kittler student center am fachbereich elektro- und ... · 5 grusswort wissenschaftsminister boris...
TRANSCRIPT
grußwort Wissenschaftsminister boris rhein 5
Strategie
Hochschulbauprogramm HEurEKa 6
Verbesserung der studienbedingungen 10
bauten für die Forschung 12
Universitäten
Technische universität Darmstadt 14
goethe-universität Frankfurt am main 18
Justus-liebig-universität gießen 22
philipps-universität marburg 26
universität Kassel 30
Hochschulen für Angewandte Wissenschaften
Hochschule Darmstadt 34
Frankfurt university of applied sciences 36
Hochschule rheinmain 38
Hochschule Fulda 40
Technische Hochschule mittelhessen 42
Hochschule neuen Typs
Hochschule geisenheim university 44
Kunsthochschulen
Hochschule für gestaltung offenbach 46
Hochschule für musik und Darstellende Kunst Frankfurt am main 47
Universitätsmedizin in Hessen
universitätsmedizin in Frankfurt, gießen und marburg 48
Impressum 51
3
5
grussWorT WIssEnscHaFTsmInIsTEr borIs rHEIn
mit HEUREKA hat die landesregierung 2007 ein Hochschul-
bauprogramm auf den Weg gebracht, das es so in Deutsch-
land noch nicht gab: Verlässliche rahmenbedingungen über
zwölf Jahre und ein gesamtvolumen von drei milliarden Euro.
Trotz der anstehenden fi nanziellen Herausforderungen der
schuldenbremse hat sich die landesregierung entschlossen,
nach 2020 ein zweites HEurEKa-programm mit einer weite-
ren milliarde Euro aufzulegen. somit stehen den hessischen
Hochschulen insgesamt vier milliarden Euro für ausbau und
sanierung bis 2025 zur Verfügung.
Die bauten, die in den vergangenen Jahren durch HEurEKa
entstanden sind, sind ein deutlich sichtbares Zeichen dafür,
dass wir in Hessen eine erfolgreiche Wissenschaftspolitik
betreiben und die Interessen der Hochschulen im Fokus
der landesregierung stehen. bei HEurEKa steht nicht das
Einzelvorhaben im Vordergrund, sondern die umsetzung
nachhaltiger baulicher gesamtkonzepte und campus-anla-
gen. Dadurch sind unsere Hochschulen insgesamt attraktiver
geworden und haben auch dadurch ein rasantes Wachstum in
der Forschung und bei den studierendenzahlen hingelegt.
Diese broschüre soll einen ersten Überblick über die bauliche
Entwicklung und die bauaktivitäten an den 13 hessischen
Hochschulen sowie im bereich der universitätsmedizin er-
möglichen. bei der Vielzahl der gebäude und projekte fi ndet
sich nur eine auswahl in der broschüre wieder. Ich bin mir
aber sicher, dass die Qualitäten, die inzwischen auch durch
zahlreiche preise und auszeichnungen gewürdigt wurden,
erkennbar werden.
Die broschüre soll auch eine Einladung sein, die hessischen
Hochschulen zu besuchen, sei es zum studium als auch zum
besichtigen von herausragender Hochschularchitektur.
Ihr
Boris Rhein
Hessischer minister für Wissenschaft und Kunst
seHr GeeHrTeleserinnenUnD leser,
6 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
HocHscHulbauprogramm HEurEKa
Die landesregierung hat 2007 das Hochschulbauprogramm HEurEKa aufgelegt und
damit einen regelrechten bau- und modernisierungsboom an den hessischen Hoch-
schulen ausgelöst. nachdem die neue landesregierung das ursprünglich bis zum Jahr
2020 geplante programm bis zum Jahr 2025 verlängert und die ursprünglich geplanten
Investitionsmittel von drei milliarden Euro um eine weitere milliarde Euro aufgestockt
hat, stehen den Hochschulen bis zum Jahr 2025 insgesamt vier milliarden Euro für aus-
bau und sanierung zur Verfügung.
HeUreKa HocHscHUlBaUProGramm
auch wenn „Heureka“ als altgriechischer ausspruch für „Ich
habe [es] gefunden“ überliefert ist, steht es in Verbindung mit
dem hessischen Hochschulbau für die abkürzung von „Hoch-
schul Entwicklungs- und umbauprogramm: rundErneuerung,
Konzentration und ausbau von Forschung und lehre“. mit
HEurEKa hat die hessische landesregierung auf die abschaf-
fung der gemeinschaftsaufgabe Hochschulbau von bund und
ländern und des Hochschulbauförderungsgesetzes (HbFg) im
rahmen der Föderalismusreform im Jahr 2007 reagiert. Ziel
war es, eine langfristig gesicherte fi nanzielle ausstattung für
den Hochschulbau in Hessen zu gewährleisten.
Gesamtkonzeption für die 13 hessischen Hochschulstandorte
Im Vorfeld entwickelte die landesregierung für alle hessi-
schen Hochschulstandorte ein leitbild für eine moderne und
zukunftsweisende bauliche struktur. Hierzu beauftragte das
Hessische ministerium für Wissenschaft und Kunst die dama-
lige Hochschul-Informations-system gmbH (HIs), strukturbe-
zogene bauliche Entwicklungsplanungen für alle hessischen
Hochschulen zu erarbeiten. Die HIs führte gemeinsam mit
den jeweiligen Hochschulen umfangreiche bestandsaufnah-
men der liegenschaften durch und ermittelte den aktuellen
Flächenbedarf. gleichzeitig erarbeitete HIs für jeden standort
ein bauliches gesamtkonzept, das auf eine Konzentration der
Einrichtungen und eine modernisierung der bestandsgebäu-
de, kombiniert mit einzelnen neubauten, abzielte.
Neue Campuskonzepte
beispielgebend für die campuskonzepte war die standort-
neuordnung der goethe-universität Frankfurt am main. an
den drei unterschiedlichen standorten – campus Westend,
campus riedberg und niederrad – ist es jeweils das Ziel, die
geisteswissenschaften, die naturwissenschaften und die
Hochschulmedizin zu konzentrieren. Durch diese Zusam-
menfassung entstehen synergieeffekte, die ein bestmögliches
Versorgungsniveau mit wirtschaftlichen mitteln sichern. Dieser
ansatz der campusbildung sollte, soweit städtebaulich mög-
lich, Vorbild für die anderen Hochschulstandorte sein.
Die Ergebnisse der HIs-untersuchungen bildeten die grund-
lage für gesamtkonzeptionen und Kostenschätzungen für alle
hessischen standorte. Dabei sind die hieraus resultierenden
baulichen aufgaben standortbedingt sehr unterschiedlich:
Die universität marburg plant beispielsweise eine umfassende
neuordnung ihrer geisteswissenschaftlichen und zentralen
Einrichtungen in der Innenstadt und konzentriert die na-
turwissenschaften und die Hochschulmedizin am standort
lahnberge. an der universität Kassel sollen der zentrale inner-
städtische standort weiter ausgebaut und die naturwissen-
schaftlichen Einrichtungen dorthin verlagert werden.
Erstmals liegt damit eine hessenweite gesamtkonzeption vor.
Für jede der 13 Hochschulen bilden diese studien die wesent-
liche grundlage für ihre ganzheitliche bauliche planung und
die Weiterentwicklung eines eigenständigen profi ls.
Hochschulbauprogramm HEUREKA
Die Fakten
• umsetzung von gesamtstrategien auf der grundlage
strukturbezogener bedarfsplanungen mit dem Ziel
der campusbildung
• Im Jahr 2007: laufzeit von 2008 bis 2020 beschlossen
• gesamtinvestitionsvolumen bis 2020: drei milliarden Euro
• Im Jahr 2014 beschluss zur Verlängerung bis 2025
und aufstockung um eine weitere milliarde Euro
• gesamtinvestitionsvolumen im Zeitraum von
2008 bis 2025 insgesamt: vier milliarden Euro
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Bibliothek im PEG-Gebäude (Psychologie, Erziehungs- und Gesellschaftswissenschaften), Campus Westend, Goethe-Universität Frankfurt
8 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
HocHscHulbauprogramm HEurEKa
Neue kooperative Steuerungsinstrumente
Weil Investitionen in die Hochschulen Entwicklungsperspek-
tiven sichern und eröffnen, ist die übergeordnete bauliche
Entwicklungsplanung ein zentrales wissenschaftspolitisches
Handlungsfeld, das das Hessische ministerium für Wissen-
schaft und Kunst verantwortet. Zur umsetzung von HEurEKa
wurden darüber hinaus neue kooperative steuerungsin-
strumente eingeführt. Je nach projektphase sind dabei
sowohl das Wissenschafts- als auch das Finanzministerium,
die präsidentinnen und präsidenten der Hochschulen be-
teiligt als auch Vertreterinnen und Vertreter der Kommunen
(oberbürgermeister/-innen oder planungsdezernenten/innen),
um die erforderlichen strategischen Entscheidungen vorzu-
bereiten. Zudem wurde an jedem Hochschulstandort eine
gesamtprojektleitung eingesetzt, die unter beteiligung der
operativen arbeitsebene von Hochschule, baumanagement
und projektsteuerung regelmäßig tagt.
Sonderprogramme zur beschleunigten Umsetzung
und Kapazitätsausbau
mit dem sonderinvestitionsprogramm der landesregierung
und dem vom bund mitfinanzierten Konjunkturpaket II be-
kamen die Hochschulen in Hessen im Zeitraum von 2009 bis
2012 zusätzlich 500 millionen Euro für vorgezogene HEurE-
Ka-baumaßnahmen und für energetische Instandsetzungen
zur Verfügung gestellt. somit konnte das HEurEKa-programm
zeitweilig sogar beschleunigt umgesetzt werden. Für den
zusätzlichen bedarf durch den aufwuchs an studierenden
konnten seit 2012 durch die Hsp 2020-Invest-programme wei-
tere baumaßnahmen umgesetzt werden, mit denen vor allem
schnell wirksame Kapazitätserweiterungen im bereich der
lehr- und lerninfrastruktur (Hörsäle, seminarräume, lernzen-
tren etc.) geschaffen werden konnten. aktuell stellt das pro-
gramm „Hochschulpakt 2020-Invest III“ weitere 300 millionen
Euro bis 2020 zur Verfügung, nachdem in den phasen I und
II bereits 61 millionen Euro und 117 millionen Euro zusätzlich
zum HEurEKa-programm bereitgestellt wurden.
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit
HEurEKa verfolgt bei der campus-Entwicklung nachhaltige
planungsziele. Darüber hinaus werden mit der umsetzung des
Kabinettsbeschlusses zur co2-neutralen landesregierung
auch höhere anforderungen bei der Energieeffizienz umge-
setzt, als bislang gesetzlich vorgeschrieben sind.
Ausgezeichnete Baukultur
bereits im Jahr 2010 hatte der bund Deutscher architekten
(bDa) dem land Hessen für das Hochschulbauprogramm
HEurEKa die „auszeichnung für baukultur in Hessen
2009/2010“ verliehen. In der Würdigung des preises hieß es:
„als verantwortungsvoller öffentlicher auftraggeber hat das
land Hessen mit langem atem, kontinuierlichen anstren-
gungen und überparteilichem bewusstsein einen Investiti-
onsplan für die bauliche gesamtkonzeption der Hessischen
Hochschulen aufgestellt. Die (....) durchgeführten architek-
tenwettbewerbe entsprechen den höchsten ansprüchen
des Wettbewerbswesens. Die realisierten Ergebnisse zeigen
baukünstlerische Qualitäten und demonstrieren (...) praktizier-
te baukultur.“
Lesebereich im Hörsaal- und Medienzentrum der TU Darmstadt
9bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
HocHscHulbauprogramm HEurEKa
Hochschulbauprogramm HEUREKA
Preise und Auszeichnungen
• „Auszeichnung für Baukultur in Hessen 2009/2010“
für das Hochschulbauprogramm HEurEKa
vom bund Deutscher architekten (bDa) im lande Hessen
• Deutscher Städtebaupreis 2010 (Sonderpreis)
für den masterplan zur Erweiterung der goethe-universität Frankfurt
am campus Westend von der Deutschen akademie für städtebau und landschaftsplanung
• Deutscher Natursteinpreis 2011 (Besondere Anerkennung)
für den neubau rechts- und Wirtschaftswissenschaften der goethe-universität Frankfurt
am campus Westend vom Deutschen naturwerkstein Verband e.V.
• Deutscher Natursteinpreis 2011 (Lobende Erwähnung)
für den neubau House of Finance am campus Westend der goethe-universität Frankfurt
vom Deutschen naturwerkstein Verband e.V.
• Deutscher Fassadenpreis 2013
für die sanierung des Hochhauses c 10 der Hochschule Darmstadt
vom Fachverband baustoffe und bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. (FVHF)
• Deutscher Architekturpreis 2013 (Auszeichnung)
für die sanierung des Hochhauses c 10 der Hochschule Darmstadt
vom bundesministerium für Verkehr, bau und stadtentwicklung (bmVbs) und der bundesarchitektenkammer (baK)
• Deutscher Fassadenpreis 2015
für den neubau des Hörsaal campus centers der universität Kassel
vom Fachverband baustoffe und bauteile für vorgehängte hinterlüftete Fassaden e.V. (FVHF)
Studierende am Hochhaus C 10 der h_da
HocHscHulbauprogramm HEurEKa10
VErbEssErung DEr sTuDIEnbEDIngungEn
verBesserUnG Der sTUDienBeDinGUnGen
Qualitätssteigerung bei den Aufenthaltsmöglichkeiten
Ein großes augenmerk liegt zudem in der Qualitätssteigerung
für aufenthaltsmöglichkeiten der studierenden. Herausra-
gende beispiele sind dafür beispielsweise die campusplätze
der goethe-universität Frankfurt, der Hochschule Fulda oder
der Tu Darmstadt. Ein weiteres beispiel ist die Erweiterung
der mensa am Holländischen platz in Kassel. sie ist nicht nur
wegen ihrer innovativen gestaltung beliebt, sondern auch ein
Treffpunkt zum gemeinsamen lernen geworden.
Lernzentren und Vereinbarkeit
von Familie und Beruf auf höchstem Niveau
Das Hochschulpakt 2020 Invest-programm modernisierte
seminar- und praktikumsräume und verbesserte die ausstat-
tung von Vorlesungs- und praktikumsräumen sowie laboren.
Zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und studium
wurden zudem rund 50 Kinderbetreuungs-Einrichtungen an
hessischen Hochschulen und den universitätsklinika Frank-
furt am main und gießen-marburg geschaffen. Das zusätz-
liche angebot umfasst unter anderem betreuungsplätze für
unter Dreijährige, die ausweitung der ganztagsbetreuung
und spontan-, ad-hoc-betreuung für kurzfristigen bedarf.
realisierte beispiele sind unter anderem das Kinderhaus am
Holländischen platz der universität Kassel, das Kinderhaus
der Frankfurt university of applied sciences, das Kinderhaus
„Kairos“ am campus riedberg der goethe-universität sowie
die neuen Kinderhäuser am campus lichtwiese und stadtmit-
te der Tu Darmstadt.
Das Hochschulbauprogramm HEurEKa und die baumaßnahmen im rahmen des
Hochschulpaktes 2020 Invest-programms verbessern die studienbedingungen an
den hessischen Hochschulen auch deshalb erheblich, weil in den campus-Konzepten
neben den Instituts- und lehrgebäuden auch die soziale Infrastruktur für die studie-
renden eine zentrale rolle spielen. so gab es an zahlreichen Hochschulstandorten
neubauten von mensen, bibliotheken und lernzentren sowie Verbesserungen für die
betreuung für studierende mit Kindern.
Neue Mensa Hochschule Fulda
11bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
VErbEssErung DEr sTuDIEnbEDIngungEn
Eckpunkte der HSP 2020-Invest-Programme
• bereitstellung zusätzlicher mittel zur Verbesserung der baulichen Infrastruktur und
für die zusätzliche aufnahme von studierenden
• Hsp 2020 InVEsT 1. phase: 23 bauliche maßnahmen (inkl. anmietungen)
im Zeitraum 2012 bis 2013 mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 61,2 millionen Euro
• Hsp 2020 InVEsT 2. phase: 46 bauliche maßnahmen im Zeitraum 2013 bis 2014
mit einem Investitionsvolumen in Höhe von 116,8 millionen Euro
• 27 projekte zum ausbau der E-learning-Infrastruktur mit einem Volumen von 4,2 millionen Euro
• Hsp 2020 InVEsT 3. phase: 50 projekte mit einem weiteren Investitionsvolumen
von bis zu 300 millionen Euro im Zeitraum 2015 bis 2020 in bearbeitung
Seminarhaus Campus Westend Goethe-Universtität Frankfurt
12 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
bauTEn FÜr DIE ForscHung
BaUTen FÜr Die ForscHUnG
mit bislang 14 erfolgreichen Vorhaben, die sich seit 2007
einem zweistufi gen antragsverfahren unter Federführung
des Wissenschaftsrats (Wr) durchgesetzt haben, ist Hessen
außerordentlich erfolgreich. Insgesamt konnten für ein förder-
fähiges gesamtvolumen von 300 millionen Euro eine 50%ige
mitfi nanzierung erreicht und damit 150 millionen Euro an
bundesmitteln eingeworben werden. Hessen hat damit einen
anteil in Höhe von 8,6 prozent am gesamten Fördervolumen
des bundes und liegt damit deutlich über dem sonst üblichen
anteil (Königsteiner schlüssel für Hessen 7,4 prozent) bei der
festen Verteilung von bundesmitteln.
Das im bereich der hessischen universitäten besonders starke
Forschungsumfeld erfährt dadurch eine zusätzliche bestäti-
gung. bei sechs der 14 Forschungsbauten waren loEWE-För-
derungen des landes wichtige Erfolgsfaktoren für die spätere
beantragung der bundesförderungen der baumaßnahmen.
unter anderem konnten nach Etablierung der loEWE-Zentren
„casED“ an der Tu Darmstadt, „ugmlc“ an der Justus-lie-
big-universität gießen und „sYnmIKro“ an der philipps-uni-
versität marburg sowie des loEWE-schwerpunkts „Tumor und
Entzündung“ die wissenschaftlichen gutachter des Wr und
der Forschungsbauausschuss des bundes von der Exzellenz
der Forschung und einer mitfi nanzierung an der Infrastruktur
überzeugt werden. Dass viele Forschungsprojekte in Hessen
überregional bedeutsam sind, zeigen über die loEWE-Vorha-
ben hinaus auch die zahlreichen Exzellenzcluster, graduierten-
schulen, DFg-Forschungszentren, sonderforschungsbereiche,
DFg-Forschergruppen, bmbF- und Eu-Förderung sowie die
herausragende Drittmitteleinwerbung und publikationstätig-
keit an den hessischen Hochschulen.
Forschungsbauten werden in Hessen
ebenfalls im rahmen des Hochschulbau-
programms HEurEKa realisiert. seit der
Föderalismusreform im Jahr 2007 fördert
der bund im Hochschulbereich lediglich
noch Forschungsbauten, die eine über-
regionale wissenschaftliche bedeutung
haben.
Zentrum für Tumor- und Immunbiologie Uni Marburg
13
Forschungsbauten in Hessen
Technische Universtität Darmstadt
• Exzellenzcluster smart Interfaces
• Hochleistungsrechner
• center for IT-security
Universität Frankfurt
• Exzellenzcluster makromolekulare Komplexe
• Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer ordnungen“
• European cardiovascular science center
• pädiatrisches Zentrum für stammzelltransplantation und Zelltherapie
• Höchstfeld-nmr-spektroskopie
Universität Gießen
• Exzellenzcluster Kardio-pulmonales system
• center for Infections and genomics of the lung
Universität Marburg
• Zentrum für Tumor- und Immunbiologie
• Zentrum für synthetische mikrobiologie
• Forschungszentrum Deutscher sprachatlas
• bildarchiv Foto marburg
(Deutsches Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte)
Lichtenberg Hochleistungsrechner der TU Darmstadt
14 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
Tu DarmsTaDT
Die Tu Darmstadt konzentriert sich im stadtgebiet im Wesent-
lichen auf zwei standorte: die stadtmitte und die lichtwiese.
Das Hochschulviertel in der Darmstädter Innenstadt liegt
zwischen Herrngarten, schloss und altstadt. Der campus
lichtwiese liegt außerhalb der Darmstädter Innenstadt im
südosten des stadtgebietes. Weitere kleinere standorte
sind der botanische garten, das Hochschulstadion sowie der
august-Euler-Flugplatz mit dem Windkanal.
Ende des 19. Jahrhunderts entstanden mit dem „alten Haupt-
gebäude“ und den gegenüberliegenden ehemaligen physi-
kalischen -, elektrotechnischen- und chemischen Instituten an
der Hochschulstraße die ersten eigenen Hochschulgebäude.
bis zum Zweiten Weltkrieg dehnte sich die Hochschule in dem
gebiet östlich des Herrngartens weiter aus. nach Kriegszer-
störung und Wiederaufbau folgte ein weiterer ausbau auf
Teilen der kriegszerstörten altstadt bis hin zur landgraf-ge-
org-straße und zum Karolinenplatz. Hinzu kam die sukzessive
nutzung des wieder aufgebauten Darmstädter residenz-
schlosses für Hochschulzwecke.
mitte der 1960er Jahre erschloss man in rund zwei Kilome-
tern Entfernung vom stadtzentrum die lichtwiese als neu-
en Hochschulcampus. mit den angrenzenden standorten
„Hochschulstadion“ und „botanischer garten“ bietet der
weitläufige campus im grünen weiterhin noch bauliche
Entwicklungsmöglichkeiten. Hier sind im Wesentlichen die
ingenieurwissenschaftlichen studiengänge (architektur, bau-
ingenieurwesen, maschinenbau) und der Fachbereich chemie
konzentriert, während die geisteswissenschaftlichen Fächer
sowie die Informatik, mathematik, physik und Elektrotechnik in
der stadtmitte verortet sind.
Die Tu Darmstadt wurde im Jahr 1877 als „großherzoglich technische Hochschule“
gegründet. Im Wintersemester 2014/15 waren an der einzigen Technischen universität
in Hessen rund 26.000 studierende in 13 Fachbereichen eingeschrieben. 2005 erhielt
die Tu Darmstadt vom land Hessen einen bundesweit einzigartigen autonomie-status.
seitdem ist sie unter anderem für personal und- bauangelegenheiten selbst zuständig
und erhält auch für ihre baumaßnahmen ein jährlich festgelegtes budget.
TU DarmsTaDT
Hörsaal- und Medienzentrum Campus Lichtwiese
15bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
Tu DarmsTaDT
Standort Stadtmitte
Das unmittelbar am Karolinenplatz gelegene „universi-
tätszentrum“ (Verwaltungshochhaus und audimax-gebäude)
wurde anfang der 1970er Jahre errichtet und von 2006 bis
2009 durch umbau und sanierung neu gestaltet. Insgesamt
befinden sich dort heute neun Hörsäle mit insgesamt 2.200
plätzen. mit dem neuen Eingangsgebäude „karo 5“ wurde
eine zentrale anlauf- und servicestelle für die studierenden
einschließlich eines kleinen cafés geschaffen. Hier finden
auch Empfänge und ausstellungen statt. Darüber hinaus
entstand unmittelbar gegenüber das Wissenschafts- und
Kongresszentrum „darmstadtium“. mit der Fertigstellung des
neubaus der universitäts- und landesbibliothek wurde 2012
der standort stadtmitte mit dem alten Hauptgebäude, dem
universitätszentrum sowie der mensa-stadtmitte zu einem
campus der kurzen Wege verdichtet. Im Jahr 2013 wurde der
umbau des 1904 errichteten historischen maschinenhauses in
der magdalenenstraße zu einem Hörsaal- und seminarraum-
gebäude abgeschlossen. unter dem bogenförmigen Dach-
tragwerk des denkmalgeschützten Jugendstilbaus befindet
sich der wohl schönste Hörsaal der Tu Darmstadt, der auch
für öffentliche Veranstaltungen gerne genutzt wird. bei der
sanierung des Darmstädter residenzschlosses wurde auf den
Wallanlagen mit dem „schlossgarten“ ein vom asta betriebe-
ner sommer-biergarten eingerichtet und mit spenden aus der
bevölkerung der schlossgraben nach historischem Vorbild zu
einer parkanlage ausgebaut. Die Tu Darmstadt verfolgt am
standort stadtmitte ein umfassendes umbau- und sanierungs-
programm und hat im Zuge dessen auch zahlreiche lernzen-
tren eingerichtet sowie den neubau eines Kinderhauses rea-
lisiert, den Kinder von studierenden sowie mitarbeiterinnen
und mitarbeitern der Tu Darmstadt nutzen können. realisiert
werden darüber hinaus noch ein Institutsneubau in der alex-
anderstraße, der die „603qm“ genannte Veranstaltungshalle
ersetzt und integriert, sowie der neubau eines Forschungsge-
bäudes für IT-sicherheit am Kantplatz.
alle weiteren Informationen zur
Tu Darmstadt
finden sie auf:
www.tu-darmstadt.de
Hörsaal im historischen Maschinenhaus der TU Darmstadt
16 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
Tu DarmsTaDT
Standort Lichtwiese
mit dem aus dem sonderinvestitionsprogramm des landes
Hessen fi nanzierten Hörsaal- und medienzentrum hat auch
der campus lichtwiese 2013 seine „neue mitte“ erhalten.
Das neue Zentrum beherbergt vier große Hörsäle mit einer
gesamtkapazität von rund 1.500 plätzen, zwei multifunkti-
onsräume und 20 lern- und seminarräume unterschiedlicher
größe. Durch mobile Trennwände können bei bedarf jeweils
zwei Hörsäle zusammenlegt werden, wodurch mit über 1.000
plätzen der größte Hörsaal an der Tu Darmstadt entsteht. Das
gebäude beinhaltet darüber hinaus eine standortbibliothek
mit zwei Fachlesesälen und Freihandbereichen sowie eine
cafeteria, die das angebot der benachbarten mensa ergänzt.
seit dem Jahr 2010 werden die aus den 1970er Jahren
stammenden Institutsgebäude des Fachbereichs chemie
grundlegend saniert. Diese maßnahme erstreckt sich über
sechs bauabschnitte, die jeweils zum Teil mehr als ein bis zwei
Jahre andauern. bereits im Jahr 2011 konnte der neubau des
Kinderhauses auf der lichtwiese mit platz für 65 Kinder in
fünf gruppen sowie 2012 der neubau für den Exzellenzclus-
ter „smart Interfaces“ fertig gestellt werden. mit dem 2013
in betrieb genommenen lichtenberg-Hochleistungsrechner
wird die lichtwiese weiter zum international bedeutsamen
Forschungsstandort ausgebaut. Für die Forschungsorientie-
rung der lichtwiese steht auch der neubau des m³ genannten
nmr- und laborzentrums. mit der „ETa-Fabrik“ entwickelt
die Tu Darmstadt auf der lichtwiese als interdisziplinäres For-
schungsprojekt eine energieeffi ziente modellfabrik, die mit
mitteln des bundesministeriums für Wirtschaft und Energie,
des Innovationsfonds der landesregierung und von partnern
aus der Industrie unterstützt wird.
auch an den kleineren standorten der Tu Darmstadt wurden
bereits zahlreiche neubau- und sanierungsprojekte reali-
siert. so wurde das denkmalgeschützte Hochschulbad sowie
die angrenzenden sportanlagen umfassend erneuert. am
lichtwiesenweg und unmittelbar am Hochschulsportgelände
entstand ein neues Wohnheim des studentenwerks Darmstadt
sowie ein gästehaus der Tu Darmstadt. am botanischen gar-
ten wurden für den Fachbereich biologie in den Jahren 2008
und 2012 zwei neubauten errichtet, das geowissenschaftliche
Institutsgebäude und der Hörsaal umfassend saniert und ein
neues studierendenzentrum eröffnet, das selbstlernfl ächen,
seminar- und büroräume sowie ein kleines, vom studenten-
werk Darmstadt betriebenes bistro enthält.
Campus Stadtmitte, Innenhof an der Universitätsbibliothek
Institutsgebäude Geowissenschaften
17bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
Tu DarmsTaDT
Die wichtigsten Bauprojekte der TU Darmstadt im Überblick (Auswahl)
Standort Stadtmitte
• umbau und sanierung universitätszentrum mit neubau studierenden-service-center „karo 5“
• neubau universitäts- und landesbibliothek
• sanierung residenzschloss Darmstadt
• umbau ehemaliges maschinenhaus zum Hörsaal- und seminarraumgebäude
• neubau Kinderhaus stadtmitte
• neubau Verfügungsgebäudes mit studentischen café- und Kulturbetrieb „603qm“
Standort Lichtwiese
• neubau Hörsaal- und medienzentrum
• sanierung Institutsgebäude chemie
• neubau Exzellenzcluster smart Interfaces
• neubau Hochleistungsrechner
• neubau Kinderhaus lichtwiese
• neubau nmr- und laborgebäude m³
Kittler-Student-Center, Lernzentrum des Fachbereichs Elektro- und Informationstechnik
18 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
goETHE-unIVErsITäT FranKFurT am maIn
1914 als stiftungsuniversität der Frankfurter bürger eröffnet, wurde die Johann Wolf-
gang goethe-universität Frankfurt am main 1945 zu einer universität des landes Hes-
sen. mit über 45.000 studenten ist die goethe-universität die drittgrößte deutsche
universität nach den studierendenzahlen. seit 2008 erhielt die goethe-universität auf
grund der änderung des Hessischen Hochschulgesetzes wieder den status einer stif-
tungsuniversität, verbunden mit einer weitreichenden autonomie.
GoeTHe-UniversiTäT FranKFUrT am main
Mensa Campus Westend mit IG-Farben-Haus im Hintergrund
19bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
goETHE-unIVErsITäT FranKFurT am maIn
Die universität ist auf drei große universitätsgelände verteilt:
Der campus Westend mit den Fachbereichen Theologie,
philosophie, geschichte, philologie, archäologie, rechtswis-
senschaft, Wirtschaftswissenschaften, gesellschaftswissen-
schaften, Erziehungswissenschaften, psychologie, Humangeo-
graphie sowie die Zentralverwaltung. Der campus riedberg
mit den Fachbereichen pharmazie, physik, chemie, biochemie,
biowissenschaften und geowissenschaften sowie der campus
niederrad mit dem Fachbereich medizin am standort des
universitätsklinikums Frankfurt (s. 48-49). Hinzu kommt der
campus sportwissenschaften an der ginnheimer landstraße.
Der alte Hochschulcampus in bockenheim, auf dem sich noch
die mathematik, Informatik, die universitätsbibliothek und
Teile der sprach- und Kulturwissenschaften befi nden, wird im
rahmen der standortneuordnung von der goethe-universität
mittelfristig aufgegeben (hier wird der Frankfurter Kulturcam-
pus entstehen, auf dem auch ein neubau für die Hochschule
für musik und Darstellende Kunst (s. 47) geplant ist).
bereits mit der gründung im Jahr 1914 bezog die goethe-
universität ihr erstes gebäude am campus bockenheim.
Dieser Kernstandort erhielt bis in die 1970er Jahre bauliche
Erweiterungen. In den 1990er Jahren beschloss die lan-
desregierung, den standort langfristig aufzugeben und die
Einrichtungen nach und nach auf den campus Westend und
den campus riedberg zu verlagern. Die Keimzelle dieser
Überlegungen war das von Hans poelzig im Jahr 1931 erbaute
ehemalige Ig-Farben-gebäude, das nach Ende der seit 1945
bestehenden nutzung durch die amerikanischen streitkräfte
aufgegeben wurde. Im Jahr 1996 erwarb das land Hessen das
weitläufi ge areal um das ehemalige Ig-Farben-gebäude mit
dem Ziel, einen neuen universitätscampus zu entwickeln und
nach Verlagerung der universitätseinrichtungen den campus
in bockenheim aufzugeben.
Während der campus Westend als geisteswissenschaftlicher
campus ausgebaut wird, werden auf dem campus ried-
berg die naturwissenschaftlichen Fächer konzentriert. am
riedberg, damals noch als „niederurseler Hang“ bezeichnet,
entstanden erste universitätsgebäude, darunter die chemi-
schen Institute bereits anfang der 1980er Jahre. bereits in den
1960er Jahren wurde der campus sportwissenschaften im
stadtteil ginnheim erschlossen.
Baumaßnahmen am Campus Westend
Die Entwicklung des areals am Ig-Farben-gebäude ist eines
der größten hochschulbezogenen Entwicklungsvorhaben
der nachkriegsgeschichte in Hessen. start war zunächst die
umfassende denkmalgerechte sanierung des ehemaligen Ig-
Farben-gebäudes, die bis zum Jahr 2001 dauerte.
Die bebauung des campus Westend basiert auf einem im
2002 - 2003 durchgeführten städtebaulichen Wettbewerb, den
der Frankfurter architekt Ferdinand Heide gewinnen konnte.
Der aus dem Entwurf abgeleitete masterplan mit großzügigen
grün- und Freifl ächen bildet die grundlage für sämtliche neu-
bauten auf dem campus Westend. Die natursteinfassaden
des poelzig-gebäudes sind Vorbild für die äußere gestaltung
der neubauten u. a. für die rechts- und Wirtschaftswissen-
schaften, des House of Finance, das Hörsaalgebäude und die
Erweiterung der mensa sowie für die Institutsgebäude der ge-
sellschafts- und Erziehungswissenschaften, den Forschungs-
bau für das Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer
ordnungen“ sowie das präsidiums- und Verwaltungsgebäude.
Ziel war ein einheitliches Erscheinungsbild und die neuinter-
pretation der gestaltungsprinzipien des poelzig-Ensembles.
Die evangelische Kirche und der bauverein katholischer
studentenheime errichteten ein gemeinsames studieren-
denwohnheim. Weiterhin entstanden sind ein neubau für
das max-planck-Institut für europäische rechtsgeschichte
sowie zwei seminargebäude. geplant sind des Weiteren der
neubau eines studierendenhauses und der neubau eines
Institutsgebäudes für die sprach- und Kulturwissenschaften.
In der Hansaallee entstand darüber hinaus ein campusnaher
Wohnheim-neubau mit rund 400 plätzen.
Hörsaalgebäude Campus Westend
20 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
goETHE-unIVErsITäT FranKFurT am maIn
Baumaßnahmen am Campus Riedberg
auf dem campus riedberg befanden sich zu beginn der
standortneuordnung lediglich die chemie, das biozentrum
sowie das max-planck-Institut für biophysik auf einem insge-
samt 40 Hektar umfassenden areal. Das gebäude der physik
einschließlich des Instituts für Kernforschung entstand im
Jahr 2005. Es folgten ein neubau für die geowissenschaften
und das Frankfurt Institute for advanced studies (FIas), ein
studentenwohnheim mit etwa 100 Wohneinheiten und ein
Werkstattgebäude.
Im Jahr 2011 konnte der campus gleich durch drei neue
gebäude erweitert werden: Der neubau des biologicums, das
Forschungsgebäude des Exzellenzclusters makromolekulare
Komplexe und das otto-stern-Zentrum mit der naturwissen-
schaftlichen bereichsbibliothek, einer cafeteria und mehreren
Hörsälen und seminarräumen. In planung befi ndet sich ein
neubau für die chemie und für die Fachbereiche mathema-
tik und Informatik. Die Internationalität, die interdisziplinär
arbeitenden Fachbereiche und die Zusammenarbeit mit den
vielfältigen außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind
ein markenzeichen des campus riedberg. neben den beiden
max-planck-Instituten für biophysik und für Hirnforschung
entstanden hier darüber hinaus auch das „Frankfurt Institute
for advanced studies“, das sogenannte „HIc for Fair“ und das
„Frankfurter Innovationszentrum“. 2015 wurde ein weiteres
Wohnheim des studentenwerks Frankfurt fertiggestellt.
alle weiteren Informationen zur
goethe-universität Frankfurt am main
fi nden sie auf:
www.uni-frankfurt.de
Innenhof Biologicum Campus Riedberg
Otto-Stern-Zentrum Campus Riedberg
21bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
goETHE-unIVErsITäT FranKFurT am maIn
Die wichtigsten Projekte an der Goethe-Universität Frankfurt am Main im Überblick (Auswahl)
Campus Westend
• neubau Hörsaalzentrum
• neubau rechtswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften
• neubau House of Finance
• neubau anbau casino
• neubau psychologie, Erziehungswissenschaften, gesellschaftswissenschaften (pEg) und
präsidium und administration (pa)
• neubau Exzellenzcluster „Herausbildung normativer ordnungen“
• neubau studierendenwohnheim Hansaallee 141
• neubau seminargebäude
• neubau studierendenhaus
• neubau sprach- und Kulturwissenschaften
Campus Riedberg
• neubau physik
• neubau geowissenschaften
• neubau biologicum mit anzuchtflächen und gewächshäuser
• neubau Exzellenzcluster makromolekulare Komplexe
• neubau Hörsaalgebäude, bereichsbibliothek und cafeteria (otto-stern-Zentrum)
• neubau Kindertagesstätte Kairos
22 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
JusTus-lIEbIg-unIVErsITäT gIEssEn
mit ihrem gründungsjahr 1607 ist die Justus-liebig-universität nicht nur die zweitäl-
teste, sondern mit rund 28.000 studierenden auch die zweitgrößte hessische univer-
sität. mit der medizin und der Veterinärmedizin, den agrarwissenschaften sowie den
Haushalts- und Ernährungswissenschaften verfügt die universität über eine einzigarti-
ge Fächerkonstellation im Themenbereich „mensch – Ernährung – umwelt“. Daneben
bietet sie das komplette spektrum von den naturwissenschaften über die rechts- und
Wirtschaftswissenschaften, die gesellschafts- und Erziehungswissenschaften bis hin zu
den sprach- und Kulturwissenschaften.
JUsTUs-lieBiG-UniversiTäT Giessen
Hauptgebäude der Justus-Liebig-Universität Gießen
alle weiteren Informationen zur
Justus-liebig-universität gießen
fi nden sie auf:
www.uni-giessen.de
23bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
JusTus-lIEbIg-unIVErsITäT gIEssEn
Der Hochschulstandort gießen mit der Justus-liebig-univer-
sität und der Technischen Hochschule mittelhessen (s. 42) ist
einzigartig: nirgendwo in Deutschland stellen die studieren-
den einen höheren anteil an der gesamtbevölkerung, so dass
auch kaum eine andere stadt so sehr durch ihr studentisches
leben geprägt wird.
Die Jlu verfügt über zahlreiche identitätsstiftende gebäude
im stadtzentrum. Hierzu zählen das historische Hauptgebäude
in der ludwigsstraße, das Zeughaus und das „neue schloss“.
Die bauliche Entwicklungsplanung für die Jlu durch HEurE-
Ka sieht vor, die standorte der universität im stadtgebiet zu
stärken und die Fachbereiche an ihren jeweiligen Hauptstand-
orten zu zentrieren. Ziel des Hochschulinvestitionsprogramms
HEurEKa ist es, eine Konsolidierung in räumlich und fachlich
geschlossenen campusbereichen zu fördern.
Zum weiteren Vorgehen wurden in einem „consilium cam-
pusentwicklung gießen“ unter beteiligung von universi-
tätsöffentlichkeit, bürgern und ministerien Vorschläge für ein
integriertes und schrittweise realisierbares Verkehrs-, sied-
lungs- und Freiraumentwicklungskonzept erarbeitet. aus den
Empfehlungen haben die universität, das land und die stadt
gießen mögliche planungsoptionen zur umsetzung erhalten.
Das gesamtkonzept sieht kompakte und funktional optimierte
campusbereiche vor. sichtbar wird dies beispielsweise am
campus natur- und lebenswissenschaften, wo am campus-
bereich seltersberg bereits das biomedizinische Forschungs-
zentrum und der chemie-neubau entstanden sind, aktuell das
gebäude der „alten chirurgie“ als lehrgebäude saniert wird
und ein Forschungsneubau für die Humanmedizin entsteht.
Campus Kultur- und Geisteswissenschaften – Philosophikum
Im philosophikum ist eine außerordentliche Vielfalt an Fächern
und Forschungsschwerpunkten versammelt. Der Fachbereich
sozial- und Kulturwissenschaften hat einen schwerpunkt in
der lehramtsausbildung, die in gießen traditionell sehr stark
ist. Der Fachbereich geschichts- und Kulturwissenschaften
mit seinen Fächern Evangelische Theologie, Katholische
Theologie, den altertumswissenschaften, den im Historischen
Institut versammelten geschichtswissenschaften, der Kunst-
geschichte, der philosophie und der Turkologie bietet durch
seine außerordentliche fachliche und methodische Vielfalt
den studierenden ein weites, interessantes spektrum, das
geographisch den gesamten europäischen raum umschließt.
Ebenfalls auf dem gelände befi ndet sich der Fachbereich
„sprache, literatur, Kultur“, der neben den neueren philolo-
gien auch die Theaterwissenschaft einschließt und das profi l
des Fachbereichs in einmaliger Weise kulturwissenschaftlich
ergänzt.
auf der grundlage detaillierter gebäudeanalysen, einer
machbarkeitsstudie, einem Verkehrsgutachten und einer stu-
dierenden- und beschäftigten-befragung, an der über 4.000
personen mit ihren anregungen und Hinweisen teilnahmen,
wurde im Jahr 2011 ein städtebaulicher realisierungswett-
bewerb zur neugestaltung des campusbereichs philoso-
phikum ausgelobt. auf der basis des Ergebnisses werden
Einzelvorhaben entwickelt und die bauliche, technische sowie
energetische modernisierung vorangetrieben. Von den fünf
gebäuden der ersten ausbaustufe des masterplans für das
philosophikum wird das seminargebäude II bereits 2016
bezugsfertig sein, für zwei weitere – das graduiertenzentrum
Kulturwissenschaften (gcsc) und die universitätsbibliothek –
sind die realisierungswettbewerbe entschieden worden. mit
der neugestaltung werden die beiden philosophika zu einem
„campus der Zukunft“ integriert.
Hörsaalgebäude Recht und Wirtschaft
24 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
JusTus-lIEbIg-unIVErsITäT gIEssEn
Campus Natur- und Lebenswissenschaften
mit den Fachbereichen medizin, Veterinärmedizin, allen
naturwissenschaften sowie agrar-, Ernährungs- und umwelt-
wissenschaften sind die natur- und lebenswissenschaften
am Heinrich-buff-ring versammelt. Zusammen mit mathema-
tik und Informatik, physik und geographie wird ein breites
spektrum an naturwissenschaftlichen Disziplinen am campus
abgedeckt.
an der Frankfurter straße ist der Fachbereich Veterinärmedi-
zin untergebracht, eine der ältesten tierärztlichen bildungs-
stätten in Deutschland. mit anderen bereichen der lebens-
wissenschaften prägt die Veterinärmedizin heute das profi l
der universität gießen entscheidend mit. seit beginn des 20.
Jahrhunderts entstand ein gebäudekomplex, der mit seinen
denkmalgeschützten Jugendstilbauten noch heute den cam-
pusbereich prägt. um der weiteren modernisierung von lehre
und Forschung in der Veterinärmedizin rechnung zu tragen,
sind wichtige neubauten bereits fertig gestellt (biomedizini-
sches Forschungszentrum), im bau (Kleintier- und Vogelklinik)
oder in planung (Fleischhygiene, pferdeklinik).
mit dem neubau der chemie samt Hörsaalgebäude erhält
die universität exzellente Voraussetzungen, um den Wett-
bewerb um studierende, Wissenschaftler und Drittmittel für
Forschung und lehre auch in Zukunft erfolgreich meistern zu
können. Darüber hinaus entsteht derzeit der neubau eines
Forschungsgebäudes medizin und es wird die „alte chirurgie“
für das Dekanat des Fachbereichs medizin und zur schaffung
von lehrfl ächen saniert.
Biomedizinisches Forschungszentrum der Universität Gießen
Neubau Chemie, Campus Natur- und Lebenswissenschaften
25bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
JusTus-lIEbIg-unIVErsITäT gIEssEn
Die wichtigsten Bauprojekte der Justus-Liebig-Universität Gießen im Überblick (Auswahl)
• neubau Exzellenzcluster cardio-pulmonares system (Eccps)
• neubau center for Infection and genomics of the lung (cIgl)
• neubau chemie mit zentralem Hörsaalgebäude
• neubau Forschungsgebäude Fachbereich medizin
• medizinisches lehrzentrum seltersberg (mit Dekanatsgebäude)
• neubau Kleintier- und Vogelklinik
• neubau lehrgebäude recht und Wirtschaft
• neubau seminargebäude II (philosophikum)
Darüber hinaus in Planung
• neubau graduate centre for the study of culture (gcsc)
• neubau universitätsbibliothek
• neubau Theaterlabor
• neugestaltung des campusbereichs philosophikum auf grundlage der masterplanung
Campus Innenstadt
Die Justus-liebig-universität ist geprägt durch die in Jahrhun-
derten gewachsene unterbringung zentraler Einrichtungen
und einzelner Fachbereiche an verschiedenen standorten in
der gießener Innenstadt. rechtzeitig zur 400-Jahr-Feier der
universität 2007 erstrahlte die alte aula in neuem glanz. Für
die Hauptverwaltung der universität wurde in unmittelbarer
nähe zum Hauptgebäude das ehemalige Finanzamt, heute
Erwin-stein-gebäude, hergerichtet.
Es ist eine neuordnung des universitätszentrums als identi-
tätsstiftende mitte geplant. Konkret wird derzeit der neubau
eines Theaterlabors für das Institut für angewandte Theater-
wissenschaft vorbereitet. Ebenfalls in arbeit ist die sukzessive
sanierung der unter Denkmalschutz stehenden stadthäuser
auf dem areal. Der botanische garten gießen ist der älteste
in Deutschland, der sich seit seinen anfängen am selben ort
befindet. Er bekommt nun eine neue gewächshausanlage an
dem historischen platz des im Krieg zerstörten ursprünglichen
Jugendstilbaus. mit der Hermann-Hoffmann-akademie hat die
Jlu auf dem campus Innenstadt mit unterstützung des lan-
des zudem einen besonderen lernort für junge Forscherinnen
und Forscher geschaffen.
Am Standort Universitätszentrum erstrahlt die Aula in neuem Glanz
26 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
pHIlIpps-unIVErsITäT marburg
Die philipps-universität marburg zählt nicht nur zu den traditionsreichsten deutschen
Hochschulen, sie ist auch weltweit die älteste universität protestantischer gründung.
seit nahezu fünf Jahrhunderten wird hier geforscht und gelehrt. Die Hochschule nutzte
zunächst die vorhandenen Klostereinrichtungen der Dominikaner, Franziskaner und
Kugelherren. Das schloss – geburtsort des universitätsgründers landgraf philipp der
großmütige – ist heute ebenfalls im besitz der universität.
PHiliPPs-UniversiTäT marBUrG
„Alte Universität“ Marburg
27bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
pHIlIpps-unIVErsITäT marburg
Die universität mit heute über 26.000 studierenden und das
universitätsklinikum sind neben forschenden unternehmen
aus der pharma- und medizintechnikbranche die wichtigsten
Wirtschaftsfaktoren in marburg. Heute konzentrieren sich
im bereich der Innenstadt (campus lahntal) die buchwis-
senschaften, während die meisten naturwissenschaften, die
mathematik und das universitätsklinikum auf dem rund sechs
Kilometer entfernten campus lahnberge angesiedelt sind.
Ziel der baulichen Entwicklungsplanung und deren umset-
zung im rahmen des Hochschulbauprogramms HEurEKa ist
es, die natur- und lebenswissenschaften auf dem campus
lahnberge und die geistes- und sozialwissenschaften auf dem
innerstädtischen campus lahntal zu konzentrieren.
In dem sensiblen städtebaulichen umfeld zwischen der
Elisabethkirche und dem Kulturdenkmal „alter botanischer
garten“ entsteht derzeit ein neubau für die Zentrale universi-
tätsbibliothek als Herzstück des neuen innerstädtischen
campus. Ebenfalls schreitet die umsetzung des masterplans
zur baulichen Entwicklung der naturwissenschaften auf den
lahnbergen zügig voran.
Standort Lahnberge
Die Öffnung der universitäten in den sechziger Jahren des 20.
Jahrhunderts zog auch in marburg einen explosionsartigen
anstieg der studierendenzahlen und umfangreiche baumaß-
nahmen nach sich. Da der Flächenbedarf moderner natur-
wissenschaften in der Innenstadt beziehungsweise im lahntal
nicht zu erfüllen war, wurde ein großzügiger campus auf den
lahnbergen geplant, aber nur teilweise realisiert. Die mitte
der 60er Jahre begonnenen Instituts- und Klinikbauten auf
den lahnbergen folgten der Idee der Komposition von Ein-
zelgebäuden in der landschaft. Das so genannte „marburger
bausystem“ hat das architektonische Erscheinungsbild dieses
campus maßgeblich geprägt. Das großzügige areal bietet
damals wie heute in beeindruckender landschaftlicher atmo-
sphäre ausreichende Entwicklungsfl ächen für die universität.
Zu den zentralen gestalterischen Herausforderungen gehört
es, architektonische lösungsansätze zu fi nden, die das beste-
hende campusensemble städtebaulich und architektonisch
nachhaltig stärken. Daher hat die universität gemeinsam mit
dem land Hessen sowie der stadt marburg einen master-
plan erarbeitet, um sämtliche perspektivische nutzungen
planerisch aufnehmen und steuern zu können. Dieser bietet
nunmehr die grundlage für die bauliche Entwicklung und eine
neue chance für ein integriertes städtebauliches Konzept.
Ziel ist, die Identifi kation mit dem campus zu ermöglichen.
Dazu soll ein ansprechender Freiraum für studierende, Wis-
senschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie besucher der
philipps-universität entstehen. Ein erster wesentlicher baustein
ist der bereits fertiggestellte neubau für den Fachbereich che-
mie. In unmittelbarer nähe entstand mit fi nanzieller unterstüt-
zung des bundes ein Zentrum für Tumor- und Immunbiologie
(ZTI). Ein neubau für das Zentrum für synthetische mikrobiolo-
gie (Zsm) befi ndet sich derzeit in planung.
alle weiteren Informationen zur
philipps-universität marburg
fi nden sie auf:
www.uni-marburg.de
Neubau Chemie am Campus Lahnberge
28 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
pHIlIpps-unIVErsITäT marburg
Standort Lahntal
Das etwa zwölf Hektar große gebiet des so genannten cam-
pus Firmanei befi ndet sich am Fuß der historischen oberstadt
in unmittelbarer nachbarschaft der Elisabethkirche, die im
Hinblick auf die stadtgeschichtliche Identität von herausragen-
der bedeutung ist. Es umfasst das ehemalige Klinikviertel, den
alten botanischen garten, die ehemalige brauerei und das
areal um das audimax.
Der alte botanische garten als Zentrum des campus dient seit
der Verlagerung der biologie und der Einrichtung des neuen
botanischen gartens der universität und der stadt heute als
Erholungspark. stadtbild prägend ist die „alte universität“,
die in zwei bauphasen von 1874 bis 1891 am standort des
Dominikanerklosters errichtet wurde. Zahlreiche bauten aus
preußischer Zeit werden bis heute von der universität genutzt,
darunter auch die beiden zum 400. Jubiläum 1927 errichteten
Kliniken an der Elisabethkirche und der sitz des universitäts-
museums im Ernst von Hülsen-Haus an der biegenstraße.
mit den bauvorhaben des HEurEKa-programms wird ein
attraktiver campus in zentraler Innenstadtlage entstehen,
der nicht nur ein gewinn für die universität, sondern auch für
die universitätsstadt marburg ist. Der neubau der Zentralen
universitätsbibliothek auf der grundlage eines städtebauli-
chen Ideen- und realisierungswettbewerbs nimmt dabei eine
schlüsselrolle ein. Das gebäude wird den Innenstadtbereich
städtebaulich arrondieren und durch die Konzentration der
buchbestände einer wissenschaftlichen Kooperation der Fach-
disziplinen neue Impulse geben.
Ergänzt wurde der campus mit dem grundstück der ehemali-
gen marburger brauerei, auf welchem der Forschungsbau für
den Deutschen sprachatlas entstanden ist und zukünftig noch
ein Forschungsbau für das Deutsche Dokumentationszentrum
für Kunstgeschichte und ein seminargebäude realisiert werden.
Simulation Neubau Zentralbibliothek (ZUB)
Mensa Lahntal mit Lahnterrasse
29bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
pHIlIpps-unIVErsITäT marburg
Die wichtigsten Bauprojekte der Philipps-Universität Marburg im Überblick (Auswahl)
Campus Lahnberge
• neubau chemie
• Forschungsbau Zentrum für Tumor- und Immunbiologie
• Forschungsbau Zentrum synthetische microbiologie
Campus Lahntal
• neubau Zentralbibliothek (Zub)
• Forschungsbau Deutscher sprachatlas
• Forschungsbau bildarchiv Foto marburg
• umbau und sanierung Ernst-von-Hülsen-Haus
• sanierung Hörsaalgebäude biegenstraße
• sanierung ehemalige augenklinik bunsenstraße
30 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
unIVErsITäT KassEl
Die universität Kassel ist eine verhältnismäßig junge Hochschule und nahm einst als
gesamthochschule im Wintersemester 1971/72 ihren lehrbetrieb mit rund 2.900 stu-
dierenden auf. mit der Hochschulgründung integriert wurden die ehemalige Hoch-
schule für bildende Künste (heute Kunsthochschule), die Ingenieurschulen in Kassel
(Wilhelmshöher allee) und Witzenhausen sowie die Höhere Wirtschaftsfachschule. als
Kern der neuen Hochschule entstand zudem in oberzwehren das „aufbau- und Verfü-
gungszentrum“ (aVZ). umso imposanter ist die Entwicklung hin zu einer universität mit
inzwischen mehr als 24.000 studierenden.
UniversiTäT Kassel
Neubau Institut für Musik (li.) und Sophie-Henschel-Haus des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften
31bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
unIVErsITäT KassEl
Durch die Vielzahl ihrer standorte hat die universität zunächst
eine relativ uneinheitliche städtebauliche und architektoni-
sche ausformung erfahren. parallel zur programmatischen
neupositionierung der universität wird der bestehende
campus am Holländischen platz ausgebaut. Dazu ist geplant,
den Hochschulstandort in oberzwehren aufzugeben und die
naturwissenschaften an den campus Holländischer platz zu
verlagern. auf grundlage eines städtebaulichen masterplans
erfolgt inzwischen durch das Hochschulinvestitionsprogramm
HEurEKa der sukzessive ausbau des campus, um auf die
stark gestiegenen studierendenzahlen zu reagieren. mit her-
ausragenden bauten, von denen einige bereits fertiggestellt
sind, entsteht ein identitätsstiftender ort für lehre, Forschung
und studentisches leben.
Standort Holländischer Platz
Die neustrukturierung und der ausbau des campus Hollän-
discher platz ist ein zentraler bestandteil des landesinvestiti-
onsprogramms HEurEKa an der universität Kassel. gegen-
stand des 2008 durchgeführten Wettbewerbs war daher die
Entwicklung einer städtebaulichen, freiraumplanerischen und
architektonischen Konzeption zur Erweiterung des campus
der universität Kassel am standort Holländischer platz.
Diese stadt- und Hochschulentwicklung war durch den Erwerb
eines ehemaligen innerstädtischen Industriegeländes möglich
geworden. Einige der backsteinernen und zum Teil denk-
malgeschützten Industriegebäude werden in die planungen
integriert und geben durch den gegensatz von alt und neu
dem standort sein besonderes gepräge.
Inzwischen sind die Erweiterung der Zentralmensa, der neu-
bau eines Hörsaal- und campus-centers und der neubau für
den Fachbereich architektur, stadtplanung und landschafts-
planung abgeschlossen. mit den flankierenden baumaßnah-
men des studentenwerks (studentenwohnheim und Kita)
und der stadt Kassel für einen „science park“ wird somit dem
übergeordneten Ziel von HEurEKa – Konzentration und
Vernetzung der wissenschaftlichen Einrichtungen und enge
Verzahnung mit dem stadtumfeld – in vorbildlicher Weise
rechnung getragen.
Standort Kunsthochschule
Die heutige Kunsthochschule Kassel entstand durch die
Fusion der ehemaligen Werkkunstschule mit der Werkakade-
mie im Jahr 1970 und wurde räumlich am rande der Karlsaue
(menzelstraße) in Ersatzbauten für die im Zweiten Weltkrieg
zerstörte Kunstakademie zusammengeführt. Diese von dem
architekten paul posenenske zwischen 1960 und 1969 im stil
der klassischen moderne errichteten gebäude stehen heute
unter Denkmalschutz. anfang der neunziger Jahre wurden die
drei organisationseinheiten bildende Kunst, Kunstpädagogik
und Kunstwissenschaft, Visuelle Kommunikation und produkt
Design zu einem Fachbereich Kunst zusammengefasst, um
den künstlerischen austausch zu fördern und die Teilautono-
mie der Kunsthochschule innerhalb der universität deutlich zu
machen.
In unmittelbarer nachbarschaft zum auestadion befindet
sich auch das Institut für sport und sportwissenschaften,
welches 2013 in einem neubau am standort Damaschkestraße
zusammengeführt wurde. Das gebäude leistet mit seiner
attraktiven ausstattung neben den lehrflächen und einer
bereichsbibliothek auch mit einem „Kraftraum“ einen nicht zu
unterschätzenden beitrag zur Verbesserung der studienbe-
dingungen.
Erweiterung Zentralmensa Campus Holländischer Platz
32 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
unIVErsITäT KassEl
Campus Oberzwehren
Im sogenannten aufbau- und Verfügungszentrum (aVZ) am
standort oberzwehren, einem der gründungsbauten der
ehemaligen gesamthochschule, ist im Wesentlichen der
Fachbereich naturwissenschaften (biologie, chemie, physik)
untergebracht. Die universität beabsichtigt, den Fachbereich
naturwissenschaften vom aufbau- und Verfügungszentrum
zum campus Holländischer platz zu verlagern. Im rahmen
dieser neubauplanung sollen auch die erforderlichen Hörsäle
und seminarraumfl äche im Verbund der Institute genutzt
werden.
Eine weitere Einrichtung am standort ist das „Institut für na-
nostrukturtechnologie und analytik“ (Ina) das zusammen mit
dem Fachbereich Elektrotechnik/Informatik betrieben wird.
Standort Wilhelmshöher Allee
Die ehemalige staatliche Ingenieurschule am Hochschuls-
tandort Wilhelmshöher allee mit gebäuden in der klassischen
Formensprache der fünfziger Jahre beherbergt heute den
Fachbereich Elektrotechnik/Informatik und umfangreiche la-
bor- und Versuchshallenfl ächen, die im rahmen von HEurEKa
für das spezifi sche profi l des Fachbereichs weiter ausgebaut
werden.
Universitätsbibliothek am Campus Holländischer Platz
Campus Holländischer Platz
alle weiteren Informationen zur
universität Kassel
fi nden sie auf:
www.uni-kassel.de
33bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
unIVErsITäT KassEl
Die wichtigsten Bauprojekte der Universität Kassel im Überblick (Auswahl)
• anbau/sanierung der murhardschen bibliothek
• umbau und umnutzung bibliotheksgebäude
• neubau Hörsaal- und campus-center
• neubau Fachbereich architektur, stadt- und landschaftsplanung
• sanierung und umbau Torhaus b und der ehemaligen produktionshalle
(für den Fachbereich architektur, stadt- und landschaftsplanung)
Standort Witzenhausen
Im 25 Kilometer von Kassel entfernten Witzenhausen ist der
Fachbereich Ökologische agrarwissenschaften unterge-
bracht, der sein profil bereits 1981 als erster agrarfachbereich
überhaupt auf die ökologische landwirtschaft ausgerichtet
hat. besonderen Wert wird in lehre und Forschung auf die
systematischen beziehungen zwischen boden, pflanze, Tier,
mensch und Technik gelegt. Die altbauten in Witzenhausen
gehen auf die ehemalige agrarfachschule zurück und wurden
in den neunziger Jahren durch neue fachspezifische gebäude
erweitert. Die liegenschaft steinstraße ist zu einem
großen Teil durch die historische bausubstanz eines ehemali-
gen Klosters und seiner nebengebäude wie der ehemaligen
molkerei geprägt. Hinzu kommen als zentrale Einrichtungen
am standort das gewächshaus für tropische nutzpflanzen, das
Tropenzentrum und die bereichsbibliothek agrarwissenschaf-
ten. Zudem unterhält der Fachbereich liegenschaften in den
orten Witzenhausen und Frankenhausen sowie im gebiet neu
Eichenberg / Hebenshausen. Das erklärte Ziel von HEurEKa
ist eine weitere stärkung und profilierung des agrarwissen-
schaftlichen standorts Witzenhausen.
Neubau Hörsaal- und Campus-Center
34 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
HocHscHulE DarmsTaDT
HocHscHUle DarmsTaDT (h_da)Die 1971 als Fachochschule gegründete Hochschule Darmstadt (h_da) kann auf eine
lange Tradition zurückblicken: Ihre Vorgänger waren die Werkkunstschule, die städti-
sche maschinenbauschule und die chemotechnische Fachschule. Heute ist die Hoch-
schule Darmstadt mit rund 15.000 studierenden eine der größten Hochschulen für
angewandte Wissenschaften in Hessen.
Campus und Hochhaus Schöfferstraße
35bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
HocHscHulE DarmsTaDT
alle weiteren Informationen zur
Hochschule Darmstadt
finden sie auf:
www.h-da.de
Viele Fachbereiche sind rund um das bekannteste und mar-
kanteste gebäude der h_da, das Hochhaus, angesiedelt. aber
auch auf der mathildenhöhe, dem Zentrum des weltbekannten
Darmstädter Jugendstils arbeiten und studieren die Hochschul-
angehörigen. In Dieburg, etwa 15 Kilometer von Darmstadt
entfernt, befindet sich ein weiterer campus, der vor allem den
wirtschafts- und informationswissenschaftlichen studiengän-
gen sowie den medienwissenschaften raum gibt. Fast 2.000
studierende lernen am mediencampus der h_da in Dieburg.
Campus Schöfferstraße
Der große anstieg der studierendenzahlen seit der gründung
der Hochschule machte räumliche Erweiterungen am Zent-
ralstandort immer wieder notwendig. Zum beispiel gelang es
im Jahr 1992, den rund 10.000 Quadratmeter umfassenden
Dugena-Komplex am Haardtring zu erwerben und für Hoch-
schulzwecke umzubauen. Heute befinden sich hier labore, bü-
ros und lehrräume der Fachbereiche Wirtschaft und bauinge-
nieurwesen sowie des studienbereichs Kunststofftechnik und
der Forschungsadministration. Das Hochhaus wurde von 2009
bis 2011 grundlegend saniert und erhielt eine Fassade, die mit
architekturpreisen bedacht wurde. um das Hochhaus herum
wurden in den vergangenen Jahren neue Hörsäle geschaffen
und die bibliothek erneuert. Derzeit entsteht auf dem campus
schöfferstraße ein neubau für die chemie- und biotechnologie.
Mathildenhöhe – Fachbereich Gestaltung
In unmittelbarer nähe des Hochzeitsturms, dem Darmstädter
Wahrzeichen und synonym für den Jugendstil in Darmstadt,
ist der Fachbereich gestaltung untergebracht. Ein großteil
der historischen gebäude fiel dem Zweiten Weltkrieg zum
opfer. Der weitgehend in den 1960er Jahren entstandene ge-
bäudekomplex des Fachbereichs gestaltung wurde bis 2012
umfangreich saniert und um ein überdachtes atrium als neues
Entree erweitert.
Mediencampus der h_da in Dieburg
seit dem Jahr 1999 nutzt die Hochschule Darmstadt die
gebäude der ehemaligen Fachhochschule der Deutschen
Telekom in Dieburg für den Fachbereich media und Teile des
Fachbereichs Wirtschaft. Es ist geplant, die unter Denkmal-
schutz stehenden bestandsgebäude in Dieburg nach und
nach zu sanieren.
Die wichtigsten Projekte an der Hochschule Darmstadt im Überblick (Auswahl)
• grundsanierung Hochhaus schöfferstraße
• sanierung Fachbereich gestaltung mathildenhöhe
• neubau chemie und biotechnologie
• neubau Hörsaalgebäude schöfferstraße
• sanierung campus Dieburg
Innenaufnahme Hochhaus
36 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
FranKFurT unIVErsITY oF applIED scIEncEs
FranKFUrT UniversiTYoF aPPlieD sciencesDas profi l der Frankfurt university of applied sciences (Frankfurt uas) prägen die Fach-
bereiche architektur, Informatik und Ingenieurwissenschaften, Wirtschaft und recht
sowie soziale arbeit und gesundheit. Über 13.500 studierende sind derzeit an der
Frankfurt uas immatrikuliert.
Campusplatz der Frankfurt UAS mit Campusbebauung 1
37bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
FranKFurT unIVErsITY oF applIED scIEncEs
alle weiteren Informationen zur
Frankfurt university of applied sciences
fi nden sie auf:
www.frankfurt-university.de
Campus Nibelungenplatz
Wer an der Frankfurt university of applied sciences studiert
und arbeitet, besucht einen zentrumsnahen campus mit
kurzen Wegen: Die Fachbereiche sind an einem standort
zusammengeführt. Die architektur der neubauten der letzten
Jahre ist mit viel Holz und glas modern und trotzdem zeitlos.
Zuletzt wurden die bibliothek umgebaut und erweitert sowie
ein Kinderhaus auf dem campus eingeweiht.
Das Hochschulbauprogramm HEurEKa setzt diese Entwick-
lung mit der „campusbebauung 2“ fort. Das Konzept ist in pla-
nung und soll den standort nibelungenplatz als Visitenkarte
weiter ausbauen. Im rahmen des Hsp 2020-Invest-programms
werden darüber hinaus weitere raumkapazitäten bis 2020
geschaffen.
Die wichtigsten Projekte an der Frankfurt University of Applied Sciences im Überblick (Auswahl)
• campusbebauung 1 (gebäude 1 und 2)
• Erweiterung mensa
• umbau eines bestandsgebäudes zum Forschungsorientierten Kinderhaus
• campusbebauung 2 (in planung)
38 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
HocHscHulE rHEIn maIn
HocHscHUle rHein mainDie Hochschule rheinmain entstand 1971 aus dem Zusammenschluss der ehemaligen
Ingenieurschulen in Idstein und rüsselsheim sowie der Werkkunstschule in Wiesbaden.
Im Jahr 2009 erfolgte die umbenennung der Fachhochschule Wiesbaden in Hochschule
rheinmain. an den beiden standorten der Hochschule rheinmain in Wiesbaden und
rüsselsheim sind derzeit rund 12.000 studierende eingeschrieben.
Neubau Hörsaal-Pavillon Kurt-Schumacher-Ring
39bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
HocHscHulE rHEIn maIn
alle weiteren Informationen zur
Hochschule rheinmain
fi nden sie auf:
www.hs-rm.de
Campus Kurt-Schumacher-Ring
Der Hauptcampus mit den Fachbereichen architektur- und
bauingenieurwesen sowie sozialwesen befi ndet sich am Kurt-
schumacher-ring in Wiesbaden. Hier sind neben Verwaltung
und Zentralmensa auch eine bibliothek, Werkstätten und eine
Hochschul-Kita untergebracht.
Für den campus Kurt-schumacher-ring haben die Hochschule
rheinmain und die stadt Wiesbaden neue pläne entwickelt,
um die Infrastruktur zu verbessern und erweitern zu können.
als „gesicht zur stadt“ ist ein Hörsaalgebäude entstanden.
Im rahmen des Hsp 2020-Invest-programms ist ein weiterer
ausbau der raumkapazitäten am standort bis 2020 geplant.
Campus „Unter den Eichen“
Der campus „unter den Eichen“ ist der ehemalige gründungs-
campus des ZDF, das erst später nach mainz zog. noch heute
befi nden sich hier medienunternehmen und Filmstudios – ein
kreatives umfeld für die studierenden aus den bereichen De-
sign, Informatik und medien. seit 2001 sind die bereiche De-
sign und medien in einem Hochschulneubau untergebracht,
der mit seiner Fassade aus Holz und glas Transparenz schafft.
Campus Rüsselsheim
am brückweg im südöstlichen stadtgebiet von rüsselheim
lernen die studierenden der Ingenieurwissenschaften. Zwei
gebäude aus den 1960er Jahren werden derzeit mit mitteln
aus dem HEurEKa-programm umfassend saniert.
Eine Auswahl der wichtigsten Bauprojekte an derHochschule RheinMain im Überblick (Auswahl)
Campus Wiesbaden
• Kurt-schumacher-ring: sanierung Haus a und c
• Kurt-schumacher-ring: neubau eines Hörsaalpavillons
Campus Rüsselsheim
• sanierung der gebäude a und b
• neubau gebäude g mit seminarräumen
und laborfl ächen
Gebäude B am Campus Rüsselsheim
40 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
HocHscHulE FulDa
HocHscHUle FUlDaDer Hochschulstandort Fulda mit seinen derzeit rund 8.000 studierenden hat sehr von
der Wiedervereinigung profi tiert. Zum einen ist Fulda wieder in die mitte des vereinten
Deutschlands gerückt. Zum anderen konnte die Hochschule durch Erwerb des ehema-
ligen bundesgrenzschutzgeländes ihren campus vergrößern. Die gebäude aus dieser
Zeit prägen neben den backsteingebäuden aus dem 19. Jahrhundert das Hochschul-
gelände ebenso wie die modernen bauten, die das Hochschulbauprogramm HEurEKa
ermöglicht hat.
Campusplatz mit Mensa und Hoschschul- und Landesbibliothek
41bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
HocHscHulE FulDa
alle weiteren Informationen zur
Hochschule Fulda
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www.hs-fulda.de
Zentraler Hochschulcampus Fulda
studieren, lernen, studentisches leben, Information und
Kommunikation sind in Fulda auf engstem raum verzahnt und
machen die Hochschule Fulda zur „Hochschule der kurzen
Wege“. mit HEurEKa-mitteln setzte die Hochschule vier bau-
maßnahmen um: Der neubau der Hochschul- und landesbi-
bliohek, die mensa, das student service center und der neue
campusplatz als zentraler kommunikativer Treffpunkt sind aus
einem architektenwettbewerb hervorgegangen und seit 2013
fertiggestellt.
Die neue Hochschul- und landesbibliothek bietet 320 arbeits-
plätze, unter anderem in gruppen- und Einzelarbeitsräumen,
sowie einem ruhearbeitsraum.
bundesweit einmalig: das labor „großküche“ des Fachbereichs
oecotrophologie als Teil des mensagebäudes. Hier lernen die
studierenden praxisnah die großküchenverpfl egung kennen.
Darüber hinaus bietet das student service center mit Inter-
national offi ce, studienbüro und zentraler studienberatung
zentrale anlaufstellen. mit einer weiteren um- und neubau-
maßnahme des Hsp 2020-Invest-programms werden die
raumkapazitäten bis 2020 weiter ausgebaut.
Auswahl der wichtigsten Bauprojekte der Hochschule Fulda im Überblick (Auswahl)
• neubau Hochschul- und landesbibliothek, mensa und student service center
• neubau labor- / seminargebäude moltkestraße
• aufstockung von gebäude E für die Fachbereiche angewandte Informatik und oecotrophologie
• neubau, umbau und sanierung auf dem gelände der ehemaligen mühle Heyl
42 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
TEcHnIscHE HocHscHulE mITTElHEssEn
TecHniscHe HocHscHUle miTTelHessenDie Technische Hochschule mittelhessen entwickelte früh aus den klassischen Fachdis-
ziplinen studiengänge, die auf die neue anforderungen des arbeitsmarktes und die
spätere berufspraxis zugeschnitten sind. sie bietet studiengänge in gießen, Friedberg
und Wetzlar sowie den außenstellen in bad Hersfeld, bad Wildungen, Frankenberg,
bad Vilbel und biedenkopf an. Über 16.000 studierende sind an der THm eingeschrieben.
Anwenderzentrum am Standort Gießen
43bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
TEcHnIscHE HocHscHulE mITTElHEssEn
alle weiteren Informationen zur
Technischen Hochschule mittelhessen
fi nden sie auf:
www.thm.de
Standort Gießen
Der campus Wiesenstraße liegt im Herzen der stadt und wur-
de in den vergangenen Jahren mit labor-, seminar- und Vor-
lesungsräume sowie einem neubau mit Hörsaal und cafeteria
erweitert. 2007 entstanden in der nähe des Hauptcampus an
der gutfl eischstraße labore für die biowissenschaften und
ein anwenderzentrum für die medizintechnik, der Forschung
und Wirtschaft noch enger miteinander verband. aktuell ist
ein labor- und Technologiezentrum für die Fachbereiche life
science Engineering und mathematik, naturwissenschaften
und Informatik im bau. als nächster wichtiger meilenstein
bekommt der Fachbereich maschinenbau und Energietechnik
einen neubau in der moltkestraße.
Standort Friedberg
auch der standort Friedberg reagiert auf die stark steigenden
studierenzahlen und ein zunehmendes Fortbildungsangebot
mit baulichen Veränderungen. 2009 eröffnete ein neubau für
die studiengänge medieninformatik, Wirtschaftsinformatik,
Facility-management und das Fernstudienzentrum. Hinzu
kam ein neues seminar- und Hörsaalgebäude in der nähe des
Hauptcampus in Friedberg.
Eine Auswahl der wichtigsten Bauprojekte an der THM im Überblick (Auswahl)
• audimax und „café campusTor“ (Haus a20), gießen
• Errichtung eines seminargebäudes in modulbauweise, Friedberg
• Errichtung eines labormodulbaus, gießen
• neubau des labor- und Technologiezentrums (lTZ), gießen
Campus Wiesenstraße am Standort Gießen
44 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
HocHscHulE gEIsEnHEIm unIVErsITY
HocHscHUleGeisenHeim UniversiTYDie Hochschule geisenheim ist die jüngste aller hessischen Hochschulen: sie existiert
in dieser Form seit dem Jahr 2013. Dennoch hat lehren und Forschen in geisenheim
eine lange Tradition. Freiherr von lade gründete die „Königlich preußische lehranstalt
für obst- und Weinbau“ in geisenheim bereits 1872. Ein Jahrhundert später, 1972, wur-
de sie in die damals neu gegründete Fachhochschule Wiesbaden (heute Hochschule
rheinmain) integriert.
Zentrales Labor- und Institutsgebäude
45bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
HocHscHulE gEIsEnHEIm unIVErsITY
alle weiteren Informationen zur
Hochschule geisenheim university
fi nden sie auf:
www.hs-geisenheim.de
seit 2013 lebt geisenheim als „Hochschule neuen Typs“ und
eigenständiger Hochschulstandort gemäß Empfehlungen des
Wissenschaftsrats neu auf. Die Themenhochschule für Wein-
und gartenbau sowie getränketechnologie und landschafts-
architektur entspricht dem leitbild einer „grünen Hochschule“
mit starker Forschungsorientierung und einer forschungsba-
sierten lehre, für die sich heute mehr als 1.300 studierende
interessieren.
Die Hochschule nutzt ein weitläufi ges areal mit einer Vielzahl
von gebäuden im westlichen Teil der stadt geisenheim. Den
historischen Kern der Hochschule bilden das areal um das
Verwaltungsgebäude der „Königlich preußischen lehranstalt“
von 1871 sowie ein park aus dieser Zeit. Über eine brücke
verbunden sind weitere Hochschulgebäude, wie das Zent-
rale labor- und Institutsgebäude und die gewächshäuser.
Die Hochschule nutzt zudem auch die Villa monrepos, dem
altersruhesitz des gründers der Forschungsanstalt Eduard
von lades. Weitere Hochschulgebäude befi nden sich in der
blaubachstraße, der brentanostraße, der rüdesheimer straße
und im Eibinger Weg.
seit dem Jahr 2009 ist das aus HEurEKa-mitteln fi nanzierte
Zentrale labor- und Institutsgebäude in betrieb. Hier sind
die labore der Institute für biologie, Önologie und geträn-
keforschung und gartenbau versammelt. studierende und
professoren fi nden hier beste bedingungen für Forschung und
lehre vor.
Derzeit entstehen neue pläne für die campusentwicklung in
der rüdesheimer straße, die Villa monrepos und die anbin-
dung zum campus am Zentralen labor- und Institutsgebäude
im süden. Die angehenden landschaftsarchitekten der Hoch-
schule geisenheim steuern dafür wertvolle Ideen bei. Das
HEurEKa-programm ermöglicht neben dem neubau eines
getränketechnologischen Zentrums eine Erneuerung und den
weiteren ausbau der Hochschule.
Die wichtigsten Projekte an der Hochschule Geisenheim University im Überblick (Auswahl)
• neubau Zentrales labor- und Institutsgebäude
• sanierung Institutsgebäude phytomedizin
Darüber hinaus in Planung
• neubau getränketechnologisches Zentrum
• neubau praktikumsgebäude lebensmittelsicherheit
• neubau Institutsgebäude logistik und nachhaltigkeit
• neubau Hörsaalgebäude
Institutsgebäude Phytomedizin
46 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
HocHscHulE FÜr gEsTalTung oFFEnbacH
HfG oFFenBacHDie Hochschule für gestaltung (Hfg) offenbach ging 1970 aus der Werkkunstschule
offenbach am main hervor, und ist seitdem Kunsthochschule des landes Hessen. Die
künstlerische ausbildung in offenbach hat eine mehr als 175 Jahre lange Tradition und
Entwicklung.
1832 als Handwerkerschule gegründet, wurde sie zu einer
Kunstgewerbeschule mit weitreichendem ruf. Heute sind
rund 700 studierende in den Fachbereichen Kunst und Design
eingeschrieben, in denen eine zukunftsorientierte lehre
praktiziert wird: Kunst, medien und Design werden in einer
modularen studienstruktur gelehrt.
neben dem um 1913 entstandenen Hauptgebäude mit wei-
teren anbauten nutzt die Hochschule das Isenburger schloss
und den um 2003 errichteten Westfl ügel. 2011 wurde dort
eine mensa im Erdgeschoss eingerichtet.
Darüber hinaus sind am Hauptcampus seit 2011 einige lehrge-
biete in der liegenschaft geleitssstraße 103 untergebracht.
Zudem hat die Hfg seit 2014 räume für ausstellungen im
ehemaligen Zollamt offenbach angemietet.
Im rahmen der Fortsetzung des Hochschulbauprogramms
HEurEKa ist eine standortverlagerung mit einem neubau am
offenbacher Hafen in planung.
alle weiteren Informationen zur
Hochschule für gestaltung offenbach
fi nden sie auf:
www.hfg-offenbach.de
Westfl ügel und Isenburger Schoss
47bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
HocHscHulE FÜr musIK unD DarsTEllEnDE KunsT FranKFurT
HfmDK FranKFUrTDie Hochschule für musik und Darstellende Kunst Frankfurt am main (HfmDK) ist die
einzige Hochschule dieser art in Hessen. als international bekannte ausbildungsstätte
für Komponisten, orchestermusiker und musiklehrer, aber auch in den bereichen
schauspiel und regie, musiktheater und Tanz genießt sie einen ausgezeichneten ruf.
Derzeit studieren 900 Frauen und männer aus der ganzen
Welt in dem gebäudekomplex an der Eschersheimer land-
straße, zu dem auch das ehemalige Funkhaus des Hessischen
rundfunks mit denkmalgeschützten aufführungssälen gehört.
In den 1990-iger Jahren entstand ein Erweiterungsbau im
postmodernen stil mit vielen Übungs- und unterrichtsräumen
sowie einer bibliothek.
mit der Fortsetzung des Hochschulbauprogramms HEurEKa
ist es das Ziel, eine grundlegende bauliche neukonzeption
der Hochschule mit einem neubau am Kulturcampus Frankfurt
bockenheim umzusetzen. alle weiteren Informationen zur
HfmDK Frankfurt
fi nden sie auf:
www.hfmdk-frankfurt.info
Orchester-Aufführung an der HfMDK Frankfurt
48 HocHscHulbauprogramm HEurEKa
unIVErsITäTsmEDIZIn In FranKFurT, gIEssEn unD marburg
UniversiTäTsmeDiZin inFranKFUrT, GiessenUnD marBUrGDie universitätsmedizin zeichnet aus, dass lehre, Forschung und Krankenversorgung
untrennbar miteinander verbunden sind. Der größte medizinstandort des landes ist
in mittelhessen zu fi nden: das universitätsklinikum gießen marburg (uKgm). Im un-
terschied zum universitätsklinikum Frankfurt hat sich das land Hessen dort zu einer
privatisierung der Krankenversorgung entschlossen. Durch diese Konstellation konnten
in gießen, marburg und Frankfurt umfangreiche Investitionen ermöglicht und nicht nur
die Kliniken auf den allerneuesten stand gebracht werden: auch zukünftige ärztinnen
und ärzte profi tieren in ihrer ausbildung von der modernen ausstattung für Forschung
sowie lehre.
Universitätsklinikum Frankfurt
49bau- unD moDErnIsIErungsboom an HEssEns HocHscHulEn
unIVErsITäTsmEDIZIn In FranKFurT, gIEssEn unD marburg
Universitätsmedizin in Frankfurt
auf dem campus niederrad, dem standort der universitäts-
medizin der goethe-universität und des universitätsklinikums
Frankfurt, fi ndet derzeit eines der größten und anspruchsvolls-
ten Hochbauprojekte des landes Hessen statt: Die klinische
Versorgung wird in mehreren bauabschnitten durch eine
umfassende sanierung und Erweiterung des Zentralgebäudes
weitgehend zusammengeführt. somit werden die wirtschaft-
lichen und betriebsorganisatorischen strukturen optimiert
und die patientenversorgung verbessert. Zeitgleich wird
das „Johanna-Quandt-Zentrum“ errichtet. In diesem For-
schungsbau sollen zukünftig innovative und experimentelle
stammzelltransplantations- und Zelltherapien für Kinder und
Jugendliche entwickelt werden. mit dem neubau des lehr-,
lern- und prüfungszentrums „medicum“ werden die rahmen-
bedingungen für die ausbildung der studierenden des Fach-
bereichs medizin verbessert. Zudem entsteht ein zusätzliches
Hörsaalgebäude mit einem audimax für 550 studierende.
bereits fertiggestellt wurde der neubau für das „European
cardiovascular science center“ (EcscF), in dem kardiovasku-
läre spitzenforschung betrieben wird.
Universitätsmedizin in Gießen und Marburg
Durch die Investitionen der uKgm gmbH am standort gießen
ist unter anderem ein neuer Zentralbau einschließlich am-
bulanz, Tages- und poliklinik entstanden. Hinzu kamen ein
neubau für die Kinder- und Jugendmedizin sowie weitere
strukturverbesserungen in der chirurgischen abteilung.
am Klinikstandort in marburg wurde mit der privatisierung be-
reits eine in großen Teilen moderne Klinik übernommen, die in
der Folge mit einem neubau für die „Kopfklinik“ mit zusätzli-
chen Flächen für die lehre und das Dekanat des Fachbereichs
medizin erweitert wurde.
Darüber hinaus hat das uKgm in marburg eine partikelthe-
rapieanlage zur Krebstherapie errichtet. Das „marburger
Ionenstrahl-Therapiezentrum“ bietet schwerstkranken
Krebspatienten eine neue und schonendere behandlungs-
methode. Zudem stellt die Inbetriebnahme der anlage einen
meilenstein für den medizinforschungsstandort Hessen und
die Krebsforschung dar. Der neubau auf den marburger lahn-
bergen hat zudem 2013 einen architekturpreis als „Herausra-
gender gesundheitsbau“ gewonnen. Den architekten sei es
mit ihrem bauentwurf gelungen, in dem gebäude eine fast
entspannte atmosphäre für die patienten zu schaffen und da-
mit die apparatemedizin mit architektonischen mitteln etwas
zu lindern, heißt es in der begründung.
Foyer Zentralgebäude Universitätsklinikum Frankfurt
Neubau am Universitätsklinikum Gießen
ImprEssum
Herausgeber
Hessisches ministerium für Wissenschaft und Kunst
rheinstraße 23-25, 65185 Wiesbaden
Redaktion
christoph schlein, Wiesbaden
Thorsten schmidt, Wiesbaden
Julia rösch, Wiesbaden
Gestaltung
Fachwerk studios, rotenburg a. d. Fulda
design.fachwerk-studios.de
Druck
Werbedruck gmbH Horst schreckhase, spangenberg
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Stand
mai 2016
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Die abbildungsnachweise sind jeweils v.l.n.r. sowie v.o.n.u. zu verstehen.Titel: paavo blåfi eld / Thomas ott / Katrin binner / uwe Dettmar, goethe-universität Frankfurt / Jan Hosan / Jürgen lecher, goethe-universität Frankfurt / Franz möller; seite 2 und 3: Katrin binner; seite 4: markus Farnung, philipps-universität marburg; seite 7: uwe Dettmar, goethe-universität Frankfurt; seite 8: Katrin binner; seite 9: Jan Hosan; seite 10: Hochschule Fulda; seite 11: uwe Dettmar, goethe-universität Frankfurt; seite 12: reinhold Eckstein; seite 13: Katrin binner; seite 14: Thomas ott; seite 15: Thomas ott; seite 16: Tho-mas ott; seite 17: Katrin binner; seite 18: uwe Dettmar, goethe-universität Frankfurt; seite 19: uwe Dettmar, goethe-universität Frankfurt; seite 20: uwe Dettmar, goethe-universität Frankfurt (beide); seite 21: uwe Dettmar, goethe-universität Frankfurt / uwe Dettmar, goethe-universität Frankfurt / Jürgen lecher, goethe-universität Frankfurt; seite 22: Franz möller; seite 23: rolf K. Wegst; seite 24: carsten schade / michael schepp; seite 25: Franz möller; seite 26: reinhold Eckstein, philipps-universität marburg; seite 27: reinhold Eckstein, philipps-universität marburg; seite 28: sinning architekten, agatastudio / reinhold Eckstein, philipps-universität marburg; seite 29: markus Farnung / marco balzer Fotodesign, philipps-universität marburg; seite 30: paavo blåfi eld; seite 31: andreas Fischer; seite 32: paavo blåfi eld (beide); seite 33: Tobias schneider, barlo Fotografi k; seite 34: Jan Hosan; sei-te 35: britta Hüning; seite 36: Frankfurt university of applied sciences; seite 37: Frankfurt university of applied sciences (beide); seite 38: Hochschule rheinmain; seite 39: andreas schlote; seite 40: Hochschule Fulda; seite 41: michael steffen / michael steffen / Hochschule Fulda; seite 42: TH mittelhessen; seite 43: TH mittelhessen (beide); seite 44: Hochschule geisenheim university; seite 45: Hochschule geisenheim university; seite 46: Wolfgang seibt, Hfg; seite 47: björn Hadem, HfmDK; seite 48: universitätsklinikum Frankfurt; seite 49: universitätsklinikum Frankfurt / universitätsklinikum gießen und marburg gmbH; seite 50: uwe Dettmar, goethe-universität Frankfurt