industrie 4.0 braucht edge computing · lassen sich werkstücke auf dem gesamten maschinentisch...

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1/17 Februar/März D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002X www.digital-engineering-magazin.de Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Industrie 4.0 | Internet der Dinge HPE Micro Datacenter: mobiles und autarkes Rechenzentrum für Fabriken oder Anlagen Industrie 4.0 braucht Edge Computing Medizintechnik Verpackungslösungen: Wachsen mit 3D-Konstruktion Management Vorausschauende Wartung mit Einbindung des Engineerings MIT SPECIAL Motion Control

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Page 1: Industrie 4.0 braucht Edge Computing · lassen sich Werkstücke auf dem gesamten Maschinentisch spannen 46 ... bei, was das neue Konzept der Multi-Level-Dokumentation bedeutet: Content

1/17 Februar/März D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002Xwww.digital-engineering-magazin.de

Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Industrie 4.0 | Internet der Dinge

HPE Micro Datacenter: mobiles und autarkes Rechenzentrum für Fabriken oder Anlagen

Industrie 4.0 braucht Edge Computing

MedizintechnikVerpackungslösungen: Wachsen mit 3D-Konstruktion

ManagementVorausschauende Wartung mit Einbindung des Engineerings

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| EDITORIAL | 003

Liebe Leser, die Digitalisierungswelle hat auch die Fertigungs-industrie erreicht und stellt in den nächsten Jahren viele Unternehmen vor große Herausforderungen. Dies be-trifft sowohl die Produktentwicklung als auch die ge-samte Produktion. Die Entwicklung immer komplexer werdender Produkte erfordert intelligente Engineering-Methoden. Deshalb setzt sich das Digital Engineering immer mehr durch. Im Mittelpunkt steht dabei das 3D-Modell eines Produktes. Der Konstrukteur kann mit dem virtuellen Modell nicht nur den Zusammenbau am Bildschirm testen, sondern auch mögliche Teile-kollisionen ausschließen und die Kinematik überprüfen. Bei der Entwicklung komplexer Produkte werden Simu-lation und Visualisierung deshalb immer wichtiger.

Zu einem vollständigen virtuellen Modell gehören aber auch Elektrik, Elektronik und Software sowie die integrier-ten Sensoren und Aktoren. Erst dann kann man von einem „digitalen Zwilling“ sprechen, mit dem die Konstrukteu-re und Ingenieure die realen Funktionen eines Produktes simulieren und virtuell testen können. Aber viele Unter-nehmen – gerade auch kleinere – sind davon noch weit entfernt. Bei kleinen und mittelständischen Firmen (KMU) besteht nach wie vor Aufholbedarf, wenn es um die Digi-talisierung geht. Diese Unternehmen benötigen möglichst neutrale Informationen über die virtuellen Techniken.

Dies hat auch das Virtual Dimension Center (VDC), ein wirtschaftlicher Verein in Fellbach, erkannt und macht bei der Initiative „Digitallotsen“ mit. Im Rahmen der Initiative können sich KMU aus Baden-Württemberg über virtuelle Techniken und Digitalisierung informieren. Der VDC bie-tet dafür kostenfreie Beratungssprechstunden an. Dabei werden Kontakte zu entsprechenden Ansprechpartnern vermittelt und aktuelle Trends im virtuellen Engineering sowie in Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) aufgezeigt. Das VDC seinerseits erarbeitet als Digital lotse weitere Maßnahmen zur konkreten Unterstützung von KMU, beispielsweise einen Virtual-Engineering-Atlas und ein digitales Transfer- und Informationssystem.

Die „Digitallotsen“-Initiative ist auf jedem Fall begrü-ßenswert. Bleibt zu hoffen, dass möglichst viele Unter-nehmen in Baden-Württemberg sie auch in Anspruch nehmen und dass es mehr solcher Aktivitäten auch bun-desweit gibt.

Ihr Rainer Trummer, Chefredakteur

KMU: Fit für die Digitalisierung

Rainer TrummerChefredakteur

• Verlustfreie Konvertierung für alle CAD Formate

• Daimler zertifizierter JT Datenaustausch

• Feature-basierte Konvertierung für voll bearbeitbare Modelle

• Zertifizierte Datenqualität durch VDA-Checker

CAD INTEROPERABILITY SOFTWARE SUITE

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

004 | INHALT |

In der Management-Ebene (ab Seite 18) geht es in unterschiedlicher Ausprägung um die Vernetzung des Engi-neerings mit anderen Abteilungen oder zu anderen Ingenieurs-Disziplinen – etwa für eine voraussschauende Wartung der Produkte, im Electrical Engineering – das mittlerweile auch andere Disziplinen wie die Fluidik ab-deckt oder um Simulation, die Mitarbeitern zur Verfügung gestellt wird, die keine CAE-Experten sind.

In unserem Special Motion Control ab Seite 31 nehmen wir Sie mit auf eine Achterbahnfahrt vorbei an offenen Steuerungsplattformen mit CNC-Anbindung, Antriebslösungen mit Rückspeisung und effizienten Frequenzumrichterantrieben. Es erwarten Sie sanfte und intelligente Fahrkurven im Wechselspiel mit ma-ximaler Beschleunigung.

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Titelstory: Echtzeit- und Sicherheitsanforderun-gen lösen eine neue Welle der IT-Dezentralisie-rung aus. Beim Edge Computing werden Daten dort verarbeitet, wo sie entstehen – in Produk-ten, Maschinen oder Fabriken. 18

AKTUELL

WirtschaftstickerMacher und Märkte 6

Trends und TechnologieNeue Produkte und Verfahren 8

Rückblick auf Cenit Innovation DayDie Praxis der Industrie 4.0 vor dem Hintergrund automobiler Legenden 12

Vorschau: Digital Factory 2017Die Enwicklung von der kleinen Randver- anstaltung zum Kern der Hannover Messe 14

VeranstaltungskalenderWas, wann, wo? 16

MANAGEMENT

Titelstory: Industrie 4.0 braucht Edge Computing Die passende IT für das Internet der Dinge 18

Lieber nicht ohne unsVorausschauende Wartung unter automatis-ierter Einbindung des Engineerings 20

Interview: Neue Nutzer ans ModellDie Philosophie hinter Comsol Application Builder und Comsol Server 22

Electrical EngineeringDie Neuerungen im interdisziplinären Engineering-System WSCAD 26

Integrierte Engineering-UmgebungenDas Potenzial auch in kleinen Unternehmen heben 28

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SPECIAL: MOTION CONTROL

Neue CNC-Steuerung von MitsubishiProduktionslinien mit nur einer Steuerungsplattform regeln 32

Sicher zur BürsteRobuste und energieeffiziente Antriebslösun-gen für die Kohlebürsten-Herstellung 34

Neue Spitze im SchwerlastbereichFrequenzumrichterantriebe für raue Umgebungen 36

Achterbahn mit RückspeisungDie neue Attraktion des Europa-Parks läuft besonders energieeffizient 38

Das offene SteuerungssystemDer Weg zu individuellen, optimierten Automatisierungslösungen 40

BRANCHE: WERKZEUGMASCHINENBAU

Die Digitalisierung der WerkzeugmaschineWie Siemens mit Sinumerik den Weg zu Industrie 4.0 ebnet 42

Sicher ist sicherEntwicklung und Fertigung von Schutz- und Abdecksystemen für Werkzeugmaschinen 44

Werkstücke einfach spannenMit einem neuen Spannmittelsystem lassen sich Werkstücke auf dem gesamten Maschinentisch spannen 46

ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION

Schlaue KombinationInnovative Schaltschrank-Fertigung bei Krones 48

Sensor sicher, Anwendung sicherMagnetsensor vereinfacht Sicherheits- funktionen bei Nutzentrennmaschinen 50

REDAKTIONELL ERWÄHNTE FIRMEN UND INSTITUTIONEN3A Composites [S. 9], Acatec [S. 26], Altair [S. 6], Airbus [S. 6], AMD [S. 10, 60], Ansys [S. 8], Arburg [S. 14], Arno Arnold [S. 44], Atos [S. 6], Aucotec [S. 20], Autoform [S. 9], B&R [S. 8], Bonfiglioli [S. 36], Bühler Motor [S. 6], Cenit [S. 12], Comsol [S. 22], Coretechnologie [S. 56], CPU24/7 [S. 8], Dassault Systemés [S. 8, 14], Deepmind [S. 14], Dell [S. 8], Deutsche Messe [S. 7,14], Docufy [S. 6], DPS Software [S. 8], DSAG [S. 12], Dyna More [S. 8], Encee [S. 10], EOS [S. 14], Eplan [S. 14], Erwin Halder [S. 46], ESI Group [S. 9, 54], Faro [S. 10], Forcam [S. 14], Fraunhofer IGD [S. 7], Fujitsu [S. 8], Gefran [S. 38], GF Georg Fischer [S. 52], Hewlett Packard [S. 10], Hewlett Packard Enterprise [S. 18], HPI [S. 8], Inneo [S. 28], Intel [S. 10], ISD Software [S. 9], Karlsruher Institut für Technologie [S. 6], Keba [S. 40], Kisssoft [S. 8], Krones [S. 48], Lenovo [S. 8], Lenze [S. 8], Mack Rides [S. 38], Maplesoft [S. 11], Mathworks [S. 8], Microsoft [S. 14], Mitsubishi Electric [S. 32], MPDV [S. 14], MSI [S. 8], Next Limit Dynamics [S. 8], Nord Drivesystems [S. 11], Nvidia [S. 8, 62], Phoenix Contact [S. 48], Pilz [S. 9, 34], Procad [S. 58], Rhätische Bahn [S. 6], SAP [S. 6,12, 14, 20, 26], Schunk Electronic Solutions [S. 50], Schunk Hoffmann Carbon Technology [S. 34], Sick [S. 10], Siemens Industry [S. 6, 42], Siemens PLM Software [S. 14, 26, 52], Siko [S. 50], Sita [S. 6], Transtec [S. 62], TU Dresden [S. 54], TÜV Süd [S. 6], Weidmüller [S. 8], WSCAD [S. 26], ZW3D [S. 10].

IM FOKUS: MEDIZINTECHNIK

Wachsen mit 3D-KonstruktionVerpackungslösungen für medizinische Instrumente 52

Simulierter BlutkreislaufSimulationsmodell zu Temperatur und Druck in Blutgefäßen 54

PRODUCT LIFECYCLE MANAGEMENT

Drehscheibe für CAx-DatenSchneller und präziser Datenaustausch mit universellem Datenkonverter 56

PLM integriert Daten aus CAD und ERPKatalysator zwischen Konstruktion und Fertigung 58

HARDWARE & PERIPHERIE

Interview: VR im EngineeringDie (R)Evolution im Bereich Konstruktionsvisualisierung 60

Die virtuelle WorkstationTechnische Verbesserungen und wandelnde Arbeitsbedingungen geben Auftrieb 62

EDITORIAL 3

MARKTPLATZ 65

IMPRESSUM 66

VORSCHAU 66

Titelthemen

| INHALT | 005

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

06 | AKTUELL | Macher & Märkte

24.– 28. April 2017 ▪ Hannover ▪ Germanyhannovermesse.de

Wo das Programm der

Digital Factory

Industrie 4.0 geschrieben wird.

Die Software

und Plattformen

der Industrie 4.0:

PLM, CAD,

MES, ERP, IIoT

und mehr!

TITEL: HEWLETT PACKARD ENTERPRISE

Marktforscher sagen voraus, dass in zwei Jahren 45 Prozent der in Produkten oder Ma-schinen generierten

Daten direkt vor Ort verarbeitet werden – ohne Umweg über ei-nen Zentralrechner. Grund dafür sind Anforderungen, was La-tenz, Steuerung und Sicherheit anbelangt. Das erfordert eine neue Kategorie von IT-Systemen, das so genannte Edge Com-puting. Hier liegt ein strategi-scher Schwerpunkt von Hewlett Packard Enterprise (HPE). Das IT-Unternehmen brachte zum Bei-spiel mit HPE Edgeline die ersten konvergenten IoT-Systeme auf den Markt – so groß wie ein dickes Buch, werden sie direkt an Produkten oder Maschinen eingesetzt. Ein weiteres Beispiel ist das HPE Micro Datacenter (siehe Titelbild), ein autarkes und wetterfestes Rechenzentrum in der Größe eines Kühlschranks für den Einsatz in Fabriken oder Anlagen. Edge Computing sorgt dabei nicht nur für eine sichere Echtzeit-Verarbeitung von Daten vor Ort, sondern schafft auch die Voraussetzung für die horizon-tale Vernetzung von Produkten, Maschinen oder Fabriken.Info: [email protected]/de

Atos betreibt das erste vom BSI zertifi-zierte Trustcenter für Zertifizierungsser-vices im Bereich sichere Kommunikation in intelligenten Stromnetzen. Ab sofort stellt das Unternehmen diigitale Zertifi-kate aus, die die Kommunikation zu intel-ligenten Stromzählern absichern sollen.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und SAP SE wollen strategisch en-ger zusammenarbeiten mit den Zielen neuer Lehr- und Lernkonzepte, einer en-geren Zusammenarbeit im Bereich Ent-repreneurship sowie beim Vorantreiben gemeinsamer Forschungs- und Inno-vationsprojekte. Bei den gemeinsamen Aktivitäten in Forschung und Innovati-

on stehen die Themen Energienetze, au-tonomes Fahren, Industrie 4.0, Big Data, Cybersecurity, Robotik und automati-sche Übersetzung im Fokus.

Die 60 Kilometer lange Berninalinie im Streckennetz der schweizerischen Rhä-tischen Bahn (RhB) verbindet die Städte St. Moritz (Schweiz) und Tirano (Italien). Zum Räumen der Strecke setzt die RhB Schneefräsen ein, wobei je nach Stre-ckenabschnitt die Breite des geräumten Schneekanals zwischen drei und sechs Metern variiert. Um die vorgegebene Breite stets einzuhalten, ist die Automa-tisierung der Fräsensteuerung mit RFID-Technik von Siemens ausgestattet.

Altair konnte erreichen, dass Airbus im Pre- und Post-Processing Hypermesh- und Hyperview-basierende Werkzeuge einsetzt. Die Vereinbarung bestätigt den weltweiten Einsatz von Hyperworks bei Airbus.

Mit der Übergabe der Urkunden durch den TÜV Süd am 9. November 2016 ist Bühler Motor mit den Standorten Nürn-berg und Monheim neu nach DIN EN 9100 für die Luft- und Raumfahrtindustrie zertifiziert. Das Zertifizierungsverfahren konnte vom Kick-Off über die Umsetzung der Norm-Anforderung bis zur Zertifizie-rung innerhalb von nur 12 Monaten er-folgreich abgeschlossen werden.

KURZ

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T E K O M U N D D O C U F Y

Der Wissenspool Vom 06. bis 07. April 2017 findet in Kassel die Tekom-Frühjahrstagung statt. Sie richtet sich an Fachleute und Unternehmensverantwort-liche, die sich in der Industrie und bei Dienst-leistern um Gebrauchs- und Betriebsanleitun-gen kümmern und deren Qualität verbessern wollen. Das Schwerpunktthema der diesjäh-rigen Tagung lautet „Den Weg von der Doku-mentation zur Information gestalten“. Docufy, Hersteller professioneller Softwarelösungen für die Technische Dokumentation, zeigt da-bei, was das neue Konzept der Multi-Level-Dokumentation bedeutet: Content aus der Technischen Dokumentation wird mithilfe von Software für das gesamte Unternehmen

verfügbar gemacht. Informationen werden zu Topics, diese werden intelligent klassifiziert und damit auffindbar und nutzbar. Die mobile Publikationsplattform Topicpilot ermöglicht sodann allen Unternehmensbereichen, Kun-den und Interessenten den schnellen Zugriff auf relevanten Content jeder Art, an jedem Ort und zu jeder Zeit. Dieser Content ist für viele Unternehmensbereiche interessant: Für den Vertriebsmitarbeiter, den Monteur, den Kundendienst, das Marketing oder die Kons-truktionsabteilung. Herzstück von Docufy ist das Redaktionssystem Cosima. Es fungiert in der Lösung als Wissenspool einer aufeinander abgestimmten Produktkette.

S I T A

Die Glaskugel für den FlughafenLaut Sita, einem IT-Anbieter im Luftfahrtsektor, investie-ren Airlines und Flughäfen in Technologien, um möglichst genaue Vorhersagen über zu-künftige Ereignisse treffen zu können. Nach der Studie „The Future is Predictable-Reports“ beschreibt Sita, wie aufgrund von Flugunter-brechungen entstandene Schäden von ge-schätzten 25 Milliarden US-Dollar durch die Nutzung künstlicher Intelligenz (AI), kogniti-ver Datenverarbeitung, prädiktiven Analysen und anderen fortschrittlichen Technologien entgegengewirkt werden könne. Hierfür stel-

len diese Tools individuell alle relevanten Informatio-nen über die jeweilige Rei-se zu Verfügung. Im Laufe des Jahres 2017 wird SITA Lab die Verspätungsprog-nosen bei ausgewählten Fluggesellschaften und

Flughäfen einrichten und erwartet, bis zu fünf Testläufe mit den Industriepartnern abzu-schließen. Der nächste Schritt wird sein, den Verspätungs-Vorhersage-Algorithmus und die Disruption Warning Feeds in die regulären Dienstleistungen für die Luftfahrtindustrie zu integrieren.

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Macher & Märkte | AKTUELL | 07

24.– 28. April 2017 ▪ Hannover ▪ Germanyhannovermesse.de

Wo das Programm der

Digital Factory

Industrie 4.0 geschrieben wird.

Die Software

und Plattformen

der Industrie 4.0:

PLM, CAD,

MES, ERP, IIoT

und mehr!

F R A U N H O F E R I G D

30 Jahre Visual ComputingVor 30 Jahren war die graphi-sche Datenverarbeitung noch ein Nischenfach. Heute ist das Fraunhofer IGD eine der in-ternational führenden For-schungseinrichtungen für an-gewandtes Visual Computing. Visual Computing ist bild- und modellbasierte Informatik. Es vereint Computergraphik und Computer-Vision. Vereinfacht gesagt, beschreibt es die Fä-higkeit, Informationen in Bil-der zu verwandeln und aus Bildern Informationen zu ge-winnen. Auf Visual Computing basieren alle technologischen Lösungen des Fraunhofer IGD mit seinen mehr als 200 For-schern in vier Leitthemen. Die Anwendungsfelder digitali-sierte Arbeit, intelligente Stadt

und individuelle Gesundheit bauen dabei auf einer Platt-formstrategie Visual Compu-ting as a Service auf. In der digitalisierten Arbeit liegt der Fokus der Forschungsprojek-te auf der Unterstützung des Menschen in der Industrie 4.0, in der sich moderne Internet-technologien mit klassischen industriellen Produktionstech-niken verbinden. Innerhalb des Leitthemas Intelligente Stadt geht es um die nachhal-tige Entwicklung des städti-schen Raums. Übergeordnetes Ziel des Fraunhofer IGD ist es, eine Cloud-Software-Plattform für Visual-Computing-Anwen-dungen zu schaffen. Die Jubi-läumsfeier des IGD Darmstast findet am 20. Juni 2017 statt.

H A N N O V E R M E S S E 2 0 1 7

Robotik: Große Namen und Startup Roboter, Cobots und fahrerlo-se Transportsysteme werden sich in diesem Jahr verstärkt auf der Hannover Messe (Mon-tag, 24., bis Freitag, 28. April) zeigen, denn diese gewinnen in der Industrie zunehmend an Bedeutung. 2017 werden die Key-Player der Robotik die Hannover Messe nutzen, um dem Fachpublikum die Vortei-le ihrer Technologie und deren Beitrag zu Industrie-4.0-Lö-sungen zu präsentieren. Dazu zählen Unternehmen wie Fa-nuc, Kuka, ABB, Comau, Kawa-saki, Universal Robots, Stäubli, Mitsubishi, Rethink Robotics oder Denso sowie Startup, wie das Münchner Jungunterneh-men Franka Emika. Mehr als

60 Roboterfirmen, Systemin-tegratoren und Anbieter von Greiftechnik zeigen in Han-nover Flagge – flankiert vom Robotics Award, dem Preis für angewandte Roboterlösun-gen. Der Stand der Dinge in Sachen Mensch-Roboter-Kol-laboration ist dabei eines der Schwerpunktthemen. Denn mittlerweile bietet sie vor al-lem auch mittelständischen Unternehmen die Chance, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern. Ein Beispiel dafür ist der Leichtbau-Cobot von Franka Emika. Beweglich und empfindlich wie ein mensch-licher Arm besticht das Robo-ter-System mit seiner unkom-plizierten Handhabung.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

funktioniert, so ist das nur noch ein Teil des Ganzen. Denn die Daten aus der Entwick-lung spielen eine gewichtige Rolle, wenn das vernetzte Produkt als Basis für smarte Dienste genutzt werden soll.

Schon die Entwicklung solcher Dienst-leistungen muss sich auf aktuelle Daten stützen können. In ihnen stecken neben der Geometrie auch die Solldaten, aus denen sich ergibt, für was sich das Produkt eignet und wodurch es überfordert wird und dann seinen Dienst versagt. Zudem stecken dar-in die Anforderungen, die zur Entwicklung des Produkts geführt haben und dabei be-rücksichtigt wurden. Jeder kann sich für ein vernetztes Produkt, zum Beispiel einem Fahrstuhl, einen Service ausdenken und da-für Daten aus der Produktnutzung abgrei-fen und auswerten. Dafür genügt ein klei-ner Rechner mit Sensoren, der am Fahrstuhl angebracht wird. Aber der Hersteller des Geräts weiß mehr, er kennt dessen Grenzen und Möglichkeiten besser und kann seinen Service darauf aufbauen.V orbei sind die Zeiten, da die Ver-

antwortlichen in der Industrie dar-auf bestanden, die Digitalisierung sei keine Revolution, sondern eine

evolutionäre Entwicklung – zu offensicht-lich sind inzwischen die Zeichen an jeder Ecke. Sensoren und Kameras zu geringen Kosten erlauben in Verbindung mit intel-ligenten IT-Lösungen in allen Branchen Innovationen, mit denen das Geschäfts-modell selbst revolutioniert wird. Dabei verschieben sich in der Digital Factory die Schwerpunkte, und vormals klare Tren-nungslinien verschwimmen.

Digital Engineering hieß ursprünglich vor allem, ein 3D-Modell eines mechani-schen Produktes zu erzeugen, mit dem der

Zusammenbau am Bildschirm getestet, mögliche Teilekollisionen ausgeschlos-sen und die Kinematik überprüft werden konnte. Das ist mittlerweile zum Standard geworden, genügt aber schon seit einiger Zeit nicht mehr. Mechatronik und vor al-lem die zunehmend geforderte Konnekti-vität verlangen, dass die Produktmodelle zu Systemmodellen werden.

Software wird immer wichtigerAußer der Geometrie müssen die integ-rierten Sensoren und Aktoren Teile der Mo-delle sein. Und ebenso die Software, die darüber angestoßen wird oder das Funk-tionieren des Produktes sicherstellt. Dabei verschiebt sich der Fokus immer mehr von der Hardware zur Software. Immer größe-re Anteile der Produktfunktion müssen gar nicht mehr mechanisch ausgeführt wer-den, sondern lassen sich durch Software ersetzen. Dennoch ist das 3D-Modell von wachsender Bedeutung, denn ohne dieses kann die reale Funktion des fertigen Pro-duktes nicht simuliert und virtuell getestet werden. Multidisziplinäre Systemmodelle in 3D sind noch weit entfernt davon, Stan-dard zu sein. Aber dieses Thema wird im-mer mehr zu einem der Schwerpunkte bei der Digital Factory.

Auch das Management der Produkt-daten bekommt eine neue Bedeutung. Ging es bisher vor allem darum, dass alle Teile eines Produktmodells in ihrer aktu-ellen Version schnell gefunden und zuge-ordnet werden können, dass die Übergabe der Stückliste an eine Produktionslinie un-abhängig vom Produktionsort reibungslos

D I G I T A L I S I E R U N G A U F D E R H A N N O V E R M E S S E

Digital Twin der Produkte für IoT-AppsIn wenigen Jahren hat sich die Digital Factory von einer kleinen Randveranstaltung im Umfeld der Fertigungsindustrie

zu einem der zentralen Themen auf der Hannover Messe entwickelt. Die Digitalisierung hat nicht nur die IT-Unterstützung

der Unternehmensprozesse zum Ziel, sondern die digitale Transformation der Industrie insgesamt. In diesem Jahr

werden neben IT-Lösungen und der Prozessintegration die neuen Plattformen für Künstliche Intelligenz (KI) und das

Maschinenlernen im Fokus der Aussteller stehen. VON ULRICH SENDLER

014 | AKTUELL | Vorschau auf die Digital Factory 2017

Mit den Lösungen der zu Siemens gehörenden CD-adapco lässt sich die Strömungsmechanik simulieren. Bild: Siemens

WestRock entwickelt Verpackungen für Getränke mithilfe der 3DExperience-Plattform von Dassault Systèmes. Bild: WestRock

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

Vorschau auf die Digital Factory 2017 | AKTUELL | 015

Deshalb werden Lösungsansätze wie das Produkt-Lebenszyklus-Management (PLM) und das System-Lebenszyklus- Management (SysLM) mit dem Aufkom-men des Internets der Dinge noch wichti-ger als bisher. Je vollständiger der digitale Zwilling des Produktes ist, desto schneller und kostengünstiger sind seine Entwick-lung und Fertigung, und desto wertvoller die Daten für die Wertschöpfung in der digi talen Industrie.

Verarbeitung der Daten zu wertvollen InformationenSchließlich ist das Produkt vernetzt und in Betrieb. In Echtzeit fallen Massen von Daten an, die nach wichtig und unwichtig, nach normal und abweichend gefiltert werden müssen, am besten gleich an der Maschine oder am Gerät. Ziel dabei ist, die wichtigen Daten zu analysieren und zu wertvollen In-formationen zu verarbeiten. Schnell und zuverlässig müssen Daten Befehle etwa für eine Steuerung eines Roboterarms auslö-sen. Mit der Sicherheit, dass die ausgelös-ten Aktionen nicht von einem Saboteur stammen oder von einem Industriespion abgegriffen werden. Da stoßen herkömm-liche IT-Lösungen für Entwicklung und Pro-duktion schnell an ihre Grenzen.

Künstliche Intelligenz hat sich nach Jahrzehnten kostspieliger Testphasen in den letzten Jahren von einer futuris-tischen Theorie zu einem zentralen Ele-ment der Digitalisierung entwickelt. In Verbindung mit einer ausgereiften Cloud-Technologie gibt es fast keine Aufgabe, die nicht gelöst werden kann. Der Sieg der Software AlphaGo von Deepmind über den 17-fachen Weltmeister des Brettspiels Go basierte in erster Linie auf Spielen ge-gen sich selbst einige Monate zuvor und ist daher ein gutes Beispiel für die Vorteile von Maschinenlernen.

Das alles spielt in der Digital Factory zu-sammen. Die Besucher können sich überle-gen, in welchen Schritten sie mit welchen ihrer Produkte das eigene Geschäft digita-lisieren wollen. Die passenden Werkzeuge und Methoden finden sind bei der Digital Factory. IBM Watson IoT, 2016 zum ersten Mal als Aussteller in Halle 7, wird, wie auch Microsoft mit seiner Azure-Plattform und SAP mit SAP HANA, auf großes Interesse der Besucher stoßen. Erst wenn durch die intelligente Analyse aus den ständig wach-senden Datenmengen, die inzwischen mit einer Vielzahl vernetzter Produkte erzeugt oder gesammelt werden, wertvolle Infor-

mationen entstehen, werden sie Bestandteil einer neuen Wert-schöpfung. Genau daran arbeiten die Anbieter von KI-Plattformen.

Gleichzeitig steigt die Bedeu-tung der IT-Anbieter für die „alte“ Wertschöpfungskette mit ERP, CRM oder PLM. Es ist eben nicht gleichgültig, ob und wie durch-gängig diese Prozesse digitali-siert sind. Je besser der Digital Twin sich für die Simulation eig-net, desto schneller kann das Unterneh-men den Schritt zur intelligenten Vernet-zung gehen. Wer also erwartet, dass die Softwarelösungen für Produktentwick-lung, Produktionsplanung oder für den Service künftig eine kleinere Rolle spielen, der täuscht sich gewaltig. Auch Anbieter von ERP-Lösungen, wie SAP oder PSI, sind in Halle 7 zu finden, ebenso wie MES-An-bieter, zum Beispiel MPDV oder Forcam. In diesem Jahr kommen weitere Aussteller wie Bosch dazu, die ihre IoT-Cloud-Plattfor-men präsentieren. In Zukunft werden ne-ben dem Produktangebot Dienstleistun-gen von der und für die Industrie aus der Cloud eine immer wichtigere Rolle spielen.

CAD und PLM im ZusammenspielIn der Halle 6 liegt der Schwerpunkt auf CAD und PLM. Hier sind neben den IT-Zu-lieferern der Industrie, wie Autodesk, Au-cotec, Eplan, Siemens PLM Software und Dassault Systèmes, weitere Branchen zu finden, die Komponenten und Teilsyste-me hierfür liefern. Dassault Systèmes bei-spielsweise erfährt in diesem Jahr Unter-stützung durch den Kunden WestRock. Das auf Verpackungslösungen spezialisier-te Unternehmen nutzt für die durchgän-gige Entwicklung und Simulation bis hin zur Fertigung die 3DExperience-Plattform Catia und Simulia, aber auch Branchenlö-sungen wie Perfect Package, Perfect Shelf, und Single Source for Speed.

Durchgängige ProduktentwicklungBei Siemens gehören Systems Driven Product Development, die Integration von Produkt-Lebenszyklus Management

(PLM) und Application Lifecycle Manage-ment (ALM) zu den Schwerpunkten. Dazu kommt eine neue durchgängige Lösung für die Entwicklung von Produkten, die vollständig auf Additive Manufacturing zugeschnitten ist. Dazu zählt neben der Topologie-Optimierung für den 3D-Druck auch Convergent Modeling. Auch bei Sie-mens wird die Simulation des digitalen Modells künftiger Produkte immer wichti-ger, wofür der Hersteller die multidiszipli-näre Lösung Simcenter anbietet.

Eplan hatte auf der letzten Digital Factory mit Syngineer eine neue Lösung für multi-disziplinäre Systementwicklung angekün-digt, die seit September 2016 bei Pilotkun-den getestet wird und in diesem Jahr eine Hauptrolle spielen wird. Außerdem wird die neue Lösung Cogineer vorgestellt, die mit den Tools Designer und Project Builder eine weitgehend automatisierte Konfiguration von Schaltplänen ermöglichen soll.

SynergiepotenzialeIn Halle 6 ist außerdem der Bereich Addi-tive Manufacturing zu finden, mit Ausstel-lern wie Arburg und EOS. Durch die Nähe dieses Themas zum Leichtbau der Fach-messe Industrial Supply (ebenfalls in Hal-le 6) lassen sich Synergiepotenziale heben. Denn nur diejenigen Unternehmen, die ihre IT-Lösungen für die Produktentwick-lung und Produktionsplanung optimal einsetzen, können heute auch mit ihren Zulieferteilen überzeugen. S G |

Ulrich Sendler ist unabhängiger Technologieanalyst und freier Autor in München.

Mit Cogineer von Eplan soll das Engineering von Schaltplänen durch eine moderne Konfiguration effizienter werden.Bild: Eplan

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

den Engineering-Informationen separat „gefüttert“ werden muss, damit es die Zu-standsdaten, die es laufend aus dem Leit-system erhält, richtig interpretieren kann.

Da 50.000 Signale in einem Leitsystem keine Seltenheit sind, ist der Aufwand da-für in der Regel enorm. Doch ohne dieses Engineering-Wissen kann selbst das intelli-genteste PdM nichts mit den gemessenen Livedaten anfangen. Es muss verstehen,

Vorausschauende Wartung, auch „Predictive Maintenance“ (PdM) genannt, soll helfen, mögliche Systemausfälle durch rechtzeitige

Vorhersagen zu vermeiden und damit War-tungs-, Service- und natürlich Stillstands-kosten weitestgehend zu minimieren. IT-basierte Verfahren mit hochsensiblen Analysetools erfassen nicht mehr nur Ist-zustände, sondern erkennen auch an mi-nimalen Veränderungen von Messgrößen Trends, die zu Ausfällen führen können.

Dazu müssen ständig große Datenmengen erfasst und analysiert werden.

Big Data händisch „füttern“?Globale Player wie IBM, blue yonder, sas, Bosch oder SAP haben dafür bereits Big-Data-Applikationen entwickelt. Doch kei-ne davon nutzte bislang die Möglichkei-ten eines modernen Engineeringsystems. Das bedeutet, dass das PdM händisch oder mit Hilfe von mühselig zu füllenden Listen und diversen Interfaces mit den passen-

020 | MANAGEMENT | Predictive Maintenance und Engineering

V O R A U S S C H A U E N D E W A R T U N G M I T E I N B I N D U N G D E S E N G I N E E R I N G S

Lieber nicht ohne unsAusfälle von Anlagen sind teuer. Unvorhergesehene Reparaturen kosten immer viel Zeit und können immense

Verluste bringen. Auf dem Weg zur Industrie 4.0 wächst die Bedeutung effizienter und effektiver Wartung zur

Sicherstellung des störungsfreien Betriebes noch erheblich. Doch erst mit automatisierter Einbindung des

Engineerings kann das auch richtig funktionieren. VON JOHANNA KIESEL

Die Engineering Base (EB) von Aucotec ver-bindet Predictive Maintenance mit Daten aus dem Engineering. Bild: [email protected]

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

Predictive Maintenance und Engineering | MANAGEMENT | 021

dass der Wert x zu Signal y etwa einen be-stimmten Druck an einem ganz bestimm-ten Sensor bedeutet.

Single Source of TruthDie Systemplattform Engineering Base (EB) des Hannoverschen Software-Ent-wicklers Aucotec ist als bisher einziges Softwaresystem in der Lage, das Enginee-ring intelligent mit einem PdM-Tool zu vernetzen. Seine spezielle Mehrschicht-Architektur und zentrale Datenhaltung machen das möglich. EB lässt sich dazu eng an Hochleistungs-Analyseanwen-dungen für PdM anbinden.

Die Plattform kann abstrakte Objekte, sogenannte „Interpretationen“, wie etwa Messtypen zur Druckmessung in einer Zuleitung, die unterhalb eines Sensors eingeordnet werden, darstellen. Ohne Datenbankbasierung wären derartige Informationen gar nicht abbildbar, in Stromlaufplänen oder P&IDs tauchen sie nicht auf.

Damit fungiert EB als Quelle aller tech-nischen Daten einer Anlage, auch aller begrenzenden oder kritischen Werte, Di-mensionierungen und Maßeinheiten, aber genauso auch ihrer Übertragungs-charakteristik. Diese Festlegungen lassen sich außerdem gleichzeitig für die Leit-system- und PdM-Konfiguration nutzen. Dadurch ist das Predictive Maintenance-System in der Lage, die Livedaten aus dem Leitsystem ohne zusätzlichen Auf-wand eindeutig zu interpretieren. So ist EBs Anlagenmodell die „Single Source of Truth“ für den PdM-Prozess.

Erste Erfahrungen aus der PraxisDie Anbindung des Engineerings an das PdM wird in der Praxis bereits sehr erfolg-reich bei einem großen, global operie-renden Maschinenbauer mit modernem Wartungskonzept eingesetzt. Er nutzt EB und SAPs PdM-System auf Basis der Hana-Technologie. Das Unternehmen erwartet dadurch eine Einsparung von rund 50 Pro-zent seiner weltweiten Wartungskosten. Aufgrund der flexiblen und performanten Datenbank von EB, deren Basis der weit verbreitete Microsoft-SQL-Server ist, sind Anbindungen weiterer Predictive Mainte-nance-Werkzeuge jederzeit möglich.

WorkflowNach allen Festlegungen im Enginee-ring überträgt die Plattform an das PdM-System die Vorgabedaten, wie Dimensi-

onierungen und Einheiten für mögliche Signale, die textuellen Bedeutungen der Zustandswerte inklusive sprachlicher Übersetzungen, die Identifikationsdaten und Zusammenhänge zu Anlagen, Kom-ponenten und Signalen sowie die Konfi-guration des Übertragungsverhaltens. Das Leitsystem erhält ebenfalls passende Kon-figurationsdaten aus EB.

Sendet das Leitsystem Livedaten aus dem Betrieb ans PdM, so werden sie dort für die Auswertelogik aufbereitet. Mit Hilfe dieser Logik interpretiert das PdM-System die Livedaten aus der Anlage auf Basis der von EB definierten Engineeringdaten und kann seine Analyse vornehmen. Eine wei-tere Applikation zeigt dem PdM-Nutzer dann mögliche Maintenance-Fälle auf.

Kontrollierte DatenübertragungDie Übertragung der Engineeringdaten an das PdM-System ist sowohl „on demand“ als auch zeitgesteuert automatisiert mach-bar. Dabei erhält der verantwortliche Inge-nieur sofort und automatisch eine E-Mail-Nachricht zu jeder Datenübermittlung. Sie enthält eine Zusammenfassung und De-tails zu globalen Vorgabedaten, Anlagen-daten aus EB-Projekten, Dimensionen wie Temperatur und Übertragungseinheiten – also etwa Grad Celsius.

Die Übertragung der Daten läuft über den Web-Communication-Server von EB,

so dass diese jederzeit – auch ohne geöff-nete Applikationen – stattfinden kann. Da-mit ist stets Datenaktualität gewährleistet.

VerlässlichkeitAnlagenbetreiber und ihre Kunden, die pünktliche Lieferung in der bestmöglichen Qualität erwarten, gewinnen gleicherma-ßen durch verbesserte Anlagenverfügbar-keit und effizientere Wartungsprozesse. Teilweise schwer erreichbare und verteilt stationierte Windkraftanlagen sind ein ty-pisches Beispiel, wann PdM besonders wertvoll ist. Aber auch „mobile Maschinen und Anlagen“, bei denen die Sicherheit von Menschen gewährleistet sein muss, wie Bahnen, Fahrstühle oder Busse profi-tieren in besonderem Maße davon.

Die Anbindung des Engineerings durch EB an das PdM wird den Ansprü-chen von Big Data gerecht. Sie spart gi-gantische Aufwände, die nötig wären, wenn das PdM-System die Livedaten aus der Anlage nicht konsistent mit den im Engineering erarbeiteten Daten in Ver-bindung bringen könnte. Derart profes-sionalisierte Prozesse schaffen verlässli-che Vorhersagen auf Basis verlässlicher Engineeringdaten. J B I |

Johanna Kiesel ist verantwortlich für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei Aucotec.

Die Datenbank von EB Sie liefert Details zu globalen Vorgabedaten, Anlagendaten aus Projekten, Dimensionen wie Temperatur und Übertragungseinheiten an der Predictive-Maintenance-System. Bild: Aucotec

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

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1/17 Februar/März D, A, CH: Euro 14,40 | ISSN 1618-002Xwww.digital-engineering-magazin.de

Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure Industrie 4.0 | Internet der Dinge

NEUE CNC-STEUERUNG VON MITSUBISHI ELECTRIC

SPECIAL

Motion Control

Produktionslinien mit nur einer Steuerungsplattform regeln

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

Gemeinsam eine Produktionslinie koordinieren und steuernDie wichtigste Funktion der Kombination aus C80-CNC-CPU-Modul und SPS aus der iQ-R-Serie ist laut Key Account Manager Frederik Gesthuysen die Fähigkeit, kom-plexe Produktionslinien mit einer einzigen Steuerungsplattform zu regeln: „Ein klarer Vorteil der Integration einer leistungsstar-ken CNC-Steuerung mit unserer modu-laren SPS der iQ-R-Serie ist die Leistungs-steigerung. Da beide Geräte über einen Hochgeschwindigkeitsbus miteinander kommunizieren, können sie gemeinsam eine gesamte Produktionslinie koordi-nieren und steuern – von Robotern und Werkzeugmaschinen bis hin zu HMIs und Overhead Displays. Schnelles Datenmana-gement und ein perfekt synchronisierter Betrieb beschleunigen nicht nur die Pro-duktion, sondern erhöhen auch die Quali-tät – und die Profitabilität steigt.“

Daraus ergibt sich ein weiterer wichtiger Vorteil für den Endanwender: Mit der Nut-zung von nur einer Programmier-Plattform und speziell für die Zusammenarbeit ent-wickelten Komponenten, lässt sich von Be-ginn an die Kompatibilität gewährleisten. Dies erspart Zeit und monetären Aufwand.

Vorteile für die AutomobilindustrieC80-CNC und iQ-R-SPS bieten der Auto-mobilindustrie, in der auch die Entwick-lungsarbeiten erfolgten, viele Vorteile. Aber auch andere komplexe Automati-sierungsanwendungen in der Produktion profitieren von der Entwicklung. Mit der Konfiguration von bis zu drei Prozesso-ren (ein 21-teiliges System mit 48 Achsen) kann der C80 beispielsweise hochkom-plexe Maschinen bedienen.

Aufgrund verkürzter Produkt-lebenszyklen, Diversifizierung von Produkten und den rasch wachsenden technologischen

Anforderungen nimmt der Druck im welt-weiten Markt zu, die Gesamtkosten von Automatisierungssystemen drastisch zu reduzieren. Zudem werden Steuerungs- und Automatisierungstechnologien gefor-dert, die die anwachsende Datenmenge auf der Fertigungsebene verarbeiten und die Produktionsinformationen mit einem übergeordneten Management-Informati-onssystem austauschen können.

Als Antwort auf diese Herausforderun-gen und basierend auf der großen Erfah-rung von Mitsubishi Electric über alle Be-reiche der Fabrikautomatisierung hinweg, wurde die modulare SPS iQ-R etabliert, die verschiedene Steuerungssysteme und

Module über ein Hochgeschwindigkeits-netzwerk auf einer Plattform integriert.

Durch die Integration von SPS, CNC, Motion Controller, Robot Controller, Schnitt-stellenmodulen, Kommunikationsmodulen und Netzwerktechnik auf einer gemeinsa-men Plattform hat man ein einzigartiges Steuerungskonzept für Komplettlösungen in der Fabrikautomatisierung realisiert.

Auf der iQ-R lassen sich beispielsweise bis zu drei neue C80-CNC-Steuerungen und ein Motion Controller integrieren. Hierbei besticht die neue C80 CNC durch Kompaktheit, Mehrkanaligkeit, vielfältige Funktionalität und durch die Anbindung an eines der weltschnellsten Antriebssys-teme MDS-E/EH.

Die C80-CNC-Steuerungsserie feierte ihr Europadebüt im November 2016 auf der Fachmesse SPS IPC Drives in Nürnberg.

N E U E C N C - S T E U E R U N G V O N M I T S U B I S H I E L E C T R I C

Volle Integration in die CNC-ProduktionslinieDie neue C80-CNC-CPU von Mitsubishi Electric ermöglicht die Steuerung verschiedenster Werkzeugmaschinen.

Wird sie als Teil der iQ-R-Plattform eingesetzt, trägt sie zur integrierten Steuerung der gesamten Produktionslinie bei.

Nicht nur die Gesamtleistung wird verbessert: Durch die hohe Integrationsfähigkeit und die gemeinsame IQ-Works-

Entwicklungssoftware ergibt sich eine erhebliche Zeitersparnis in der Planungs- und Inbetriebnahmephase.

VON MICHAEL MARZLUFF

032 | SPECIAL | Motion Control

Das wichtigste Fea-ture der Kombination aus C80-CNC und iQ-R-SPS ist die Fähigkeit, komplexe Produkti-onslinien mit einer einzigen Steuerungs-plattform zu regeln.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

Motion Control | SPECIAL | 033

Dadurch haben sowohl Werkzeug-maschinenhersteller als auch Produktions-linienplaner von der Zusammenführung der gesamten Werkzeugmaschinen- und Anlagensteuerung in einer hyperschnellen Plattform einen Vorteil. Die Programmie-rung wird beschleunigt und physische Kos-ten verringern sich, da man eine Vielzahl an Funktionen und Maschinen von einer Steu-erungsquelle aus bedienen kann. SPSen und CNC-Steuerungen auf jeder Maschine sind somit nicht mehr redundant.

Bei einer Umrüstung ist die Kombinati-on aus C80 und iQ-R eine optimale Lösung. Installiert man eine Steuerungsplattform, lassen sich weitaus höhere Kapazitäten als bei einer einzelnen CNC-Lösung oder an-deren virtuellen SPS-Optionen erreichen. Die Aufrüstung von Anlagen geschieht immer unter Zeit- und Kostendruck. Des-halb lassen sich diese Anforderungen am besten mit einer Lösung erfüllen, die alle Vorteile vereint und sowohl eine Leis-tungssteigerung als auch erhöhten An-wender-Komfort ermöglicht.

Schnellere Änderungen und UpgradesSobald eine gängige Steuerungsplattform geschaffen wurde, lassen sich weitere Ände-rungen und Upgrades künftig schneller und kostengünstiger implementieren. Die Mo-dule für einen bestehenden SPS-Baugrup-penträger sind weitaus günstiger als der Kauf einer neuen Steuerung, die man auch in die bestehende Steuerungs- und Feld-kommunikationsstruktur integrieren muss.

Die reduzierte Zykluszeit für Be-fehle innerhalb der Steuerungsplatt-form ist der Schlüssel zu erhöhter Sys-temgeschwindigkeit und -leistung. Mit nur einer Automatisierungsplatt-form für die Prozessoren lässt sich via Hochgeschwindigkeits- Datentransfer eine optimale Bus-Kommunikation zwischen den Geräten erreichen. Die Betriebskal-kulation kann somit durch die gesamte Hardwarestruktur der CNC-Lösung erfol-gen. Die Bewegung der Servo motoren und Spindeln wird in Nano metern berech-

net und ermöglicht eine zusätzliche Opti-mierung der Maschinenpräzision.

Eine einzige Systemplattform hat auch positiven Einfluss auf Einkauf und Lager-bestand, denn weniger Teilenummern be-deuten auch einen reduzierten Lagerbe-stand. Da man nur noch einen Lieferanten beauftragen muss, verringert sich auch der Verwaltungsaufwand. Gerade bei gro-ßen Produktionsstätten lassen sich so die Gesamtbetriebskosten senken.

Zusätzlich zur Verbesserung der Geschwindigkeit und Präzision bietet die C80-Serie eine Reihe an Sicherheitsfunk-tionen, die gesammelt als „Smart-Safety-Observation“-Funktion bezeichnet werden. Sie stehen im Einklang mit den Sicher-heitsstandards des gesamten Systems in-klusive der CNC, Antriebe, Sensoren und Kommunikationsfunktionen. Neben der Sicherheitssignalüberwachung, die redun-dante Ein- und Ausgabesignale prüft, ist das System mit Safety Limited Speed (SLS) ausgestattet – einer Funktion, die die Ge-schwindigkeit sich bewegender Teile und einer eventuell notwendigen Abschal-tung überwacht. Die Betriebsbedingun-gen dieser Sicherheitsfunktionen werden in CNC- und SPS-Prozessor-Schaltkreise einprogrammiert. Damit lässt sich ein Sys-tem schaffen, das den sicheren Betriebshalt (SOS, Safe Operating Stop) sowie das sicher abgeschaltete Moment (STO, Safe Torque OFF) und die sichere Bremsenansteuerung (SBC, Safe Brake Control) erlaubt.

Umfassender AnsatzDie iQ-R-Platform inklusive der neuen C80-CNC-CPU ist Teil des eF@ctory-Kon-zepts von Mitsubishi Electric, das integ-rierte Lösungen zur Automatisierung und Digitalisierung von Industrieprozessen an-bietet. Das eF@ctoryModell verfolgt einen umfassenden Ansatz und ermöglicht die synchronisierte Visualisierung und Steu-erung der Produktion, des Energiever-brauchs und der Sicherheit. Dies bringt Kunden Kostenvorteile in jeder Phase des Automatisierungsprozesses – von der Ent-wicklung und Herstellung bis hin zur War-tung und Aufrüstung. R T |

Michael Marzluff ist Deputy Division Manager CNC Europe, Mechatronics CNC, bei Mitsubishi Electric Europe B.V.

MITSUBISHI ELECTRIC

Die Mitsubishi Electric Corporation kann auf über 90 Jahre Erfahrung in der Herstellung zuverlässiger, qualitativ hochwertiger Produkte für Industrie- und Privatkunden zurückblicken. Das Unternehmen mit weltweit rund 135.000 Mitarbeitern ist Marktführer für Elektro- und Elektroniklösungen und -produkte in Bereichen wie Unterhaltungselektronik, Infor-mationsverarbeitung, Medizin-, Kommunikations-, Raumfahrt-, Satelliten- und Industrietechnik sowie in Produkten für die Energiewirtschaft, die Wasser-/Abwasserwirtschaft, das Transportwesen und den Bausektor. Im Geschäftsjahr zum 31. März 2016 er-zielte das Unternehmen einen Konzernumsatz von rund 38,8 Milliarden US-Dollar.Sitz der deutschen Niederlassung der Mitsubishi Electric Europe B.V. Industrial Automation ist Ra-tingen bei Düsseldorf. Sie gehört zu der am selben Standort befindlichen Factory Automation – Euro-pean Business Group, die wiederum der Mitsubi-shi Electric Europe B.V., einer hundertprozentigen Tochter der Mitsubishi Electric Corporation, Japan, zugeordnet ist.

Vom Design und Entwick-lung bis hin zur Bedienung und Wartung: Mittels der neuesten IQ-Works-Software lässt sich die gesamte Ent-wicklungszeit um bis zu 60 Prozent reduzieren.Bilder: Mitsubishi Electric Europe

Die Kombination aus leistungs-starker CNC-Steuerung und modularer SPS der iQ-R-Serie ermöglicht eine Leistungssteigerung.“

FREDERIK GESTHUYSEN, MANAGER KEY ACCOUNT CUSTOMER BEI MITSUBISHI ELECTRIC EUROPE

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Sensor mit Safety-ZertifizierungSchunk suchte nach einer kostengünsti-geren und einfacheren Lösung. Mit Siko als Partner wurde eine Sensorlösung auf Basis der Siemens-Schnittstelle Drive-Cliq entwickelt. Das Besondere an dieser Tech-nologie ist ihre SIL-Fähigkeit. Die Schnitt-stelle erlaubt also, geforderte Sicherheits-funktionen zu realisieren. Das Ergebnis der Weiterentwicklung ist der Magnetsen-sor MSA111C mit Drive-Cliq-Funktion und SIL2-Zertifizierung. „Ein Alleinstellungs-merkmal“, wie Andreas Wiessler, Leiter der Business Unit Magnetische Messtechnik bei Siko, kommentiert und weiter: „Wir haben den ersten absolut messenden Magnetsen-sor in offener Bauweise entwickelt, sprich, bei dem Maßstab und Elektronik mecha-nisch komplett entkoppelt sind und der über eine Sicherheitszertifizierung verfügt.“

Der Einsatz der neuen Sensorlösung hat für Schunk genau den gewünschten Ef-fekt: Neben der deutliche Kostenersparnis erleichtert die integrierte Drive-Cliq-Funk-tion die Inbetriebnahme des Sensors und die Kommunikation. Umsetzer sind nun komplett obsolet. Vielmehr wird das Mess-system direkt an den Regler als Plug-and-Play-Lösung angekoppelt. Alle Drive-Cliq-Teilnehmer werden nun vom Umrichter erkannt und im System automatisch an-gelegt. Mit der bis dato eingesetzten SSI-Schnittstelle mussten die Komponenten zuvor von Hand konfiguriert werden.

Einsatz an unterschiedlichen StellenDer Magnetsensor übernimmt mit der Überwachung von Position und Ge-schwindigkeit wichtige sicherheitsrele-

Schunk Electronic Solutions stellt ne-ben Komponenten in Form von Li-neareinheiten als Maschinenbauer auch Maschinen für diverse Anwen-

dungen her. Eines haben die Produkte des Unternehmens dabei gemein: In beiden Fällen kommen in der Regel Linearmoto-ren zum Einsatz.

Bei den Nutzentrennmaschinen für Lei-terplatten kommt es auf hohe Präzision und Prozesssicherheit beim Fräsen und Sägen der teils winzigen Leiterplattenelemente an. Die Positionierung von Werkstück und Fräser muss absolut exakt sein. Um dies si-cherzustellen, setzt Schunk auf absolute magnetische Messsysteme vom Hersteller Siko. Dabei hatten diese Messsysteme bis-

her ein Manko wie Stefan Weiner, zuständig für die Entwicklung der Antriebstechnik bei Schunk Electronic Solutions, beschreibt: „In unseren Nutzentrennmaschinen arbeiten wir mit einer Siemens-Steuerung, die auf der Siemens-eigenen Drive-Cliq-Schnitt-stelle basiert. Das bisher eingesetzte abso-lute magnetische Messsystem war jedoch damit nicht kompatibel, da es auf SSI-Tech-nik ausgelegt war. Wir mussten mit Umset-zern arbeiten, die das Signal dann für Drive-Cliq aufbereiteten.“ Das bedeutete einen hohen Verdrahtungsaufwand in der Ma-schine, da die Verbindungsboxen maximal drei Meter von der Achse entfernt sitzen dürfen – und dementsprechend wurden zusätzliche Kosten verursacht.

M A G N E T S E N S O R V E R E I N F A C H T S I C H E R H E I T S F U N K T I O N E N B E I N U T Z E N T R E N N M A S C H I N E N

Sensor sicher, Anwendung sicherIm Zuge der Maschinenrichtlinie 2006/42/EG wird die Realisierung von Sicherheitsfunktionen in der Maschine oder Anlage

immer wichtiger. Wenn dabei bereits einzelne Komponenten der Maschine sicherheitszertifiziert sind, senkt das den

Aufwand. Das Beispiel einer Nutzentrennmaschine für Leiterplatten mit einem SIL2-zertifizierten Magnetsensor zeigt den

Nutzen dieses Vorgehens auf. VON MICHAELA WASSENBERG

050 | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION | Maschinensicherheit

Nutzentrennermaschine für Leiterplatten von Schunk Electronic Solutions. Bilder: Schunk und Siko

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Maschinensicherheit | ELEKTROTECHNIK & AUTOMATION | 051

vante Funktionen in der Anwendung. Da-bei kommt er an verschiedenen Stellen der Nutzentrennmaschine zum Einsatz, etwa an den Werkstückträgern zur Posi-tionsbestimmung. Die Maschine besteht aus zwei Schubladen (die Shuttlesysteme), in denen die Werkstückträger auf jeweils einer Linearachse befestigt sind. Diese Achse besteht aus einem X-Profil, auf de-nen die Führungsschlitten für die Werk-stückträger laufen.

Die Nutzenleiterplatten mit den maxi-malen Abmessungen von 350 Millimetern Breite und 430 Millimetern Länge werden manuell auf die Werkstückträger aufge-legt. Die Linearachse befördert den Werk-stückträger mit den Leiterplatten unter den Fräskopf. Dort übernimmt die Achse die Bearbeitungsbewegungen des CNC-Programms in Y-Richtung.

Der Fräskopf ist auf einem weiteren Li-nearmotor befestigt, der die Bewegung des CNC-Programms in X-Richtung aus-führt. In beiden Achsen befindet sich zur Positionsbestimmung des Laufschlittens an der Seite des X-Profils eine Nut mit dem eingeklebten absolut kodierten Magnet-band der Messsysteme. Der Sensorkopf selbst sitzt im Laufschlitten, der über die Laufführung mit dem Band fährt, die Po-sitionen abtastet und das Signal an die übergeordnete Steuerung weitergibt.

Andreas Wiessler von Siko erläutert die Wahl eines Absolutwertsensors: „Infrage für diese Anwendung kam aufgrund der Si-cherheitsanforderung ausschließlich ein ab-solut messender Sensor, der zu jeder Zeit an jeder Position den Ist-Wert erfassen kann – auch im stromlosen Zustand. Beim Einschal-ten der Maschine wird sofort die Ist-Position erkannt und man erspart sich so Referenz-fahrten, wie sie bei herkömmlichen inkre-mentalen Systemen notwendig sind.“

Erleichterte SicherheitsbetrachtungDie Sicherheitsbestimmungen gelten in erster Linie dem Schutz des Bedieners. Es können Situationen entstehen, in denen der Bediener in den Prozess eingreifen muss und dadurch die Gefahr besteht, dass er verletzt wird. Hierzu müssen Sicherheits-levels definiert werden wie eine sicher re-duzierte Geschwindigkeit oder eine siche-re Position, etwa bei geöffneter Schutztür. Dank der Positionsbestimmung des Sen-sors kann in diesem Fall die Geschwindig-keit stets sicher abgeleitet werden.

Auch eine komplette Abschaltung muss gewährleistet sein, sprich, wenn der Sen-

sor einen Fehler detektiert, etwa durch einen Kabelbruch, einen Ausfall elektro-nischer Komponenten oder eine Überhit-zung des Motors, muss dieser an die Steu-erung weitergemeldet und eine sofortige Abschaltung veranlasst werden. Der SIL2-zertifizierte Siko-Sensor gewährleistet, dass das Signal stets sicher übermittelt wird. Wenn eine solche Komponente einer Maschine für sich genommen bereits si-cherheitszertifiziert ist, erleichtert dies die Sicherheitsbetrachtung für das Gesamt-system erheblich.

Geber gibt SicherheitStefan Weiner von Schunk erläutert: „Wir nutzen den Drive-Cliq-Sensor als Sicher-heitsgeber, integrieren diesen in unsere Achsen und können dessen Sicherheits-kenndaten als gegeben annehmen. Nach-dem wir dann unsererseits für den siche-ren Geberanbau des Messsystems sorgen, können wir unsere Achsen ebenfalls als sicher definieren. Somit sind auch unsere Endkunden in der Lage, wenn sie einzel-ne Komponenten wie die Linearachsen er-werben, Sicherheitstechnik unkompliziert in ihren Anwendungen zu installieren.“

Neben der Sicherheitszertifizierung zeichnet sich der MSA111C durch seine Präzision mit einer Systemgenauigkeit von ± 10 Mikrometern und einer Reproduzier-barkeit von ≤ 2 Mikrometern aus. Die Fräs-mechaniken für die Bearbeitung der Lei-terplatten müssen sehr präzise ausgelegt sein, um die filigranen Strukturen zu ge-währleisten. Abgesehen von der Positions-erfassung kann der Sensor auch die Tem-peratur des Motors erfassen. Dazu verfügt er über einen Temperatursensoreingang, an dem ein am Motor montierter Tempe-raturfühler angeschlossen ist. So kann der Sensor die Temperatur über die Schnitt-stelle an die Steuerung weitergeben.

Stefan Weiner lobt zudem die kleine und kompakte Bauweise des Sensors: „Ein großer Vorteil ist, dass der Sensor-kopf nicht schon fertig gekapselt auf der

Führung sitzt. Stattdessen können wir den Kopf in unser Drive-Cliq-Standardgehäuse einbauen und den Sensor so perfekt in un-sere Achse integrieren. Gekapselte Senso-ren müsste man seitlich anschrauben, was zu Störkonturen führen würde. In dieser Variante ist alles aus einem Guss.“

Auch die maximale Auflösung von ei-nem Mikrometer ist für die Anforderungen der Anwendung mehr als ausreichend. Ein optisches Messsystem wäre natürlich ge-nauer und hochauflösender, jedoch auch wesentlich teurer und empfindlicher. Ein magnetisches System ist dagegen robust und unempfindlich gegen Verschmutzun-gen wie Staub, der beim Fräsen und Sägen der Leiterplatten trotz Absaugmechanis-men anfallen kann.

Von der Sonderlösung zum StandardIm Laufe der langjährigen Zusammenar-beit zwischen Siko und Schunk haben die Partner zahlreiche erfolgreiche Projekte und Sonderentwicklungen realisiert. Auch der Drive-Cliq-Sensor ist im Zuge einer solchen kundenspezifische Entwicklung entstanden, steht nun aber auch anderen Siko-Kunden mit SIL2-Zertifikat und Drive-Cliq-Funktion zur Verfügung und kann in Anwendungen beispielsweise in der Holz-bearbeitung oder der Verpackungstechnik zum Einsatz kommen. J B I |

Michaela Wassenberg ist freie Journalistin.

Magnetische Sensorik im Einsatz als Feedback-Systeme.

Kundenspezifisch entwickelt und jetzt am Markt verfügbar: SIL-2-Zertifizierter Magnetsensor mit Drive-Cliq-Schnittstelle.

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

062 | HARDWARE & PERIPHERIE | Virtualisierung

Die Anforderungen an die IT wan-deln sich insbesondere ange-sichts des zunehmend verbrei-teten mobilen Arbeitens und des

Arbeitens vom Home Office aus. Zudem arbeiten heute Ingenieure verstärkt glo-bal – in verteilten Teams – gemeinsam an Projekten.

In einem solchen Umfeld jeden Mitar-beiter an jedem Ort mit einer leistungsfä-higen Workstation auszustatten, kann da-her kein zielführender Ansatz mehr sein, weder unter Kostengesichtspunkten noch hinsichtlich des vorprogrammierten Prob-lems, dass dann dezentrale und eventuell auch nicht ausreichend gesicherte Daten-bestände entstehen. Eine effiziente Kol-laboration in modernen Arbeitswelten, in denen verschiedene Teams von unter-schiedlichen Standorten aus zusammen-arbeiten, ist nur möglich, wenn das Kopie-ren und Transferieren von Daten möglichst eliminiert wird.

Arten der VirtualisierungRealisiert werden kann eine solche Ar-beitsumgebung mit einer zentralen Da-tenhaltung und Virtualisierung der Re-chenkapazitäten. Analog zu Servern und Storage-Systemen lassen sich auch Clients virtualisieren und als virtuelle Maschinen im Rechenzentrum betreiben. Dabei kön-nen Unternehmen unterschiedlichste Vir-tualisierungsoptionen wählen: von der zentralen Applikationsbereitstellung auf Terminal-Servern oder mittels Applika-tionsvirtualisierung über das Hosten in-dividueller Desktops im Rechenzentrum durch den Aufbau einer Virtual Desktop Infrastructure (VDI) bis hin zu einem An-wendungs-Streaming bei Bedarf.

Zur Umsetzung der unterschiedlichen Konzepte stehen Unternehmen mehrere Virtualisierungslösungen zur Verfügung, zum Beispiel Citrix Xendesktop, Citrix Xe-napp, Microsoft Remote Desktop Services (RDS) oder VMware Horizon.

Bezogen auf den Bereich Digital Enginee-ring bietet sich vor allem die Implementie-rung einer Virtual Desktop Infrastructure (VDI) an, denn virtuelle Desktops empfeh-len sich hauptsächlich für lastintensive Ap-plikationen, also gerade auch für Anwen-dungen in Bereichen wie CAE, CAM oder CAD. Bei einer VDI werden wie bei der Server-Virtualisierung das Betriebssystem und die Applikationen durch einen Hyper-visor von der physischen Hardware im Re-chenzentrum getrennt.

Jeder Benutzer hat im Gegensatz zu ei-nem Shared Desktop einen dedizierten Desktop, über den er selbst komplexe CAD-, CAM- oder CAE-Aufgaben problem-los durchführen kann.

Da die Anforderungen an die benötig-ten Clients minimal sind, lassen sich bei der Umsetzung eines virtuellen Desktops nahezu alle denkbaren Endgeräte verwen-den, von Notebooks über Tablets bin hin zu Thin- oder Zero-Clients. Auch vorhan-dene Desktop-PC-Systeme eignen sich da-bei als Client.

Hochleistung durch neue TechnikMöglich wurde die VDI-Nutzung im Digi-tal-Engineering-Bereich überhaupt erst durch neue Lösungen und Technologien. So war es noch in der jüngeren Vergan-genheit für die Visualisierung von kom-plexen 3D-Anwendungen erforderlich, dedizierte hochperformante Workstations zu nutzen. Mit aktuellen Visualisierungs-technologien und vor allem der Weiter-entwicklung der Nvidia-Grid-Architektur, die eine Hardware-Virtualisierung des Gra-fikprozessors bietet, hat sich diese Not-

Virtualisierung schlüsselfertig: Das Transtec-System Cuda 4240.

T E C H N I S C H E V E R B E S S E R U N G E N U N D W A N D E L N D E A R B E I T S B E D I N G U N G E N G E B E N A U F T R I E B

Workstations aufs AbstellgleisEine zunehmende Flexibilisierung der Arbeit, hohe Anforderungen an die IT-Sicherheit, geringe Hardware- und Administra-

tionsaufwände: Gerade in diesen Punkten kann Virtualisierung schon einige Zeit im Büro gegenüber Arbeitsplatzrechnern

punkten. Technische Weiterentwicklungen und die allgemeine Leistungssteigerung der Computerhardware geben der

virtuellen Ingenieurs-Workstation Auftrieb. VON MICHAEL HOHL

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WER IST SPEZIALIST FÜR SYSTEMS ENGINEERING GIBT ES SCHÖNE LÖSUNGEN FÜR INDUSTRIE 4.0 WELCHE CAM SOFTWARE ERFÜLLT UNSERE ANFORDERUNGEN WAS IST BEI DER ARCHIVIERUNG VON DOKUMENTEN ZU BEACHTEN BENÖTIGEN WIR FÜR UNSERE PRODUKTION EINE MES LÖSUNG WER BIETET BERATUNG FÜR 3D DRUCK

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DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

Ein großer Nutzen einer VDI-Lösungsarchi-tektur besteht auch darin, dass „remote“ immer auf einen aktuellen Datenbestand zugegriffen werden kann und keine Not-wendigkeit zur Erstellung zeitaufwändiger Replikationen besteht. Die zentrale Daten-haltung erhöht darüber hinaus die Sicher-heit deutlich, da die Daten im Rechenzen-trum besser gegen Diebstahl und Verlust geschützt werden können; zudem entfällt die unter Sicherheitsaspekten oft kritische Übertragung von CAE- oder CAD-Daten zwischen Server und Workstation.

Und nicht zuletzt bietet eine VDI-Infra-struktur auch unter Kostengesichtspunk-ten mehrere Vorteile. Zum einen ermögli-chen die dedizierten Visualisierungsserver, die das Rendering im Rechenzentrum übernehmen, eine optimale Hardwareaus-lastung und machen kostenintensive Workstation-Hardware auf Client-Seite überflüssig. Zum anderen können Unter-nehmen, die auf eine Entwicklung nach dem Follow-the-Sun-Prinzip setzen, Li-zenzkosten einsparen. Unter diesem Schlagwort versteht man global über meh-rere Zeitzonen agierende Unternehmen, die so eine Rund-um-die-Uhr-Bereitschaft erreichen. Dadurch, dass die Mitarbeiter in der Regel nur zu bestimmten Zeiten auf Software zugreifen, kommt das Unterneh-men insgesamt mit weniger Lizenzen aus. Nicht zu vergessen ist zudem, dass durch den Einsatz einfacher Endgeräte wie Thin Clients auch Energiekosten sinken.

Exakte Analyse voranVor der Einführung einer VDI-Lösung muss ein Unternehmen allerdings auch die da-mit verbundenen Herausforderungen ex-akt analysieren. Ein Punkt, der zu beachten ist, betrifft vor allem die Sizing-Thematik im Rechenzentrum, also die eventuell er-forderliche Erweiterung der Infrastruktur im Hinblick auf CPU-Leistung, Arbeitsspei-cher, Storage-Kapazität und Performance sowie das Netzwerk. Transtec unterstützt hier Unternehmen mit einem weitreichen-den Service-Angebot, das von der Ermitt-lung des konkreten Hardware-Bedarfs und der Software-Beratung über das Design der virtualisierten Systemumgebung und die Durchführung einer Proof-of-Concept-Installation bis hin zur Lösungsimplemen-tierung reicht. J B I |

Michael Hohl ist Vice President Services & IT bei der Transtec AG in Reutlingen.

wendigkeit jedoch erübrigt. Komplexe 3D-Grafiken und Konstruktionszeichnun-gen lassen sich heute zentral im Rechen-zentrum vorhalten und im LAN oder über WAN-Strecken verschlüsselt an Client-Sys-teme von Remote-Anwendern bereitstel-len. Das Schlagwort lautet Remote-Visua-lisierung.

Die interessantesten LösungenAls erste Wahl bei den Virtualisierungs-Hy-pervisoren haben sich Citrix Xenserver und VMware vSphere herauskristallisiert. Rele-vante Lösungen für die Remote-3D-Visuali-sierung bieten vor allem die drei Software-Unternehmen Citrix, VMware und Nice an. Die Citrix-Softwaretechnologie beinhal-tet ein umfangreiches Portfolio, um unter-schiedlichste Endgeräte und Plattformen performant und sicher anzubinden.

Die Benutzer können damit sowohl in-tern als auch von extern mit der identi-schen Oberfläche und denselben Daten arbeiten. Konkret zu nennen ist hier der Citrix Xen-Desktop mit HDX 3D Pro. Von Nice stehen als Remote-Management-Lö-sungen die Produkte Nice Enginframe und Nice Desktop Cloud Visualization (DCV) zur Verfügung.

Linux oder WindowsEine VDI-Struktur für die Visualisierung hochkomplexer Konstruktionen zeichnet sich dadurch aus, dass mehrere Windows- oder Linux-User-Sessions parallel auf ei-nem System laufen und der renderfähige Desktop an die Clients über ein spezielles Protokoll übertragen wird. Das heißt, mit einer Remote-3D-Visualisierung kann die 3D-Grafik typischer OpenGL-Applikatio-nen performant über das Netzwerk Client-Systemen zur Verfügung gestellt und ser-verseitig gerendert werden. Generell ist eine VDI-Infrastruktur problemlos sowohl für das Pre-Processing als auch das Post-Processing im Rahmen von Engineering-Dienstleistungen zu nutzen.

Schlüsselfertiges Hardware-FundamentEs liegt auf der Hand, dass für die Reali-sierung einer VDI-Umgebung serverseitig eine Infrastruktur erforderlich ist, die eine extrem hohe Rechenleistung bietet. Das Flaggschiff von transtec in diesem Bereich ist das System Cuda 4240, ein GPU Com-pute Node mit zwei Höheneinheiten, der eine hohe Performance auf Basis der Tes-la- und Grid-Architektur von Nvidia bereit-stellt. Zur Hardware-Ausstattung gehören maximal zwei Intel-Xeon-Prozessoren der E5-2600v4-Serie, bis zu 1.024 GB Hauptspei-cher (LRDIMM) und bis zu vier Nvidia Tesla GPUs. Eingesetzt werden können die GPU-Computing-Modelle Nvidia Tesla K8, K10, K20, K20X, K40M und K80 (Kepler) oder im Rahmen einer virtualisierten Lösung bis zu 4 Nvidia Grid K1 und K2 (Kepler). Auch der Hochleistungsgrafikprozessor Nvidia Tesla M60 wird unterstützt. Die Systeme sind für den Citrix Xenserver und für VMware vS-phere zertifiziert. Mit der transtec-Lösung können performante, virtuelle CAD- oder CAE-Arbeitsplätze sowohl unter Windows als auch Linux betrieben werden.

Vereinfachte AdministrationEin entscheidender Vorteil der Client-Vir-tualisierung für Unternehmen liegt in der Reduzierung des hohen Aufwandes für die Administration des einzelnen Arbeitsplat-zes und in der Bündelung der Lizenzen. Weiterhin vereinfacht Standardisierung und Zentralisierung der IT-Infrastruktur das Management, bietet eine bessere Wartbarkeit und reduziert die Help-Desk-Aufwände. Vor allem Firmen mit einer de-zentralen Organisationsstruktur können damit die Verwaltung ihrer Desktop-Infra-struktur erheblich vereinfachen.

064 | HARDWARE & PERIPHERIE | Virtualisierung

Optimierung auf Basis von Virtual Desktop Infrastructure.Bilder: Transtec

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066 | VORSCHAU | Ausgabe 2/17 – erscheint am 12. April 2017

DIGITAL ENGINEERING Magazin 01-2017

IMPRESSUMHerausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann ([email protected])

DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN im Internet: http://www.digital-engineering-magazin.de

So erreichen Sie die Redaktion:Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), [email protected], Tel.: 0 81 06 / 350-152, Fax: 0 81 06 / 350-190Redaktion: Jan Bihn (-161, [email protected]), Stefan Girschner (freier Mitarbeiter, [email protected])

Mitarbeiter dieser Ausgabe: Armin Brüning, Claudia Dürr, Christian Grossmann, Karl Haderer, Werner Hentscholek, Thomas Herold, Michael Hohl, Ullrich Höltkemeier, Bernd Janner, Johanna Kiesel, Jens Lienig, Michael Marzluff, Thomas Nagel, Annekathrin Paessler, Matthias Roese, Giuseppe Savoca, Ulrich Sendler, Ralf Steck, Dr. Thomas Tosse, Thomas Walker, Michaela Wassenberg, Frank Zscheile

So erreichen Sie die Anzeigenabteilung:Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, [email protected])Mediaberatung: Jana Maier (0 89 / 62 83 37 77, [email protected])Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; [email protected])

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Copyright © 2017 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fal-len insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfäl-tigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern.

ISSN 1618-002X, VKZ B 47697Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce Magazin, digitalbusiness CLOUD & IoTPartnerkataloge: AUTOCAD & Inventor Solution Guide, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog

Weitere Themen: Branche: Maschinenbau Elektrotechnische Komponenten PLM-Lösungen Automatisierung Industrie 4.0

Aus aktuellem Anlass sind Themenänderungen möglich.

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IM NÄCHSTEN HEFT

Hannover Messe, Integrated Industry und 3D-Druck

„Integrated Industry“, so nennt der Veranstalter, die Deutsche Messe, schon seit einigen Jahren die voranschreitende Digitalisierung in der In-dustrie, in diesem Jahr hängt die Deutsche Messe „Creating Value“ an. Der Nutzen soll also im Vor-dergrund stehen – auch bei der integrierten Leit-messe Digital Factory, in der die Aussteller ihre Neuheiten zeigen in Sachen Ingenieurs- und Pro-duktionssoftware und der additiven Fertigung sowie allem, was es für die agile, flexible IT-ge-stützte Entwicklung und Fertigung braucht, Vir-tual sowie Augmented Reality und Datenbrillen etwa. All diese Werkzeuge werden sich auf der Hannover Messe finden, aber auch bei uns im Heft thematisiert.

Industrie 4.0 im Engineering„Wir machen’s wie immer schon.“ Diesen Satz hört man auch in den Konstruktions- und Entwick-lungsabteilungen immer seltener. Auf der Tages-ordnung steht in zahlreichen Firmen vielmehr das Arbeiten in weltweit verteilten Teams, projektbe-zogen, über den Tellerrand der eigenen Abtei-lung und Ingenieursdisziplin hinweg. Wir haben Experten aus der Praxis und der IT befragt, was sich noch alles ändert durch die Digitalisierung des Engineerings – nur eines vorweg: Für Engstir-nigkeit bleibt kein Platz mehr.

Maschinenbau & Automation Ja, irgendwie dreht sich in der kommenden Aus-gabe vieles um die Hannover Messe – auch die Themen Maschinenbau und Automatisierung fin-den sich mannigfaltig sowohl im Heft als auch auf der Messe wieder – insbesondere innerhalb der Leitmesse Industrial Automation zeigen die Aus-steller entsprechende Lösungen. Auch wir spüren den Trends in einem Branchen-Special Maschi-nenbau nach.