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Kinotechnik [email protected] Stand 08.03.2019 Seite 1 Menschen gehen ins Kino. Doch so alltäglich das Kinoerlebnis ist: Wie das Filmtheater als wirtschaftlicher Kulturbetrieb funktioniert, ist auch für regelmäßige Kinobesucher so unbekannt wie der Vorführraum, den sie niemals betreten.

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Menschen gehen ins Kino. Doch so alltäglich das Kinoerlebnis ist: Wie das Filmtheater als wirtschaftlicher Kulturbetrieb funktioniert, ist auch für regelmäßige Kinobesucher so unbekannt wie der

Vorführraum, den sie niemals betreten.

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Kinotechnik

Vom Filmtheater zum Multiplexkino

gestern und heute

Im analogen Kino erfolgte die Wiedergabe von Filmen durch den 35mm-Film, im

Regelfall bestehend aus Polyestermaterial, aber im Grundsatz noch genauso wie vor

gut 100 Jahren, als die Bilder laufen lernten. Natürlich hat es über die Jahre

unzählige Verbesserungen und Entwicklungen gegeben, die mit 35mm-Filmen eine

sehr gute Qualität möglich machten. Der Ton wurde meistens schon digital, wenn

auch komprimiert, vorgeführt, aber das ändert nichts daran, dass Kinos meistens

noch mit klassischen Filmrollen beliefert wurden, die dann von mechanischen

Projektoren abgespielt wurden.

Im digitalen Kino wird nun wirklich (fast) alles anders. Anstelle der schweren Filmrollen werden die Kinos mit digitalen Daten beliefert, entweder auf handelsüblichen Wechselfestplatten, über das Internet oder über Satellitenstrecken. Der komplette Film wird in einem Ordner auf der Festplatte, der Bild-, Ton- und ggf. Untertiteldaten neben weiteren Daten, die zur Wiedergabe benötigt werden, gespeichert. Die gute Nachricht für die Kinobranche (und die schlechte für Raubkopierer) vorab: die Daten sind mehrfach verschlüsselt, und zwar nach einem Standard, der dem Sicherheitssystem für Bankkonten entspricht. Ohne entsprechenden, systembezogenen und auch noch zeitlich limitierten Code-Schlüssel lässt sich kein Film mehr abspielen. Die viel bessere Nachricht gilt aber den Kinobesuchern: mit digitalem Kino kommt der Besucher in den Genuss, ein identisches Abbild der „Nullkopie“ erleben zu können. Also so, wie bei der allerersten Version des Films, genau wie die Filmemacher sie auch bei der Produktion sehen und hören konnte, und das in jeder Vorstellung und an jedem Tag. Denn digitale Daten können natürlich, ganz im Gegenteil zu analogen Filmbändern, nicht verkratzen oder verstauben. Digitales Kino bringt Weltpremierenqualität für jeden Gast. Neben dem perfekten Bild, profitiert auch die Tonqualität ganz erheblich, auch wenn der Ton im Kino schon seit längerem digital ist. Beim Digital Cinema ist der Ton grundsätzlich unkomprimiert auf bis zu 16 Kanälen und übertrifft in der Klangqualität mit 24 Bit und 48 oder gar 96 KHz Sampling jede CD und sogar manch höherwertiges Format daheim. Was der Kinobesucher hört, ist nichts anderes als das Master, welches bei der Abmischung des Films erstellt wurde. Wie kommt der digitale Film ins Kino? Im Regelfall werden die Kinos im digitalen Kino von heute seitens der Filmstudios und Filmverleiher mit Festplatten beliefert. Die Filmdaten werden dann vor Ort im Vorführraum auf die Wiedergaberserver überspielt. Die Filme werden also wohlgemerkt nicht von diesen Festplatten abgespielt, viel mehr dienen diese lediglich als Transportmedium. Die Wiedergabe selbst findet von einem speziellen Wiedergabeserver statt, um den extrem hohen Sicherheitsstandards zu genügen. Dazu gehört, dass neben den Filmdaten selbst ein separater, auf den einzelnen Kinosaal bezogener Schlüssel vorliegen muss, um die mit einem AES-128-Bit-Algorithmus codierten Daten freizuschalten.

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Ein zweistündiger Film hat eine Datenmenge von ca. 150 bis 250 Gigabyte, je nach Detailgehalt des Inhalts. Zur verlustfreien Komprimierung des Bildes wird eine JPEG2000-Kompression vorgenommen, die den Vorteil hat, dass hier Bild für Bild analysiert und komprimiert wird. Zudem können unterschiedliche Auflösungen aus ein und derselben Datei generiert werden, da JPEG2000 skalierbar ist. Die Wiedergabetechnik Eine digitaler Kinoprojektor ist völlig anders als ein klassischer Filmprojektor. Im Prinzip handelt es sich um einen hochspezialisierten Videoprojektor mit einem ebenso speziellen Videoserver. Neben dem nachvollziehbar hohen Sicherheitsbedürfnis stellt natürlich insbesondere die gewollte Wiedergabequalität von Bild und Ton auf Niveau der „Nullkopie“ extreme Anforderungen an das Equipment. Es wäre insofern ein großer Irrtum zu glauben, dass diese Technik auch nur im Ansatz mit Geräten aus dem Bereich Home-Cinema zu vergleichen wäre. Oder konkreter: ein Sony-Projektionssystem, ist ca. 1,60 hoch, wiegt über 200 Kilogramm und verbraucht 6 KW/h Strom. Die Bildqualität – eine Frage der Auflösung! Im digitalen Kino definieren sich Qualitäten nicht mehr über die Größe des Bildes auf der Kopie, sondern über die Anzahl und Größe der Bildpunkte auf der Leinwand. Die Hollywood-Studios haben hier ganz klare Vorstellung geäußert, wie die digitale Zukunft des Kinos aus technischer Sicht aussehen soll, die aus diesen Vorschlägen resultierende „DCI-Spezifikation“ war und ist insofern die Grundlage für alle internationalen Standards für das neue, digitale Kino. In Bezug auf die Bildauflösung sind zwei Varianten vorgesehen: zunächst einmal 2.048 x 1.080 Pixel (genannt „2K“ in Hinblick auf die gerundete Anzahl der horizontalen Bildpunkte). Seitenverhältnis 1:1,89. Das ist zwar schon mehr, als eine analoge Aufführungskopie eines 35mm Films zu leisten vermag, aber verdächtig nah an dem, was heutzutage schon in vielen Haushalten täglich über den Flachbildschirm flimmert: „FullHD“, z. B. im HDTV oder von einer Blu-Ray, ist 1.920 x 1.080, damit 2K eigentlich nur 4 % mehr. Wenn man sich nun die riesigen Bildwände in einem Kinosaal vor Augen hält, dann kommt man schnell zu dem Schluss, dass eine solche Auflösung auf Dauer nicht ausreichend sein kann, mehr noch, gerade in den vorderen Sitzreihen läuft man sogar Gefahr, einzelne Pixel bewusst als solche wahrzunehmen. Der Fairness halber muss man allerdings erwähnen, dass sich die Qualität des digitalen Kinos nicht nur über die schiere Anzahl der Pixel definiert, sondern über weitere Attribute wie Farbraum, Auflösung und Komprimierung Mit dem riesigen „XYZ“-Farbraum, 12 Bit und RGB 4:4:4 ohne Subsampling mehr als auf der sicheren Seite und Welten besser als alles, was je in einem Wohnzimmer gesichtet wurde. Warum 4K? Die zweite, höhere Bildauflösung, die von den Filmstudios vorgeschlagen wurde, ist mit 4.096 x 2.160 ungleich höher, nämlich das Vierfache von 2K. Trotzdem wird hier – leicht irreführend – von „4K“ gesprochen, wieder in Hinblick auf die gerundete Anzahl der horizontalen Pixel, was fälschlicherweise suggeriert, das 4K nur die doppelte Auflösung von 2K biete, da dies aber sowohl horizontal als auch vertikal der Fall ist, ist es faktisch eben die vierfache. Natürlich werden die Leinwände mit 4K nicht viermal so groß, viel mehr werden die Bildpunkt viermal so klein und damit von allen Plätzen in einem Kinosaal unsichtbar, schlichtweg, weil das menschliche Auge gar nicht mehr auflösen kann.

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Insofern ist 4K vermutlich die perfekte Auflösung für das digitale Kino – mehr macht keinen Sinn, weil man keinen Unterschied sehen würde, weniger wäre aber verdammt nah an überdimensionalem Fernsehen. Ein 4K Projektor der CineAlta-Serie von Sony, der diese hohe Auflösung bietet. Der sichtbare Vorteil ist, dass 4K-Filme in ihrer ganzen Pracht projiziert werden, die manch einen an das Erlebnis von 70mm-Vorführungen erinnern mag – halt nur mit dem Vorteil, dass immer und in jeder Vorstellung eine perfekte, brandneue „Kopie“ gezeigt wird. Aber auch 2K-Filme profitieren von der 4K-Projektion, wird die vorhandene Auflösung doch intelligent hochskaliert – und die Pixel auf der Bildwand bleiben immer so klein wie bei 4K eben üblich, eben unsichtbar. Die dritte Dimension Neben einer buchstäblich unerhörten und ungesehenen Wiedergabequalität öffnet digitales Kino aber noch eine ganz andere Perspektive, nämlich die auf die dritte Dimension. Mit digitaler Projektion ist 3D in bis vor kurzem undenkbarer Qualität möglich, die so gar nichts mehr mit den mäßigen Rot-Grün-Brillen-Erfahrungen der 70er Jahre oder gar „Tutti Frutti“ im Fernsehen zu tun hat. Die technische Herausforderung bei 3D ist im Prinzip simpel formuliert, aber eben schwieriger zu realisieren: eigentlich geht es ja nur darum, zwei Filme gleichzeitig zu zeigen, den einen für das linke und den anderen für das rechte Auge, damit ein räumlicher Bildeindruck entsteht. Das eigentliche Problem ist aber, dies mit nur einem Projektor zu tun und dabei auch noch sicherzustellen, dass das linke Auge auch tatsächlich nur den „linken“ und das rechte nur den „rechten“ Film sieht. Eine technische Grundlage stellt der Umstand dar, dass digitale 3D-Filme grundsätzlich „nur“ 2K-Auflösung haben, was daran liegt, dass zwei Bilder gleichzeitig verarbeitet werden müssen, also 48 statt 24 Bilder pro Sekunde, und realistische Datenraten damit schon völlig ausgereizt sind. 2K-Einzelprojektionssysteme geben solche 3D-Filme wieder, in dem sie abwechselnd die Bilder für die linken und rechten Augen der Betrachter zeigen. Um hier störende Stroboskop-Effekte zu vermeiden, wird jedes Bild dreimal wiederholt (man spricht hier von „triple flash“). Es werden also 2 (für beide Augen) x 24 Bilder / Sekunde 3 x wiederholt, d. h. auf den Betrachter prasseln satte 144 Bilder / Sekunde ein, die dann erst mal vom Gehirn in ein räumliches Bild zusammengesetzt werden wollen, zumal ja immer nur ein Auge eine Bildformation erhält, während das andere „stummgeschaltet“ ist. Dennoch ist das Ergebnis ausgesprochen ansehnlich und liefert bereits eine hervorragende Qualität, allerdings bedingt die Art der Wiedergabe beim ein oder anderen Betrachter über die Dauer eines Spielfilms unter Umständen eine gewisse Ermüdung oder gar Kopfschmerzen.

Die Zukunft des Kinos.

1960 gab es 450 Kinos in West-Berlin.

Heute gibt es 150 Leinwände in ganz Berlin.

Multiplexkinos mit 5 - 20 Säle und täglich mit bis zu 20 verschiedenen Filmen

in mehreren Sprachen.

Im Heimkino sieht man auf dem Sofa DVD´s,div. Fernsehstadion, Mediatheken und

Streamingdienste. Hier muß das Kino mit moderner Kinotechnik gegenhalten.

In ganz Deutschland gibt es 1.630 Kinos mit insgesamt 4.637 Leinwänden

und 782.742 Sitzplätzen.

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Filmtheater

Zoo-Palast (Berlin) 1957 - 2011 1070 Plätze

Zoo-Palast (Berlin) seit 2013 7 Leinwände mit 1600 Plätze

Kino 1 : 770 Plätze 175 qm Leinwand 40 Kanal-Atmos 155.000 Watt

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Das Gloria-Kino in Kassel ist 1954 eröffnet worden und besitzt den Charme und die Wärme eines typischen 50ger-Jahre Kinos. Nach mehreren Renovierungen ist es heute mit 342 Plätzen und mit einer modernen Projektion und Soundanlage ausgestattet. Die Projektion im Gloria Kino wurde im Frühjahr 2012 digitalisiert. Neben der digitalen Projektion bietet das Gloria die standardmäßige 35mm Kinoprojektion in vier verschiedenen Bildformaten, die Möglichkeit zur Projektion von 16mm Filmen.

Architekt Paul Bode

Multiplexkino ( im Raum Kassel )

Cine Star Kassel 13 Säle mit 3397 Plätze. (Jan 2000) Kino1, 175 qm Bildwand

Cine-Royal Fritzlar 7 Säle mit 802 Plätze.

Cineplex Capitol 7 Säle mit 1371 Plätze. (Dez 2000) Kino 1, 105 qm Bildwand

Baunatal 6 Säle mit 688 Plätze. (Juli 2015) Kino 1, 77qm Bildwand (DOLBY-Atmos)

Schachtelkino

dunkler Raum,

geringe Beleuchtung,

kein Vorhang,

Bildwandformat

1 : 1,85,

CinemaScopeformat

1 : 2,55

Bild wird kleiner anstatt breiter.

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Die Kinorückseite.

Fenster zum Vorführraum.

Früher waren hier mehrere kleine

Fenster. Für mehrere Projektoren

und Sichtfenster für den Vorführer.

Hinter diesem Fenster verbrigt sich

die Kinotechnik. Heute im

vollautomatischen Ablauf.

Ein Filmvorführer wird nicht mehr

benötigt.

Technische Daten

35mm Film früher Nitro-Acetatfilm hoch brennbar,heute Sicherheitsfilm aus Polyester

90min = 2500m = 5 Akte = 25 kg

Der Ton ist dem Bild um 19 Bilder voraus. Der Bildabstand beträgt 19 mm.

Die Bildgeschwindigkeit beträgt 24 Bilder/sec mit 48 Intervallen/sec.

Bildformate WS=WideScreen 1:1,85; CS=CinemaScope 1:2,4

TV 4:3=1:1,33 16:9=1:177

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Bildformate

Stadardbild CinemaScopebild

Breitwandbild mit Anamorphoten- Weitwinkeloptik projiziert.

jeweils mit 2 Kanal Tonspur.

Tonformate

Tonspuren Analog Lichtton 2 Kanal Stereo Digital Dolby 5.1 - Sony Dynamic Digital Sound - DTS Zeitcode

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mechanische Funktionsbauteile

Malteserkreuz

Schaltwalze zum

Filmtransport um 4 Transportlöcher.

Flügelblende

1/3 dunkel, 2/3 hell

zur Abdeckung der

Transportbewegung

Vorführraum (1960)

Ernemann (Zeiss) 2 Spulen-Projektor mit Gleichrichter und Umspuler.

Im ersten Projektor läuft die Filmrolle von oben nach unten in 15 Minuten ab. Danach wird auf den zweiten Projektor, zur lückenlosen Vorführung umgeschaltet.

Achtungszeichen zum Hochfahren 218, Überblendzeichen 24 Bilder vor Bildende.

Im ersten Projektor wird dann der dritte Akt eingelegt und eine neue Kohleelektrode

in das Lampenhaus eingesetzt. Der vorgeführte Film muss auf dem Umspultisch

zurück gespult werden. Vorspannfarbe der einzelnen Akte: (500 bis 600 m pro Akt)

1.Akt = rot, 2.Akt = blau, 3.Akt = grün, 4.Akt = orange, 5.Akt = lila, 6.Akt = gelb

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Lampenhaus mit Kohleelektroden (Lichtbogenlampe)

Die Minuskohle, links, ist in 20 Minuten abgebrannt.

Lampenhaus mit Xenonlampe (Seit 1970)

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Xenon Anschlüsse

500-1000 Betriebsstunden ca. 3 Monate 30% Wirkungsgrad

Trigger wire = Auslöser Draht - Wolframelektroden - Xenongas

Kühlung auf 280°C. Druck in der Lampe: kalt 8bar, warm 70bar

Die Lampe darf nur von

einem qualifizierten

Techniker ausgetauscht

werden.

EXPLOSIONSGEFAHR.

Tragen Sie die autorisierte

Schutzkleidung, wenn die

Lampentür offen ist und bei

Arbeiten an der Lampe.

Üben Sie nie Dreh- oder

Biegekraft auf das

Quartzlampengehäuse aus.

Verwenden Sie eine Lampe

mit der richtigen

Wattleistung. Vergewissern

Sie sich, dass Personen,

die in der Nähe des

Projektors arbeiten,

entsprechende

Schutzkleidung tragen. Versuchen Sie nie, die Lampe abzunehmen, wenn sie heiß ist. Die

heiße Lampe steht unter starkem Druck. Sie kann explodieren und Verletzung und/oder

Sachschaden verursachen. Lassen Sie sie vollständig abkühlen.

Wenn eine Lampe die Hälfte der Lampenlebensdauer erreicht hat, sollte sie um 180° gedreht

werden, um eine gleichmäßige Brennbelastung zu gewährleisten und damit sowohl die

Leistung als auch die Lebensdauer zu erhöhen.

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Zündung

Zündspannung 40 kV

Brennspannung

24 - 40V Gleichstrom

dimmbar.

Wolframelektroden

Xenongas

6000 °K (Anode glüht)

Schwärzung

( Nach halber

Standzeit,

dann um

180° drehen )

Xenonkolben Sortiment

2-8 kW 500-1000 Std 1.200 €

Dimmbar, 24 - 40V GS 170A

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Einspulenprojektor

Nachteil:

Der 2500 m lange

Film muss nach

jeder Vorstellung

zurückgespult

werden.

Die Filme werden

vom Verleih in

einzelnen Akten

à 500m angeliefert

und müssen dann

zusammen geklebt

werden. Bei der

Rückgabe werden

sie dann wieder

getrennt.

Und das in jedem

Kino.

Vorspannfarbe der einzelnen Akte

1.Akt = rot, 2.Akt = blau, 3.Akt = grün, 4.Akt = orange, 5.Akt = lila, 6.Akt = gelb

Filmteller für 2 Filme

Auch hier müssen die

Filmrollen zusammen

geklebt und später wieder

auseinander geschnitten

werden.

Vom oberen Teller wird

der Film von der Mitte

abgespult,

und auf den mittlerer

Teller aufspult.

In der nächsten

Vorstellung läuft der Film

vom mittleren Teller auf

den oberen Teller.

Der unterer Teller ist für

einen zweiten Film

vorgesehen. zB. für die

Nachmittagsvorstellung.

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Cinemeccanica Projektor Victoria 5

Cinemeccanica ist ein auf Kinoprojektoren spezialisiertes Unternehmen,

das 1920 in Mailand (Italien) gegründet wurde.

Der Filmprojektor Victoria 5 wurde 1975 eingeführt.

Der Film kommt von oben und geht unten zum Filmteller.

Der Programmablauf einer Kinovorstellung mit den Steuerungssignalen ( CUE )

1.Akt

2.Akt

3.Akt

letzter Akt

Vorspann

Vorspann

Vorspann

Nachspann

Nachspann

Nachspann

NachspannVorspann Titelabspann

Vorlauf nach 18 Uhr nach 18 Uhr Schwarzband vor 18 Uhr vor 18 Uhr

Werbung und Trailer

gleiches Bild für Kontrollebeim Zusammenkleben

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1

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3

3

2

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1

1

1

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Ab

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Schaltmarken

Vorlauf Schlußbandletzter Akt

HauptfilmSchwarzband Schwarzband undStartband 1.Akt

Werbung nach 18 Uhr)

Werbung (immer)

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Manueller Vorlaufbis 18 Uhr

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Projektor, Funktionsteile und Filmlauf

Der Film läuft von oben nach unten. Das Bild steht auf dem Kopf. Das Bild ist höhen- und seitenverkehrt. Das Objektiv dreht es dann. (Strahlensatz) Die Schaltrolle (Malteserkreuz) für den Bildtransport. Die Tonrolle für analog- und digital-Ton. Vom ruckartigen zum gleichmäßigen Lauf. Der dts-Leser für den Timecode. Schaltmarkenerkennung für automatische Steuerung zu Pause und Filmende.

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Tonsysteme

4 Kanal Analog Stereo aus 2 werden 4 Kanäle,

durch Phasenlage und Frequenzbereich.

Ist die Phasenlage gleich kommt der Ton von vorne.

Ist die Phasenlage ungleich kommt der Ton von der Seite und von hinten.

Dolby 5.1 Digital, Links und rechts, ist hinten und seitlich ein gemeinsamer Kanal.

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Dolby 7.1 Links und rechts, ist hinten und seitlich ein getrennter Kanal. Heute Standard.

Dolby Atmos ist auf der Festplatte mit 128 Kanälen, 64 Kanäle für Ton und 64 Kanäle für Lichtsteuerung, D-Box Decoder usw.

( 34 Tonkanäle in Baunatal )

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Cinema Prozessoren ( NF-Vorverstärker ) nur ein Gerät ist erforderlich.

DOLBY CP750 (analog und digital), DOLBY CP850 (ATMOS), DATASAT AP 20 Volles Dolby Atmos-Rendering Dolby Atmos Rendering zu Dolby Surround 7.1 Dolby Surround 7.1 und 5.1 Wiedergabe Dolby-Codec-Unterstützung für alternative Inhalte (Dolby TrueHD-, Dolby Digital Plus,Dolby Digital- und Dolby E-Upmixing von nicht-digitalen Kinopaket-Inhalten) 16 Kanäle DCI PCM-Audioeingang Unterstützung für 64 Lautsprecher-Feeds, konfigurierbar zwischen 16 analogen Ausgängen und einem Dolby Atmos Connect-Ausgang Flexible I / O für eine Vielzahl von Inhaltsquellen (16-Kanal AES, S / PDIF, optisch, Stereo analog, öffentliches Ansage-Mikrofon) Dolby Show Manager Integration und Web Service APIs zur einfachen Integration in TMS- und NOC-Systeme. Vereinfachte Installation, Wartung und den täglichen Betrieb von Kino-Soundsystemen. Hochentwickelte EQ-Verarbeitung zur Verbesserung der Kino-Audiowiedergabe.

Standardlautstärke Dolby Level 7

Das ist ein relativer Wert, den der Filmregisseur, passend zum Film festlegt.

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Leistungs-Endstufen QSC - System 2 Kanäle Stereo je 400W je 900W je 1310W

Audioschrank

mit Dolby-Atmos Vorverstärker und 56 Endstufen von QSC

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Lautsprecher

Lautsprecher ( passiv )

FRONT SYSTEMS (80Hz-20kHz) 1400W

SUBWOOFERS (Tiefbass) (18 Hz - 300 Hz ) 2400W, Bei Dolby-Atmos auch hinten.

SURROUND SPEAKERS seitlich, hinten und oben (55 Hz - 20 kHz ) je 400W

Stimmumfang 100Hz-12kHz

Der Begriff Grundfrequenz, auch Grundschwingung oder Grundton, ist ein Begriff

aus der Schwingungslehre, Akustik bzw. Elektrotechnik, der die tiefste (unterste)

Frequenz in einem Gemisch harmonischer Frequenzen bezeichnet. Unter Frequenz

versteht man die Anzahl von Schwingungen pro Zeit.

Eine Harmonische oberhalb der Grundfrequenz wird auch Oberschwingung, teilweise

auch Oberwelle und in der Musik Oberton genannt. Als Funktion der Zeit beschreibt

die Harmonische eine rein sinusförmige Schwingung.

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Kinotechnik [email protected] Stand 08.03.2019 Seite 22

Bühne

Lautsprecheranordnung Doppelsystem mit Hochtonkalotte für Links, Mitte, Rechts und zweimal Subwoofer.

Bildwand Mikroperforiert, Silberwand Alu beschichtet (700 kg)

Die Fa.Harkness Bildwand mit über 65.000 Löchern pro Quadratmeter sorgt für ein helleres

und besseres Bild und höhererem Lichtreflexionsgrad. Die kleineren Löcher ermöglichen

auch ein näheres Betrachtungserlebnis mit weniger sichtbaren Nähten, während die erhöhte

Anzahl von Perforationen eine geringere Schalldämpfung bietet.

Harkness '4K Digital Perforation Muster wurde speziell entwickelt, um den Beginn des Moiré-Effekts zu reduzieren. Moiré-Fransen entstehen, wenn sich das Webmuster eines Bildschirms ausrichtet und dann mit den verpixelten Bildern des Projektors interferiert, was zu einem unerwünschten, stroboskopartigen Effekt über den Bildschirm führt, der einen großen Einfluss auf das Kinoerlebnis haben kann. Mit zunehmender Auflösung von Projektoren ist dies ein häufiges Problem in der modernen digitalen Bildgebung. Das neue Perforationsmuster trägt dazu bei, dies auszugleichen.

Kaschierung bezeichnet im Kino den schwarzen Rand der Leinwand, der die genutzte

Projektionsfläche begrenzt. Da Filme in unterschiedlichen Formaten bzw.

Seitenverhältnissen (1,33:1, 1,66:1, 1,85:1; bis zu 2,55:1 bei CinemaScope) dargestellt

werden, ist der Rand in Kinos verschiebbar. Die Bildwand ist in den meisten Kinosälen so

konstruiert, dass sie bei maximaler Bildgröße ein Bild im Cinemascope-Format darstellt und

schmalere Formate durch eine bewegliche Kaschierung begrenzt werden. Seltener ist die

Bildwand auf ein Bild im Breitwand-Format (heute in der Regel 1,85:1) ausgelegt, und es

wird die Kaschierung am oberen und unteren Rand der Bildwand bewegt. In Einzelfällen

werden auch beide Verfahren kombiniert. Der seitliche Rand wird dabei oft gemeinsam mit

dem Vorhang bewegt.

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Die Digitalisierung

Die Tage der analogen Filmrollen sind gezählt. Auch vor den Kinos macht die Digitalisierung

nicht halt. Um die vielfältige deutsche Kinolandschaft zu erhalten, fördert die

Kulturstaatsministerin die Umrüstung auf digitale Projektionstechnik. Immer mehr Filme

werden bereits digital produziert. An der Umstellung auf digitale Projektion kommt deshalb

kein Kino mehr vorbei. Da diese Umstellung mit hohen Kosten verbunden ist, bedeutet das

gerade für viele kleinere Kinos in Deutschland eine Existenzgefährdung.

Die Regierungsparteien haben im Koalitionsvertrag vereinbart, in einer Gemeinschaftsaktion

von Bund, Ländern, der Filmförderungsanstalt (FFA) sowie der Filmwirtschaft schrittweise

die flächendeckende Digitalisierung der Kinos zu erreichen. Dadurch soll die Vielfalt der

deutschen Kinolandschaft erhalten werden.

Um Kinos zu unterstützen, die die Umrüstung auf digitales Abspiel nicht aus eigener Kraft

bewerkstelligen können, gibt es seit 2011 ein Förderprogramm in Höhe von 20 Millionen

Euro. Davon profitieren vor allem zahlreiche kleinere Kinos und Filmkunsttheater.

Gleichzeitig hat auch die Filmförderungsanstalt (FFA) ein Programm gestartet, das die

Digitalisierung der Kinos mit 15 Millionen Euro unterstützt. Beide Programme werden von der

FFA abgewickelt. Und sie sind erfolgreich: Inzwischen haben schon über die Hälfte der

avisierten Leinwände Fördermittel erhalten.

Neben der Beauftragten für Kultur und Medien und der FFA haben auch die Länder Mittel für

die Umrüstung der Kinos auf digitale Technik bereitgestellt.

Unterstützung kommt außerdem von den Filmverleihern. Sie profitieren am meisten von der

Umrüstung auf digitale Projektion. Jedes Kino, das Anspruch auf Förderung hat, kann

deshalb auch einen Beitrag der Verleiher beantragen. Ein Finanzierungsmodell, das

ebenfalls durch die FFA abgewickelt wird.

Der 35 mm Film geht, und der Filmvorführer auch.

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Filme als Sondermüll Leicht entzündlich. Nitrofilme. Höchstlagermenge 25 kg. Über diesem Text ein oranges Feuersymbol. Die Botschaft auf dem Türschild des Bundesarchivs ist klar: Was sich im Raum befindet, ist mit Vorsicht zu genießen. In einem Bunker im brandenburgischen Hoppegarten lagern 35-Millimeter-Filmrollen aus der Zeit vor 1945. Die Nitrozellulose, die als Filmunterlage einst verbreitet war, ist leicht entzündlich. Die Folge: Das Bundesarchiv vernichtet aus Sicherheitsgründen seit Jahrzehnten Originalfilme. „Von den 140 000 Rollen Nitrofilm, die nach der Wiedervereinigung im Bundesarchiv lagerten, existieren heute nur noch knapp 70 000", sagt der Historiker Dirk Alt aus Hannover. In den Augen von Alt und vieler seiner Kollegen ist die Zerstörung historischen Film-materials seit den 90er-Jahren ein Skandal: „Es gibt Material, das ohne vorherige Kopie vernichtet wurde, weil es von Archivaren als historisch unbedeutend eingestuft wurde, besonders Wochenschauen und Dokumentarfilme. Andere Nitrofilme werden vor der Zerstörung umkopiert, doch dabei gehen wichtige Informationen wie die Bildschärfe oder Arbeitsspuren wie Filmschnitte und damit Hinweise auf Zensur verloren." Das Filmarchiv beruft sich auf gesetzliche Vorgaben - Nitrofilme fallen unter das Sprengstoffgesetz. Alt widerspricht: „Dieses Gesetz kennt kein Vernichtungsgebot." Außerdem verstoße Deutschland mit der Zerstörung gegen die Grundsätze des internationalen Filmarchivverbandes. Dafür stünde es international in der Kritik. Frankreich, Großbritannien und die USA zeigten, dass es möglich ist, diese Filme zu erhalten, ohne Menschen zu gefährden:,, Mit mehr Personal und einer Modifizierung des Brandschutzes", sagt Alt. Aus seiner Sicht ist das deutsche Filmerbe noch aus einem anderen Grund heute gefährdet: Ab 2016 werden Nitrofilme nicht mehr auf Polyesterfilme kopiert, sondern digitalisiert. Dies bei einer wesentlich geringeren Lebenserwartung für die digitale Kopie sowie fehlenden internationalen Standards. „Das Original ist immer das Beste, solange es intakt ist. Vor allem ist es fälschungssicher, während digitale Daten manipuliert werden können." Zudem sei für alle neuen digitalen Filmproduktionen aus Deutschland eine analoge Kopie nötig, um sie dauerhaft zu sichern. „In den USA werden die Filme von den großen Hollywood-Unternehmen analog kopiert, weil man nicht weiß, wie lange man die heutigen Daten auslesen kann. In Deutschland passiert das nicht. So droht bei uns der doppelte Filmverlust, sowohl des historischen Materials als auch der neuen Filme." Historiker wie Alt wünschen sich ein Filmarchiv, das unabhängig vom Bundesarchiv arbeitet - damit künftig Filmwissenschaftler und nicht mehr Archivare über den Wert von Filmen und ihren Erhalt entscheiden.

Vorteil des digitalen Kinos In Deutschland gibt es 1600 Kinos mit 4600 Leinwänden. Immer Donnerstag wechseln die meisten Filmtitel. Dafür musste eine große Menge an Filmmaterial in den Kopierwerken hergestellt werden. Das nach kurzer Zeit nicht mehr aktuell war und vernichtet wurde. Das war eine enorme Umweltbelastung. Durch die wiederbeschreibbare Festplatte werden Ressourcen geschont. Eine 35mm Kopie kostet 1000,- Euro. Eine Digitalpaket kostet 100,- Euro. Bei 60.000 Filmkopien im Jahr ergibt das eine Ersparnis von 54 Mio. Euro für die Verleiher.

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Die digitale Technik

Die DLP Technology Im Mittelpunkt jedes DLP ®-Projektionssystem ist ein optischer Halbleiter, wie der DLP ®-Chip, der von Dr. Larry Hornbeck bei Texas Instruments im Jahr 1987 erfunden wurde. Der DLP-Chip ist vielleicht der weltweit modernsten Lichtschalter. Er enthält eine rechteckige Anordnung von bis zu 2 Millionen auf Scharnieren montierten, mikroskopisch kleinen Spiegel. Jeder dieser Mikrospiegel ist weniger als ein Fünftel der Breite eines menschlichen Haares. Wenn ein DLP-Chip koordiniert wird mit einem digitalen Video-oder Grafik-Signal, einer Lichtquelle und einem Spiegel entsteht ein digitales Bild auf einen Bildschirm. Das Graustufen-Bild Ein DLP-Chip von Mikrospiegel mit Neigung in Richtung der Lichtquelle in einem DLP Projektionssystem (ON) oder von ihm weg (OFF). Dies schafft eine helle oder dunkle Pixel auf der Projektionsfläche. Der Bit-Stream Bild-Code in dem Halbleiter lässt den Spiegel ein-und ausschalten bis zu mehreren tausend Mal pro Sekunde. Wenn ein Spiegel häufiger eingeschaltet ist als ausgeschaltet, reflektiert er ein hellgraues Pixel, ein Spiegel, der häufiger abgeschaltet ist reflektiert ein dunkleres Grau Pixel. Auf diese Weise kann in einem DLP-Projektionssystem das Pixel bis zu 1.024 Graustufen konvertieren. Das Video-oder Grafik-Signal erscheint in einer sehr detaillierte Graustufe. Hinzufügen der Farbe In einem 3-Chip-System, geht das weiße Licht von der Lampe durch ein Prisma, dass es in Rot, Grün und Blau aufteilt. Jeder DLP-Chip ist für eine dieser drei Farben vorgesehen. Das farbige Licht der Mikrospiegel wird dann kombiniert und durch das Objektiv zu einem Bild projiziert.

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Der Chip

Vorderseite

Rückseite

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Aufbau

Lichtwege

Das Licht fällt durch die Optik auf die Bildwand, oder zum Absorber. Je nach Stellung des Spiegels. Absorber gegen Streulicht und Wärme. Graustufen durch Pulsweiten- modulation mit 5 kHz

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Lichtwege mit 3 x DMD

Prismen verteilen das Licht und fassen es wieder zusammen. Flüssigkühlung mit ÄthylenGlykol ( Christie Vorgabe ) Das Flüssigkühlsystem zirkuliert Flüssigkeit von und zu den DMD-Wärmesenken im Projektor und hält die DMD-Betriebstemperatur auf einem angemessenen Niveau. Überprüfen Sie den Kühlmittelstand alle 6 Monate, entfernen Sie dazu den Projektordeckel oben. Stellen Sie sicher, dass der Kühlmittelstand über der Mindestanzeige liegt. Sollte das Flüssigkühlsystem versagen, wird eine Fehlermeldung wegen überschrittener Temperatur angezeigt. Wenn dieser Status länger als eine Minute andauert, geht die Lampe AUS. Befüllung des Kühlmittelbehälters: GEFÄHRLICHE SUBSTANZ - Das für dieses Produkt verwendete Kühlmittel enthält Äthylenglykol. Gehen Sie beim Umgang mit Kühlmittel vorsichtig vor. Für diesen Projektor darf nur das von Christie vorgeschriebene Kühlmittel verwendet werden. Die Verwendung eines nicht zugelassenen Kühlmittels kann den Projektor beschädigen. Füllen Sie das von Christie vorgeschriebene Kühlmittel Jeff cool E105 nach. Bei der Neubefüllung aufpassen, dass nichts verschüttet wird oder Kühlmittel auf oder in die Nähe der Elektronik tropft. Der Kühlmittelstand darf nicht unter die Mindestfülllinie fallen. HINWEIS: Überprüfen Sie nach dem Füllen des Behälters die Kühlmitteischläuche auf Knicke, die den Luftstrom beeinträchtigen können.

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3 DMD mit Laser licht

Laser-Phosphor-Rad (aus blau wird grün durch Änderung der Wellenlänge)

1 bis 6 Quecksilberdampf-Hochdrucklampen je 450 W

(bei 6 Lampen = 2700W = 3000 €)

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Sony SXRD LCoS-Technik (Flüssigkristall)

LCoS ist die Abkürzung für englisch Liquid Crystal on Silicon

(dt. ‚Flüssigkristalle auf einem Siliziumsubstrat‘) und bezeichnet eine Technik für

Anzeigegeräte ähnlich einem

Flüssigkristallbildschirm (LCD).

Im Gegensatz zu diesem lässt

es das Licht allerdings nicht

durch, sondern reflektiert es.

LCoS-Displays sind

üblicherweise sehr klein, von

Diagonalen von 18 mm bis

herab zu 7 mm und zählen

damit zu den sogenannten

„Microdisplays“. Trotz ihrer

geringen Größe können LCoS-

Displays mehr als zwei

Millionen Pixel haben und

ermöglichen eine Bildgröße,

die noch über UXGA (1600 × 1200 Bildpunkte) liegt. Hinzu kommt ein maximales

Kontrastverhältnis von 1000:1.

LCoS-Displays bestehen aus drei Teilen: einer Siliziumfolie, einer dünnen Schicht

von Flüssigkristallen auf dieser und einer dünnen Glasscheibe.

Das Licht einer Lampe wird mittels eines speziellen polarisierenden Spiegels auf das

LCoS-Display gelenkt, wo die Flüssigkristallmoleküle per elektrischer Spannung so

ausgerichtet werden, dass das Licht in der gewünschten Helligkeit reflektiert wird.

Der Füllfaktor des Displays ist sehr groß (> 90 %), was einen hohen optischen

Wirkungsgrad zur Folge hat. Im Unterschied zur DMD-Technik muss das Licht

polarisiert werden, damit es durch ein LCoS-Display moduliert werden kann. Damit

ist eine höhere Lichtleistung erforderlich. LCoS-Projektoren haben jedoch das

Potenzial, noch kleiner als ihre DMD-Pendants zu werden.

Der Vorteil von LCoS gegenüber herkömmlichen LCDs liegt in ihrer Fähigkeit, das

Licht zu reflektieren, anstatt durchzulassen. Dadurch können die zur Ansteuerung

der Dünnfilmtransistoren nötigen Leiterbahnen unter der reflektierenden Schicht

angebracht werden, und es kommt bei der Bilddarstellung nicht mehr zu einem

sichtbaren Raster („Fliegengittereffekt“). Ein Nachteil ist die gegenüber

Mikrospiegelaktoren geringere Linearität zwischen elektrischem Ansteuersignal und

Lichtvariation.

Aufbau

eines

LCoS-

Projektors

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Für die mehrfarbige Projektion werden in der Regel drei in einem Strahlteiler

integrierte LCoS-Module verwendet, die jeweils für eine Primärfarbe eingesetzt

werden.

LCoS-Produkte gibt es von mehreren Herstellern, bei JVC nennt sich dieses

Verfahren D-ILA-Technologie, bei Sony SXRD.

Für Privatverbraucher wurde die Technologie in Europa im Jahr 2005 in digitalen

Projektoren eingeführt, die sich durch eine hohe Bildauflösung und Bildhelligkeit

auszeichneten.

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(4K) 4096x2160 = 1,89 = BW (4K) 4096x1606 = 1:2,55 = Scope (2K) 2578x1080 = 1:2,38 = Scope

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Die Projektoren

Hersteller: Christie, Sony, NEC, Barco

Christie Projektor CP 2230

Gleichrichter im Untergestell, Gewicht 120 kg ( 65.000€ )

24 Bilder/s , Intervall 72 B/s HFR 48 Bilder/s ,144 Intervalle/s

33000 Lumens, 2000:1 Contrast, bis 30 m Bildbreite

Eingang: HDMI, DVI-D, SMPTE 292 Mbit/Sek

Motor - Optik 4k Zoom 1 : 2,17 2,5 / 45-68 mm von Konica-Minolta für Breitwand und CinemaScope

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Projektor Rückansicht mit Bedienpanel

und Cineserver unten Zur optimalen Installation muss das Objektiv zentriert und parallel zur Kinoleinwand ausgerichtet werden. Diese Ausrichtung trägt dazu bei, die optimale Objektivleistung mit minimalen Offset zu gewährleisten. Den Projektor so weit neigen, dass er dem Neigungswinkel der Leinwand entspricht. Die Neigung des Projektors nach vorn darf maximal 15° betragen. Diese Grenze gewährleistet den sicheren Lampenbetrieb und die richtige Positionierung des Kühlflüssigkeitsbehälters im Projektor. Cineserver wie Speichergeräte für digitale Medien oder Nicht-Kino-Quellen wie PCs befinden sich außerhalb des Projektors und werden an einen der Anschlüsse auf dem Projector Intelligence Board (PIB) angeschlossen, das sich links an der Bedienerseite des Projektors befindet.

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NEC - Projektor ( 90.000€ )

mit Laserlampe für >20.000 Std. Laserklasse 3R 1600 W

BARCO - Projektor

DP4K-23BLP Laser-Phosphor-Kino-Projektor für Leinwände von 18–23m Breite

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Wie kommt der Film in das Kino Der Filmverleih stellt den Kinos die heute in der Regel digitalen Filmkopien sowie deren Vorführungsrecht zur Verfügung und erhält dafür in der Regel einen prozentualen Anteil der Einnahmen. Er kümmert sich um die Terminierung (wann die Filme wo eingesetzt werden), während Lagerung und Versand oftmals von unabhängigen regionalen Filmlagern oder zentralen Logistikfirmen erledigt werden. Digitale Kopien der

Filme werden in der benötigten Zahl auf Festplatten hergestellt, die an die Kinos geliefert werden. Zur Reduzierung der Lagerkosten wird nach der ersten, massiven Auswertung ein Großteil dieser Festplatten für neue Filme wiederverwendet. Zu Zeiten analoger Filmdistribution wurde ein Großteil der Kopien vernichtet bzw. das Trägermaterial (Polyester) dem Recycling zugeführt. Meist hat der Verleih die nationalen Rechte an der Filmauswertung nur für einen begrenzten Zeitraum erworben. Gerade im Bereich der nichtgewerblichen Filmarbeit (Filmclub, Kommunales Kino, Filmfestivals) kommt es daher vor, dass ein Verleih noch Kopien, aber keine Rechte mehr hat, die dann vom Kinobetreiber zusätzlich zur Gebühr an den Verleiher extra beim Weltvertrieb oder sonstigen Rechteinhaber erworben werden müssen. Ebenso kann es vorkommen, dass zwar noch Rechte für die nationale Aufführung beim Verleih liegen, der aber über keine spielbare Filmkopie mehr verfügt, die dann anderweitig (Kinemathek, Filmsammler, Archiv) beschafft und ebenfalls extra bezahlt werden muss. Mit der Verbreitung des Digitalen Kinos haben sich auch die Abläufe im Vertrieb der Filmkopien völlig verändert: Die Verleiher versenden ihre Filme in Form kompakter Festplatten (in der Regel in stabilen Wechseleinschüben, teilweise in Form von USB-Festplatten) mit Digital Cinema Packages per Post und anderer Unternehmen. In jüngster Zeit beginnt sich auch die rein digitale Distribution per Satellit oder Breitband-Verbindungen zu etablieren, in Europa ist diese Technik (im Gegensatz z. B. zu den USA) aber noch wenig verbreitet. Obwohl seit Einführung der digitalen Filmkopien die Kosten des Verleihs pro Kopie extrem gesunken sind, legt der Filmverleih in der Regel dennoch eine Startkopienzahl vorab fest. Übliche Startkopienzahlen in Deutschland liegen zwischen weniger als 10 bei sehr kleinen Filmkunstfilmen bis zu über 1000 bei Blockbustern. In Zeiten analoger Distribution war es entscheidend, dass eine Filmkopie, die in einer Spielwoche (also bis Mittwoch) in einem Kino eingesetzt wurde bereits am Folgetag zur neuen Spielwoche in einem anderen Haus gespielt werden konnte. Hierfür existierte der Berufszweig des Filmspediteurs, der in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag alte Kopien abholte und neue aus dem Filmlager oder von einem Vorspieler brachte. Diese Form der Belieferung fällt heute weitgehend weg. Manche Speditionen versorgen seither die Kinos mit Produkten des gastronomischen Bereiches.

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Kino-Server Doremi DCP-2k4 Die Funktionen des DCP-2K4 umfassen DVD-ROM- und entnehmbare SATA-Ingest-Eingänge, die den Nutzern zusätzliche Flexibilität beim Empfang und beim Einlesen von Inhalten auf Bildschirmebene bieten. Das DCP-2K4 spielt JPEG2000- und MPEG2-MXF-Dateien ab. Es unterstützt auch die neuesten 3D-Technologien wie REAL D®, XpanD®, Sensio 3D®, Panavision3D®, Dolby 3D® und Dual-Projektoren 3D-Wiedergabe. Jeder DCP-2K4-Server enthält das CineLister-Software-Dienstprogramm, das eine mühelose Planung und Verwaltung der Wiedergabelisten ermöglicht. Playlists können sowohl JPEG2000- als auch MPEG2-Filmdateien und Pre-Show-Inhaltsdateien enthalten. Doremi Digital Cinema Server sind mit Abstand die am meisten installierten Digital Cinema Server weltweit.(von DOLBY)

4 Festplatten, 3,5 " 2 (4) Tbyte, USB 2.0 DVD

Rückseite: BNC-Stecker 1,5 Gbit/s, Server->Projektor HD-SDI, (seriell digital Interface) DVI-D , SMPTE 292 Mbit PS/2, VGA, USB, LAN

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CineLister Menü Doremi DCP-2k4

Eingabemaske - Playliste Software: Cine Lister in Linux programmiert.

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SAT Empfang

SAT-Receiver Vantage Empfang über Sky Vision Teufel Tondekoder Dolby 5.1 Metropolitan Opera House in New York

EDGE SENIOR I/O Box

Schnittstelle zu Licht, Vorhang, Türen, digitalen Ein- und Ausgängen (230V-Ebene) RS232 -> Relais RS422 von Doremi ( Edge: engl.Kante, Daten an den Rand verlagern )

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Die DCI-Spezifikation (DCI = digital cinema Initative) Die DCI definiert technische, qualitative, logistische und rechtliche Aspekte für das digitale Kino. Von der Qualität der verwendeten Projektoren, über Datenraten und Auflösung, Untertitel, Kopierschutzverfahren, Tonformate, Farbräume bis hin zu Auslieferungsmethoden und -formaten. Technisch stützt sich die DCI vor allem auf Normen der SMPTE (Fernsehnorm) und der ISO, wie beispielsweise JPEG 2000 und Broadcastwave PCM-/WAV-Ton. Die Spezifikation regelt auch detailliert die Erstellung des Digital Cinema Package (DCP) aus den Rohdaten, Digital Cinema Distribution Master (DCDM) genannt, einschließlich Kopierschutz, Vollverschlüsselung und Wasserzeichen. Für den Aufführungsort und die Projektion definiert die Norm unter anderem die Stärke des ambienten Lichts (Saallicht), Pixelanzahl, Seitenverhältnis und -format, Bildhelligkeit, Weißpunkt, Farbraum und Farbsättigung und die maximal zulässigen Toleranzen dieser Parameter. Ein weiterer relevanter Bereich, in dem die DCI agiert, ist die Normierung des digitalen 3D-Kinos. Normen Video: 2048×1080 2K bei 24 oder 48 Hz (Bilder/Sek) und 4096×2160 4K bei 24 Hz; 3×12 Bit Farbtiefe im XYZ-Farbraum. ISO 15444 (Motion JPEG 2000) mit 250 Mbit/s Datenrate Audio: Bis zu 16 Kanäle, 24 Bit linear PCM, 48 oder 96 kHz Abtastrate, unkomprimiert. Die gesamte Datenrate (Bild und Ton) beträgt damit 113 bis 129 GByte/h (112,5 GByte/h für Bild, 0,52 bis 16,59 GByte/h für Ton).

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Verbreitung Hauptanbieter in der Projektorenherstellung sind Christie, NEC und Barco mit DLP-Projektoren und Sony mit Projektoren auf Basis der LCoS-Technik (Flüssigkristall). Christie hält laut Eigenaussagen ca. 80 Prozent Marktanteil bei Projektoren mit 2K-Auflösung. Über 98 Prozent aller Installationen sind in 2K-Auflösung. Rund 20 Prozent sind 3D-fähig. DRM-Systeme verwirklichen die Idee der Zugriffskontrolle digitaler Inhalte mit Hilfe kryptografischer Verfahren. Realisiert wird dies, indem ein beliebiger digitaler Inhalt durch Verschlüsselung eindeutig an eine Lizenz gebunden wird. Ohne die zum digitalen Inhalt gehörige gültige Lizenz kann der Benutzer zwar das Gerät oder den Datenträger erwerben, nicht jedoch auf den Inhalt zugreifen. Der Inhalteserver verwaltet die zu schützenden digitalen Inhalte und verschlüsselt diese mit Hilfe des DRM-Verpackers zur Verwendung in einem DRMS, wodurch die Inhalte vorerst unlesbar werden. Der Lizenzserver erzeugt auf Anforderung die erforderlichen Lizenzen zusammen mit den zugehörigen Schlüsseln für die Benutzerauthentifizierung und Inhalteentschlüsselung, welche aus den entsprechenden Kennungen (Benutzer- oder Gerätkennung, Inhaltekennung) und den Beschreibungen der Rechte berechnet werden. Möchte der Benutzer auf einen per DRM geschützten Inhalt zugreifen, fordert die DRM-Steuerung vom Lizenzserver die zur Wiedergabe notwendige Lizenz an. Werden Authentizität und Integrität des Wiedergabeprogramms verifiziert, werden die Inhalte mit dem in der Lizenz enthaltenen Schlüssel entschlüsselt, auf diese Weise wieder lesbar gemacht und an das Wiedergabeprogramm weitergegeben. Ziel von verschiedenen Wasserzeichenverfahren ist es, bestimmte Informationen unwiderruflich mit einem Medienprodukt zu verbinden. KDM Abkürzung für: Key Delivery Message Digitaler Schlüssel, der zum Freischalten des DCP auf dem digitalen Kinoserver dient. Über den KDM können rein technisch Ausstrahlungen zu bestimmten Zeiten oder in bestimmten Sprachen reguliert werden. Der KDM ist nur für eine bestimmte Gerätekombination für den jeweiligen Film gültig, bezieht sich also immer auf einen speziellen Kinoserver. Wenn ein Film auf einem anderen Server abgespielt werden soll, so ist ein neues KDM erforderlich. Ein KDM enthält neben den Informationen zum Zielserver und der Gültigkeitsdauer die zum Entschlüsseln eines DCPs notwendigen AES-Keys (Advanced Encryption Standard). Diese sind jedoch mit dem Zertifikat des Servers verschlüsselt, so dass sie nicht aus dem KDM extrahiert werden können. Das KDM selbst ist signiert. Eine Änderung z. B. der Gültigkeitsinformation führt dazu, dass das KDM nicht mehr akzeptiert wird.

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1D ist das Bild. 2D ist der Ton. 3D ist die dritte Dimension. Das Bild kommt aus der Leinwand heraus. 4D bedeutet, dass die Sitze bewegt werden. ( D-Box ) XD sind beliebige Ationen - ( durch Mehrspur DOLBY - Atmos )

Dolby Laboratories, Inc. ist ein Unternehmen, das früher Kompandersysteme zur Rauschverminderung im analogen Audiobereich entwickelt hat und mittlerweile auf digitale Mehrkanal-Tonformate spezialisiert ist. Es wurde 1965 von Ray Dolby in England gegründet, 1976 verlagerte er es in die Vereinigten Staaten von Amerika.

D-BOX, die bewegungsintensiven Sessel, machen jeden Kinobesuch zu einem außergewöhnlichen Erlebnis für große und kleine Filmfans. Durch sensible, feinst justierte Technologie sind die Bewegungen der Sessel optimal mit der Handlung, Dynamik und Atmosphäre auf der Leinwand abgestimmt. Somit sind Sie nicht mehr nur "stiller" Betrachter sondern mitten im Film. Die D-BOX-Kinosessel bewegen sich synchron zu Bild und Ton. Drei Hauptbewegungsarten, die den Sessel vor und zurück, von Seite zu Seite sowie hoch und runter steuern, ermöglichen, in Verbindung mit einer Vibrationsfunktion, eine Vielzahl an Bewegungseffekten. Diese stehen über einen D-BOX Motion Code in perfektem Zusammenspiel mit der Handlung und den Emotionen des Films. Die Programmierung ist auf den jeweiligen Film zugeschnitten. Bewegungsdesigner analysieren hierbei die Filmsequenzen und kreieren die ultimative szenische Sitzbewegung. Für die koordinierte Wiedergabe sind die D-BOX-Sessel mit der Digitalprojektion verbunden. Ein Spezialserver synchronisiert Bewegungscode, Bild und Sound und leitet die passenden Effekte an die D-BOX-Sessel weiter. Zudem besteht die Möglichkeit, die Intensität der Bewegungen über ein Steuerungsfeld in der Armlehne frei zu wählen.

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3D-Polarisationssysteme Bei stereoskopischen 3D-Bildern sieht der Betrachter nur ca. 35% des projizierten Lichts durch die Filter vor dem Projektor und der Brille.

Im Kino kommt eine Aufprojektion zum Einsatz, das heißt Betrachter und Projektor

befinden sich auf der gleichen Seite der Leinwand. Es wird auf eine

silberbeschichtete oder aluminiumbeschichtete Leinwand projiziert, die in der

Lage ist, das polarisierte Licht zurückzustrahlen. Die verschiedenen Bilder erreichen

die Leinwand durch zwei verschiedene Projektoren bzw. Objektive. Möglich ist auch,

nur einen Projektor zu verwenden, wenn die Bilder links-rechts abwechselnd durch

einen Filter mit wechselnder Polarisation (bei RealD-Projektionen Z-screen genannt)

projiziert werden. Auch können bei 4K-Projektoren beide Teilbilder (in 2K) in einem

Bild übereinanderliegend durch einen Strahlenteiler wieder aufgetrennt werden.

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Die benötigte Brille besteht ebenfalls aus zwei Polarisationsfiltern, die je nach

Polarisationsverfahren jeweils nur das „passend“ polarisierte Licht der

entsprechenden Ansicht durchlassen, sodass wiederum jedes Auge nur „sein“ Bild

erhält.

Man muss bei Polarisationsverfahren zwischen verschiedenen Verfahren sowie

deren Ausrichtungen unterscheiden. Es existieren zwei Gruppen von

Polarisationsverfahren: lineare und zirkulare. Die beiden Verfahren sind zueinander

nicht kompatibel. Innerhalb der Verfahren ist zudem entscheidend, wie die Polfilter

ausgerichtet sind. Bei linear polarisiertem Licht muss der Kopf während der

Bildbetrachtung gerade gehalten werden. Hält man den Kopf schräg, ändert sich der

zur Kanaltrennung nötige Winkel von 90° zwischen den Folien vor den

Projektionslinsen und den Filtern in der Brille. Dadurch ist eine Kanaltrennung nicht

mehr gegeben, es erscheinen „Geisterbilder“. Dies trifft auf moderne Verfahren wie

Real-D nicht mehr zu, da diese zirkular polarisiertes Licht verwenden – man kann

den Kopf ohne Nachteile frei bewegen.

Ein weiteres Problem besteht in der uneinheitlichen Verwendung der Filter bei

verschiedenen Herstellern von Brillen und Projektoren. Die Filter in der Brille müssen

passend zu den Filtern im Projektor sein, sonst kommt es zu einer Vertauschung der

Kanäle.

Beim linearen Polarisationsverfahren wird das Licht linear polarisiert, d. h., das Licht

schwingt in einer vom Filter vorgegebenen Ebene. Die Filter für die linke und rechte

Ansicht müssen im rechten Winkel zueinander ausgerichtet sein, um eine Trennung

der beiden Ansichten zu ermöglichen. In welchem Winkel die Polarisation

ausgerichtet wird, ist dabei unerheblich, sofern die Polarisationsrichtung der

Projektionsfilter mit denen der Brillen

übereinstimmt.

Der De-facto-Standard für eine lineare

Projektion ist eine „V“-Stellung der Filter, d. h.,

links schwingt in −45°-Stellung (\) und rechts

in +45° (/). Es existieren auch andere

Ausrichtungen, wie z. B. eine A-Stellung

sowie die Kombination 0°/90° oder 90°/0°.

Nachteil der linearen Polarisation ist, dass man beim Neigen des Kopfes nach rechts

oder links ein Übersprechen (Ghosting) der beiden Ansichten wahrnimmt.

Eine zirkulare Polarisation liegt bei einer Phasendifferenz zwischen den beiden

senkrecht zueinander stehenden linear polarisierten Anteilen (in die man jede

Polarisation zerlegen kann) gleicher Amplitude vor. Den räumlichen und zeitlichen

Amplitudenverlauf kann man

sich bildlich wie eine Schraube

mit Links- bzw. Rechtsgewinde

vorstellen. Sie wird in der Regel

durch zwei aufeinanderfolgende

Filtervorgänge aus

unpolarisiertem Licht erzeugt.

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3D-Brille

Pulfrich-Brillen So genannte „Pulfrich-Brillen“ mit hell/dunklen Filtern (z.B. „Nuoptix“), nutzen den „Pulfrich-Effekt“ für einen 3D-Eindruck bei seitlichen Kamerafahrten und wurden z. B. durch die RTL-Fernsehsendung Tutti Frutti Anfang der 1990er-Jahre sehr verbreitet. Beim Pulfrichverfahren handelt es sich um keine echte stereoskopische Darstellung, da das Bild nur mit einer einzigen Kamera aufgenommen wird. Die beiden Perspektiven für das linke und rechte Auge kommen durch das verdunkelte Brillenglas zustande, das den Pulfrich-Effekt auslöst. Die abgedunkelte Ansicht wird dabei durch eine verlangsamte Bearbeitung dem Gehirn zeitverzögert weitergegeben, so dass bei bewegten Aufnahmen zwei Ansichten aus unterschiedlichen Perspektiven (allerdings auch zeitlich versetzt) den Raumeindruck bilden. Dieses Verfahren ist nur sehr begrenzt einsetzbar, weil einige Voraussetzungen erfüllt sein müssen, damit es als 3D-Verfahren überhaupt funktioniert. So muss die Kamera oder die Objekte immer (grundsätzlich und immerwährend) eine konstante, langsame, ausschließlich horizontale Bewegung durchführen. Wird nur eine dieser Voraussetzungen gebrochen, tritt kein 3D-Effekt mehr ein. ChromaDepth-Brillen ChromaDepth-Brille mit Prismenfolie Das ChromaDepth-Verfahren von American Paper Optics basiert auf der Tatsache, dass bei einem Prisma Farben unterschiedlich stark gebrochen werden. Die ChromaDepth-Brille enthält spezielle Sichtfolien, die aus mikroskopisch kleinen Prismen bestehen. Dadurch werden Lichtstrahlen je nach Farbe unterschiedlich stark abgelenkt. Die Lichtstrahlen treffen im Auge an unterschiedlichen Stellen auf. Da das Gehirn jedoch von geraden Lichtstrahlen ausgeht, entsteht der Eindruck, die unterschiedlichen Farben kämen von unterschiedlichen Standpunkten. Somit erzeugt das Gehirn aus dieser Differenz den räumlichen Eindruck (3D-Effekt). Der Vorteil dieser Technologie besteht vor allem darin, dass man ChromaDepth-Bilder auch ohne Brille (also zweidimensional) problemlos ansehen kann – es sind keine störenden Doppelbilder vorhanden. Außerdem können ChromaDepth-Bilder ohne Verlust des 3D-Effektes beliebig gedreht werden. Allerdings sind die Farben nur beschränkt wählbar, da sie die Tiefeninformation des Bildes enthalten. Verändert man die Farbe eines Objekts, dann ändert sich auch dessen wahrgenommene Entfernung. Das bedeutet, dass ein rotes Objekt immer vor z. B. grünen oder blauen Objekten liegen wird. Polfilterbrillen Bei der farbigen Raumbildprojektion werden die beiden getrennten Bilder mittels polarisierten Lichts ausgestrahlt. Kommt eine Aufprojektion zum Einsatz, das heißt Betrachter und Projektor befinden sich auf der gleichen Seite der Leinwand, dann wird auf eine metallisierte Leinwand projiziert, die in der Lage ist, das polarisierte Licht zurückzustrahlen. Bei einer Rückprojektion steht die Leinwand zwischen Betrachter und Projektor und muss das polarisierte Licht durchlassen. Die verschiedenen Bilder erreichen die Leinwand durch zwei verschiedene Projektoren bzw. Objektive. Möglich ist auch, nur einen Projektor zu verwenden, wenn durch die Bilder links-rechts abwechselnd durch einen Filter mit wechselnder Polarisation (bei RealD-Projektionen Z-screen genannt) projiziert werden. Auch können bei 4K-Projektoren beide Teilbilder (in 2K) in einem Bild übereinanderliegend durch einen Strahlenteiler wieder aufgetrennt werden (Sony 4k 3D-Projektionen).

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Aktuelle 3D-Kinoprojektionen verwenden in den meisten Fällen ebenfalls die Polarisationstechnik. Die benötigte Brille besteht ebenfalls aus zwei Polarisationsfiltern, die je nach Polarisationsverfahren jeweils nur das „passend“ polarisierte Licht der entsprechenden Ansicht durchlassen, so dass wiederum jedes Auge nur „sein“ Bild erhält. In der ersten Glanzzeit des 3D-Filmes in den 1950er-Jahren wurden die meisten 3D-Kinofilme in Schwarz-Weiß und Farbe in diesem Verfahren projiziert. Viele Filme wurden dann später aber in das kostengünstigere Rot-Grün-Verfahren umkopiert. Man muss bei Polarisationsverfahren zwischen verschiedenen Verfahren sowie deren Ausrichtungen unterscheiden. Es existieren zwei Gruppen von Polarisationsverfahren: lineare und zirkulare. Die beiden Verfahren sind zueinander nicht kompatibel. Innerhalb der Verfahren ist zudem entscheidend, wie die Polfilter ausgerichtet sind. LCD-Shutterbrillen Beim Einsatz mancher 3D-Kinos kommen so genannte 3D-Shutterbrillen mit zwei steuerbaren LCD-Gläsern zum Einsatz. Der Bildschirm zeigt nacheinander abwechselnd das linke und rechte Halbbild. Die Flüssigkristalle der Brille werden nun synchron im Takt des 3D-Bildes abwechselnd durchsichtig bzw. lichtundurchlässig geschaltet und ermöglichen somit beim Betrachter aufgrund der perspektivischen Verschiebung der beiden Stereo-3D-Teilbilder den räumlich wirkenden 3D-Effekt. Prismengläser-Brillen Eine Reihe von Verfahren nutzt auch den Effekt, dass Prismen den Strahlengang umlenken. So nutzt z.B. das Stereo-Sichtgerät SSG1b, auch unter dem Namen KMQ seit den 1980er Jahren bekannt, diesen Effekt. Vornehmlich für Bücher und Poster, wo es auf Farbtreue und Einfachheit ankommt. Es konnte aber schon früher am Bildschirm oder zur Projektion mit wenigen Zuschauern verwendet werden. Allerdings muss der Nutzer den passenden Abstand zum Bild beibehalten und seinen Kopf dauerhaft waagerecht halten. Ansonsten decken sich die Sehstrahlen beider Augen nicht mit den beiden Teilbildern, welche untereinander angeordnet sind.

Polfilterbrille LCD-Shutterbrillen

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Polarisationsverfahren mit aktivem Polfilter: RealD Ein aktiver Polfilter vor dem Objektiv des D-Cinema-Projektors richtet die Lichtwellen

der stereoskopischen Teilbilder unterschiedlich aus. Die Gläser der passiven 3D-

Brille sind ebenfalls gegensätzlich polarisiert und lassen nur die Information für das

jeweilige Auge passieren. Da eine mattweiße Kinobildwand die Polarisierung der

Bilder aufheben würde, ist für dieses 3D-Verfahren eine Silberbildwand erforderlich.

Polarisationsverfahren mit Polfilterrad: Masterimage

Die Lichtwellen der stereoskopen Teilbilder werden über ein Polfilterrad, das vor dem

Projektor platziert wird, unterschiedlich ausgerichtet. Auch hier ist eine

Silberbildwand erforderlich, um die Polarisierung der Bilder aufrecht zu erhalten.

Passend polarisierte 3D-Brillen für die Kanaltrennung komplettieren das System.

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3D durch Farbverschiebung: Dolby

Beim Dolby-System wird ein rotierendes Farbfilter-Rad in den Strahlengang des

Projektors integriert, welche die Lage der Wellen für die RGB-Primärfarben für das

rechte und linke Bild minimal gegeneinander verschiebt. Die entsprechenden

passiven 3D-Brillen sind mit Filtergläsern ausgestattet, die exakt auf diese

Verschiebung abgestimmt sind, so dass jedes Auge nur eines der beiden Bilder

wahrnehmen kann.

3D-Shutterbrillen-System: XpanD (NuVision)

Beim Shutterbrillen-System signalisiert der D-Cinema-Projektor einer speziellen

Sync-Box, ob gerade ein „rechtes“ oder ein „linkes“ Bild projiziert wird. Die Sync-Box

steuert über ein Infrarot-Signal die aktiven Shutterbrillen der Zuschauer an. Diese

blenden abwechselnd immer eine Brillenseite ab und ermöglichen so nur jeweils

einem Auge den Blick auf die Bildwand.

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Digitalprojektor mit der DLP Cinema®-Technologie von

Texas Instruments können die beiden Datenströme mit

den 3D-Teilbildern für das rechte und linke Auge zu

einem einzelnen Ausgangssignal zusammenfügen. Dabei

werden die Teilbilder sequenziell aneinandergereiht und

dann in rascher Abfolge abwechselnd projiziert. Zugleich

verdreifacht der Projektor die Bildwiederholrate auf

144 Hz was ein Flackern des Bildes zuverlässig

verhindert.

DCP 30 MX II BARCO

Dieses Modell aus der Reihe der DCP Serie-II-Projektoren sorgt für brillantes D-

Cinema und digitales 3D-Kino auf mittelgroßen Bildwänden.

Geeignet für Speziallampen und Standard-Xenonlampen von 3000 bis 4500 Watt.

Die zweite Generation der DCP-Projektoren

verfügt über die aktuellste DLP Cinema®

Serie-II-Technologie* für brillantes 2K

D-Cinema. Ihre fortschrittliche Triple-Flash-

Technologie sorgt für unvergleichlich lebendiges

digitales 3D-Kino in der vollen 2K-Auflösung von

2048x1080 Pixeln. Natürlich erfüllen die DCP

Digital Cinema Projektoren der Serie II mit ihrer

präzisen Farbwiedergabe und ihrem

hervorragenden Kontrastverhältnis sämtliche

DCI-Spezifikationen.

Das ausgereifte Beleuchtungssystem des DCP

30 MX II D-Cinema-Projektors bietet eine

hervorragende Lichtleistung und höchst

gleichmäßige Helligkeitsverteilung für

mittelgroße Bildwände. Um die Betriebskosten

möglichst gering zu halten, können anstelle von

Speziallampen auch Standard-Xenonlampen verwendet werden.

Details: Aktuelle 1,2-Zoll DLP Cinema® Technologie der Serie II* Neueste Triple-Flash-Technologie für 3D-Kino in voller 2K-Auflösung Geeignet für alle gängigen 3D-Kino-Systeme Gekapselte DLP Cinema® DMDs und optisches System in vibrationsfreier Aufnahme Höchste Lichteffizienz durch optimiertes Beleuchtungssystem Ausgelegt für Standard- oder Hochleistungs-Xenonkolben von 3000 bis 4500 Watt Hocheffiziente integrierte Stromversorgung und leistungsfähiges Kühlsystem Vorbereitet für den Einbau eines Standard 2K/4K Integrated Media Blocks (IMB) Aufrüstbar auf 4K-Projektion** (Option) Einfach zu bedienen und zu warten Sehr geringe Betriebskosten * Geliefert von Barco, einem der Lizenznehmer der DLP Cinema®-Technologie von Texas Instruments ** Sobald die neuen 4K 1.38’’ DMDs von Texas Instruments erhältlich sind.

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REAL D 3D Theatersystem RealD ist ein digitales 3D-Polarisationssystem für 3D-Filme, das, anders als manche ältere Verfahren, keine zwei Projektoren benötigt. Ein weiterer Vorteil des RealD-Systems besteht darin, dass schon vorhandene DLP-Projektoren genutzt werden können – ergänzt aber durch einen Projektor-Vorsatz, Zuschauerbrillen und besondere silberbeschichtete Leinwände . Das RealD-3D-System basiert auf einem elektrooptischen Modulator, genannt ZScreen, der von dem US-amerikanischen Erfinder Lenny Lipton erdacht wurde. Das RealD-System wird in Deutschland in 233 Kinos eingesetzt Die Technik, die RealD nutzt, ist vergleichbar mit der traditionellen Methode zur 3D-Projektion, die lineare Polarisation nutzt. Bei der traditionellen Methode werden zwei linear polarisierte Bilder auf die gleiche Leinwand projiziert, die um +45° bzw. −45° gegenüber der Horizontalen geneigt polarisiert sind. Die in den gleichen Winkeln polarisierenden Brillengläser der Zuschauer sorgen dafür, dass jedes Auge nur das richtige Bild sieht. Diese Art der 3D-Projektion benötigt zwei Projektoren und hat den Nachteil, dass es zu Geisterbildern kommt, wenn der Zuschauer den Kopf zur Seite neigt und damit die Winkel der Polarisationsfilter von Projektor und Brille nicht mehr genau übereinstimmen. RealD jedoch benötigt nur einen einzigen Projektor, der abwechselnd das rechte und das linke Bild projiziert und zirkular polarisiertes Licht nutzt. Ein LCD-Element vor dem Projektionsobjektiv polarisiert das Licht für das eine Auge im Uhrzeigersinn und für das andere im Gegenuhrzeigersinn. In den Zuschauerbrillen sitzt eine Kombination aus einer Verzögerungsplatte und einem Polarisationsfilter. Die Verzögerungsplatte wandelt das zirkular polarisierte Licht in linear polarisiertes um. Unterschiedliche Orientierungen der Verzögerungsplatten (die senkrecht aufeinander stehen und mit der Horizontalen jeweils ein Winkel von ±45° bilden) in den Brillengläsern sorgen dafür, dass jeweils nur in einem Glas rechts zirkular polarisiertes Licht in horizontal linear polarisiertes umgewandelt wird. In dem anderen Glas wird links zirkular polarisiertes Licht in horizontal linear polarisiertes Licht umgewandelt. Nachfolgende Polarisatoren auf der Augenseite der Gläser sind beide horizontal (Durchlassrichtung) ausgerichtet. Dadurch ist gewährleistet, dass jedes Auge nur sein Bild sieht und das sogar dann, wenn der Zuschauer den Kopf neigt. Die sehr hohe Bildwiederholungsrate von 72 Bildern pro Sekunde und das Auge sorgen für ein flimmerfreies Bild. Da das Videosignal nur 24 Bilder pro Sekunde liefert, wird bei RealD jedes Bild dreimal projiziert, um einen Flimmer-Effekt zu vermeiden. Um das Polarisationsverfahren nutzen zu können, ist eine silberbeschichtete Leinwand nötig, die das Licht reflektiert. Bei einer Projektion auf eine herkömmliche weiße Leinwand geht die Polarisation des Lichts verloren, da das Licht auf der Oberfläche der Leinwand gestreut wird. In der Regel sind herkömmliche Kinos jedoch mit einer weißen Leinwand ausgestattet. Das Problem der zusätzlich benötigten Silberleinwand lässt sich umgehen, wenn statt der Polarisation die abwechselnde Projektion der Bilder für das linke bzw. rechte Auge genutzt wird (also nicht RealD verwendet wird). Durch die Verwendung von Shutterbrillen, die (per Infrarotsignal angesteuert) abwechselnd das eine und dann das andere Brillenglas dunkel schalten, kann die herkömmliche Leinwand verwendet werden, jedoch sind die hier zum Einsatz kommenden Shutterbrillen um Größenordnungen teurer. Der 3D-fähige Server akzeptiert Stereo-Filminhalte aus dem Stereo-Digital-Kino Paket. Es wird entschlüsselt und als separate linke und rechte 24-fps-Streams an den Projektor gesendet. über die A und B HDSDI Links am Eingang des Projektors. Der Projektor puffert die links und rechts Bild und projiziert sie im Wechsel mit einer Rate von 144 Bildern pro Sekunde, präsentiert drei "Blitze" von jedem Bils. Das Bild wird durch ein Z-Screen projiziert. Der Z-Screen ist ein Flüssigkristall basierter Polarisationsschalter, der synchronisiert ist mit dem Projektor und wechselt die projizierte Polarisation des Bildes für jedes Auge. Es schaltet mit 144 fps, synchronisiert mit dem DLP Cinema Projektor. Der Z-Bildschirm erstellt kreisförmige Polarisation. Alle Einzelprojektor-3D-Systeme leiden unter einem signifikanten Lichtverlust. Einzelne Projektorsysteme verlieren 50% ihres Lichts durch "Duty Cycle" Operation, bei der das Licht zwischen dem linken und dem rechten Auge aufgeteilt wird. Das Licht ist durch Polarisation um weitere 50% vermindert, wobei theoretisch 25% für jedes Auge. Die theoretischen Wirkungsgrade werden durch die praktischen Verluste der Übertragung reduziert Die Leinwand bringt einen Gewinn zwischen 2,2 und 2,4 , weil es das Bild heller macht. Am Ende der Kette sieht der Betrachter etwa 35% des Lichts, das in einem 2D System projiziert auf einem matten weißen Bildschirm gesehen würde.

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3D - SONY 2 Projektoren

2 x 2K (4K) mit RealD

Ventilator an Polfilter

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3D - Polfilterrad von Master Image

3D - Polfilterrad von Master Image

Die Scheibe dreht mit 4320 U/min.

Die Segmente sind abwechselnd

gegensätzliche zirkuläre Polfilter.

„Triple Flash“-Technologie,

also 144 Bilder pro Sekunde.

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SONY 3D mit Bildteilung aus 4K wird zweimal 2K

Zwei Objektive mit Polfilter 4096 : 2160(1:1,89) -> 2578 : 1080(1:2,38)

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SAMSUNG Cinema LED

Samsungs Kino-Screen: Zehnmal heller als ein Projektor

LED-Technologie hebt das Kinoerlebnis auf ein neues Level.

Der 10,3 mal 5,4 Meter große Samsung Cinema LED Screen besteht aus

96 Einzelmodulen, die individuell ausgetauscht werden können. Durch den

nahtlosen Einbau und die hochpräzise Kalibrierung entsteht der Eindruck einer

soliden schwarzen Wand. ‘True black’ macht den Kinosaal stockdunkel, da es keine

Reflektionen gibt. Das besondere Format von 4.096 mal 2.160 Pixeln (4K ‘full’)

erlaubt die Darstellung der beiden üblichen Kinoformate ‘flat’ und ‘scope’ ohne die

störenden dunkelgrauen Streifen, die aus der Projektion bekannt sind. Und ohne

Projektionsstrahl ist schwarz auch wirklich tiefschwarz. Das Bild ist in allen

Bereichen stets scharf und exakt ausgerichtet.

Die Leuchtkraft des Cinema LED Screens ist 10 Mal stärker als bei herkömmlichen

Kinoprojektoren. Dank LED-Technologie wird eine Lichtstärke von bis zu

146 fL (Foot Lambert) bzw. 500 nit erreicht – und dies bei reduziertem

durchschnittlichem Stromverbrauch im Vergleich zu einem herkömmlichen

Projektor. Durch den hohen Kontrastumfang können Inhalte, die im High-Dynamic-

Range (HDR)-Format produziert wurden, quasi reibungslos ausgespielt werden.

Selbst bei sehr hellen Szenen bleibt die Farbbrillanz erhalten und in sehr dunklen

Szenen sind noch alle Details zu erkennen. Ebenfalls können 3D-Filme damit voll

zur Geltung kommen.

3D und LED – ein absolutes Novum der Kinowelt. Damit ist das ARENA Cinema in

Zürich das weltweit erste 3D-LED-Kino. Die Audiospezialisten JBL und HARMAN

liefern die zugehörige Sound-Technologie. Durch JBLs ‘Sculpted Surround’-System

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und den innovativen Verbau der Lautsprecher wird ein im Saal gleichmäßig

verteilter, klarer und natürlicher Raumklang erreicht.

Durch die bei Samsung übliche Ausstattung mit vielen Schnittstellen, die man aus

dem Professional-Screen-Bereich kennt, wird der Anschluss von externen

Zuspielern für Information, Werbung, Präsentationen und Spiele ermöglicht. Auf die

für Kinobetreiber immer wichtiger werdende Zweitnutzung ist der Samsung Cinema

LED Screen optimal vorbereitet. Besonders praktisch: der Cinema Screen ist für

den 24 Stunden / 7 Tage-Einsatz ausgelegt.

Die Kinoleinwand und die traditionelle Projektionstechnik gehören womöglich bald

der Vergangenheit an. Mit 9 Millionen LED Pixel lässt der Samsung Cinema LED

Screen eine riesige Fläche von 10,3 Metern Breite und 5,4 Metern Höhe leuchten.

Mit einer unglaublichen Farbbrillanz, Leuchtstärke und Schärfe steigert sich das

Sehvergnügen im Kino noch einmal um Welten. Dazu kommt ein neues

Soundsystem mit sehr gutem Raumklang an jedem Platz. In Zürich feiert der

Screen Europapremiere. Dank 3D-Einrichtung steht in der Schweizer Filmstadt

zugleich das erste 3D-LED-Kino der Welt. Das Kino der Zukunft. So betitelt

Samsung die riesigen LED-Screens, welche die Projektoren und Leinwände in den

Lichtspielhäusern dieser Welt ersetzen sollen. Der Traumpalast in Esslingen am

Neckar ist nun das erste Kino Deutschlands, das einen Samsung Cinema LED

Screen installiert hat. Seit dem 5. Juli 2018 können sich die Kinobesucher dort Filme

auf dem Riesen-Bildschirm ansehen.

Der Samsungs Cinema LED Screen ist 10,3 mal 5,4 Meter groß.

Er besteht aus 26 Millionen RGB-Leuchtdioden (Subpixeln). Daraus ergibt sich eine

Auflösung von 4.096 x 2.160 Pixeln. Die Dioden leuchten laut dem Hersteller zudem

zehnmal heller als herkömmliche Projektoren. Dadurch lassen sich die Möglichkeiten

von High Dynamic Range-Bildern (HDR) wesentlich besser ausschöpfen als mit

Projektoren. Farben und Kontraste können so dargestellt werden, wie sie vom

Regisseur vorgesehen sind. Lichter im Kinosaal, zum Beispiel der Treppen oder

Notausgangsschilder, werden nicht reflektiert. Dadurch können die Bilder detaillierter

gezeigt werden, ohne von Streulicht beeinflusst zu werden.

Für Kinobetreiber hat die Installation neben der besseren Bildqualität noch einen

weiteren Vorteil. Große Räume für Projektoren sind nämlich nicht mehr nötig,

wodurch mehr Platz für zusätzliche Sitzplätze vorhanden ist. Darüber hinaus sollen

sich die Screens auch für Firmen- und Gaming-Events nutzen lassen.

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Kinoausrüster Früher wurde die Kinotechnik vom ortsansässigen Elektriker instaliert. Eine Reparatur konnte der Filmvorführer meißt selbst durchführen. Heute kann nur ein Kinoausrüster mit Spezialingenieuren die Einrichtung und den Service der modernen Kinotechnik übernehmen. Das umfast die digitale Kinotechnik, Projektmanagement, Installation und Wartung.Verkauf von Kinotechnik. Hotline-Service und Stördienst 7 Tage / 24 Stunden und Online-Monitoring. z.B. die Firma Cine Design in Landshut Cine Design gehört seit 1998 zur Cine Project Firmengruppe. Während Cine Project die modernste Kinotechnik zum Einsatz bringt, macht Cine Design mit Hilfe eines modernen Innenausbaus den Besuch im Kino um das eigentliche Screening herum zu einem unvergesslichen Erlebnis. Auch neueste Trends wie 4D Kino oder LED-Steuerungen setzen wir zukunftssicher um. Design, Planung, Finanzierungslösungen und Projektleitung des Ausbaus sowohl der Säle als auch deren Umfeld ermöglicht ein stimmiges architektonisches Gesamtkonzept. Ökonomische und ökologische Aspekte stehen im Vordergrund. Bühnentechnik, Raumakustik und Podestkonstruktion gehören selbstverständlich dazu. Cine Design fungiert als Vertretung von Produzenten und Händlern aller namhaften Marken des Kinoausbaus. Beratung in allen Projektphasen und Organisation für den Import und Export von exklusiven Produkten. Vermittlung bei der Verarbeitung und Installation von hochwertigen Ausstattungsmaterialien.

Kinobetreiber Der Betreiber ist nicht unbedingt eine natürliche Person, auch Kinoketten (Multiplex-Kinos), Vereine oder andere Träger können als juristische Person ein Kino betreiben. Oft wird der Betreiber ergänzt durch lokale Geschäftsführer, die die Organisation vor Ort durchführen. Der Kinobetreiber ist verantwortlich für die Bereitstellung geeigneter Räume, für eine angemessene technische Ausstattung, für den Ablauf der Veranstaltungen und für das Programm, wozu inhaltliche (Programmgestaltung) und logistische (Filmbestellung und Abrechnung, Versand) Arbeit gehört sowie besonders die Öffentlichkeitsarbeit. Den Einkauf von Speisen und Getränken. Viele dieser Aufgaben (Kasse, Verkauf, Bewirtung, Einlass, Vorführung, aber auch Filmbestellung und Abrechnung an den Filmverleih sowie Pressearbeit und Werbung) können vom Betreiber an Angestellte delegiert werden. Der Betreiber kann sich auch an Kinoketten (Franchising) anschließen. Deutsche Multiplex-Kino-Ketten Kino-Kette Zahl der Kinos Leinwände Gesamtzahl der Sitzplätze Cinestar 67 485 110.311 Cineplex 85 471 86.504 Cinemaxx 33 285 ca. 73.000 United Cinemas International 23 203 50.024 Kinopolis 16 130 28.300 In ganz Deutschland gibt es 1.630 Kinos mit insgesamt 4.637 Leinwänden und 782.742 Sitzplätzen. Damit betreiben die größten fünf Kinobetreiber nur rund ein Siebtel aller Kinos, aber rund ein Drittel aller Leinwände und fast die Hälfte aller Sitzplätze.

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Zurück zum 70 mm Film

Nostalgie im Kino

Zum 50. Jubiläum von Stanley Kubricks epischen Meisterwerk

2001 - Odyssee im Weltraum gibt es für Deutschland eine neue 70mm-Kopie!

Zum ersten Mal seit der ursprünglichen Veröffentlichung wurde diese 70-mm-Kopie

mit Teilen aus dem Original-Kameranegativ ergänzt. Dies ist eine echte

photochemische Filmreproduktion. Es gibt keine digitalen Tricks, remasterte Effekte

oder nachträgliche Änderungen. Dies ist der unrestaurierte Originalfilm, der das

filmische Ereignis nachbildet, welches das Publikum vor fünfzig Jahren erlebte.

70 mm Ultra Panavision, Anamorphoten-Optik, Projektor Philips DP70

6 Kanal-Ton Timecode dts, Curved = gebogene Leinwand

2001 Odyssey (1968) 70 mm Roadshow-Fassung (Kopie aus Amerika 30.000€)

Durch die Arbeit in mehreren Kinos und mein großes Interesse für die Kinotechnik

habe ich diese Informationen zusammengetragen und aufgeschrieben.

Firmenpublikationen, Recherchen im Internet und Gespräche mit den „Machern“

haben mir geholfen. Das Copyright liegt bei den Autoren.

Bodo Draegert, Baunatal, den 05.09.2018