kladrau kloster kladraujanuar 1902: prinz otto zu w.-g. (1873-1952), k. u. k. oberleutnant, cousin...

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Säkularisierter Besitz: Umfang in Hektar (ha / gerundet): Wert bzw. Angabe der enteigneten : Quelle Name, geographische Lage etc. Feld / Acker (Fd) // Wiese (Ws) // Verkaufspreis, geistlichen Institution Art des Besitzes: (Hut-)Weide (Wd) // Garten (Gr ) // Verkaufsjahr sowie Käufer- / Besitzerangaben: Herrschaft, Gut etc. Teich / Weiher (T) // Wald (Wa) // Währungsangabe Name, Beruf, Wohnort etc. Weinberg / Weingarten (Wn) hier: Gulden (fl.) KLADRAU [KLADRUBY] (1785: evtl. TW 628.500 fl.) bis 1785 Kloster Kladrau (Benediktiner) (1) Herrschaft (rd. 23 km sw. von Pilsen) 1785-1826 Staatsgüterverwaltung des Königreiches Böhmen; (1) Königreich Böhmen, Kreis Pilsen hier = Religionsfonds (RF) 1825: RF-Herrschaft Kladrau: Ausrufpreis 234.006 fl. C.M. (Termin 09. Mai 1825) (2) 1 Stadt, 20 Dörfer, 1 Dorf-Anteil u. Schlossbezirk Gibaicht // davon dominikal: a) Fd814 / Gr166 / HopfenGr14,5 / Ws166 / Wd106 / T83 = 1.172 ha + Wa2177 = 3.349 ha a) 7 Meierhöfe, 1 Schäferei, 1 Hammelhof b) 1 Brauerei (1 Guß: rd. 59 hl), 1 Branntweinbrennerei, 1 Flußhaus (Pottaschsiederei), 1 Bleibergwerk (Wert 2.142 fl. C.M.), 1 Schmiede, 1 Ziegelhütte, 8 Bausteinbrüche, 1 Schiefersteinbruch c) „die erforderlichen Wirtschafts- u. Wohngebäude“ [jedoch ohne Konventgebäude = Invalidenhaus für Soldaten] // d) durchschnittliche Jahreseinnahme Grundherrschaft: u.a. rd. 11.580 fl. C.M. davon: d1) Robotreluition: 3.497 fl. / Erbpacht etc.: 1.010 fl / Zeitpacht: 4.205 fl // (3) d2) Naturalleistungen (Ztr.):Gerste 428 / Hafer 1.130 / Roggen 693 / Weizen 113 = Getreide 2.364 Ztr. (rd. 118 t) = Wert rd. 2.860 fl. / + Heu 170 Ztr. (4) + Einnahmen aus dem Brauhaus (Eigenregie: Jahresproduktion: rd. 1.710 hl // Abnahmepflicht: 10 Wirtshäuser + 4 WH freiwillig) (5) + Einnahmen aus der Holzernte (noch gesteigert durch die nicht ablösbare Verpflichtung der Grunduntertanen, gegen eine geringe Vergütung bestimmte Mengen Holz zu schlagen) + Einnahmen aus nicht ablösbaren Robot-Verpflichtungen der Grunduntertanen hinsichtlich der Feld- u. Wiesenbearbeitung, die sie ebenfalls gegen ein geringes Entgelt zu verrichten haben. + Einnahmen aus den anderen Betrieben in Eigenregie: Bleibergwerk, Schmiede, Ziegelhütte, Schiefersteinbruch, 8 Bausteinbrüche + Einnahmen aus dem Bergregal [1 Bleierzbergwerk (gwk.); 1 Steinkohlenzeche (Bergzehent 217 fl + 454 Ztr. Steinkohle)] + Einnahmen aus weiteren geldwerten Rechten u. Gefällen [Justiz / Laudemien (2½, 5% / u.a. 5 Mühlen) / Jagd / Patronatsrecht [ohne Schloss-Expositur (Klosterkirche)] (5) 1825: RF-Herrschaft Kladrau 5/1825: Verkauf Fürst Alfred (I.) zu Windisch-Graetz (1787-1862) (6) (7) Preis 275.500 fl. C.M. GGB: u.a. seit 1785 benachbarte Majoratsherrschaft Tachau // k. k. General; (8) -/- kaiserliche Schenkung (ca. 138.500 fl.) Beförderung 1826 / Kommandant in Prag / 1833 Feldmarschall-Leutnant // bezahlt: ca. 137.000 fl. Vater: Graf Joseph-Niklas w.-G. (1744-1802), Mutter: Pzn Maria Leopoldine Arenberg (1751-1812) // 1826: Konventgebäude (Dreiflügelanlage), Klosterkirche 1826: Ankauf 2.060 fl. C.M. Alfred W.-G.: 1804 Fürstentitel, 1809 majorenn // 1817 Heirat: Pzn Eleonore Schwarzenberg (9) (1796- 6/1848 // Cousine 2. Grades); sieben Kinder; u.a. Alfred (II. / *1818), Ludwig Josef (1830-1904) 1838: Herrschaft Kladrau: 5.152 E / Nutzfläche 12.463 ha (Wa4182) Schwager u. Cousins 2. Grades von Alfred W.-G. = die Brüder Schwarzenberg u.a.: (10) 1 Stadt, 20 Dörfer, 1 Df-Anteil, Schlossbezirk Kladrau (Gibian / Gibacht); Johann Adolf (1799-88); Chef des Gesamthauses Schwarzenberg, Wirtschafts- u. Agrarexperte (8.1) „Die vorzüglichste Ertrags- und Nahrungsquelle des Dominiums und der Einwohner ist die Landwirthschaft. Felix (1800-52), 11/1848-4/1852 österreichsicher Ministerpräsident // (8.2) Ein Theil der Letztern findet bei dem hiesigen Bergbaue seine Nahrung“ [= vornehmlich Abbau von Steinkohle]. Friedrich (1809-85), 1835-50 Erzbischof v. Salzburg; 1849-85 Erzbischof v. Prag, Kardinal (8.3) davon dominikal: Fd1192 / Gr 18 / Ws192 / Wd172 / T80 = 1.654 ha + Wa2155 = 3.809 ha a) Landwirtschaft: 7 Meierhöfe (127 Rinder, 2475 Schafe) = Schlosshof, Benschau, Gibian, Salesel, Schettnitz, Wierau, Zdiar // 1 Schäferei (Zdiar), 1 Hammelhof (Schettnitz) Der Boden ist mittelmäßig fruchtbar, stellenweise … fast unfruchtbar, so daß nur bei guter Düngung und Pflege sich einiger Ertrag gewinnen läßt. Man baut die gewöhnlichen Getraidearten, Hülsenfrüchte, Erdäpfel, Kraut, Rüben und Flachs [an], den Letztern jedoch nur für den eigenen Bedarf. Auch baut die Obrigkeit Hopfen, von der Gattung des rothen Saatzer und Auscher Gewächses, welcher in dieser Gegend vorzüglich gut fortkommt … Die Obstbaumzucht beschränkte sich sonst nur auf geschlossene Gärten; in den letzern zehn Jahren aber sind von der Obrigkeit auch viel Anpflanzungen im Freien gemacht worden.“ b) Forstwirtschaft: 5 Forstreviere = Schlossrevier, Girna, Hniemitz, Gibian, Wierau (vorherrschend Kiefern / an einigen Stellen Fichten u. Tannen / Birken verbreitet / Eichen, Linden, Espen etc. vereinzelt) c) Teichwirtschaft: 24 Teiche (größtenteils mit Karpfen u. Hechten besetzt); 19 Teiche (trockengelegt = Felder u. Wiesen, in ZP vergeben) © HCM

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Page 1: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

Säkularisierter Besitz: Umfang in Hektar (ha / gerundet): Wert bzw. Angabe der enteigneten : Quelle Name, geographische Lage etc. Feld / Acker (Fd) // Wiese (Ws) // Verkaufspreis, geistlichen Institution Art des Besitzes: (Hut-)Weide (Wd) // Garten (Gr ) // Verkaufsjahr sowie Käufer- / Besitzerangaben: Herrschaft, Gut etc. Teich / Weiher (T) // Wald (Wa) // Währungsangabe Name, Beruf, Wohnort etc.

Weinberg / Weingarten (Wn) hier: Gulden (fl.)

KLADRAU [KLADRUBY] (1785: evtl. TW 628.500 fl.) bis 1785 Kloster Kladrau (Benediktiner) (1)

Herrschaft (rd. 23 km sw. von Pilsen) 1785-1826 Staatsgüterverwaltung des Königreiches Böhmen; (1) Königreich Böhmen, Kreis Pilsen hier = Religionsfonds (RF)

1825: RF-Herrschaft Kladrau: Ausrufpreis 234.006 fl. C.M. (Termin 09. Mai 1825) (2)

1 Stadt, 20 Dörfer, 1 Dorf-Anteil u. Schlossbezirk Gibaicht // davon dominikal: a) Fd814 / Gr166 / HopfenGr14,5 / Ws166 / Wd106 / T83 = 1.172 ha + Wa2177 = 3.349 ha a) 7 Meierhöfe, 1 Schäferei, 1 Hammelhofb) 1 Brauerei (1 Guß: rd. 59 hl), 1 Branntweinbrennerei, 1 Flußhaus (Pottaschsiederei), 1 Bleibergwerk (Wert 2.142 fl. C.M.), 1 Schmiede, 1 Ziegelhütte, 8 Bausteinbrüche, 1 Schiefersteinbruchc) „die erforderlichen Wirtschafts- u. Wohngebäude“ [jedoch ohne Konventgebäude = Invalidenhaus für Soldaten] //d) durchschnittliche Jahreseinnahme Grundherrschaft: u.a. rd. 11.580 fl. C.M.davon: d1) Robotreluition: 3.497 fl. / Erbpacht etc.: 1.010 fl / Zeitpacht: 4.205 fl // (3) d2) Naturalleistungen (Ztr.):Gerste 428 / Hafer 1.130 / Roggen 693 / Weizen 113 = Getreide 2.364 Ztr. (rd. 118 t) = Wert rd. 2.860 fl. / + Heu 170 Ztr. (4)

+ Einnahmen aus dem Brauhaus (Eigenregie: Jahresproduktion: rd. 1.710 hl // Abnahmepflicht: 10 Wirtshäuser + 4 WH freiwillig) (5) + Einnahmen aus der Holzernte (noch gesteigert durch die nicht ablösbare Verpflichtung der Grunduntertanen, gegen eine geringe Vergütung bestimmte Mengen Holz zu schlagen) + Einnahmen aus nicht ablösbaren Robot-Verpflichtungen der Grunduntertanen hinsichtlich der Feld- u. Wiesenbearbeitung, die sie ebenfalls gegen ein geringes Entgelt zu verrichten haben.+ Einnahmen aus den anderen Betrieben in Eigenregie: Bleibergwerk, Schmiede, Ziegelhütte, Schiefersteinbruch, 8 Bausteinbrüche + Einnahmen aus dem Bergregal [1 Bleierzbergwerk (gwk.); 1 Steinkohlenzeche (Bergzehent 217 fl + 454 Ztr. Steinkohle)]+ Einnahmen aus weiteren geldwerten Rechten u. Gefällen [Justiz / Laudemien (2½, 5% / u.a. 5 Mühlen) / Jagd / Patronatsrecht [ohne Schloss-Expositur (Klosterkirche)] (5)

1825: RF-Herrschaft Kladrau 5/1825: Verkauf Fürst Alfred (I.) zu Windisch-Graetz (1787-1862) (6) (7) Preis 275.500 fl. C.M. GGB: u.a. seit 1785 benachbarte Majoratsherrschaft Tachau // k. k. General; (8)

-/- kaiserliche Schenkung (ca. 138.500 fl.) Beförderung 1826 / Kommandant in Prag / 1833 Feldmarschall-Leutnant // bezahlt: ca. 137.000 fl. Vater: Graf Joseph-Niklas w.-G. (1744-1802), Mutter: Pzn Maria Leopoldine Arenberg (1751-1812) //

1826: Konventgebäude (Dreiflügelanlage), Klosterkirche 1826: Ankauf 2.060 fl. C.M. Alfred W.-G.: 1804 Fürstentitel, 1809 majorenn // 1817 Heirat: Pzn Eleonore Schwarzenberg (9) (1796- 6/1848 // Cousine 2. Grades); sieben Kinder; u.a. Alfred (II. / *1818), Ludwig Josef (1830-1904)

1838: Herrschaft Kladrau: 5.152 E / Nutzfläche 12.463 ha (Wa4182) Schwager u. Cousins 2. Grades von Alfred W.-G. = die Brüder Schwarzenberg u.a.: (10) 1 Stadt, 20 Dörfer, 1 Df-Anteil, Schlossbezirk Kladrau (Gibian / Gibacht); Johann Adolf (1799-88); Chef des Gesamthauses Schwarzenberg, Wirtschafts- u. Agrarexperte (8.1) „Die vorzüglichste Ertrags- und Nahrungsquelle des Dominiums und der Einwohner ist die Landwirthschaft. Felix (1800-52), 11/1848-4/1852 österreichsicher Ministerpräsident // (8.2) Ein Theil der Letztern findet bei dem hiesigen Bergbaue seine Nahrung“ [= vornehmlich Abbau von Steinkohle]. Friedrich (1809-85), 1835-50 Erzbischof v. Salzburg; 1849-85 Erzbischof v. Prag, Kardinal (8.3)

davon dominikal: Fd1192 / Gr 18 / Ws192 / Wd172 / T80 = 1.654 ha + Wa2155 = 3.809 ha a) Landwirtschaft: 7 Meierhöfe (127 Rinder, 2475 Schafe) = Schlosshof, Benschau, Gibian, Salesel,Schettnitz, Wierau, Zdiar // 1 Schäferei (Zdiar), 1 Hammelhof (Schettnitz)„Der Boden ist mittelmäßig fruchtbar, stellenweise … fast unfruchtbar, so daß nur bei guter Düngung und Pflege sich einiger Ertrag gewinnen läßt. Man baut die gewöhnlichen Getraidearten, Hülsenfrüchte, Erdäpfel, Kraut, Rüben und Flachs [an], den Letztern jedoch nur für den eigenen Bedarf. Auch baut die Obrigkeit Hopfen, von der Gattung des rothen Saatzer und Auscher Gewächses, welcher in dieser Gegend vorzüglich gut fortkommt … Die Obstbaumzucht beschränkte sich sonst nur auf geschlossene Gärten; in den letzern zehn Jahren aber sind von der Obrigkeit auch viel Anpflanzungen im Freien gemacht worden.“

b) Forstwirtschaft: 5 Forstreviere = Schlossrevier, Girna, Hniemitz, Gibian, Wierau(vorherrschend Kiefern / an einigen Stellen Fichten u. Tannen / Birken verbreitet / Eichen, Linden, Espen etc. vereinzelt)c) Teichwirtschaft: 24 Teiche (größtenteils mit Karpfen u. Hechten besetzt); 19 Teiche (trockengelegt = Felder u. Wiesen, in ZP vergeben)

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Page 2: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

d) Industriealien: 1 Brauerei (rd. 59 hl), 1 BrWnBr, 1 Mühle (Schloss-Ml) // 1 Bleibergwerk (St. Andreas-Zeche),1 Hochofen + Hammerwerk (Wierau), 1 Dachschieferbruch („trefflicher schwarzer Dachschiefer“)e) Gebäude: Prälatur = Amtssitz; Konventgebäude, Basilika; 7 Jäger- u. Hegerhäuser

1845 Herrschaft Kladrau: „früherer Schätzwert“ 628.500 fl. Alfred Windisch-Graetz = später Feldmarschall u. 1848/49 Oberkommandierender der Armee //Prag Juni 1848 / Ausbruch der Revolution: Fürstin Eleonore W.-G. wegen eines Straßentumultes am Fenster ihres Salons stehend, wird von einer Pistolenkugel tödlich getroffen (12.06.). In Prag war es am Tag zuvor zum ersten Zusammenstoß zwischen der Ordnungsmacht und den aufbegehrenden Tschechen gekommen.

1848: Revolution: AUFHEBUNG DER GRUNDHERRSCHAFT // Gesetz v. 07.09.1848 u. Grundentlastungs-Patent 1848/49 war Alfred zu Windisch-Graetz maßgeblich an der Niederschlagung der demokratischen Revolution v. 04.04.1849 // Die Ablösungssummen der Bauern für ihre bisherigen Grundherren berechneten sich nach in Böhmen, Österreich und Ungarn beteiligt. So schossen die von ihm befehligten Truppen 1848 erst den dem 20fachen Betrag des durchschnittlichen Jahreswertes einer Abgabe (plus 5% Zinsen). Davon hatten sie Pfingstaufstand in Prag und Ende Oktober dann den in Wien zusammen. Allein dort waren an die zweitausend Tote aber nur ein Drittel zu tragen. Die Zahlung des zweiten Drittels übernahm der Staat. Das letzte Drittel entfiel. Tote zu beklagen. Im März 1849 führte er ein kaiserliches Heer erfolgreich gegen die ihre nationale Unabhängigkeit

einfordernden Ungarn. // Später rächte sich das österreichische Regime an den führenden Männern des Freiheitskampfes mit einer brutalen Sieger-Justiz (d.h. mit Justiz-Morden).

1862: Herrschaft Kladrau 1862: Erbfall (Sohn) o.a. Prinz Alfred (II.) zu Windisch-Graetz (1818-76)nunmehr Fürst // 1850 Heirat: Prinzessin Hedwig v. Lobkowitz (1829-52); // (11) ein Sohn: Alfred Veriand (III. / *1851) // Alfred II. = k. k. Feldmarschall-Leutnant

1863 Herrschaft Kladrau: Einlagewert Landtafel 679.912 fl. ö.W. (12) 1864 Herrschaft Kladrau: Einlagewert Landtafel 769.912 fl. (12)

1864: Kladrau: Im Konventgebäude wird eine Brauerei eingerichtet. (13)

Konventgebäude: Dreiflügelanlage / Vierter Flügel: Prälatur // (13) Seitenlänge je 81,5 m / Erdgeschoß mit 2 Stockwerken / 57 Räume (allesamt gewölbt) // Die Anlage wurde ab 1730 nach Plänen von Kilian Ignaz Dientzenhofer (1689-1751) errichtet und 1770 vollendet. / Nach 1785 diente der Konventbau zeitweise als Lazarett, Kaserne und schließlich als militärisches Invalidenhaus. Seit 1826 ist er mitsamt der Klosterkirche Eigentum der Familie Windisch-Graetz.

1874 Herrschaft Kladrau = 3.587 ha (14) 1874 Herrschaft Kladrau: Einlagewert Landtafel 1863 = 679.912 fl. ö.W. (14)

1876: Herrschaft Kladrau 1876: Erbfall (Sohn) o.a. Prinz Alfred (III.) zu Windisch-Graetz (1851-1927)nunmehr Fürst //

1877: Fideikommiß-Herrschaft Kladrau mit Gibian = 3.585 ha 1877 o.a. Fürst zu Windisch-Graetz (14.1) Fd933 / Gr11 / Ws165 / Wd115 / T84 / Wa2216 / GB 61 1877 Heirat: Prinzessin Gabriela v. Auersperg (1855-1933); (15) 7 Meierhöfe, 5 Förstereien, 1 Brauhaus // Patronatsrecht: 6 Kirchen, 5 Pfarreien sieben Kinder: fünf Töchter [(Christine (1881-95), Wilhelmine (1885-86)];1881: Grund-, Hausklassensteuer 4.880 fl. zwei Söhne: Alfred (1879-80) u. Vincenz [1882-1913 (Suizid)] 1864: Einlagewert Landtafel 769.912 fl.

1880: FK-Herrschaft Kladrau (Kladruby) = 3.586 ha a) Landwirtschaft: 1.221 ha; 5 Meierhöfe (ha) = Schlosshof u. Zdia (327), Alfredshof, Salesl, Beneschau, Wierau (rd. 894) (14.2) b) Forstwirtschaft: 2.229 ha; 4 Forstreviere = Schloss, Girna, Wierau, Gibian // 1 Oberförsterei (Kladrau), 2 Revierförstereien (Girna, Wierau)c) Teichwirtschaft: 27 Teiche (in Regie)d) Industrialien: 1 Dampfbrauerei (Kladrau), 1 Ziegeleie) Gebäude: Schloss Kladrau mit Parkanlagen

1886: FK-Herrschaft Kladrau = rd. 3.592 ha (14.3) Fd936 / Gr12 *) / Ws158 / Wd126 / T74 / Wa2221 / Gw11 / GB 54 6 Meierhöfe, 3 Förstereien, 1 Brauhaus mit Malzfabrik, 1 Mahlmühle, 1 Brettsäge, 1 Ziegelei Patronatsrecht: 8 Kirchen, 6 Pfarreien 1886: Grundsteuer 4.734 fl. // Katastral-Reinertrag: 20.852 fl. *) mit 1,15 ha Hopfengärten

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Page 3: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

1891: Fideikommiß-Herrschaft Kladrau (Kladruby) mit Gibian = 3.586 ha o.a. Fürst Alfred zu Windisch-Graetz († 1927) (16) a) Landwirtschaft: 1.370 ha; 5 Meierhöfe (ha) = Schlosshof u. Ždár (327); Alfredhof (121); Gibian (79); JUDr. / k. k. Oberleutnant / erbliches Mitglied des Herrenhauses / (16) Salels (129); Wierau u. Beneschau (214) + Parzellen (317) / 2 Schäfereien (Petershütte u. Ždár), 1 Obstbaumschule (Kladrau) 1893-95 Ministerpräsident Österreichs, 1897-1918 Präsident des Herrenhauses (15) b) Forstwirtschaft: 2.216 ha = 4 Forstreviere („ziemlich große Komplexe“), Fichte, Kiefer (75% Nutzholz / 25% Brennholz) (Oberhaus bzw. Erste Kammer des österreichischen Reichsrates) c) Teichwirtschaft: 88 ha = 39 Teiche (Karpfen, Hechten, Schleien u. Barsche) d) Industrialien: Dampfbrauerei mit Malzfabrik (Kladrau) / Jahresproduktion 35.000 hl Bier // Brettsäge mit Schindelmaschine (Brod) / Dampf-Mühle (Ober-Sekržan) / Mahlmühle (Wierau) / Ziegelei (Ždár) // Käserei (Gibacht)

e) Schloss Kladrau (ehemalige Benediktinerabtei) mit Parkanlagen // Kladrau: Rent- u. Forstverwaltung, Beamtenwohnungen Wohnsitz: 1.) Palais Wien, I., Renngasse 12 // 2.) Palais Prag, III., Belvederegasse 3 (16) f) Patronatsrecht: Schlosskirche Kladrau (Klosterkirche) + 6 Kirchen, 2 Kapellen; 5 Pfarreien (u.a. Stadt Kladrau) Zentralkanzlei: Wien, I., Renngasse 12 // Sekretariat: Tachau

1891 Grundsteuer: 4.777 fl. // Katastral-Reinertrag: 20.857 fl. 1864 Einlagewert Landtafel: 769.912 fl.

Kladrau galt wegen das dominanten Forstanteils als „Waldherrschaft“. 1891 FK-Herrschaft Tachau: 13.340 ha [u.a. 7 Mhf 2.630 / Wälder 10.710] // GS 16.749 fl. / KR 73.785 fl. / 1826 EW 528.895 fl. W.W. // 1845 TW 963.000 fl. (17) (18) 1891 FK-Herrschaft Kladrau: 3.586 ha [u.a. 5 Mhf 1.370 / Wälder 2.216] // GS 4.777 fl. / KR 20.857 fl. / 1864 EW 769.912 fl. // 1825 Preis 275.500 fl. (16)

1891 Herrschaft Stekna: 2.994 ha [u.a. 9 Mhf 1.775 / Wälder 1.215] // GS 5.888 fl / KR 25.915 fl. / 1809 EW 497.995 fl. C.M. // 1845 TW 353.000 fl. (19) 1891 = GGB in Böhmen: ∑ 19.915 ha [u.a. 21 Mhf 3.905 / Wälder 14.140 ha

Januar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die Erzherzogin Elisabeth Marie (1883-1963), das einzige Kind des Kronprinzen Rudolfs (1858-89), u. erhält den persönlichen Fürstentitel. Obwohl eine Liebesheirat verläuft die Ehe unglücklich. nach 1918: Boden- u. Waldreform der Republik Tschechoslowakei: Um 1913 besaß die Hauptlinie der Familie Windisch-Graetz in Böhmen rd. 20.000 Hektar Grund und Boden. (21) Nach Durchführung der Bodenreform (Stěkeň ging zum größten Teil verloren) waren es in den Jahren 1926-27

immer noch 16.504 ha, und zwar die gesamten beiden einstigen FK-Herrschaften Tachov und Kladruby. (22)

1822 Domäne Štěkeň (Gerichtsbezirk Stakowitz): beschlagnahmte ldw. Flächen 1.391 ha + weiteren Grundbesitz 1.308 = 2.700 ha (22.1) 1823 Domäne Štěkeň = Aus der Parzellierung von 7 Meierhöfen gingen folgende Restgüter hervor: Cehnice 49 ha (zuvor 156 ha); (22.2) Čejtice 84 (215); Družetice 32 (65); Madějovice 108 (312); Rovna 55 (140); Repice 93 (189); Štěkeň 80 (192) // Von diesen sieben Restgütern verpachtete der Staat vorerst vier, zwei weitere verkaufte er und über das Schicksal des Restgutes Repice hatte er noch keine Entscheidung gefällt. (22.2) Die Meierhöfe Kwasjovic und Paračow, die 1891 rd. 417 ha umfaßten, hatte Alfred Windisch-Graetz schon damals parzellenweise verpachtet. (18)

1922 lebten im Gerichtsbezirk Stakowitz 28.823 Tschechen und 64 Deutsche. (22.1)

1927: Schloss u. Gut Kladruby 1927: Erbfall Ludwig Aladár Windisch-Graetz (1908-90) (23)

Schloss Kladrau (Prälatur / Konventgebäude) = Familienwohnsitz (Cousin 2. Grades) Urenkel von Alfred I. / Enkel des o.a. Ludwig Josef (1830-1904), eines Bruders Alfreds II. // Schloss beherbergt von nun an auch die umfangreiche Bibliothek sowie das Archiv der Familie. faktisches Verwaltungs- u. Verfügungsrecht ab 1932 (24)

1927 Gut Kladruby: Hypothekenschuld 700.000 KČ (Kriegsanleihen) Der Domänenkomplex Tachov wurde zwischen Ludwig A. Windisch-Graetz und den drei, (25) 1927 Gut Kladruby: Waldreform noch nicht abgewickelt. inzwischen längst verheirateten Töchtern des Erblassers aufgeteilt. Ersterer erhielt das (25) Schloss und evtl. rd. die Hälfte Teil der land- u. forstwirtschaftlichen Flächen. (26) 1935: Schloss u. Gut Kladruby: rd. 2.910 ha (27)

Schloss u. Gut Kladruby bis 1945 o.a. Ludwig Aladár Windisch-Graetz (28)

1945: Schloss u. Gut Kladruby 1945: Enteignung Republik Tschechoslowakei (28)

Klosterkirche Kladrau: bis 1785 Klosterkirche (29) 1712-26 errichtet / Hauptwerk der Barockgotik / Architekt: Johann Blasius Santini-Aichl (1677-1723) / 1785-1815 keine sakrale Verwendung (leerstehend) Kirchengewölbe: 83 m langer, lichtdurchfluteter Innenraum, dominiert von einer fensterreichen (16), ab 1815 Schlosskirche / Expositur (mit Kaplan), Sprengel: Schlossbezirk Kladrau, (30) hohen Kuppel (innere Höhe: 39 m) // insgesamt 90 Fenster (davon 26: H 7,6 m) die zu ihm gehörenden 10 Einschichten sowie das Dorf Ellhotten (1 Std. nö. v. Kladrau) // Innenraum: 1726-27 gestaltet von den Gebrüdern Asam [Cosmas Damian A. (1686-1739), 1826 Ankauf durch Alfred I. Windisch-Graetz, der vermutlich zugleich auch das Patronatsrecht erhielt. (31)

Egid Quirin A. (1692-1750)]. // Die Basilika ist die drittgrößte Kirche Böhmens. 1874 wurde sie zur Pfarrkirche erhoben. In den 1870er Jahren ließen die Windisch-Graetz dann und zählt zugleich zu den schönsten Sakralbauten des Landes. die ehemalige Mönchsgruft unter der Schlosskirche zu ihrer neue Familiengrablege umgestalten. (32)

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Page 4: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

(1) A) SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 6 (Pilsner Kreis), Prag 1838; S. 141

B) Zum etwaigen Schätzwert: Watterich von Watterichsburg, F. C.: Handwörterbuch der Landeskunde des Königreichs Böhmen. 2., gänzlich umgearbeitete, verbesserte u. bedeutend vermehrte Aufl., Prag 1845; S. 717 //

Hinsichtlich des pekuniären Wertes der Herrschaft Kladrau und ihren beiden Gütern Prestitz und Tschemin differieren die Angaben in der Literatur zum Teil erheblich. WATTERICH: 1845 „früherer Schätzwert“ (TW) Herrschaft Kladrau 628.500 fl. (a LINDNER: 1785 Schätzwert (TW) gesamter Grundbesitz Hrsch Kladrau mit den o.a. 2 Gütern 1.139.246 fl. (b) (jedoch ohne KlstrGbd u. Kirche, aber einschließlich der Mobilien) TW Mobilien: 99.957 fl. TW Gut Tschemin: 200.000 fl. 1785 Kapitalien 227.289 fl. (b) PILSNER TAGBLATT 1785 Gesamtvermögen Kladrau 631.787 fl. (c) (Artikel Franz BLÖCHL) nach Abzug der Passiva: 619.716 fl. Schätzwert Herrschaft Kladrau mit Gut Tschemin 202.925 fl. Schätzwert Gut Prestitz 75.000 fl. GAZETA LWOWSKA: 1825 Amtlicher Ausrufpreis Herrschaft Kladrau 234.006 fl. C.M. (d) SOMMER: 1825 Verkaufspreis Herrschaft Kladrau 275.500 fl. C.M. (e) STEKEL: 1825 Verkaufspreis „von 275.000 fl.“ = „nicht einmal die Hälfte des Schätzwertes anläßlich der Klosteraufhebung 1785 [mithin TW 560.000-600.000 / 628.500 fl.] (f) WIENER ZEITUNG: 1811 Amtlicher Ausrufpreis Gut Prestitz 82.981 fl. W.W. / = 33.192 fl. C.M. (g) SOMMER: 1812 Verkaufspreis Gut Prestitz 202.206 fl. W.W. / = 80.082 fl. C.M. (h) LINDNER: 1812 Verkaufspreis Gut Prestitz 336.000 fl. / falls W.W. = 134.400 fl. C.M. (b) LINDNER 1785 Schätzwert Gut Tschemin 200.000 fl. (b) PROCHAZKA 1840 Landtafel Einlagewert Gut Tschemin 336.000 fl. C.M. (i) (a) o.a. WATTERICH (1845), S. 141 (b) P. P. [P. Pirmin (August) Lindner OSB]: Verzeichnisse der in Ländern der westlichen Hälfte der österreichischen Monarchie von Kaiser Joseph II. 1782–1790 aufgehobenen Klöster.

(Kapitel) Böhmen, in: Archivalische Zeitschrift, N. F. 7, 1897, S. 46-172 / hier: S. 50 f. [= AZ; NF Bd. 7 (1897)] (c) PILSNER TAGBLATT, 27. Jg., Nr. 94 vom 4. April 1926, S. 2 f. //

Hier: Artikel von Franz Blöchl, „Benediktinerabtei Kladrau“. Er stützt sich dabei auf folgende Veröffentlichung: W. Mayer, „Die Aufhebung des Benediktinerstiftes Kladrau“, o.J. // Auf 75.000 Gulden belief sich 1705 der Ankaufspreis für Prestitz (h).

(d) GAZETA LWOWSKA (LEMBERGER ZEITUNG), Jg. 1825; Nr. 38 vom 11. April 1825, S. 123 f. (e) o.a. SOMMER, Bd. 6 (1838); S. 141 (f) STEKEL, Hannes; WAKOUNIG, Marija: Windisch-Graetz; ein Fürstenhaus im 19. u. 20 Jahrhundert. Wien (u.a.) 1992, S. 103 (g) OESTERREICHISCH-KAISERLICHE PRIVILEGIERTE WIENER ZEITUNG, Jg. 1811, Nr. 96 vom 30. November 1811, S. 4378 (h) SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 7 (Klattauer Kreis), Prag 1839; S. 242 (i) PROCHÀZKA, Johann F.: Böhmens land- und lehentäflicher Grundbesitz. Prag 1877, S. 70-71 /7 (Eintrag:874 / Gut Tschemin)

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(2) Amtlicher Versteigerungsankündigung mit zahlreichen Informationen zum Verkaufsobjekt: GAZETA LWOWSKA (LEMBERGER ZEITUNG), Jg. 1825; Nr. 38 vom 11. April 1825, S. 123 f. // Zu finden über: Österreichische Nationalbibliothek, Wien: http://anno.onb.ac.at/alph_list.htm / Abgerufen: 26. Januar 2017

(3) Zu den Robot-Leistungen und ihrer Ablösung in Geld: GAZETA LWOWSKA (LEMBERGER ZEITUNG), ebd., S. 124 // Ursprünglich waren als Natural-Robot zu erbringen: 2.724 einspännige, 30.840 zweispännige Zug-Tage sowie 13.403 Hand-Tage. Diese Verpflichtungen wurden vertraglich mit 3.485 fl. C.M. abgelöst, „pr.“ 12 fl. von den „Innleuten“ [= 30 fl. W.W. (Wiener Währung / Umrechnung 1:2,5)]. Davon unberührt blieben aber jene Natural-Robotleistungen weiterhin bestehen, die der Grundherr mit geringen Tagessätzen zu bezahlen hatte.

(4) Zum Wert der Getreide-Abgaben: SOMMER, ebd., S. XVIII, Anmerkung // Der Autor gibt in dieser unbezifferten Fußnote u.a. die auf dem Markt Pilsen in den Jahren 1826-1835 erzielten durchschnittlichen Preise für je einen Metzen Roggen (Korn), Weizen, Gerste und Hafer wieder: Roggen 1 fl. 54 kr. // Weizen 2 fl. 23 kr. // Gerste 1 fl. 30 kr. // Hafer 54 kr. // Diese Angaben bilden die Grundlage der von mir vorgenommenen Um- und Berechnungen.

(5) A) Zur Jahresproduktion des Brauhauses: GAZETA LWOWSKA (LEMBERGER ZEITUNG), ebd., S. 124 // Im sechsjährigen Durchschnitt ergab die Jahresproduktion „29 Gebräue“ von jeweils rd. 59 hl – mithin 1.711 Hektoliter. Zum Patronatsrecht: ebd., S. 124 // Der Käufer erwarb auch das Patronatsrecht „über sämtliche Pfarreien. Kirchen und Schulen“ der Herrschaft – mit zwei Ausnahmen. Das Patronat über die Schlosskirche (Klosterkirche) verblieb beim Religionsfonds und das über die Stadt Kladrauer Schule weiterhin beim dortigen Magistrat.

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Page 5: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

(6) SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 6 (Pilsner Kreis), Prag 1838; S. 141 (7) Zum Kaufpreis und der kaiserlichen Schenkung: http://kladruby.euweb.cz/pages/jazyky/nemecky/weg 1.htm / Abgerufen: 26. Januar 2017 (8) Zur Biographie:

A) http://www.bundesheer.at/truppendienst/ausgaben/artikel.php?id=1508 / Abgerufen: 26. Januar 2017 B) BLKÖ, Bd. 57 (1889): https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Windisch-Gr%C3%A4tz,_Alfred_Candid_Ferdinand_Reichsf%C3%BCrst / Abgerufen: 2. Februar 2017 C) W., L., "Windisch-Graetz, Alfred Fürst von" in: Allgemeine Deutsche Biographie 43 (1898), S. 390-415 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/sfz41799.html#adbcontent Abgerufen: 26. Januar 2017 D) Zur Familie: Seite „Alfred I. zu Windisch-Graetz“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 26. April 2016, 08:30 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alfred_I._zu_Windisch-Graetz&oldid=153821541 (Abgerufen: 2. Februar 2017, 15:14 UTC) //

Alfred Windisch-Graetz entstammt der zweiten Ehe seines Vaters, des Reichsgrafen Joseph-Niklas W.-G. [1744-1802 / (a)]), mit der Prinzessin Maria Leopoldine v. Arenberg [1751-1812 / (b)]. Deren Vater war der sehr vermögende Herzog und kaiserliche Feldmarschall Karl Maria Raimund v. A. [1721-78 / (b) ]. Hatte Joseph Niklas W.-G. zuvor das verschuldete großväterliche Erbe nur mittels von Verkäufen zweier Herrschaften halten können, so sanierte ihn nicht nur die zweite Heirat, sondern dank der Arenberg’schen Mitgift konnte er in den Jahren 1782-85 die böhmischen Herrschaften Stiekna und Tachau ankaufen und dem Familienbesitz einverleiben (c). Nach seinem Tod übernahmen die Mutter und der Fürst Joseph Johann Schwarzenberg [1769-1833 / (d)] die Vormundschaft über Alfred und dessen Geschwister (e). //// Die Wahl des Mitvormunds kam nicht von ungefähr. Der Fürst, Chef der Hauptlinie des Hauses Schwarzenberg und Herr über den größten Grundbesitz in Böhmen, war mit einer Nichte von Maria Leopoldine verheiratet, Pauline v. Arenberg (1774-1810), Tochter von deren infolge eines Jagdunfalls früh erblindeten Bruders Herzog Ludwig Engelbert [1750-1820 / (f)]. Das Ehepaar Schwarzenberg hatte drei Söhne und sechs Töchter, darunter Eleonore (1796-1848). Mit ihr nun, einer Cousine 2. Grades, verehelichte sich Alfred W.-G. 1817. // Sein Schwiegervater war damals schon seit Jahren Witwer, denn seine Frau, Alfreds Cousine Pauline, war am 1 Juli 1810 bei einer Brandkatastrophe in Paris ums Leben gekommen (g).

Zu Gunsten ihres ältesten Sohnes kaufte Maria Leopoldine W.-G. 1804 für „angeblich 261.000 fl. (die sie zum Teil in Bankobligationen beglich)“ die im Allgäu gelegene kleine Reichsgrafschaft Eglofs mitsamt der mit ihr verbundenen reichsritterlichen Herrschaft Siggen (h). Sie maß 2 Quadratmeilen bzw. 36 km² und die Einwohnerschaft belief sich auf rd. zweitausend Personen, die in einem Pfarrdorf, einem Pfarrweiler und 40 Weilern lebten (i). Da es der bäuerlichen Bevölkerung in Eglofs trotz mannigfacher Verkürzungen ihrer früheren weitgehenden Rechte geglückt war, sich im Gegensatz zu ihren Standesgenossen in den übrigen deutschen Landen ein gewisses Maß an wirtschaftlicher Freiheit zu erhalten, flossen in die Kasse des Eigentümers der Grafschaft nur geringe grundherrliche Abgaben. Sie betrugen lediglich rd. 1.512 Gulden (j). Auch das dominikale Eigentum fiel ausgesprochen bescheiden aus. 1841 maß das Amtsgut Eglofs 9 ha, das Schlossgut Siggen 46 ha, und der Forstbesitz, der nur aus Nadelholz bestand, belief sich auf 204 ha, wovon allerdings noch 41 ha mit Rechten der Grunduntertanen belastet waren (j).

Der Erwerb geschah auch nicht aus finanziellen Erwägungen, sondern einzig und allein, um eine vorgesehene Standeserhöhung zu ermöglichen. Kaiser Franz II. erklärte Eglofs im Mai 1804 zur gefürsteten Grafschaft und ihren jugendlichen Inhaber zum Fürsten des sich bereits im Zustand der Agonie befindenden HRR. Eine Virilstimme im Reichsfürstenrat des Reichstages war damit freilich nicht verbunden. Es blieb bei dem bisherigen Sitz auf der Schwäbischen Grafenbank mit der Teilhabe an deren Kuriatstimme. Nach der Auflösung des HRR behielt Alfred W.-G. Eglofs. Die entfernte schwäbische Besitzung verschaffte ihm im Königreich Württemberg die privilegierte Position eines Standesherrn. Seine Nachkommen verfuhren ebenso. Noch heute gehören der Familie Windisch Graetz in Siggen ein komfortables Anwesen, das dort im 19. Jahrhundert anstelle des eingestürzten alten Schlosses errichtet wurde, sowie land- und forstwirtschaftliche Flächen [1927: 342 ha / (k)]. //// Der Fürstenrang galt anfangs nur für die Primogenitur, d.h. der jeweilige sog. Chef des Hauses und seine Ehefrau führte ihn, für alle übrigen Familienmitglieder blieb es bei der Bezeichnung „Graf / Gräfin“. 1822 erhielt nicht nur Alfred jüngerer Bruder Weriand (1799-1867) ebenfalls den Fürstentitel, sondern der Kaiser erhob die gesamte Nachkommenschaft beider Brüder in diesen Rang, d.h. ihre Kinder waren von nun an Prinzen und Prinzessinnen. (a) BLKÖ, Bd. 57 (1889): https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Windisch-Gr%C3%A4tz,_Joseph_Niclas_Reichsgraf / Abgerufen: 21. November 2019 //

Der Artikel enthält eine Fehlinformation. Windisch-Graetz erbte nicht die Herrschaft Tachau samt Nebengütern. sondern erwarb sie 1785 für 250.000 Gulden und einer lebenslangen Rente für die Witwe des vorherigen Eigentümers (l) von der Erbengemeinschaft des Grafen Losy (l) und erweiterte den Besitz in der Folgezeit durch weitere Ankäufe (l). Die Herrschaft Stiekna hatte er lt. Sommer bereits 1782 den Erben abgekauft (m).

(b) 1.) Seite „Karl Maria Raimund (Arenberg)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. März 2018, 08:43 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Karl_Maria_Raimund_(Arenberg)&oldid=174708308 (Abgerufen: 21. Nov. 2019, 11:54 UTC) 2.) Neu, Heinrich, "Arenberg, Ludwig Engelbert Herzog von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 343-344 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135754690.html#ndbcontent / Abgerufen: 21. November 2019

(c) Seite „Windisch-Graetz“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 18. Oktober 2019, 10:02 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Windisch-Graetz&oldid=193230763 (Abgerufen: 23. November 2019, 14:12 UTC) // Daß es die Gelder der Maria Leopoldine Arenberg waren, welche die Familie sanierten, erkennt man u.a. daran, daß ihr zweiter Sohn Weriand (1799-1867) 1826 von seinem mütterlichen Erbteil in der damaligen Untersteiermark (heute Slowenien) die säkularisierte Kartause SEIZ mit der dazugehörigen Herrschaft GONOBITZ kaufen konnte (ebd.). Der Preis belief sich auf 193.000 Gulden (n).

(d) Zollinger, Manfred, "Schwarzenberg, Joseph II." in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 22-23 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139578161.html#ndbcontent / Abgerufen: 21. November 2019 (e) BLKÖ, Bd. 57 (1899): https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Windisch-Gr%C3%A4tz,_Alfred_Candid_Ferdinand_Reichsf%C3%BCrst / Abgerufen: 21. November 2019

(f) 1.) Neu, Heinrich, "Arenberg, Ludwig Engelbert Herzog von" in: Neue Deutsche Biographie 1 (1953), S. 343-344 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135754690.html#ndbcontent / Abgerufen: 21. November 2019 2.) Seite „Ludwig Engelbert (Arenberg)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 22. Dezember 2018, 06:55 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Ludwig_Engelbert_(Arenberg)&oldid=183928213 (Abgerufen: 23. November 2019, 11:59 UTC) //

Weitere Verwandte mütterlicherseits sind u.a.: Luise Franziska Arenberg (Tante /1764-1835) / Ehemann Fürst Ludwig Joseph Starhemberg [1762-1833) / (o)] Prosper Ludwig Arenberg [Cousin 2. Grades / 1785-1861) / (p) // 1808-16 Ehefrau Stéphanie de Tascher de La Pagerie [1788-1832 / (q)]; Cousine der französischen Kaiserin Joséphine (1763-1814). //

Die Familie Arenberg war sehr gut in das napoleonische Herrschaftssystem integriert, was für sie ausgesprochen vorteilhaft war (siehe u.a. die Entschädigungen des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803). Lt. Metternich soll z.B. die Mitgift der zur „princess impériale“ Stéphanie 1 Million Franc betragen haben (q). Die kinderlose und in politischer Hinsicht zur Belastung gewordene Ehe wurde 1816 mit päpstlicher Genehmigung geschieden und Prosper Ludwig heiratete 1819 die Prinzessin Ludmilla Lobkowitz [1798-1868 / (p / r)]. Von den neun Kindern des Ehepaares überlebten sieben (p).

Zur Pariser Ballnacht 1810:

(g) Zu diesem tragischen Geschehen siehe u.a.: 1.) BLKÖ, Bd. 33 (1877): https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Schwarzenberg,_Pauline_F%C3%BCrstin / Abgerufen: 23. November 2019

2.) ALLGEMEINE ZEITUNG. München, [Jg. 1810], Nr. 191 vom 10. Juli 1810; S. 761-763 ALLGEMEINE ZEITUNG. München, [Jg. 1810], Nr. 192 vom 11. Juli 1810; S. 765-766 // (Fortsetzung und Schluß des Artikels) 3.) PROKESCH [von OSTEN], A[nton]: Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Feldmarschalls Fürsten Carl zu Schwarzenberg. Wien 1823, S. 126-132 // (s) 4.) SEEL, Heinrich: Erinnerungen aus den Zeiten und dem Leben Eugen’s, Herzogs von Leuchtenberg; nach amtlichen Quellen. Sulzbach 1827, S. 196-198 // 5.) WAIRY, Louis Constant: Mémoires de Constant … sur la vie privée de Napoléon, sa famille et sa cour. Bd. 4, Paris, S. 274-281

6.) VARNHAGEN von ENSE, Karl August: Das Fest des Fürsten von S., zu Paris, im Jahr 1810. / In: Historisches Taschenbuch (Hrsg. Friedrich v. Raumer), 4. Jg., Leipzig 1833 // (t) 7.) CARINTHIA; Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung u. Unterhaltung. Klagenfurt, 26. Jg., Nr. 52 vom 24. Dezember 1836; S.209-212 (Überschrift: „Das Kaiserfest zu Paris … 1810“) CARINTHIA; Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung u. Unterhaltung. Klagenfurt, 26. Jg., Nr. 53 vom 31. Dezember 1836; S.213-216 (Fortsetzung und Schluß des Aufsatzes) // (u)

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Page 6: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

8.) GRASILIER, Léonce: L'Incendie de l'hôtel de l'ambassade d'Autriche, rue du Mont-Blanc (Chaussée d'Antin) [Paris], 1er juillet 1810. Paris 1918; 37 S. // (v) 9.) Contributeurs à Wikipedia, 'Incendie de l'ambassade d'Autriche à Paris', Wikipédia, l'encyclopédie libre, 22 novembre 2019, 13:00 UTC, <https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Incendie_de_l%27ambassade_d%27Autriche_%C3%A0_Paris&oldid=164746355> [Page consultée le 22 novembre 2019] // Abgerufen: 27. November 2019 Fürstin Pauline Schwarzenberg ist der Nachwelt ihres tragischen Todes wegen in Erinnerung geblieben. Aus den verschiedenen Berichten ergibt sich folgender Sachverhalt: Am 1. Juli 1810 nahm sie (erneut in guter Hoffnung) mit ihrem Mann Joseph und den Töchtern Eleonore (1796-1848) und Pauline (1798-1821) in Paris an dem großen Ball teil, den ihr Schwager, der dortige österreichische Botschafter Philipp Schwarzenberg (1771-1820), zu Ehren der neuen französischen Kaiserin Marie Louise (1791-1847)), einer Tochter Franz I., veranstaltete. Da die Räumlichkeiten des Botschaftspalais nicht ausreichten, ließ Philipp S. daneben in dem ausgedehnten Garten von dem Architekten Pierre-Nicolas Bénard [1753-1816 / (w)] einen „ungeheuren Hauptsaal“ aus Holz errichten (x), der über zwölfhundert Personen Raum bot. Er ruhte auf mächtigen Balken, die man über eine mit Wasser gefüllte Mulde gelegt hatte (x). Eine lange, breite Holz-Galerie verband ihn mit dem Palais, in dem das übrige Ballgeschehen stattfand (z.B. die Beköstigung). Außerdem mietete er das benachbarte herrschaftliche Anwesen (x / y). // Das Dach und die Seitenwände des hohen Holzgebäudes wurden mit Wachstuchplanen abgedichtet, damit kein etwaiger Regen eindringen konnte. Der Saal verfügte über zwei Ausgänge. Das imposante Hauptportal öffnete sich zum Garten hin, zu dem einige breite Stufen hinabführten. Der zweite Ausgang war der zur Galerie. Außerdem gab es noch eine kleine Nebentür, die ausschließlich für den Service bestimmt war. Sie befand sich auf der Estrade im hinteren Teil des Ballsaals auf der die beiden Thronsessel für Napoleon und Marie Louise standen. Vor dieser Erhöhung lag die von kräftigen Holzsäulen umgebene Tanzfläche. Die Musiker spielten dahinter auf einer Empore, die nur über eine Außentreppe zu erreichen war (x). // Die Decke und Teile der tapezierten Wände hatte man mit Leinwand bespannt, diese bemalt und mit Alkohol durchtränkt (z), um den Trocknungsprozeß der Ölfarben zu beschleunigen, obwohl die Junitage während der Bauzeit des Saales ohnehin schon sehr heiß waren (u)]. Die weitere Innenausstattung wies u.a. zahlreiche Wandspiegel, Fenstervorhänge aus Seide und Musselin sowie zahllose Chiffon- und Gaze-Girlanden auf. Edle Stoffe umhüllten auch die Holzsäulen. Als Lichtquellen fungierten ein über der Tanzfläche angebrachter riesiger Kronenleuchter und 73 mehrarmige Bronzeleuchter (z), die je nach ihrer Beschaffenheit als Decken-, Wand- und Armleuchter oder als Kandelaber eingesetzt wurden. // Wenn auch das gesamte Ensemble nur aus (von den hochsommerlichen Temperaturen ganz ausgetrocknete) Holzbalken und Brettern bestand, so wirkte es doch dank seiner immens kostspieligen Herrichtung (aa) ebenso prächtig wie elegant. Allerdings war es extrem leicht entflammbar. An diesem Tatbestand nahm aber der staatliche Sicherheitsinspektor bei der dem Ball vorausgegangenen Kontrolle keinen Anstoß (z). Damit war die kommende Katastrophe gewissermaßen vorprogrammiert.

Die Ballnacht nahm folgenden Verlauf: Die ersten Gäste erscheinen um 20 Uhr, das Kaiserpaar trifft gegen 22 Uhr ein und damit beginnt das Fest. Als weitere illustre Besucherinnen und Besucher hatten sich eingefunden: Napoleons gekrönte Geschwister und Verwandten, der österreichische Staatskanzler Fürst Clemens Metternich mit einer hochrangigen Delegation, einige Rheinbundfürsten, der russische Botschafter Fürst Kurakin und natürlich die Cremé der französischen Gesellschaft. Auch etliche berühmte Schriftsteller, Historiker, Naturforscher etc. deutscher Zunge, die gerade in Paris weilten, hatten Einladungen der österreichischen Botschaft erhalten, so z.B. Alexander v. Humboldt, Graf Caspar Sternberg, Franz Joseph Gall, Karl August Varnhagen von Ense, Adalbert Chamisso und Ludwig Uhland (x). // Das Fest wird im Garten mit Musik, Ballett und einem Feuerwerk eröffnet. Dann begibt man sich in den Ballsaal. Ein Tanz löst den anderen ab. Inzwischen geht es auf Mitternacht zu. Zusätzlich zu der immer noch herrschenden Schwüle produzieren die Tausenden von Wachskerzen eine enorme Hitze, die sich unter der Saaldecke staut. Von einem Luftzug bewegt fängt plötzlich ein Fenstervorhang an der Kerze eines Leuchters Feuer, das im Nu zur Decke des Ballsaals emporspringt und sie in Flammen setzt. Sogleich geleitet Philipp Schwarzenberg den von seinen, ein Attentat vermutenden Offizieren umringten Napoleon und dessen junge Frau durch das Hauptportal zur kaiserlichen Kutsche. Daraufhin bricht sich die bislang durch die Anwesenheit des Herrschpaares mühsam gebändigte Panik ungehemmt Bahn. Alles drängt zu den Ausgängen, ganz besonders aber zum Hauptportal. Brennende Girlande- und Leinwandfetzen fallen von oben auf die Ballgäste herab. Frauen sinken ohnmächtig um. Der Kronleuchter stürzt herab ... // Fatalerweise fachen die aufkommenden Windböen eines heranziehenden Gewitters den immer größer werdenden Brand so heftig an, daß die lodernden Feuer nur noch die Flucht durch das Hauptportal zulassen, worauf dort der Fußboden unter der Last der sich hier zusammenballenden Menschenmenge stellenweise einbricht und bald darauf auch die Treppe, kurz danach der brennende Saalboden insgesamt. Das Dach stürzt in sich zusammen. // Die Flammen ergreifen auch einen Teil des Botschafterpalais. Können aber gelöscht werden, zumal sich nun endlich das Gewitter entlädt, „der Regen rauscht in Strömen hernieder“ und löschte den Brand (bb).

Über das Wie und Warum von Pauline Schwarzenbergs Tod, gibt es zwei Lesarten, eine populäre, die im Kern letztlich auf den beschönigenden Artikel des Pariser MONITEUR DE L’EMPIRE zurückgeht [A / (cc)]) und eine weitaus weniger bekannte, die das Geschehen aber sicherlich korrekter wiedergibt. Sie stützt sich auf den Bericht des Augenzeugen Varnhagen von Ense (B). //// (A): Pauline S. hatte ihre gleichnamige jüngere Tochter von der Tanzfläche geholt und war mit ihr glücklicherweise schon fast bis zur Gartentreppe vorgedrungen. Bedingt durch einen herabstürzenden Balken wird das 12jährige Mädchen dann aber in dem völlig chaotischen Gedränge von der Seite der Mutter fortgerissen. Die ins Freie gelangte Fürstin, ihr Kind vergeblich im Garten suchend und es voller Entsetzen nach wie vor in Lebensgefahr wähnend, eilt in den brennenden Saal zurück. In dem Inferno herumirrend wird sie vermutlich von einem der massiven Leuchter erschlagen. Kurz darauf bricht der gesamte Saalboden ein und die Treppe brennt lichterloh … // Am Tag darauf findet man Pauline Schwarzenbergs Leichnam bis zur Unkenntlichkeit verbrannt in den Trümmern. Lediglich die Reste von einigen Schmuckstücken ermöglichen ihre Identifizierung (cc). ////

(B / Hervorhebungen von mir): Nachdem man die sterblichen Überreste der seit Ausbruch des Brandes vermißten und überall gesuchten Fürstin entdeckt hat, gaben „der Ort und die Umstände ihrer Lage … wenigstens die tröstliche Vermuthung, daß [sie] nicht lebendig verbrannt sey. Wahrscheinlich hatte sie, abgeschnitten von dem Hauptausgange, oder das dort stockende Gedränge zu meiden wünschend, den Nebenausgang in das Innere des Hotels zu gewinnen gesucht *), war unterwegs gefallen, durch Rauch erstickt und erst nachher durch die Flammen selbst ergriffen worden, mit dem einstürzenden Bretterboden aber in jene Wasservertiefung hinabgesunken. Zwar fanden sich Angaben, denen zufolge die Fürstin aus dem brennenden Saale heraus und in den Garten gelangt – bei dem Vermissen des geliebten Kindes aber sogleich wieder dahin zurückgekehrt seyn soll. Allein dies ist völlig unbegründet. Niemand hat die unglückliche Fürstin als schon Gerettete außerhalb des Saales gesehen oder gesprochen. Niemand sie in denselben zurückehren gesehen. Eine solche Rückkehr wäre sogar eine völlige Unmöglichkeit gewesen. In der ersten Zeit würde der entgegenstürzende Menschenstrom es verhindert haben, und gleich nachher, ehe dieser noch ganz versieget war, die ungeheure Gluth selber, welcher man nicht auf zehn Schritt ohne Gefahr nahen konnte, in dem versengenden Anhauche des tödtlichen Qualms niederzustürzen; ja selbst der Blick vermochte in dieses Meer von Flammen und Rauch nicht mehr einzudringen – weßhalb Behauptungen wie die obigen von selbst wegfallen“ (dd).

*) Es handelt sich hier um die o.a. Nebentür auf der Estrade, die für den Service bestimmt war. Sie führte direkt zu den Wirtschaftsräumen des Palais. Durch sie entkamen schon Eugen und Auguste Beauharnais. Den rettenden Ausweg hatte ihnen der ortskundige Joseph Schwarzenberg gewiesen, als er das ratlose Ehepaar auf der Suche nach seiner Frau erblickte (ee). Auguste B. war ebenfalls in guter Hoffnung [das Kind kam dann im Dezember zu Welt / (ff)] und ihr Mann wollte sie nicht dem Chaos vor dem Hauptportal aussetzen, auch stellte der auf den Tanzboden gekrachte Kronleuchter ein bedenkliches Hindernis auf dem Fluchtweg dorthin dar (gg). In einem Brief an ihren Vater spricht Marie Louise von zwanzig Toten und sechzig Verletzten (x). Eine historische Untersuchung aus dem Jahr 1918 kommt jedoch zu dem Schluß, daß die Brandkatstrophe mindesten neunzig unmittelbare Todesopfer gefordert hat (t /u). Hinzu kommen die geretteten schwerverletzten Personen, die entweder in den Tagen danach oder nach einem längeren Martyrium an ihren Brandwunden starben. Das Gros dieser bis heute nahezu namenlos gebliebenen Toten waren Frauen und Mädchen. Ihre leichten Ballroben im Empire-Stil, Haare und Kopfschmuck machten sie weitaus verletzlicher als die Männer in ihrer kompakteren Bekleidung, ganz abgesehen davon, daß sich die Ballbesucher in dem Chaos vor dem Hauptportal ungleich robuster zu behaupten wußten. Die Namen und wahre Zahl der Opfer hat man bis heute nicht in Erfahrung gebracht. Die napoleonische Zensur unterdrückte jegliche freie Berichterstattung über den Brand und seine verheerenden Folgen. Der Tod der Fürstin Schwarzenberg, Tochter des Herzogs und französischen Senators Arenberg, ließ sich jedoch nicht verheimlichen. So blieb sie der Nachwelt – nicht zuletzt auch aufgrund ihres gesellschaftlichen Ranges - als das einzige unmittelbare Opfer dieser Tragödie in Erinnerung. Theodor Fontane führt z.B. in seinem 1897 veröffentlichten Roman „Der Stechlin“ eine weibliche Nebenfigur folgendermaßen ein [Hervorhebung von mir]: „ … und die Teschendorf, die mal Gouvernante bei den Esterhazys war und auch noch den Fürsten Schwarzenberg, dessen Frau in Paris verbrannte, gekannt hat … „ (hh).

Ein anderes prominentes, später allerdings kaum noch erwähntes Opfer ist die Fürstin Sophie Therese von der Leyen (*1772), eine geborene Gräfin Schönborn-Buchheim. Sie war die Ehefrau des 1806 von Napoleon zum Fürsten kreierten Philipp von der Leyen. Diese Standeserhöhung verdankte jener seinem Onkel mütterlicherseits, Karl Theodor von Dalberg (1744-1817), dem letzten Kurfürsten von Mainz und damit Erzkanzler des HRR, der nach 1806 die Position eines Fürstprimas des Rheinbundes innehatte und sich daher auch unter den Ballgästen befand. Sophie v. d. L. erlag am 4. Juli 1810 ihren furchtbaren Brandwunden (ii). Sie hatte ihre einzige Tochter Amalie (*1789) gesucht und wurde von einem schwedischen Offizier in einem hoffnungslosen Zustand aus den Flammen getragen. // In jenen Tagen starben ebenfalls Madame Touzart und ihre Tochter (jj) sowie die junge Antoinette Calafati (z / kk). Madame X., die Frau eines namentlich nicht genannten „bekannten Pariser Bankiers“ kämpfte wenige Tage nach dem Ball mit dem Tode, ebenso Madame Labensky, die Ehefrau des russischen Generalkonsuls L. (cc) – beide höchstwahrscheinlich erfolglos. // Zu den an ihren Verletzungen gestorbenen Opfern muß man auch die kleine Prinzessin Pauline Schwarzenberg zählen. Zwar heilten ihre üblen Wunden schließlich, brachen aber nach zehn Jahren wieder auf und verursachten ihren Tod. (ll). //// Zu den schwerverletzten, aber nach langem Krankenlager wieder genesenden Ballgästen gehören u.a. die Gräfin Durosnel (z), Ehefrau des Generals D. [1771-1846 / (mm)], Madame Prévost, deren Mann Louis P. Abteilungsleiter im Kriegsministerium war (z), und Fürst Alexander B. Kurakin [1752-1818 / (nn)]. Er fiel von der Treppe, geriet unter die Füße der Fliehenden und erlitt Verbrennungen im Gesicht und an den Händen sowie andere Verletzungen (z).

Aufschlußreich ist, daß in der Literatur des 19. Jahrhundert zwar durchaus Bauart und Ausstattung des Saales geschildert werden, aber – dem damals herrschenden obrigkeitsfrommen Zeitgeist folgend - niemand die Sorglosigkeit, genauer die unglaubliche Leichtfertigkeit bzw. Fahrlässigkeit thematisiert, mit der die Verantwortlichen – unter ihnen der Gastgeber Fürst Philipp Schwarzenberg selbst – in jener verhängnisvollen Ballnacht ein derartiges Gebilde aus Holz, Papier und Textilien der Brandgefahr aussetzten, die nun einmal von Tausenden und Abertausenden brennenden Kerzen unvermeidlich ausgeht.

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Page 7: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

(h) 1.) Detaillierte Informationen zur Reichsgrafschaft Eglofs: https://de.wikisource.org/wiki/Beschreibung_des_Oberamts_Wangen/Kapitel_B_6 / Abgerufen: 21. November 2016

2.) Zum Umfang von 2 QM bzw. 36 km²: KÖBLER, Gerhard: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Vollständig überarbeitete Aufl., Frankfurt /Main 1995, S. 143 (i) 1.) Zur Gemeinde Eglofs: https://de.wikisource.org/wiki/Beschreibung_des_Oberamts_Wangen/Kapitel_B_6 / Abgerufen: 21. November 2016

2.) Zur Herrschaft u. Gemeinde Siggen: https://de.wikisource.org/wiki/Beschreibung_des_Oberamts_Wangen/Kapitel_B_23 / Abgerufen: 21. November 2019 3.) Zur Gemeinde Göttlishofen (Hrsch Siggen): https://de.wikisource.org/wiki/Beschreibung_des_Oberamts_Wangen/Kapitel_B_10 / Abgerufen: 21. November 2019

(j) Zum Umfang des dominikalen Besitzes: https://de.wikisource.org/wiki/Beschreibung_des_Oberamts_Wangen/Kapitel_B_6 / Abgerufen: 21. November 2016 (k) o.a. WIKIPEDIA-Seite „Windisch-Graetz“ (l) 1.) Zum Kaufpreis u. der Witwenrente: Seite „Tachov“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. November 2019, 15:52 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tachov&oldid=194130635 (Abgerufen: 23. November 2019, 18:46 UTC)

2.) Zur Erbengemeinschaft etc.: SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 6 (Pilsner Kreis), Prag 1838; S. 186 ff. (m) SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 8 (Prachiner Kreis), Prag 1840; S. 106 (n) P. P. [P. Pirmin (August) Lindner OSB]: Verzeichnisse der in Ländern der westlichen Hälfte der österreichischen Monarchie von Kaiser Joseph II. 1782–1790 aufgehobenen Klöster.

(Kapitel) Steiermark, in: Archivalische Zeitschrift, N. F. 5, 1894, S. 234-275 / hier: S. 240 f. // Die Familie Windisch-Graetz stammt ja aus der Steiermark und war dort in früheren Jahrhunderten begütert.

(o) 1.) BLKÖ, Bd. 37 (1878): https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Starhemberg,_Ludwig_Joseph_Max_F%C3%BCrst / Abgerufen: 21. November 2019 2.) Artikel „Starhemberg, Ludwig Graf“ von Hanns Schlitter in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 482–487, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Starhemberg,_Ludwig_F%C3%BCrst_von&oldid=- (Version vom 21. November 2019, 13:46 Uhr UTC

(p) Seite „Prosper Ludwig (Arenberg)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 15. August 2019, 08:26 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Prosper_Ludwig_(Arenberg)&oldid=191354683 (Abgerufen: 21. November 2019, 13:42 UTC) (q) Seite „Stéphanie de Tascher de La Pagerie“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 13. April 2019, 19:47 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=St%C3%A9phanie_de_Tascher_de_La_Pagerie&oldid=187539279

(Abgerufen: 21. November 2019, 13:40 UTC) (r) https://gw.geneanet.org/cvpolier?lang=en&n=von+lobkowicz&oc=0&p=ludmilla / Abgerufen: 23. November 2019

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(s) Zum Autor siehe: 1.) http://www.biographien.ac.at/oebl/oebl_P/Prokesch-Osten_Anton_1795_1876.xml / Abgerufen: 24. November 2019 2.) BLKÖ; Bd. 23 (1872): https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Prokesch-Osten,_Anton_Freiherr_von / Abgerufen: 24. November 2019 3.) Seite „Anton Prokesch von Osten“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. November 2019, 19:13 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anton_Prokesch_von_Osten&oldid=194136493 (Abgerufen: 24. November 2019, 11:37 UTC) //

PROKESCH (1795-1876) war damals ein 28jähriger Oberleutnant im österreichischen Generalstab. Im Laufe seiner militärischen Karriere wurde er geadelt und stieg schließlich zum General und Grafen auf. Daneben war er als Diplomat und produktiver Reiseschriftsteller tätig. Seine Erinnerungen an den Fürsten Schwarzenberg sind ganz erfüllt von Ehrerbietung (um nicht zu zusagen Devotion) und Heldenverehrung.

(t) Diese Publikation ist im Internet bislang leider nicht direkt zugänglich. Sie erschien 1834 im HISTORISCHEN TASCHENBUCH von Raumer – und ausgerechnet dieser Band fehlt unter den im Internet präsentierten Jahrgängen. Varnhagens Bericht ist aber weitgehend in dem von der Zeitschrift CARINTHIA nachgedruckten Aufsatz „Das Kaiserfest zu Paris … 1810“ enthalten.

(u) Der Aufsatz erschien zuerst in der Zeitschrift „ERINNERUNGEN“ des Verlegers Carl Wilhelm Medau (Leitmeritz / Prag). Laut Hinweis in der Zeitschrift CARINTHIA basiert er auf der Ausgabe des „Le Moniteur“ vom 4. Juli 1810, den „Denkwürdigkeiten … „ von PROKESCH sowie dem Bericht des VARNHAGEN VON ENSE im 4. Jahrgang von Raumers „Historischem Taschenbuch“. „Alle diese Quellen, besonders den letzten authentischen Aufsatz, findet man in gegenwärtiger Schilderung verarbeitet“ (oo).

(v) Zu Léonce Grasilier u. seinen Veröffentlichungen: https://data.bnf.fr/fr/12153268/leonce_grasilier/ Abgerufen: 24. November 2019 (w) Zu Pierre-Nicolas Bénard:

1.) Contributeurs à Wikipedia, 'Pierre-Nicolas Bénard', Wikipédia, l'encyclopédie libre, 17 août 2016, 16:54 UTC, <https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Pierre-Nicolas_B%C3%A9nard&oldid=128725840> [Page consultée le 17 août 2016] // Abgerufen: 27.11.2019 2.) Vollständige Lebensdaten: https://deu.archinform.net/arch/24787.htm / Abgerufen: 27. November 2019 // Bénard war durchaus kein unbekannter Architekt, Er hatte zuvor schon u.a. verschiedene staatliche Bauaufträge ausgeführt (1). Zeitweise stand er außerdem im Dienst von Napoleons Schwester Pauline Bonaparte (2), seit 1803 verehelichte Fürstin Borghese (1780-1825).

(x) CARINTHIA; Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung u. Unterhaltung. Klagenfurt, 26. Jg., Nr. 52 vom 24. Dezember 1836; S. 210 f. (y) Höchstwahrscheinlich handelt sich hier um das «hôtel du duc d'Orléans», das mit dem «hôtel Montesson» (= dem Botschaftspalais) aufgrund seiner Entstehungsgeschichte durch ein gemeinsames Gewächshaus räumlich verbunden war.

1.) http://www.cosmovisions.com/monuParisRueProvence.htm / Abgerufen: 27. November 2019 2.) Contributeurs à Wikipedia, 'Hôtel de Montesson', Wikipédia, l'encyclopédie libre, 25 octobre 2019, 17:36 UTC, <https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=H%C3%B4tel_de_Montesson&oldid=163840824> [Page consultée le 25 octobre 2019] // Abgerufen: 27.11. 2019 3.) Contributeurs à Wikipedia, 'Rue de la Chaussée-d'Antin', Wikipédia, l'encyclopédie libre, 13 septembre 2019, 21:24 UTC, <https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Rue_de_la_Chauss%C3%A9e-d%27Antin&oldid=162649922> [Page consultée le 13 septembre 2019] // Abgerufen: 27.11.2019 4.) https://www.paris-pittoresque.com/rues/234.htm / Abgerufen: 27. November 2019

(z) Contributeurs à Wikipedia, 'Incendie de l'ambassade d'Autriche à Paris', Wikipédia, l'encyclopédie libre, 22 novembre 2019, 13:00 UTC, <https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Incendie_de_l%27ambassade_d%27Autriche_%C3%A0_Paris&oldid=164746355> [Page consultée le 22 novembre 2019] // Abgerufen: 27. November 2019 // Hier wird der Name des Architekten genannt. // Der Artikel beruft sich u.a. auf folgende Quellen: 1.) auf die Memoiren des französischen Malers und Generals Louis François LEJEUNE [1775-1848 / (pp)], aus denen auch eine Passage zitiert wird, 2.) auf die Memoiren des Ersten Kammerdieners von Napoleon, Louis Constant Wairy, der ebenfalls zitiert wird. 3.) auf die o.a. Publikation des Historikers Léonce GRASILIER (1850-1931)). Auf ihn geht z.B. die Anzahl der wenigstens neunzig Toten zurück. GRASILIER hat festgestellt, daß damals neunzig aktenmäßig erfaßte Trauerzüge von der Österreichischen Botschaft aus erfolgten. // Eine weitere Behandlung des Stoffes findet sich bei dem französischen Diplomaten und Historiker Arthur-Léon IMBERT de SAINT-AMAND: The happy days of the Empress Marie Louise. New York 1900 (frz. Orig.-Ausgabe 1890) / Hier: Kapitel 18: “The ball at the Austrian Embassy”, S. 224-235 (qq). Er gibt aber lediglich weitgehend die Darstellung von PROKESCH wieder. // Eine der Tragödie von 1810 recht zeitnahe Veröffentlichung ist die von Heinrich SEEL aus dem Jahr 1827.

(aa) STEKL, Hannes: Österreichs Aristokratie im Vormärz; Herrschaftsstil u. Lebensformen der Fürstenhäuser Liechtenstein u. Schwarzenberg. München 1973; S. 30, Fußnote 68 // Die Kosten für das Fest hatten über jenen 38.000 Gulden gelegen, die der österreichische Staat seinem Botschafter Schwarzenberg als jährliche Aufwandsentschädigung gewährte. Ein Gehalt oder dergleichen bekam er ja ohnehin nicht. Dieser Zuschuß stand „in keiner Relation“ zu den tatsächlichen, gesellschaftlich bedingten Ausgaben aufgrund seiner diplomatischen Mission.

(bb) CARINTHIA; Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung u. Unterhaltung. Klagenfurt, 26. Jg., Nr. 53 vom 31. Dezember 1836; S. 215 (cc) ALLGEMEINE ZEITUNG. München, [Jg. 1810], Nr. 191 vom 10. Juli 1810; S. 761-763 //

Fortsetzung u. Schluß des Berichtes: ALLGEMEINE ZEITUNG. München, [Jg. 1810], Nr. 192 vom 11. Juli 1810; S. 765-766 // Es handelt sich zum größten Teil um die Wiedergabe des geschönten und zensierten Berichtes über die Brandkatastrophe, der am 3. Juli 1810 im Pariser MONITEUR DE L’EMPIRE erschien, in dem u.a. behauptet wird, daß der Ballsaal „viele große Ausgänge“ gehabt habe (S. 762); siehe u.a. ferner: S. 762 (Rückkehr Napoleons ins Schloss Saint Cloude um 2.30 Uhr / Hinweis auf die Bankiersgattin) // S. 766 (Identifizierung der sterblichen Überreste

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Page 8: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

u. Hinweis auf die Schwangerschaft im vierten Monat). //// Die Kernaussage des MONITEUR-Artikels lautet: Zum Tod des einzigen Brandopfers Pauline Schwarzenberg hätte es überhaupt nicht kommen müssen. Unglücklicherweise sei aber die bereits gerettete Fürstin aufgrund eines Irrtums aus Mutterliebe in den brennenden Saal zurückgeeilt. // Im Übrigen erwähnt der Zeitungsbericht dann noch namentlich einige schwerverletzte Ballbesucherinnen sowie den Fürsten Kurakin (S. 762, 766).

(dd) CARINTHIA; Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung u. Unterhaltung. Klagenfurt, 26. Jg., Nr. 53 vom 31. Dezember 1836; S. 216 // Die Vermutung, daß sie den ihr bekannten Service-Ausgang erreichen wollte, hat viel für sich. Auch PROKESCH schreibt, daß man ihren Leichnam „am anderen Ende des Saales“ fand, d.h. dem Gartenportal gegenüber (ebd., S. 130).

(ee) PROKESCH [von OSTEN], A[nton]: Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Feldmarschalls Fürsten Carl zu Schwarzenberg. Wien 1823, S. 130 (ff) Seite „Auguste de Beauharnais“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 2. Mai 2018, 12:52 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Auguste_de_Beauharnais&oldid=177080270 (Abgerufen: 27. November 2019, 13:24 UTC) (gg) SEEL, Heinrich: Erinnerungen aus den Zeiten und dem Leben Eugen’s, Herzogs von Leuchtenberg; nach amtlichen Quellen. Sulzbach 1827, S. 197 (hh) FONTANE, Theodor: Der Stechlin; Roman. Berlin; Weimar 1964, S. 105 // (Bibliothek deutscher Klassiker: Fontanes Werke in fünf Bänden; Bd. 5) //

(ii) 1.) https://www.geni.com/people/Sophia-Therese-Gr%C3%A4fin-von-Sch%C3%B6nborn-Wiesentheid/6000000049165628821 / Abgerufen: 23. November 2019 2.) Seite „Leyen (Adelsgeschlecht)“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. November 2019, 05:44 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leyen_(Adelsgeschlecht)&oldid=194112368 (Abgerufen: 23. November 2019, 16:20 UTC)

(jj) WAIRY, Louis Constant: Mémoires de Constant … sur la vie privée de Napoléon, sa famille et sa cour. Bd. 4, Paris, S. 280 // Der Ehemann bzw. Vater war der napoleonische General Touzart, über den sich im Internet jedoch nichts weiter finden ließ. //

WAIRY (1778-1845) war lange Jahre der Erste Kammerdiener Napoleons. Den Verlauf des großen Brand schildert er auf den Seiten 274-282. // Er hat dieser Ballnacht aber nicht als Augenzeuge beigewohnt, sondern kannte die Vorgänge lediglich aus einigen (angeblichen) Bemerkungen von Napoleon, hauptsächlich aber aus Zeitungsberichten. Eine dem Kaiser in den Mund gelegte Äußerung ist derart abenteuerlich, daß sie an der Seriosität der Erinnerungen des Kammerdieners insgesamt erhebliche Zweifel weckt. Die von mir ein wenig geglättete und mit Hervorhebungen versehene deutsche GOOGLE-Übersetzung des o.a. französischen WIKIPEDIA- Textes lautet wie folgt: "Das Feuer dieser Nacht", sagte seine Majestät, "hat eine heldenhafte Frau verschlungen. Als die Schwägerin des Fürsten von Schwartzenberg die Schreie ihrer älteren Tochter hörte, stürmte sie in den Saal und ging in Flammen auf. Der bereits zur Holzkohle gewordene Boden brach unter ihren Füßen ein und sie verschwand. Die arme Mutter hatte Unrecht! Alle ihre Kinder waren außer Gefahr. Es wurden unglaubliche Anstrengungen unternommen, um sie aus den Flammen zu holen, aber sie war schon tot und alle medizinischen Bemühungen waren vergeblich. Die Schwangerschaft der unglücklichen Prinzessin war sehr weit fortgeschritten; Ich selbst riet dem Prinzen, wenigstens das Kind zu retten. Es wurde lebend dem Leichnam seiner Mutter entnommen; lebte danach aber nur ein paar Minuten." (z).

Erinnern wir uns an die historischen Fakten. Natürlich war die Fürstin Pauline S. damals guter Hoffnung. Sie befand sich jedoch erst im vierten Monat (cc). Ihren von den Flammen gräßlich zugerichteten, mumienhaften Leichnam fand man bei der im hellen Morgenlicht begonnenen Suche (bb). // In der Tat war Napoleon, nachdem er seine Frau ein Stück Weges zu ihrer beider Residenz, dem westlich von Paris auf dem Hochufer der Seine gelegenen Schloss Saint-Cloude begleitet hatte, wieder am Unglücksort erschienen, um die weiteren Löscharbeiten und die Versorgung der geretteten Schwerverletzten zu leiten. Er blieb aber nicht lange, sondern kehrte um 2.30 Uhr ins Schloss zurück (cc) – etliche Stunden vor der morgendlichen Such- und Bergungsaktion, die allen unter den Trümmern begrabenen Toten galt.

(kk) Antoinette C. war die Tochter des Präfekten von Istrien, Angelo Maria Calafati (1765-1822), und hatte sich gerade verlobt (z). Zu ihrem Vater siehe: https://www.slovenska-biografija.si/oseba/sbi1005000/ Abgerufen: 2. Dezember 2019 //

(ll) Pauline Schwarzenbergs gerettete Tochter Maria Pauline trug laut PROKESCH erhebliche Verletzungen davon. Der Autor berichtet, daß Fürst Joseph Schwarzenberg im Garten vor dem Hauptportal seine Frau und die jüngere Tochter sucht [Hervorhebung von mir]: „Man bringt sein Kind halb verbrannt in schonender Verhüllung vorbei. Man schleppt die Gemahlinn des Bruders, der aller Schmuck vom Haupte getreten war, an ihm vorüber …“ (rr) // 1817 heiratete die Prinzessin den Fürsten Eduard Schönburg-Hartenstein (1787-1872), starb aber bereits 1821 als erst 23jährige junge Frau. Einer preußischen Provinzzeitung zufolge soll ihr früher Tod von den sich wieder öffnenden Brandwunden herbeigeführt worden sein (ss). // Zu Maria Pauline Schwarzenberg siehe außerdem: 1.) BLKÖ, Bd. 33 (1877): https://de.wikisource.org/wiki/BLK%C3%96:Schwarzenberg,_Pauline_F%C3%BCrstin / Abgerufen: 23. November 2019

2.) http://worldhistory.de/wnf/navbar/wnf.php?oid=7743&sid=?r=1&l=ri&fst=0 / Abgerufen: 24. November 2019 3.) http://saebi.isgv.de/biografie/Heinrich_Eduard,_F%C3%BCrst_von_Sch%C3%B6nburg_(1787-1872) / Abgerufen: 24. November 2019

(mm) Contributeurs à Wikipedia, 'Antoine Jean Auguste Durosnel', Wikipédia, l'encyclopédie libre, 26 novembre 2019, 17:06 UTC, <https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Antoine_Jean_Auguste_Durosnel&oldid=164875158> [Page consultée le 26 novembre 2019] / Abgerufen: 27. November 2019

(nn) 1.) Seite „Alexander Borissowitsch Kurakin“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 12. August 2019, 18:20 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alexander_Borissowitsch_Kurakin&oldid=191283355 (Abgerufen: 2. Dezember 2019, 18:42 UTC) 2.) https://freimaurer-wiki.de/index.php/F%C3%BCrst_Kurakin / Abgerufen: 2. Dezember 2019

(oo) CARINTHIA; Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung u. Unterhaltung. Klagenfurt, 26. Jg., Nr. 52 vom 24. Dezember 1836; S. 209, unbezifferte Fußnote (pp) Seite „Louis-François Lejeune“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 10. Juli 2019, 15:21 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Louis-Fran%C3%A7ois_Lejeune&oldid=190303863 (Abgerufen: 27. November 2019, 15:51 UTC) (qq) Contributeurs à Wikipedia, 'Arthur-Léon Imbert de Saint-Amand', Wikipédia, l'encyclopédie libre, 27 septembre 2019, 06:13 UTC, <https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Arthur-L%C3%A9on_Imbert_de_Saint-Amand&oldid=163038506>

[Page consultée le 27 septembre 2019] // Abgerufen: 27. November 2019 (rr) PROKESCH [-OSTEN], A[nton]: Denkwürdigkeiten aus dem Leben des Feldmarschalls Fürsten Carl zu Schwarzenberg. Wien 1823, S. 131 (ss) DIE PRESSE; ostmärkische Tageszeitung, Anzeiger für Stadt und Land. Thorn, 28. Jg., Nr. 151 vom 1. Juli 1910; S. (10) //

= pdf-Datei: www.kpbc.ukw.edu.pl › Content › KM_01427_1910_II_151 / Abgerufen: 24. November 2019 // Verfasser des Artikels ist Karl WITTE (Berlin). Die Überschrift lautet: „Ein verhängnisvoller Ball; 1810 - 1. Juli - 1910.

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(8.1) Zollinger, Manfred, "Schwarzenberg, Joseph II." in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 22-23 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139578161.html#ndbcontent / Abgerufen: 23. November 2019 (8.2) Gottsmann, Andreas, "Schwarzenberg, Felix Fürst zu" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 24-25 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118612050.html#ndbcontent / Abgerufen: 23. November 2019 (8.3) https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Friedrich_zu_Schwarzenberg / Abgerufen: 23. November 2019 // Hier ist u.a. zu lesen [Hervorhebungen von mir]:„Während seiner Salzburger Amtszeit bemühte sich Schwarzenberg um die Aufhebung der Josephinischen Reformen. Er gründete das Knabenseminar Borromäum, das später nach Parsch verlegt wurde, außerdem stiftete er das Krankenhaus in Schwarzach. Er war maßgeblich an der illegitimen Vertreibung der Zillertaler Inklinanten beteiligt. Am 24. Januar 1842 erhob Papst Gregor XVI. Friedrich zu Schwarzenberg zum Kardinal“ (ebd.).

1.) Zu diesem Willkürakt und der damit erzwungenen Auswanderung von 427 protestantischen Zillertalern siehe: https://austria-forum.org/af/AustriaWiki/Zillertaler_Inklinanten / Abgerufen: 23. November 2019 2.) Zur starren, reaktionären Haltung des damals erst 26jährigen Friedrichs zu Schwarzenberg: 2.1) http://w3.khg.jku.at/pax/blog/wp-content/uploads/Bischof%20Scheuer_Vortrag%20Inklinanten_090916(1).pdf / Abgerufen: 23. November 2019 // Hier: S. 5 2.2) Gatz, Erwin, "Schwarzenberg, Friedrich Fürst zu" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 25-26 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118763024.html#ndbcontent / Abgerufen: 23. November 2019 // „1829 in Salzburg zum Domizellar ernannt, setzte S. 1830/31 das Studium in Wien fort. 1833 wurde er in Salzburg zum Priester geweiht und Kooperator am Dom, 1835 zum Erzbischof mit dem Ehrenrang eines Primas Germaniae postuliert und 1836 mit Altersdispens konsekriert. Auf seine Bitte hin wies Ks. Ferdinand I. 1837 die Zillertaler Protestanten aus, da S. deren Anwesenheit als unvereinbar mit dem kath. Charakter Tirols ansah“ (ebd., Hervorhebungen von mir).

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Page 9: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

(9) Zum Ankauf der Klosterkirche und des Konventgebäudes: SENFT, Eduard: Geschichte der Herrschaft und Stadt Plan in Böhmen. Plan 1876, S. 434 // Windisch-Graetz erhielt den weitläufigen, eindrucksvollen Konventbau und die prächtige Klosterkirche amtlicherseits „mit der Verbindlichkeit, beide Gebäude in gutem Zustand zu erhalten (a).“ // Ob diese Verpflichtung auch wirklich eingehalten wurde, hat den Staat später wohl wenig interessiert, denn in einem tschechischen Bericht über das Kloster heißt es: „Die Windischgrätz kümmerten sich um Kladruby leider nicht viel“. Ihr böhmischer Hauptwohnsitz war bis 1927 bekanntlich das nahegelegene Tachov (b). // Auch nach 1945 geschah wenig zur Erhaltung der einmaligen historischen Bausubstanz. Erst in den 70er Jahren begann man hier mit „ausgedehnten Erneuerungen und Renovierungen“, immens verstärkt jedoch nach 1989 (b). Die Basilika erstrahlt inzwischen wieder in ihrer unvergleichlichen Schönheit, die Prälatur ebenso. Der Konventbau sowie die Neben-- und Wirtschaftsgebäude harren allerdings noch ihrer Restaurierung. (a) o.a. SENFT (1876), S. 434 (b) http://kladruby.euweb.cz/pages/jazyky/nemecky/weg1.htm / Abgerufen: 26. Januar 2017

(10) Zur Nutzfläche der Herrschaft Kladrau: o.a. WATTERICH (1845), S. 717 // Alle übrigen Informationen: SOMMER, Bd. 6 (1838), S. 142 f. // SOMMER gibt für die gesamte Nutzfläche rd.11.572 Hektar an. Von den 3.835 ha des dominikalen Besitzes mußten zudem noch 26 ha abgezogen werden, da sich lt. der Herrschaftsverwaltung nach einer neuen Überprüfung der Umfang der Wälder um diesen Betrag verringert hat (ebd., S. 144).

(11) Zu den Lebensdaten u. seiner Familie: http://genealogy.euweb.cz/windisch/windisch4.html / Abgerufen: 2. Februar 2017 (12) A) Einlagewert Landtafel 1863: JECHL, Johann H.: Der böhmische Großgrundbesitz. Prag 1874, S. 28 //

Der Autor gibt als Einlagewert des Jahres 1863 „67.912 fl. 64 kr. ö. W.“ an. Das ist zweifelsohne ein Druckfehler, 679.120 fl. machen Sinn. Da es sich hier um einen Erbfall handelt, kam es offensichtlich bald darauf zu einer Neubewertung der Herrschaft, denn im Jahr 1864 wurde der Einlagewert um 90.000 Gulden auf 769.120 fl. aufgestockt. Bei dieser Höhe blieb es dann.

B) Einlagewert Landtafel 1864: PROCHÀZKA, Johann F.: Böhmens land- und lehentäflicher Grundbesitz. Prag 1877, S.28-29 // (Eintrag 335

(13) Zum Konventgebäude u. der Prälatur: A) o.a. SOMMER, Bd. 6 (Kreis Pilsen), S. 149 B) o.a. AZ; NF Bd. 7 (1897), S. 50 f. C) http://kladruby.euweb.cz/pages/jazyky/nemecky/weg 1.htm / Abgerufen: 26. Januar 2017 //// D) Seite „Kloster Kladruby“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. April 2016, 21:38 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kloster_Kladruby&oldid=153813140 (Abgerufen: 2. Februar 2017, 15:58 UTC) ////

(14) A) Kladruby Umfang 1874: o.a. JECHL (1874), S. 146 B) KLADRUBY Einlagewert 1864: o.a. PROCHAZKA (1877), S.28-29 // (Eintrag 335)

(14.1) Kladruby 1877: PROCHAZKA (1877), S.28-29 // (Eintrag 335) (14.2) Kladruby 1880: PROCHÀZKA, Johann F.: Topografisch-statistischer Schematismus des Großgrundbesitzes im Königreiche Böhmen. Prag 1880, S. 444 f. (14.3) Kladruby 1886: PROCHÀZKA, Johann F.: Böhmens landtäflicher Grundbesitz. Prag 1886, S. 86-87 // (Eintrag 562)

(15) Zur Biographie u. Familie: Seite „Alfred III. zu Windisch-Grätz“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. April 2016, 20:34 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Alfred_III._zu_Windisch-Gr%C3%A4tz&oldid=153811794 (Abgerufen: 2. Februar 2017, 15:21 UTC)

(16) Kladruby 1891: PROCHÀZKA, Johann F.: Topographisch-statistischer Schematismus des Grossgrundbesitzes im Königreiche Böhmen. 2., vermehrte u. verbesserte Ausgabe, Prag 1891; S. 668 f. (17) Zur Waldherrschaft: STEKEL, Hannes; WAKOUNIG, Marija: Windisch-Graetz; ein Fürstenhaus im 19. u. 20 Jahrhundert. Wien (u.a.) 1992, S. 116 (18) Tachau 1891: o.a. PROCHAZKA (1891), S. 670 f. (19) Stekna 1891: ebd., S. 669 f. (20) A) https://www.habsburger.net/de/kapitel/erzsi-kronprinz-rudolfs-unkonventionelle-tochter / Abgerufen: 23. November 2019 //

Der Autor des Artikels ist Martin Mutschlechner. B) Seite „Otto zu Windisch-Graetz“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. Oktober 2019, 20:58 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Otto_zu_Windisch-Graetz&oldid=193338009 (Abgerufen: 23. November 2019, 17:03 UTC)

(21) STEKEL / WAKOUNIG (1992), S. 103 // Hinzu kamen Besitzungen in Ungarn und der Untersteiermark mit rd. 10.000 ha, d.h. als insgesamt 30.000 ha. Auf Seite 113 heißt es dagegen, 1922 habe allein der Umfang der nunmehr tschechischen Güter 25.973 ha betragen. Da die Familie in Mähren schon lange keine Güter mehr ihr Eigen nannte (a) und in Böhmen „nur“ die o.a. drei Besitzungen besaß (b), können die sich als Differenz zwischen dem böhmischen Anteil und dem tschechischen Gesamtbesitz ergebenden rd. 6.060 Hektar nur in der Slowakei liegen, die ja bis 1918 Bestandteil des Königreiches Ungarn gewesen war. Und in der Tat befindet sich das Familiengut Korlatkö in der westlichen Slowakei (c).

Zum Testament: Die Töchter von Alfred (III.) Windisch-Graetz (d) erhielten die Hälfte des Vermögens (e).

(a) Nämlich seit dem Jahr 1732 (KADICH, Heinrich v. / BLAZEK, Conrad: Der mährische Adel, Nürnberg 1899; S. 179) // Folgerichtig sucht man daher im Register von „PROCHAZKÁ (Landtafel Mähren)“ vergebens den Namen „Windisch-Graetz“ (f).

(b) Sowohl unter den bei „PROCHAZKA (1877)“ genannten landtäflichen Gütern Böhmens als auch im PROCHAZKA (1891) lassen sich keine weiteren Besitzungen der Familie finden. (c) 1.) STEKEL / WAKOUNIG (1992), S. 103

Die Herrschaft Rohitsch mit dem Gut Stermall in der Untersteiermark befanden sich ab 1918 in dem neuen Königreich Jugoslawien (ebd.). 2.) Seite „Burg Korlátka“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 19. Juni 2018, 04:59 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Burg_Korl%C3%A1tka&oldid=178436089 (Abgerufen: 20. November 2019, 18:14 UTC)

(d) Es handelte sich um die drei Töchter, die das Erwachsenenalter erreichten und dann auch heirateten: Maria Hedwig (1878-1918) Gfn Szápáry de Muraszombath // Agnes (1884-1959) Gfn Thun u. Hohenstein // Maria-Aglaë (1887-1961) Gfn Apponyi de Nagy-Appony // http://genealogy.euweb.cz/windisch/windisch4.html / Abgerufen: 2. Februar 2017

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Page 10: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

(e) STEKEL / WAKOUNIG (1992) S. 115, 118 (f) PROCHÀZKA, Johann F.: Mährens und Schlesien land- und lehentäflicher Grundbesitz; auf Grundlage authentischer Daten bearbeitet. Prag 1881, S. 40 ff.

(22) STEKEL / WAKOUNIG (1992), S. 113 (Stand 1926), S. 115 (Stand 1927) (22.1.) Zur Bodenreform: https://biblio-archive.unog.ch/Dateien/CouncilDocs/C-95-1925-I_FR.pdf / Abgerufen: 3. Juni 2019 // Hier: Dokumente in Sachen „Protection des Minorités en Tchécoslovaquie. La Réforme agraire“ / Hier: Annexe Nr. 2; S. 15 // (TABLEAU DES TERRES RÉPARTIES … jusqu’ á la fin de 1922“) = pdf-Datei: C-95-1925-I_FR.pdf / Abgerufen: 3. Juni 2019

(22.2.) WORLICZEK, Camillo: Grundlagen, Grundgedanken und Kritik der tschechoslowakischen Bodenreform. Reichenberg i[n] B[öhmen] 1925, S. 257

In diesem Zusammenhang kann man immer wieder lesen (so auch in einschlägigen WIKIPEDIA-Artikeln), die Familie Windisch-Graetz habe im Zuge der Boden- und Waldreform den größten Teil ihrer tschechischen Güter verloren. Das trifft nun wahrlich nicht zu. Im Gegenteil, 1927 verfügte sie noch über rd. 83% ihres einstigen Besitzes und da war die Bodenreform weitgehend abgeschlossen, die Waldreform allerdings noch nicht. Aber letztere verlief in der Regel für die Betroffenen noch glimpflicher ab als die Reduzierung der landwirtschaftlichen Flächen. Das kann man deutlich an den umfangreichen Wäldern erkennen, die nach 1990 den Nachfahren der einst feudalen Familien im Zuge der Restitution der Besitzverhältnisse vor 1948 zurückgegeben wurden. Die Colloredo-Mannsfeld z.B. wurden auf diese Weise mit nahezu 20.000 Hektar zu den – wie sie sich selbst rühmen – größten privaten Waldbesitzern in Tschechien (s. SCHATZLAR mit Exkurs ZBIROW).

(23) Lebensdaten und Verwandtschaftsgrad: http://genealogy.euweb.cz/windisch/windisch4.html / Abgerufen: 2. Februar 2017 (24) Zur Bibliothek und dem Archiv: STEKEL / WAKOUNIG (1992), S. 115 //

Eventuell haben sich Bibliothek und Archiv aber schon vorher in Kladrau befunden. In seinem Testament verfügte Alfred (III.) Windisch-Graetz nämlich, daß sein Haupterbe, der junge Ludwig Aladár, u.a. auch Kladrau samt Bibliothek und Archiv erhalten soll.

(25) A) Zur Hypothek: ebd., S. 115 B) Zur Waldreform: ebd., S. 116

(26) Tachov Erbteilung: Seite „Tachov“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 17. November 2019, 15:52 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Tachov&oldid=194130635 (Abgerufen: 23. November 2019, 18:46 UTC //

„Ein Großteil des Tachauer Großgrundbesitzes ging Anfang des 20. Jahrhunderts im Wege der männlichen Erbfolge an dessen Neffen Ludwig Aladar, aus dem ungarischen Zweig der Familie, das restliche Vermögen wurde auf seine Töchter aufgeteilt“ (ebd.). //// Da die drei Töchter die Hälfte des Familienvermögens erbten, darf man annehmen daß auch Tachov in etwa halbiert wurde. 1891 wies der Domänenkomplex mit seinen 7 Meierhöfen und 9 Revierförstereien 2.630 ha landwirtschaftliche und 10.710 ha forstwirtschaftliche Flächen auf (a). // Im Schloss Tachov lebte bis 1933 ihre Mutter, die Witwe von Alfred (III.) Windisch-Graetz.

(a) o.a. PROCHÀZKA (1891), S. 670 f.

(27) Kladruby 1935: STEKEL / WAKOUNIG (1992), S. 118 // Exakt waren es 2.908,7 ha.

(28) Seite „Kloster Kladruby“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 25. April 2016, 21:38 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Kloster_Kladruby&oldid=153813140 (Abgerufen: 2. Februar 2017, 15:58 UTC) //

(29) Zur Architektur der Klosterkirche (Schlosskirche): SOMMER, Bd. 6 (1838); S. 148 f. // http://kladruby.euweb.cz/pages/jazyky/nemecky/weg 1.htm / Abgerufen: 26. Januar 2017 // siehe außerdem: o.a. Wikipedia-Artikel „Kloster Kladruby“ = o.a. Fußnote 28

(30) Zur Expositur: SOMMER, Johann Gottfried: Das Königreich Böhmen; statistisch-topographisch dargestellt. Bd. 6 (Pilsner Kreis), Prag 1838; S. 149 (31) P. P. [P. Pirmin (August) Lindner OSB]: Verzeichnisse der in Ländern der westlichen Hälfte der österreichischen Monarchie von Kaiser Joseph II. 1782–1790 aufgehobenen Klöster.

(Kapitel) Böhmen, in: Archivalische Zeitschrift, N. F. 7, 1897, S. 46-172 / hier: S. 50 f., S. 50 f. (32) ebd.

Abkürzungen: BrWnBr = Branntweinbrennerei C.M. = Conventionsmünze / Conventions-Münze Df-Anteil = Dorf-Anteil E = Einwohner (männlich, weiblich = insgesamt) EW = Einlagewert Landtafel GB = Grundbesitz Gfn = Gräfin GGB = Großgrundbesitz (er) Gw = Gewässer (Flüsse, Bäche, Sümpfe) GS = Grundsteuer gwk. = gewerkschaftlich H = Häuser (stets Wohnhäuser) Hrsch = Herrschaft HRR = Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation KlstrGbd = Klostergebäude

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Page 11: KLADRAU Kloster KladrauJanuar 1902: Prinz Otto zu W.-G. (1873-1952), k. u. k. Oberleutnant, Cousin 2. Grades von Alfred III., (20) Grades von Alfred III., (20) heiratet in Wien die

KR = Katastral-Reinertrag kr. = Kreutzer Ml = Mühle nö. = nordöstlich

Pzn = Prinzessin rd. = rund (auf-, abgerundet) TW = Taxwert / Schätzwert vmtl. = vermutlich WH = Wirtshaus W.W. = Wiener Währung (Verhältnis C.M. : W.W. = 1 : 2,5) ZP = Zeitpacht

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