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KiebitzDer

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° Spatzenhotel Seite 2

° Insektenhotel Seite 13° Windiges Seite 18

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Vögel

Unsere SpatzenGeselliges Federvolk mit sozialem Verhalten

RosemaRie DischeR

Ich erinnere mich an die vielen Spatzen, die im Dachstuhl unseres vorherigen Domizils ihren Nachwuchs zur Welt brachten. Dächer sind für die Aufzucht der Jungen super geeignet. Mit großer Freude beobachteten wir das quirlige Treiben der kleinen Gesellen.

Spatzenkolonien guten Schutz bieten und für Nahrung sorgen. Nun beobachten wir schon seit Jahren, dass unser geselliges Spatzenvolk schnell die Mehlschwalbennester an unserem Haus belegen, bevor die Schwalben Mitte April bei uns eintreffen. Was zeigt uns dieses Verhal-ten? Spatzen haben Wohnraumnot, es mangelt

Wir siedelten nach Gruiten, wollten keinen Speicher, weil dort ja nur all das abgestellt wird, was man eh nicht mehr benötigt, an Dachzie-geln wurde gespart, an Spatzen nicht gedacht. Unser Bestreben war aber nach wie vor, für die heimische Vogelwelt gut zu sorgen. Unzählige Sträucher wurden gepflanzt, die heute auch den

an geeigneten Brutplätzen. Aus Gründen der Energiesparmaßen werden Dächer so gut iso-liert, dass kein Regen und kein Schnee mehr eindringen kann, aber auch keine Spatzen.

Wir erfuhren von Spatzenhotels mit jeweils drei Nistplätzen. Zwei Hotels stehen seit ei-nem Jahr auf Pfählen in den Strauchhecken, gerade dort, wo sich unsere Spatzenvölker mit unendlichem Geschwätz treffen. Zunächst war unsere Enttäuschung groß, kein Spatz flog ins Hotel hinein. Wir vermuteten, dass das Holz noch zu frisch war. Geduld war angesagt und zahlte sich aus.

Im Februar war’s dann so weit. Gerade zur kalten Winterzeit gibt’s drinnen Schutz, wenn’s draußen friert und schneit. Die Spatzen inspi-zierten Raum für Raum der neuen Nistplätze. Erst zögerlich kamen sie der Behausung näher, das Dach wurde für stabil gehalten und das Entre als passend bewertet. - Schwuppdiwupp schnell mal hinein, das Appartement in der Mitte, das ist nun mein. -

Es ist nun Mitte März und mit den ersten

Sonnenstrahlen geht’s rege zu. Als weiches Pols-ter für die Nester werden fleißig die ausgekämm-ten Haare unseres Hundes gesammelt und was beobachten wir dabei? Auch das Einsammeln der Haare erfolgt vielfach im Kollektiv, ganz nach Spatzenart. Mit vollgepfropften Schnäbeln, wie auf Kommando, schwirren unsere kleinen Freun-de gemeinsam in Richtung Spatzenhotels. Ein Spatz ins Appartement geradeaus, einer rechts in die Suite und Spatz Numero Drei steuert den linken Teil des Hotels an. Schon bald werden Spatzenkinder in kuschelig, weichen Nestern verweilen bis sie sich der lebhaften Vogelschar anschließen können.

Herrlich! Einfach herrlich dieses geschwät-zige, Fliegen, Huschen und Treiben! Damit uns dieses erhalten bleibt, werden wir noch einige Nistkästen installieren und eine „Spatzen-Hotel-anlage“ schaffen. Für Wellness eignet sich unser alter Futtertrog, in dem schon jetzt ausgiebig und - wie sollte es anders sein - im Kollektiv gebadet und getrunken wird.

Fotos (auch Titelbild): Rosemarie Discher

Inspektion des Spatzenhotels - einer ist schon im Kasten Spatzen an der Vogeltränke

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Mauersegler (Apus apus) in Haan

VolkeR hasenfuss

Das Jahr 2003 war das Jahr des Mauerseglers. Da diese interessanten Vögel durch die zunehmende Isolierung von Gebäuden immer weniger Nistmöglichkeiten vor-finden, wurden an etlichen Gebäuden in Haan und Gruiten spezielle Mauersegler-kästen angebracht, die aber von den Vögeln nicht angenommen wurden – genutzt wurden sie nur von Sperlingen, Meisen und Hornissen.

Nach einigen Jahren bekamen einige der angebrachten Kästen ein überstehendes Dach, das hatte in anderen Orten geholfen. Aber auch diese Maßnahme brachte keinen Erfolg.

Im Jahre 2011 kam dann aus Haan-Ost eine erste Erfolgsmeldung. Die Mauersegler haben die Unterlage eines Sperlingsnestes genutzt, nach eigenen Vorstellungen erweitert und ge-

brütet. Ein Jungtier konnte nicht flügge werden und lag tot im Nest. Auch aus Gruiten kamen im Jahr 2011 zwei Erfolgsmeldungen.

Die Geduld hat sich also gelohnt. Hoffen wir, dass die Mauersegler nun auch die anderen Kästen zur Brut annehmen.

Fotos: Volker Hasenfuß:

Mauerseglernest

Mauerseglerkasten mit Spatz

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Einkaufen beim ErzeugerGut Ellscheid (Familie Rosendahl) Öffnungszeiten: Mo + Mi 16 - 18.30 UhrEllscheid 2 Fr 10 - 12 Uhr und 16 - 18.30 UhrFon: (0 21 29) 86 97 Sa 10 - 12 Uhr

Gut zur Linden (Familie Bröker) Öffnungszeiten:Gruitener Str. 308, Wuppertal Do-Fr 9-13 und 15 - 18.30 UhrFon: (02 02) 73 18 51 Sa 8-13 Uhr

Bioland-Gärtnerei (Familie Ischebeck) Verkauf: Backesheide 1 Mi: 9-13 Uhr Hofverkauf Di: 8-13 Uhr Markt in Hochdahl Fr: 8-13 Uhr Markt in Alt-Erkrath Sa: 8-13 Uhr Markt in Haan

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Vogel des Jahres 2012Die Dohle (Coloeus monedula)

Rabenvogel mit Köpfchenwww.nabu.De

Dohlen zählen sicherlich zu den intelligentesten Vögeln überhaupt. Ihre Lernfä-higkeit hat schon Verhaltensforscher wie den Nobelpreisträger Konrad Lorenz fasziniert.

Die silbrig-schwarzen Rabenvögel - die deutlich kleiner als Krähen sind - machen meist durch ein kräftiges „kjakk“ auf sich aufmerksam, mit dem die gesellig lebenden Vögel untereinander Kontakt halten. Zu Gesicht bekommt man Dohlen entweder in stattlicheren Baumkronen, auf höheren Gebäuden, oder aber am Boden, wo sie bevorzugt nach Insekten und deren Larven, Schnecken und Würmern suchen.

Zu ihren beliebtesten Brutplätzen zählen die von Schwarzspechten gezimmerten Baum-höhlen, die ausreichend Platz für die eigene Kinderstube bieten. Außerhalb von Wäldern, Gehölzen und Parks sind Dohlen dagegen auf Mauerlöcher, Nischen und Spalten von Stein-brüchen, Ruinen, Kirchtürmen, oder höheren Gebäuden angewiesen. Die Paare leben in Dauerehe und sind fast immer zusammen zu sehen.

Bei der Sanierung von Altbauten gehen leider viele Brutmöglichkeiten für Dohlen verloren. Wer die Möglichkeit hat, in etwas grö-ßerer Höhe einen speziellen Dohlen-Nistkasten anzubringen, kann selbst dazu beitragen, die Wohnungsnot dieser interessanten Vögel zu lindern.

Mit der Wahl zum Vogel des Jahres 2012 wollen NABU und LBV zeigen, wie der Dohle im Siedlungsbereich geholfen werden kann und wie wichtige Nahrungsgrundlagen in der Kulturlandschaft erhalten werden können.

Es gibt Vorträge und Exkursionen, die auf der Internetseite des NABU eingesehen werden können.

Achtung!VolkeR hasenfuss

Die Dohlen werfen Nistmaterial (Zweige und Ästchen) auch in Schornsteine, so lange, bis diese so weit gefüllt sind, dass sie oben bequem ein Nest bauen können. Wenn das nicht bemerkt und das eingetragene Nistmaterial nicht rechtzeitig entfernt wird, besteht die Gefahr einer Kohlenmonoxidvergiftung, da die Abgase der Heizung nicht mehr abziehen können. Das kann man verhindern, indem man ein Gitter auf de Schornstein anbringen lässt.

Eigene BeobachtungIn Haan sieht man Dohlen seltsamerweise

sehr selten, aber schon in Hilden an der Waldka-serne kann man diese Vögel gut beobachten.

Foto: V. Hasenfuß

Pflanzen

Die HeidenelkeDianthus deltoides

Zur Blume des Jahres 2012 wurde die Heidenelke (Dianthus deltoides) von der Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt zum Schutze gefährdeter Pflanzen ausgewählt.

Begründung2012 will die Loki Schmidt Stiftung die

Heidenelke (Dianthus deltoides) ins öffentliche Bewusstsein rücken. Die Stiftung möchte hier-mit auf den dringend notwendigen Schutz dieses heimischen, wildwachsenden Nelkengewäch-ses aufmerksam machen. Darüber hinaus sollen vor allem aber die bedrohten Lebensräume der Heidenelke ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden. Dies sind Heidegebiete, trockene Wiesen und Wegränder auf mageren, kalkar-men Böden. Häufig kommt sie zusammen mit Bauernsenf, Johanniskraut, Silbergras, Kleinem Habichtskraut und Berg-Sandglöckchen vor. Zuweilen sind Besenginster, Birken und Be-senheide eingestreut. Die Heidenelke ist nach der Bundesartenschutzverordnung besonders

geschützt und steht in rund der Hälfte der Bundesländer auf der Roten Liste der Gefäß-pflanzen. Ihr bundesweiter Rückgang beruht auf der intensiven Nutzung der Landschaft. So werden Magerwiesen und Sandtrockenrasen aus wirtschaftlichen Gründen in Acker, Grün-land oder Forst umgewandelt. Am Rande der Dörfer und Städte werden solche Flächen gern als Bauland ausgewiesen bzw. in Sportanlagen oder Kleingärten umgewandelt. Gärtnerische Gestaltung der verbliebenen Wegränder und Freiflächen beseitigt nicht selten ihre letzten Rückzugsorte. Auch Stickstoffeinträge durch die Luft, Landwirtschaft oder zum Beispiel Hundekot gefährden den Lebensraum der Heidenelke. So ist es nicht verwunderlich, dass die hübsche Heidenelke und ihre Begleitflora gefährdet sind.

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NameDie Heidenelke hat viele Namen, unter ande-

rem Feldnagele (Tirol), Steinröschen (Nassau), Blutnelke (Gotha), Roter Himmelsschlüssel (Böhmerwald), Sommersprenkel (Riesenge-birge) und Katzenäugl (Nordböhmen). Der deutsche Name „Nelke“ wurde der Blume im Mittelalter vermutlich aufgrund der Ähnlichkeit ihres Duftes mit der Gewürznelke gegeben. Der wissenschaftliche Name „Dianthus“ be-deutet Zeus-Blume und wird abgeleitet von griech. dios = Gott, Zeus und von griech. anthos = Blume, Blüte. Er bezieht sich auf die Schönheit und den Duft der Pflanze. Der Artna-me „deltoides“ weist auf die delta-förmigen Zeichnungen (∆ = Delta, griech. Buchstabe) auf den Blütenoberflächen und auf das griech. eidos = Aussehen, Gestalt hin.

BeschreibungDie Gattung Nelken (Dianthus) gehört zur

Familie der Nelkengewächse (Caryophylla-ceae).

Die mehrjährige, ausdauernde Heidenelke bildet bei ausreichendem Platz schnell locke-re kleine Horste oder Rasen aus. Sie erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 40 cm. Die stark verzweigten aufrechten Stängel sind kurz behaart und die gegenständigen, stumpfen, länglich wachsenden Blätter sind schmal, wie für Trockenpflanzen typisch. Die Heidenelke bildet keine überwinternde Grundrosette aus, sondern es verbleiben einige kurze verzweigte Sprosse mit Blättern im Winter. Von Juni bis September bildet die Pflanze einzelne Blüten in gabelspaltigen, lockeren Trugdolden aus. Die langgestielten Blüten messen ein bis zwei Zentimeter im Durchmesser und besitzen

fünf purpurrote bis lilafarbene (selten weiße) Blütenblätter. Diese sind vorn gezähnt, auf der Oberseite mit weißen Punkten (wie einge-streuter Heidesand) und gegen den Schlund mit einzelnen, silbrigweißen Haaren und mit einer unregelmäßigen roten Linie, die zusammen mit den entsprechenden Zeichnungen der anderen Blütenblätter einen Kreis ergibt. Die Kelch-

röhre ist nur etwa zwei Millimeter breit und wird während der Blü-tezeit zusätzlich durch die inneren Staubblätter verengt. Daher ist es nur Schmetterlingsarten mit sehr langem, schmalen Rüssel möglich, zur Bestäubung bis an den Grund des Fruchtkno-tens und somit an den Nektar zu gelangen. Dies können z.B. Tagfalter

sein, die im Gegensatz zu vielen anderen In-sekten rote Farbtöne tatsächlich auch erkennen. Bei der Heidenelke kommen weibliche und zwittrige Blüten vor, rein männliche wurden noch nicht beobachtet.

Die Blüten vollziehen jeden Abend Schließ-bewegungen.

VerbreitungDie Art ist in ganz Europa bis nach

West-Sibirien und Zentralasien heimisch. In Nordamerika wurde sie eingeschleppt. Ihr Verbreitungsgebiet reicht in Deutschland vom Flach- bis ins Hügelland, regional kommt sie aber nur zerstreut bis selten vor.

StandortDie Heidenelke wächst auf kalkarmen

und daher meist schwach sauren, trockenen, lockeren Sand- oder Lehmböden. Sie kommt auf Magerwiesen, sandigen Böschungen, Hei-delandschaften und auf eher nährstoffarmen, sandigen Halbtrockenrasen vor. Da sie die

sommerliche Wärme liebt, findet man sie kaum über 1.000 m.

Verwendung als Gartenpflanze

Die sehr schöne, reich blühende Heidenelke ist gut geeignet für naturna-he, sonnige Gärten mit nährstoffarmen, sandigen, schwachsauren Böden. Sie kann in Heide- und Steingärten oder an Gehölzränder gepflanzt werden, aber auch in Töpfe oder Mauerritzen.

Dianthus deltoides kann aus Samen gezogen werden, die im Februar in Schalen gesät werden (Kaltkeimer). Im Frühling können die kleinen Pflanzen ausgepflanzt werden. In den ersten beiden Jahren blüht die Heidenelke noch nicht voll und kann jeweils kräftig im Blütenbereich zurückgeschnitten werden. Sie ist frosthart und benötigt keinen Winterschutz. Auch muss sie weder gedüngt noch gewässert wer-den. Im Handel sind verschiedene Zuchtformen erhältlich, welche sich in Blütenfarbe und -form (gefüllte Sorten) und in der Blattfarbe unter-scheiden. Gefüllte Blüten sind zwar hübsch anzusehen und zieren den Gar-ten auf besondere Weise, haben aber nur wenig oder gar keinen Nutzwert für unsere Insektenwelt. Die zusätz-lichen Blütenblätter werden aus den Staubgefäßen der Blüten gezüchtet, so dass es für die Insekten keinen oder nur noch erheblich weniger Pollen zu sammeln gibt. Außerdem ist den Insekten der Zugang zum Nektar durch die dichten Blütenblätter oftmals erschwert.

Verwendung als ArzneipflanzeDa sich in den Wurzeln der Heidenelke

größere Mengen Triterpen-saponine finden, wurde die Pflanze früher bei Magenverstim-mungen (Brechmittel) und Fieber angewandt. Der Nelkenduft wurde für Essig, Bier, Wein,

Im Kreis Mettmann - wie auch in den umliegenden Kreisen - galt diese Art als verschollen. Ein Wiederfund einzelner Exemplare in der Hildener Heide unterhalb des Sandbergs erfreut uns seit 2002. Das haben wir dem Abplaggen der Biologischen Station zu verdanken.

Anmerkung zum NamenDas alte Volkslied „Guten Abend, gute

Nacht“ sagt in der ersten Strophe „mit Näglein besteckt“ und bezieht sich dabei auf eine kleine duftende Nelke.

Guten Abend, gute Nachtmit Rosen bedachtmit Näglein bestecktSchlupf unter die DeckMorgen früh, wenn Gott willwirst du wieder geweckt

Saucen und Salate verwendet und die Blüten kandiert.

(Pressemitteilung der Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt, Anmer-kungen von Beate Wolfermann)

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AGNU Haan e.V.

Nistkastenkontrolle2011/2012

VolkeR hasenfuss

In Haan und Gruiten wurden in diesem Winter 343 Nistkästen gereinigt und zum Teil repariert.

Auch in diesem Winterhalbjahr ging das „Nistkastenteam“ wieder mit langer Leiter, Werkzeug und Ersatzteilen auf Tour. 15 Ein-sätze waren nötig, um alle Kästen für Singvö-gel, Hohltauben, Eulen und Fledermäuse zu reinigen.

Intereressant sind die Ergebnisse der Nistkastenbelegung. In den Haaner Gebieten Ittertal, Hühnerbachtel, Spörkelnbruch und auf den Friedhöfen erreichte die Belegung knapp 80%. Im Gruitener Gebiet Richtung Hermgesberg und entlang der Düssel waren nur

ca. 40% der Nisthilfen besetzt. Wie in den letzten Jahren war nicht eine einzige der angebrachten Halbhöhlen besetzt. Die Halbhöhlenbrüter (Gartenrotschwanz, Grauschnäpper usw.) gibt es bei uns leider nicht mehr, andere wie der Trauerschnäpper brüten in den „normalen“ Nistkästen – hier sind die Vögel sicherer vor Eichhörnchen, Krähen, Elstern und Spechten.

In acht Kästen an der Düssel fanden wir Spuren von Siebenschläfern, in jeweils einem Kasten waren Wespen und Hornissen (siehe Bericht in Kiebitz 3/11).

Wir freuen uns natürlich immer über diese „Fehlbelegung“, besonders wenn es sich um geschützte Tierarten handelt (Siebenschläfer, Hornissen). Wir fragen uns aber auch, wie weit das Vorkommen der Siebenschläfer die Population der Singvögel dezimiert. Wir werden

Foto Ortrud Hasenfuß: „Nistkastenteam“

diese Entwicklung in den kommenden Jahren mit Interesse verfolgen.

Mein besonderer Dank gilt Hans-Joachim Friebe und Hans Gallasch für ihre Hilfe bei fast jeder Wetterlage.

10 Jahre Pflege auf der Kuppe des SandbergsaRmin Dahl

Ein Einsatz im “feindlichen Ausland” auf Hildener Gebiet, umfangreiche Abstim-mungen mit dem dortigen Grünflächenamt und der Biostation, dazu eiskalte 14 Minusgrade morgens um halb 9: Die Randbedingungen für den Pflegeeinsatz hätten besser sein können. Trotzdem ließen sich gut 20 Naturschutzaktivisten am frostigen Samstagvormittag nicht davon abhalten, den Heideschutz auf dem Sandberg ein Stück voranzubringen.

Nur mal zur Erinnerung: Im Dezember 2002 war die AGNU zum ersten Mal dort oben zugange, auch damals schon mit Mit-arbeitern der Biostation. Die Entwicklung der Sandberg-Kuppe kam in den Folgejahren halbwegs in Schwung, große Heideflächen wurden eingezäunt, die AGNU war 2003 in der Feuchtheide am Südhang und 2004 in dem kleinen Moor am Taubenberg aktiv, auch am Südhang des Sandbergs fand noch ein Einsatz

in der Feuchtheide statt. Die eigentliche Pflege machen dort aber seit Jahren die Schafe und Ziegen von Franz Eickermann, die seit 2002 im kreisübergreifenden Schafbeweidungsprojekt die Naturschutzgebiete Ohligser Heide, Hilde-ner Heide und Further Moor beweiden.

Damit wars aber nicht getan, die Ampel bei Biotopentwicklung in der Hildener Heide stand immer noch auf Orange: “Schlechter Zustand”. Bei der Sicherung und Erweiterung der Rest-

Strahlende Gesichter bei strahlendem Wetter: Kaffeepause beim AGNU-Einsatz auf dem Sandberg, 11. 2. 2012 (Foto: Armin Dahl)

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Heideflächen kommt man um das Sägen nicht herum, dafür sind die Gehölze zu hoch aufge-wachsen. Und der Besucherdruck am Sandberg ist enorm, vor allem die Hundebesitzer sind ein ziemlich lautstarkes und uneinsichtiges Volk. Und außerdem fehlte natürlich das Geld für Maßnahmen, und so ein kleines bisschen auch der Wille der Verwaltung.

Aber jetzt: Mittlerweile gibt es am Sand-berg ein vom Hildener Stadtrat abgesegnetes Maßnahmenkonzept (MAKO) – früher hießen solche Sachen noch Pflege- und Entwicklungs-plan. Und damit das MAKO mal ein bisschen

Schwung bekommt, haben AGNU-Aktivisten, verstärkt von Hildener Naturschützern und Mitarbeitern der Biostation, bei strahlendem Wetter mal wieder einige Stückchen Hildener Heide zurück erobert. Die Schafe und Ziegen werden sich im Sommer über den frischen Stockausschlag freuen, und im Herst soll dann ein großer Teil der stärkeren Bäume von Profis herausgenommen werden. Daß die Sandberg-Kuppe mal wieder den baumfreien Zustand von 1930 erreicht, ist zwar nicht so bald zu erwarten. Aber zumindest die Richtung stimmt, und wir bleiben dran!

Wilde Bienen auf dem SandbergaRmin Dahl

Das Nachbereiten der Pflegeeinsätze des Winters gehört zu den angenehmen Dingen im Naturschutz: Erfolgskontrolle muss sein, und macht vor allem dann Spaß, wenn der Erfolg direkt sichtbar ist. Auf der Kuppe des Sandbergs haben wir im Winter kräftig geholzt, und wer sehen will wozu das gut ist, dem empfehle ich einen Spaziergang über den Rest der Hildener Heide, bei halbwegs sonnigem Wetter.

Die gesamte Kup-pe ist praktisch eine einzige Wildbienen-kolonie, hier finden sich hunderte von Nestern verschiede-ner Wildbienenarten aus Gattung Andre-na, die Anfang April an ihren Wohnröhren herumgraben und ihre Brutzellen mit Pollen von Weide, Schlehe und anderen Blütenpflanzen ver-proviantieren. Dabei nutzen die Tiere auch die vor kurzem mit AGNU- und Biosta-tions-Hilfe freigestellten sonnenexponierten Hangflächen. Besonders zu Anfang der Flugzeit schwärmen die Männchen dort auf der Suche nach paarungsbereiten Weibchen in Massen

Märchen. In einer halbwegs naturnahen Land-schaft werden Blüten genauso gut von solitär lebenden Wildbienen, Hummeln, Käfern und Schmetterlingen bestäubt. Und außerdem kann sich immer nur ein Bruchteil der Blüten zur Frucht entwickeln, sonst würde in kurzer Zeit jeder Obstbaum unter der Last zusam-menbrechen.

Beste Lebensräume für solitäre Bienenar-ten sind warme, weitgehend vegetationsfreie

sonnenexponierte Flächen mit sandigem Untergrund, aber auch warme Lehmkanten an Wegen und in Lehm- und Sandgruben. Zahlreiche weitere Arten leben in alten Käfer-gängen in stehendem Totholz und lassen sich auch leicht im eigenen Garten ansiedeln. Wer Nisthilfen anbieten will, findet im Internet reichlich Anleitungen dazu, zum Beispiel bei www.tierkunde.de

Wildbiene (Andrena vaga) mit Weidenpollen auf dem Sandberg, 1.4.2012 (Foto: A. Dahl)

Kraterlandschaft: Wildbienenkolonie auf dem Sandberg, 1.4.2012 (Foto: A. Dahl)

Aktiver Vogelschutz in unserer Kita coRDula büttgen

Wer am Samstag, 25. Februar 2012, an unserer Kita vorbei kam, wird sich über die ungewöhnliche Geräuschkulisse gewundert haben. Statt fröhlicher Kinderstim-men war ein Hämmern und Werken zu hören, wie man es sonst von Tischlereien gewohnt ist.

Und in der Tat wurde hier fleißig gearbeitet und gehämmert: 18 Kinder haben gemeinsam mit ihren Vätern Nistkästen gebaut.

Im Rahmen des Verbundfamilenzentrums Homberg fand diese Vater-Kind-Aktion mit dem Kooperationspartner katholisches Fami-lienbildungswerk in unserem Haus statt.

Herr Friebe -seit 35 Jahren im Umwelt- und Naturschutz für den AGNU Haan aktiv- hat für jedes Kind einen zugesägten Nistkasten mitgebracht.

Nach einer Einführung machten sich die Vater-Kind-Teams ans Werk. Nach Anleitung wurden die Kästen zusammengenagelt und

dicht über dem Boden herum.Übrigens: Dass man für die Bestäubung

von Obstbäumen und anderen Nutzpflanzen unbedingt Honigbienen bräuchte, ist ein altes

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schon kurze Zeit später die ersten Erfolge gemeldet: „Wir haben schon das Dach fertig!“ und „Kuck mal wie weit wir schon sind!“ riefen stolze Kinder sich gegenseitig zu.

Noch ein wenig später waren die ersten Nistkästen fertig – und die Kinder mächtig stolz!

Damit zu Hause auch ein guter Platz zum Anbringen gefunden wird, verteilte Herr Friebe

Informationen über mögliche Mieter der Nist-kästen, die Ausrichtung nach Wind und Wetter, Schutz vor Nesträubern etc. Mit diesen Infos in der Tasche und den kleinen Häuschen unter dem Arm gingen alle sehr zufrieden nach Hause.

Im nächsten Jahr möchten wir gerne wieder mit Herrn Friebe aktiv Naturschutz betreiben und werden eventuell zusammen Insektenho-tels bauen.

Eines steht schon seit einigen Jahren auf der Wiese hinter unserer Kindertagesstätte, gebaut von Nils Strucksberg, Landjugend Ratingen.

(Cordula Büttgen ist Erzieherin in der Kin-dertagesstätte St. Jakobus d. Ä. in Ratingen)

Auch in den Gruitener Kindergärten war Hans Friebe aktiv und hat dort bei dem Bau von insgesamt 52 Insektenhotels mitgewirkt.. Die Fotos dort schoss Sigrid van de Sande..

Ein treuer BegleitersVen m. kübleR

Über viele Jahre ist der KIEBITZ – gemeint ist eben diese Zeitschrift – ein treuer Begleiter geworden – Jahre? Bei vielen unserer Leser sogar schon Jahrzehnte!

Die Zeit bleibt nicht stehen!So auch bei uns nicht! Der Kiebitz liegt seit

einiger Zeit elektronisch vor und Dank der Mühe von Frank Wolfermann sind auch alte Ausgaben auf unserer Webseite zu finden.

Auf der anderen Seite sind die Druck- und Portokosten weiter gestiegen und jede Ausgabe mit rund 450 versandten Exemplaren belastet unsere Kasse ja doch erheblich!

Kindle?In Zeiten von eBook & co. Stellt sich für

uns die Frage, ob wirklich noch alle Kiebitz-Bezieher eine Printausgabe benötigen? Viele von uns schätzen ja immer noch das gute alte Buch und die morgendliche Zeitung. Aber wie

lange noch? Sind wir gedanklich nicht auch langsam von der Umrechnung von Euro zu DM weggekommen?

Brauchen Sie den gedruckten Kiebitz?

Print oder EmailNatürlich wird es den Kiebitz auch künftig

noch als gedruckte Ausgabe geben. Aber Sie würden uns schon helfen, wenn wir uns bei Ihnen Druck und Versand sparen dürfen. Sie haben die Wahl:* Druckausgabe* Benachrichtigung per Email* Selber auf der Homepage schauenSchreiben Sie uns doch kurz – Adressen finden Sie weiter hinten.Dank für Ihre Hilfe!

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Insekten

Abenteuer Faltertage 2012: BUND ruft zur großen Falterzählung auf

Auch in diesem Jahr ruft der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) zur bundesweiten Schmetterlingszählung auf. Gezählt werden kann noch bis zum 31. Oktober.

Im Rahmen der Aktion „Abenteuer Fal-tertage“ sammelt der BUND Informationen zum Bestand von zehn noch weit verbreiteten Schmet-terlingsarten. Gleichzeitig soll auch auf die Bedrohung der Falter hingewiesen und die Öffentlichkeit für den Naturschutz sensibilisiert werden. Inzwischen stehe ein Großteil der heimischen Falter auf der Roten Liste der gefährdeten Arten. Nur etwa einem Fünftel der heimi-schen Schmetterlingsarten in Deutschland geht es noch richtig gut. Unsere Schmet-terlinge leiden deutlich unter der industriellen Land- und Forstwirtschaft mit ihrem massiven Einsatz von Pesti-ziden, der Zersiedelung der Landschaft und dem Verlust ihrer Lebensräume.

Beim „Abenteuer Fal-tertage“ können die Teil-nehmer per Zählbögen ihre Beobachtungen melden. Unter www.bund.net/fal-tertage steht der bebilderte Zählbogen zum Download bereit. Die gesammelten Daten werden am Ende der Saison ausgewertet und mit den Vorjahreszahlen

verglichen. Neben der Teilnahme an der Schmetter-

lingszählung gibt es noch viele Möglichkeiten, etwas für den Natur- und Schmetterlingsschutz zu tun. Wer im eigenen Garten auf Pestizide verzichtet und schmetterlingsfreundliche, sprich heimische, Blumen pflanzt, der kann kleine Schmetterlingsoasen entstehen lassen. Die Blumen sollten am besten in torffreier Blu-menerde wachsen – denn für die Torfproduktion würden Moore zerstört, die wiederum Heimat vieler Schmetterlinge und anderer Tier- und

Pflanzenarten seien. Den Zählbögen können Sie telefonisch be-

stellen unter 030/ 275 86 – 442 und im Internet unter www.bund.net/faltertage erhalten. Unter dieser Adresse finden Sie auch die Möglichkeit zur Online-Meldung Ihrer Beobachtungen, welche wir Ihnen ganz besonders ans Herz legen wollen.

(Pressemitteilung des BUND)

Kreis Mettmann

Aus dem Kreis MettmannsVen m. kübleR

Haan ein glückliches „Dorf“ umgeben von Großstädten, aber auch von 9 anderen mehr oder minder kleinen „Dörfern“. Selten schauen wir über den Dorfrand hin-aus, das wollen wir mit dieser Rubrik künftig ändern, denn auch um uns herum tobt das Leben!

Hochpfad NeandertalDie ganz großen Pläne sind verflogen. 5,7

Mio € statt geplanten 2,3 Mio € sind nicht wegzudiskutieren! Also wird der Hochpfad „tiefer gelegt“, es sollen nur noch 2 Solitärtürme entstehen – einer am Bahnhof Neandertal mit Aufzug zum Museum und einer an der Fund-stelle. Also keine 600 m Hochpfad quer über das FFH-Gebiet, keine Störungen aus der Höhe. Wer also multimedial die Geschichte des Neandertals erleben will, muss über die alte Strecke unter der Straße (daher tiefergelegt) zum Fundort laufen und dort den Turm besteigen… sofern die Fördermittel genehmigt werden.

Rheinbogen MonheimFördermittel ein Stichwort auch für diese

Planung. Der wertvolle Auenbereich gegenüber der Altstadt von Monheim soll überplant werden – man bekommt ja Fördermittel und muss die verbraten – ob dadurch aber der Zwecke der Förderung – Belebung der Städte – erfüllt wird, ist doch mehr als fraglich! Entgegen großer Teile der Monheimer Bevölkerung, vieler Vereine

wird der Bebauungsplan von CDU und PETO durchgezogen. Auch die Empfehlung des Bei-rats der Unteren Landschaftsbehörde im Kreis Mettmann, sich auf das Gebiet nördlich der Straße Am Werth zu beschränken, half nicht! Im Kreistag stimmte die CDU/FDP-Mehrheit dem Wunsch Monheims zu!

Formal ist die Sache also „durch“ – es sei denn, die Bürger Monheims verdeutlichen, was ihr Wille ist und überzeugen Politik und Verwaltung!

Mannesmann KlärteichDieses hochwertige, überregional erkannte

Biotop ist in Gefahr. Unser Erachtens faden-scheinige Begründungen müssen dafür herhal-ten, dass der Teich im Laufe der Zeit trocken fällt wird und dieses wichtige Vogelreservat verschwindet.

Mitglieder der AGNU haben sich bereits jetzt sehr stark in diesen Prozess eingebracht und werden auch künftig dafür kämpfen, eine Lösung für den Erhalt dieses Biotops am Rande von Mettmann zu finden!

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Energie

A44Das Teilstück von der Autobahn A3 Rich-

tung Heiligenhaus (Verlängerung vom Flug-hafen Düsseldorf Richtung Essen) ist erneut in der Diskussion. Der Landesbetrieb hat 2 Niederlagen einstecken müssen! Vor Gericht scheiterte er, bzw. gewannen die Kläger. Ei-nerseits ein betroffener Landwirt, der ohne entsprechenden Ausgleich besitzenteignet wurde und andererseits der BUND, der Klage gegen ein Klärbecken ohne Bodenabdichtung geführt hatte!

Der BUND hatte nach dem erstinstanzlichen

Urteil bereits darauf verwiesen, dass seiner Meinung nach eine Fortführung des Baus un-zulässig ist, dennoch wurde mit viel Druck an der Strecke gearbeitet. Ich erinnere mich ungern an eine Sondersitzung im Kreis Mettmann, in der der Beirat von der Verwaltung mehr oder weniger „genötigt“ wurde, einer Maßnahme zuzustimmen. Unser Einwand und Protest, ob die Maßnahmen überhaupt zulässig sind, wurde vom Tisch gefegt!

Jetzt ist also erst einmal der Landesbetrieb Straßen NRW am Zug und muss überarbeitete Pläne vorlegen!

Windiges in Theorie und PraxisbeRt Van Dijk

8% des Stromverbrauchs in Deutschland wurde in 2011 durch Windkraftanlagen geliefert. Der Wind war damit der größte Lieferant von regenerativem Strom, vor Biomasse mit 6% und Wasserkraft und Photovoltaik mit je 3%. Die installierte Windleistung betrug 28 GW, 2GW mehr als in 2010. Grund genug, sich mit Theorie und Praxis der Windenergie zu beschäftigen.

Energie pro Zeiteinheit) der WKA hat. Eine zweimal so hohe Windgeschwindigkeit bringt eine 8 mal höhere Leistung.

Da die Luftmasse sich linear mit der vom Rotor abgedeckten Fläche verändert und da-durch quadratisch mit der Flügellänge, ändert sich auch die Leistung quadratisch mit der Flügellänge. Dies bedeutet, dass die Verdop-pelung der Flügellänge eine Vervierfachung der Leistung bringt.

Bei einer Windgeschwindigkeit von 10 m/Sek (=36 km/h, 5 Beaufort oder frische Brise) beträgt die Windleistung etwa 500 W/m².

Sowie überall bei Physikalischen Prozessen Verluste auftreten, wird auch bei Windenergie keine vollständige Umsetzung der Windenergie in elektrische Energie erreicht. Der Physiker und Windenergiepionier Albert Betz (1885-1968) hat schon nachgewiesen, dass theoretisch maxi-mal 59,3% der Windenergie mit einem Rotor in

mechanische Energie umgesetzt werden kann. Dieser Wert ist mathematisch berechenbar. Es ist auch praktisch vorstellbar, dass vollständige Umsetzung nicht erreichbar ist, denn dann wür-de dem Wind die kinetische Energie vollständig entzogen. Das würde bedeuten, dass der Wind nach Passieren des Rotors auf Null abgebremst und damit die Zufuhr von frischem Wind blo-ckiert würde. Physikalisch bedeutet dies nicht, dass 40,7% der Windenergie bei der WKA verloren gehen, denn dieser abgebremste Wind steht noch immer zu Verfügung. Man spricht hier dann auch nicht vom „Wirkungsgrad“ sondern vom „Leistungsbeiwert“.

Weiter gibt es noch Verluste durch Verwir-belung, Reibung zwischen Luft und Rotorblatt, Schleppenbildung an der Flügelspitze, mecha-nische Verluste im Rotorlager und Getriebe und elektrische Verluste im Generator. In der Praxis wird im optimalen Betriebspunkt bis 50% der Windenergie in elektrische Energie umgesetzt.

Schnelllaufzahl Die Schnelllaufzahl (λ lambda) gibt das

Verhältnis der Umfangsgeschwindigkeit der Rotorspitze zur Windgeschwindigkeit an. Diese Zahl ist charakteristisch für einen Rotortyp und gibt die optimale Drehzahl an. Die Werte liegen für einen zweiflügeligen Rotor bei 10-12, ein Dreiflügler dreht sich langsamer mit λ=6-8. Für einen dreiflügeligen Rotor bedeutet dies, dass bei einer Windgeschwindigkeit von 10 m/Sek. die Flügelspitzen mit einer Geschwindigkeit von 288 km/h durch die Luft sausen. Im Bereich einer Windgeschwindigkeit von 3 bis 8 m/Sek. wird die Drehzahl durch Flügelblattverstellung und Lastregelung nach optimaler λ geregelt. Über ca. 8 m/Sek. wird die Drehzahl auf kon-stant maximaler Drehzahl gehalten, die Leistung erreicht dann bei ca. 15 m/Sek. den Nennwert, bei einer Windgeschwindigkeit von ca. 30 m/Sek. (orkanartiger Sturm, 11 Beaufort) wird die Anlage abgeschaltet. Da die Geschwindigkeit

WindleistungEine Windkraftanlage (WKA) setzt die

kinetische Energie des Windes in mechanische und danach in elektrische Energie um und speist den Strom dann ins öffentliche Stromnetz. Der kinetische Energieinhalt von Wind wird durch die Physikalische Formel E = 0,5* m*v² beschrieben, wobei m steht für die Luftmasse, die durch die Flügel erfasst wird und v für die Luftgeschwindigkeit (Wind). Dies bedeutet also, dass die kinetische Energie sich linear ändert mit dem mathematischen Produkt von der durchgesetzten Luftmasse (Luftgewicht) und dem Quadrat der Windgeschwindigkeit. Da die durchgesetzte Luftmasse sich nochmal linear mit der Luftgeschwindigkeit ändert, besagt die Formel, dass die WKA-Leistung sich mit der 3. Potenz der Windgeschwindigkeit ändert. Das bedeutet, dass die Windgeschwindigkeit einen sehr großen Einfluss auf die Leistung (= Enercon E40 in Gruiten 1996

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der Flügelspitze bei jedem Rotordurchmesser gleich groß ist, liegt die Nenndrehzahl von klei-neren Rotoren höher als die von Großen, deshalb wirken die große Windräder auch ruhiger in der Landschaft als die kleinen Räder. Die Drehzahl ist umgekehrt-linear zur Flügellänge. (Windtur-binen sind auf eine Windgeschwindigkeit von 50 m/s ausgelegt, mit Böen bis 70 m/s.)

Allgemein gilt, dass λ kleiner wird wenn die Zahl der Flügel größer wird. Ich glaube, dass dieser Wert empirisch gemessen wurde, da ich nie eine Berechnung für diese Größe gefunden habe.

Da die Zweiflügler mit höherer Drehzahl und Flügelspitzengeschwindigkeit arbeiten, wirken sie optisch unruhiger und verursachen mehr Lärm als Dreiflügler. Diese Fakten spielen aber bei Offshore-Betrieb keine Rolle und deshalb könnte es sein, dass dieser Typ im Offshore-

Betrieb mal eine Chance bekommt, da hier das geringere Gewicht und die schnellere Montage Vorteile bringen.

GetriebeDie Verbindung zwischen Rotor und Gene-

rator wird vom Getriebe hergestellt. Es passt Drehzahl und Drehmoment vom WKA-Rotor und Generator auf einander an. Während der Automotor eine Leistung von 75 kW (136 PS) bei 5 000 U/Min. bringt, produziert der Rotor einer WKA 7 500 kW bei 10 U/Min. (Enercon 126; s.a. http://www.youtube.com/watch?feature=fvwp&NR=1&v=sA9GPZeX5t0). Dies bedeutet, dass das Drehmoment des Rotors 50 000mal größer ist als das Drehmo-ment des PKW-Motors. Durch dieses enorme Drehmoment treten im Getriebe unvorstellbar große Kräfte auf. Um eine akzeptable Lebens-

dauer zu erreichen - eine WKA arbeitet einige Tausend Stunden pro Jahr unter Volllast, ein durchschnittlicher PKW schafft das nicht mal in 10 Jahren - müssen die Zahnräder des Ge-triebes groß dimensioniert, mit großer Präzision hergestellt, gut geschmiert und regelmäßig gewartet werden. Trotzdem ist das Getriebe das schwächste Glied im AKW-Antriebsstrang, das vor allem im Offshore-Betrieb erhebliche Kosten für Reparatur, Wartung und Ölwechsel verursacht. Es ist deshalb nur logisch, dass nach einem Ersatz für das mechanische Getriebe gesucht wurde. Die in 1984 gegründete Firma Enercon entwickelte eine Getriebe-lose WKA, die 1993 auf den Markt kam.

Ganz allgemein: In einer Spule entsteht eine elektrische Wechselspannung, wenn sich diese Spule in einem wechselnden Magnetfeld befindet. Die Spannung nimmt linear mit der

Anzahl der Windungen auf der Spule und mit der Geschwindigkeit der Magnetfeldänderung zu. In einem Generator dreht sich ein Magneten-Paar (Pol-Paar) auf der Welle vorbei an einer Kupferspule. Dabei wird in der Spule eine Wechselspannung erzeugt. Die Frequenz und Spannung ändern sich linear mit der Drehzahl. Ein Generator mit einem Pol-Paar (einpolig) erzeugt bei 3000 U/Min. eine 50 Hz Wechsel-spannung. Wenn mehrere Pol-Paare montiert werden, erhöht sich die Frequenz auch linear mit der Zahl der Pol-Paare. Ein üblicher Ge-nerator hat 2 Pol-Paare und erzeugt also dann bei 1500 U/Min. eine 50Hz Wechselspannung. In einer WKA passt das Getriebe die Genera-tordrehzahl an die Rotordrehzahl an. Eine 50 Hz Frequenz ist nicht unbedingt notwendig für den Betrieb in einer WKA, da die Spannung sowieso gleichgerichtet ist und dann in eine

Gondel der Enercon E40 Enercon-Anlagen in Norddeich

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Von Bananenflanke bis FlettnerbeRt Van Dijk

1742 beschrieb der englische Militäringenieur und Mathematiker Benjamin Ro-bins (1707-1751) die gekrümmte Bahn einer rotierenden Kugel. Er konnte das beobachtete Phänomen nicht erklären, dies tat Heinrich Gustav Magnus etwa 100 Jahre später. Magnus (1802-1870) war Professor für Physik und Technologie in Berlin und nach ihm wurde der von Robins entdeckte Vorgang „Magnus-Effekt“ genannt.

Der Magnus-Effekt beschreibt, wie auf eine rotierende Kugel oder einen Zylinder, die seitlich von Luft angeströmt werden, eine Kraft senkrecht zur Anströmrichtung und Drehachse einwirkt. Ein bekanntes Beispiel für diesen Effekt ist die Bananenflanke beim Fußball. Wenn ein Spieler den Ball mit Effet flankt, beschreibt der Ball eine bogenförmige Bahn. Auch bei anderen Ballsportarten wird dieser Effekt genutzt.

Die Erklärung für diesen Effekt: Wenn sich ein stehender Zylinder um seine senkrechte Ach-se im Uhrzeigersinn dreht und aus der Richtung des Betrachters von Luft angeströmt wird, wird durch die Drehung des Zylinders mehr Luft an der linke Seite des Zylinders vorbei gelenkt als an der rechten Seite. Ähnlich wie bei einem Flugzeugflügel entsteht dadurch an der Seite wo die größte Luftmenge fließt ein Unterdruck (s.a. http://www.youtube.com/watch?v=__8-QSXgupA).Der Zylinder wird dadurch nach links gezogen genauso wie ein horizontaler Flugzeugflügel nach oben gezogen wird.

Anton Flettner (1885-1961)Anton Flettner wurde am 1. November in

Eddersheim geboren. Er war Lehrer und später Ingenieur und Erfinder. Nachdem er 1916 ein Hilfsruder erfand das die Steuerung von Flug-zeugen und später von Schiffen vereinfachte, experimentierte er in den 1920er Jahren in der Aerodynamischen Versuchsanstalt zu Göttingen mit rotierenden Zylindern. Er fand dabei heraus, dass die Kräfte die bei Seitenwind auf einen drehenden Zylinder wirken - bei entsprechender

Dimensionierung - ausreichen um ein Schiff anzutreiben. 1923 stattete er eine Yacht mit einem Rotor aus und sammelte damit auf dem Wannsee (s.a. http://img.zapsation.com/image/berlin-wannsee-rotor-yacht-mit-flettner-rotor) erste Erfahrungen. Ein Jahr später ließ er vom Segelschoner Buckau (s.a. http://img.zapsation.com/image/kiel-flettner-rotorschiff-buckau ) die Segel entfernen und montierte 2 Rotoren. Die Rotoren hatten fast 3 m Durchmesser und waren 20 m hoch. Angetrieben wurden sie von zwei 10 PS Elektromotoren. Der Strom für die Motoren kam von einem Generator mit Dieselmotorantrieb. Mit der „Buckau“ wurden Probefahrten unternommen und 1926 wurde der Atlantik überquert. Flettner beschreibt seine Arbeit in „Mein Weg zum Rotor“ (VDI-Bibliothek Düsseldorf). Wegen der damals aufkommenden Dieselantriebe versank das innovative Rotorsegel in Vergessenheit, nur wenige Schiffe wurden mit einem Flettnerrotor ausgestattet. Der bekannte Hochseeforscher Jean Jaques Cousteau baute 1985 ein For-schungsschiff - die Alcyone (s.a. http://www.youtube.com/watch?v=xyYvq_x55sI) - mit mo-difiziertem Flettnerrotor. Vielleicht bekommt der Flettnerrotor durch die stetig steigenden Kraftstoffpreise jetzt die Chance, richtig zum Durchbruch zu kommen. Enercon hat es schon vorgemacht (s. vorherigen Artiel "Windiges in Theorie und Praxis" in dieser Ausgabe .

In den 1930er Jahren beschäftigte sich Flett-ner mit der Entwicklung von Hubschraubern. 1936 flog seine erste Hubschrauberversion (s.a. http://www.youtube.com/watch?v=mo8_C5J3-

50Hz Wechselspannung umgesetzt wird. Die Deutsche Bahn z.B. fährt mit 16,7 Hz in der Oberleitung.

Enercon erreichte ohne Getriebe eine brauchbare Generatorspannung und -Frequenz durch den Einsatz eines Generators mit einer sehr großen Anzahl von Pol-Paaren. Diese vielen Pole brauchen nebeneinander montiert viel Platz, deshalb sind diese getriebelosen WKAs immer erkennbar an der Nabe mit großem Durchmesser. Die leistungsstärkste WKA von Enercon - die E126 - braucht für den 84-poligen Generator einen Durchmesser von 12 Metern.

Mit dieser Entwickelung eroberte Ener-con den größten Marktanteil für WKAs in Deutschland. 1995 wurde in Gruiten eine Enercon E40 gebaut, die dann in 1997 nach Anwohnerprotesten wieder abgebaut wurde. Nach dem Auslaufen von wichtigen Patenten bieten auch andere AKW-Hersteller - u.a. Sie-mens - getriebelose AKWs an.

Enercon setzt die Erfahrung mit Windflügeln ein bei der Entwicklung von Wasserturbinen. Und als für den Überseetransport der WKA ein Spezialfrachter (s.a. http://www.youtube.com/watch?v=2pQga7jxAyc ) gebraucht wurde, hat Enercon ihn selber entworfen. Dabei wurde besonders auf einen effizienten Energieeinsatz geachtet. Antriebspropeller und Ruder sind Eigenentwürfe. Der Dieselmotor wird von 4 Flettner-Rotoren unterstützt, die den Kraft-stoffverbrauch um durchschnittlich 30-40% verringern. Bei Windkraft 7 (steifer Wind, ab 50 km/h) übernehmen die Flettner-Rotoren den Schiffsantrieb und der Propellerantrieb kann abgeschaltet werden.

Der Flettner-Rotor ist ein mechanischer Segelersatz für Schiffe. Er wurde in den 1920er Jahren erfunden von Ing. Anton Flettner. Nä-heres im nachfolgendem „Von Bananenflanke bis Flettner“ in dieser Ausgabe.

Fotos: Bert van Dijk

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F3o). 1938 baute er einen Hubschrauber mit zwei gegenläufig ineinander drehenden Roto-ren. Weil diese zwei nah zusammen stehenden Rotoren das Drehmoment ausgleichen, ist der für Hubschrauber übliche Korrekturrotor überflüssig. Ab 1947 arbeitete Flettner in den USA. Hier entwarf er bei der Firma Kaman

Hubschrauber (s.a. http://www.youtube.com/watch?v=r3WKY1WOriA&feature=related ) mit den für Flettner typischen Doppelrotoren. Diese Maschinen fallen auf durch die große Tragkraft und werden dadurch oft eingesetzt als Lastentransporter. Am 25. Dezember 1961 starb Anton Flettner in New York.

Plagiat?beRt Van Dijk

Das Deutsche Museum in München zeigt bis 15.07.2012 eine Sonderausstellung unter dem Titel „Kabelsalat – Energiekonsum im Haus-halt“. Der VDI schreibt zu dieser Ausstellung am 16.03.2012 unter anderem:

„Bereits beim ersten Exponat wird sich der Besucher die Augen reiben: Diskussionen um die Glühlampe – vor 100 Jahren. Damals sollte elektrisches Licht eingeführt werden, heute sol-

len Energiesparlampen die veraltete Technik ab-lösen. Damals wie heute waren die potenziellen Nutzer skeptisch und ihre Argumente ähnlich: Die neue Beleuchtung sei gesundheits- bzw. umweltschädlich, die Lichtfarbe ungemütlich, das Licht zu grell.......“

Hat Herr Maes vielleicht auch abgeschrie-ben?

s. auch: Kiebitz 1/2010

Wann, was, wo, wer?

3. Juni (Sonntag) Haaner GartenlustKarl-August-Jung-Platz (hinter Park Ville d´ Eu). Infos bei Sven M. Kübler (02129) 958100.8. Juni (Freitag) Exkursion: Orchideen, Amphibien und mehr18.00 Uhr Gruiten, „Am Steinbruch“, Schranke zur Grube 7, Info: V. Hasenfuß 02129/5136517. Juni (Sonntag) Botanische Exkursion in die Eifel (VHS)8:30 Uhr Parkplatz Waldschenke Haan, Infos: Beate Wolfermann, Tel. (0 21 29) 29 8123.+24. Juni (Samstag und Sonntag) Gruitener DorffestAuf dem Gruitener Dorfananger am 23. von 15 h bis 0:55 h, am 24. von 11 h bis 18 h1. September (Samstag): Arbeitseinsatz in Grube 10 – Abräumen Treffpunkt 9.30 am Eingang Grube 10. Infos: Armin Dahl, Tel. 02129/3422908. September (Samstag): Arbeitseinsatz in Grube 7 – Klärteich – Abräumen Treffpunkt 9.30 an der Schranke/ Eingang Grube 7. Infos: Markus Rotzal, Tel. 0212 / 59015722. September (Samstag): Arbeitseinsatz in Grube 7 – Trockenhang/InnenbereichTreffpunkt 9.30 an der Schranke/ Eingang Grube 7. Infos: Armin Dahl, Tel. 02129/3422907. September (Freitag) Pflanzenkundliche Wanderung durch das Düsseltal (VHS)14:30 Uhr Bahnhopf Gruiten, Infos: Beate Wolfermann, Tel. (0 21 29) 29 8116. September (Freitag) Botanische Exkursion in die Eifel (VHS)8:30 Uhr Parkplatz Waldschenke Haan, Infos: Beate Wolfermann, Tel. (0 21 29) 29 81

Weitere Termine und Terminänderungen stehen auf unsere Homepage (s.u.). Von dort können Sie auch den Kiebitz in Farbe herunterladen.

Achtung: Aus Wetter- oder sonstigen Gründen kann es immer wieder passieren, dass Termine zeitlich oder örtlich verlegt werden müssen. Wir empfehlen daher, sich immer vorher zu erkundigen, ob der angesagte Termin wie beschrieben stattfindet. Neue und geänderte Termine s.a. http://aktionen.agnu-haan.de/

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Weitere Veranstaltungen:Naturwissenschaftlichen Verein Wuppertal (NVW): Tel. (0 21 04) 31736 (W.

Stieglitz) oder www.naturwissenschaftlicher-verein-wuppertal.deArbeitskreis Heimische Orchideen (AHO): Tel. (02 02) 772355

(Geschäftsstelle) oder www.aho-nrw.deBiologische Station Haus Bürgel: Tel. (02 11) 9961212 oder www.biostation-

d-me.de/

Vorstandstreffen: Jeder 3. Montag im Monat um 19 Uhr (außer in den Ferien) entweder im Haus am Park in Haan oder im Predigerhaus in Gruiten (bitte bei Sven M. Kübler vorher anfragen).

Außerdem:Jeder 2. Montag im Monat: Umweltmagazin „BUNDnessel“20.04 Uhr Radio Neandertal - UKW 97,6 MHz, Kanal 106,2; Infos bei (02104) 13086

Zu allen Treffen sind interessierte Gäste herzlich will-kommen! In den Ferien finden keine Treffen statt.

KontakteVorstandstreffen: Sven M. Kübler (0 21 29 / 95 81 00)AK Energie: Frank Wolfermann (0 21 29 / 29 81)AK Biotopschutz: Armin Dahl (0 21 29 / 34 22 90)AGNUjugend: Markus Rotzal (0 21 2 / 59 01 57)Kindergruppe: Kornelia Wegmann (02 02 / 6 95 69 67)Landschaftswacht Haan: Volker Hasenfuß (0 21 29 / 5 13 65)Landschaftswacht Gruiten: Hans-Joachim Friebe (0 21 04 / 6 12 09)Umweltkripo Mettmann: (0 21 04) 982 56 15 / am Wochenende 0 21 04 / 99 20BS Haus Bürgel: [email protected] / www.biostation-D-ME.de

Tel. (02 11) 99 61 - 212Internet: http://www.AGNU-Haan.deEmail: [email protected]: [email protected]: 221 085 bei Stadt-Sparkasse Haan BLZ 303 512 20

AGNU Haan e. V. verleiht:Geschirr Fon 0 21 29 / 95 81 00 (Kübler)(für bis zu 100 Personen)

ImpressumDer Kiebitz ist die Zeitschrift der AG Natur + Umwelt Haan e.V. Für Mitglieder der AGNU Haan e.V. sowie der Haaner Ortsgruppen von BUND, NABU und RBN ist der Bezug im Jahresbeitrag enthalten.Herausgeber: AG Natur + Umwelt Haan e.V.Postfach 15 05, 42759 HaanEmail: [email protected]: http://www.AGNU-Haan.deRedaktion: VakantLayout: Frank WolfermannTitelbild: Frank Wolfermann unter Verwendung eines Fotos von Rosemarie DischerBeiträge dieser Ausgabe von: Armin Dahl, Bert van Dijk, Rosemarie Discher, Volker Hasenfuß, Sven M. Kübler, Sigrid van de Sande, Beate WolfermannKorrekturlesen: diesmal nichtAuflage: 510Einzelpreis: 3,00 EuroAbonnement: 10,00 Euro/Jahr frei HausHinweis: Die Artikel sind in der Regel mit vollen Namen gekennzeichnet und können durchaus die Meinung der AGNU Haan e.V. wiedergeben, müssen es aber nicht. Nachdruck ist, mit Angabe der Herkunft, ausdrücklich erwünscht (Belegexemplar erbeten)! Redaktionsschluss: 22.4.2012Der Kiebitz erscheint dreimal im Jahr, nämlich Mitte April, August und Dezember. Redaktionsschluss ist jeweils vier Wochen vorher, d.h. am 15. März, 15. Juli und 15. November.

Inhalt / Impressum Vögel2 Unsere Spatzen4 Mauersegler (Apus apus) in Haan6 Vogel des Jahres 20126 Die Dohle (Coloeus monedula)

Pflanzen7 Die Heidenelke

AGNU Haan e.V.10 Nistkastenkontrolle11 10 Jahre Pflege Kuppe des Sandbergs12 Wilde Bienen auf dem Sandberg13 Aktiver Vogelschutz in unserer Kita 15 Ein treuer Begleiter

Insekten16 Abenteuer Faltertage 2012: BUND ruft

zur großen Falterzählung auf

Kreis Mettmann17 Aus dem Kreis Mettmann

Energie18 Windiges in Theorie und Praxis23 Von Bananenflanke bis Flettner24 Plagiat?

Ständige Rubriken5 Einkaufen beim Erzeuger25 Wann, was, wo, wer?27 Impressum

Was macht der Frosch auf der Erdkröte? Gibt es bald kleine Krösche oder Fröten? Entdeckt von Volker Hasenfuß in der Grube 7

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