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Januar 2017
Eine Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
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© Infratest dimap, Moosdorfstraße 7-9, 12435 Berlin
Inhaltsverzeichnis
Studieninformation............................................................................................. 1
Zusammenfassung ............................................................................................. 2
Sicherheitslage: Drei Viertel der Bürger fühlen sich eher sicher, ein Viertel
eher unsicher ...................................................................................................... 3
Vier von zehn sehen Handlungsbedarf beim Schutz gegen Terror ................. 4
Vertrauen in die Polizei ist ungebrochen groß ................................................. 5
Flüchtlingsthematik ist wichtigste politische Aufgabe in 2017 ....................... 6
Zuwanderung bringt aus Sicht der Bürger eher Nachteile .............................. 7
Zuwanderung: Sorge vor steigender Kriminalität und stärkerem Einfluss
des Islam ............................................................................................................. 8
Große Mehrheit erwartet Stimmungswahlkampf ............................................ 9
Politikerzufriedenheit: de Maizière und Seehofer legen zu, Özdemir und
Lindner verlieren .............................................................................................. 10
Jeder Zweite vergibt gute Noten an die Große Koalition .............................. 12
Sonntagsfrage: Union und AfD legen zu, SPD und Grüne verlieren .............. 13
Jeder Sechste sieht Verschlechterung der Lebenssituation gegenüber vor 50
Jahren ................................................................................................................ 15
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____1
ARD – DeutschlandTREND Januar 2017
Studie zur politischen Stimmung im Auftrag
der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT
Studieninformation ____________________________________________________________________________
Grundgesamtheit Wahlberechtigte Bevölkerung in
Deutschland ab 18 Jahren
Stichprobe Repräsentative Zufallsauswahl/Dual-Frame
(Relation Festnetz-/Mobilfunknummern 70:30)
WDR-Autor Ellen Ehni 0221 220-1800
WDR-Redakteurin Friederike Hofmann 0221 220-1800
Wissenschaftliche Betreuung /
Durchführung infratest dimap Heiko Gothe 030 53322-0
Erhebungsverfahren Telefoninterviews (CATI)
Fallzahl 1.005 Befragte
Sonntagsfrage: 1.505 Befragte
Erhebungszeitraum 02. bis 03. Januar 2017
Sonntagsfrage: 02. bis 04. Januar 2017
Fehlertoleranz 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5 Prozent
** bei einem Anteilswert von 50 Prozent
Durchführendes Institut: infratest dimap
Ihre Ansprechpartner: Michael Kunert 030 53322-0
Reinhard Schlinkert 0228 32969-3
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____2
Zusammenfassung
Seit dem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt kurz vor Heiligabend hat sich
die Debatte um die innere Sicherheit in Deutschland intensiviert. Auch wenn sich drei Viertel
der Deutschen (73 Prozent) nach eigener Auskunft eher sicher fühlen, äußert immerhin je-
der Vierte (26 Prozent) Bedenken im Hinblick auf die Sicherheit im Zusammenhang mit der
Terror-Gefahr. Nach Ansicht von 57 Prozent ist Deutschland gegen terroristische Angriffe
alles in allem gut geschützt, Vier von Zehn (39 Prozent) halten den Schutz hingegen für
unzureichend. Ebenfalls rund Vier von Zehn (43 Prozent) geben an, dass die aktuelle Sicher-
heitslage Einfluss auf ihr Verhalten hat: 43 Prozent achten in ihrem Alltag verstärkt auf ver-
dächtig aus-sehende Personen und Gegenstände, 36 Prozent meiden große Menschenan-
sammlungen, wie z.B. in Flughäfen und Bahnhöfen. Eine Ausweitung der Videoüberwachung
auf öffentlichen Plätzen halten – ähnlich wie vor einem Jahr – 79 Prozent für geboten.
Das Vertrauen der Bevölkerung in die Polizei in Deutschland ist nach wie vor auf sehr hohem
Niveau. Aktuell haben 88 Prozent der Deutschen sehr großes bzw. großes Vertrauen in die
Polizei – vier Punkte mehr als vor einem Jahr. Das Vertrauen in die deutschen Geheimdienste
ist hingegen nicht sehr ausgeprägt: Lediglich ein gutes Drittel (36 Prozent) äußert sich ver-
trauensvoll über BND und Verfassungsschutz, eine Mehrheit von 54 Prozent ist skeptisch.
Vor diesem Hintergrund dürfte eine Reform der Verfassungsschutzbehörden, wie von Innen-
minister de Maizière angeregt, bei den Bürgern auf Resonanz stoßen.
Die Flüchtlingssituation ist aktuell das mit Abstand wichtigste Thema: Vier von zehn Wahl-
berechtigen (40 Prozent) sind der Meinung, dass sich die Bundesregierung vorrangig darum
kümmern sollte. Die zweithäufigste Nennung betrifft die Innere Sicherheit und die Abwehr
der Terror-Gefahr in Deutschland: Rund jeder Zehnte (11 Prozent) nennt dieses Thema. Mit
Blick auf die Zuwanderung nach Deutschland ist jeder Zweite (50 Prozent) der Meinung,
dass durch die Zuwanderung eher Nachteile entstehen, während jeder Dritte (33 Prozent)
darin eher Vorteile sieht.
Zum Auftakt des Bundestagswahljahres erwarten zwei Drittel der Wahlberechtigten (67 Pro-
zent), dass der bald anstehende Wahlkampf sehr aggressiv geführt werden wird. Eine deut-
liche Mehrheit von 86 Prozent befürchtet, dass im Bundestagswahlkampf Stimmungen eine
größere Rolle spielen werden als Fakten. Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten (53 Pro-
zent) glaubt dementsprechend nicht, dass die Kandidaten einen respektvollen Umgang mit-
einander pflegen werden.
Erstmals seit einem Jahr erfährt die Bundesregierung wieder mehrheitlich positive Rückmel-
dung von den Wahlberechtigten. Aktuell äußern sich 51 Prozent der Bürger sehr zufrieden
(2 Prozent) bzw. zufrieden (49 Prozent) mit der Arbeit der Großen Koalition.
Die aktuelle politische Stimmung ist günstig für Union und AfD, während SPD und Grüne
Rückhalt verlieren. Aktuell würden 37 Prozent der Wählerinnen und Wähler für die CDU/CSU
stimmen – ein Plus von 2 Punkten im Vergleich zu Anfang Dezember und der höchste Stim-
menanteil seit einem Jahr für die Union. Die AfD legt ebenfalls 2 Punkte auf 15 Prozent zu.
Diesen Rekordwert erreichte die AfD zuletzt im Frühsommer 2016. Die SPD hingegen verliert
2 Punkte und kommt aktuell auf einen Wähleranteil von 20 Prozent. Dieses Rekordtief ver-
zeichnete sie zuletzt im Mai 2016. Die Grünen erreichen 9 Prozent (ebenfalls minus 2). Erst-
mals seit Oktober 2014 schneiden sie einstellig ab. Die Linke bleibt konstant bei 9 Prozent.
Mit einem Wähleranteil von 5 Prozent verharrt die FDP auf der Mandatsschwelle.
Das sind die wichtigsten Ergebnisse des aktuellen ARD-DeutschlandTREND, den infratest
dimap im Auftrag der ARD-Tagesthemen und der Tageszeitung DIE WELT erstellt hat.
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____3
Sicherheitslage: Drei Viertel der Bürger fühlen sich eher sicher, ein
Viertel eher unsicher
Seit dem Terroranschlag auf einen Berliner Weihnachtsmarkt kurz vor Heiligabend hat sich
die Debatte um die innere Sicherheit in Deutschland intensiviert und es werden verschie-
dene Vorschläge zur Bekämpfung von Terror und Gewalt diskutiert. Auch wenn sich drei
Viertel der Deutschen (73 Prozent) nach eigener Auskunft eher sicher fühlen, äußert immer-
hin jeder Vierte (26 Prozent) Bedenken im Hinblick auf die persönliche Sicherheit.
Besonders hoch ist der Anteil derer, die sich eher unsicher fühlen unter Personen mit formal
niedriger Bildung (36 Prozent) sowie bei den Anhängern der AfD (66 Prozent).
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
Gesamt
Linke-Anhänger
Grüne-Anhänger
FDP-Anhänger
SPD-Anhänger
Unions-Anhänger
AfD-Anhänger
Unentschlossene
Bekennende Nichtwähler
73
96
92
89
78
77
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63
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SicherheitsgefühlParteianhänger
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Frage: Derzeit wird über die Terror-Gefahr in Deutschland diskutiert. Wie ist das bei Ihnen: Fühlen Sie sich alles in allem in
Deutschland eher sicher oder eher unsicher?
Eher sicher Eher unsicher
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____4
Vier von zehn sehen Handlungsbedarf beim Schutz gegen Terror
Nach Ansicht von 57 Prozent der Bundesbürger ist Deutschland gegen terroristische Angriffe
alles in allem gut geschützt, vier von zehn (39 Prozent) halten den Schutz hingegen für
unzureichend. Ebenfalls rund vier von zehn (43 Prozent) geben an, dass die aktuelle Sicher-
heitslage Einfluss auf ihr Verhalten hat: 43 Prozent achten in ihrem Alltag verstärkt auf ver-
dächtig aussehende Personen und Gegenstände, 36 Prozent meiden große Menschenan-
sammlungen, wie z.B. in Flughäfen und Bahnhöfen. Eine Ausweitung der Videoüberwachung
auf öffentlichen Plätzen halten – ähnlich wie vor einem Jahr – vier Fünftel (79 Prozent) für
geboten.
Nach den Anschlägen in Paris im November 2015 ist die Zahl derer, die Deutschland als gut
gegen terroristische Anschläge geschützt sehen, deutlich auf damals 54 Prozent zurückge-
gangen und bewegt sich seither etwa auf diesem Niveau. Ende 2010 glaubten noch sieben
von zehn Bürgern, Deutschland sei gut gegen Terrorangriffe gewappnet.
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
Die Videoüberwachung auf öffentlichen
Plätzen sollte ausgeweitet werden.*(-3)*
Alles in allem ist unser Land gut geschützt
gegen terroristische Angriffe.(+2)
Ich achte in meinem Alltag verstärkt auf
verdächtig aussehende Personen und
Gegenstände.
(-3)
Ich meide große
Menschenansammlungen, wie z.B. in
Flughäfen und Bahnhöfen.
(-5)
Ansichten zur Terrorbedrohung
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu August 2016 / * Vergleich zu Januar 2016Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Frage: Im Zusammenhang mit der Bedrohung durch Terroristen gibt es unterschiedliche Ansichten. Ich nenne Ihnen jetzt einige
und Sie sagen mir bitte, ob Sie ihnen eher zustimmen oder eher nicht zustimmen.
79
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43
36
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39
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Stimme eher zu Stimme eher nicht zu
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____5
Vertrauen in die Polizei ist ungebrochen groß
Nach dem Silvester-Einsatz ist die Kölner Polizei wegen der Personenkontrollen in und um
den Hauptbahnhof und Dom von einigen Seiten kritisiert worden. Das Vertrauen der Bevöl-
kerung in die Polizei in Deutschland ist jedoch nach wie vor auf sehr hohen Niveau. Aktuell
haben 88 Prozent der Deutschen sehr großes bzw. großes Vertrauen in die Polizei – vier
Punkte mehr als vor einem Jahr. Lediglich jeder Zehnte (11 Prozent) hat wenig oder gar
kein Vertrauen in die Sicherheitskräfte.
Das Vertrauen in die deutschen Geheimdienste ist aktuell nicht sehr ausgeprägt: Lediglich
ein gutes Drittel (36 Prozent) äußert sich vertrauensvoll über BND und Verfassungsschutz,
eine Mehrheit von 54 Prozent ist skeptisch. Vor diesem Hintergrund dürfte eine Reform der
Verfassungsschutzbehörden, wie von Innenminister de Maizière angeregt, bei den Bürgern
aus Resonanz stoßen.
Der Bundesregierung bringen 54 Prozent der Deutschen Vertrauen entgegen, knapp die
Hälfte (45 Prozent) hat hingegen geringes oder kein Vertrauen.
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
Polizei (+4)
Bundesregierung (+6)
Deutsche Geheimdienste* (-2)*
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32
24
4
4
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1
7
10
11
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54
Großes Vertrauen
Weniger Vertrauen
Gar kein Vertrauen
Sehr großes Vertrauen
Frage: Ich nenne Ihnen jetzt eine Reihe von Einrichtungen und Organisationen. Bitte sagen Sie mir für jede, wie viel Vertrauen Sie
in sie haben: sehr großes Vertrauen, großes Vertrauen, wenig Vertrauen oder gar kein Vertrauen?
Vertrauen in Institutionen
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Oktober 2016 / * Vergleich zu Januar 2016Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____6
Flüchtlingsthematik ist wichtigste politische Aufgabe in 2017
Aus Sicht der Bürger ist die Flüchtlingssituation die mit Abstand wichtigste Aufgabe im Bun-
destagswahljahr. Vier von zehn Wahlberechtigen (40 Prozent) sind der Meinung, dass sich
die Bundesregierung vorrangig darum kümmern sollte. Die zweithäufigste Nennung betrifft
die Innere Sicherheit und die Abwehr der Terror-Gefahr in Deutschland: Rund jeder Zehnte
(11 Prozent) nennt dieses Thema. Sozialpolitik und Fragen sozialer Gerechtigkeit stehen für
7 Prozent im Vordergrund.
Auch wenn die Flüchtlingsthematik für die Bürger nach wie vor im Vordergrund steht, ist sie
in ihrer Bedeutung im Vergleich zu Anfang 2016 zurückgegangen (-26 Punkte). In 2015 hat-
ten fast eine Million Flüchtlinge in Deutschland Schutz gesucht. Die Wahrung der inneren
Sicherheit und Bekämpfung der Terrorbedrohung ist zugleich deutlich wichtiger geworden
für die Bürger (+9), vor einem Jahr spielte dieses Thema noch kaum eine Rolle.
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
Flüchtlinge / "Asylanten" / Zuwanderung /
Integration / Ausländer
Innere Sicherheit / Innenpolitik / Terror(-gefahr)
Soziales / Sozialpolitik / soziale Gerechtigkeit /
sozialer Frieden
EU / Europa / Europapolitik / europäischer
Zusammenhalt
Bildung
Arbeitslosigkeit / Arbeitsmarkt
Frieden (Weltfrieden, Syrien, allgemein)
Eigene Bevölkerung / eigenes Volk / deutsches
Volk / Bürger
Sonstiges
40
11
7
4
4
4
3
3
19
Wichtigstes politisches Thema: worum soll sich Bundesregierung in 2017 kümmern?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Januar 2016Fehlende Werte: sonstige Themen / weiß nicht / keine Angabe
Frage: Welches ist Ihrer Meinung nach das wichtigste politische Thema, um das sich die Bundesregierung in diesem Jahr
kümmern sollte?
(-26)
(+9)
(+6)
(+3)
(+2)
(+2)
( 0)
( 0)
(+5)
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____7
Zuwanderung bringt aus Sicht der Bürger eher Nachteile
Die Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge hat in den zurückliegenden Monaten
stark nachgelassen. Gleichwohl bleibt die Integration der Geflüchteten eine zentrale Auf-
gabe von Politik und Gesellschaft. Für die Hälfte der Bundesbürger überwiegen dabei die
negativen Folgen die positiven Seiten der Zuwanderung: Jeder Zweite (50 Prozent) ist der
Meinung, dass Deutschland durch die Zuwanderung eher Nachteile entstehen, während je-
der Dritte (33 Prozent) eher Vorteile sieht.
Der Eindruck überwiegend negativer Folgen hat sich seit dem Sommer letzten Jahres merk-
lich verstärkt (+8 Punkte) und weist nunmehr den höchsten Wert seit August 2015 auf.
Bei der Bewertung der Zuwanderung spielt die eigene parteipolitische Orientierung eine
große Rolle. Bei den Wählern der Grünen, der Linken und der SPD überwiegt die Auffassung,
dass die Zuwanderung positive Folgen hat, während die Anhänger der Union und insbeson-
dere der Liberalen eher negative Konsequenzen befürchten. Diese skeptische Einschätzung
teilen zudem fast alle Anhänger der AfD und der weitaus größte Teil der bekennenden
Nichtwähler und der Unentschlossenen.
Die Befürchtung, dass die Zuwanderung für Deutschland eher Nachteile hat, ist im Übrigen
in den östlichen Bundesländern mit 55 Prozent häufiger zu hören als in Westdeutschland
mit 49 Prozent.
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
45
36 35 37 38 38 3333
39
44 4441 42
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18
15 1 15 16 13
0
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20
30
40
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Au
g 1
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Se
p 1
5
Okt 1
5
Nov 1
5
Dez 1
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Jan
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Feb 1
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Mrz
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Ap
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g 1
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Se
p 1
6
Okt 1
6
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6
Dez 1
6
Jan
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Frage: Wie ist Ihre Meinung zum Thema Zuwanderung ganz allgemein: Hat Deutschland durch die Zuwanderung eher Vorteile
oder eher Nachteile?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Zuwanderung: Eher Vor- oder eher Nachteile für Deutschland?Zeitverlauf
Eher Nachteile
Eher Vorteile
spontan:
sowohl als
auch / beides /
weder noch
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____8
Zuwanderung: Sorge vor steigender Kriminalität und stärkerem
Einfluss des Islam
Angesichts der Zuwanderung von Flüchtlingen nach Deutschland sorgen sich 62 Prozent,
dass dadurch die Kriminalität hierzulande ansteigen wird. Gut die Hälfte (55 Prozent) be-
fürchtet einen zu starken Einfluss des Islams in der Bundesrepublik. Dieses Meinungsbild ist
in den letzten Monaten weitgehend konstant geblieben.
Wenig Kopfzerbrechen bereitet den Bürgern eine möglicherweise verstärkte Konkurrenz auf
dem Arbeitsmarkt. Lediglich 18 Prozent teilen entsprechende Befürchtungen, die im Oktober
letzten Jahres mit 28 Prozent noch häufiger zu hören waren.
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
die Kriminalität in Deutschland
ansteigen wird*(+3)*
der Einfluss des Islams in Deutschland
zu stark wird(-1)
die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt
steigen wird(-10)
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55
18
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43
81
Sorgen über die Folgen der Flüchtlingszuwanderung nach Deutschland
Frage: Ich nenne Ihnen jetzt einige Sorgen, die im Zusammenhang mit den zu uns kommenden Flüchtlingen genannt werden.
Sagen Sie mir bitte jeweils, ob Sie persönlich diese Sorge haben oder nicht.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Oktober 2016 / *Vergleich zu Mai 2016Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Ich habe Sorge, dass… Ja Nein
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____9
Große Mehrheit erwartet Stimmungswahlkampf
Zum Auftakt des Bundestagswahljahres erwarten zwei Drittel der Wahlberechtigten (67 Pro-
zent), dass der bald anstehende Wahlkampf sehr aggressiv geführt werden wird. Unter den
Anhängern der Union teilen sogar nahezu drei Viertel (73 Prozent) diese Erwartung. Eine
deutliche Mehrheit von 86 Prozent befürchtet, dass im Bundestagswahlkampf Stimmungen
eine größere Rolle spielen werden als Fakten. Die Befürchtung, dass der Wahlkampf damit
Parallelen zu den jüngsten politischen Auseinandersetzungen in den USA oder dem Verei-
nigten Königreich aufweisen könnte, wird dabei quer durch alle Parteianhängerschaften
gleichermaßen geteilt. Mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten (53 Prozent) glaubt nicht,
dass die Kandidaten einen respektvollen Umgang miteinander pflegen werden. Die Anhä-
nger der AfD sind diesbezüglich besonders skeptisch: Lediglich jeder Dritte ist der Meinung,
dass die Auseinandersetzung der Kandidaten durch gegenseitigen Respekt geprägt sein
wird.
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
Ich befürchte, dass im Wahlkampf
Stimmungen eine größere Rolle spielen
werden als Fakten.
Ich glaube, dass der Wahlkampf sehr
aggressiv geführt wird.
Ich glaube, dass die Kandidaten
respektvoll miteinander umgehen
werden.
86
67
46
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31
53
Aussagen zum kommenden Bundestagswahlkampf
Stimme eher zu Stimme eher nicht zu
Frage: Im September wird ein neuer Bundestag gewählt. Was erwarten Sie vom Wahlkampf? Ich nenne Ihnen jetzt einige
Aussagen zum kommenden Bundestagswahlkampf und Sie sagen mir bitte, ob Sie ihnen eher zustimmen oder eher nicht
zustimmen.
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____10
Politikerzufriedenheit: de Maizière und Seehofer legen zu, Özdemir
und Lindner verlieren
Der von Union und SPD nominierte Kandidat für das Amt des Bundespräsidenten, Frank-
Walter Steinmeier, ist weiterhin der mit Abstand beliebteste Politiker Deutschlands. Mit dem
politischen Wirken des aktuellen Außenministers sind derzeit 78 Prozent der Bürger sehr
zufrieden bzw. zufrieden (-1 Punkt im Vergleich zum Vormonat). Der Sozialdemokrat liegt
damit deutlich vor dem Zweitplatzierten, CDU-Finanzminister Wolfgang Schäuble: Mit ihm
sind 63 Prozent zufrieden (-3). Das Mittelfeld wird angeführt vom EU-Parlamentspräsidenten
Martin Schulz (57 Prozent, +/-0) und von Innenminister Thomas de Maizière (57 Prozent,
+7). Während der SPD-Europapolitiker seinen Bestwert hält, steigert der CDU-Politiker, der
mit seinen Vorschlägen zu einer umfassenden Umstrukturierung der deutschen Sicherheits-
behörden in den letzten Tagen für Diskussionen sorgte, seinen Rückhalt in der Bevölkerung
binnen Monatsfrist deutlich und erreicht seinen besten Wert im ARD-DeutschlandTREND seit
vier Jahren. Nahezu gleichauf liegt Bundeskanzlerin Angela Merkel mit einer Zustimmungs-
rate von 56 Prozent (-1).
Mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer sind aktuell 45 Prozent der Bun-
desbürger zufrieden – ein Plus von 4 Punkten. Der SPD-Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel
erreicht 43 Prozent Zustimmung (+/-0) und liegt damit nur sehr knapp vor Arbeitsministerin
Andrea Nahles, mit der 42 Prozent zufrieden sind (+2).
Beliebtester Oppositionspolitiker ist trotz eines Minus von 6 Punkten weiterhin der Grünen-
Parteivorsitzende Cem Özdemir, der von 48 Prozent Lob für seine Arbeit bekommt. Der FDP-
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
Frank-Walter Steinmeier (-1) 5
Wolfgang Schäuble (-3) 4
Martin Schulz ( 0) 19
Thomas de Maizière (+7) 6
Angela Merkel (-1) 1
Cem Özdemir (-6) 11
Horst Seehofer (+4) 5
Sigmar Gabriel ( 0) 6
Andrea Nahles (+2) 12
Christian Lindner (-6) 29
Sahra Wagenknecht* (-2)* 12
Frauke Petry* ( 0)* 8
Politikerzufriedenheit
Sehr zufrieden /
zufrieden
Weniger / gar
nicht zufrieden
Spontan: Kenne ich
nicht / kein Urteil
78
63
57
57
56
48
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43
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28
28
12
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50
50
45
40
59
78
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vgl. zu Dezember 2016 / * Vgl. zu November 2016Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit…? Sind Sie mit ihrer/seiner politischen
Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____11
Vorsitzende Christan Lindner (28 Prozent, -6) wird genauso wie die Linke-Fraktionsvorsit-
zende Sahra Wagenknecht (28 Prozent, -2) von drei von zehn Bürgern wohlwollend beur-
teilt. Mit einem Zufriedenheitswert von 12 Prozent hat die AfD-Vorsitzende Frauke Petry den
geringsten Rückhalt der in diesem Monat abgefragten Politikerinnen und Politiker. Sie weist
mit 78 Prozent zudem den höchsten Anteil an kritischen Bewertungen auf.
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
56
43
0
10
20
30
40
50
60
70
80
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Aug 0
5
Mrz
06
Okt 06
Mai 07
Dez 0
7
Jul 08
Feb 0
9
Sep 0
9
Apr
10
Nov 1
0
Jun 1
1
Jan 1
2
Aug 1
2
Mrz
13
Okt 13
Mai 14
Dez 1
4
Jul 15
Feb 1
6
Sep 1
6
Politikerzufriedenheit Angela Merkel / Sigmar GabrielZeitverlauf
Union/SPD Union/FDP Union/SPD
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weniger zufrieden / gar nicht zufrieden / weiß nicht / keine Angabe / kenne ich nicht / kann ich nicht beurteilen
Frage: Und nun geht es um Ihre Meinung zu einigen Spitzenpolitikern. Wie ist das mit Angela Merkel/Sigmar Gabriel? Sind Sie mit
ihrer/seiner politischen Arbeit sehr zufrieden, zufrieden, weniger zufrieden oder gar nicht zufrieden?
Merkel
Gabriel
Jan 1
7 -
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____12
Jeder Zweite vergibt gute Noten an die Große Koalition
Erstmals seit einem Jahr erfährt die Bundesregierung wieder mehrheitlich positive Rückmel-
dung von den Wahlberechtigten in Deutschland. Aktuell äußern sich 51 Prozent der Bürger
sehr zufrieden (2 Prozent) bzw. zufrieden (49 Prozent) mit der Arbeit der schwarz-roten
Koalition. Demgegenüber ist knapp die Hälfte weniger (38 Prozent) bzw. gar nicht zufrieden
(10 Prozent) mit der Großen Koalition.
Die wohlwollendere Bewertung teilen die Anhänger fast aller Parteien, mit Ausnahme der
Linken und der AfD sowie Befragte ohne aktuelle Parteipräferenz und bekennende Nicht-
wähler.
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
Gesamt
Unions-Anhänger
Grüne-Anhänger
SPD-Anhänger
FDP-Anhänger
Linke-Anhänger
AfD-Anhänger
Unentschlossene
Bekennende Nichtwähler
51
70
65
64
63
34
10
30
23
48
30
34
36
37
66
90
68
70
RegierungszufriedenheitParteianhänger
Sehr zufrieden / zufrieden Weniger / gar nicht zufrieden
Frage: Wie zufrieden sind Sie mit der Arbeit der Bundesregierung? Sind Sie damit...?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zu Dezember 2016Fehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / keine Angabe
(+4) (-4)
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____13
Sonntagsfrage: Union und AfD legen zu, SPD und Grüne verlieren
Die aktuelle politische Stimmung ist günstig für die Union und die AfD, während die Sozial-
demokraten und die Grünen an Rückhalt verlieren. Wenn bereits am nächsten Sonntag Bun-
destagswahl wäre, würden 37 Prozent der Wählerinnen und Wähler für die CDU/CSU stim-
men. Dies ist ein Plus von 2 Punkten im Vergleich zu Anfang Dezember und der höchste
Stimmenanteil seit einem Jahr für die Union. Die „Alternative für Deutschland“ legt eben-
falls 2 Punkte auf 15 Prozent zu. Diesen Rekordwert erreichte die AfD zuletzt im Frühsommer
2016. Die SPD hingegen verliert 2 Punkte und kommt aktuell auf einen Wähleranteil von 20
Prozent. Dieses Rekordtief verzeichnete sie zuletzt im Mai 2016. Die Grünen müssen eben-
falls 2 Punkte abgeben und können nur noch 9 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.
Erstmals seit Oktober 2014 schneiden sie einstellig ab. Die Linke bleibt konstant bei 9 Pro-
zent. Mit einem Wähleranteil von 5 Prozent verharrt die FDP auf der Mandatsschwelle. Alle
anderen Parteien kämen zusammen genommen auf 5 Prozent der Stimmen.
Wäre dies das Ergebnis eines Urnengangs, wäre neben einer Fortführung von Schwarz-Rot
auch eine sogenannte „Jamaika“-Koalition aus Union, Grünen und FDP möglich. Weder ein
Bündnis aus SPD, Grünen und Linken noch eine schwarz-grüne Koalition hätten hingegen
eine Mehrheit.
ARD-DeutschlandTREND Januar 2017
CDU/CSU 37
FDP 5
AfD 15Sonstige 5
Linke 9
Grüne 9
SPD 20
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl
Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentAngaben in Klammern: Vergleich zum ARD-DeutschlandTREND vom 8. Dezember 2016
(-2)
(+2)
(-2)
(+2)( 0)
( 0)
( 0)
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____14
Die Sonntagsfrage misst aktuelle Wahlneigungen und nicht tatsächliches Wahlverhalten. Sie
ermittelt einen Zwischenstand im Meinungsbildungsprozess der Wahlbevölkerung, der erst
am Wahlsonntag abgeschlossen ist. Rückschlüsse auf den Wahlausgang sind damit nur be-
dingt möglich. Viele Wähler legen sich kurzfristig vor einer Wahl fest. Eine große Bedeutung
hat zudem der Wahlkampf mit der gezielten Ansprache von unentschlossenen und takti-
schen Wählern.
ARD-DeutschlandTREND Januar 2017
CDU/CSU: 41,5
SPD: 25,7
Linke: 8,6
Grüne: 8,4
FDP: 4,8
AfD: 4,7
BTW‘13BTW‘09CDU/CSU: 33,8
SPD: 23,0
FDP: 14,6
Linke: 11,9
Grüne: 10,7
BTW‘05CDU/CSU: 35,2
SPD: 34,2
Linke: 8,7
Grüne: 8,1
FDP: 9,8
FDP
CDU/CSU
GrüneLinke
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl: Zeitverlauf
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in Prozent
Frage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?
SPD
AfD
20
37
9
5
15
0
10
20
30
40
50
Jul 05
Jan 0
6
Jul 06
Jan 0
7
Jul 07
Jan 0
8
Jul 08
Jan 0
9
Jul 09
Jan 1
0
Jul 10
Jan 1
1
Jul 11
Jan 1
2
Jul 12
Jan 1
3
Jul 13
Jan 1
4
Jul 14
Jan 1
5
Jul 15
Jan 1
6
Jul 16
Jan 1
7
ARD-DEUTSCHLANDTREND JAN UAR 2017_____15
Jeder Sechste sieht Verschlechterung der Lebenssituation gegenüber
vor 50 Jahren
Jeder sechste Befragte (17 Prozent) beklagt, dass die Lebenssituation von Menschen in ähn-
licher Lebenssituation heutzutage schlechter ist als vor fünfzig Jahren. Dagegen findet die
Mehrzahl von 58 Prozent, die Lebensbedingungen seien heute besser als damals. Jeweils
rund jeder Zehnte vermag keine Unterschiede zu erkennen (11 Prozent) oder traut sich kein
Urteil zu (13 Prozent).
Personen mit niedrigem Schulabschluss sehen die Entwicklung in den zurückliegenden 50
Jahren weitaus skeptischer: Hier ist jeder vierte (25 Prozent) der Meinung, dass das Leben
für Menschen in ähnlichen Lebenssituation heute schlechter ist.
--
Michael Kunert / Reinhard Schlinkert
ARD-DeutschlandTREND: Januar 2017
Gesamt 11
Hoher Schulabschluss 11
Mittlerer Schulabschluss 10
Niedriger Schulabschluss 14
58
65
58
51
17
9
18
25
Lebenssituation im Vergleich mit vor 50 JahrenBildungsgruppen
Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland / Angaben in ProzentFehlende Werte zu 100%: Weiß nicht / kann ich nicht beurteilen / keine Angabe
Frage: Wenn Sie das Leben heute mit dem vor 50 Jahren vergleichen: Ist die Situation für Menschen wie Sie heute besser oder
schlechter oder genauso wie vor 50 Jahren?
Besser Schlechter Genauso