kindeswohlgefährdung erkennen, beurteilen, handeln die feststellung von kindeswohlgefährdungen...
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KindeswohlgefährdungErkennen, Beurteilen, Handeln
Die Feststellung von Kindeswohlgefährdungen
findet statt, unter fachlichen und rechtlichen Bewertung von
Lebenslagen hinsichtlich
• Der möglichen Schädigung• Der Erheblichkeit• Des Grades der Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts
KindeswohlgefährdungErkennen, Beurteilen, Handeln
Die Feststellung von Kindeswohlgefährdungen
findet statt, unter fachlichen und rechtlichen Bewertung von
Lebenslagen hinsichtlich
• Der möglichen Schädigung• Der Erheblichkeit• Des Grades der Wahrscheinlichkeit eines Schadenseintritts• Der Fähigkeit der Eltern Gefahren abzuwenden• Der Bereitschaft der Eltern die Gefahr abzuwenden
Instrumente zur Erfassung von Kindeswohlgefährdung
Bei der Konstruktion/Feststellung von Kindeswohlgefährdung können geeignete Instrumente eine wichtige und wertvolle Rolle spielen insbesondere dabei:
• Relevante Faktoren einer Kindeswohlgefährdung beschreiben zu können
• Gezielte Wahrnehmung solcher relevanter Faktoren zu ermöglichen und die Genauigkeit der Beobachtung zu schärfen
• Dokumentationszwang
Die sachliche Basis für eine einzelfallbezogene Einschätzung soll dadurch verbreitert werden
Leitfragen zur Sicherheitseinschätzung bei
potentieller Kindeswohlgefährdung Gewährleistung des Kindeswohls:Inwieweit ist das Wohl des Kindes durch die Sorgeberechtigten
gewährleistet oder ist dies nur zum Teil oder gar nicht der Fall?
ProblemakzeptanzSehen die Sorgeberechtigten und die Kinder selbst ein Problem
oder ist dies weniger oder gar nicht der Fall?
Leitfragen zur Sicherheitseinschätzung bei
potentieller Kindeswohlgefährdung Gewährleistung des Kindeswohls:Inwieweit ist das Wohl des Kindes durch die Sorgeberechtigten
gewährleistet oder ist dies nur zum Teil oder gar nicht der Fall?
ProblemakzeptanzSehen die Sorgeberechtigten und die Kinder selbst ein Problem
oder ist dies weniger oder gar nicht der Fall?
ProblemkongruenzStimmen die SB und die beteiligten Fachkräfte in der Problemkonstruktion
überein oder ist dies weniger oder gar nicht der Fall?
HilfeakzeptanzSind die SB. und die Kinder bereit die ihnen gemachten
Hilfeangebote anzunehmen, zu nutzen oder ist dies nur z. T. oder
gar nicht der Fall
Risiko und Schutzfaktoren
Personale familiäre soziale personale familiäre soziale
Risiken Risiken Risiken Ressourcen Ressourcen Ressourcen
risikoerhöhende risikomildernde
Belastungsfaktoren Schutzfaktoren
Gefährdung des Kindeswohls
Ausmaß von Entwicklungsstörungen bzw.
Der psychischen und physischen Gesundheit
Kinder die besonders von Kindeswohlgefährdung betroffen sind
• Kinder im Alter von 0 – 3 Jahren (VN)• Kinder im Vorschul-, Grundschulalter und in der mittleren
Kindheit (sexuelle Ausbeutung) Verhältnis M/J: von 2/1-4/1
• Geburtsrisiken/Entwicklungsrückstände/Behinderungen• Alkohol und Rauchen während der Schwangerschaft können
zu kleineren bis größeren Fehlbildungen und zu einem geringem Geburtsgewicht führen.
• Kinder aus diesen Familien sind meist schon mit einer Reihe anderer Risikofaktoren belastet.
Kinder die besonders durch Kindeswohlgefährdung betroffen sind
• Früh geborene Kinder u. Kinder mit einem geringem Geburtsgewicht, haben ein höheres Misshandlungs- und Vernachlässigungsrisiko.
• Dieses Risiko kommt i. d. R. erst dann zum Tragen, wenn noch andere Risiken vorhanden sind.
• Kinder, die eine Sonderschule besuchen, haben deutlich mehr Kindeswohlgefährdungen erlebt.
• Ursache:• Behinderte Kinder werden u. U. als Kinder mit „geringerem
Wert“ angesehen. Die Befürchtung, dass eine Kindeswohlgefährdung wahrgenommen werden könnte, ist nicht so hoch.
Kinder die besonders von Kindeswohlgefährdungen betroffen sind
• Kindliche Regulations und Verhaltensstörungen
• Schreien/Fütter-/Gedeihstörungen können bei Eltern Angst, Hilflosigkeit, Überforderung und Ärger auslösen.
• Risiko: Rückzug, Misshandlung, Vernachlässigung
Kinder die besonders von Kindeswohlgefährdungen betroffen sind
• Kindliche Regulations und Verhaltensstörungen• Schreien/Fütter-/Gedeihstörungen können bei Eltern Angst,
Hilflosigkeit, Überforderung und Ärger auslösen • Risiko: Rückzug, Misshandlung, Vernachlässigung
• Misshandelte Kinder zeigen aus Sicht ihrer Eltern mehr Auffälligkeiten. Außenstehende bestätigen diesen Eindruck meist nicht.
• Wenn Auffälligkeiten der Kinder nicht medizinisch erklärbar sind, dann erhöht sich das MH/VN Risiko.
• Unzureichende Fürsorge und Empathie seitens der Eltern verstärken bereits vorhandene Symptome. (Rückkopplungsschleifen)
VernachlässigungAndauerndes/wiederholtes unterlassen fürsorglichen Handelns, das zu vorhersehbaren erheblichen Beeinträchtigungen der physischen /psychischen Situation eines Kindes führt, oder ein hohes Risiko solcher Folgen beinhaltet.
Eine Vernachlässigung kann aktiv oder passiv erfolgen, aufgrund unzureichenden Wissens oder ungenügender Einsicht.
VernachlässigungAndauerndes/wiederholtes unterlassen fürsorglichen Handelns, das zu vorhersehbaren erheblichen Beeinträchtigungen der physischen /psychischen Situation eines Kindes führt, oder ein hohes Risiko solcher Folgen beinhaltet.
Eine Vernachlässigung kann aktiv oder passiv erfolgen, aufgrund unzureichenden Wissens oder ungenügender Einsicht.
Bereiche der VernachlässigungErzieherische/Kognitive VN
Emotionale VN
Körperliche VN
Verschiedene Vernachlässigungsmuster:
• Desorganisierte VN• Emotionsvermeidende VN• Depressive Form der VN
• Im Grenzbereich:• Distanziertes / unengagiertes Verhalten der Bezugspersonen
bezüglich der Versorgung des Kindes.• Auch dieses Verhalten hat negative Auswirkungen.• Die Folgen sind aber nicht so durchgängig und stark wie dies
bei VN der Fall ist.
Ohne genaue Kenntnis der Situation ist Vernachlässigung oft nicht von großer Armut zu unterscheiden.
Wird ein Kind nicht versorgt, kann es sich auch um eine Straf- oder Racheaktion handeln (psychische physische Misshandlung)
Ohne genaue Kenntnis der Situation ist Vernachlässigung oft nicht von großer Armut zu unterscheiden.
Wird ein Kind nicht versorgt, kann es sich auch um eine Straf- oder Racheaktion handeln (psychische physische Misshandlung)
Vernachlässigendes Verhalten wohlhabender Eltern kann durch Einsatz von Geldmittel und durch Organisation kaschiert werden.
Ein Kind kann u. U. nur von einem Elternteil vernachlässigt werden, während der andere Elternteil mit seinem Verhalten dazu beiträgt, dass die Vernachlässigung verborgen bleibt-
Folgen von Vernachlässigung
• Beeinträchtigung der körperlichen Entwicklung
• Beeinträchtigung der gesundheitlichen Entwicklung
• Unterdurchschnittliche Schulleistungen
• Entwicklungsrückstände in vielen Bereichen
• Störungen im Sozialverhalten
Folgen von Vernachlässigung
• Beeinträchtigung der körperlichen Entwicklung
• Beeinträchtigung der gesundheitlichen Entwicklung
• Unterdurchschnittliche Schulleistungen
• Entwicklungsrückstände in vielen Bereichen
• Störungen im Sozialverhalten
• Lernbereitschaft/Lerninteresse und Selbstvertrauen werden dauerhaft beeinträchtigt
Folgen von Vernachlässigung
Beeinträchtigungen in der sozioemotionalen Entwicklung:
• Eine stabile Bindungsbeziehung zur Mutter war/ist oft nicht vorhanden
• VN Kinder haben ein schwächeres Selbstbewusstsein, sie haben oft keine Freunde
Folgen von Vernachlässigung
Beeinträchtigungen in der sozialen/emotionalen Entwicklung:
• Eine stabile Bindungsbeziehung zur Mutter ist nicht vorhanden• VN Kinder haben ein schwächeres Selbstbewusstsein, sie
haben oft keine Freunde• Sie sind sozial zurückgezogener• Sie sind weniger kompetent beim Lösen von sozialen
Konfliktsituationen• Im Erwachsenenalter sind die Scheidungszahlen doppelt so
hoch, obwohl sie als erwachsene seltener Partnerschaften eingehen.
Folgen von Vernachlässigung
Psychische Gesundheit:• Mehrbelastung bei Angststörungen, Depressionen, sozialem
Rückzug und ausagierendem Verhalten• Im Erwachsenenalter:• Erhöhtes Risiko für Suizidales Verhalten• Erhöhtes Risiko für Suchterkrankungen• Etwa 10% der massiv vernachlässigten Kinder schaffen es
symptomfrei zu bleiben.
• Vernachlässigte Kinder sind hoch belastet sie benötigen besonderen Schutz und Unterstützung
Einstufung und Schweregrad bei Vernachlässigung
5 Beurteilungskriterien: 1. Zeitliche Dauer
2. Ausprägung der VN innerhalb einzelner Bereiche
3. Ausdehnung der VN über einzelne Bereiche hinaus
4. Ausmaß der Folgen innerhalb der einzelnen Bereiche
5. Anzahl der vernachlässigenden Personen
• Geringgradige Vernachlässigung• Zeitlich begrenzte Vernachlässigung aufgrund z. B.
Scheidung/Erkrankung. Elternteilen, temporären Familienkrisen usw. Nach Beendigung der temporären Unterversorgung ist keine Förder-/Hilfsmaßnahme notwendig.
Einstufung und Schweregrad bei Vernachlässigung
• Mittelgradige Vernachlässigung• In allen Beurteilungskriterien liegen stärkere
Ausprägungen vor, wodurch Hilfe und Fördermaßnahmen notwendig werden.
Hochgradige Vernachlässigung• Bei Vorliegen einer zeitlich überdauernden langfristigen VN die viele
Bereiche der kindlichen Entwicklung betrifft und zu vielen übergreifenden Entwicklungsdefiziten usw. führt. Häufig vernachlässigen beide Elternteile das Kind.