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Impressum

Herausgeber: Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-PfalzKaiser-Friedrich-Straße 1, 55116 MainzAuflage: 300Schutzgebühr: 25,- DM

Bearbeitung: Arbeitsgruppe Wasserversorgungsplanim Landesamt für Wasserwirtschaft Rheinland-PfalzAm Zollhafen 9, 55118 Mainz

Christof BaumeisterMichael BingenheimerJochen Kampf (Leitung)Wolfgang Schwebler

und in der Struktur- und Genehmigungsdirektion NordRegionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft, BodenschutzDeworastraße 8, 54290 Trier

Werner KleinKarl-Heinz MaderHelmut PlumNorbert Probst

Grafik und Satz: Christof Baumeister

Gesamtherstellung: Druckwerkstätten Gebrüder Nauth GmbHBonifaziusplatz 3, 55018 Mainz

Hinweis: Diese Druckschrift darf weder von Parteien noch Wahlwerbern während einesWahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für alleWahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, anInformationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufklebenparteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Untersagt ist gleichfalls auch dieWeitergabe an Dritte zum Zwecke der Wahlwerbung. Auch ohne zeitlichen Bezug zueiner bevorstehenden Wahl darf diese Druckschrift nicht in einer Weise verwendetwerden, die als Parteinahme des Herausgebers zugunsten einzelner politischer Gruppenverstanden werden könnte. Eine Verwendung dieser Druckschrift durch Parteien odersie unterstützender Organisationen ausschliesslich zur Unterrichtung ihrer eigenenMitglieder bleibt davon unberührt.

Alle Rechte beim Herausgeber.Nachdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung.

Mainz, Oktober 2000

WasserversorgungsplanTeilgebiet 3

Landkreis DaunLandkreis Bitburg-PrümLandkreis Bernkastel-WittlichLandkreis Trier-SaarburgKreisfreie Stadt Trier

Vorwort

In unserer Welt nimmt Wasser eine ele-

mentare Stellung ein. Wasser ist das wich-

tigste und vor allem nicht ersetzbare Le-

bensmittel für den Menschen. Es ist zu-

gleich ein unersetzlicher Roh- und Be-

triebsstoff für unser wirtschaftliches Han-

deln.

Entsprechend seiner Bedeutung und seiner

offensichtlich dauerhaften Verfügbarkeit

stieg in den vergangenen Jahrzehnten auch

die Nachfrage und der Gebrauch des Was-

sers. Scheinbar steht es jederzeit in ausrei-

chender Menge und Qualität zur Verfü-

gung. Der Wert dieses kostbaren Gutes und

die damit verbundene Verpflichtung des

sorgsamen Umgangs geraten dabei leider

mancherorts in Vergessenheit.

Es zeigt sich immer deutlicher, dass Natur-

und Wasserhaushalt nicht nach Belieben

verändert werden können, wenn die Um-

welt für den Menschen lebenswert bleiben

soll. Das allgemeine Bewusstsein, dass eine

Orientierung zur sparsamen und schonen-

den Verwendung natürlicher Ressourcen

erforderlich ist, hat in den letzten Jahren

erfreulich zugenommen.

Der vorsorgende Schutz der Gewässer als

Bestandteil des Naturhaushaltes, wie auch

die Sicherung der öffentlichen Wasserver-

sorgung, sind zentrale Aufgaben der Um-

weltpolitik. Die grundsätzliche Vorausset-

zung für den Erhalt der natürlichen Le-

bensgrundlagen der Bevölkerung und der

wirtschaftlichen Entwicklung ist die Not-

wendigkeit, das Wasser zu schützen.

Die Sicherstellung der Wasserversorgung

für die Bevölkerung gehört dabei zu den

Pflichtaufgaben der kommunalen Selbst-

verwaltung.

Eine sichere, kostengünstige und zukunfts-

orientierte Trinkwasserversorgung in einer

Zeit komplexer Randbedingungen ist nicht

nur eine gesellschaftspolitische Aufgabe von

Die Planungen zur Sicherstellung der Trink-

wasserversorgung unterliegen der Dynamik

sozialstruktureller Entwicklungen, dement-

sprechend werden keine verbindlichen Vor-

gaben für notwendige Handlungsstrategien

gemacht. Organisatorische Schlussfolge-

rungen aus dem vorliegenden Wasserver-

sorgungsplan � Teilgebiet 3 � zu ziehen,

bleibt verantwortliche Aufgabe der jeweili-

gen kommunalpolitischen Planungs- und Ent-

scheidungsträger in Kooperation mit der

Wasserwirtschaftsverwaltung Rheinland-

Pfalz.

besonderer Bedeutung, sondern auch eine

Herausforderung für ein kommunales

Versorgungsunternehmen. Hilfe hierzu bie-

tet der nach dem Landeswassergesetz

Rheinland-Pfalz zu erstellende Wasserver-

sorgungsplan. Er dient vornehmlich dem

Ziel, mögliche künftige Dargebotsmängel

aufzuzeigen und einen Ausgleich zwischen

Wasserüberschuss- und Wassermangel-

gebieten herbeizuführen.

Der nunmehr vorliegende Teilplan, betref-

fend den Raum des ehemaligen Regierungs-

bezirks Trier bietet eine wesentliche Grund-

lage für Planungen der überörtlichen

Grundwasserbewirtschaftung, Rohwasser-

förderung und Trinkwasserverteilung. Er

wurde in enger Kooperation mit den vor Ort

zuständigen Wasserversorgungsunter-

nehmen erstellt.

Klaudia Martini

Staatsministerin für Umwelt und Forsten

- Inhalt -

Seite

1 Einleitung 1

2 Planungsraum 32.1 Geografie 32.2 Geologie 52.3 Hydrogeologie 72.4 Grundwasserbeschaffenheit 9

3 Bevölkerungsentwicklung 13

4 Wasserdargebot 154.1 Niederschlagsdargebot 154.2 Grundwasserdargebot 174.3 Nutzbares Grundwasser- und Oberflächenwasserdargebot 20

5 Struktur der Wasserversorgung 235.1 Träger der öffentlichen Wasserversorgung 235.2 Zweckverbände 64

6 Wasserbilanz 1996 und 2010 67

7 Bewertung der Wasserversorgung 1996 und Folgerungen 70für das Planungsziel 2010

7.1 Wasserbedarf 707.2 Bedarfsdeckung und Dargebotsreserven 717.3 Rohwasserbeschaffenheit 737.4 Wasserrechte 74

8 Ausblick 75

9 Literatur 77

Anlagen: Tabelle T 1, Blatt 1 bis 14Übersicht der Träger der öffentlichenWasserversorgung und der Gemeinden

Karte 1 - VersorgungsstrukturKarte 2 - Trinkwassergewinnungsgebiete, Versorgungsstruktur,

GrundwasserlandschaftenKarte 3 - Versorgungsgebiete, Rohwasserförderung und Fremdbezug 1996Karte 4 - Versorgungsgebiete, Rohwasserförderung und Fremdbezug 2010Karte 5 - Bilanzkomponenten der Wasserversorgung

- 1 -

1 Einleitung

Mit dem Wasserversorgungsplan Rheinland-Pfalz wird die Versorgungssituation der öffent-

lichen Wasserversorgung in den Jahren 1995 bzw. 1996 dokumentiert. Neben der Be-

standsaufnahme der Wasserförderung und -verteilung werden die wichtigsten Zielvorgaben

zur Sicherstellung der öffentlichen Wasserversorgung für das Planungsziel 2010 erarbeitet.

Die Landesfläche wird in acht naturräumlich und politisch zusammengehörende Planungs-

räume untergliedert, die in einzelnen Teilplänen beschrieben werden. Jeder Teilplan wird

gesondert erstellt und herausgegeben. Bisher erschienen sind die Teilpläne 1 und 2.

- 2 -

Der vorliegende Wasserversorgungsplan, Teilgebiet 3, beschreibt die Wasserversorgung in

den Landkreisen Daun, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg mit der

kreisfreien Stadt Trier. Für die Bestandsaufnahme 1996 und die Zielplanung 2010 wurde

durch das ehemalige Staatliche Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft Trier (seit 1.1.2000

Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, Regionalstelle Wasserwirtschaft, Abfallwirt-

schaft, Bodenschutz) eine Datenerhebung bei den Wasserversorgungsunternehmen durchge-

führt. Besonderer Wert wurde auf die Einschätzung der bestehenden Versorgungssituation und

die geplanten Maßnahmen zur Sicherstellung der Wasserversorgung aus Sicht der

Wasserversorgungsunternehmen gelegt. Hierzu wurden entsprechende Fragebögen entwik-

kelt, vom Landesamt für Wasserwirtschaft ausgewertet und die Ergebnisse gemeinsam mit

dem ehemaligen Staatlichen Amt für Wasser- und Abfallwirtschaft bewertet und wasser-

wirtschaftlich interpretiert.

Die Prognosezahlen und Zielvorstellungen zur zukünftigen Sicherstellung der öffentlichen

Wasserversorgung wurden in Arbeitsgruppen mit Vertretern der Kommunen, der

Wasserversorgungsunternehmen, des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW/

LGW), der wasserwirtschaftlichen Fachbehörden und des Ministeriums für Umwelt und

Forsten abschließend abgestimmt.

- 3 -

2 Planungsraum

2.1 Geografie

Der Planungsraum umfasst den bis zum 31.12.1999 bestehenden Regierungsbezirk Trier. In

ihm liegen die Landkreise Daun, Bitburg-Prüm, Bernkastel-Wittlich, Trier-Saarburg und die

kreisfreie Stadt Trier mit einer Gesamtfläche von 4.867 km² - entsprechend 25 % der

Landesfläche. 1996 betrug die Bevölkerung der 546 Gemeinden 504.318 Einwohner, damit

liegt die Einwohnerdichte mit 102 EW/km² deutlich unter dem rheinland-pfälzischen Durch-

schnitt von 202 EW/km² (Abb. 1). Der Planungsraum ist durch eine ländliche Besiedlungs-

Abb. 1: Besiedlungsdichte

struktur gekennzeichnet; zwei Drittel aller Gemeinden haben weniger als 500 Einwohner.

Lediglich 12 Gemeinden liegen zwischen 5.000 und 17.000 Einwohnern, die Stadt Trier

bildet mit 99.800 Einwohner das einzige Oberzentrum.

- 4 -

Abb. 2: Flächennutzung im Unter-suchungsraum (Angaben desStatistischen LandesamtesRheinland-Pfalz, 1995)

Die Flächennutzung gliedert sich in 41 % Waldwirtschaft und 45 % Landwirtschaft; Sied-

lungs-, Verkehrs- und Wasserflächen nehmen zusammen 14 % des Gebietes ein (Abb. 2).

Naturräumlich gliedert sich der Planungsraum in Schneifel, Kalkeifel, Hohe Eifel und Islek

im Norden, Bitburger Land mit Ferschweiler Plateau, Moseleifel, Wittlicher Senke und

Moselberge im Zentralteil sowie Saargau, Osburger Hochwald, Schwarzwälder Hochwald

und Idarwald im Süden (Abb. 3). Die morphologische Ausprägung der Teilräume hängt

unmittelbar mit dem geologischen Aufbau des Untergrundes zusammen.

Die höchsten Erhebungen bilden die Schneifel in der Nordwesteifel (Schwarzer Mann,

676 m NN) sowie Osburger Hochwald, Schwarzwälder Hochwald und Idarwald im

südwestlichen Hunsrück (Erbeskopf, 818 m NN). Sie sind von nährstoffarmen Böden

geringer Entwicklungstiefe bedeckt und zusammenhängend bewaldet. Durch ein stark wech-

selvolles Relief zwischen 400 und 550 m NN ist die Kalkeifel im Raum Hillesheim, Prüm,

Gerolstein gekennzeichnet. Das Gebiet ist relativ waldarm und wird hauptsächlich weide-

wirtschaftlich genutzt. Die Hohe Eifel (Hochkelberg, 675 m NN) bildet das zentrale

Hochgebiet der Osteifel. Sie ist überwiegend bewaldet und stellt das Quellgebiet von Lieser

und Alfbach dar.

Im westlichen Teil des Planungsraums wird das morphologisch stark gegliederte Einzugsge-

biet der Enz unter dem Landschaftsnamen Islek zusammengefasst. Nährstoffarme Böden

erlauben vorwiegend Wald- und Weidewirtschaft. Das Bitburger Land, das Ferschweiler

Plateau und der Saargau bilden wellige Hochflächen mit Höhen um 400 m NN und werden

durch steile Taleinschnitte der Prüm, der Nims, und der Kyll zergliedert. Die fruchtbaren

Böden auf den Hochflächen werden großenteils landwirtschaftlich genutzt. Nach Osten

schließt sich zwischen dem Mittellauf von Salm und Ueßbach die Moseleifel als flachwellige

Wasser1 %

Wald41 %

Verkehr5 %

Siedlung8 %

Landwirtschaft45 %

- 5 -

Hochfläche mit tief eingeschnittenen Tälern von Lieser und Alfbach an. Während die

Talflanken bewaldet sind, werden die Hochflächen meist landwirtschaftlich genutzt. Typi-

sches Merkmal dieser Landschaft sind Maare und Basaltkuppen als junge vulkanische

Bildungen. Zwischen Moseleifel und Moselbergen liegt die Wittlicher Senke als langge-

streckte hügelige Eintiefung. Sie liegt auf einer Höhe von unter 200 m NN und wird fast

vollständig landwirtschaftlich genutzt. Nach Südosten wird sie durch die Moselberge vom

Moseltal getrennt. An den steilen Hängen der Moselberge und des Hunsrücks wird im

Moseltal Weinbau betrieben.

2.2 Geologie

Die ältesten Gesteine im Planungsraum bilden Sedimente des Unterdevons. Sie bedecken

etwa zwei Drittel der Fläche und bauen in den übrigen Gebieten den tieferen Untergrund auf.

Sie wurden während der variszischen Gebirgsbildungsphase (im Karbon) stark verfaltet und

Abb. 3: Grundwasserlandschaften und naturräumliche Gliederung

- 6 -

einer intensiven Klüftung unterworfen. Dadurch liegen die feinkörnigen Sedimente heute als

Schiefer und Grauwacken vor, während die eher sandigen Ablagerungen sich unter Einwir-

kung von Druck und Temperatur teilweise zu Quarziten umgewandelt haben. Aufgrund ihrer

großen Härte und Erosionsbeständigkeit bilden diese Quarzite die höchsten Erhebungen im

Planungsraum (Schneifel, Osburger Hochwald, Schwarzwälder Hochwald, Idarwald). Zur

Zeit des Mitteldevons wurden in Senkungsbereichen der sog. Eifeler Nord-Süd-Zone

dolomitische Kalke abgelagert, die heute als maximal 200 m mächtige Massenkalke in der

Dollendorfer, Hillesheimer, Prümer und Gerolsteiner Mulde in Erscheinung treten.

Die Wittlicher Senke wurde während der variszischen (karbonischen) Faltungsphase als

Mulde im devonischen Untergrund eingetieft und im Oberrotliegenden mit mehr als 500 m

mächtigen Ton-, Schluff-, Sandsteinen und Konglomeraten gefüllt.

Die Bitburger Mulde (als Randbereich des Pariser Beckens) stellt ebenfalls eine Eintiefung

im devonischen Grundgebirge dar, die im Muldentiefsten innerhalb des Planungsraums bei

Echternacherbrück mit etwa 500 m mächtigen mesozoischen Sedimenten gefüllt ist. Die

Muldenfüllung besteht aus einer Abfolge von grobkörnigen Sandsteinen des mittleren

Buntsandstein über feinkörnige Sandsteine des oberen Buntsandsteins, teilweise sandige

Kalk-, Dolomit- und Mergelsteine des Muschelkalks, gipshaltige Ton- und Mergelsteine des

Keupers bis hin zu kalkhaltigen Sandsteinen des Lias. In einem weiteren Senkungsfeld der

Eifeler Nord-Süd-Zone, dem Bettinger Graben, wurden bis zu 200 m mächtige Sandsteine des

mittleren und oberen Buntsandsteins abgelagert.

Am östlichen Rand der Bitburger Mulde werden die mesozoischen wie auch die devonischen

Gesteine vereinzelt von geringmächtigen tertiären Kiesen und Schottern, im Raum Speicher

von tertiären Tonen überlagert. Im Quartär kam Erosionsschutt in allen Fluss- und Bachtälern

zur Ablagerung. Insbesondere das Moseltal zwischen Konz und Kenn weist eine größere

zusammenhängende Niederungsfläche auf und ist mit maximal 10 m mächtigen Sanden und

Kiesen gefüllt. Darüberhinaus sind beiderseits der Mosel einige alte Hochterrassen als

Erosionsreste erhalten geblieben.

Der Ausbruch von Vulkanen während des gesamten Quartärs und teilweise auch schon im

Tertiär führte zur Bildung von Maaren und zur Überdeckung der devonischen Gesteine mit

Tuff, Bims und Lava an vielen Stellen in der Moseleifel.

- 7 -

2.3 Hydrogeologie

Das Land Rheinland-Pfalz ist in 14 sog. Grundwasserlandschaften untergliedert. Darunter

versteht man Gebiete, die hydrogeologisch und morphologisch einheitlich aufgebaut sind und

deren Grundwässer typische hydrochemische Merkmale aufweisen [1].

Die hydrogeologischen Verhältnisse im Planungsraum werden im Wesentlichen durch neun

Grundwasserlandschaften (Abb. 3) mit folgenden Flächenanteilen charakterisiert:

Quartäre Sedimente 51 km² ( 1 %)

Quartäre Magmatite 57 km² ( 1 %)

Sandsteine des Lias 44 km² ( 1 %)

Muschelkalk und Keuper 709 km² (15 %)

Buntsandstein 597 km² (12 %)

Rotliegend-Sedimente 169 km² ( 3 %)

Devonische Kalksteine 191 km² ( 4 %)

Devonische Quarzite 353 km² ( 7 %)

Devonische Schiefer und Grauwacken 2.699 km² (56 %)

Planungsraum gesamt 4.867 km² (100 %)

Als ergiebige Porengrundwasserleiter sind die Quartären Sedimente im Moseltal zwischen

Konz und Kenn zu nennen. Aufgrund ihrer mittleren bis groben Körnung weisen diese Gesteine

ein großes nutzbares Speichervolumen auf und lassen eine hohe Fließgeschwindigkeit des

Grundwassers zu.

Die Tuff- und Bimsvorkommen (Quartäre Magmatite) bilden meist keine eigenständigen

Grundwasservorkommen sondern fungieren in Folge ihrer hohen Durchlässigkeit als Filter

und Zwischenspeicher für die darunterliegenden grundwasserführenden Gesteine. Wasser-

wirtschaftlich bedeutend sind Trockenmaare, d. h., vulkanische Trichter, die mit vulkani-

schem und klastisch sedimentärem Material gefüllt sind. In solchen Vulkantrichtern sind

kleinregional größere Grundwassermengen gewinnbar.

Die Sandsteine des Lias im Raum Ferschweiler erreichen eine Mächtigkeit von 70 m und

sind als reine Kluftgrundwasserleiter ausgebildet. Die Aquiferbasis bilden stauende Tone,

wodurch das Grundwasser im Bereich von Taleinschnitten an mehreren Quellen zutage tritt

und für die Wassergewinnung genutzt wird.

- 8 -

Muschelkalk und Keuper bilden im Zentralteil der Bitburger Mulde und im Saargau einen

Kluftgrundwasserleiter von untergeordneter Bedeutung. Die Kalk- und Dolomitsteinabfolgen

werden verschiedentlich von Mergel-, Ton- und Gipszwischenlagen unterbrochen.

Grundwasserspeicherung und -förderung ist nur im Bereich von Störungszonen möglich.

Der tiefste Teil der Bitburger Mulde und der Bettinger Graben sind mit Sedimenten des

Buntsandsteins gefüllt. Es handelt sich um kombinierte Poren-/Kluftgrundwasserleiter mit

hoher Neubildungrate und Ergiebigkeit. Die starke Klüftung verbunden mit einer stellenweise

kavernösen Ausbildung des mittleren Buntsandsteins bewirkt ein großes Speichervolumen

und eine hohe Grundwasserfließgeschwindigkeit. Besonders im oberen Salmtal liegen

karstähnliche Verhältnisse vor. Der Vorfluter steht in unmittelbarem hydraulichen Kontakt

zum Grundwasser, so dass sich Grundwasserentnahmen in einer Verminderung des oberir-

dischen Abflusses bemerkbar machen. Für die Wassergewinnung im Planungsraum ist diese

Grundwasserlandschaft von herausragender Bedeutung.

In der Wittlicher Senke bilden feinkörnige Sandsteine und Schiefertone des Oberrotliegenden

(Rotliegend-Sedimente) einen Kluftgrundwasserleiter mit mittlerer Ergiebigkeit. Im süd-

westlichen Teil des Vorkommens schalten sich vereinzelt Gipsablagerungen in die Sand-/

Tonsteinabfolgen ein, wodurch das Grundwasser (geogen bedingte) erhöhte Sulfatgehalte

aufweist.

Die Devonischen Kalksteine bedecken etwa 4 % der Teilgebietsfläche im Norden. Infolge

ihrer Klüftung und Verkarstung sind die grundwasserführenden Gesteine durch eine bereichs-

weise hohe Ergiebigkeit gekennzeichnet und für die Wassergewinnung von großer Bedeutung.

Die Hauptvorfluter Kyll und Nims durchschneiden die Kalkmulden und stehen mit dem

Grundwasser in direktem hydraulischen Kontakt, so dass die intensive Grundwassernutzung

in Trockenzeiten zu deutlichen Abflussminderungen in den oberirdischen Gewässern führen

kann (Beispiel Nims bei Schönecken).

Für die Wassergewinnung regional bedeutsame Kluftgrundwasserleiter stellen die Devoni-

schen Quarzite des Hunsrücks und der Schneifel dar. Sie weisen über weite Strecken

zusammenhängende und wasserwegsame Kluftsysteme auf. Entsprechend wird diese

Grundwasserlandschaft für die Wassergewinnung genutzt.

Auch die Devonischen Schiefer und Grauwacken sind als reine Kluftgrundwasserleiter

ausgebildet. Die feinkörnigen Sedimentgesteine weisen ein geringes nutzbares Speicher-

- 9 -

volumen auf, da Klüfte und Schichtfugen meist schon in geringer Tiefe geschlossen sind.

Lediglich in Störungs- und Zerrüttungszonen können lokal größere Grundwasservorkommen

auftreten.

2.4 Grundwasserbeschaffenheit

Als Folge der vielgestaltigen geologischen Verhältnisse treten im Planungsraum entspre-

chend unterschiedliche Grundwassertypen auf. Wichtigstes Charakteristikum der natürlichen

Grundwasserbeschaffenheit ist die Gesamthärte; sie zeigt den Gehalt der gelösten Erdalka-

lien Calcium und Magnesium und gibt damit einen Hinweis auf die Gesamtmineralisation

eines Grundwassers (Abb. 4).

Abb. 4: Gesamthärte im Grundwasser (untersucht an landeseigenen Messstellen und ausgewähltenWasserfassungsanlagen)

- 10 -

Die Devonischen Quarzite der Schneifel und des Hunsrücks wie auch die Sedimente des

Buntsandsteins im oberen Salmtal und im unteren Kylltal bergen extrem weiche Grundwässer

mit bereichsweise weniger als 2° dH. Diese Wässer sind anfällig gegenüber athmogenen

Säureeinträgen (Grundwasserversauerung), da sowohl Deckschichten als auch Speicher-

gestein wenig Puffervermögen besitzen [2], [3]. Geringfügig höher sind die Lösungsinhalte

der Grundwässer in den Devonischen Schiefern und Grauwacken (Islek, Hohe Eifel,

Moseleifel, Moselberge, Hunsrück). Aufhärtung, Enteisenung und Entmanganisierung sind

bei allen Gewinnungsanlagen in diesen Grundwasserlandschaften standardmäßige Auf-

bereitungsverfahren.

Abb. 5: Nitrat im oberflächennahen Grundwasser (untersucht an landeseigenen Messstellen)

In Grundwasserlandschaften mit hohem Kalziumkarbonatanteil im Gestein herrschen Grund-

wässer des Härtebereichs 3 und 4 vor; diese Landschaften sind meist mit fruchtbaren Böden

- 11 -

bedeckt und werden daher landwirtschaftlich genutzt. Im Planungsraum sind dies im

Wesentlichen die Devonischen Kalkmulden im Norden, die kalkhaltigen Sedimentgesteine

im Zentralteil der Bitburger Mulde und des Saargaus sowie die quartären Lockersedimente

des Moseltals. Die Grundwässer der Wittlicher Senke weisen durch geogen bedingte

Sulfatgehalte im Gestein ebenfalls relativ hohe Gesamthärten auf. Bodenfruchtbarkeit und die

damit verbundene landwirtschaftliche Nutzung führt bereichsweise zur Belastung des

oberflächennahen Grundwassers mit Nitrat (Abb. 5) und Pflanzenschutzmittelrückständen [4]

in diesen Landschaften.

Schwerpunkte der Nitratbelastung des Grundwassers bilden die Grundwasserlandschaften

Muschelkalk und Keuper im Bitburger Land, die Quartären Sedimente des Moseltals und die

Rotliegend-Sedimente der Wittlicher Senke. In den übrigen Festgesteinsgebieten des Planungs-

raums steht der Wasserversorgung grundsätzlich Grundwasser von guter Qualität zur

Verfügung.

Zur Reduzierung der Nitratkonzentration im Grundwasser haben die Stadtwerke Wittlich

1992 mit den Landwirten in den Gewinnungsgebieten �Stareberg� und �Seiberich�

(Grundwasserlandschaft Rotliegend-Sedimente) Kooperationsverträge abgeschlossen. Es

wird eine Dünge- und Anbauplanung zusammen mit der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt

erstellt und eine Entschädigungszahlung für Ertragseinbußen von den Stadtwerken geleistet.

Zwischen 1992 und 1999 konnten die Nitratgehalte um rd. 10 % von 36 auf 33 mg/l gesenkt

werden (Abb. 6).

Abb. 6: Entwicklung der Nitratkonzentration im Rohwasser der Gewinnungsgebiete �Stareberg� und�Seiberich� der Stadtwerke Wittlich (Mischwasserproben aus 6 Brunnen, Daten der StadtwerkeWittlich)

- 12 -

Das Beispiel zeigt, dass die Sanierung eines Grundwasservorkommens (in diesem Fall trotz

günstiger hydraulischer Bedingungen) aufwendig sowie langwierig ist und dem vorbeugen-

den Grundwasserschutz folglich ein hoher Stellenwert beizumessen ist.

- 13 -

3 Bevölkerungsentwicklung

Zur Absicherung des von den Wasserversorgungsunternehmen geschätzten zukünftigen

Wasserbedarfs wird die Prognose der Bevölkerungsentwicklung durch das statistische

Landesamt herangezogen.

Die Bevölkerungszahl hat sich in Rheinland-Pfalz während der 70er und 80er Jahre nicht

nennenswert verändert; sie lag in diesem Zeitraum bei rd 3,65 Mio. Wanderungsbewegungen

durch den �Fall der Mauer� und die Aufnahme von Flüchtlingen infolge des Jugoslawien-

Konfliktes führten zu einem deutlichen Bevölkerungszuwachs um rd. 0,35 Mio. zwischen

1989 und 1995. Für 2010 wird die Bevölkerungszahl auf 4,03 Mio. prognostiziert, wobei

jedoch 2003 bis 2005 ein Höchststand von 4,06 Mio. (entsprechend 2 % Steigerungsrate

gegenüber 1995) angenommen wird (Abb. 7).

Abb. 7: Bevölkerungsentwicklung in Rheinland-Pfalz von 1970 bis 2010 (Daten vom StatistischenLandesamt, Bad Ems)

Im Gegensatz zur landesweiten Entwicklung wird die Bevölkerungszahl für den Planungs-

raum bis 2010 nahezu gleichbleibend prognostiziert. Die Bevölkerung wird von 504.318 im

Jahr 1996 auf etwa 509.000 Einwohner im Jahr 2002 ansteigen, dann allerdings bis 2010

wieder auf etwa 504.000 zurückgehen (Abb. 8).

Diesem maximal 1 %igen Bevölkerungsanstieg bis zum Jahr 2002 steht eine von den

Versorgungsunternehmen geschätzte durchschnittliche Steigerung des Wasserbedarfs um

8,6 % bis zum Jahr 2010 gegenüber (siehe Kapitel 6). Die Bedarfsprognose liegt demnach

deutlich über der Bevölkerungsprognose, sie wird hauptsächlich mit einem Wachstum des

- 14 -

Abb. 8: Bevölkerungsentwicklung im Planungsraum von 1996 bis 2010 (Daten vom StatistischenLandesamt, Bad Ems)

Fremdenverkehrs, einer Intensivierung der Viehwirtschaft im ländlichen Bereich, einer

Neuansiedlung von Gewerbebetrieben und der zukünftigen Versorgung der amerikanischen

Housing in Bitburg begründet.

- 15 -

4 Wasserdargebot

4.1 Niederschlagsdargebot

Maßgebende Komponente des Wasserhaushaltes und damit der Grundwasserneubildung

ist der Niederschlag. Die unterschiedliche Höhe des Niederschlagsdargebotes hängt in

erster Linie von der Ausbildung des Geländereliefs und der Hangexposition ab.

In den Gebieten Schneifel, Schwarzwälder Hochwald und Idarwald fallen mit 1.000 bis

1.200 mm/a die höchsten Niederschläge im Planungsraum. Für die Kalkeifel und das

Bitburger Land liegen die mittleren Niederschlagssummen zwischen 700 und 900 mm/a,

während das Moseltal und die Wittlicher Senke mit etwa 700 mm/a als relativ nieder-

schlagsarm zu bezeichnen sind (Abb. 9).

Abb. 9: Niederschlagsverteilung (mittlere Jahressummen des Niederschlags, Reihe 1961 - 1990, Datenvom Deutschen Wetterdienst)

- 16 -

Für den Planungsraum liegt die mittlere jährliche Niederschlagssumme mit rund 860 mm/a

etwa 11 % über dem rheinland-pfälzischen Durchschnitt von 773 mm/a [5]. Damit beträgt

das mittlere Niederschlagsdargebot rd. 4.200 Mio. m³/a, bezogen auf die Gesamtfläche von

4.867 km².

Für die Grundwasserneubildung spielt weniger die Menge des Niederschlags als vielmehr

seine zeitliche Verteilung eine Rolle. Die Grundwasserneubildung findet vor allem in der

vegetationsfreien und niederschlagsärmeren Zeit des hydrologischen Winterhabjahres

(November bis April) statt (Abb. 10 und 11).

Abb. 10: Verhalten von Niederschlag undGrundwasserstand (Nieder-schlag als mittlere Monats-summen der Reihe 1954 - 1999,regionalisierte Niederschlags-daten vom Deutschen Wetter-dienst; Grundwasserstand alsvieljährige Monatsmittel derReihe 1954 - 1999)

Abb. 11: Verhalten von Niederschlag undQuellschüttung (Niederschlagals mittlere Monatssummen derReihe 1954 - 1999, regio-nalisierte Niederschlagsdatenvom Deutschen Wetterdienst;Quellschüttung als vieljährigeMonatsmittel der Reihe 1954 -1999)

Hieraus ergeben sich die typischen jahreszeitlichen Schwankungen von Grundwasser-

ständen und Quellschüttungen. Bevorratung und Aufbrauch von Grundwasser unterliegen

neben der jahreszeitlichen aber auch einer vieljährigen Periodik von Nass- und Trockenzei-

ten [6].

- 17 -

4.2 Grundwasserdargebot

Unter �Grundwasserdargebot� wird im Folgenden der natürliche unterirdische Abfluss

verstanden. Die DIN 4049, Teil 3 gibt hierzu folgende Definition:

Grundwasserdargebot ist die Summe aller positiven Glieder der Wasserbilanz für

einen Grundwasserabschnitt.

Ein �positives Glied der Wasserbilanz� stellt in erster Linie die Grundwasserneubildung

aus Niederschlag dar. Darüberhinaus werden jedoch auch unterirdischer Randzufluss aus

benachbarten Aquiferen sowie Zusickerung aus oberirdischen Gewässern (Uferfiltrat)

berücksichtigt. Das �Grundwasserdargebot� ist somit eine Bilanzkomponente des Wasser-

haushaltes. Änderungen des Niederschlagsdargebotes bewirken Änderungen der Grund-

wasserneubildung und damit Änderungen des unterirdischen Abflusses. In Nassperioden

wird Grundwasser bevorratet, in Trockenperioden aufgebraucht. Das Wechselspiel von

Bevorratung und Aufbrauch kann durch die Beobachtung von Grundwasserständen und

Quellschüttungen quantifiziert werden.

In den verschiedenen Grundwasserlandschaften des Planungsraum zeigen sich große

Unterschiede im Schwankungsverhalten von Grundwasserständen und Quellschüttungen.

Porengrundwasserleiter weisen ein nutzbares Speichervolumen von etwa 15 bis 25 % auf

und reagieren auf Dargebotsänderungen mit geringen Schwankungsamplituden der

Grundwasserstände (Abb. 12), während Kluft- und insbesondere Karstgrundwasserleiter

mit einem nutzbaren Hohlraumanteil von weniger als 5 % bei Änderungen der Grundwasser-

neubildung erheblich stärkere Grundwasserstandsschwankungen zeigen (Abb. 13).

Abb. 12: Jahresganglinienvergleich der Messstelle 4057 Trier, Porengrundwasserleiter; die maximaleSchwankungsbreite beträgt 2,70 m

- 18 -

Aus Grundwasserbeobachtungen über kurze Zeiträume kann nicht auf das mittlere

Grundwasserdargebot geschlossen werden. Zur Feststellung mittlerer Verhältnisse sind

vieljährige Beobachtungsreihen an Grundwasserstands- und Quellschüttungsmessstellen

erforderlich. Ganglinien spiegeln mehrjährige Nass- und Trockenperioden wider (Abb. 14,

15 und 16) und geben mit dem vieljährigen Mittelwert die Bezugsgröße für das mittlere

Grundwasserdargebot an.

Abb. 13: Jahresganglinienvergleich der Messstelle 4042 Schönecken, Karst-/Kluftgrundwasserleiter; diemaximale Schwankungsbreite beträgt 11,90 m

Abb. 14: Grundwasserstandsganglinie der Messstelle 4033 Kinheim

Abb. 15: Grundwasserstandsganglinie der Messstelle 4042 Schönecken

- 19 -

Zur Abschätzung des mittleren Grundwasserdargebots im Planungsraum wurden Wasser-

wirtschaftliche Rahmenplanungen, hydrologische Gutachten, Quellschüttungen sowie

Grundwasserbilanzierungen [7 bis 13] ausgewertet und mittlere Grundwasserneubildungs-

raten für die einzelnen Grundwasserlandschaften definiert.

Für den Planungsraum ergibt sich auf der Grundlage der angesetzten mittleren Neubildungs-

raten und der Flächenanteile der Grundwasserlandschaften ein mittleres Grundwasserdar-

gebot von 407 Mio m³/a (Tab. 1).

Abb. 16: Quellschüttungsganglinie der Messstelle 4518 Densborn

Tab. 1: Mittleres Grundwasserdargebot im Planungsraum

- 20 -

4.3 Nutzbares Grundwasser- und Oberflächenwasserdargebot

Für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Grundwassers ist das �nutzbare�

Grundwasserdargebot als Teil des Grundwasserdargebots maßgebend. Die Definition der

DIN 4049, Teil 3 lautet:

Diese �bestimmten Randbedingungen� im Sinne der DIN 4049 lassen sich in vier Aspekten

beschreiben:

� Grundwassermenge

Die Leistung eines Brunnens und die Größe der Einzugsgebietsfläche, die durch eine

Entnahme erfasst wird, hängen von der Wasserwegsamkeit bzw. der Durchlässigkeit von

Klüften bzw. Poren im Aquifer ab. Zum anderen ist die Kenntnis des mittleren unterirdi-

schen Abflusses � und damit der Mengenänderungen im Grundwasserspeicher � Voraus-

setzung für eine ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Grundwassers. Sie muss aus

vieljährigen Beobachtungsreihen gewonnen werden. Brunnenleistung und Grundwasser-

dargebot müssen in einem technisch und wirtschaftlich sinnvollem Verhältnis stehen.

� Grundwasserbeschaffenheit

Ein wichtiger Faktor zur Bewertung des nutzbaren Dargebots ist die Qualität des Grundwas-

sers. Die DIN 2000 empfieht, Trinkwasser primär aus naturreinem Grundwasser zu

gewinnen, d. h., eine Aufbereitung des Rohwassers weitgehend zu vermeiden. Die Schutz-

fähigkeit des Grundwassers durch �Wasserschutzgebiete� muß gewährleistet sein, denn

aufwendige Aufbereitungsanlagen bis hin zur �Trinkwasserfabrik� widersprechen einem

�vorsorgenden Grundwasserschutz�.

� Ökologie

Daneben spielen ökologische Belange � wie Flurabstand des Grundwassers und Auswir-

kungen von Entnahmen auf eine grundwasserabhängige Vegetation � eine wichtige Rolle

bei der Beurteilung des �nutzbaren Grundwasserdargebots�. Es reicht nicht aus, einwand-

freies Trinkwasser zu liefern, vielmehr wird von der Öffentlichkeit erwartet, dass die

Nutzbares Grundwasserdargebot ist der Teil des gewinnbaren Grundwasser-

dargebotes, der für die Wasserversorgung unter Einhaltung bestimmter Rand-

bedingungen genutzt werden kann.

- 21 -

Unternehmen der öffentlichen Wasserversorgung im Sinne ganzheitlichen und nachhalti-

gen Denkens für ökologische Belange eintreten, d. h., für die Stärkung des vorsorgenden

Umwelt- und Gewässerschutzes als Voraussetzung einer dauerhaft gesicherten Trinkwas-

serversorgung.

� Technik und Wirtschaftlichkeit

Auch technische Aspekte, wie Infrastruktur der Wasserversorgung (Brunnenausbau,

Leitungsstrecken, Behälter, Aufbereitungsanlagen) und damit verbunden die erforderliche

Kosten-Nutzen-Analyse, sind limitierende Faktoren bei der Beurteilung des �nutzbaren

Grundwasserdargebots�. Das �nutzbare Grundwasserdargebot� ist durch die mittlere

Grundwasserneubildung nach oben begrenzt, meist jedoch erheblich kleiner als diese und

muss von Fall zu Fall neu definiert werden. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob das

�genutzte� Grundwasserdargebot dem �nutzbaren� im Wesentlichen entspricht oder ob

gewisse Reserven für die zukünftige Sicherstellung der Trinkwasserversorgung zur Verfü-

gung stehen.

Die über Jahrzehnte gewachsene Struktur der Wasserversorgung spiegelt die Möglichkei-

ten und Grenzen der Grundwassernutzung in deutlicher Weise wider. 56 % der Teilgebiets-

fläche werden von der Grundwasserlandschaft Devonische Schiefer und Grauwacken

aufgebaut, in dieser Landschaft wird jedoch lediglich 4 % des mittleren Grundwasserdar-

gebots mit einer Vielzahl kleiner Gewinnungsanlagen entnommen. Bei einer spezifischen

Brunnenleistung von etwa 5 m³/h ist das nutzbare Grundwasserdargebot derzeit weitestge-

hend ausgeschöpft.

Ähnlich ist die Situation im Muschelkalk und Keuper des Bitburger Landes und des

Saargaus zu bewerten. Die spezifische Entnahmemenge aus Brunnen und Quellen liegt bei

9 m³/h. Viele Gewinnungsanlagen mussten in der Vergangenheit aufgrund hoher Nitrat-

belastung des Grundwassers aufgegeben werden, so dass heute nur etwa 2 % des mittleren

Dargebots genutzt werden kann. Größere Reserven an nutzbarem Dargebot bestehen nicht.

Auch in den Grundwasserlandschaften Sandsteine des Lias im Raum Ferschweiler und

Devonische Quarzite in der Schneifel und im Hunsrück liegen die spezifischen Entnahme-

mengen mit 3 bzw. 4 m³/h äußerst niedrig, allerdings wird in beiden Landschaften mit

rd. 11 % ein etwas höher Anteil am mittleren Dargebot entnommen. Geringe Dargebots-

reserven bestehen lediglich in den Quarzitvorkommen des Hunsrücks.

- 22 -

Höhere spezifische Entnahmemengen (6 - 20 m³/h) sowie höhere Nutzungsgrade der

Grundwasservorräte (12 - 22 % des mittleren Dargebots) liegen in den Grundwasser-

landschaften Quartäre Magmatite im Raum Daun, Buntsandstein am Ostrand der

Bitburger Mulde sowie im Bettinger Graben, Rotliegend-Sedimente in der Wittlicher

Senke und Devonische Kalksteine im Raum Prüm/Gerolstein vor. Hohe Neubildungsraten

und/oder vorteilhafte hydraulische Verhältnisse im Speichergestein sind für die gute

Erschließbarkeit der Grundwasservorräte verantwortlich. Allein in der Landschaft Bunt-

sandstein wird nahezu die Hälfte der Trinkwassermenge des Planungsraums gewonnen.

Bezüglich der derzeitigen Nutzungssituation bestehen sowohl im Buntsandstein wie auch

in den Devonischen Kalksteinen größere Dargebotsreserven, die ausreichen eine zukünf-

tige Sicherstellung der Trinkwasserversorgung zu gewährleisten. In den übrigen Grund-

wasserlandschaften entspricht das �nutzbare� Grundwasserdargebot im Wesentlichen dem

�genutzten�, deutliche Entnahmesteigerungen sind hier i. d. R. nicht möglich.

Die Grundwasservorkommen in den Quartären Sedimenten des Moseltals werden aus

Qualitätsgründen (Nitratbelastung) zur Trinkwassergewinnung nicht mehr genutzt.

Darüberhinaus wird im Hunsrück ein erheblicher Teil Oberflächenwasser durch die

Riveristalsperre (Stadtwerke Trier) und durch Bachwasserentnahme aus der Prims (Ver-

bandsgemeindewerke Hermeskeil) genutzt. Da zumindest ein Teil des Zuflusses der

Riveristalsperre grundwasserbürtig ist (insbesondere in Trockenzeiten), wird in den Bilanz-

betrachtungen das Betriebswasser der Talsperre dem nutzbaren Grundwasserdargebot

zugerechnet.

Dem mittleren Grundwasserdargebot von 407 Mio. m³/a stehen Gesamtentnahmen im Jahr

1996 in Höhe von 42,31 Mio. m³ (entsprechend rd. 10 %) für die Trinkwasserversorgung

gegenüber (Tab. 1).

- 23 -

5 Struktur der Wasserversorgung

5.1 Träger der öffentlichen Wasserversorgung

Für die Erhebung des Ist-Zustandes der Wasserversorgungssituation wurde das Bezugsjahr

1996 gewählt, d. h., Mengenangaben und Bevölkerungszahlen gelten für dieses Jahr.

Im Planungsraum werden 546 Gemeinden mit zusammen 504.318 Einwohnern von 30 Trägern

der öffentlichen Wasserversorgung mit 31.268.000 m³/a Trinkwasser beliefert (vgl. Tab. 2,

Anlage T 1, Anlage Karte 1). Die Struktur der Wasserversorgung im Planungsraum ist

inhomogen; der kleinste eigenständige Träger (Wasserleitungsgenossenschaft Holsthum)

versorgt 565 Einwohner, der größte (Stadtwerke Trier) dagegen 98.296 Einwohner mit

Trinkwasser. Das Kreiswasserwerk Bitburg-Prüm versorgt mit 163 Gemeinden das flächen-

mäßig größte Gebiet und unterhält das längste Leitungsnetz im Planungsraum.

Der spezifische Verbrauch beläuft sich im Schnitt aller 546 Gemeinden auf 170 l/EW×d, er

schwankt zwischen 20 und 1.200 l/EW×d. Niedrige Werte sind auf die Nutzung privater

Brunnen in ländlichen Gemeinden, hohe auf intensive Viehwirtschaft, Gewerbegebiete,

Krankenhäuser, Fremdenverkehr u. a. zurückzuführen.

Schwerpunkte der Wassergewinnung stellen die Prümer und Nohn-Hillesheimer Kalk-

mulden, das Obere Salmtal, das Kylltal und die Wittlicher Senke dar.

Im Folgenden sind die Träger der öffentlichen Wasserversorgung in ihrer derzeitigen Struktur

und mit ihren Planungszielen für das Jahr 2010 aufgelistet und bewertet. Die Numerierung

(Lfd. Nr. 1 bis 30) entspricht der in den Karten 1 bis 5. Die Versorgungssituation jedes

Betreibers ist in den Einzeltabellen �Gewinnungsgebiete� und �Bilanzkomponenten� darge-

stellt. Die Tabellen �Gewinnungsgebiete� beinhalten neben den Mengenangaben auch

Informationen über die Wasseraufbereitung.

- 24 -

Tab. 2: Wasserversorgungsplan, Teilgebiet 3

Haupttabelle der Bilanzkomponenten der Wasserversorgung 1996 und 2010

VGW = Verbandsgemeindewerke, WVZV = Wasserversorgungszweckverband, GRUWA = Gruppenwasserwerk,KWW = Kreiswasserwerk, STW = Stadtwerke, WLG = Wasserleitungsgenossenschaft, ZV WW = ZweckverbandWasserwerk, GW = Gemeindewerke

Abkürzungen:

- 25 -

- 26 -

Lfd. Nr. 1: Verbandsgemeindewerke Obere Kyll

Die Verbandsgemeindewerke versorgen 7.933 Einwohner in 11 Gemeinden der Verbands-

gemeinde mit 674.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 233 l/EW×d.

Die Gemeinden Scheid, Hallschlag und Ormont werden vom Kreiswasserwerk Bitburg-Prüm

(vgl. lfd. Nr. 6) versorgt.

In die Abgaben an die einzelnen Gemeinden wurde der Bedarf von Industriebetrieben und

Freizeiteinrichtungen eingerechnet, hieraus erklärt sich der relativ hohe spezifische Ver-

brauch im Versorgungsgebiet. Der Versorger geht von einem zukünftig rückläufigen Bedarf

aus, da die Industriebetriebe Wasser einsparen werden. Das nutzbare Grundwasserdargebot

liegt rd. 400.000 m³/a über dem Bedarf, so dass im Versorgungsgebiet eine entsprechende

Reserve zur Verfügung steht. Für Netzverluste, Löschwasserbereitstellung und Eigenbedarf

werden rd. 20 % der Gesamtförderung benötigt.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 27 -

Lfd. Nr. 2: Verbandsgemeindewerke Hillesheim

Der Betreiber versorgt 8.501 Einwohner in 11 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

481.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 155 l/EW×d.

Der Versorger beliefert einen Großbetrieb mit rd. 228.000 m³/a und geht von einer geringen

Bedarfssteigerung in den nächsten Jahren durch die Ansiedlung von Gewerbebetrieben aus.

Hohe spezifische Verbräuche in einzelnen Gemeinden sind durch intensive Viehwirtschaft

bedingt. Das nutzbare Grundwasserdargebot liegt bei rd. 1.100.000 m³/a. Die Wasserrechte

stimmen gut mit dem Dargebot überein, lediglich die Quelle �Zilsdorf� wird zur Zeit nicht

genutzt, da sie einen hohen CO2-Gehalt aufweist. Sie könnte jedoch im Bedarfsfall mit einer

entsprechenden Aufbereitung versehen werden. Im Versorgungsgebiet ergibt sich somit eine

Dargebotsreserve von rd. 300.000 m³/a.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 28 -

Lfd. Nr. 3: Verbandsgemeindewerke Kelberg

Der Betreiber versorgt 5.281 Einwohner in 20 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

244.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 127 l/EW×d. Einige Ge-

meinden im Süden der Verbandsgemeinde werden vom Wasserversorgungszweckverband

Gruppenwasserwerk Daun-Struth versorgt.

Der Versorger beliefert einen Ferienpark in Gunderath mit rd. 90.000 m³/a und geht von einem

nahezu gleichbleibenden Bedarf in den nächsten Jahren aus. Das nutzbare Grundwasserdar-

gebot liegt mit rd. 221.000 m³/a erheblich unter den Wasserrechten von zusammen rd.

430.000 m³/a. Insbesondere bei den Quellen sind die genehmigten Entnahmemengen nicht

gewinnbar. Um seinen Bedarf decken zu können, ist der Versorger auf Fremdbezug vom

Zweckverband Wasserversorgung Eifel (in dem er Mitglied ist), vom Wasserversorgungs-

zweckverband Gruppenwasserwerk Daun-Struth und vom Wasserversorgungszweckverband

Maifeld-Eifel angewiesen. Darüberhinaus beliefert er das Kreiswasserwerk Cochem Zell

als Durchleiter mit Wasser aus dem Gewinnungsgebiet Kerpen/Nohn des Zweckverbandes

Wasserversorgung Eifel.

Gewinnungsgebiete

- 29 -

Bilanzkomponenten

- 30 -

Lfd. Nr. 4: Verbandsgemeindewerke Gerolstein

Der Betreiber versorgt 14.174 Einwohner in den 13 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

809.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 156 l/EW×d.

Der Versorger beliefert neben seinen Gemeinden den Großabnehmer �Gerolsteiner Sprudel�

mit 689.000 m³/a. Er geht von einem geringen Bedarfsanstieg sowohl bei dem Großabnehmer

als auch bei der Bevölkerung in den nächsten Jahren aus, den er aus den vorhandenen

Gewinnungsanlagen decken kann. Im Gebiet der Verbandsgemeinde wird der größte Teil des

Trinkwassers aus Quellen, deren Schüttungen in Trockenperioden zurückgehen, gewonnen.

Das nutzbare Grundwasserdargebot ist durch den zusätzlichen Betrieb einiger Brunnen

derzeit und zukünftig ausreichend, nennenswerte Dargebotsreserven bestehen darüber hinaus

nicht.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 31 -

Lfd. Nr. 5: Wasserversorgungszweckverband Gruppenwasserwerk Daun-Struth

Der Betreiber versorgt 24.149 Einwohner in 37 Gemeinden der Verbandsgemeinde Daun und

5 Gemeinden der Verbandsgemeinde Kelberg mit 1.474.000 m³/a Trinkwasser. Der spezi-

fische Verbrauch liegt bei 167 l/EW×d.

Der Zweckverband geht von einem Bedarfanstieg von etwa 3 % bis 2010 aus. Durch

Neuerschließungen ist die Wasserversorgung in der Zukunft gesichert, im Versorgungsgebiet

verbleibt zukünftig eine Dargebotsreserve von rd. 400.000 m³/a. Die Wasserrechtsverfahren

sind nicht für alle Gewinnungsanlagen abgeschlossen. Vereinzelt hohe spezifische Verbräuche

in kleinen ländlichen Gemeinden liegen in intensiver Viehwirtschaft begründet. Der Versor-

ger hat einen auffallend hohen Bedarf � rd. 500.000 m³/a � für Netzverluste, Löschwasser-

bereitstellung und Eigenbedarf, was mit seinem großen Leitungsnetz und der Vielzahl kleiner

Gemeinden zusammenhängt.

Gewinnungsgebiete

- 32 -

Bilanzkomponenten

- 33 -

Lfd. Nr. 6: Kreiswasserwerk Bitburg-Prüm

Der Betreiber versorgt 51.176 Einwohner in 163 Gemeinden der Verbandsgemeinden Obere

Kyll, Prüm, Arzfeld, Neuerburg, Bitburg-Land und Kyllburg mit 3.535.000 m³/a Trinkwas-

ser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 189 l/EW×d.

Hohe spezifische Verbräuche in vielen ländlichen Gemeinden von bis zu 1.200 l/EW×d sind

durch intensive Viehwirtschaft begründet. Ab 2002 versorgt das Kreiswasserwerk auch die

restlichen 10 Gemeinden der Verbandsgemeinde Neuerburg. Hierdurch erhöht sich die Zahl

der Einwohner um 2.700 und die Zahl der versorgten Gemeinde steigt auf 173. Der Versorger

geht für das Planungsziel 2010 von einer Trinkwasserbedarfssteigerung um rd. 10 % aus. Bei

stagnierender Bevölkerungsentwicklung wird der Mehrbedarf mit einer höheren Abgabe an

Großabnehmer begründet. Das nutzbare Grundwasserdargebot reicht derzeit wie auch

zukünftig zur Bedarfsdeckung aus, der Versorger ist jedoch gezwungen seinen internen

Verbund weiter auszubauen, da sich im Versorgungsbereich Überschuss- und Mangelgebiete

gegenüberstehen. Insbesondere im Raum Schönecken wird zeitweise mehr Wasser gefördert

als wasserrechtlich zugelassen. Hohe Verlustmengen kommen durch die große Zahl versorg-

Gewinnungsgebiete

- 34 -

ter kleiner Gemeinden und das dafür erforderliche 1.500 km lange Rohrnetz zu Stande.

Handlungsbedarf besteht bei der Erteilung bzw. Überarbeitung von Wasserrechten, da

Quellfassungen aus ökologischen Gründen aufgegeben werden bzw. die Entnahme reduziert

werden muss.

Das nutzbare Grundwasserdargebot wird für 1996 auf 7.150.000 m³/a bzw. zukünftig auf

7.300.000 m³/a geschätzt. Damit verbleiben 2010 Dargebotsreserven in Höhe von rd.

1.400.000 m³/a in den Gewinnungsgebieten Lahr, Baustert, Seinsfeld und Ormont.

Bilanzkomponenten

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Gewinnungsgebiete

Lfd. Nr. 7: Verbandsgemeindewerke Manderscheid

Der Betreiber versorgt 7.808 Einwohner in den 21 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

545.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 191 l/EW×d.

Der auffallend hohe spezifische Verbrauch � in einigen kleinen ländlichen Gemeinden bis zu

400 l/EW×d � ist auf intensive Viehwirtschaft zurückzuführen. Die Verbandsgemeinde

unterhält zur Wasserversorgung nur ein einziges Gewinnungsgebiet mit einem nutzbaren

Grundwasserdargebot von rd. 15.000 m³/a. Sie ist Mitglied im Zweckverband Wasserver-

sorgung Eifel-Mosel (der selbst kein Versorgungsgebiet besitzt und dessen wichtigste

Gewinnungsanlagen im Gebiet der Verbandsgemeinde Manderscheid liegen) und bezieht den

größten Teil ihres Trinkwassers von diesem.

Den geringen Bedarfsanstieg bis 2010 begründet der Versorger mit einer entsprechenden

Bevölkerungsentwicklung und der Ansiedlung von Gewerbebetrieben. Die Erneuerung des

Wasserrechts für das Gewinnungsgebiet �Karl� ist z. Zt. in Bearbeitung. Dargebotsreserven

in diesem Gewinnungsgebiet bestehen nicht, eine Bedarfssteigerung muss der Versorger

durch eine Erhöhung des Fremdbezugs abdecken

Bilanzkomponenten

-

- 36 -

Lfd. Nr. 8: Verbandsgemeindewerke Bitburg-Land

Der Betreiber versorgt 14.795 Einwohner in den 40 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

971.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 180 l/EW×d.

Hohe spezifische Verbräuche von bis zu 480 l/EW×d in kleinen ländlichen Gemeinden sind

auf intensive Viehwirtschaft zurückzuführen. Die Verbandsgemeindewerke hatten in der

Vergangenheit einen gewissen Wassermangel in Trockenzeiten, da die Schüttung einzelner

Quellen zur Versorgung nicht immer ausreichte. Durch den Bau und die Inbetriebnahme des

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 37 -

neuen Brunnens 49 in Bettingen (gemeinsam mit dem Kreiswasserwerk Bitburg-Prüm)

besteht derzeit Versorgungssicherheit und darüber hinaus eine Dargebotsreserve von etwa

150.000 m³/a. Der Versorger rechnet mit einer mehr oder weniger stagnierenden Bedarfs-

entwicklung bis 2010. Für Netzverluste + Löschwasserbereitstellung + Eigenbedarf werden

14 % des Gesamtbedarfs benötigt.

- 38 -

Lfd. Nr. 9: Verbandsgemeindewerke Kröv-Bausendorf

Der Betreiber versorgt 9.120 Einwohner in den 10 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

492.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 148 l/EW×d.

Für die nächsten zehn Jahre rechnet der Versorger mit einem gleichbleibenden Trinkwasser-

bedarf. Zur Versorgung von Großabnehmern (Feriendorf, Sektkellereien) sind zukünftig

62.000 m³/a eingeplant.

Die Verbandsgemeinde ist Mitglied im Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Mosel und

bezieht ihre gesamte Wassermenge von diesem. Ihre eigenen Gewinnungsanlagen hat die

Verbandsgemeinde bereits vor Jahren aus Qualitätsgründen aufgegeben; damit besteht im

Versorgungsgebiet keine Dargebotsreserve. Netzverluste + Löschwasserbereitstellung +

Eigenbedarf liegen bei 14 % des Gesamtbedarfs.

Bilanzkomponenten

- 39 -

Lfd. Nr. 10: Stadtwerke Wittlich

Der Betreiber versorgt 17.204 Einwohner im Stadtgebiet mit 1.469.000 m³/a Trinkwasser.

Der spezifische Verbrauch liegt bei 234 l/EW×d.

Die Wasserrechte der Stadtwerke belaufen sich auf insgesamt rd. 1,6 Mio. m³/a, die

Rohwasserförderung liegt in Folge qualitativer Probleme bzw. aus leitungstechnischen

Gründen jedoch nur bei rd. 900.000 m³/a, dementsprechend wird das nutzbare Grund-

wasserdargebot mittelfristig auf 1,0 Mio. m³/a geschätzt. Ein Großteil des Bedarfs muss daher

durch Bezug vom Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Mosel gedeckt werden. Der

Versorger rechnet mit einem geringen Bedarfsanstieg bis 2010, den er durch eine ent-

sprechende Erhöhung seiner Eigenförderung decken kann.

Die Stadtwerke versuchen seit 1992 über Kooperationsverträge mit den Landwirten inner-

halb des Wasserschutzgebietes der Gewinnungsanlagen �Stareberg� und �Seiberich� die

Nitratbelastung des Grundwassers zu reduzieren. Dünge- und Anbauplanung werden dabei

von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt Trier betreut. Monatliche Nitratmessungen im

Mischwasser von sechs Brunnen zeigen zwischen 1992 und 2000 eine Reduzierung der

Konzentration um etwa 10 % (vgl. Abb. 6, Seite 11).

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 40 -

Lfd. Nr. 11: Stadtwerke Bitburg

Der Betreiber versorgt 12.673 Einwohner im Stadtgebiet mit 979.000 m³/a Trinkwasser. Der

spezifische Verbrauch liegt bei 212 l/EW×d.

Für die nächsten zehn Jahre rechnet der Versorger mit einem Bedarfsanstieg von etwa 20 %,

den er mit Bevölkerungs- und Gewerbeentwicklung begründet. Darüberhinaus beliefert er

zukünftig die amerikanische Housing des aufgegebenen Militärflugplatzes Bitburg mit rd.

500.000 m³/a, übernimmt dafür aber auch die ehemals amerikanischen Gewinnungsanlagen

�Mötsch� und �Albach�. Trotz des wachsenden Bedarfs verbleibt im Versorgungsgebiet eine

Dargebotsreserve von etwa 240.000 m³/a.

Bilanzkomponenten

Gewinnungsgebiete

- 41 -

Lfd. Nr. 12: Verbandsgemeindewerke Traben-Trarbach

Die Verbandsgemeindewerke versorgen 8.565 Einwohner in vier Gemeinden der Verbands-

gemeinde mit 579.000 m³/a Trinkwasser. Lötzbeuren und Irmenach werden vom Zweckver-

band Wasserversorgung Hunsrück I (Teilgebiet 2, Rhein-Hunsrück-Kreis) versorgt. Der

spezifische Verbrauch liegt bei 185 l/EW×d.

Für die Zukunft geht der Versorger von einem gleichbleibenden Bedarf aus, den er größtenteils

aus den eigenen Gewinnungsgebieten decken kann, nennenswerte Dargebotsreserven beste-

hen jedoch nicht. Bei den Quellen treten zeitweise bakteriologische Probleme auf.

Bilanzkomponenten

Gewinnungsgebiete

- 42 -

Lfd. Nr. 13: Verbandsgemeindewerke Neuerburg

Der Betreiber versorgte 1996 lediglich 10 der 50 Gemeinden in der Verbandsgemeinde. Die

2.693 Einwohner verbrauchten 175.000 m³ Trinkwasser, was einem spezifischen Verbrauch

von 178 l/EW×d entspricht.

Ab 2002 wird die Wasserversorgung der Verbandsgemeinde vollständig auf das Kreis-

wasserwerk Bitburg-Prüm übertragen. Damit werden auch die wichtigsten Gewinnungsan-

lagen (Quellen Mettendorf und Nusbaum) vom Kreiswasserwerk übernommen. Das nutzbare

Grundwasserdargebot der beiden Gewinnungsgebiete in Höhe von rd. 150.000 m³/a wird für

das Planungsziel 2010 dem Kreiswasserwerk (lfd. Nr. 6) zugerechnet. 25 % des Gesamtbe-

darfs werden für die Deckung von Netzverlusten + Löschwasserbereitstellung + Eigenbedarf

benötigt.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

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Lfd. Nr. 14: Verbandsgemeindewerke Speicher

Der Betreiber versorgt 6.279 Einwohner in 7 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

480.000 m³/a Trinkwasser. Darüberhinaus leben im Versorgungsgebiet zusätzlich 2600

Angehörige der amerikanischen Streitkräfte. Damit erklärt sich der relativ hohe spezifische

Verbrauch von 209 l/EW×d. Die Gemeinde Orenhofen wird vom Zweckverband Wasser-

werk Trier-Land, die Gemeinde Philippsheim von den Verbandsgemeindewerken Bitburg-

Land versorgt.

Für die nächsten zehn Jahre rechnet der Versorger mit einem geringfügigen Bedarfsanstieg,

den er mit Bevölkerungs- und Gewerbeentwicklung begründet. Das nutzbare Grundwasser-

dargebot in Höhe von rd. 550.000 m³/a wird nicht vollständig genutzt, rd. 140.000 m³/a

werden aus leitungstechnischen Gründen vom Zweckverband Wasserversorgung Eifel-

Mosel bezogen. Damit verbleibt im Versorgungsgebiet eine Dargebotsreserve von etwa

150.000 m³/a.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 44 -

Lfd. Nr. 15: Verbandsgemeindewerke Wittlich-Land

Der Betreiber versorgt 21.559 Einwohner in 24 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

1.160.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 148 l/EW×d.

Für die nächsten zehn Jahre rechnet der Versorger mit einem geringfügigen Bedarfsanstieg,

den er mit einer entsprechenden Bevölkerungsentwicklung begründet. Der Versorger betreibt

seit Jahren keine eigenen Gewinnungsanlagen, für das letzte noch verbliebene Gewinnungs-

gebiet �Platten� beantragt er die Aufhebung des Schutzgebietes. Somit besteht im Versor-

gungsgebiet zukünftig kein nutzbares Dargebot. Die Verbandsgemeinde ist Mitglied im

Zweckverband Wassserversorgung Eifel-Mosel und bezieht ihre gesamte Wassermenge von

diesem. Die auffallend hohen Netzverluste konnten zwischenzeitlich durch Rohrnetzsanierungen

reduziert werden; sie werden für das Planungsziel 2010 mit 250.000 m³/a angesetzt.

Bilanzkomponenten

- 45 -

Lfd. Nr. 16: Verbandsgemeindewerke Bernkastel-Kues

Der Betreiber versorgt 23.626 Einwohner in 20 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

1.574.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 182 l/EW×d.

Für die nächsten zehn Jahre rechnet der Versorger mit einem deutlichen Bedarfsanstieg, den

er mit einer Steigerung des Fremdenverkehrs (Übernachtungen, Erweiterung des Mosel-

ferienparks, Bau eines Golfplatzes und Neuanlage von Campingplätzen) im Gebiet der

Verbandsgemeinde begründet. Die Bevölkerungsentwicklung wird dagegen stagnierend

eingeschätzt. Relativ hoch ist der Bedarf für Netzverluste, Löschwasserbereitstellung und

Eigenbedarf. Durch zwischenzeitlich erfolgte Reparaturmaßnahmen am Leitungsnetz konnten

die Verlustmengen deutlich reduziert werden, sie werden daher für die Zukunft mit rd.

300.000 m³/a angesetzt. Der Versorger geht davon aus, dass er seinen zukünftigen Mehrbedarf

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 46 -

zum Teil durch Erhöhung der Eigenförderung, zum Teil durch eine Erhöhung des Bezugs vom

Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Mosel decken kann. Das nutzbare Grundwasserdar-

gebot liegt aufgrund qualitativer Probleme in einzelnen Gewinnungsgebieten erheblich unter

den Wasserrechten.

- 47 -

Lfd. Nr. 17: Wasserleitungsgenossenschaft Holsthum

Der Betreiber versorgt 565 Einwohner in der Gemeinde Holsthum mit 32.000 m³/a Trink-

wasser, was einem spezifischen Verbrauch von 157 l/EW×d entspricht.

Die Wasserleitungsgenossenschaft ist der kleinste eigenständige Träger der öffentlichen

Wasserversorgung im Planungsraum. Sie geht von einem zukünftig stagnierenden Bedarf aus

und kann diesen aus den eigenen Gewinnungsanlagen decken. Das nutzbare Grundwasserdar-

gebot liegt aufgrund von Nitratproblemen in den Quellen mit rd. 50.000 m³/a deutlich unter

den Wasserrechten. Der Betreiber beabsichtigt, eine zusätzliche Quelle zu fassen, um die

derzeitige Wasserqualität durch Verschnitt verbessern zu können. Er unterhält keine Verbund-

leitungen zu anderen Versorgern.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 48 -

Lfd. Nr. 18: Verbandsgemeindewerke Irrel

Der Betreiber versorgt mit Ausnahme der Gemeinden Holsthum (s. lfd. Nr. 17), Gilzem und

Eisenach (s. lfd. Nr. 19) das Gebiet der Verbandsgemeinde � 7.190 Einwohner in 14 Gemein-

den � mit 469.000 m³/a Trinkwasser, was einem spezifischen Verbrauch von 179 l/EW×d

entspricht.

Überdurchschnittlich hohe Verbräuche in einzelnen ländlichen Gemeinden sind auf intensive

Viehwirtschaft zurückzuführen. Der Versorger gewinnt sein Trinkwasser ausschließlich aus

Quellen, wobei die Summe der Wasserrechte erheblich über dem nutzbaren Dargebot liegt.

Zum einen treten in einigen Quellen Nitratprobleme auf, zum anderen liegen die Schüttungs-

mengen in Trockenzeiten niedriger als früher angenommen. Den auf Grund einer entsprechen-

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 49 -

den Bevölkerungsentwicklung � Zuzug luxemburgischer Grenzgänger � für 2010 geschätzten

Mehrbedarf können die Verbandsgemeindewerke aus den eigenen Gewinnungsgebieten

decken, Dargebotsreserven bestehen darüberhinaus im Versorgungsgebiet nicht.

- 50 -

Lfd. Nr. 19: Wasserwerk Trier-Land Zweckverband

Der Betreiber versorgt 22.497 Einwohner in neun Gemeinden der Verbandsgemeinde Trier-

Land, in zwei Gemeinden der Verbandsgemeinde Irrel und in einer Gemeinde der Verbands-

gemeinde Speicher mit 1.178.000 m³/a Trinkwasser, was einem spezifischen Verbrauch von

144 l/EW×d entspricht. Die im Süden der Verbandsgemeinde Trier-Land liegenden Gemein-

den Hockweiler und Franzenheim werden aus leitungstechnischen Gründen von den Ver-

bandsgemeindewerken Ruwer Zweckverband (lfd. Nr. 24) versorgt.

Zur Deckung seines Wasserbedarfs bezieht der Versorger Trinkwasser vom Zweckverband

Wasserwerk Kylltal. Um die Versorgungssicherheit zu erhöhen strebt der Zweckverband den

Bau einer Verbindungsleitung zu den Verbandsgemeindewerken Konz an.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 51 -

Lfd. Nr. 20: Verbandsgemeindewerke Schweich

Der Betreiber versorgt 23.574 Einwohner in 18 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

1.424.000 m³/a Trinkwasser, was einem spezifischen Verbrauch von 165 l/EW×d entspricht.

Im Versorgungsgebiet besteht ein nutzbares Grundwasserdargebot von etwa 530.000 m³/a,

das von den Verbandsgemeindewerken größtenteils genutzt wird. In der Vergangenheit

mussten einige Gewinnungsanlagen wegen bakteriologischer Probleme bzw. wegen erhöhter

Nitratgehalte im Moseltal aufgegeben werden. Den zukünftig leicht steigenden Bedarf

begründet der Versorger mit einem Ansteigen des Fremdenverkehrs und der Ansiedlung von

Gewerbe. Drei Viertel seines Bedarfs bezieht er vom Wasserwerk Kylltal Zweckverband,

in dem er zusammen mit den Stadtwerken Trier Gründungsmitglied ist.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 52 -

Lfd. Nr. 21: Verbandsgemeindewerke Neumagen-Dhron

Der Betreiber versorgt 6.121 Einwohner in 4 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

343.000 m³/a Trinkwasser. Damit liegt der spezifische Verbrauch bei 154 l/EW×d.

Den Großteil seines Wasserbedarfs bezieht der Versorger vom Zweckverband Wasserver-

sorgung Eifel-Mosel, nur rd. 67.000 m³/a werden in den eigenen Gewinnungsgebieten

gefördert. Die Verbandsgemeindewerke rechnen bis 2010 infolge von Bevölkerungsentwick-

lung und Gewerbeansiedlung mit einem leichten Bedarfsanstieg, der durch Fremdbezug

gedeckt werden muss, da im Versorgungsgebiet keine Dargebotsreserven bestehen.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 53 -

Lfd. Nr. 22: Gemeindewerke Morbach

Der Betreiber versorgt die 10.779 Einwohner der Gemeinde Morbach mit 551.000 m³/a

Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 140 l/EW×d.

Für die nächsten 10 Jahre rechnet der Versorger mit einem etwa 7 %igen Trinkwasserbe-

darfsanstieg der Bevölkerung. Für das Modellprojekt �Konversion Munitionsdepot Mor-

bach� wird eine touristische Nutzung angestrebt. Der maximale Jahresbedarf wird auf

365.000 m³ geschätzt und in der Bedarfsprognose 2010 berücksichtigt. Zur Bedarfsdeckung

soll die Eigenförderung 1996 von rd. 651.000 m³ bis zum Jahr 2010 auf 900.000 m³ deutlich

gesteigert werden. Für vier Gewinnungsgebiete sind die Wasserrechte noch im Verfahren.

Bei einem nutzbaren Grundwasserdargebot in Höhe von rd. 1 Mio. m³/a verbleibt den

Gemeindewerken zukünftig eine geringe Dargebotsreserve. Neben der Erhöhung der

Eigenförderung muss der Bedarf 2010 auch durch eine Erhöhung des Fremdbezugs gedeckt

werden.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 54 -

Lfd. Nr. 23: Verbandsgemeindewerke Thalfang

Der Betreiber versorgt 7.612 Einwohner in 21 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

410.000 m³/a Trinkwasser. Damit liegt der spezifische Verbrauch bei 148 l/EW×d. Darüber

hinaus beliefert er verschiedene Großabnehmer mit etwa 305.000 m³/a Trinkwasser.

Für die nächsten 10 Jahre rechnen die Verbandsgemeindewerke mit einem deutlich erhöhten

Bedarf durch eine geringe Bevölkerungsentwicklung und die Neuansiedlung eines größeren

Gewerbebetriebs. Die Schüttung der Quellen reicht auch in Trockenzeiten aus, den heutigen

Bedarf zu decken. Der Versorger fasst z. Zt. neue Quellen (Staatsforst Dhronecken), um die

Wasserversorgung zukünftig sicherstellen zu können. Im Versorgungsgebiet verbleibt eine

Dargebotsreserve von etwa 100.000 m³/a.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 55 -

Lfd. Nr. 24: Verbandsgemeindewerke Ruwer Zweckverband

Der Betreiber versorgt 19.769 Einwohner in 20 Gemeinden der Verbandsgemeinde und in

den beiden Stadtteilen �Ruwer� und �Eitelsbach� der Stadt Trier mit 898.000 m³/a Trinkwas-

ser. Der spezifische Verbrauch liegt mit 124 l/EW×d relativ niedrig, dagegen werden 20 %

des Gesamtbedarfs für Netzverluste + Löschwasserbereitstellung + Eigenbedarf benötigt.

Bis zum Jahr 2010 geht der Zweckverband von einer geringen Steigerung seines Bedarfs

aufgrund von Bevölkerungszuwachs und Industrieansiedlung im Versorgungsgebiet aus.

Unter Einbeziehung von neuen Quellfassungen im Gewinnungsgebiet �Osburg� kann der

Versorger zukünftig einen Teil seines Mehrbedarfs aus eigenen Anlagen decken, allerdings

liegt das nutzbare Grundwasserdargebot deutlich unter den bestehenden Wasserrechten.

Deshalb muss ein Teil des Mehrbedarfs durch Erhöhung des Fremdbezugs von den Stadtwer-

ken Trier (Wasser aus der Riveris-Talsperre) gedeckt werden.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 56 -

Lfd. Nr. 25: Stadtwerke Trier

Der Betreiber versorgt das Stadtgebiet von Trier mit Ausnahme der Stadtteile �Ruwer� und

�Eitelsbach� (s. lfd. Nr. 24) sowie die der Verbandsgemeinde Ruwer angehörenden

Gemeinden �Korlingen�, �Gutweiler� und �Sommerau� mit 6.560.000 m³/a Trinkwasser.

Bei 98.296 Einwohnern entspricht das einem spezifischen Verbrauch von 183 l/EW×d.

Infolge der extrem �trockenen� Verhältnisse entnahm der Versorger 1996 lediglich 3,6 Mio. m³

Trinkwasser aus der Riveris Talsperre, 4,6 Mio. m³ mussten vom Zweckverband Wasser-

werk Kylltal bezogen werden. Bei durchschnittlichen hydrologischen Verhältnissen können

im derzeitigen Ausbaugrad der Talsperre 5,5 Mio. m³/a entnommen werden. Daneben

betreiben die Stadtwerke die beiden Gewinnungsgebiete �Quint� und �Weiberborn� mit

einem nutzbaren Dargebot von zusammen rd. 0,2 Mio. m³/a. Das Dargebot der Talsperre wird

maximal genutzt, sodass vom Zweckverband Wasserwerk Kylltal � in Abhängigkeit von den

hydrologischen Verhältnissen � die jeweils fehlende Restmenge bezogen wird.

Bilanzkomponenten

Gewinnungsgebiete

- 57 -

Der Bedarf für Netzverluste + Löschwasserbereitstellung + Eigenbedarf liegt mit 14 % am

Gesamtbedarf relativ hoch. Für das Planungsziel 2010 geht der Versorger von einem durch

Bevölkerungs- und Gewerbeentwicklung sowie steigende Lieferverpflichtungen begründe-

ten Bedarfszuwachs von etwa 3 % aus.

- 58 -

Lfd. Nr. 26: Verbandsgemeindewerke Konz

Der Betreiber versorgt 21.932 Einwohner in 6 von 11 Gemeinden der Verbandsgemeinde

mit 1.068.000 m³/a Trinkwasser. Der spezifische Verbrauch liegt bei 133 l/EW×d. Die

verbleibenden 5 Gemeinden sowie 3 Stadtteile von Konz werden vom Kreiswasserwerk

Trier-Saarburg (s. lfd. Nr. 28) versorgt.

Die Verbandsgemeindewerke gewinnen etwa die Hälfte ihres Bedarfs in eigenen Gewinn-

ungsgebieten und beziehen den Rest vom Kreiswasserwerk Trier-Saarburg. Zwar bestehen

für die 5 Brunnen des Gewinnungsgebietes �Obermosel-Albachtal� Wasserrechte in Höhe

von rd. 3 Mio. m³/a, das nutzbare Dargebot wird jedoch nur auf 1 Mio. m³/a geschätzt. Es ist

für den Versorger wirtschaftlicher einen Großteil des Wassers zu beziehen als das eigene,

sehr harte Wasser, zu entkarbonisieren. Bis 2010 rechnen die Verbandsgemeindewerke

aufgrund der von ihnen prognostizierten Bevölkerungsentwicklung auf rd. 30.000 Einwohner

mit einem erheblichen Anstieg des Trinkwasserbedarfs (rd. 35 % !). Durch eine deutliche

Erhöhung der Eigenförderung soll der Bedarf für 2010 gedeckt werden. Relativ hoch ist der

Anteil von 17 % am Gesamtbedarf zur Deckung von Netzverlusten + Löschwasserbereit-

stellung + Eigenbedarf.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 59 -

Lfd. Nr. 27: Verbandsgemeindewerke Hermeskeil

Der Betreiber versorgt 14.948 Einwohner in 13 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

771.000 m³/a Trinkwasser. Das entspricht einem spezifischen Verbrauch von 141 l/EW×d.

Wasserknappheit in Trockenzeiten und qualitative Probleme in der Vergangenheit � insbe-

sondere bei der Entnahme aus der �fließenden Welle� der Prims � führten dazu, dass zukünftig

ein Großteil des Bedarfs aus der Primstalsperre gedeckt wird. Der Verbandsgemeinde steht

ein eigener Wasserrechtsanteil in Höhe von maximal 750.000 m³/a zu; betrieben wird die

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 60 -

Talsperre vom Talsperrenverband Nonnweiler. Aufgrund von Gewerbeentwicklung rechnet

der Versorger bis 2010 mit einem geringfügigen Mehrbedarf. Als Ersatz für die Bachwasser-

entnahme werden mit Inbetriebnahme der neuen Trinkwasseraufbereitungsanlage Hermes-

keil im Jahr 1999 rd. 400.000 m³/a Rohwasser aus der Talsperre entnommen. Die ehemalige

Bachwasserentnahmeanlage soll zukünftig für eine mögliche Notversorgung betriebsbereit

gehalten werden.

Ohne die Bachwasserentnahme aus der Prims und unter Berücksichtigung der Aufgabe der

Quellen Grimburg beläuft sich das nutzbare Grundwasserdargebot aus den eigenen Gewinnungs-

anlagen im Jahr 2010 auf rd. 600.000 m³/a, da die Wasserrechte der Quellen in Höhe von

rd. 703.000 m³/a in Trockenjahren nicht ausgeschöpft werden können. Die Summe aus

�nutzbarem Grundwasserdargebot + Wasserrechtsanteil� aus der Talsperre Nonnweiler von

1.350.000 m³/a macht deutlich, dass die Trinkwasserversorgung in der Verbandsgemeinde

langfristig gesichert ist.

- 61 -

Lfd. Nr. 28: Kreiswasserwerk Trier-Saarburg

Der Betreiber versorgt 12.481 Einwohner in 16 Gemeinden der Verbandsgemeinden Konz

und Saarburg mit 693.000 m³/a Trinkwasser. In den Gemeinden Konz, Nittel und Saarburg

werden lediglich einzelne Ortsteile beliefert (s. lfd. Nr. 26 und 30). Der spezifische

Verbrauch liegt bei 152 l/EW×d.

Neben der Eigenversorgung beliefert das Kreiswasserwerk die Verbandsgemeindewerke

Konz mit jährlich rd. 700.000 m³ Trinkwasser. In einigen Gemeinden auftretende hohe

spezifische Verbräuche sind durch intensive Viehwirtschaft verursacht. Der Versorger geht

von einer geringen Bedarfssteigerung bis 2010 aus, die er mit einer entsprechenden

Entwicklung in der Landwirtschaft und im Weinbau begründet. In den Gewinnungsgebieten

�Mannebachtal� und �Wawern� verbleibt zukünftig eine Dargebotsreserve von

rd. 340.000 m³/a.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 62 -

Lfd. Nr. 29: Verbandsgemeindewerke Kell

Der Betreiber versorgt 9.720 Einwohner in 13 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

435.000 m³/a Trinkwasser. Das entspricht einem spezifischen Verbrauch von 123 l/EW×d.

Der Betreiber rechnet mit einem nahezu gleich bleibenden Bedarf bis 2010. Das nutzbare

Grundwasserdargebot im Versorgungsgebiet liegt bei rd. 1.000.000 m³/a, so dass die

Versorgung der Verbandsgemeinde gesichert ist und darüberhinaus eine Dargebotsreserve

in Höhe von etwa 300.000 m³/a zur Verfügung steht. Auffallend hoch ist der Bedarf für

Netzverluste, Löschwasserbereitstellung und Eigenbedarf. Er konnte zwischenzeitlich durch

Reparaturmaßnahmen am Leitungsnetz reduziert werden. Fehlende Wasserrechte für die

Gewinnungsgebiete �Waldweiler-Mandern� und �Ruwerquellen� sind zur Zeit in Bearbei-

tung.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 63 -

Lfd. Nr. 30: Verbandsgemeindewerke Saarburg

Der Betreiber versorgt 13.316 Einwohner in 8 Gemeinden der Verbandsgemeinde mit

821.000 m³/a Trinkwasser. Das entspricht einem spezifischen Verbrauch von 169 l/EW×d.

Der Betreiber rechnet mit einer geringen Bedarfssteigerung für das Prognosejahr 2010. Das

nutzbare Grundwasserdargebot im Versorgungsgebiet liegt bei rd. 1.300.000 m³/a, die

Wassergewinnung erfolgt überwiegend durch Quellen. Die Wasserrechte müssen dem

nutzbaren Dargebot angepasst werden. Die Versorgung der Verbandsgemeinde ist gesichert,

es besteht noch eine Dargebotsreserve von rd. 200.000 m³/a.

Gewinnungsgebiete

Bilanzkomponenten

- 64 -

5.2 Zweckverbände

Die nachfolgend beschriebenen drei Zweckverbände sind Wasserbeschaffer und keine

Träger der öffentlichen Wasserversorgung, da sie keine Endverbraucher beliefern, sondern

über Verbundleitungen Trinkwasser an Träger der öffentlichen Wasserversorgung abgeben.

Das frühere Kreiswasserwerk Bernkastel-Wittlich hat seit Anfang der 70er Jahre auf der

Grundlage von umfangreichen hydrogeologischen Untersuchungen, Gutachten und Naturaus-

wertungen die bedeutenden Grundwasservorkommen des �Oberen Salmtals� (Gewinnungs-

gebiete Korneshütte und Butterwiese) erschlossen. Hohe Grundwasserneubildungsraten und

eine gute Grundwasserqualität in der Grundwasserlandschaft �Buntsandstein� waren Vor-

raussetzung für den Bau des Wasserwerkes Korneshütte. Mit Wirkung vom 1.1.1988 wurde

das Kreiswasserwerk in den Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Mosel umgewan-

delt. Verbandsmitglieder sind die Verbandsgemeindewerke Manderscheid, die Verbands-

gemeindewerke Kröv-Bausendorf, die Verbandsgemeindewerke Neumagen-Drohn, die

Verbandsgemeindewerke Wittlich-Land, die Stadtwerke Wittlich, die Verbandsgemeinde-

werke Bernkastel-Kues, die Verbandsgemeindewerke Speicher, die Verbandsgemeinde-

werke Traben-Trarbach, das Kreiswasserwerk Cochem-Zell und der Kreis Bernkastel-

Wittlich.

Gewinnungsgebiete und Wasserabgabe des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-

Mosel sind nachfolgend zusammengestellt:

Gewinnungsgebiete

- 65 -

Mitglieder im Zweckverband Wasserversorgung Eifel sind der Zweckverband Wasser-

versorgung Eifel-Ahr, das Kreiswasserwerk Cochem-Zell, die Verbandsgemeindewerke

Kelberg, die Verbandsgemeindewerke Hillesheim, der Landkreis Daun und das Gruppen-

wasserwerk Daun-Struth. Das Gewinnungsgebiet des Zweckverbandes liegt bei Kerpen/

Nohn in der Grundwasserlandschaft �Devonische Kalksteine�. Aus 5 Brunnen wird Grund-

wasser aus der Nohn-Hillesheimer Kalkmulde gefördert. Die zugelassenen Entnahmemengen

betragen in der Summe rd. 2,0 Mio. m³/a, aufgeteilt auf den Zweckverband Wasserversorgung

Eifel-Ahr mit 1,2 Mio. m³/a, auf das Kreiswasserwerk Cochem-Zell mit 0,7 Mio. m³/a und

auf die Verbandsgemeindewerke Kelberg mit 0,2 Mio. m³/a.

Gewinnungsgebiete und Wasserabgabe des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel

sind nachfolgend zusammengestellt:

Wasserabgabe

Gewinnungsgebiete

Wasserabgabe

- 66 -

Die Betriebsführung des Wasserwerk Kylltal Zweckverbandes liegt bei den Stadtwerken

Trier. Neben den Stadtwerken sind die Verbandsgemeindewerke Schweich Mitglied in dem

1977 gegründeten Zweckverband. In der Grundwasserlandschaft �Buntsandstein� wird am

Unterlauf der Kyll aus 23 Brunnen Grundwasser gefördert. Das Gewinnungsgebiet ist wegen

der guten Grundwasserqualität und dem hohen nutzbaren Grundwasserdargebot von überre-

gionaler Bedeutung.

Gewinnungsgebiete und Wasserabgabe des Wasserwerk Kylltal Zweckverbandes sind

nachfolgend zusammengestellt:

Für die drei Zweckverbände ergeben sich folgende spezifische Daten:

Gewinnungsgebiete

Wasserabgabe

- 67 -

6 Wasserbilanz 1996 und 2010

Niederschlags- und Grundwasserdargebot sind im Planungsraum ungleich verteilt. Trotz

hoher Niederschlagsmengen im Norden, im Gebiet der Schneifel und im Süden, im

Hunsrück, liegen in den Grundwasserlandschaften Devonische Schiefer und Grauwacken

sowie Devonische Quarzite, welche rd. 63 % der Teilgebietsfläche bedecken, die

Grundwasserneubildungsraten nur zwischen 50-100 mm/a entsprechend 170 Mio. m³/a

natürliches mittleres Grundwasserdargebot. Die Kluftgrundwasserleiter speichern insge-

samt nur wenig Wasser, da die Klüfte meist schon in geringer Tiefe geschlossen sind,

lediglich in Störungs- und Zerrüttungszonen können lokal größere Grundwassermengen

genutzt werden.

Im zentralen Teil des Planungsraumes liegen durchschnittliche Niederschlagsverhältnisse

vor. Günstige Aufnahme- und/oder Speichermöglichkeiten in den Aquiferen der Grund-

wasserlandschaften Devonische Kalksteine, Rotliegend-Sedimente, Buntsandstein, Mu-

schelkalk und Keuper, Sandsteine des Lias, Quartäre Magmatite und Quartäre Sedimente

ermöglichen relativ hohe Grundwasserneubildungsraten zwischen 80 und 160 mm/a, d. h.,

37 % der Teilgebietsfläche beinhalten ein natürliches mittleres Grundwasserdargebot von

237 Mio. m³/a. Insbesondere die Landschaften Buntsandstein und Devonische Kalksteine

sind für die Trinkwasserversorgung von überregionaler Bedeutung, hier werden mehr als

die Hälfte des gesamten Wasserbedarfs im Planungsraum entnommen.

Für den Planungsraum beläuft sich das natürliche Grundwasserdargebot auf durchschnitt-

lich 407 Mio. m³/a (vgl. Kap. 4.2). Das für 1996 ermittelte nutzbare Grundwasserdargebot

von rd. 53 Mio. m³ setzt sich wie folgt zusammen:

- rd. 36 Mio. m³ in den Gewinnungsgebieten der Träger der öffentlichen

Wasserversorgung (vgl. Kap. 5.1)

1996 wurden insgesamt 42,31 Mio. m³ Grundwasser gefördert, davon 29,31 Mio. m³ von

den 30 Trägern der öffentlichen Wasserversorgung und 13,00 Mio. m³ von den drei

Zweckverbänden. Für 1996 verblieb eine Dargebotsreserve von 10,29 Mio. m³.

Für 2010 wird eine Grundwasserentnahme von insgesamt 45,58 Mio. m³ prognostiziert,

33,32 Mio. m³ benötigen die 30 Träger der öffentlichen Wasserversorgung und 12,26 Mio. m³

die drei Zweckverbände.

- rd. 17 Mio. m³ in den Gewinnungsgebieten der drei Zweckverbände

(vgl. Kap. 5.2)

- 68 -

Das für 2010 ermittelte nutzbare Grundwasserdargebot von rd. 55 Mio. m³ basiert auf der

Annahme mittlerer hydrologischer Verhältnisse und liegt um etwa 2 Mio. m³/a höher als

1996, da der Füllungsgrad der Riveris-Talsperre aufgrund der ungünstigen meteorologi-

schen Verhälnisse (Trockenjahr 1996) unterdurchschnittlich war. Es setzt sich wie folgt

zusammen:

Tab.3: Zusammensetzung des Wasserbedarfs im Planungsraum

Auch für das Prognosejahr 2010 ist die Trinkwasserversorgung durch die Nutzung von

Grund- und Talsperrenwasser innerhalb des Planungsraums grundsätzlich sichergestellt,

ein Fremdbezug von außerhalb ist nur in geringem Umfang erforderlich. Insbesondere die

Verbandsgemeindewerke Hermeskeil (vgl. lfd. Nr. 27) werden zukünftig rd. 0,4 Mio. m³/a

Trinkwasser aus der Primstalsperre des Talsperrenverbandes Nonnweiler beziehen und

damit ihre Bachwasserentnahme aus der Prims ersetzen. Die Wasserbilanz für den Planungs-

raum ist in Tabelle 4 zusammengestellt.

- rd. 38 Mio. m³ in den Gewinnungsgebieten der Träger der öffentlichen

Wasserversorgung (vgl. Kap. 5.1)

- rd. 17 Mio. m³ in den Gewinnungsgebieten der drei Zweckverbände

(vgl. Kap. 5.2)

Somit verbleiben � mittlere hydrologische Verhältnisse vorausgesetzt � zukünftig Dar-

gebotsreserven von rd. 9 Mio. m³/a.

Aufgrund der Prognose der Wasserversorgungsunternehmen ergibt sich eine durchschnitt-

liche Bedarfssteigerung von etwa 8,6 % bis zum Jahr 2010. Die Steigerung des Bedarfs um

3,65 Mio. m³/a wird bei stagnierenden Pro-Kopf-Verbrauch hauptsächlich mit dem Wachs-

tum des Fremdenverkehrs, der Intensivierung der Viehwirtschaft im ländlichen Bereich und

der Neuansiedlung von Gewerbebetrieben begründet, wobei von einer stagnierenden

Bevölkerungsentwicklung ausgegangen wird. Darüber hinaus werden zukünftig weitere

0,5 Mio. m³/a für die Versorgung der amerikanischen Housing in Bitburg benötigt (Tab. 3).

- 69 -

Tab. 4: Wasserbilanz für den Planungsraum

Die Einzelbilanzen der 30 Träger der öffentlichen Wasserversorgung wurden in ihrer

Mengenrelation grafisch aufbereitet (s. Anlage: Karte 5). Dem Bedarf, der sich aus den

Komponenten �Abgabe an Bevölkerung und Großabnehmer�, �Abgabe an andere Träger

der öffentlichen Wasserversorgung� und �Netzverluste + Löschwasserbereitstellung +

Eigenbedarf� zusammensetzt, ist die Bedarfsdeckung bestehend aus �Eigenförderung� und

�Fremdbezug� gegenübergestellt. Daneben steht das �nutzbare Grundwasserdargebot�,

aufgeschlüsselt nach dem �genutzten� Anteil und der verbleibenden �Dargebotsreserve�.

Sämtliche Angaben beziehen sich auf das Jahr 1996 bzw. auf das Planungsziel 2010.

Abbildung 17 zeigt die Bilanzkomponenten für den Planungsraum.

Abb. 17: Bilanzkomponenten 1996 und 2010 für den Planungsraum (Angaben in 1.000 m³)

- 70 -

7 Bewertung der Wasserversorgung 1996 und Folgerungen für das

Planungsziel 2010

7.1 Wasserbedarf

Im Jahr 1996 lag der Trinkwasserbedarf für 504.318 Einwohner in 546 Gemeinden bei

31,30 Mio. m³. Das entspricht einem spezifischen Wasserverbrauch von 170 l/EW×d.

Er beinhaltet die Wasserabgabe an Haushalte, Kleingewerbe, Krankenhäuser, Schulen etc..

Die Prognosen für das Planungsziel 2010 wurden in Zusammenarbeit mit den 30 Trägern

der öffentlichen Wasserversorgung erstellt. Sie addieren sich für den Planungsraum auf

33,41 Mio. m³. Das entspricht einer Steigerung von 2,11 Mio. m³ gegenüber 1996.

Die Wasserversorgungsunternehmen gehen grundsätzlich von einem stagnierenden Was-

serverbrauch in den Haushalten aus. Überdurchschnittlich hohe Steigerungsraten des

Trinkwasserbedarfs erwarten das Kreiswasserwerk Bitburg-Prüm mit 13 % durch die

Intensivierung der Viehwirtschaft im Versorgungsbereich seiner 163 meist ländlichen

Gemeinden sowie die zukünftige Vollversorgung der Verbandsgemeinde Neuerburg, die

Stadtwerke Bitburg mit 23 %, die sie mit Bevölkerungs- und Gewerbeentwicklung

begründen sowie die Verbandsgemeindewerke Bernkastel-Kues mit 30 %, die eine deutli-

che Steigerung des Fremdenverkehrs annehmen und den Bau von Golf- und Camping-

plätzen planen. Es bleibt abzuwarten, ob eine entsprechende Entwicklung in den o. g.

Versorgungsbereichen tatsächlich stattfindet. Die wasserwirtschaftlichen Fachbehörden

sehen die angenommenen Steigerungsraten eher kritisch.

Neben dem Bedarf für die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung wurden 1996

rd. 1,96 Mio. m³ (in 2010 rd. 3,20 Mio. m³) für die Abgabe an Großverbraucher sowie

rd. 7,49 Mio. m³ (in 2010 rd. 7,18 Mio. m³) für Netzverluste, Löschwasserbereitstellung

und Eigenbedarf der Wasserwerke benötigt.

Der Zweckverband Wasserversorgung Eifel, der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-

Mosel und die Verbandsgemeindewerke Kelberg lieferten 1996 insgesamt 1,61 Mio. m³ (in

2010 rd. 2,22 Mio. m³) nach außerhalb des Planungsraums.

Für den Planungsraum beläuft sich der gesamte Wasserbedarf auf 42,35 Mio. m³ für 1996

und 46,00 Mio. m³ für das Planungsziel 2010 (vgl. Tab. 3).

- 71 -

7.2 Bedarfsdeckung und Dargebotsreserven

Der Gesamtbedarf 1996 für die Trinkwasserversorgung im Planungsraum und für die

Abgabe nach außerhalb in Höhe von 42,35 Mio. m³ wurde fast vollständig durch Roh-

wasserförderung aus Brunnen, Quellen und der Talsperre im Planungsraum selbst gedeckt.

Lediglich 0,04 Mio. m³ mussten von außerhalb bezogen werden. 1996 förderten die

30 Träger der öffentlichen Wasserversorgung 29,32 Mio. m³, die drei Zweckverbände

lieferten die Differenzmenge zur Deckung des Bedarfs in Höhe von 13,00 Mio. m³.

Der für das Planungsziel 2010 prognostizierte Gesamtbedarf für die Trinkwasserversor-

gung in Höhe von 46,00 Mio. m³ könnte aufgrund des nutzbaren Dargebotes durch

Rohwasserförderung innerhalb des Planungsraums gedeckt werden. Allerdings sind die

Dargebotsreserven im Planungsraum ungleich verteilt. Islek und Hunsrück sind im Ver-

gleich zum übrigen Teilgebiet als Grundwassermangelgebiete anzusehen. Zur Sicherstel-

lung der Trinkwasserversorgung sind daher die Verbandsgemeinden des Islek dem Kreis-

wasserwerk Bitburg-Prüm angeschlossen. Die meisten Verbandsgemeinden des Hunsrücks

können zwar ihren Bedarf selbst decken, größere Reserven in den Devonischen Quarziten

sind jedoch nicht vorhanden. So mussten die Verbandsgemeindewerke Hermeskeil in der

Vergangenheit neben Grundwasser einen großen Teil Bachwasser entnehmen. Um die

Wasserversorgung langfristig sicherzustellen werden die Verbandsgemeindewerke ihre

Bachwasserentnahme durch Bezug von außerhalb (Primstalsperre) ersetzen. Damit erhöht

sich der Fremdbezug von außerhalb auf 0,42 Mio. m³/a.

Im Planungsraum stand zur Trinkwassergewinnung 1996 grundsätzlich ein nutzbares

Grundwasserdargebot von rd. 53 Mio. m³ (davon rd. 36 Mio. m³ den 30 Trägern der

öffentlichen Wasserverorgung und rd. 17 Mio. m³ den drei Zweckverbänden) zur Verfü-

gung. Bei einer Rohwasserförderung von rd. 43 Mio. m³ verblieb somit eine Dargebots-

reserve in Höhe von etwa 10 Mio. m³. Für das Planungsziel 2010 erhöht sich das nutzbare

Dargebot um rd. 2 Mio. m³ auf etwa 55 Mio. m³. Diese Erhöhung liegt nicht in der

Neuerschließung von Grundwasser begründet, sondern kommt durch die Annahme, dass

bei mittleren hydrologischen Verhältnissen etwa 2 Mio. m³ mehr Betriebswasser in der

Riveristalsperre als im Trockenjahr 1996 zur Verfügung steht (vgl. Kap. 4.3). Da sich der

Bedarf 2010 um rd. 3 Mio. m³ erhöht, verbleibt zukünftig eine Dargebotsreserve von etwa

9 Mio. m³ (Tab. 5).

Die wesentlichen Reserven an nutzbarem Dargebot innerhalb des Planungsraums in Höhe

von zukünftig rd. 8 Mio. m³/a liegen in der Grundwasserlandschaft Buntsandstein. Die

- 72 -

Tab. 5: Dargebotsreserven 1996 und 2010

Hälfte davon steht im Unteren Kylltal zur Verfügung, der Rest verteilt sich auf den

nördlichen und westlichen Bereich der Bitburger Mulde, das Obere Salmtal, den Bettinger

Graben sowie den Saargau. Damit ist diese Grundwasserlandschaft auch zukünftig von

überregionaler Bedeutung für die Sicherstellung der Wasserversorgung.

Neben den o. g. Dargebotsreserven muss auch die Möglichkeit der Einsparung und damit

der Bedarfsminderung durch technische Maßnahmen in Betracht gezogen werden. 1996 wur-

den vom Gesamtbedarf von 42,35 Mio. m³ allein 7,49 Mio. m³ zur Abdeckung von

�Netzverlusten + Löschwasser-

bereitstellung + Eigenbedarf�

benötigt; dies entspricht 18 %

des Gesamtbedarfs im Pla-

nungsraum (vgl. Tab. 3). Nach

dem Stand der Technik sollten

allein die �Netzverluste� nicht

über 5 % liegen; damit könnte

der Gesamtbedarf deutlich re-

duziert werden! In Tabelle 6

sind die Versorger mit einem

auffallend hohem Bedarf für

�Netzverluste + Löschwasser-

bereitstellung + Eigenbedarf�

zusammengestellt.

Tab. 6: Versorger mit auffallend hohem Bedarf für �Netz-verluste + Löschwasserbereitstellung + Eigenbedarf�

- 73 -

Zusätzlich zu den o. g. Dargebotsreserven wurden bereits in den 70er Jahren Voruntersu-

chungen zur Nutzung von Talsperrenwasser zur Trinkwasserversorgung für die Regionen

Trier und Cochem-Zell durchgeführt. Die wesentliche Bestimmung einer Trinkwasser-

talsperre ist es, Wasser der oberirdischen Gewässer zu sammeln und für die Trinkwasser-

versorgung vorzuhalten. Für die bereits 1971 im �Wasserwirtschaftlichen Generalplan

Mosel� [9] beschriebene Trinkwassertalsperre Sammetbach wurde 1995 eine Abgren-

zung der notwendigen Wasserschutzgebiete vorgenommen und das Verfahren nach

§ 19 ff WHG eingeleitet. Begünstigter ist das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch das

Ministerium für Umwelt und Forsten.

Der Sammetbach entspringt im �Forst� zwischen Eckfeld und Udler, etwa bei einer

Höhenkote von 460 m NN. Nach ca. 1,9 km erreicht er das Holzmaar, fließt dann weiter

Richtung Alfbach. Als Sperrstelle bietet sich eine Talenge 1,4 km oberhalb der Mündung

des Sammetbachs in den Alfbach an. Das grob ermittelte oberirdische Einzugsgebiet

beträgt rd. 32 km², die Flächen liegen in den Landkreisen Daun und Bernkastel-Wittlich.

Nach den Untersuchungsergebnissen aus dem Jahr 1990 [14] sollte die Talsperre einen

Speicherraum von rd. 11 Mio. m³ sowie einen Hochwasserschutzraum von rd. 1 Mio. m³,

zusammen also 12 Mio. m³ Talsperrennutzraum beinhalten und als Mehrjahresspeicher

ausgebaut werden. Damit stünde eine Betriebswassermenge von rd. 8,5 Mio. m³/a zur

Verfügung.

7.3 Rohwasserbeschaffenheit

Zur Trinkwassergewinnung steht im Planungsraum grundsätzlich Rohwasser von guter

Qualität zur Verfügung.

Die Grundwässer in den mitteldevonischen Kalkmulden der Nordeifel, in den Muschel-

kalk-, Keuper- und Liasvorkommen des Bitburger Landes und des Saargaus, in den

Rotliegend-Sedimenten der Wittlicher Senke sowie in den quartären Sedimenten des

Moseltals und der übrigen Fluss- und Bachtäler weisen Gesamthärten zwischen 10° und

20° dH auf (�mittelhart� bis �hart�). In diesen Grundwasserlandschaften sind vereinzelt

erhöhte Nitrat- und Pflanzenschutzmittelkonzentrationen im oberflächennahen Grundwas-

ser festzustellen. Insbesondere im Muschelkalk des Bitburger Landes und in den Quartär-

ablagerungen des Moseltals kann aufgrund flächiger Nitratbelastung nur ein geringer Teil

des natürlichen Grundwasserdargebotes genutzt werden. Im Moseltal ist auch die Möglich-

keit der Uferfiltratgewinnung durch erhöhte Gehalte an Chlorid, Calcium und Nitrat im

Fluss stark eingeschränkt.

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In den übrigen Festgesteinsgebieten liegen generell Grundwässer mit geringem Gesamt-

lösungsinhalt (�sehr weich� bis �weich�) und teilweise hohen Mangan- und Eisengehalten

vor. Als Standardaufbereitung wird für die meisten Gewinnungsanlagen Enteisenung,

Entmanganisierung und Aufhärtung durchgeführt. Durch den hohen Anteil an Quellen

werden bei einigen Versorgern Schutzchlorungen vorgenommen.

Aus Gründen der Vorsorge sollten im Zuge der Überprüfung alter bzw. der Vergabe neuer

Wasserrechte auch die Wasserschutzgebiete überarbeitet werden. Bestehende wie auch neu

auszuweisende Wasserschutzgebiete sind den hydrogeologischen Verhältnissen anzupas-

sen. Insbesondere muss die äußere Schutzzone (Zone III) das tatsächliche Einzugsgebiet

einer Gewinnungsanlage umfassen.

7.4 Wasserrechte

Die Summe aller zugelassenen Entnahmen im Planungsraum betrug 1996 für die 30 Träger

der öffentlichen Wasserversorgung rd. 45,6 Mio. m³/a und für die drei Zweckverbände

rd. 15,1 Mio. m³ (einige Rechte waren noch in Verlängerungsverfahren bzw. sind bean-

tragt). Die Wasserrechte liegen mit zusammen rd. 60,7 Mio. m³ deutlich über dem

ermittelten nutzbaren Grundwasserdargebot von 52,6 Mio. m³/a (1996) bzw. 54,8 Mio. m³/a

(Planungsziel 2010). Die in der Vergangenheit in den Festgesteinsaquiferen durchgeführ-

ten hydrogeologischen Untersuchungen wie auch die Erfahrungen der Wasserver-

sorgungsunternehmen zeigen, dass einige Gewinnungsgebiete übernutzt werden, bzw. die

Wasserrechte in der Vergangenheit zu hoch ausgestellt wurden. In anderen Gewinnungs-

gebieten bestehen jedoch noch Dargebotsreserven und damit die Möglichkeit, Wasserrech-

te zu erhöhen (vgl. Beschreibungen der Wasserversorgungsunternehmen im Kap. 5.1).

Allerdings sind in allen Fällen bei der Überarbeitung oder Neufestsetzung von Wasserrech-

ten von den Antragstellern entsprechende Bedarfsnachweise zu erbringen.

Die genaue Kenntnis von Bedarf und Dargebot ist die Grundlage für eine ordnungsgemäße

Bewirtschaftung des Grundwassers; sie dient der Planungsicherheit für die Träger der

öffentlichen Wasserversorgung ebenso wie der Schonung der Ressource Grundwasser.

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8 Ausblick

Im vorliegenden Plan wird die Struktur der Wasserversorgung für das Teilgebiet 3 erstmals

zusammenhängend dargestellt. Auf seiner Grundlage sind regionale und überregionale

Planungen zur Sicherstellung und Optimierung der öffentlichen Wasserversorgung mög-

lich. Er dient insbesondere dem Zweck, einen Ausgleich zwischen Wasserüberschuss- und

Wassermangelgebieten herbeizuführen, die Grundwasservorkommen nach Menge und

Güte zu schützen und die Ressourcen zu schonen bzw. optimal zu bewirtschaften.

Grundsätzlich steht im Planungsraum Grundwasser in ausreichender Menge und mit guter

Qualität für die Trinkwasserversorgung zur Verfügung, allerdings sind die Vorkommen

aufgrund der hydrogeologischen Verhältnisse im Planungsraum ungleich verteilt.

Im nordöstlichen Teil des Planungsraums wird mehr Trinkwasser gewonnen als in den

Versorgungsgebieten benötigt wird, ein erheblicher Teil wird zur Sicherstellung der

Trinkwasserversorgung in das Teilgebiet 2 (Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr,

Kreiswasserwerk Cochem-Zell) abgegeben. Mit den für 2010 geplanten Entnahmemengen

aus den Kalkmulden und aus dem Bettinger Graben ist das nutzbare Dargebot in dieser

Region weitestgehend ausgeschöpft.

Das Gebiet des Islek im Nordwesten ist mit Ausnahme der Schneifel von Natur aus als

Grundwassermangelgebiet anzusehen. Die Versorgung der Islekgemeinden erfolgt über ein

weitflächiges Verbundnetz des Kreiswasserwerks Bitburg-Prüm. Das nutzbare Dargebot in

einem seiner wichtigsten Gewinnungsgebiete, der Prümer Kalkmulde, wurde in der

Vergangenheit � insbesondere im Trockenjahr 1996 � zeitweise überbeansprucht.

Die Buntsandsteinvorkommen im zentralen Teil bergen die größten Dargebotsreserven im

Planungsraum. Neben den Gewinnungsgebieten des Zweckverbandes Wasserversorgung

Eifel-Mosel an der oberen Salm sind die Gewinnungsgebiete des Wasserwerk Kylltal

Zweckverbandes an der unteren Kyll als wichtigste nutzbare Grundwasservorkommen

anzusehen, wenngleich in beiden Fällen Grundwasserentnahmen infolge hoher

Gebirgsdurchlässigkeit immer mit einer gewissen Abflussminderung in den Vorflutern

einhergehen. Neben dem Buntsandstein spielen die Rotliegend-Sedimente der Wittlicher

Senke eine regional wichtige Rolle für die Trinkwassergewinnung. Die seit einigen Jahren

bestehenden Kooperationsverträge mit den landwirtschaftlichen Nutzern sollten fortge-

führt werden, um die gut erschließbaren Grundwasservorkommen dauerhaft zu schützen.

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Der Hunsrück im Süden des Planungsraums ist wie der Islek im Nordwesten als Grund-

wassermangelgebiet anzusehen. Mit Ausnahme der Verbandsgemeinden Saarburg, Kell

am See und Thalfang benötigen alle Versorger mehr oder weniger große Mengen an

Zusatzwasser zu Sicherstellung der Wasserversorgung. Die Verbandsgemeinde Hermes-

keil kann durch den Anschluss an den Talsperrenverband Nonnweiler zukünftig auf die

Entnahme von Bachwasser verzichten.

Der bei einigen Versorgern hohe Bedarf für �Netzverluste + Löschwasserbereitstellung +

Eigenbedarf� muss dazu führen, dass Investitionen nicht allein in die Erschließung neuer

Gewinnungsgebiete fließen, sondern auch gezielt für Rohrnetzsanierungen und Optimie-

rung von Aufbereitungsanlagen eingesetzt werden.

Die genaue Kenntnis von Bedarf und nutzbarem Dargebot ist die Grundlage für eine

ordnungsgemäße Bewirtschaftung des Grundwassers. Handlungsbedarf besteht bei der

Anpassung bestehender Wasserrechte an das nutzbare Grundwasserdargebot und bei der

Erteilung von Wasserrechten für neu eingerichtete Gewinnungsanlagen. Im Sinne eines

nachhaltigen Schutzes der Grundwasserressourcen müssen einzelfallbezogene Überprü-

fungen alter und die Festsetzung neuer Wasserschutzgebiete auf der Grundlage bestehender

Regelwerke und hydrogeologischer Gutachten vorgenommen werden.

Träger der öffentlichen Wasserversorgung und Wasserwirtschaftsverwaltung haben ein

gemeinsames Interesse an der ordnungsgemäßen Bewirtschaftung und dem Schutz der

Grundwasservorkommen. Der vorliegende Plan soll dazu beitragen, diese gemeinsamen

Ziele konsequent und kooperativ zu verfolgen.

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9 Literatur

[1] Landesamt für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1989):Grundwasserbeschaffenheit � Grundwasserlandschaften, Grundmessnetz.Mainz.

[2] Landesamt für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1993):Grundwasserbericht 1992. Mainz.

[3] Landesamt für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997):Grundwasserversauerung in Rheinland-Pfalz. Mainz.

[4] Landesamt für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1997):Pflanzenschutzmittel im Grundwasser. Mainz.

[5] Deutscher Wetterdienst (Hrsg.) (1961 bis 1998):Monatlicher Witterungsbericht. 9. � 46. Jahrgang.Offenbach am Main.

[6] Landesamt für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz (Hrsg.) (1996):Synoptik der Grundwasserverhältnisse in Rheinland-Pfalz. Mainz.

[7] Landesamt für Gewässerkunde (1971):Geohydrologisches Gutachten über die bestehende Trinkwasserfassungs-anlage der Stadt Wittlich und die Möglichkeit einer Erweiterung.Mainz, unveröffentlicht.

[8 ] Landesamt für Gewässerkunde (1974):Das Grundwasserdargebot der Hillesheimer Kalkmulde in der Eifel � Studie.Mainz, unveröffentlicht.

[9 ] Ministerium für Landwirtschaft, Weinbau und Forsten (Hrsg.) (1971):Wasserwirtschaftlicher Generalplan für das Moselgebiet in Rheinland-Pfalz.Mainz.

[10] Landkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Trier-Saarburgund Stadt Trier (Hrsg.) (1994): Rahmenplanung über dasGrundwasservorkommen in der Bitburg-Trierer Mulde.Lahmeyer Ing. GmbH, Frankfurt am Main.

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[11] Krieger, K.-H. (1978): Hydrogeologische Untersuchungen zurGrundwasserneubildung in der Bitburger Mulde (Kylltal).Berliner geowiss. Abh., Berlin.

[12] Landesamt für Wasser und Abfall Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (1992):Dollendorfer Mulde � Wasserwirtschaftliche Gesamtdarstellung.Ing.-Büro Dr. T. Leichtle, Aachen.

[13] Köppen, K.-H. (1991): Hydrogeologie der Gerolsteiner Mulde(linksrheinisches Schiefergebirge) unter Berücksichtigung derMineralwasservorkommen. � Mainzer geowiss. Mitt., 20, Mainz.

[14] Landesamt für Wasserwirtschaft Rheinland-Pfalz (1990):Wasserwirtschaftliche Untersuchung für die im WasserwirtschaftlichenGeneralplan für das Moselgebiet vorgesehene TrinkwassertalsperreSammetbach � Hydrologischer Nachweis. Mainz, unveröffentlicht.

Anlage T1