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Das Mitgliedermagazin der Jungen Union Dresden.

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Page 1: JUngle.News I/2013
Page 2: JUngle.News I/2013

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JUngle.DDrum - Kolumne der Kreisvorsitzenden

Zukunftsstandort Dresden: Viel getan – viel zu tun!

„Former East German University Reaches Out to the World“ - so titelte die renommierte New York Times Mitte Januar 2013 über die Tech-nische Universität Dresden. Jedem Dresdner muss beim Lesen solcher Schlagzeilen das Herz aufgehen! Denn die erste und einzige ost-deutsche Exzellenzuniversität ist das Flaggschiff des Wissen-schafts- und Wirtschaftsstand-ortes Dresden und Sachsen.

Alle Städte-Rankings der letz-ten Jahre bestätigen die hohe Lebensqualität und Dynamik unserer Stadt. Diese positiven Entwicklungen gründen auf einer Reihe von klugen, mutigen und auf die Zukunft fokussierten Entscheidun-gen seit der Wiedervereinigung. Eine da-von ist die gezielte Forschungs- und Hightech-Förderung im Freistaat.

Daran knüpfen wir mit dem Motto unseres dies-jährigen Frühjahrsempfangs an: „Zukunft hat

einen Standort: Dresden!“ Wirtschaft und Wissenschaft sind Motor für Wachs-

tum und Innovation. Ruhen wir uns nur auf dem bisher Erreichten aus,

werden wir überholt. Deshalb brauchen wir in Dresden und Sachsen, Deutschland und Eu-ropa eine kluge Förderpolitik für kostenintensive Schlüssel-technologien.

Lassen Sie uns darüber ins Ge-spräch kommen, um gemein-

sam über den Abend unseres Frühjahrsempfangs hinaus für den

Zukunftsstandort Dresden neue Im-pulse zu entwickeln!

Anke WagnerKreisvorsitzende

Impressum

Redaktionsteam

Leitung und LayoutAlexander Seedorff

Autoren dieser AusgabeAnke WagnerHeike Ahnert

JUngle.NewsJunge Union Dresden

Rähnitzgasse 1001097 Dresden

Bildnachweise

TitelseiteSYSTEMA GmbHAlle Rechte vorbehalten

Seite 2 - 5Junge Union DresdenAlle Rechte vorbehalten

Seite 6Silicon Saxony e.V.Alle Rechte vorbehalten

Times Mitte Januar 2013 über die Tech-nische Universität Dresden. Jedem Dresdner muss beim Lesen solcher Schlagzeilen das Herz aufgehen! Denn die erste und einzige ost-deutsche Exzellenzuniversität ist das Flaggschiff des Wissen-schafts- und Wirtschaftsstand-

Alle Städte-Rankings der letz-ten Jahre bestätigen die hohe Lebensqualität und Dynamik unserer Stadt. Diese positiven Entwicklungen gründen auf einer Reihe von klugen, mutigen und auf die Zukunft fokussierten Entscheidun-gen seit der Wiedervereinigung. Eine da-

einen Standort: Dresden!“ Wirtschaft und Wissenschaft sind Motor für Wachs-

tum und Innovation. Ruhen wir uns nur auf dem bisher Erreichten aus,

werden wir überholt. Deshalb brauchen wir in Dresden und Sachsen, Deutschland und Eu-ropa eine kluge Förderpolitik für kostenintensive Schlüssel-technologien.

Lassen Sie uns darüber ins Ge-spräch kommen, um gemein-

sam über den Abend unseres Frühjahrsempfangs hinaus für den

Zukunftsstandort Dresden neue Im-pulse zu entwickeln!

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Pünktlich zum kalendarischen Frühlingsanfang hatte die Junge Union Dresden am 22. März zu ihrem 18. Frühjahrsempfang eingeladen. Knapp 200 Gäste fanden den Weg unbeeindruckt von Schnee und Minusgraden in den Dresdner Nor-den. Mitten im „Silicon Saxony“ bei der SYSTE-MA GmbH wurden die zahlreichen Besucher persönlich mit einem Glas Prosecco begrüßt. An-klang fand der diesjährige Empfang wie gewohnt bei CDU-Mandatsträgern aller politischen Ebe-nen, bei Beigeordneten der Landeshauptstadt, Wirtschaftsförderern und Unternehmern sowie zahlreichen Mitgliedern der CDU. Unter den anwesenden JU-Mitgliedern waren auch Lan-desvorsitzender Alexander Dierks und Vertreter anderer JU-Kreisverbände. Sie alle kamen, um einen Blick ins Innere des Hightech-Standortes Dresden zu werfen und nutzen den JU-Empfang erneut zum Dialog.

Unter dem Motto: „Zukunft hat einen Standort: Dresden!“ knüpfte der diesjährige Frühjahrs-empfang an das Thema „WISSENschaf(f)t Wirt-schaft“ aus dem Vorjahr an. In Kombination ver-schafft dies Dresden ein weltweit beispielloses Qualitätsmerkmal und einen Wettbewerbsvor-teil, den es für die Zukunft zu sichern und aus-zubauen gilt. Genau darum drehte sich die zent-rale Frage des Abends: Wie stärken wir Dresden weiter als Zukunftsstandort in Deutschland, Eu-ropa und weltweit?

Als Impulsgeber und Ehrengäste beleuchteten dies Hermann Winkler MdEP aus dem europä-ischen Blickwinkel und Helmut Warnecke als Geschäftsführer von Infi neon Technologies Dresden und Vizepräsident des Silicon Saxony e.V. aus der Perspektive der hiesigen Hightech-Wirtschaft. Dass „Silicon Saxony“ nicht nur Sy-nonym einer Umgebung, sondern ein vereins-organisiertes Hightech-Netzwerk von über 300

Rückblick

Rückblick zum 18. Frühjahrsempfang am 22. März 2013

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Rückblick

Mitgliedsunternehmern ist, wurde dem ein oder anderen Gast vielleicht erst bei Vorstellung des Vereins durch Helmut Warnecke bewusst.

Wie auch die JU-Vorsitzende zuvor in ihrer Be-grüßung würdigten beide Hauptredner die erfolgreiche Förderpolitik des Freistaates und der Europäischen Union. Diese habe die Regi-on Dresden zu einem international angesehe-nen Standort für Spitzentechnologie gemacht. Betont wurde aber auch, dass der Standort im harten globalen Wettbewerb mit weiteren An-strengungen gesichert und ausgebaut werden muss. Hier komme es, so Wagner, auf ein Hand in Hand von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an. Sie warb für den Aufbau einer neuartigen Stiftungskultur als ergänzende Anschubfi nan-zierung für Startups und Neuansiedlungen. Auch brauche die kostenintensive Hightech-Branche zukünftig eine planungssichere Förderung. Bei-de Hauptredner sahen dies ähnlich. So hob Hel-mut Warnecke in diesem Kontext nochmals die Bedeutung der Ansiedlung bzw. den Bau einer neuen Fabrik zur Fertigung der nächsten Chip-Generation hervor. Wird dies versäumt, so dro-he der Standort Dresden abgehängt zu werden. Mit derartigen Ansiedlungserfolgen entstünden zudem immer Synergien für Zulieferer im KMU-Bereich. Dafür notwendige Fördermittel wür-den in Form von Steuern und Sozialbeiträgen im Laufe der Zeit um ein Vielfaches zurückgezahlt. Anhand der Wertschöpfungskette wurde so ein-drucksvoll deutlich, warum die Hableitertech-nologie zu Schlüsseltechnologie gehört. Eine europäische Strategie für die Halbleiterindust-rie wurde dringend angemahnt.

Zur Innovationsförderung in Vergangenheit und naher Zukunft führte Europa-Parlamentarier Hermann Winkler zentrale Strategien und Ent-scheidungsprozesse innerhalb der Europäischen Union aus. So sei die bisher praktizierte Cluster-Strategie zur „intelligenten Spezialisierung im

Sinne des Stärkens vorhandener Stärken“ erfolg-reich gewesen. Nicht zuletzt in Dresden habe z.B. der regionale Cluster-Ansatz erheblichen wirtschaftlichen Mehrwert generiert. Zukünf-tig sei der Transfer von wissenschaftlichen For-schungsergebnissen zur wirtschaftspraktischen Anwendung als Voraussetzung echter Innovati-on jedoch stärker in den Blick zu nehmen. Auch müsse die Deckung des Fachkräftebedarfs in Deutschland und Europa zur Sicherung unseres Wohlstandes noch stärker thematisiert werden. Ein Problem, das auch Helmut Warnecke als die zentrale Herausforderung ausführte.

Beim anschließenden Buffet war Zeit für anre-gende Gespräche. Mit der Tombola wurde nicht nur der offi zielle Teil des Abends beschlossen, sondern auch 55 glückliche Gewinner ausgelost. Somit war der diesjährige JU-Frühjahrsempfang ein rundum gelungener Auftakt für die weitere vertiefte Beschäftigung mit diesem Themenbe-reich. In den kommenden Wochen und Monaten wird die Junge Union die hier erhaltenen Impul-se zum Zukunftsstandort Dresden bündeln und mittels weiterer Gesprächsrunden konkretisie-ren. Am Ende wird ein weiteres neues Papier der Reihe „JU-Eckpunkte“ stehen – diesmal zur tragenden Säule all unseres Wohlstandes: der Wirtschaft!

Die Junge Union bedankt sich recht herzlich bei den Sponsoren und Unterstützern des 18. Früh-jahrsempfangs - und bei den fast 200 Gästen für ihren Besuch und die interessanten Gespräche!

Anke WagnerHeike Ahnert

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Interview Heinz Martin Esser

Wofür steht der Silicon Saxony e.V.?Als Branchenverband der sächsischen Hightech-Industrie ist der Silicon Saxony e.V. in erster Li-nie eine Kommunikationsplattform. Wir bringen kleine und mittelständische Firmen, Großunter-nehmen, Forschungsinstitutionen, Hochschu-len und Politik am Standort zusammen. Dabei bieten wir den inzwischen über 300 Mitglieds-unternehmen zahlreiche Foren und Messebe-teiligungen, auf denen sie Trends diskutieren, Kooperationsprojekte anstoßen und vor allem starke Netzwerke knüpfen können. Über die letzten Jahre hat der Verband sein thematisches Spektrum verbreitert. Heute arbeiten Fachleute für Mikro- und Nanoelektronik, Software, Smart Systems, Applikationen, Photovoltaik und Cy-berphysikalische Systeme aktiv in entsprechen-den Arbeitskreisen an gemeinsamen Fragestel-lungen.

Würden Sie sich, in Ihrer Funktion bei Silicon Saxony e.V., selbst als Lobbyist bezeichnen? Wenn ja, wofür? – Branche, Region oder Ver-einsmitglieder?Sicher sehe ich unseren Verband als Interessen-svertreter der sächsischen Unternehmen in der Branche. Wir werben für eine starke Halbleiter-industrie in Europa. Sie ist die wichtigste Inno-vationsquelle des digitalen Industriezeitalters. Ihre Bedeutung hinsichtlich wettbewerbsfähiger Industrien wie Maschinenbau, Automotive oder Luft- und Raumfahrt ist immens. Weil Mikro-chips in aller Regel unsichtbar in PCs, Smartpho-nes, Tablets, Maschinen und anderen Elektroge-räten integriert sind und man sie nicht anfassen kann, ist das leider vielen nicht bewusst. Wir arbeiten daran, dass sich das Bewusstsein für diese „Enabler“ grundsätzlich ändert. So sind wir in aktiven Arbeitsbeziehungen zu den an-deren europäischen Branchennetzwerken, wie SEMI Europe oder dem französischen Techno-

logiecluster Minalogic in der Region rund um Grenoble. Im letzten Jahr haben die vier größ-ten europäischen Mikroelektronikstandorte die Clusterallianz „Silicon Europe“ gegründet. Hier bündeln wir die europäischen Kompetenzen und arbeiten gemeinsam für den Erhalt einer wett-bewerbsfähigen europäischen Mikroelektronik. Die Initiative dafür kam aus Sachsen.

Welche Faktoren sprechen im internationalen Standortwettbewerb für Sachsen?Hier muss man sagen, dass die kluge Ansied-lungs- und Förderpolitik des Freistaates in der

„Der europäischen Förderpolitik fehlt eine Gesamtstrategie.“

Heinz Martin Esser steht dem Silicon Saxony e.V. als Prä-sident vor.

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Interview Heinz Martin Esser

Vergangenheit enorm zur Entwicklung des Standortes beigetragen hat. Außerdem profi -tieren wir von der hier vorhandenen Fachkräf-tekompetenz – nicht zuletzt auch auf Grund der Historie des Standortes und der ansässigen Universitäten und Forschungsinstitutionen. So haben Forscher einen direkten Draht zur Produktion und andersherum. Darüber hinaus wird Interdisziplinarität hier am Standort groß geschrieben: Wir decken die Fachbereiche ent-lang der gesamten Wertschöpfungskette im Herstellungsprozess der Mikrochips ab. Diese Faktoren verbunden mit der Unterstützung der sächsischen Politik bilden eine wertvolle Symbi-ose und helfen bei der weiteren Ansiedlung von Technologieunternehmen.

Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Was haben die Konkurrenzstandorte in aller Welt ihrem sächsischen Pendant voraus?Dresden ist neben Standorten in Asien und Nordamerika eine sehr etablierte Wirtschaftsre-gion mit vergleichbarem Stand der Technologie und Fertigung. Unternehmen, wie Infi neon oder Globalfoundries, sind im globalen Wettbewerb absolut konkurrenzfähig. Allerdings investieren Regierungen in Asien trotz des hohen Kapital-bedarfes der Industrie enorm in den Auf- und Ausbau dieser Schlüsselindustrie und setzen die europäischen Standorte unter massiven Druck. Die Konsequenz: In Dresden haben wir nur zwei große Halbleiterfabriken, in Taiwan gibt es heute rund 60 Fabs. Ohne eine Reform der europäischen Förderpolitik und eine aktive Unterstützung werden neue Produktionsstandorte in Euro-pa in Zukunft kaum mehr mög-lich sein.

Worin bestehen die größ-ten Potentiale des Standorts Sachsen?Der Freistaat kann vor allem

mit seiner Forschung und Innovationskraft als einer der führenden Entwicklungs- und Techno-logiestandorte punkten. Insbesondere die hier vorzufi ndende Konzentration an Forschungsin-stitutionen und Unternehmen mit exzellentem Know-how entlang der gesamten Wertschöp-fungskette bringen enorme Vorteile für den Standort. Sie bilden die Grundlage für die er-folgreiche interdisziplinäre Zusammenarbeit im Silicon Saxony. Hervorzuheben ist dabei auch das neuentstandene Center for Advancing Elec-tronics Dresden (cfAED) an der TU Dresden. Das cfAED bündelt die Forschungsexpertise auf den Gebieten der Mikro- und Nanoelektronik, Materialwissenschaften und Informatik, um in einem weltweit einzigartigen, interdisziplinären Ansatz ganz neue Technologien für die elektro-nische Informationsverarbeitung der Zukunft zu erforschen.

Was muss geschehen, damit diese Vorteile auch wirklich genutzt werden können?Ich wünsche mir ein stärkeres Bewusstsein für die Hochtechnologie allgemein und für den Wert des Technologiestandortes Europa im Spe-ziellen. Das gilt sowohl für die Gesellschaft als auch für die politischen Entscheider. Wenn auf nationaler und europäischer Ebene über die Technologieförderung und -entwicklung disku-tiert wird, muss man sich Folgendes bewusst machen: Mikrochips können zwar in Europa ge-kauft werden, aber wenn das Wissen über die Herstellung dieser Technologien abwandert, wäre das fatal. Hier ist auch die Politik gefragt:

Jens BeyerGeschäftsführer

Küntzelmannstraße 1101324 Dresden

Telefon: (0351) 269 46-0Fax: (0351) 269 46-10 E-Mail: [email protected]

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Interview Heinz Martin Esser

Sie muss Anreize schaffen, um die Wettbe-werbsfähigkeit von Europas Hightech-Industrie langfristig zu sichern. Hier geht es vor allem um die strategische In-vestitionsentscheidung für die nächste Genera-tion von Halbleitern auf noch größeren Wafern. Sollte Europa seine Option auf diese Produktion verlieren, wird noch mehr Know-how aus Euro-pa nach Asien abwandern.

Die Stimmen, welche die Förderpolitik der öf-fentlichen Hand hinsichtlich ihrer Rentabili-tät in Frage stellen, wollen nicht verstummen. Was entgegnen Sie denen?Statistiken belegen, dass die direkten und indi-rekten Einnahmen des Freistaates die Förder-ausgaben erheblich übersteigen. Auf jeden zwi-schen 1994 und 2008 gefl ossenen Euro kommen laut Studien etwa 1,8 bis zwei Euro Rückfl üsse in Form von Steuern oder Beiträgen für die so-zialen Sicherungssysteme. Damit hat sich die Förderung der Mikroelektronik für Sachsen aus-gezahlt – und das binnen weniger Jahre. Schaut man auf die Entwicklung des Standortes mit seinen rund 51.000 Beschäftigten in circa 2.100 Unternehmen, die einen jährlichen Umsatz von rund 11 Mrd. Euro erwirtschaften, dann ist klar, dass der Freistaat auch heute noch von dieser Investition profi tiert, denn diese Unternehmen zahlen nach wie vor Steuern. Nicht vergessen sollte man auch die messbare Hebelwirkung für Jobs und Wirtschaftskraft in unmittelbar be-nachbarten Branchen.Dabei kommen auf jeden Job und jeden umge-setzten Euro in den Chipwerken etwa zwei wei-tere bei Zulieferern und anderen angedockten Unternehmen.

Wie stehen Sie ganz allgemein zu staatlichen Subventionen?Heute sind nur noch wenige Unternehmen in der Lage, sich ernsthaft mit Investitionsplanun-gen für den Aufbau der neuen 450mm-Produk-

tionstechnologie zu beschäftigten. Der Grund für die Chiphersteller, trotz der enormen Kos-ten weiter an 450mm festzuhalten, ist simpel: Kostenersparnis. Deshalb werden Industrie-konsortien mit Hilfe staatlicher Subventionen in Asien bis 2018 geschätzt rund 10 Mrd. Euro in den Aufbau dieser Technologie investieren. Auch in den USA ist mit erheblichen Investiti-onsanreizen für den Neubau hochleistungsfähi-ger Produktionen in naher Zukunft zu rechnen. Wenn es also konkret für Europa darum geht, in den kommenden zehn bis fünfzehn Jahren im weltweiten Konzert der Halbleiterindustrie mit-zuspielen, dann halte ich staatliche Subventio-nen durchaus für ein geeignetes und sinnvolles Mittel. Wir dürfen nicht vergessen, dass sich im Umkreis der geförderten Leuchttürme weite-re Wirtschaftskraft ansiedelt, was zu weiterem Wachstum des Standortes führt. Aktuell ist die in Europa sehr kleinteilige Förderung nicht op-timal, es fehlt die Gesamtstrategie. Im Sinne einer sinnvollen Verteilung sollte der Fokus von einer starken Forschungsförderung auch mehr auf die Produktion ausgeweitet werden. Aller-dings muss man klar sagen, Sachsen allein kann diese Investition nicht schultern. Wir müssen eine Lösung fi nden, bei der Sachsen, Bund, EU und Industrie zusammenarbeiten.

Wagen wir abschließend noch einen Blick in die Zukunft: Wo sehen Sie den Standort in zehn Jahren?Grundsätzlich sehe ich optimistisch auf eine Weiterentwicklung des Standortes. Meine Vision für die Zukunft: Die Errichtung einer 450mm-Fa-brik hier am Standort, die viele weitere Arbeits-plätze schafft und KMUs fördert. Damit wird die Region Silicon Saxony noch stärker das, was sie heute schon zu großen Teilen ist – nämlich das Zentrum der Hochtechnologie in Europa.

Wir danken Ihnen für das Interview.