interview-versuch mit maryam rajavi
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22.08.2011 von Nooshabeh Amiri, Übersetzung: AAWA Associatiion e.V.
Interview mit Maryam Rajavi
Vor einigen Jahren bat mich einer der Produzenten von CBS´s „60 Minutes“ für den Sender
ein Interview mit Maryam Rajavi, der Führerin der iranischen Mojahedin-e Khalq
Organisation (MKO) zu arrangieren. Ich sagte ihm, dass ich nicht glaube, dass das möglich
ist, worauf er antwortete, „Wenn das Interview mit einem Nicht-Iranischen Sender stattfinden
soll, wird die Antwort vielleicht anders lauten.“
Darauf suchte ich mit Hilfe von einer Person, die zur MKO gehört. Einige Tage später
versorgte er mich mit einer Email-Adresse, an die ich mich wenden sollte. Als ich dies tat,
bekam ich eine Telefonnummer, die ich anrufen sollte, weswegen ich mich begann, mich
wegen meiner anfänglichen negativen Erwartungen, die ja alle nur auf Hörensagen beruhten,
schon etwas zu schämen. Die folgenden Ereignisse gaben mir dann aber recht.
Als ich den ersten Anruf machte, wurde mir eine andere Nummer gegeben, die ich anrufen
sollte. Dies wiederholte sich einige male im Laufe der folgenden zwei Monate, bis der
amerikanische Produzent mich anrief und mir sagte, dass das Thema schon erledigt sei und
ich dem nicht mehr weiter nachgehen bräuchte.
Ich schloss daraus, dass „60 Minutes“ beschlossen haben musste, die Jagd abzublasen, wegen
der Zeit, die es brauchte, das Interview zu arrangieren. Er überraschte mich aber, indem er mir
sagte, dass ein Vertreter der MKO eine Vereinbarung mit dem leitenden Produzenten des
Senders getroffen hat, in der er die Konditionen des Interviews festgelegt hat und die Fragen,
die gestellt werden können, vorgegeben hat...
Das war lächerlich, aber es geht immer noch so weiter.
Zur Zeit werden Medienberichte über die Forderung der MKO, von der Terrorliste des State
Departements gestrichen zu werden, genauso veröffentlicht, wie die Reaktionen und
Antworten darauf, die in dieser Möglichkeit einen Widerspruch zur Unterstützung des
iranischen Drängens und der Bewegung nach Freiheit und Recht sehen. Als Journalistin habe
ich es deswegen wieder einmal als meine Pflicht gesehen, nach einem Interview mit Maryam
Rajavi zu fragen, um ein paar Antworten auf einige grundsätzliche Fragen zu bekommen. Hier
sind einige davon:
- In den Jahren der Revolution 1979 haben junge Mitglieder der MKO die Order
bekommen, sich nicht mit Mitgliedern anderer politischer Gruppen zu verbinden. Was
ist davon wahr und gibt es heute eine ähnliche Vorgehensweise?
- Wenn sie von der Terrorliste gestrichen wird, wird die MKO ihre Struktur verändern
und sich anderen politischen Organisationen angleichen und unterliegt sie dann den
selben Regularien, wie solche Parteien?
- Sieht sich die MKO selbst dafür verantwortlich, Fragen, wie solche nach ihrer
Zusammenarbeit mit Saddam Hussein und ihren Angriffen und Invasionen im Iran, zu
beantworten?
- Mit welcher Strategie und mit welchem Ziel werden unerfahrene Jugendliche zur
Mersad Operation im Iran befragt?
- Ist interne Kritik innerhalb der MKO erlaubt und kann sie nach außen reflektiert
werden?
- Stimmt es, dass einige MKO-Mitglieder aufgrund solcher Anweisungen der Gruppe,
die Verantwortung für Angriffe auf andere Gegner der Islamischen Republik zu
übernehmen, die Organisation verlassen haben?
- Aus welchem Grund verfolgt die MKO die Politik, Khatami (seit 1997) und Moussavi
und Karoubi (seit 2009) anzufeinden und gleichzeitig zu behaupten, die Grüne
Bewegung zu unterstützen?
Und schließlich:
- Woher kommt der Glaube „Bleib weg von den Mojahedin, sie sind gefährlich“?
Drohen Konsequenzen, wenn man die MKO kritisiert? Sogar, wenn man nur fragen
stellt?
Als Journalistin möchte ich Antworten auf diese Fragen haben. Andere haben mir jedenfalls
gesagt, „Schreib nichts, sie sind gefährlich. Anstelle einer Antwort wirst du und deine Familie
mit Anschuldigungen attackiert. Sie werden behaupten, du arbeitest für Khamenei und du
wirst als Agent dargestellt.“
Sie sagten mir, „Als ein junger Web-Blogger einige kritische Zeilen über Frau Rajavi
geschrieben hat, wurde er so sehr angegriffen, dass seine Mutter, selbst ein ehemaliger
Mitglied der MKO in Teheran, ihn gewarnt hat, sich von der Gruppe fern zu halten, denn ihr
Mitglieder seine „berüchtigt“. Sie haben mir auch noch mehr erzählt...
Nun habe ich meine Fragen an Frau Rajavi gschrieben, um zu sehen, ob wir uns alle mit der
Zeit ändern oder...
Link zum Original Artikel:
http://www.roozonline.com/english/opinion/opinion-
article/archive/2011/august/22/article/interview-with-maryam-rajavi.html