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6. Oktober 2016 | Seite 1 Medienkonferenz Jahrbuch Qualität der Medien Schweiz Suisse Svizzera Ausgabe 2015 Bern, 26. Oktober 2015

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6. Oktober 2016 | Seite 1

Medienkonferenz

Jahrbuch Qualität der Medien – Schweiz Suisse Svizzera

Ausgabe 2015

Bern, 26. Oktober 2015

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6. Oktober 2016 | Seite 2

Ablauf

I. Begrüssung # Oswald Sigg

II. Resultate # Mark Eisenegger / Linards Udris

III. Podium / Diskussion # Hannes Britschgi (Moderation)

# Mark Eisenegger (fög)

# Daniel Foppa (Tages-Anzeiger)

# Nick Lüthi (Medienwoche)

# Rainer Stadler (NZZ)

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6. Oktober 2016 | Seite 3

Abonnementszeitungen erreichen über die Hälfte der jungen Erwachsenen nicht mehr

Junge Erwachsene informieren sich immer seltener

über traditionelle Informationsangebote

2015 geben bereits 56% der Befragten an, «nie»

eine Abonnementszeitung zu nutzen

35%

56%

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

2009 2015

(fög, 2015)

16-29jährige, die nie eine Abonnementszeitung lesen…

Mediennutzungsstudie fög – GfK

3’400 Befragte, Alter 16-69

Deutschschweiz und Suisse romande

Zeitraum: 2009-2015

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6. Oktober 2016 | Seite 4

Der Informationsjournalismus verliert die jungen Erwachsenen

Nicht nur Nutzungsrückgang der

Abonnementszeitungen: Junge Erwachsene

informieren sich generell immer seltener über

traditionelle Informationsangebote (TV, Radio,

Presse d.h. Abonnements- Gratis- und

Boulevardzeitungen)

Bemerkenswert: Bei dieser Altersgruppe stagniert

auch die Nutzung professioneller Online-

Newsangebote

Der Nutzungsrückgang traditioneller

Newsangebote wird bei den jungen Erwachsenen

also gerade nicht durch eine stärkere Nutzung

professioneller Online-Newsangebote kompensiert19%

26%

39%

53%

54%

56%

-11

-17

-25

-15

-12

+2

-100% -50% %

0.0% 50.0% 100.0%

Boulevardzeitungen

Abonnementszeitungen

TV

Gratiszeitungen

Radio

Online

16-29jährige informieren sich 2015 regelmässig...

(fö

g, 2015)

Differenz zu 2009 in

Prozentpunkten

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6. Oktober 2016 | Seite 5

Junge konsumieren News via Social Media – In Social Media dominieren Softnews

Junge informieren sich vorwiegend nur noch über

alternative Kanäle, allen voran über Social Media

Der News-Konsum via Social Media geht mit einer

«Entbündelung» des Newskonsums und mit einer

erhöhten Nutzung qualitätsminderer

Medienbeiträge einher

Die viral in Social Media am stärksten verbreiteten

Medienbeiträge sind überdurchschnittlich oft

unterhaltend, emotionsgeladen oder

ereignisgebunden (d.h. wenig einordnend)

Personen, die News via Social-Networks

konsumieren, nehmen die Welt stärker über

episodische Softnewsthemen wahr als Personen,

welche direkt professionelle Newsmedien

ansteuern

39%

52%

61%

50 – 68 Jahre

34 – 49 Jahre

18 – 33 Jahre

Facebook lokales Fernsehen nationales Fernsehen

(PE

W, 2015a)

80%

moralisch-emotional episodisch

61% 53%

Softnews(fög, 2015)

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6. Oktober 2016 | Seite 6

Digitalisierung und Globalisierung schwächen die Informationsmedien finanziell

Globale Tech-Giganten wie Google,

Facebook, Microsoft oder Yahoo als die

zentralen Konkurrenten auf dem

Werbemarkt für Informationsmedien.

Zu ihnen fliessen 61% der gesamten

Online-Werbeeinahmen in den USA

(PEW, 2015b)

Anhaltend tiefe Zahlungsbereitschaft:

57% der Schweizer sind nicht bereit,

für digitale Newsangebote zu zahlen

(WEMF, 2014)

Werbeeinnahmen (in Mio. CHF)

von Online-Informationsmedien

zehnmal geringer als

Werbeeinnahmen des

Pressemarktes (Daten Media

Focus, 2015)

15 % der Schweizer verwenden

Adblocker-Software; Tendenz

steigend (weltweit 198 Millionen

Nutzer) (PageFair und Adobe, 2015)

Zwei Drittel der Nutzer sind

gegenüber Native Advertising kritisch

eingestellt (Publicitas, 2014)

Die Nutzerinnen und Nutzer fühlen sich

von Onlinewerbung gestört. Skala von 0

«stört mich überhaupt nicht» bis 10

«stört mich stark» (Publicitas, 2014)61%4.1

78.3

57%

15%

66%

1’042

105

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6. Oktober 2016 | Seite 7

Wachsende Politisierung, wachsendes Feindbild SRG

Die Fälle:

-19 -17 -26 -23

155 188146

379

2012 2013 2014 2015

Reputationsindex (-100 bis +100)

Me

die

nre

sonanz

Eig

ene A

usw

ert

ung,

Reputa

tio

nsm

onitor

Wirts

chaft

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6. Oktober 2016 | Seite 8

Langfristig sinkende Medienqualität, aber auch positive Entwicklungen

Unter dem finanziellen, personellen und zeitlichen

Ressourcenmangel im Informationsjournalismus

leidet die Einordnungsleistung am meisten

Der öffentliche Rundfunk konnte den zweijährigen

Negativtrend brechen und verzeichnet einen

signifikanten Qualitätszuwachs

Qualitätsverbesserungen zeigen sich auch beim

Privatrundfunk

3.0

3.5

4.0

4.5

5.0

2010 2011 2012 2013 2014

Qualitätsscore: Indikator Einordnungsleistung

Öffentlicher Rundfunk

Presse

Privatrundfunk

Online

(fög, 2015)

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6. Oktober 2016 | Seite 9

Grosse Qualitätsunterschiede zwischen neu erfassten Medientiteln

blickamabend.ch bildet neu das Schlusslicht

Im Vergleich mit den anderen untersuchten Online-

Informationsmedien positioniert sich watson.ch

über dem Durchschnitt

4.94.6

4.34.0

3.4 3.4 3.3 3.1 3.12.8 2.7

2.0 1.9

Qualitätsscore 2015

(fög, 2015)

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6. Oktober 2016 | Seite 10

Fazit

Junge Erwachsene nutzen immer weniger Informationsmedien, die auf Hardnews setzen. Sie informieren

sich zunehmend über Social Media-Kanäle, in denen in erster Linie Softnews verbreitet werden oder sie

gehen als Informationsnutzer ganz verloren, weil sie ihre Zeit in Unterhaltungsangebote investieren

Personen, die News via Social-Networks konsumieren, nehmen die Welt stärker über episodische

Softnewsthemen wahr als Personen, welche direkt professionelle Newsmedien ansteuern

Die Prozesse der Digitalisierung und Globalisierung schwächen die Informationsmedien finanziell. Generell

geraten die nationalen Mediensysteme unter verstärkten Druck der globalen Tech-Giganten

Aufgrund der zunehmenden Konkurrenz im Onlinebereich verändert sich auch die Debatte über

Medienpolitik. Der einstige Konsens bricht auf, wonach die kulturell vielfältige und als Kleinstaat einer

besonders hohen Konkurrenz durch ausländische Medienanbieter ausgesetzte Schweiz sowohl einen

starken öffentlichen Rundfunk als auch starke private Medienanbieter benötigt

Unter dem finanziellen, personellen und zeitlichen Ressourcenmangel im Informationsjournalismus leidet

die Einordnungsleistung am stärksten. Mit Blick auf die Medienqualität zeigen sich allerdings auch

erfreuliche Tendenzen (U.a. Öffentlicher Rundfunk, Privatrundfunk)

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6. Oktober 2016 | Seite 11

Literatur

fög (Hg.), (2015): Jahrbuch 2015 Qualität der Medien. Schweiz – Suisse – Svizzera. Basel: Schwabe.

PageFair und Adobe, 2015: The cost of ad blocking. 2015 Ad Blocking Report. Abgerufen unter: http://blog.pagefair.com/2015/ad-blocking-

report (Stand 17.8.2015).

Pew Research Center, 2015a: Millennials and Political News, Juni 2015. Abgerufen unter: www.journalism.org/2015/06/01/

millennials-political-news (Stand 29.7.2015).

Pew Research Center, 2015b: State of the News Media 2015, April 2015. Abgerufen unter: www.journalism.org/2015/04/29/ state-of-the-

news-media-2015 (Stand 29.7.2015).

Publicitas, 2014: Zeitung der Zukunft ohne Werbung? Eine repräsentative Studie der Uni St. Gallen im Auftrag von

Publicitas, Zürich.

WEMF, 2014: Paid Content. Abgerufen unter: www.swissmediaforum.ch/downloads/WEMF_Paid_Content_ Report_Handout.pdf (Stand:

1.8.2015).

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Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit

fög – Forschungsinstitut Öffentlichkeit und Gesellschaft

Universität Zürich

Andreasstrasse 15

CH-8050 Zürich

Tel. +41 44 635 21 11

[email protected]