1100

Motoren: 4

km/h: 80

Länge: 14 m

Bauzeit: 1970-92

Anzahl: 408

Hersteller: MaK, Jung-Jungenthal, Krupp, Henschel, Klöckner-Humboldt-Deutz (KHD)

Anzugskraft: 201 kN

Dienstmasse: 80,0 t

Tankinhalt: 3000 l

Achsformel: B’B’

Radsatzmasse: 20,0 t

Zugheizung: –

DB Baureihe V90

D

18,6 m

ECKEN UND KANTEN: Die Baureihe 194 war äußerst robust – manche Maschinen taten 50 Jahre ihren Dienst. Einige Loks werden von Museen und Vereinen bis heute fahrbereit gehalten.

Das deutsche KrokodilIhren Spitznamen erhielt die markante Baureihe 194 von dem noch berühmteren (und älteren) Schweizer Krokodil – bei der DDR-Reichsbahn nannte man sie jedoch Eisenschwein. Die sechsachsige Lokomoti-ve konnte 1.000-Tonnen-Güterzüge mit 50 km/h über Steigungen von 16 Promille schleppen. Auf süddeutschen Steilrampen kam sie außerdem häufig als Schiebelok

zum Einsatz. Moderne Güterzuglokomoti-ven bringen heute bei 30 Prozent weniger Gewicht doppelt so viel Leistung auf die Schiene wie die legendäre 194.

3A Elektrolokomotiven

Baujahr: 1940–1956

Leistung: 3.240 kW

Vmax: 100 km/h

Gewicht: 121 t

Besonderheiten: bis 1995 ausgemustert,

Spitzname: Deutsches Krokodil

Einsatzgebiete: Deutschland, Österreich

Anzahl Maschinen (DB): 124

Hersteller: diverse

Anfahrzugkraft: 363 kN

Länge: 18,6 m

Baureihe 194

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Schweißen ist harte Arbeit und erfordert Verantwortung. Aber wenn du das Er-gebnis der Arbeit betrachtest, erfüllt es dich mit Stolz und Freude.“ Das sagt unser Kollege Wojciech Witkowski, Schweißer im Instandhaltungswerk Pys-

kowice von DB Schenker Rail Polska. Dass der Eisenbahndienst „rau und männlich-hart“ sei, wie es bei der Bundesbahn noch 1954 offiziell hieß, hat nicht erst Julia Bader widerlegt: Die junge Ludwigshafener Lokrangierführerin sah sich anfangs mit der Skepsis ihrer männlichen Kollegen konfrontiert, „ob ich das auch schaffen kann. Inzwischen haben sich alle dran gewöhnt.“ Aus diesem Holz sind die Menschen bei DB Schenker Rail. Nach den Schwerpunktthemen in den ersten vier Ausgaben dieses railways-Jahrgangs, stellen wir in unserer Titelstory zum Jahresende bewusst die Menschen in den Mittel-punkt, die das große Räderwerk des Schienengüterverkehrs in Gang halten, Tausende von ihnen übrigens auch über die kommenden Feiertage.

Heute ist DB Schenker Rail mit einem Marktanteil von 26,5 Prozent mit großem Vor-sprung Europas Marktführer. Aber darauf ruhen wir uns nicht aus, sondern werden auch 2012 alles daran setzen, Service und Qualität zu steigern und verlässlicher Part-ner von Industrie und Handel zu bleiben.

DANKE an unsere Kunden für Ihr Vertrauen in Ihren Partner DB Schenker Rail!DANKE an unsere Leser für Ihr Interesse und vielfältiges Feedback!DANKE an unsere Kollegen für ihren professionellen Einsatz für unsere Kunden!

Auf ein Neues in 2012!

Mit herzlichen Grüßen Ihre railways-Redaktion

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Super heroeS

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immerimeinsatz

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markets & innovation18 was war! was kommt? DreiManagervonDBSchenkerRailunddie KundenDaimler,ArcelorMittal,Danone WatersUKundLafargeziehenBilanzund wageneinenAusblickRichtung2012

customers & Projects 26 transeurasischer autotransport FürBMWhatDBSchenkerRaileine täglicheBahnverbindungnachChina eingerichtet

29 ukrainische alternative FürVW-TransportevonderSlowakeinach RusslandentwickelteDBSchenkerRail eineAusweichroutedurchdieUkraine

30 Verwöhnaroma aus Berlin MiteinerKaffeefahrtaufSchienenfeierte KraftFoodsden50.Geburtstagseiner Jacobs-KaffeeröstereiinBerlin

32 schaumwein-shuttle aus Katalonien ZumFestkommtFreixenet-SektausKata- lonienauchmitderBahnnachDeutschland

35 railport ersetzt ladehof InNürnbergkönnenFirmenjetztmoderne undökologischeLogistikkonzepteumsetzen

36 Blühendes Geschäft FürdenBiokraftstoff-HerstellerTecosol transportiertDBSchenkerRailPflanzenöle undBiodiesel

37 Grenzen auflösen EininnovativesProduktionskonzeptmacht ContainertransportederTFGTransfracht imSeehafen-Hinterlandverkehreffizienter

38 schnurstracks nach london DBSchenkerRail(UK)hatdenkommer- ziellenGüterverkehrvonZentraleuropa mitdurchgehendenZügennachEngland aufgenommen

40 Bahntransport mit wind- und wasserkraft MitDeuConnutztderersteKundevon KombiverkehrdessenneuesAngebotEco Plus,umTransporteCO2-freiabzuwickeln

41 mehr Kapazität am Öresund DBSchenkerRailDanmarkinvestiertin seinKombiterminalHøje-Taastrupnahe Kopenhagen

42 lücke in rotterdam geschlossen TankcontainerausÜberseekönnenjetzt direktinsDB-Einzelwagensystemeinge- speistwerden

company & People 43 Fortschritt durch Dialog BeiderKontinentalenKonferenzund derWesthafenkonferenzgingesum aktuelleHerausforderungenundPers- pektivenfürdenBereichIntermodal

44 wüstenlogistik ImNürnbergerDBMuseumdokumentiert eineSonderausstellungdieGeschichteder Kamelkarawanen–undmoderneSchienen- projekteinArabien

02 super heroes

06 news 46 on the move

47 save the Date & impressum

08 Titelstory: Immer im Einsatz

Gut ausgebildete Profis mit vielfältigen Qualifikationen sorgentag für tag und nacht für nacht dafür, dass das europaweite netzwerk von DB schenker rail nie zum stillstand kommt.

inhalt

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Thornaby

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PHILIPPSTHAL/DEUTSCHLANDDAS�SALZ�DER�ERDE

Vertreter der K+S KALI GmbH, der K+S Aktiengesellschaft und von DB Schenker Rail Deutschland (DBSR) trafen sich im August im Werk Werra der K+S KALI GmbH zu konstruk-tiven Gesprächen über die Rolle von DBSR in den Distribu-tionsprozessen des Konzerns. Hintergrund waren logistische Herausforderungen im ersten Halbjahr, die bei K+S zu Engpässen bei der Belieferung einiger Kunden ge-führt hatten. Aufgrund eines Zugunglücks in Italien und der damit verbundenen vorgeschriebenen Überprüfung der Radsätze von Güterwagen konnten nicht alle für den Transport von Düngemitteln vorgesehen Wagen verwendet werden. Während des Treffens wurden gemeinsam Opti-mierungsansätze bezüglich der Bahnproduktionsstabilität und Wagenverfügbarkeit für zukünftige Kali-Transporte er-arbeitet. Auf dem Foto die Teilnehmer des Gesprächs in Philippsthal vor der Besichtigung des Werks Werra. ok

THoRNAby/GRoSSbRITANNIEN�SICHERE�SALZvERSoRGUNG�Mit der Verlagerung von Transporten von der Straße auf die Schiene wird die Streusalzversorgung in Großbritannien zuverlässiger und um-weltfreundlicher. In Kooperation mit dem britischen Salz- und Split-händler Nationwide Gritting and Salt Supplies und dem Hafenbetreiber Associated British Ports hat DB Schenker Rail im September die ersten Langstreckentransporte von Salz per Bahn durchgeführt. Die Züge, jeder beladen mit 1.200 Tonnen Streusalz, starteten am Hafen von Southampton in Südengland mit dem Ziel Thornaby im Nordosten der Insel. Die Projektpartner erwarten, bald regelmäßige Streusalzver-kehre über die Schiene starten zu können. ok

oFFENbACH/DEUTSCHLAND�TRANSA�wIRD�FULL�LoAD�SPEZIALISTDB Schenker Logistics bündelt die schienenaffinen Full Load-Aktivi-täten in Deutschland unter dem Dach des Tochterunternehmens TRANSA Spedition GmbH. Dazu wurden die Produkte DB SCHEN-KERhangartner und DB SCHENKERrailog in die in Offenbach an-sässige TRANSA überführt. „Damit stärken wir TRANSA im DB Schenker Verbund“, sagt Hansjörg Rodi, Vorstandsvorsitzender der Schenker Deutschland AG. „Sie wird im deutschen Markt als Spezialist für großvolumige Full-Load-Lösungen positioniert. Der TRANSA-Anspruch besteht darin, den Versand größerer Mengen zu organisieren. Das bringt eine gewisse Nähe zur Schiene.“ Die TRANSA beschäftigt rund 500 Mitarbeiter und bietet europaweit individuelle Speziallösungen, die weit über den Transport von A nach B und weit über die Grenzen Deutschlands hinausgehen. www.transa.de ok

MAILAND/ITALIEN������ZEHN�JAHRE�LIbERALISIERUNG�IN�ITALIEN��

Im Herbst 2001 fuhr in Italien der erste private Güterzug vom norditalienischen Melzo nach Zeebrügge in Belgien. Diesen 10. Geburtstag des liberalisierten Schienengüterverkehrs in Italien feierten Ende Oktober im lombardischen Senago rund 130 Geschäftspartner, Mitar-beiter und Führungskräfte von NORDCARGO, der italienischen Landesgesellschaft von DB Schenker Rail. Auf dem Foto links der ehemalige Managing Director von NORDCARGO, Luigi Legnani neben dem aktuellen Managing Director Giorgio Spadi. In Fahrt gebracht wurde der Premierenzug 2001 von der damaligen FNME Divisione Cargo, aus der später NORDCARGO hervorging. DB Schenker Rail ist seit 2009 an NORDCARGO beteiligt und seit 2010 Mehr-heitseigentümer. Das Unternehmen ist die zweitgrößte Güterbahn in Italien, einem der wich-tigsten Auslandsmärkte von DB Schenker Rail. dv

MAINZ/DEUTSCHLAND��SACHSENRöDER�vERLäSST��Db�SCHENkER�RAIL��Karsten Sachsenröder, Geschäftsführer für den europäischen Vertrieb bei DB Schenker Rail, hat das Unternehmen auf eigenen Wunsch Anfang November verlassen. „Mit Karsten Sachsenröder verlieren wir einen ausgewiesenen Spezialisten und Branchenkenner, der den Aufbau unseres europäischen Vertriebes maßgeblich vorangebracht hat“, sagte Dr. Alexander Hedderich, Vorstand von DB Schenker Rail. „Ich bedaure seine Entscheidung, danke Karsten Sachsenröder für sein Engage-ment und seine professionelle Arbeit und wünsche ihm für die Zukunft alles Gute.“ Bis zur Klärung der Nachfolge hat Axel Marschall, Geschäftsführer von DB Schenker Rail Automotive (Foto rechts), Sachsenröders bisherigen Aufgabenbereich kommissarisch übernommen. dv

offenbach

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NEwS

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Immer im Einsatz

Schienengüterverkehr ist nicht nur ein gewaltiges Räderwerk – sondern auch und vor allem Menschenwerk. Engagierte und gut ausgebildete Profis mit ganz unterschiedlichen Qualifikationen sorgen Tag für Tag und Nacht für Nacht dafür, dass Züge rollen, Signale auf Grün springen, Hochöfen nicht erlöschen und im Supermarkt der spanische Sekt nicht ausgeht. In der letzten railways-Ausgabe des Jahres 2011 spielen die Männer und Frauen die Hauptrolle, ohne die das große Räderwerk stillstehen würde.

Es braucht viele starke Arme und kluge Köpfe, um einen Rangierbahnhof effizi-ent und sicher zu betreiben. Maschen zum Beispiel, Europas größte Zugbil-dungsanlage am südlichen Stadtrand von Hamburg, beschäftigt 250 Menschen, die

zwischen null und 24 Uhr rund 4.000 Waggons durchschleusen. Sie arbeiten als Disponenten oder Wagenmeister, als Lokführer und Rangierer oder auch als Bergmeister und Vergleicher. Als eingespie-ltes Team hauchen sie einem äußerst komplexen technischen Organismus Leben ein. Als interessierter Laie kann man die Prozesse auf diesem mehr als vier Kilometer langen Rangierbahnhof eigentlich nur mit dem Blick aus dem Hubschrauber übersehen und verstehen.

Wer hier im Betriebsdienst arbeitet, muss Wind und Wetter trotzen können, in der Nacht so fit sein wie andere am Tag und Schichten an Sonn- und Feiertagen akzeptieren. Denn Güterzüge rollen an 365 Tagen rund um die Uhr. Das ist die eiserne Regel in diesem rauen Geschäft. Eisenbahner verbindet darum schon immer ein starker Teamgeist, der sich nicht zuletzt aus den Gefahren und der Schwere des Berufs erklärt. Außerdem muss sich in den äußerst arbeitsteiligen Prozessen jeder unbedingt auf seine Kollegen verlassen können.

Fast 33.000 Menschen arbeiten heute für Europas führende Güterbahn DB Schenker Rail (DBSR). Die Liberalisierung des EU-Schienengüterverkehrs hat dieses Geschäftsfeld des DB-Konzerns seit der Jahr-tausendwende von der nationalen auf eine internati-onale Bühne gehoben, sodass heute schon 44 Prozent aller DBSR-Beschäftigten außerhalb Deutschlands tätig sind. Polen (5.300 Mitarbeiter), Großbritannien (3.400) und Spanien (1.100) haben sich in den ver-gangenen Jahren als bedeutende neue Heimatmärkte von DB Schenker Rail etabliert.

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Kann man in Oberschlesien auf einer Insel ar-beiten? Wojciech Witkowski kann das, und zwar als Schweißer im Instandhaltungswerk Pyskowice von DB Schenker Rail Polska. Der zweitgrößte Reparaturbetrieb der polnischen DB-Tochter befindet sich auf einer langge-streckten Insel zwischen dem Gliwice Kanal und dem künstlichen Dzierżno-See, einem vor vielen Jahrzehnten gefluteten ehema-ligen Kohletagebau.„Wenn man meine Zeit bei PTK ZNiUT mit-rechnet, die das Werk vor der DB betrieb, bin ich seit einem Vierteljahrhundert hier tätig“, sagt Wikowski, der ganz in der Nähe in Pys-kowice wohnt. Er begann zunächst als Dreher und stieg auf der Karriereleiter auf zum Schweißer, Kranfahrer und Vorarbeiter. „Schweißen ist harte Arbeit und erfordert Verantwortung. Aber wenn du das Ergebnis

der Arbeit betrachtest, erfüllt es dich mit Stolz und Freude.“ Der 44-jährige Pole gehört einer 14-köpfigen Arbeitsgruppe an: „Wir kennen uns schon seit vielen Jahren und da-rum sind wir ein gutes Team.“Das Instandhaltungswerk Pyskowcie mit sei-nen 190 Mitarbeitern und 140 Trainees durch-laufen monatlich 80 Güterwagen. Die meisten von ihnen stammen aus dem Fuhr-park von DB Schenker Rail Polska und wer-den hier wieder in Schuss gebracht. Pyskowice (deutscher Name Peiskretscham) liegt unmittelbar nördlich der Großstadt Gli-wice im oberschlesischen Industriegebiet, das wegen seiner Steinkohle lange vor dem Ruhrgebiet erschlossen wurde.

WOJCIECH WITKOWSKI, SCHWEISSER vON DB SCHENKER RAIl POlSKA IM INSTANDHAlTuNGSWERK PySKOWICE/POlEN

Der Schweißer auf der Insel

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Von seinem Arbeitsplatz aus hat Johann Fenn die allerbesten Aussichten. Denn als Kranfah-rer im DUSS-Terminal Regensburg-Ost muss der 42-Jährige in der gläsernen Kanzel seines monumentalen Portalkrans über den Dingen stehen. Rund 100 Container und Wechselbe-hälter hebt Fenn pro Schicht mit viel Finger-spitzengefühl zentimetergenau auf Güterwagen oder Lkw oder lädt sie ab. „Das erledige ich per Joystick.“ Die Informationen, welchen Container Fenn zur Ver- und Entla-dung bringen und wo er ihn absetzen soll, lie-fert ein Computer-Monitor in seine Kanzel. Vier Umschlaggleise überspannt der rund 40 Meter breite und 16 Meter hohe Kran, der auch selbst auf Schienen fährt: „Allerdings ist meine Kranbahn nur 490 Meter lang.“ Ein gutes Auge und Schwindelfreiheit braucht

man in Fenns Job, „denn meine Kanzel schau-kelt nicht nur bei stärkerem Wind, sondern auch wenn ich Lasten anhebe oder absetze.“ Mit Ausnahme des Wochenendes ist das DUSS-Terminal Regensburg Ost rund um die Uhr geöffnet – das bedeutet für Fenn einen stetigen Wechsel aus Früh-, Spät- und Nacht-schicht. Der Kranfahrer hängt sehr an seiner oberpfälzischen Heimat. 18 Jahre pendelte er von Regensburg nach München, wo er bis 2008 als Schlosser bei DB Regio arbeitete. „Jeden Arbeitstag fünf Stunden pendeln“, er-innert er sich – bis ihm ein Jobangebot der DB-Tochter DUSS in seiner Heimatstadt über den Weg lief: „Da habe ich nicht lange nach-denken müssen und mich zum Kranführer umschulen lassen.“

JOHANN FENN , KRANFAHRER IM DuSS-TERMINAl IN REGENSBuRG/DEuTSCHlAND:

„Hier oben schaukelt es“

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„Jede einzelne Landesgesellschaft verfügt aber auch über eine eigene Identität und Traditionen“, sagt der Personalvorstand von DB Schenker Rail, Dr. Ru-dolf Müller. „Diese Unternehmenskulturen behut-sam miteinander zu verknüpfen, gehört zu den langfristigen Zielen unserer Personalstrategie.“

Im Schienengüterverkehr neigt sich die Ära der Staatsbahnen dem Ende zu – mit vielen neuen Chan-cen und Herausforderungen für Mitarbeiter. Sprach-kenntnisse, die früher keine Rolle spielten, eröffnen nicht nur Lokführern neue Karrierechancen über Grenzen hinweg. Auch im kaufmännischen Bereich bietet DB Schenker Rail Mitarbeitern mit Ambiti-onen und Träumen Perspektiven in ganz Europa (siehe auch Seite 46).

Die Eisenbahn ist männlich – diese historische Formel gilt prinzipiell seit dem ersten Einsatz einer Eisenbahn in Deutschland 1835. Lokführer war lange ein Traumberuf – aber nur für Jungen. Ab 1898 wur-den Beamtinnen erstmals in einigen Tätigkeiten zu-gelassen – solange sie unverheiratet blieben. Erst während der beiden Weltkriege kamen Mädchen und Frauen in größerer Zahl zum Zug, weil sie für die ein-berufenen Soldaten nun ihren Mann stehen mussten.

Weil „der Eisenbahndienst ein rauer, männlich-harter Dienst“ sei, wie die Firmenzeitschrift „Die Bundesbahn“ 1954 wissen ließ, sollten Frauen im

Betriebsdienst nicht eingesetzt werden. Diese Dok-trin hatte die DDR-Reichsbahn seinerzeit schon über Bord geworfen, denn zum gesellschaftlichen Selbst-verständnis des sozialistischen Arbeiter- und Bauern-Staats zählte die berufstätige Frau und Mutter. Infolgedessen trafen bei der deutschen Wiederverei-nigung 1990 zwei überaus heterogene Belegschaften aufeinander: Über 40 Prozent aller DDR-Reichsbah-ner waren weiblich – aber nur 6 Prozent der Bundes-bahner im Westen. Heute liegt der Frauenanteil im gesamten DB-Konzern bei 21 Prozent – bis 2015 soll er auf 25 Prozent steigen. Bei DB Schenker Rail Deutschland ist der Frauenanteil ebenfalls steigend, liegt aber derzeit erst bei knapp über zehn Prozent.

Traditionell ist die DB einer der größten Ausbilder Deutschlands. Anfang September stellte der Konzern bundesweit 3.400 Auszubildende, 280 Dual Studie-

„Unsere Unternehmens-kulturen wollen wir behutsam miteinander verknüpfen.“

DR. RUDOLF MÜLLER

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„Nicht viel Verkehr heute, DB Schenker Rail schickt uns wenig Züge heute, typisch Sonntag eben“, sagt Adelheid Müller, die während ihrer langen Schicht von 6 bis 18 Uhr Pause hat und in ihrem SRW – Seddin Rangierstellwerk West – über sich und ihre Arbeit als Fahrdienstleiterin erzählt. „Ich bin seit 40 Jahren dabei, erst bei der Reichsbahn, jetzt bei der DB, aber immer in Sed-din.“ Die 57-Jährige zählt hier zum Urgestein. Weil Rangierbahnhöfe zur Eisenbahninfrastruk-tur gehören, steht sie in Diensten der DB Netz AG, nicht von DB Schenker Rail. Zehntausenden Güterzügen hat Adelheid Müller an ihrem Gleisbildstellwerk schon die Weichen gestellt. Rau, aber herzlich ist der Ton, in dem sie mit den Lokführern und den Kollegen auf den beiden anderen Stellwerken kommuniziert - und dieselbe Berliner Schnauze schallt ihr aus den Funkgeräten entgegen. Denn der Rangierbahn-hof Seddin südwestlich der Hauptstadt fungiert als große Verkehrsdrehscheibe für den Schie-nengüterverkehr im Nordosten Deutschland. Hier kreuzen sich nationale und internationale Transporte. „Wir haben 365 Tage im Jahr 24 Stun-den lang geöffnet“, sagt die Fahrdienstleiterin. Adelheid Müller hat sich immer wieder umstel-len und dazu lernen müssen in ihrer langen Be-rufskarriere, zu der immerhin fast 20 Jahre bei der DDR-Reichsbahn zählten. „Dabei hatte ich das Glück, immer hier in Seddin bleiben zu kön-nen.“ Sie ist ein paar Dörfer weiter aufgewach-sen, braucht mit dem Fahrrad nur 15 Minuten zum Dienst, und „ich höre der Betrieb auf dem Rangierbahnhof auch von zu Hause.“

ADElHEID MüllER , FAHRDIENSTlEITERIN DER DB NETZ AG AuF DEM RANGIERBAHNHOF SEDDIN/DEuTSCHlAND

urgestein auf dem Stellwerk

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Nein, es ist mitnichten eine Geisterbahn, die Julia Bader steuert. Es kommt allerdings vor, dass sich ihre rote Diesellok der Baureihe 294 in Bewegung setzt, ohne dass sie oder irgendjemand sonst auf dem Führerstand wacht. Indes kann man sich darauf verlas-sen, dass hier alles mit rechten Dingen zu-geht, wenn die Lokrangierführerin am andern Ende ihres Zuges auf einem Güter- wagen steht und von dort aus über ihre 1.100 PS starke Rangierlok gebietet. „Das macht meine Funkfernsteuerung“, erklärt Julia Bader. „Zu erkennen ist der Funk- modus übrigens an den leuchtenden Lämp-chen neben den Seitenfenstern.“So erklärt sich auch die eigentümlich klin-gende Berufsbezeichnung Lokrangierführe-rin der 24 Jahre jungen Ludwigshafenerin: Sie arbeitet nicht nur auf dem Führerstand,

sondern steigt auch oft genug ab, um Wag-gons eigenhändig an- oder abzukoppeln. So benötigt Julia Bader nicht zwangsläufig ei-nen Kollegen als Begleitung, wenn sie vom Güterbahnhof Ludwigshafen, wo sie statio-niert ist, Wagen zu Kunden Richtung Speyer, Landau oder Neustadt (Weinstraße) chauf-fiert. Selbst ist die Frau.„Natürlich ist das Kuppeln körperlich an-strengend. Aber ich bin seit 16 Jahren Kunst-turnerin, und das ist ein Kraftsport“, verrät Julia Bader – und auch ihr Lieblingsgerät: Stufenbarren. Dass sie in einem sprichwört-lichen Jungen-Traumberuf ihre Frau steht, war nur am Anfang ein Thema: „Die meisten Kollegen waren skeptisch, ob eine Frau das wirklich schaffen kann. Inzwischen haben sich alle dran gewöhnt.“

JulIA BADER , lOKRANGIERFüHRERIN IN luDWIGSHAFEN/DEuTSCHlAND

Frau am SteuerZwischen drei und sechs Minuten benötigt Ahmed Takhyamti, um einen mitteleuropäischen Güterwa-gen für die Iberische Halbinsel kompatibel zu ma-chen. Im französischen Grenzbahnhof Cerbère arbeitet der 61-Jährige in der Umachsanlage der spa-nischen DB-Tochter Transfesa, fast unmittelbar am Strand des Mittelmeers. „Seit 27 Jahren bin ich bei der Firma für den Achsenwechsel und die Einstel-lung der Bremsen zuständig“, sagt Takhyamti. In der weitläufigen Anlage rollen Güterzüge auf der 1,435 Meter breiten Normalspurbreite aus Frank-reich ein. Nachdem jeder Waggon hydraulisch ange-hoben ist, entfernen Takhyamti und seine Kollegen dessen Achsen und ersetzen sie durch breitere mit der iberischen Breitspur (1,676 m) – und umgekehrt in Gegenrichtung. „Hier in Cerbère bearbeiten wir täglich zwischen 50 und 400 Wagen“, sagt der Trans-fesa-Mann, der in seiner Freizeit gern in den Bergen wandert. Das Umachsterminal an der Schnittstelle zwischen mitteleuropäischer Normalspur und ibe-rischer Breitspur erspart bei grenzüberschreitender Fracht deren Umladung auf andere Wagen.

AHMED TAKHyAMTI , MITARBEITER DER TRANSFESA- uMACHSANlAGE IN CERBèRE/FRANKREICH

Immer auf Achse

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rende und 400 Teilnehmer des Praktikantenpro-gramms „Chance plus“ ein. Die DB bildet an über 20 Standorten in mehr als 25 kaufmännisch-service-orientierten, gewerblich-technischen, Verkehrs- und IT-Berufen aus und bietet Duale Studiengänge in 18 verschiedenen Fachrichtungen an. Seit 2006 stieg die Zahl der Auszubildenden um fast 40 Prozent.

Für den Nachwuchs bleibt die Bahn auch nach der Ausbildung zumeist der Arbeitgeber ihrer Wahl: Über 90 Prozent aller Absolventen werden anschlie-ßend in ein reguläres Beschäftigungsverhältnis über-nommen. Dass sie ihr gesamtes Arbeitsleben bei der DB verbringen werden, ist seit Bahnreform und Pri-vatisierung der DB-Konzerns zwar nicht mehr selbst-verständlich. Dennoch halten viele Eisenbahner ihrem Unternehmen auch heute noch ihr ganzes Arbeitsleben hindurch die Treue. Kein Wunder also, dass die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit bei DB Schenker Rail über 27 Jahren liegt.

Wie die meisten Gesellschaften Europas, so wird auch die DB-Belegschaft im Durchschnitt älter. Gut die Hälfte aller Mitarbeiter sind heute über 50 Jahre alt „Über den Erfolg des Unternehmens entscheidet

auch, wie wir dem demografischen Wandel begegnen“, erklärt Personalvorstand Rudolf Müller. „So gewinnt beispielsweise die verbesserte Positionierung von DB Schenker Rail am Arbeitsmarkt und damit auch die Intensivierung von Recruiting-Bemühungen, aber auch die Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit älterer Mitarbeiter, beispielsweise durch Präventivmaßnah-men im Gesundheitsmanagement, an Bedeutung.“

Darüber hinaus gewinnt das lebenslange Lernen an Bedeutung: In einer Arbeitswelt, die sich durch Innovationen schneller wandelt als je zuvor, ist der Erwerb beruflicher Qualifikationen weniger denn je mit dem Ende der Ausbildung oder dem Studien- abschluss abgeschlossen. Dabei spielt auch die Ver-längerung der Lebensarbeitszeit eine Rolle.Insbesondere für Beschäftigte mit körperlich anstren-genden Tätigkeiten gilt es, für die Zielgerade ihres Berufslebens Alternativen mit anderen Aufgaben innerhalb des Konzerns zu schaffen – um das Know-how dieser erfahrenen Mitarbeiter zu erhalten. ok

C6 nennen die Experten bei OMV in Burghau-sen das Mineralöl-Zwischenprodukt, das mehrmals pro Woche in zahlreichen Kessel-wagen aus Wien in der niederbayerischen Raffinerie eintrifft. Einer der Männer, die die-se flüssige Fracht in Empfang nehmen, ist Raimund Kammergruber von DB Schenker Rail: „In der Ladestation setzen wir an jeden Kesselwagen zwei Stutzen: Durch den einen wird das C6 in anderthalb Stunden entladen, durch den anderen fließt Stickstoff zurück in den Kessel. In der Ladestation finden sechs Waggons gleichzeitig Platz. Für die Entla-dung eines ganzen Zuges mit 16 Wagen brau-chen wir etwa eine Schicht.“ Der 30-jährige arbeitet seit 2008 als Verlader in Burghausen, wo 39 DB-Mitarbeiter den umfangreichen Werksrangierdienst für OMV im Dreischichtbetrieb erledigen. Aus dem C6 produziert der österreichische Mineralölkon-

zern Benzol. „Bei der Verladung von Benzol tragen wir nicht nur eine Schutzbrille, son-dern wegen der Dämpfe auch eine Filtermas-ke“, erklärt Kammergruber. „Überhaupt ist Sicherheit bei meinem Job das A & O.“Der Mann mit dem markanten Ziegenbart ist ursprünglich gelernter Metzger, bevor ihn 2008 der Wunsch nach einer beruflichen Ver-änderung dazu inspirierte, sich beim OMV-Werksrangierdienst von DB Schenker Rail in Burghausen zu bewerben: „Jetzt passt für mich alles.“ Kammergruber lebt mit Frau und Kind im 20 Kilometer entfernten Kirchdorf, wo ihm der Inn das Revier für sein Hobby bie-tet: „Da fische ich Forelle, Karpfen oder Hecht.“ Essen müssen den Fang andere, denn Kammergruber mag keinen Fisch. „Aber beim Angeln komme ich zur Ruhe.“

RAIMuND KAMMERGRuBER , vERlADER vON DB SCHENKER RAIl IM WERKSRANGIERDIENST BEI OMv IN BuRGHAuSEN/DEuTSCHlAND

Sicherheit ist das A und O

„Über unseren Erfolg entscheidet auch, wie wir dem demografischenWandel begegnen “ DR. RUDOLF MÜLLER

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Was war! Was kommt?Es gab schon besinnlichere Weihnachtsferien für Politiker, Manager, Banker, Investoren und Steuerzahler als 2011. In vielen Ländern hat die Euro-Krise die Konjunktur abgeschwächt und die Zukunfts- aussichten eingetrübt. Gewissheiten schrumpfen – und die Unsicherheit wächst. Dennoch blickt die Realwirtschaft auf ein starkes Jahr 2011 zurück. Von Januar bis Juni wuchs die Verkehrsleistung von DB Schenker Rail in Westeuropa um 21,6 Prozent, in Osteuropa um 15,7 Prozent und in Mitteleuropa um 5,6 Prozent. Für railways ziehen drei Manager von DB Schenker Rail und vier bedeutende Kunden Bilanz und wagen einen Ausblick auf 2012.

Dr. Alexander Hedderich(46) ist Vorsitzender von DB Schenker Rail

Wir fahren heute eigene Züge in 15 Ländern. Auf dem Weg, eine wahr-haft europäische Güterbahn zu wer-den, sind wir dieses Jahr gut vorangekommen, und wir werden ihn 2012 konsequent fortsetzen. Wir werden unsere Zuverlässigkeit steigern, weil wir wissen, dass diese für unsere Kunden an erster Stelle steht. Sorgen bereiten mir die Fak-torkosten: Verglichen mit 2007 müssen wir heute rund 22 Prozent mehr für Energie und knapp 20 Prozent mehr für unser Personal ausgeben. Auch wenn wir perma-nent an der Verbesserung unserer Effizienz arbeiten, führt an Preisan-hebungen kein Weg vorbei. Intern entwickeln wir Strategien für den demografischen Wandel. Denn heu-te sind 50 Prozent unserer Mitar-beiter über 50 Jahre alt.

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Edward Rakowski Logistik-Chef bei Danone Waters UK & IRL mit den Marken Evian, Volvic und weiteren

2011 war ein gutes Jahr für Lafarge in Polen, denn wir haben so viele Baustoffe verkauft wie nie zuvor. Aber für

mich als Logistikdirektor war es gleichzeitig ein schwie-riges Jahr, geprägt von der Einführung neuer Sicherheits-

standards für Transporte auf der Straße. Ich bin gespannt, wie diese neuen gesetzlichen Grundlagen für

Spediteure den Markt im kommenden Jahr beeinflussen werden. Ich wünsche mir, dass sich die langfristige Zu-

sammenarbeit von Lafarge und DB Schenker Rail Polska fortsetzt – aber das hängt nicht zuletzt von der Waggon-

verfügbarkeit und der Bereitschaft der DB ab, die uns an-gebotenen Leistungen auch zu erbringen.

Für Danone Waters UK war es ein herausforderndes Jahr, nicht zuletzt wegen des schlechtesten Sommers seit Jahrzehnten. Aber wir sind und bleiben Marktführer für Mineralwassergetränke in Flaschen. 2012 sehen wir Wachstumspotenzial, weil das Gesundheitsbewusstsein weiter steigt und Wasser bei gesunder Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Außerdem planen wir im kommen-den Jahr eine spannende Innovation. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ist für Danone Waters UK ein wich-tiges Ziel, und dabei soll DB Schenker Rail eine Hauptrol-le spielen. 2012 wollen wir 85 Prozent unseres Transportvolumens in Großbritannien auf der Schiene abwickeln. Das klingt womöglich etwas ehrgeizig, aber wir wollen dem Ziel so nahe wie möglich kommen.

Alain thauvette Der 56-jährige Frankokanadier ist im Vorstand von DB Schenker Rail verantwortlich für die Region West mit Euro Cargo Rail (ECR) in Frank-reich, DB Schenker Rail UK in Großbritannien und Transfesa in Spanien.

Unsere drei Kernmärkte Großbritannien, Frankreich und Spanien entwickelten sich 2011 sehr unterschiedlich. In Frankreich, wo wir den Umsatz von ECR um 35 Prozent stei-gern konnten, machen uns umfangreiche Bauarbeiten zu schaffen, die uns auch 2012 beschäftigen werden. In Groß-britannien hatten wir ein sehr gutes Jahr mit einem Umsatz-plus von 11 Prozent, steigenden Marktanteilen und einem erfreulichen Profit. In Spanien kämpfen wir mit Transfesa gegen die Rezession. Dort helfen uns der Einsatz und der Er-findungsreichtum unserer Mitarbeiter, um nachhaltig schwarze Zahlen zu schreiben. Das nächste Jahr wird nicht leichter als die vergangenen. Wenn die Realwirtschaft sta-gniert, können wir trotzdem wachsen, indem wir innovativ sind und unsere Marktanteile in Westeuropa steigern.

Sławomir Babicz(42) ist Logistikdirektor bei Lafarge

Kruszywa i Beton in Polen

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MARKEtS & InnOVAtIOn

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Jacques Koch(58) ist zentraler Einkaufs-chef für Logistik-Servicelei-stungen in Europa bei ArcelorMittal in Luxemburg

Die bedarfsgerechte Waggonverfügbarkeit war in diesem Jahr nicht immer ausreichend für uns. Aber es ist positiv anzumerken, dass in einer guten Zusammenarbeit DB Schenker Rail diese Engpässe größ-tenteils abfedern konnte, beispielsweise durch eine vergrößerte Um-schlaghäufigkeit. Für 2012 hoffen wir als international aufgestellter Konzern, dass die DB den Aufbau der europäischen Netzbahn for-ciert. Das kommende Jahr wird von hoher Volatilität geprägt und da-mit schwer planbar sein. Hier erhoffen wir uns eine erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit. Die angekündigte Preiserhöhung macht mir Sorgen, denn wir sind als Stahlproduzent noch stärker mit dem globalen Wettbewerb konfrontiert als andere Branchen. Dabei muss Europa sehr auf seine Wettbewerbsfähigkeit achten.

Hans-Georg Werner (52) ist in der Geschäftsführung von DB Schenker Rail für die Region East verantwortlich und leitet in Perso-nalunion als CEO DB Schenker Rail Polska

Dr. Holger Scherr(41) leitet die weltweiten transport-

logistischen Aktivitäten der Daimler AG

In Polen haben wir 2011 mit einer großartigen Teamlei-stung die Kehrtwende geschafft und erstmals schwarze Zahlen geschrieben. Damit zahlen sich unsere strukturellen Änderungen aus, wenn auch noch nicht im erwarteten Umfang. In Rumänien und Bulgarien erzielten wir zwei-stellige Zuwachsraten und werden von den Staatsbahnen mehr und mehr als Konkurrenten wahr- und ernstgenom-men. Unser Anspruch und unser Image in Osteuropa ist, nicht der billigste, sondern der beste Anbieter zu sein. Generell wünsche ich mir für 2012, dass der westeuro- päische Liberalisierungsstandard auch Osteuropa erreicht. Beispielsweise haben wir noch immer mit großen büro- kratischen Hürden bei unseren Verkehren von und nach Russland zu kämpfen.

2011 war für uns ein Jahr voller Gegensätze. Nach dem Start voller Zuversicht stellte uns die Erdbeben-Katastrophe in Ja-pan vor völlig neue Herausforderungen. Wir haben interdis-

ziplinäre Task Forces auf die Beine gestellt, um die Teileverfügbarkeit sicherzustellen, eine große Anstrengung

für die gesamte Mannschaft. Wir gehen davon aus, dass wir ein gutes Jahr 2012 vor uns haben. Wir sind flexibel aufge-

stellt und können schnell reagieren. Die aktuelle Verunsiche-rung der Märkte lehrt uns allerdings, dass wir unsere Supply

Chains stetig weiterentwickeln müssen in Richtung Robust-heit und Flexibilität. Von unserem langjährigen Partner er-

warten wir 2012 einen zuverlässigen Beitrag zu unserer Supply Chain – in der Produktionsversorgung und der Fahr-zeugdistribution. Wir haben wichtige Produkthochläufe, bei

denen wir auf die Bahn zählen.

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MarKetS & innovation

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Frohe Weihnachten DB Schenker Rail wünscht allen Kunden, Partnern und Freunden ein besinnliches Fest und für 2012 Glück, Gesundheit und Erfolg.

Alle Jahre wieder bereitet sich die DB auf Schnee, Eis und Kälte vor. Nach zwei äußerst schneereichen Wintern hat der DB-Konzern

in diesem Jahr über 70 Millionen Euro zusätzlich in-vestiert, bis 2015 werden es insgesamt rund 300 Mil-lionen Euro sein. Ziel ist eine nachhaltige Steigerung der Fahrzeug- und Infrastrukturverfügbarkeit – ge-rade auch bei extremer Witterung.

Unser Foto zeigt den güterzUg 51657 bei Grobau auf der Sachsen-Franken-Magistrale auf dem Weg in Richtung Hof am 29. Dezember 2010. Die Diesellok der Baureihe 232 aus sowjetischer Produktion trägt unter Eisenbahnkennern den Spitznamen Ludmilla. Der DB-Betrieb macht auch über die Feiertage keine Pause. Allein in der Heiligen Nacht vom 24. auf den 25. Dezember haben in Deutschland 33.000 DB-Mitarbeiter – Lokführer, Fahrdienstleiter, Rangierer und Zugbegleiter – Dienst.

und ein gutes Neues Jahr!

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Es ist eine Strecke wie aus einem Abenteuer-roman: Von Leipzig aus geht der Weg über Polen und Weißrussland nach Moskau; von dort über die Gleise der Transsibirischen Eisenbahn immer weiter nach Osten. Über

den Ural und vorbei an dem Obelisken, der die Grenze zwischen Europa und Asien markiert. Auf seinem Weg durch die unendliche Weite des russischen Riesenreichs passiert der Zug Perm, Jekaterinburg, Omsk und Krasnojarsk, bevor er nahe der Stadt Manzhouli die Grenze nach China überquert. Ziel der fast 11.000 Kilometer langen Reise: Shenyang, ehema-lige Hauptstadt der historischen Mandschurei.

Shenyang im Nordosten Chinas ist größer als Berlin und ein Zentrum der chinesischen Autoindus-trie. BMW betreibt hier in einem Joint Venture mit dem chinesischen Unternehmen Brilliance ein Werk. Anfang 2011 hat DB Schenker Rail Automotive im Auftrag des bayerischen Herstellers erste Testzüge über den Landweg geschickt. Seit Ende November rollt nun täglich ein Containerzug – beladen mit Au-toteilen – nach Shenyang. „Dass wir für die äußerst anspruchsvolle Automobilindustrie auch für solche langen Transporte das Vertrauen bekommen, das sehen wir als Anerkennung und Ansporn“, sagt DB-Vorstand Dr. Karl-Friedrich Rausch. „Wir arbeiten bei DB Schenker außerdem an Lösungen, wie wir unsere diversen China-Züge sinnvoll bündeln und damit effizienter fahren können.“ Zwischen Chongqing und Duisburg sind in diesem Jahr – betreut von DB Schen-ker – ein Dutzend Züge im Auftrag internationaler Elektronikkonzerne gefahren.

Der große Vorteil der transeurasischen Landbrü-cke: Die Züge benötigen knapp die Hälfte der Trans-portzeit im Vergleich zum Seeschiff.

Mit dem neuen China-Zug erreichen die BMW-Lieferungen innerhalb von 23 Tagen Shenyang, das

Transeurasischer Autotransport Für BMW hat DB Schenker Rail Automotive eine tägliche Bahnverbindung nach China eingerichtet. Die neuen Verkehre verkürzen die Transportzeit gegenüber dem Seeschiff um die Hälfte.

Leipzig Am Umschlagbahnhof Wahren werden die BMW-Contai- ner auf Güterwa-gen verladen.

Moskau Die russische Hauptstadt ist Startpunkt der fast 10.000 Kilometer langen Strecke der Transsibiri-schen Eisenbahn.

im chinesischen Hinterland liegt. Mit 40 Containern verlassen die Waggons den Umschlagbahnhof Leip-zig-Wahren. Ihr Inhalt: komplette Bausätze für BMW-Modelle, die in China zu Autos für den chine-sischen Markt montiert werden. Ein Fahrzeug be-steht aus rund 8.000 Teilen, die in Leipzig verpackt und in Container verstaut werden und anschließend die Reise nach China antreten. Sub-Unternehmen von DB Schenker Rail Automotive ist die Firma Far East Landbridge, die im Schwerpunkt für die innerasiati-sche Abwicklung der Transporte zuständig ist und mit BMW bereits Geschäftsbeziehungen unterhält.

Wechsel zwischen den Welten Für die Lagerung und Verpackung der Komponenten richtet DB Schenker Logistics im Leipziger Norden im Auftrag von BMW in diesen Wochen ein neues Logistikzentrum mit 63.000 Quadratmetern Fläche ein. Hier werden die Container beladen und per Lkw zum Verladebahnhof geschickt. Von Leipzig aus wird auch – allerdings nicht über die Schiene – das BMW-Werk im südafrikanischen Rosslyn beliefert.

Die Bahntransporte nach China steuert DB Schenker Rail Automotive als Generalauf- tragnehmer in Kooperation mit den Eisenbahn- gesellschaften der Transitländer und Chinas. Unterwegs sind Übergaben zu organisieren und Zollformalitäten zu regeln. Monatelange Verhandlun-gen waren dem Start der Verkehre vorangegangen, um reibungslose Prozesse sicherzustellen.

Doch nicht nur in organisatorischer, auch in tech-nischer Hinsicht stellt der Verkehr besondere Anfor-derungen. Gleich zweimal muss die Ladung auf ihrem Weg auf Waggons mit anderer Spurbreite umgekrant werden. Denn an der Grenze Polens zu Weißrussland endet die europäische Normalspur, und es beginnt das Reich der russischen Breitspur, das bis zur

11.000 Kilometer in 23 TagenContainerzüge verbinden Leipzig und Shenyang in China

brest In der weißrussischen Stadt müssen alle ostwärts fahrenden Züge von europäischer Normal- auf russische Breitspur umgespurt werden.

Jekaterinburg Nahe der Stadt am Ural passiert der Zug die Grenze zwischen Europa und Asien.

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ukrainische Alternativen

Für Volkswagen Transporte von der Slowakei nach Russland testete DB Schenker Rail Automotive erfolgreich eine Ausweichroute durch die Ukraine.

Kontakt | Robert Nestler Telefon: +49 (0)6107 509-840 [email protected]

Das sLowakische terMinaL tkD Dobrá nahe Der ukrainischen grenze: Hier können Transporte auf russische Breit-spur umgeladen werden. Damit werden Alternativen zu den sonst übli-chen Routen über das weißrussische Brest möglich.

In kaum einer Branche ist die Produktionslogistik so komplex wie in der Automobilindustrie. So produziert Volkswagen seinen SUV Touareg im slowakischen Bratislava, ein weiteres

Werk steht in der russischen Autostadt Kaluga, wo das Modell endmontiert wird. Komplette Fahrzeuge aus Bratislava werden dabei noch in der Slowakei wieder in Einzelkomponenten zerlegt und als Bausätze nach Kaluga transportiert, wo sie für den rus-sischen Markt wieder zusammengesetzt werden. Die Touareg-Teile werden in Container verpackt und rollen in Verantwortung von DB Schenker Rail Automotive (DB SRA) mit der Bahn nach Kaluga. Zusätzlich zum bisherigen Laufweg über Polen und Weißrussland hat DB SRA im Sommer 2011 im Auftrag von Volks-wagen erfolgreich eine Alternativroute durch die Ukraine getes-tet. „In der Fahrzeugfertigung ist unser oberstes Gebot Flexibilität, dies gilt auch für unsere Transportwege“, erklärt Michael Klaus, verantwortlicher Logistikplaner bei Volkswagen Logistics. „Weil wir für unser russisches Werk eine absolut si-chere Versorgung benötigen, haben wir mit dieser Route eine alternative Strecke, auf die wir im Fall von Unterbrechungen ausweichen können.“

„Die Etablierung der Alternativroute hat uns einiges abverlangt“, erinnert sich Natalya Martynova, Projektmanagerin bei DB Schen-ker Rail Automotive. „Denn bei solchen Projekten in Richtung Osten gibt es eine Menge technischer, rechtlicher und bürokrati-scher Hürden.“ So müssen alle Transporte von europäischer Nor-mal- auf russische Breitspur umgeladen werden. Bei den bisherigen Touareg-Verkehren geschieht das im weißrussischen Brest.

Bei der Durchführung des Testzuges via Ukraine wurden die Container imTerminal TKD Dobrá auf Breitspur umgeladen. Dieses Terminal nahe der slowakisch-ukrainischen Grenze wird langjährig vom russischen DB Schenker Rail Automotive-Partner, der Firma

JSC TransContainer, gemietet und verfügt über Gleise beider Spur-breiten. Partner von DB SRA auf der Ausweichroute sind die Bah-nen ZSSK Cargo (Slowakei), UZ (Ukraine) und RZD (Russland).

Um die Fahrten möglichst kosteneffizient durchzuführen, hat DB SRA ein besonderes Transportkonzept entwickelt: So fährt ein Breitspurzug mit leeren Containern von Kaluga nach Süd-westen und gleichzeitig ein Normalspurzug von Velka Ida nach Nordosten. Beide Züge treffen sich in Dobrá, tauschen dort Con-tainer aus und kehren an ihren Ausgangspunkt zurück.

„Wir konnten erstmalig nachweisen, dass die Route über die Ukraine funktioniert – sollte es zu gravierenden Störungen auf dem Regelweg kommen, sind Volkswagen und wir vorbereitet“, erklärt Martynova. „Jetzt arbeiten wir daran, Prozesse zu optimie-ren – damit sie zu einer dauerhaften Alternative werden.“ dv

russisch-chinesischen Grenze reicht. Dort geht es wieder auf Normalspur-Gleisen weiter.

„Der Kunde muss hundertprozentig mit den Lieferungen kalkulieren können, und darum müssen wir nicht nur schnell, sondern auch absolut zuverlässig sein“, weiß Axel Marschall, Chef von DB Schenker Rail Automotive. „Damit auf so einer langen Strecke und mit so vielen beteiligten Partnern nichts beschädigt wird oder verloren geht, kommt es ent- scheidend auf Verpackung und Ladungs-sicherung an. Und bei Minustemperaturen von bis zu 30 Grad müssen wir die Fracht außerdem vor Frostschäden schützen.“

Seit November fahren die China-Züge für BMW täglich – die Versorgung des Werks in Shenyang hat damit ihren dau-erhaft angestrebten Takt erreicht. Doch für Marschall steht damit das Projekt China-Zug erst an seinem Anfang. „Das Interesse weiterer Autohersteller ist groß“, sagt der Manager. „Von einigen ha-ben wir mittlerweile konkrete Anfragen erhalten, um sie bei der Logistik nach Asi-en per Schiene zu unterstützen.“ Und auch an der Rückladung wird gearbeitet. „Verschiedene asiatische Firmen haben bereits Interesse bekundet, unseren Zug für Transporte nach Europa zu nutzen“, so Marschall. dv

shenyang In der Millionenstadt werden

BMW für den chinesischen Markt montiert.

taiga Ein Großteil der Strecke führt durch die Wälder Sibiriens.

Kontakt | Natalya Martynova Telefon: +49 (0)511 286-4016 [email protected]

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cusTomers & ProjecTs

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Was liegt näher als eine Kaffeefahrt, wenn eine Großrösterei einen runden Geburtstag feiert? So machte es jedenfalls der Lebens-

mittelkonzern Kraft Foods, dessen bekannte Kaffee-marke Jacobs seit Herbst 1961 in Berlin hergestellt wird. Und so startete das Unternehmen seine Jubilä-umsfeierlichkeiten am „Tag des Kaffees“ in einem DB-Gesellschaftswagen, an den natürlich noch eini-ge Güterwagen mit Bulk-Containern angehängt wa-ren. Denn in derartigen Behältern gelangen die noch grünen Kaffeebohnen – der sogenannte Rohkaffee – in zwei wöchentlichen Ganzzügen von Bremen-Holzhafen in die Rösterei nach Berlin. Das weltweit größte Kaffeewerk des Unternehmens im Stadtteil Neukölln beschäftigt 250 Menschen.

„Der Kaffeekonsum und die Zubereitungsvielfalt haben sich in fünf Jahrzehnten stark gewandelt. Neben dem klassischen Filterkaffee genießt man heu-te Jacobs Krönung in den unterschiedlichsten Varia-tionen“, sagte Jürgen Leiße, der Chef von Kraft Foods

Verwöhnaroma aus BerlinMit einer Kaffeefahrt auf Schienen feierte Kraft Foods den 50. Geburtstag seiner Jacobs-Kaffeerösterei in Berlin. DB Schenker Rail beliefert das Werk zweimal wöchentlich mit Rohkaffee aus dem Bremer Hafen.

Bahnhof Berlin-GesundBrunnen:

Am Ausgangspunkt der Kaffeefahrt

verwandelte sich der Bahnsteig in ein Café.

Berlin- neukölln: Auf dem Gelände des Jacobs-Werks werden Container mit Rohkaffee entladen.

für die Region Deutschland, Österreich und Schweiz, während der einstündigen Kaffeefahrt. Längst hat sich der Konzern auf die neuen Moden eingestellt und produziert in Berlin unter anderem die Tassimo-Produkte für die komfortable Kaffeezubereitung auf Knopfdruck. Unter den Gästen im Jubiläumszug war auch Karin Sommer, die unvergessene Werbe-Ikone der 1970er-Jahre, die den Werbeslogan „Jacobs Kaffee ... wunderbar!“ berühmt machte.

Allerdings schaute Kraft Foods beim runden Ge-burtstag nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch in die Zukunft. Bis 2015 sollen durch den Ausbau der Zusammenarbeit mit Organisationen wie Rain-forest Alliance, Fairtrade und 4C Association die Bohnen für alle europäischen Kaffeemarken – dazu zählen beispielsweise auch Café HAG und Onko – aus nachhaltigem Anbau stammen.

Für den Schutz der natürlichen Ressourcen in den Anbauländern engagiert sich Kraft Foods schon seit über 15 Jahren. Da passt es auch ins Bild, dass der im

Dow Jones Sustainability Index geführte Konzern auch bei den Transporten auf den nachhaltigsten Verkehrsträger setzt. „Die Partnerschaft von DB Schenker Rail und Kraft Foods geht jetzt ins 19. Jahr“, sagt Stephan Strauss, Marktbereichsleiter Baustoffe, Industrie- und Konsumgüter bei DB Schenker Rail. „Damit hat Kraft Foods seine Vorreiterrolle in Sachen umweltverträgliche Transporte unter Beweis gestellt, lange vor der aktuellen Diskussion über CO2-Emissi-onen. Wir freuen uns darauf, Kraft Foods auf diesem Weg auch zukünftig als Partner für nachhaltige Schie-nen-Transporte zu unterstützen.“

Zweimal pro Woche rollt über Nacht ein Ganzzug mit 60 Containern auf 30 Wagen vom Importhafen Bremen zur Berliner Jacobs-Rösterei, die über einen eigenen Gleisanschluss verfügt. 98 Prozent der Roh-kaffeetransporte für das Werk Neukölln laufen über die Schiene (weitere Zahlen siehe oben). ok

ÜBer kraft foods Kraft Foods ist der weltweit zweitgrößte Lebensmittelher-steller und seit der Übernahme von Cadbury der weltweit größte Anbieter von Süßwaren und Keksen. In Mitteleu- ropa gehört der US-Konzern zu den führenden Herstellern von Kaffee, Schokolade und Käseprodukten. Zu den bekanntesten Marken gehören in Deutschland neben den Kaffeemarken Jacobs, Tassimo und Café HAG auch Milka, Toblerone, Philadelphia, Mirácoli, Miracel Whip und das Kraft Feinkost-Sortiment.

Kontakt | Matthias StrobelTelefon: +49 (0)7731 887-313 [email protected]

Der Jacobs-Kaffeezug

in Zahlen

100Kaffeezüge pro Jahr.

120.000 Tonnen Rohkaffee pro Jahr.

2.200.000 Tonnen Rohkaffee seit der

Erstfahrt des Kaffeezugs 1993.

1.200Tonnen Rohkaffee pro Zug.

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Customers & ProjeCts

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In Deutschland knallen die Korken. Mehr als 270 Millionen Flaschen Sekt wurden im Jahr 2010 zwischen Passau und Kiel geleert. Mehr als 25 Millionen davon kommen von Freixenet; wäh-rend der ge-samte Markt gegenüber dem Vorjahr

nur marginal wuchs, steigerte der spanische Herstel-ler seinen Absatz um fast 13 Prozent. Doch die Kata-l a n e n l i e f e r n n i c h t n u r C av a , d i e n a c h Champagner-Methode hergestellte regionale Schaumwein-Spezialität, sondern auch mehr als sechs Millionen Flaschen Wein. Für den Transport vom Freixenet-Abfüllwerk in Villafranca del Penedés na-he Barcelona zu den deutschen Auslieferungslagern ist DHL Food Services, der Lebensmittel-Logistiker der Deutschen Post AG, verantwortlich – und dort setzt man zunehmend auf die Schiene!

Wenn vor hohen Festen wie Weihnachten, Neu-jahr und Ostern der Sektmarkt buchstäblich über-schäumt, muss die zuverlässige Versorgung mit großen Mengen aus Spanien gewährleistet sein. Seit

Schaumwein-Shuttle In der Hochsaison vor Weihnachten und Ostern transportiert DB Schenker Rail im Auftrag von DHL Food Services sechs Millionen Flaschen Freixenet-Sekt aus Südfrankreich nach Darmstadt.

Dezember 2010 nutzt DHL Food Services darum für einen Teil der Sekttransporte die Leistungen von DB Schenker Rail. „Für die zunehmenden Volumina brauchen wir zusätzliche, zuverlässige Transportka-pazitäten“, sagt Andreas Imme, Niederlassungsleiter Mannheim und Produktverantwortlicher Schiene Deutschland von DHL Food Services. „Mit DB Schen-ker Rail haben wir nun die Möglichkeit, Verkehre für unseren Kunden Freixenet systematisch auf die Schiene zu verlagern.“

Flächendeckende Door-to-Door-Logistik DB Schenker Rail führt die gesamten Verkehre für

Südwest-Deutschland durch. Da das Freixenet-Werk keinen eigenen Gleisanschluss hat, erfolgt der Vorlauf bis ins südfranzösische Perpignan mit dem Lkw. „Zwar ist Barcelona seit Kurzem an das europäische Netz angeschlossen, sodass ein Transport von dort bis nach Deutschland ohne Umladen von spanischer Breit- auf europäische Normalspur möglich wäre“, erklärt Frank Hommel, Kundenberater im Marktbe-reich Baustoffe, Industrie- und Konsumgüter bei DB Schenker Rail. „Wir nutzen jedoch für diese Trans-porte unseren Railport in Perpignan, da wir DHL so zusätzliche logistische Leistungen anbieten können.“ Von Perpignan reist die spritzige Ware über franzö-sische und deutsche Gleise bis nach Darmstadt. Hier werden die Paletten wieder auf Lkw umgeladen und

Freude in Fla-schen: Spanischer Sekt für deutsche Weihnachts- und Neujahrsfeste wartet auf seine Entladung.

ins Freixenet-Auslieferungslager nach Bingen am Rhein gebracht.

Der „Spain Shuttle“ von DB Schenker Rail garan- tiert die für diese Transporte notwendige Schnelligkeit und Zuverlässigkeit. Wagen zwischen Deutschland und Spanien pendeln in dem sechs Mal wöchentlich verkehrenden Direktzug zwischen Südfrankreich und Deutschland. Das lothringische Lerouville ist die Ver-bindungsstation zum deutschen Einzelwagensystem, im Railport Darmstadt stehen umfangreiche Infrastruktur und Equipment für Lagerung und Um-ladung der Fracht auf Lkw zur Verfügung.

Der Transport der empfindlichen Ware Sekt stellt auch an die Ladungssicherung besondere Anforde- rungen. „Damit beim Rangieren keine Flaschen zu Bruch gehen, werden die Paletten sorgfältig foliert und gegen Verrutschen gesichert“, sagt Hommel. „So ist der Transport mit der Bahn ausgesprochen schonend und sicher. Seit Beginn der Freixenet-Transporte gab es bei uns keine nennenswerten Schäden“. So trägt DB Schenker Rail dazu bei, dass den Deutschen auch in der bevorstehenden Weihnachts- und Silvestersaison nichts die Sektlaune verderben kann. dv

Kontakt | Frank Hommel Telefon: +49 (0)6131 15-61662 [email protected]

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Wachsende Volumina Fragen an Andreas Imme, Produktverantwortlicher Schiene Deutschland bei DHL Food Services, und Frank Hommel, Kundenberater im Marktbereich Baustoffe, Industrie- und Konsumgüter bei DB Schenker Rail.

Wie viel spanischen Sekt bringen Sie nach Deutschland? Imme: Sekt wird das ganze Jahr über getrunken, aber natürlich ist die Hauptsaison im Dezember und vor Ostern. Die Produktion der Weihnachts- und Silvester-mengen läuft gerade an. Wir schätzen, dass wir 2011 insgesamt bis zu sechs Millionen Flaschen mit DB Schenker Rail transportieren werden. Für das kommen-de Jahr planen wir noch eine Steigerung; dann möchten wir weitere Railports zur Belieferung von Nachschub- und Zentrallägern zur Belieferung unserer Kunden in Deutschland nutzen.

Was bringt die Umstellung von der Straße auf die Schiene? Hommel: Vor allem in den Spitzenzeiten ist es schwierig, genügend Lkw-Kapazitäten zu finden. Mit unserem Spain Shuttle und unserem Railport-System können wir die Men-gen schnell und zuverlässig transportieren – auch jetzt im Dezember. Wirtschaftlichkeit spielt für DHL Food Services und Freixenet ebenfalls eine wichtige Rolle. Innerhalb un-seres Netzwerks können wir eine hohe Wiederbeladung si-cherstellen, was sich für unsere Kunden in günstigeren Preisen niederschlägt.

Spielt die Ökologie auch eine Rolle?Hommel: Ja, der ökologische Aspekt ist unserem Kun-den ebenfalls wichtig. Durch die Verlagerung auf die Schiene leistet DHL Food Services einen wichtigen Bei-trag zum Erhalt einer lebenswerten Umwelt. Den Nach-weis darüber erstellt DB Schenker Rail in Form eines Zertifikats, das zeigt, wie viel CO2 bei den Transporten gegenüber dem reinen Lkw-Transport eingespart wur-de. Diese Daten nutzt DHL Food Services für seine Um-weltkommunikation und für die Weitergabe an seinen Kunden Freixenet.

Wie wird sich die Zusammenarbeit zwischen DHL Food Services und DB Schenker Rail weiterentwickeln?Imme: Nachdem die Transporte via Perpignan erfolgreich implementiert wurden, beginnen wir jetzt mit Abholun-gen aus dem Norden Spaniens über das Terminal in Bayonne. So können wir mithilfe von DB Schenker Rail die Logistik von unseren Wein- und Sektanbaugebieten nach Deutschland per Bahn organisieren. In weiteren Schritten sind auch längere Distanzen in ganz Europa denkbar.

KultmarKe: Das Freixenet-Stammhaus im katalanischen Sant Sadurní d’Anoia.

Gemeinsam Für zuverlässiGe seKtver-

sorGunG: Andreas Imme (r.) und Frank Hommel.

moderner DB Schenker railport erweitert Logistikangebot In Nürnberg können Firmen ab Januar 2012 moderne und ökologische Logistikkon- zepte nutzen. Europaweit bietet DB Schenker seinen Kunden mit über 100 multi-modalen Schienenlogistikzentren die Möglichkeit für door-to-Door-Logistik.

Bei der Besichti-GunG konnten sich die Gäste von der Weitläufigkeit und Leistungsfähigkeit der Zugbildungsan-lage Nürnberg Rangierbahnhof überzeugen.

Großer Bahnhof in Nürnberg: Drei Monate vor Eröffnung hatten DB Schenker Rail und die DB Schenker-Tochter TRANSA Spedition

Kunden eingeladen, um sich von der Leistungsfähig-keit des neuen DB Schenker Railports zu überzeu-gen. Nach einer Vorstellung des Konzepts im DB Museum gingen Gäste und Gastgeber weiter zur Be-sichtigung der neuen Lagerhalle und des Rangier-bahnhofs Nürnberg.

Im Zuge des Verkaufs von DB-Flächen wurde im Jahr 2010 die alte Verladehalle bahntechnisch stillgelegt. Für die Zeit bis zur Inbetriebnahme der neuen Anlage hat DB Schenker Rail gemeinsam mit der TRANSA Spedition eine Übergangslösung geschaffen.

Der neu errichtete Logistikstandort eröffnet Möglichkeiten, die weit über die bisherigen hinaus-gehen. „Der Standort bietet ideale Voraussetzungen für multimodale und branchenübergreifende Schie- nenlogistik“, sagt Wolfgang Rebhan, Leiter Regional-vertrieb Nürnberg bei DB Schenker Rail. „Unsere Kunden haben direkte Anbindung an das Schinen- güterverkehrsnetz und können von hier aus jedes europäische Wirtschaftszentrum erreichen.“

DB Schenker Rail ist Eigentümer der neuen An-lage, Betreiber ist TRANSA. Die 5.000-Quadratmeter-Halle ist auf die Lagerung unterschiedlichster Güter ausgelegt. So trägt sie zum Beispiel den Anforderun-gen der im Raum Nürnberg besonders stark ausgepräg-ten papierverarbeitenden Druckindustrie Rechnung: Bei einer Boden-tragfähigkeit von bis zu 20 Tonnen je Quadratmeter und einer Lagerhöhe von neun Me-tern ist das Handling der größten Papierrollen, die europäische Papiermühlen produzieren, kein Pro- blem. Auch im härtesten Winter ist die Halle auf 16 Grad beheizbar; damit ist sie auch für viele Arten palettierter Ware und Konsumgüter optimal geeignet. Modernste Einrichtungen sorgen dafür, dass der Be-trieb Umwelt und Klima schont: Eine Erdwärmehei-zung und eine Photovoltaikanlage vermeiden die Entstehung von rund 200 Tonnen CO2 pro Jahr.

Die unmittelbare Nähe des neuen DB Schenker Rail-ports zur Zugbildungsanlage in Nürnberg mit deren zahlreichen Fernverbindungen über das Netzwerk von DB Schenker Rail wirkt sich darüber hinaus äußerst positiv auf die Transportzeiten für die Waren aus.

Neben den bisherigen Kunden am Standort Nürn-berg haben bereits weitere Unternehmen großes Interesse bekundet, integrierte Logistiklösungen von DB Schenker unter Einbindung des neuen Schienenlogistikzentrums nutzen zu wollen. „Wir bieten unseren Kunden vor Ort viele Leistungen aus einer Hand auf Basis moderner und ökologischer Logistikkonzepte an“, so Andreas Werk, verant-wortlicher Projektleiter für die Umsetzung der Bau-maßnahme im Bereich Railports and Rail Projects von DB Schenker Rail. „Und wir sind optimistisch, dass wir in den kommenden Monaten weitere Fir-men in der Region von unserem Leistungsangebot überzeugen können.“ dv

Kontakt | Wolfgang Rebhan Telefon: +49 (0)911 219-1960 | [email protected] Jürgen Ehrhardt Telefon: +49 (0) 911 626639-50 | [email protected]

europaweite door-to-door-loGistiKKompetenz von dB schenKer rail In über 100 Schienenlogistikzentren bietet DB Schenker seinen Kunden die Möglich-keit, von den ökologischen und ökonomischen Vorteilen des Bahntransports zu profitieren. Zu den individuellen Haus-zu-Haus-Serviceangeboten gehören Umladung, Lagerung, Verzollung, Kommissionierung, Straßentransporte und Just-in-time-Zustellung.

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Grenzen auflösen Ein innovatives Produktionskonzept macht Containertransporte der TFG Transfracht im Seehafen-Hinterlandverkehr effizienter.

Drehscheibe: Alle TFG-Transporte für

Augsburg und Bamberg werden ab Dezember

von Nürnberg aus weiterverteilt.

Als führender deutscher Operateur im Seehafen-Hinterlandverkehr transportiert TFG Trans-fracht täglich große Mengen Güter von den

Häfen Hamburg und Bremerhaven zu den verschiedens- ten Zielen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Drehscheibe und Zugbildungsanlage für Transpor-te nach Süden fungiert dabei meist der Rangierbahnhof Maschen bei Hamburg. Viele Containerzüge von DB Schenker Rail verkehren zwischen Maschen bei Hamburg und den 15 deutschen Hinterland-Terminals im Auftrag von TFG und machen den Operateur zu einem wichtigen Kunden im Marktbereich Intermodal.

Mit einem innovativen Transportkonzept rollen die TFG-Transporte zwischen der Küste und Süd- deutschland ab Dezember 2011 noch effizienter. Bis-lang fuhren wöchentlich je fünf Ganzzüge von Maschen nach Augsburg beziehungsweise nach Bam-berg und zurück. Im neuen Produktionskonzept en-den alle Züge in Nürnberg; das dortige Terminal dient als Drehscheibe, von der aus die TFG-Container in Antennen nach Bamberg oder Augsburg weitertrans-portiert werden. „Das Konzept, über Hinterlandhubs maritime Verkehre abzuwickeln, ist neu“, erklärt Andreas Schulz, Leiter des Marktbereichs Intermo-

dal. „Es zeigt, dass wir produktionelle Gegebenheiten an den Stellen anpassen, an denen es für die Verkeh-re Sinn macht und dem Kunden Vorteile bringt.“

Die Vorteile für TFG liegen in einer höheren Flexi-bilität und Leistungsfähigkeit des gesamten Systems. „Mit dem neuen Hub-System können wir unseren Kun-den zukünftig höhere Frequenzen zwischen den See-häfen und dem Terminal Nürnberg anbieten“, kommentiert TFG-Geschäftsführer Gerhard Oswald. Durch die Antennenverkehre von Nürnberg werden die Terminals Bamberg und Augsburg häufiger bedient, und die Abfuhr kann besser geplant werden. dv

Kontakt | Martin Herzig Telefon: +49 (0)30 [email protected]

Blühendes Geschäft Für den Biokraftstoff-Hersteller Tecosol transportiert DB Schenker Rail Pflanzenöle und Biodiesel, unter anderem von Rotterdam nach Ochsenfurt.

Kontakt | Annette Wilms-LangerTelefon: +49 (0)911 219-5562 [email protected]

Öl für Ochsen-furt: Kesselwagen

bringen jährlich rund 18.000 Tonnen

Pflanzenöle zum Tecosol-Werk. Dort

wird der Rohstoff zu Biodiesel veredelt.

Wenn im Mai die gelben Rapsfelder weithin leuchten, blüht dort nicht nur die wichtigs- te Pflanze für die Herstellung von Speise-

ölen. Auch Biodiesel wird hierzulande hauptsächlich aus Raps gewonnen. Die Tecosol GmbH setzt für die Herstellung des umweltfreundlichen Treibstoffs nicht nur Rapsöl, sondern auch andere Pflanzenöle und Altspeiseöle ein. Ein nicht unerheblicher Teil der Roh-stoffe wird für Tecosol über den EU-Handels- platz Rotterdam abgewickelt. In der Fabrik des Unternehmens im unterfränkischen Ochsenfurt wer-den die Öle dann zu Treibstoff für Dieselmo- toren veredelt.

„Umweltschutz gehört zur Unternehmensphilo-sophie von Tecosol, und darum hat sich das junge Unternehmen nach erfolgreichen Probeverkehren im Mai 2011 entschlossen, die Rohstoff- und Dieseltrans-porte auf der Schiene durch DB Schenker Rail durch-führen zu lassen“, sagt Annette Wilms-Langer, Kundenberaterin bei DB Schenker Rail. In Kesselwa-gen, zusammengestellt zu Ganzzügen von je 1.000 Nettotonnen, reisen die Rohstoffe von Rotter-dam zum Ochsenfurter Werk; rund 18.000 Tonnen sind für die ersten zwölf Monate geplant.

DB Schenker Rail ist außerdem für den Transport von jährlich rund 6.000 Tonnen Biodiesel auf ver-schiedene Auslieferungslager in ganz Deutschland verantwortlich. Neben der reinen Transportleis- tung nimmt Tecosol auch Serviceleistungen von DB Schenker BTT in Anspruch. Der Kesselwagen- spezialist stellt die Wagen zur Verfügung und über-nimmt das Schadwagenmanagement.

„Die Tecosol-Transporte sind logistisch anspruchs-voll“, erklärt Wilms-Langer. „Denn wegen wechseln-der Transportmengen und -termine müssen wir sehr kurzfristig agieren. Außerdem müssen wir uns eng mit der Firma Südzucker abstimmen, auf deren Gelände die Tecosol-Fabrik steht und an deren Werks- rangierdienst die Kesselwagen übergeben werden.“

Die Kundenberaterin ist davon überzeugt, dass die Ära der Biokraftstoffe gerade erst begonnen hat. „Wir hoffen, dass mit steigendem Verbrauch auch unsere Transport-volumina für Tecosol zunehmen werden.“ dv

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Customers & ProjeCts

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Schnurstracks nach London DB Schenker Rail (UK) und DB Schenker Rail Polska haben den kommerziellen Güterverkehr von Zentraleuropa mit durchgehenden Zügen bis in die britische Hauptstadt aufgenommen.

Dreifach ausgezeichnet: Les Bennett (Senior Electrical Engi-neer), Tim Gabb (Locomotive Fleet Services Engineer), Neil Thompson (Production Manager) mit Ehefrau Sarah Thompson und Graham Young (UK Business Manager Industrial) (v. l. n. r.)

LOKtaufe: Die erste umgebaute Lok wurde auf den Namen Marco Polo getauft.

eurOtunneL-gesPann: Eine Class-92-Lokomotive vor großkalibrigen kontinental- europäischen Güterwagen, die nun erstmals bis nach London rollen.

Siebzehn Jahre nach der Eröffnung des Eurotun-nels erhält die Schienenverbindung zwischen Frankreich und Großbritannien neue Impulse

durch den Schienengüterverkehr. Im November star-teten DB Schenker Rail (UK) und DB Schenker Rail Polska ein wöchentliches Güterzugpaar von Wrocław in Polen nach London. Damit werden erstmals Gü- terzüge mit kontinentaleuropäischen Lademaßen nach Großbritannien gefahren. Kunden aus der Auto-mobilbranche, dem Einzelhandel und der Lebensmit-telindustrie nutzen das neue Angebot. Für die knapp 2.000 Kilometer benötigen die Züge rund 50 Stunden.

„Das neue Angebot stärkt den direkten Waren- austausch zwischen den europäischen Wirtschafts- zentren über die umweltfreundliche Schiene“, sagte der Vorsitzende von DB Schenker Rail, Alexander Hedderich. „Für 2012 pla- nen wir bei guter Nachfrage mehr Abfahrten auf dieser Linie.“

Der Premiere waren aufwendige Tests und Zulas-sungsverfahren vorangegangen. DB Schenker Rail räumt mit diesem neuen Verkehr ein Hindernis aus dem Weg, das den Schienengüterverkehr seit Eröff-nung des Eurotunnels vor 18 Jahren massiv erschwert hatte. Denn auf dem konventionellen britischen Stre-ckennetz sind Waggons mit europäischen Dimensio-nen nicht zugelassen.

Zwar wird sich daran in naher Zu- kunft nichts ändern – aber auf der neuen Hochgeschwindig- keitsstrecke High Speed One v o m Kontakt | David Kerr

Telefon: +44 (0)1302 57-5000 [email protected]

Preisregen für DB schenKer raiL (uK) Im September wurden in Oxford die begehrten Rail Freight Group Awards verliehen. Der britische Schienengüterverkehrs-Verband zeichnete DB Schenker Rail (UK) in drei Kategorien aus: So erhielt das Unternehmen den Technical Development Award für die Anpassung der Class-92-Lokomotiven an die Anforderungen der Hochgeschwin-digkeitstraße High Speed One (siehe den größeren Beitrag). In der Kategorie „Business of the Year“ belegte die DB den zweiten Platz für die erfolgreiche Vermarktung der neuen High-Speed-One-Verkehre. Und schließlich ging der „Outstanding Individual Contribution“-Preis an Neil Thompson, Production Manager bei DB Schenker Rail (UK), für seine besonderen Leistungen im Bereich Kundenservice.

Eurotunnel bis London können nun europäische Güterwagen nachts bis London rollen. Das Terminal befindet sich im Stadtteil Barking im Osten der briti-schen Hauptstadt. Für das neue Angebot mussten auch die Lokomotiven umgebaut und mit

der Leit- und Sicherungs-technik für die 109 Kilo-meter lange High Speed One ausgerüstet werden.

Dafür wurde DB Schen-ker Rail (UK) jetzt

au c h i n G ro ß - britannien mit

einem Preis ge-ehrt (siehe Kas-

ten rechts).

Carsten Hinne, Managing Director Logistics bei DB Schenker Rail (UK), kündigt an: „Wir wollen unsere Ku n d e n i n G ro ß b r i t a n n i e n kü n f t i g n o c h stärker vom Potenzial dieser Relation über die High-Speed-One-Route auf den Kontinent überzeu-gen. Die Nachfrage ist groß.“ dv/ok

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CuStomerS & ProjeCtS

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Für einen neuen Auftrag des Zement-Herstellers Cemex rüstete die spanische DB-Tochter 28 Waggons um.

DB Schenker Rail Danmark investiert in sein Kombiterminal Høje-Taastrup nahe Kopenhagen.

Kontakt | Lars Herrig Telefon: +49 (0)30 297-54311 [email protected]

Mörtel ans Mittelmeer

Transfesa setzt auf eigene Waggons

Mehr Kapazität am Öresund

Bahntransporte mit Wasserkraft

Euro Cargo Rail (ECR) und der Baustoffherstel-ler PRB haben eine neue Direktverbindung für Schienengütertransporte zwischen West- und

Südfrankreich eingeweiht. PRB transportiert über die neue Verbindung wachsende Produktionsmengen an Industriemörtel umweltfreundlich über die Schie-ne. ECR, die französische Tochter von DB Schenker Rail und erstes privates Schienengüterverkehrsun-ternehmen in dem Land, ist für die Durchführung verantwortlich.

Zunächst wird wöchentlich ein Ganzzug mit 18 Wagen und insgesamt 1.000 Nettotonnen palettierter Ware das PRB-Werk in La Mothe-Achard in der Ven-dée in Richtung des knapp 1.000 Kilometer entfern-

ten Rognac an der Côte d'Azur verlassen. Damit entfallen jedes Jahr rund 1.600 Lkw-Transporte auf der Straße. Bis 2013 möchte das Baustoffunterneh-men die Kapazitäten auf bis zu 30 Wagen pro Woche ausweiten und weitere Regionen Frankreichs an-schließen.

Um die Schienenverkehre möglich zu machen, hat PRB bedeutende Summen in Gleisanlagen an ihrem Werksstandort investiert. „Wir sind dem Umwelt-schutz verpflichtet und haben vor zwei Jahren ein Umweltmanagement-Zertifikat nach ISO 14001 erhal-ten“, erklärt Jean-Jaques Laurent, CEO von PRB. „Mit der Umstellung unserer Transporte auf die Schiene tragen wir aktiv zur CO2-Vermeidung bei.“ dv

Strategisch günstig in Høje-Taastrup nahe der dänischen Hauptstadt Kopenhagen befindet sich das Kombiterminal von DB Schenker Rail

Danmark. Um den wachsenden Güterverkehr zu bewältigen, hat das dänische Schienengüterverkehrs-unternehmen 2011 umfangreiche Erweiterungsar-beiten vorgenommen. So wurde zwischen März und Juli die Fläche der Anlage um 25.000 Quadratmeter vergrößert, die Lagerkapazität für Container wuchs um das Achtfache und es entstanden 700 Meter neue Gleise. Damit wird das Terminal zu einer Hauptdreh-scheibe im Güterverkehr zwischen der Hauptstadt-

region und dem Öresund. Es spielt außerdem eine zentrale Rolle bei Bahntransporten, die bisherige Fährverbindungen über Kattegat und Öresund nach Schweden ersetzen. Hauptkunden des Terminals sind der Bierproduzent Carlsberg, der täglich zwei Züge nach Høje-Taastrup schickt, und der Reedereikonzern Maersk mit einem täglichen Zug. dv

Seit Januar transportiert Transfesa in Spanien Kohle für Cemex, die zu den weltweit führen-den Herstellern von Zement und Beton zählt

und weltweit über 50.000 Menschen beschäftigt. Die Züge rollen vom katalanischen Mittelmeer-hafen Tarragona nach Morata de Tajuña bei Madrid. Das neue Geschäft hatte Transfesa zunächst mit gemieteten Waggons aufgenommen. Gleichzeitig baute die Transfesa-Werkstatt Transervi 28 eigene Güterwagen für diese Cemex-Transporte um. Seit Juni setzt die spanische DB-Tochter für diese Transporte ausschließlich eigene Lokomotiven und Waggons ein. ok

In Kooperation mit dem Marktbereich Intermodal von DB Schenker Rail bietet Kombiverkehr, Eu-ropas führender Operateur im intermodalen

Verkehr, Spediteuren CO2-freie Bahntransporte an. Dabei greift Kombiverkehr für sein umweltfreundli-ches Transportprodukt auf das Angebot Eco Plus von DB Schenker Rail zurück. Hierfür bezieht die Deut-sche Bahn regenerativen Strom aus deutschen Was-serkraftwerken.

Mit der DeuCon Chemielogistik GmbH konnte die Kombiverkehr ihren ersten Kunden für das umwelt-freundliche Produkt gewinnen. Seit der Gründung 1991 ist das Unternehmen im Bereich der Tank- und Schütt-guttransporte für die chemische Industrie im interna-tionalen Containerverkehr tätig. Als namhafter Dienstleister der Papier- und Sprengstoffindustrie be-fördert sie auch Explosivstoffe, die ausschließlich im Bergbau und der zivilen Spreng-stoffindustrie Anwendung finden. Wann immer es geht, setzt DeuCon bei seinen Transporten auf den Kombinierten Verkehr. „Die Entlastung der Straße bedeutet für uns nicht nur eine Entlastung der Umwelt, sondern auch eine erhöhte Sicherheit un-

serer zum Teil sensiblen Sendungen,“ sagt Lorenz Rö-diger, Geschäftsführer der Deucon Chemielogistik GmbH. „Damit war es für uns nur konsequent, das An-gebot von Kombiverkehr und DB Schenker Rail zu nutzen. Es bietet für viele Unternehmen die Chance ihre oft kommunizierten guten Vorsätze zum Schutze der Umwelt auch in die Tat umzusetzen.“ Deucon hat die umweltfreundlichen Transporte auf verschiedenen Relationen gebucht und nutzt das Angebot bereits täglich zwischen Hamburg, München, Rostock, Leipzig und Duisburg. Bei dem geplanten jährlichen Transpor-taufkommen ergibt sich für die Verkehre eine reduzier-te CO2-Emission von 299 Tonnen. dv

Die Transfesa-Wagen wurden für die Zementtranspor-te umgebaut. fo

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Kontakt | Nadja Rachow Telefon: +33 (0)9 774000-47 [email protected]

Kontakt | Juan Carlos Duerr Telefon: +34 (0)913 879-981 | [email protected]

Kontakt | Louise Eriksen Telefon: +45 (0)88 [email protected]

Französischer Baustoffhersteller verlagert Transporte auf die Schiene.

Mit DeuCon nutzt der erste Kunde von Kombiverkehr das Angebot Eco Plus, um Transporte CO2-frei abzuwickeln.

CusToMers & ProjeCTs

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Fortschritt durch Dialog Bei der Kontinentalen Konferenz und der Westhafenkonferenz ging es um aktuelle Herausforderungen und Perspektiven für das kontinentale und maritime Marktsegment im Kombinierten Verkehr.

AUFMERKSAMES PLENUM: Auf der Westhafenkonferenz verfolgen Experten einen Fachvortrag.

ARbEitSgRUPPE FoREcASt-iNg (v. L. N. R.): Rob van Dijk (Hyundai Merchant Marine Netherlands) und Andreas Schulz (Leiter Marktbereich Intermodal, DB Schenker Rail).

coNtAiNERSchiFF iM PoRt oF ANtwERP: Der Hafen an der

Schelde ist der zweitgrößte Um-schlagplatz für Container in Europa.

Im September waren Vertreter zahlreicher Unternehmen, die mit dem Marktbereich Intermodal im kontinentalen Verkehrsseg-

ment eng zusammenarbeiten, der Einladung zur Kontinentalen Konferenz ins rheinland-pfälzische Flonheim gefolgt. Im Laufe der Vorträge und intensiven Diskussionen ent-wickelten sich die aktuelle Transportqualität der Schienengüterverkehre und die Investi-tionsperspektiven in Wagenmaterial zu zen- tralen Themen.

Dementsprechend lag ein Vortragsschwer-punkt auf den Investitionen der vergangenen Monate und den Perspektiven für das kom-mende Jahr. Allein in 2011 hat DB Schenker Rail knapp 400 Millionen Euro in neue Lokomo-tiven und Wagen investiert.

Impulse für den Seehafen-Hinterlandverkehr Bei der Westhafenkonferenz, die Mitte Oktober in Antwerpen stattfand, ging es um die Inten-sivierung der Zusammenarbeit bei den Contai-nerverkehren im Hinterland der Seehäfen Rotterdam, Antwerpen, Zeebrügge und Amster-dam entlang der gesamten Transportkette.

Als aktuelle Herausforderungen beim Haupt-thema Modal Shift traten vor allem drei The-men hervor: die Bündelung der Container angesichts einer zunehmend zersplitterten Terminallandschaft in den Häfen, der Bedarf an wettbewerbsfähigen Lösungen für Kurzstre- cken und die steigenden Anforderungen an den landseitigen Zu- und Abfluss der Container aufgrund signifikant steigender Schiffsgrößen.

Positives Signal für entsprechende Infrastruk-turmaßnahmen aus der Konferenzumfrage: 72 Prozent der Teilnehmer schätzen das zukünf- tige Verkehrswachstum als stark genug ein, um trotz Volatilität des Transportaufkommens ent-sprechende Investitionen zu rechtfertigen. dv

Kontakt | Kontinentale Konferenz Jana Siedenhans Telefon: +49 (0)6131 [email protected]

Kontakt | Westhafenkonferenz Felicitas Leibfarth Telefon:+49 (0)30 297-54316 [email protected]

MoDELLbAhN: Julian Slater von Plasmor (links) und Mark Barratt von DB Schenker Rail (UK) nach Unter-zeichnung des Vertrags.

Der italienische Kosmetikhersteller Chromavis liefert Pulver und Emulsionen jetzt per Bahn nach England.

Baustoffhersteller Plasmor verlängert Transportvertrag bis 2020.

Schönheit für das Vereinigte Königreich

Britische Beton-Bahn

Der britische Baustoffhersteller Plasmor hat den bestehenden Transportvertrag mit DB Schenker Rail (UK) bis 2020 verlängert. DB Schenker Rail

(UK) fährt wöchentlich sechs Ganzzüge mit Betonbau-steinen vom Plasmor-Stammwerk im nordenglischen Great Heck zu den Standorten des Unternehmens in Big-gleswade, Ostengland, sowie Bow West, nahe dem Aus-tragungsort der Olympischen Spiele 2012.

Plasmor expandierte Mitte der 80er-Jahre nach Ost- und Südengland. Schon damals fiel die Entscheidung, die Bahn als das zentrale Transportmittel für Betontrans-porte zu wählen. „Die Schiene ist ein entscheidender Bestandteil unseres Distributionsnetzes“, sagt Julian Slater, Managing Director von Plasmor. „Und DB Schenker Rail bietet den hohen Standard an Zuverläs-sigkeit, den wir für unseren Betrieb brauchen.“ dv

DB Schenker Rail (UK) wickelt seit September 2011 Transporte für den italienischen Kosme-tikhersteller Chromavis ab. Die palettierten

Pulver und Emulsionen, bestimmt für den britischen Kosmetik-Einzelhändler The Body Shop, werden per Bahn vom Chromavis-Werk im norditalienischen Cre-mona zum Auslieferungslager des Unternehmens in Littlehampton an der englischen Südküste gebracht.

Chromavis hat die Transporte bislang aus- schließlich per Lkw durchgeführt. DB Schenker

konnte eine Schienenverkehrslösung entwickeln, die sowohl die Umweltfreundlichkeit als auch die Lieferzuverlässigkeit verbessert. Der Kosmetikher-steller plant nun, weitere Transporte auf die Schiene zu verlagern. dv

Kontakt | David Cross Telefon: +44 (0)1302 57-5000 [email protected]

Kontakt | Nigel Smith Telefon: +44 (0)1302 57-5000 [email protected]

Tankcontainer aus Übersee können direkt vom Rotterdamer Hafen in das Einzelwagensystem von DB Schenker Rail eingespeist werden.

Lücke geschlossen

Durch eine Kooperation mit dem Pernis Combi Terminal (PCT) schließt DB Schenker Rail die

Lücke zwischen dem Rotterdamer Hafen und dem Einzelwagensystem beim Transport von Tankcontainern. Das neue Angebot ist die Antwort auf wachsende Nachfrage europäischer Kunden nach intermodalen Trans-portmöglichkeiten.

Das PCT im Rotterdamer Hafen ist ein trimodales Terminal, in dem Umla-dungen zwischen Schiff, Bahn und Lkw möglich sind. Die Anlage verfügt über vier Gleise mit eine Länge von insge-samt 1.400 Metern, eine Rangierlok

und zwei Reach Stacker. Das PCT kann 600 Meter lange Züge abfertigen.

Tankcontainer, die per Seeschiff Rotterdam erreichen, können im PCT direkt auf Waggons verladen und ins Einzelwagensystem von DB Schenker Rail eingespeist werden. Von dort be-stehen direkte Verbindungen zu zwei wichtigen Drehscheiben im Einzelwa-gensystem von DB Schenker Rail, Ha-gen-Vorhalle und Köln-Gremberg. dv

Kontakt | Kerstin Derpmann Telefon: +31 (0)30 235-4477 [email protected]

42 | Railways 43Railways |

COMPANY & PEOPLE

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Vom Mythos der KarawanenCamel Train ist ein englisches Wort für Karawane. Kein Wunder, denn die Wüstentransporte bestanden oft aus hunderten von Tieren. Das Nürnberger DB Museum zeigt jetzt eine Sonderausstellung über die Geschichte der Logistik in den Wüsten Arabiens.

TradiTionelle und moderne VerkehrsmiT-Tel: In der Wüste müssen auch Autofahrer und Lokführer mit Kamelen rechnen.

karawane in südTunesien: Mensch und Tier müssen sich bedin-gungslos aufeinander verlassen können.

Sie beförderten Seide und Geschmeide, Gewürze und Räucherwerk. Sie zogen durch die Sahara und Arabien bis nach Indien und China. Auf der

Seidenstraße oder der Weihrauchstraße brachten sie exotische Waren zum Mittelmeer, zum Weitertrans-port nach Europa. Um Karawanen ranken sich My-then und Legenden, und es entstehen Bilder im Kopf aus Tausendundeiner Nacht – von der Weite der Wüs-te, von gewieften Händlern und den Geheimnissen einer fremden Welt.

Das Wort Karawane ist persischen Ursprungs: Ker-wan bedeutet Handelsschutz. Denn die Kaufleute oder Pilger begaben sich gemeinsam auf Gedeih und Verderb auf weite Überlandreisen, die oft monatelang dauerten und voller Gefahren waren: Hitze, Kälte, Wasserman-gel oder Überfälle. Die Karawanenführer – Kerwanba-schi - mussten die Topographie und die Natur genau kennen. Wasserstellen langen manchmal bis zu 250 Kilometer voneinander entfernt. Den Weg zeigten die

Sterne am Himmel. Dieses Wissen zählt zu den bedeu-tenden Kulturleistungen der Arabischen Welt.

Mit ihren Kamelkarawanen waren die Araber frü-he Wegbereiter eines globalen Wirtschaftsaus-tauschs. Zugleich pflegten und schufen sie Kontakte über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg. Die Karawanen schlugen Brücken zwischen Europa und der Arabischen Welt sowie darüber hinaus über die Seidenstraße bis nach China.

Dem Mythos der Karawanen spürt eine Sonderaus-stellung nach, die am 6. Dezember im Nürnberger DB Museum ihre Tore öffnet. Besucher können sich mit allen Sinnen in die Wüstenwelt hineinfühlen und dabei lernen, wie sich die Karawanen organisierten, um ihre Waren von Asien nach Europa zu transportieren.

„Die Entstehung der Karawanen war aufs Engste verknüpft mit der Domestizierung des Kamels auf der Arabischen Halbinsel etwa 1000 vor Christus“, sagt Professor Horst Kopp, der Vorsitzende des Vereins

Arabisches Museum in Nürnberg und Mitinitiator der Ausstellung. Den Todesstoß versetzten ihnen im 19. und 20. Jahrhundert die modernen Verkehrsmittel wie das Dampfschiff und der Lkw. Heute gibt es nur noch eine Salzkarawane der Touareg in der zentralen Sahara.

Und Kamele werden hauptsächlich bei Rennen eingesetzt, die sich in den arabischen Golfstaaten zu einem beliebten Sport entwickelt haben. Speziell hier-zu gezüchtete Rennkamele erzielen Rekorderlöse.

Bewusst schlägt die Karawanen-Ausstellung einen Bogen in die Neuzeit, denn Rainer Mertens, der Aus-stellungsleiter des DB Museums, wollte „die Araber nicht als Kameltreiber präsentieren, was sie nicht mehr sind.“ Heute sind in der Arabischen Welt mil-liardenschwere Pläne zum Ausbau eines Tausende Kilometer umfassenden Eisenbahnnetzes in Vorbe-reitung. So entsteht beispielsweise auf der Arabischen Halbinsel die Saudi Landbridge, eine 945 Kilometer lange Bahnstrecke von der Hauptstadt Riad nach Dschidda am Roten Meer. Auch den rohstoffreichen Norden des Landes will Saudi-Arabien mit einer Bahnlinie für den Güterverkehr erschließen. Andere Länder der Region hegen ebenfalls ehrgeizige Pläne: So sitzt bei der Planung eines Bahnsystems in Katar DB International als kompetenter Partner mit im Boot. ok

sonderaussTellung Karawanen im dB museum

Das Nürnberger DB Museum zeigt vom 6. Dezember bis Ende April 2012 die Sonderausstellung Karawanen. Die Schau entstand in Kooperation mit dem Verein Arabisches Museum Nürnberg. Das DB Museum befindet sich in der Lessingstraße 6 in der Nähe des Hauptbahnhofs und ist dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und an Wochenenden von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Internet: www.bahn.de/dbmuseum

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COMPANY & PEOPLE

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En las calles de Madrid

Auszeichnung auf der TrAko

Sandra Uebel schätzt an den Madrilenen ihre Gelassenheit und ihre Art, für ihre Überzeugungen einzutreten.

Kaum hatte ich im Frühjahr 2011 meinen neuen Job in Madrid angetreten, wähnte ich mich mit-ten in einer Revolution. Wie aus dem Nichts wa-

ren am 15. Mai Tausende Menschen an die Puerta del Sol gekommen, um für mehr soziale Gerechtigkeit zu demonstrieren. Das „Movimento 15-M“ weitete sich in den folgenden Wochen und Monaten auf ganz Spanien aus und wurde sogar in anderen Ländern kopiert.

Die Bewegung steht in einem seltsamen Kontrast zu der Gelassenheit, durch die sich die Madrilenen sonst auszeichnen. Hektik und Förmlichkeit sind den Menschen hier fremd – auch im Büro. So ist unabhängig von Rang und Alter die Anrede mit dem Vornamen üb-lich. Bei aller Professionalität lässt man es sich nicht nehmen, den Arbeitstag mit einem Schwätzchen in der Kaffeeküche zu beginnen. Und die konzentrierte Arbeit können selbst Sirenen nicht stören: Bei einer Feuer- übung, die ich gleich in meinen ersten Wochen erlebte, dauerte es mehr als eine halbe Stunde, bis alle Mitar-beiter das Gebäude verlassen hatten.

Dabei hält sich der Madrilene bevorzugt draußen auf – allerdings nur in der warmen Jahreszeit und dann am liebsten nach Sonnenuntergang. „Las calles de Madrid“ – die Straßen Madrids – füllen sich erst ab 21 Uhr so richtig mit Flaneuren, und selbst wochen- tags sind die Cafés noch lange nach Mitternacht voll. Auch Familien mit Kindern verbringen die milden

Frühlings- und Sommernächte lieber draußen als in der eigenen Wohnung.

Mein Lieblingsort in Madrid ist der Parque del Buen Retiro – auf Deutsch etwa „Park zur schönen Zurückge-zogenheit“ geworden, den ich mir sonntags allerdings mit Tausenden anderen Spaziergängern, Picknickern und Straßenkünstlern teile. Die grüne Oase bietet ge-nügend Platz für alle, einen See, pittoreske Bauten und das weltweit wahrscheinlich einzige Denkmal für den gefallenen Erzengel Luzifer.

Das Freiluft-Leben endet abrupt im Herbst. So können die Temperaturen im Oktober noch bei sommerlichen 25 Grad liegen, um plötzlich über Nacht auf unter 10 Grad zu fallen. Auf den Straßen wird das Leben dann ruhiger, die Madrilenen verlegen ihre Aktivitäten in die eigenen vier Wände oder in die zahlreichen Tapasbars. Auch diese ändern mit der Witterung ihr Angebot: Als Wintergericht kommen jetzt häufig Callos a la Madrileña auf den Tisch – Pansen nach Madrider Art mit Speck, Blutwurst und Chori-zo. Ich wähle dann lieber ein weniger deftiges Gericht und freue mich auf den Frühling, wenn ich wieder meinen Gazpacho löffeln darf – natürlich unter freiem Himmel.

DB Schenker Rail Polska ist auf Polens bedeutendster Eisen-bahn-Fachmesse TRAKO in Danzig mit dem Preis für den besten Messestand in der Kategorie über 30 Quadratmeter ausgezeichnet worden. Der Preis wurde DB Schenker Rail Polska beim Gala-Abend der Messe in der Polnisch-Bal-tischen Philharmonie verliehen. Eine unabhängige Jury, in der Architekten, Künstler und Journalisten saßen, hatte die Messestände unter die Lupe genommen und die Preisträger bestimmt. An der TRAKO beteiligten sich Mitte Oktober 500 Aussteller aus 16 Ländern. ok

Sandra Uebel ist Head of Rail Services Spain and Portugal bei DB Schenker Rail, ansässig in Madrid bei der Konzerntochter Transfesa. Sie ist verantwortlich für die Vertriebsunterstüt-zung der Marktbe-reiche und den Informationsaus-tausch mit der Zentrale in Mainz. Die 31-jährige Sächsin ist seit 2003 innerhalb des Deutsche Bahn-Konzerns tätig, zuletzt in der Unter-nehmenszentrale in Berlin und bei Railion Italia in Alessandria.

Grüne lUnGe: Madrilenen erholen sich im Parque del Buen Retiro.

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Save the Date

in Hamburg (Deutschland)Auf der Maritime Logistics auf dem Hamburger Messegelände ist DB Schenker mit allen Geschäftsbereichen vertreten. www.maritimelogistics.org

in Sofia (Bulgarien)An der Messe Transport & Logistics beteiligt sich die Region East von DB Schenker Rail.www.bulgarreklama.com

in Paris (Frankreich)DB Schenker Rail und DB Schenker Logistics präsentieren sich gemeinsam auf der SITL Europa in der französischen Hauptstadt. www.SITL.eu

Hier treffen Sie uns! Kommende Messen und Branchen-veranstaltungen mit Beteiligung von DB Schenker Rail:

Die Ausgabe 01/12 von railways erscheint Ende Februar.

Impressum

Herausgeber DB Schenker Rail GmbHMarketingRheinstraße 2, 55116 Mainz

Verantwortlich für den Inhalt Hendric Fiege Leiter Marketing (V. i. S. d. P.) Annette Struth, Leiterin Marketing Communications

Projektleitung Kirsten Häcker Rheinstraße 2, 55116 Mainz Telefon: +49 (0)6131 15-60137 E-Mail: kirsten.haecker@ dbschenker.eu

Verlag G+J Corporate Editors GmbH Stubbenhuk 10, 20459 Hamburg

Redaktion Olaf Krohn (ok, Ltg.), David Verbeek (dv), Rainer Busch (rb)

Gestaltung Ilga Tick (Ltg.), Thorsten Lange

Fotoredaktion Stephanie Harke

Druck Pfitzer GmbH & Co. KG, Renningen

Ihr Kontakt zur Redaktion [email protected]

ISSN 1867-9668

Der Umwelt zuliebe auf umwelt- freundlichem Papier gedruckt

DB Schenker im Internet:www.dbschenker.com

Neukundeninfo: DB Schenker Rail GmbHMarketing Rheinstraße 255116 MainzE-Mail: neukundenservice@ dbschenker.euService-Nummer Neukundeninfo:Tel. 0180 5 331050*

*14 Cent/Min. aus dem Festnetz, höchstens 42 Cent/Min. aus Mobilfunknetzen

HOCHSTIMMUnG: DB Schenker Rail

Polska präsentierte sich auf der TRAKO

2011 in Danzig

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On THe MOve Save THe daTe

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DB Schenker Rail GmbHMarketingRheinstraße 255116 MainzInternet: www.dbschenker.comE-Mail: [email protected] Neukundeninfo:Tel. 0180 5 331050*

*14 Cent/Min. aus dem dt. Festnetz,

höchstens 42 Cent/Min aus Mobilfunknetzen