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fall netz Das Opfer weiß nicht warum es Opfer ist DOKUMENTATION MACHT | SCHULE | THEATER 2010/11 Ein Theaterstück von und für Jugendliche zum Thema „Gewalt: CybermobbingPersonen Zum Thema Projektablauf Bericht der KünstlerInnen Szenentexte Feedback und Presseberichte Print, Video & Web

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fall netz Das Opfer weiß nicht warum es Opfer ist

DOKUMENTATIONMACHT | SCHULE | THEATER 2010/11

Ein Theaterstück von und für Jugendliche zum Thema „Gewalt: Cybermobbing”

PersonenZum ThemaProjektablaufBericht der KünstlerInnenSzenentexteFeedback und PresseberichtePrint, Video & Web

fall netzEin Theaterstück von und für Jugendliche zum Thema „Gewalt: Cybermobbing”

VON Elisabeth Nelhiebel, Caroline Richards und den SchülerInnen der NMS Nonntal und des BG Seekirchen

MIT Alexander Straubinger, Amadeus Pendl, Benedikt Rothbart, Bianca Schmutzler, Büsra Köksal, Caroline Baum-gartner, Christian Pospischil, Christina Savel, Cornelia Siller, Elisabeth Feichtlbauer , Emina Beganovic, Erek Janssen, Hannah Güntert, Imani Zakriev, Jana Angerer, Julian Gell, Klara Arminger, Larissa Pichler, Leila Omerovic, Leopold Rakar, Magdalena Sedmak, Manpreet Dhinjan, Max Güntert, Melanie Juric, Melissa Tausch, Merve Dogan, Michael Wieneroiter, Nico Dzolic, Patricia Kaspar, Rabia Eskil, Raphael Moser, Recep Yarat, Sandra Staffen, Sarah Reindl, Sebiha Esenbahar, Sophie Zehentner, Suelnur Yasaryildiz, Suhaila Behsudi Mehrabi, Susanne Fiala, Tolgahan Kurt

LEHRERiNNEN Dipl.-Päd. Eva Löchli, Dipl.-Päd. Erika Peterleitner, Dipl.-Päd. Johanna Weitgasser, Prof. Mag. Wolf Junger

REGIE Elisabeth Nelhiebel und Caroline Richards

MUSIK Axel Müller

AUSSTATTUNG Anne Buffetrille

VIDEO Michael Uitz

BÜHNENBAU Harald Schöllbauer

GRAFIK Julia Fink

PRODUKTIONSLEITUNG Markus Steinwender

PRODUKTIONSASSISTENZ Martin Dietrich, Walter Lechner

PRODUKTION kleines theater.haus der freien szene für Macht|schule|theater 2010/11 mit Unterstützung von bm:ukk, Kulturkontakte Austria und ERSTE Salzburger Sparkasse Kulturfonds

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Dieses „Opfer“ ist unsere Hauptfi-gur, die genaue Geschichte des- oder derjenigen gilt es noch herauszufin-den. Es erzählt uns seine Geschichte. Dabei hat es die Fäden in der Hand: es lässt seine Figuren tanzen, es be-stimmt, wer etwas zu sagen hat, wer etwas bildlich vorführen soll, welche Situation als nächste dran kommen darf, wie lange sie dauert, ob es die Situation noch einmal erleben will oder nicht. Es lässt Statistiken und Recherchen vorlesen, kommentieren, entscheidet über Theatermagie oder pure Dokumentation, ob das Licht im Saal an bleibt oder die Nebelma-schine zum Einsatz kommt.

Eventuell hat dieses Opfer mehre-re Facetten, die von mehreren Spie-lerInnen gezeigt werden. Da ist die schüchterne, die kämpferische, die traurige, die wütende Seite des Men-schen, den wir zeigen wollen. Die-se vier könnten sich die große Rolle teilen, aber auch miteinander ins Gespräch kommen, je nach Gefühls-lage entscheiden, welche Szene aus dem Leben des Opfers gezeigt wird und darüber diskutieren, warum eine der vier Seiten das jetzt eben gerade nicht will.

Chronologie ist bei diesem Abend nicht wichtig. Weil das Opfer be-stimmt, wann es genug von etwas gesehen hat, kann ohne Probleme in seiner eigenen Geschichte gesprun-gen werden. Das Opfer handelt in seiner eigenen Geschichte als Täter. Dadurch lassen sich die Rollen auch umkehren: die „Täter“ werden er-fahren, wie es sich als „Opfer“ an-fühlt. Wir sehen Blitzlichter einer Story, schnelle Schnitte, wildes Vor-führen einzelner Figuren, langsa-me Entwicklungen von Liebe und / oder Qual, dazwischen geschobene

Dokumentationen realer Fälle. Der Eindruck des allumfassenden und endlos ausufernden Internets soll dadurch spürbar gemacht werden. Als würde man den Namen des Op-fers bei Google eingeben und mit der Recherche beginnen, die den Anwender vom Hundertsten ins Tausendste führt und keine Ruhe aufkommen lässt, so lange, bis man selber bestimmt, dass es jetzt reicht mit dem Sitzen vor dem Computer. Das Problem: unser Opfer konnte diese Entscheidung nicht treffen.

Es wird sich herausstellen, dass da etwas nicht stimmt mit unserer Hauptfigur. Sie weiß viel mehr, als sie eigentlich wissen kann, manch-mal erzeugt sie Stimmungen, die unheimlich sind, sie scheint sich in einem Raum – Zeit – Gefüge zu befinden, das nichts mehr mit der Realität zu tun hat. Der Grund für diese Absonderlichkeiten ist ein-fach: Es ist tot. Hat sich das Leben genommen, schließlich dann doch beschlossen, dass „es reicht“, dass ein Schlussstrich unter die Lügen und Anschuldigungen und Beleidi-gungen und Qualen gezogen werden muss. Freilich war das der allerletzte Ausweg und auch ein endgültiger, so endgültig, dass es da nicht mehr ein-greifen kann.

Das ist natürlich die traurige Es-senz des Abends: ein „Opfer“, das sich zum „Täter“ macht, indem es entscheidet, was aus seinem Leben gezeigt wird, wer sprechen darf und wer nicht, wer wichtig ist und wer nicht, „Täter“, die erfahren, wie das ist, wenn man keinen Einfluss mehr auf sein Leben, auf seinen Willen hat, und schließlich die Erkenntnis, dass dieser Mensch, dem wir unsere Sympathien entgegenbringen, mit

dem wir hoffen, den wir bei Ent-wicklungen zusehen, die zeigen, dass er oder sie sich verändern, ler-nen, selbstbewusst, stark werden wird, schon sein Leben hinter sich hat, es also keinen Ausweg mehr für ihn gibt, seine Geschichten gelaufen sind und er sie immer wieder erlebt, in immer neuen und anderen Kons-tellationen.

Das ist ein unbefriedigender Abend für die Zuschauer, sie werden verstört daraus herausgehen, sich darüber ärgern, was sie gesehen ha-ben oder vielleicht auch sagen, dass es ja so kommen musste mit diesem „Opfer“. Jedenfalls geben wir ihnen keine Möglichkeit, sich hinter einem eventuellen Happy End zu verste-cken, sie sollen auch gar nicht erlöst werden von der Unannehmlichkeit des Geschehens, des Wissens über den Tod eines oder einer Dreizehn-jährigen, die genauso in jeder Klasse sitzt oder sitzen könnte oder even-tuell sogar man selber ist. Mobbing und Cybermobbing ist einfach ein Scheißding und da gibt es nichts zu beschönigen und auch nichts zu er-lösen.

Der Vorteil dieser Geschichte ist folgender: es muss zwar beschlos-sen werden, wer das „Opfer“ spielt, aber wenn wir es tatsächlich in vier Personen aufspalten, kann man auch da relativ demokratisch vorgehen und immerhin hätten vier Schüler-Innen die Möglichkeit, die „Haupt-rolle“ zu spielen. Alle anderen Figu-ren sind aber genauso wichtig und grundsätzlich sollten schließlich alle SpielerInnen recht ausgewogen zu tun haben. Wenn wir in der Chro-nologie springen, können die einzel-nen Situationen, Szenen, Geschich-ten, Recherchen, Dokumentationen, Statistiken … für sich geprobt und schließlich zusammengesetzt wer-den. Wir müssen – als Regisseurin-nen – die Übersicht behalten und schließlich entscheiden, was wann kommt. Wie bei einem Szenen- oder Liederabend. Wenn die Szenen in unterschiedlichen Stilen geschrie-ben sind, ist das nicht so schlimm, da wir mit der „Nach dem Tod“ – Struktur ja alle Freiheiten haben. Der Hauptmonolog der Hauptfigur

Das „Opfer” weiß nicht, warum es ein Opfer ist. Wehren kann es sich nicht wirklich gegen die Beleidigungen, die Anschuldigungen, die unterstellten Wahrheiten, die Vorwürfe, die Lügen, den Neid, der ihm entgegengebracht wird, genauso wie die Eifersucht, der Hass, die Wut, alle Emotionen halt, die man – als „Täter” – gerne mal los wird, gegen Lehrer, die Eltern, Geschwister oder einfach mal so gegen diesen einen Mitschüler oder diese einen Mitschülerin. War-um gerade der oder die? Weiß nicht, so halt, würde der Täter sagen, weil sie blöd ist, weil er ein Streber ist, weil sie kein Geld hat, weil er sich für Zimmerpflanzen interessiert, weil sie sich überhaupt für etwas interessiert, weil er halt ist, wie er ist.

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ProjektablaufPhasen des Projekts von Oktober 2010 bis Juni 2011

Arbeitsbeginn mit den SchülerInnen: Oktober 2010

Stücktext „fertig”: Anfang Jänner 2011

Intensivprobenwochen: 7. bis 11. Februar 2011 und 11. bis 15. April 2011

Endproben: 26. und 27. April 2011

Premiere: 28. April 2011, 10.00 Uhr im kleinen theater

Vorstellungen: 10 Vorstellungen geplant, davon fünf im kleinen theater (28.4. – 30.4.) und fünf im Emailwerk in Seekirchen (2.5. – 4.5.), davon wurden 9 gespielt, insgesamt 1062 ZuschauerInnen

Dialogveranstaltung im Rahmen der „Aktionstage Politische Bildung”: am 4. Mai nach der Vormittagsvorstellung, beteiligt daran: alle SchülerInnen auf der Bühne, DSA Mag. Thomas Schuster (Verein Spektrum als Moderator), Priv. Doz. Dr. Christoph Kühberger (Vizerektor Pädagogische Hochschule Salzburg), DSA Harald Brandner (Geschäftsfüh-rer Stellvertreter Akzente Salzburg), Mag. Barbara Leiblfinger-Prömmer (Kinder- und Jugendanwaltschaft Salzburg)

Abschlußpräsentation: 6. Juni 2011 im Dschungel Wien

(einschließlich der Idee, dass sie von vier DarstellerInnen gespielt wird) sollte einheitlich klingen, da er sich durch die gesamte Handlung ziehen wird und das große Ganze zusam-menhalten soll. Die Hauptfigur sollte in einer Gruppe, wahrscheinlich bei den Seekirchnern, da sie die größe-re Theatererfahrung haben, geprobt und erarbeitet werden. Schön wäre vielleicht trotzdem, wenn die vier aus möglichst unterschiedlichen Al-tersstufen kämen.

Daraus ergibt sich folgende Arbeitsstruktur: im ersten Drittel wird recherchiert, also Material ge-sammelt und (vor allem im Nonntal) sich grundsätzlich mit dem Thema Theater und Theaterspielen befasst. Im zweiten Drittel wird das Material gesichtet und das Stück geschrieben. Und im dritten Drittel wird geprobt. Natürlich werden sich diese Arbeits-drittel überschneiden.

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Im Mai 2010 wurden wir durch einen Seite Drei – Artikel in der Süd-deutschen Zeitung auf die Cyber-mobbing – Problematik aufmerksam gemacht: mittlerweile gingen die – allseits bekannten – Gemeinheiten zwischen SchülerInnen so weit, dass in der Öffentlichkeit und gleichzei-tig Anonymität des Internets häu-fig für die Betroffenen kein anderer Ausweg mehr als der Selbstmord ge-sehen werde. Und es würden immer mehr solche Opfer bekannt, haupt-sächlich in den USA oder in Eng-land, aber auch schon in Deutsch-land, vermutlich auch in Österreich. Nun kennt dieses Gemeinheiten-an-derer-ausgesetzt-sein (neudeutsch: Mobbing) vermutlich jede/r von uns. Je intensiver die Auseinander-setzung mit diesem Thema stattfand, desto mehr erinnerte man sich an die eigene Schulzeit und an die Ver-letzungen, die man sich gegenseitig zuführte oder denen man ausgesetzt war. Keine schönen Erfahrungen. Umso mehr war es uns wichtig von diesen menschlich-tierischen Grenz-bereichen zu erzählen.

Die zwei Schulen, mit denen wir arbeiten wollten (NMS Nonntal und BG Seekirchen), waren schnell ge-

funden, und dass wir uns bereits im Juni mit den beteiligten LehrerInnen treffen konnten, und diese noch vor den Ferien erfahren haben, was auf sie und die SchülerInnen im nächs-ten Halbjahr zukommt, war positiv für die Planung der Projektarbeit in den Schulen.

Trotzdem stellte uns die absicht-lich gewählte Tatsache, dass wir mit einer Stadt- und einer Landschule arbeiten wollten, die völlig unter-schiedliche Unterrichtseinheiten und –Formen haben, vor logistische Höchstleistungen. Problematisch war dabei vor allem, dass wir mit

einer Klasse (die 2B der NMS Nonn-tal) und mit einer Bühnenspielgrup-pe (SchülerInnen aus mindestens sieben Klassen des BG Seekirchen) arbeiteten, was uns die Zusammen-führung der zwei Gruppen erschwer-te. In der NMS waren die beiden Intensivprobenwochen als Projekt-

wochen deklariert. Im BG war die-se Vorgehensweise nicht möglich. Die SchülerInnen nutzten teilweise ihre Freizeit um am Nachmittag im kleinen theater gemeinsam mit „den Nonntalern“ proben zu können. Aber auch Nonntaler SchülerInnen wurden zum Arbeiten mit „den See-kirchnern“ in deren Schule gebracht.

Das Stück haben wir in Modulen zusammengesetzt, was die Arbeit zumindest mental deutlich erleich-terte. Wir wussten, dass wir schließ-lich „nur mehr“ die Szenen zusam-men fügen müssen. Das erschien uns logistisch gesehen einfacher, als be-

dingt durch die Probenarbeit ständig in der Chronologie einer Geschichte springen zu müssen. Im Gegenteil: Das In-der-Chronologie-Springen haben wir dann zur Kunstform des Stücks ernannt.

Zuerst ging es aber darum die SchülerInnen kennen zu lernen:

„Dass Zusammenarbeit wichtig ist und dass man andere so behandeln soll, wie man selber behandelt werden möchte”

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IN DER NMS NONNTAL trafen wir auf 23 SchülerInnen mit den unter-schiedlichsten (Migrations-) Hinter-gründen, die ebenso unterschied-lichste Erfahrungen mit Theater hatten. In der Volksschule waren sie hauptsächlich im Marionettenthea-ter (haben das als „Oper“ bezeich-net) und einige in den großen Weih-nachtsmärchen im Schauspielhaus oder Landestheater in Salzburg. Bis auf drei Schüler hatten alle sehr gro-ße Lust Theater zu spielen. Die drei Burschen haben gleich zu Beginn klar gemacht, dass sie auf keinen Fall auf die Bühne wollen, eher hin-ter die Bühne, die „Lichter“ betätigen oder „in die Kulissen“. Elisabeth hat ihnen prophezeit, dass sie eventu-ell im Laufe der Zeit doch noch auf die Bühne wollen, und tatsächlich,

alle waren schließlich oben, keiner dahinter. Sie wurden aber zu Be-ginn der intensiven Arbeit mit der Produktion des making-of-Videos betraut, was sie als große Ehre be-trachteten und daher mit viel Eifer bewerkstelligten. Irgendwann wurde ihnen das aber zu blöd und wir ha-ben ihnen – mit Unterstützung der Klassenvorständin – nahe gelegt, vielleicht die Seiten zu wechseln und doch mit ihren Kollegen mit zu spie-len. Und das war ihnen dann auch sehr recht. Alex hat auch auf der Bühne die Rolle des Kameramanns übernommen, was ihn sehr stolz ge-macht hat.

Die anderen haben von ihren Er-folgen auf der Bühne berichtet, da-von, dass sie „eigentlich immer die Hauptrolle gespielt“ haben, dass sie

grundsätzlich „sehr gerne auf der Bühne stehen“, dass sie gerne sin-gen, im Bauerntheater in Puch spie-len, englisch auf der Bühne gespro-chen haben … Von Anfang an war klar, dass diese Gruppe mit viel Neu-gier und Offenheit an diese Arbeit heran gehen würde. Dafür wurden die drei (Schul-) Stunden Kreativ-werkstatt verwendet, in denen nor-malerweise eine Kombination aus Deutschunterricht, Bildnerischer und Musikalischer Erziehung stattfin-det. In diesem ersten Halbjahr sollte Theater gemacht werden. In einem Elternabend konnten die Eltern Ca-roline und Elisabeth und das Projekt kennenlernen und der, weil in seiner Schule Macht/schule/theater statt-findet, glückliche Direktor stand voll hinter dem Projekt.

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IM BG SEEKIRCHEN sah die Sache folgendermaßen aus: Erstens ist in der Schule das Thema Cyber-Mob-bing im Herbst sehr aktuell gewesen. Im Jahr zuvor hatte es einen Fall von „Happy Slapping“ an der Schu-le gegeben und ein Schüler wurde danach der Schule verwiesen. Die Schüler kannten den Betroffenen und waren daher voller Erfahrun-gen, Meinungen und Ideen zu die-sem Thema.

Zweitens wurde intensiv mit ver-schiedenen Projekten an der Schule versucht eine Bewusstheit für das Thema Cybermobbing zu entwi-ckeln.

Des Weiteren sind die 17 Schüler als geschlossene Bühnenspielgruppe bestehend aus Klassen vom ersten bis zum fünften Schuljahr fast schon

„Bühnenprofis“ gewesen. Sie haben teilweise schon vier Jahre in dieser Bühnenspielgruppe unter der Lei-tung von Lehrer und Theatermacher Wolf Junger zusammengearbeitet, und jedes Jahr ein eigenes Theater-stück auf die Bühne gebracht, ob-wohl auch ein Paar „Neuzugänge“ unter den SchülerInnen dabei waren. Sie wussten, was sie wollten und wie das Theatermachen geht. Waren aber sehr aufgeschlossen und neugierig, was Carolines Arbeit angeht.

An dieser Stelle muss gesagt wer-den, dass es für das Gelingen dieses großen Unterfangens eine Schule benötigt, die mit all ihren Beteilig-ten die Größe und Bedeutung die-ses Projektes versteht. Dass da ein halbes Jahr lang SchülerInnen mit

Theater in Berührung kommen und davon in Beschlag genommen wer-den, dass sie viel Zeit aufwenden müssen, dass sie dafür aber auch viel bekommen: Das erstarkte Selbst-bewusstsein macht die versäumten Mathematikstunden wieder wett. Und es gibt wohl kaum eine umfas-sendere Möglichkeit, sich mit einer bestimmten Problematik auseinan-der zu setzen, als sie tatsächlich auf einer Bühne zu spielen.

Die SchülerInnen im BG Seekir-chen waren kreativ und sofort zu motivieren, wenn es ums Improvi-sieren und die Kreation von Mate-rial für unser Stück ging. Mit Im-provisationsübungen nach Keith Johnstone, körperlicher Rhythmus-arbeit, Chorübungen und Basisspiel-vokabular nach Jacques Lecoq hat

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Caroline versucht ihre Fähigkeiten zu erweitern. Teilweise war die Kon-zentration ein großes Problem, da die SchülerInnen immer schon einen ganzen Schultag hinter sich hatten. Andererseits war Caroline sehr über-rascht, wie „professionell“ das Ganze ablaufen konnte.

In den ersten Wochen wurden pa-rallel einleitende Theater-Übungen gemacht und intensiv sich mit dem Thema auseinander gesetzt. Es wurde improvisiert und die daraus entstan-denen „besseren“ Szenen zu Papier gebracht; entweder in Gruppen oder alleine. Material wurde wiederholt, aufgenommen, analysiert und um-geschrieben, bis sich „glaubwürdige“ Szenen entwickelt hatten.

Auch im Computerraum schrie-ben die jungen Autoren eifrig an den Texten, inklusive „Live-Chats“, die auch ins Stück eingebaut wurden.

Da sich das erste Treffen mit den Nonntalern verzögerte, wur-de eine Videobotschaft in die Stadt geschickt, auf die Retourvideobot-schaft wurde dann mit Ungeduld gewartet. Die kam aber schließlich noch vor dem ersten realen Zusam-mentreffen an.

Apropos Video: In der ersten Pha-se hat Michael Uitz in beiden Schu-len eine Einführung in die Film/Vi-

deowelt gemacht. Die Schüler waren begeistert, als sie die Möglichkeiten gesehen haben, wie das Medium Vi-deo in einem Theaterstück einzuset-zen wäre. Digitale Welten auch auf der Bühne aufzumachen, hat alle SchülerInnen sehr fasziniert und es wurde beschlossen, dieses Medium in dem Stück fest zu verankern. Ideen kamen für Drehbücher und filmische Umsetzungsmöglichkei-ten, die dann in der späteren Phase des Inszenierens eingebaut wurden. Auch besuchten wir das Theater-stück „Stones“ mit den Seekirchner SchülerInnen. Ein Theaterstück mit Medialem Inhalt. Danach wurde rege diskutiert über die Möglichkeiten Vi-

deokunst im Theaterbereich zu in-tegrieren.

Die SchülerInnen der 2B der NMS Nonntal haben mit Elisabeth und jeweils einer der drei Begleitlehre-rinnen (Erika Peterleitner, Johanna Weitgasser, Eva Löchli) zunächst viel über „Cybermobbing“ disku-tiert. Wobei eher das ursprüngliche Mobbing thematisiert wurde. Zwar haben die Jugendlichen auf Anfrage behauptet, dass sie (fast) alle bei Fa-cebook registriert wären, tatsächlich hatten sie bis dahin aber noch keine wirklich großen Einblicke in soziale Netzwerke. Zumindest wissen sie gut über erfundene Identitäten und Ver-stellung Bescheid, denn nach ihren Namen gesucht haben wir kaum je-manden in dem Netzwerk gefunden.

Gründe für Mobbing („Extrem-hänseln“, „Dauerhänseln“ oder „Mopsen“ haben wir es eine Zeit lang genannt) wären: Aussehen, Streit, Armut („du bist arm und ein Sand-ler, weil du beim Hofer einkaufst“), Vorurteile, Ausländer, Bosnier gegen Serben, stark gegen schwach, Spaß („manche Menschen sind einfach nur verrückt“), Religion, jemanden ausnutzen, Tollpatschigkeit, Blähun-gen, Streber, Übergewicht, Stottern. Grundsätzlich „anders als das zu sein, was normal bezeichnet“.

Elisabeth hat mit den 2Blern viel an Körperlichkeit, am „neutralen Stand“, an den Qualitäten, die Stil-le, Konzentration und Genauigkeit ausmachen, gearbeitet. Die 23 waren manchmal kaum zu bändigen. Das hat sich aber mit der Zeit geändert: Dauerte es noch im Oktober bei-nah fünf Minuten, bis alle 23 ruhig und „neutral“ und ohne Bewegung oder Reden stehen konnten, waren sie im Februar auf Zuruf bereit den (gar nicht geliebten) neutralen Stand herzustellen.

Musikalisch wurde zuerst grund-legender Rhythmus-Unterricht in beiden Gruppen vorgenommen. Notenwerte und Rhythmen wurden

sprachlich an den vorhandenen Tex-ten ausprobiert. Es wurde versucht, die instrumental-musikalischen Fä-higkeiten und Talente der Schüler aufzugreifen. Schwierig gestaltete es sich jedoch, eine passende Gruppe von Musikern zusammenzustellen, die virtuos genug gewesen wäre, um aktives Musizieren innerhalb des Stücks umzusetzen. Neben einer kurzen Untermalung von Flöte und Waldhorn lag somit das Hauptau-genmerk auf dem „Cyber-DJ“ Nico, welcher unter Anleitung Sounds, Songs und Athmos mit einer Sam-plingsoftware quasi „live“ während des Stücks abspielte. Diese musika-lische Komponente passte auch in-haltlich zum Thema und ließ sich daher ins Stück integrieren.

Viele grundlegende Theaterübun-gen und Spiele führten die Kinder schließlich zur eigentlichen Materie. Elisabeth erklärte, wie sich Situatio-nen aufbauen, welche Fragen man zu Figuren stellen könne, welche „Theatergrundsätze“ es überhaupt gäbe. Dann konnten die Improvi-sationen beginnen. Situationen, die die SchülerInnen selber erlebt oder beobachtet hatten, die sie sich vor-stellen können. Wir haben bewusst alles Persönliche oder Private aus-geklammert. Wer was wie erlebt hat, wissen nur die Autoren oder Er-finder der Szenen selber. Alles war Spiel und dabei entwickelten sich berührende, erschreckende und ge-waltvolle Geschichten.

Aus diesem Sammelsurium an Ideen, Situationen, Geschichten, Dialogen (diese aufzuschreiben war für die SchülerInnen nicht die schönste Hausübung: „wir schreiben so viel in jedem Fach!“) hat Elisa-beth dann die Texte herausgefiltert. Mit dem Ergebnis waren die jungen Autoren sehr zufrieden. Auch in Seekirchen war mittlerweile einiges an Material zusammengekommen, das ebenfalls seinen Weg in den großen Topf fand, aus dem dann das ehrgeizige gemeinsame Theaterstück entstehen sollte.

Über die Weihnachtsferien haben Caroline und Elisabeth dann be-schlossen, aus dem gesamten einge-langten Material eine geschlossene

„die Premiere war sooo geil, den Tag werde ich nie vergessen”

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Geschichte über ein Mobbingopfer zusammen zu setzen. Die Ideen für die Biografie dieser Figur stammten von den SchülerInnen, wie auch ein Großteil der Szenen und Dialoge.

Nach Weihnachten dann das ers-te Zusammentreffen der Nonntaler und Seekirchner: im Rahmen eines Vortrages über Cybermobbing vom Salzburger Kommissar für Jugend-kriminalität Johannes Göschl soll-ten sich die zwei unterschiedlichen SchülerInnengruppen kennenlernen. Ein Vorgang, der von allen erwach-senen Projektbeteiligten als völlig einfach und logisch angesehen wur-

de. Natürlich war es schade, dass die erste Begegnung der zukünftigen SpielpartnerInnen erst so spät statt-fand, aber aus bereits erwähnten logistischen Gründen war das tat-sächlich die erste Möglichkeit. Die Seekirchner SchülerInnen fanden den Nachmittag gar nicht gelungen, den Nonntalern war es eher egal. Ih-nen war wichtiger endlich das schon vor den Ferien angekündigte Stück kennenzulernen (Sie nannten es „Drehbuch“, „fall netz“, „das Buch,

wie heißt es noch mal?“ oder „na das … halt!“), das wir auch wirklich an diesem Nachmittag gemeinsam mit „nur zur Leseprobe“ verteilten Rollen lesen wollten. Das haben wir auch gemacht, die Zeit war knapp, zum Ende der drei Schulstunden mussten die Seekirchner SchülerIn-nen pünktlich aufbrechen um ihren Zug zu erwischen und schließlich hatten wir zwar das Kennenlernen und unsere Leseprobe durchgeboxt, aber wirklich glücklich waren wir nicht damit. Und wie sich heraus-stellte, die SchülerInnen aus Seekir-chen auch nicht.

Es wäre nicht „ihr“ Stück, hätte nichts mit ihnen zu tun (wiewohl die Geschichten, Szenen, Rollenbiogra-fien von ihnen und den Nonntaler SchülerInnen kamen) und überhaupt wären sie es nicht gewohnt auf diese Art Theater zu machen, im Gegenteil, sie wüssten, wie „richtiges“ Theater funktioniere, nämlich auf Basis der Improvisation, außerdem sollte es ja lustig sein, und warum hätten „die Nonntaler“, die doch zum Teil nicht so gut Deutsch sprächen, auch so

viel Text wie sie, warum wäre deren Schule so „dreckig“, und bei so einem Projekt wollten sie nicht mitmachen. Nach einigen Diskussionen, in denen Caroline und Elisabeth versuchten, den jungen, ehrgeizigen und für ihr Theater kämpferischen Menschen klarzumachen, dass es nicht die „eine gültige Art“ Theater zu machen gäbe, sondern dass Theater so vielschichtig ist, wie es Menschen gibt, die sich damit beschäftigen, und dass es doch eine Bereicherung wäre mit Profis auf eine andere, neue Art und Weise zu arbeiten, und dass das Stück erst am Tag der Premiere fertig sei, also durchaus noch verändert, daran ge-arbeitet werden könne, gingen alle Beteiligten gestärkt aus dieser Krise heraus:

Die Projektleiterinnen hatten er-fahren, dass Jugendliche einen un-geheuren Kampfgeist erzeugen können, wenn etwas nicht in ihrem Sinne passiert, die Jugendlichen hatten erfahren, dass „Theater kei-ne Demokratie“ (O-Ton Wolf Jun-ger, der die Bühnenspielgruppe im BG Seekirchen leitet) wäre und das aber nichts grundsätzlich Schlech-tes bedeutet (nach der letzten Vor-stellung bedankte sich der scheinbar am meisten verletzte Redelsführer der Gruppe für die „wirklich schöne“ Arbeit und Zeit, und das war sehr

„Es hört nicht auf, Mobbing geht oft weiter, also ich werde sofort helfen”

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ehrlich gemeint), außerdem – nach-dem sich alle SchülerInnen in der ersten intensiven Probenwoche end-lich wirklich kennenlernen konn-ten – existierte der Stadt-Land- und Gymnasium-Hauptschule – Unter-schied faktisch nicht mehr (es wur-den Freundschaften geschlossen, die die jungen Beteiligten davor sicher nicht geahnt hatten) und in künst-lerischer Hinsicht hatten wir auch einen Vorteil: die Bereicherung des Stückes „fall netz“ um die Modera-toren – Metaebene (Idee der See-kirchner) und – weil natürlich jede/r die Hauptfigur Moritz spielen woll-te – der zur Kunstform erhobene „Moritz-Wechsel“: Neun SchülerIn-nen spielten die Hauptfigur, nach-dem der eine genug hatte ein Opfer spielen zu müssen, kam der (oder die) Nächste dran.

Geprobt wurde weiterhin in den wöchentlichen Einheiten, SchülerIn-nen wurden aus der Stadt nach See-kirchen und umgekehrt zu Proben in die jeweiligen Schulen gebracht, die zwei intensiven Probenwochen (die erste Anfang Februar, da stießen auch endlich die anderen Künstler zu uns: Anne Buffetrille, zuständig für die Kostüme, und Axel Müller, der sich um die Musik im Stück gekümmert hat) im kleinen theater brachten uns mit großen Schritten näher zum Ziel:

Text lernen, Kostüme überlegen (lange und hitzige Diskussionen zu „Wie sieht ein Opfer aus? Wie ein Täter? Was haben Mamas an? Vä-ter? Lehrerinnen?“), Kostüme kaufen („Müssen wir die selber bezahlen? – Nein, das macht Anne. – Muss die das alles bezahlen? – Nein, dafür haben wir ja Geld! – Müssen wir die Sachen dann immer anziehen? – Ja, das ist euer Kostüm! – Darf ich den Pullover behalten? – Naja … – Ich bezahl ihn auch! – Das überlegen wir uns dann hinterher! – Wo soll ich die Sachen hintun? – In dieses Penny-Markt-Sackerl, das habt ihr immer dabei und da ist immer alles drin! – Ich hab mein Penny-Markt-Sackerl verloren – Ich kann dir ein anderes geben. – Nein, alle haben doch ein Penny-Markt-Sackerl.“), anprobieren, fotografieren, Videos drehen (Die Drehbücher dafür stam-men von unseren „Technikern“ Ra-phael, Christian und Alex, die erst nicht auf die Bühne wollten), immer wieder Text lernen, Szenen ausden-ken, sich inszenieren lassen, immer wieder wiederholen, die große Er-fahrung von laut auf aber leise hin-ter der Bühne machen, nicht nur 45 Minuten sondern auch mal zwei Stunden mit Konzentration durch-halten, stehen, präsent sein, ernst-haft, stolz.

Wir trauen uns zu behaupten, dass hier etwas wirklich Großes ge-lungen ist: Sieben Monate lang ha-ben sich 40 11-16jährige Jugend-liche mittels Theater mit einem wichtigen und sehr aktuellen Thema beschäftigt. Über 1.000 Jugendliche und Erwachsene konnten das Er-gebnis in den Vorstellungen sehen. Theater wurde für die SchülerInnen zu etwas „Normalem“, etwas, vor dem man sich nicht zu fürchten braucht. Allerdings werden sie jetzt die Arbeit der SchauspielerInnen, die sie auf Bühnen sehen werden, mit anderen Augen betrachten. Respekt haben vor dem, was auf der Bühne geschieht. Menschen haben einander kennengelernt, die sonst sicherlich nur schwer zu einander gefunden hätten. Die beteiligten LehrerInnen lernten völlig neue Arbeitsweisen kennen, die genau so funktionieren, auch wenn man nicht von vornehe-rein einen Arbeitsplan aufstellt, der abgearbeitet werden muss. Dass et-was erst am Tag der Premiere und nicht einmal dann fertig sein muss, weil im Theater nie etwas in dem Sinn „fertig“ ist, war ein gänzlich neuer Gedanke.

Eine schöne Arbeit. Elisabeth Nelhiebel & Caroline Richards

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EntstehungGedanken der Schüler zum Thema Freundschaft

Was ist ein Freund?Ein Freund ist jemand,dem du alles erzählen kannst,der nicht hinter deinem Rücken Schlechtes über dich erzählt,mit dem du Spaß hast,der dich tröstet,der dir hilft,der deine Geheimnisse nicht erzählt,der dir immer zur Seite steht,der dich auch mag,mit dem du über alles reden kannst,der dich nicht auslacht.Und wenn du weinst, dann kann man dich ja nicht durch den Computer durch umarmen.(Meli)

Freundschaft ist für mich, wenn …… vertrauen… Geheimnisse erzählen… nicht lügen… Spaß haben… zusammen halten… Zeit verbringen… es geht mir um das Innere, nicht um das Aussehen… nicht über ihn / sie lästern(Leila)

Ein Freund ist, wenn manIhm / ihr Geheimnisse erzählen kann,mit ihm / ihr Zeit verbringen kann,mit ihm / ihr Spaß haben kann,wenn er ehrlich ist,nichts Schlechtes über ihn erzählen!(Sandra)

Eine Freundschaft ist für mich, wenn …… man etwas anvertrauen kann… Geheimnis erzählen… Spaß haben… gemeinsam etwas unternehmen… zusammen halten… nicht schlecht über einen reden (hinterm Rücken)… wenn es mir nicht gut geht, kann er mich trösten(Caroline)

Freund bedeutet für mich:Mit dem man Spaß hatGemeinsam die Zeit verbringenEhrlich seinDie immer bei dir ist, wenn man traurig oder glücklich ist(Büsra)

Was ist ein Freund für dich?Ein Freund ist für mich jemand, dem ich alles erzählen kann, mit dem ich plaudern kann, ihm vertrauen, wenn mir /ihr/ihm schlecht ist, trösten …(Emina)

Was ist ein Freund:Dass ich demjenigen vertraue.Dass der mir vertraut.Dass ich mit ihm lachen kann.Dass ich mit ihm spielen kann.(Recep)

Ein Freund ist für mich …… einer, mit dem ich mich treffen kann.… wer, mit dem man lachen kann.… wer, mit dem man Spaß haben kann.(Alex)Freunde sind für mich Leute, denen ich

vertrauen kann, mit denen ich Spaß habe und viel unternehmen kann. Sie sollen mich verstehen und ich soll sie verstehen.(anonym)

Mit Freunden hat man Spaß.Ich kann meine Geheimnisse erzählen.Wir können gemeinsam weinen.Ich kann mit ihr Zeit verbringen.(Suelnur)

Freunde bedeutet für mich Spaß haben. Über Geheimnisse reden, Sor-gen und Probleme erzählen, chatten, shoppen, Vertrauen haben und nicht petzen.(Suhaila)

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Ein Freund ist für mich ein Mensch, mit dem ich über alles reden kann.Ein Freund ist für mich einer, mit dem ich lachen und auch weinen kann.Ein Freund ist für mich ein Mensch, mit dem ich Spaß haben kann.Freundschaft*Vertrauen zu ihm haben*dass er Zeit mit mir verbringt*dass ich mit ihm Spaß haben kann*dass er mich versteht(Christian)

Freundschaft*Vertrauen*man kann Geheimnisse erzählen*man kann sich treffen*ist immer für dich da*er steht immer hinter dir und unter-stützt dich*man kann ihm vertrauen*er kann dir vertrauen*er kann dich verstehen(Tolga)

FreundschaftEin guter Freund: Er muss mir vertrauen, er würde mich aufmuntern, wenn es mir nicht so gut geht. Ich kann ihm Geheimnisse anvertrauen.(Benedikt)

Ein Freund muss mich verstehen und ich muss ihm vertrauen. Ich kann mit ihm Sachen unternehmen.(anonym)

Freunde sind für mich gute Freunde, wenn:*man mit ihnen Spaß haben kann*sie ehrlich, hilfsbereit sind*sie in guten und in schlechten Zeiten für mich da sind.(Bianca)

Ein Freund ist für mich jemand, dem ich ver-trauen kann, den ich gut kenne und der freund-lich gegenüber mir ist.(Nico)

Wie Freunde wichtig sind:Jemanden trösten, wenn jemand weint, hel-fen, bei ihm sein, wenn etwas schief läuft, über alles reden, Geheimnisse, zusammen halten, schlimme Sachen bekämpfen, mit dem eigenen Freund chatten, telefonieren, mit ihm Zeit verbringen, Spaß haben mit Freunden, ins Kino gehen.(Manpreet)

Eine Freundin für mich ist jemand, die ich sehr lang ken-ne und diejenige, der ich meine Geheimnisse erzählen kann und der ich gut vertraue. In Facebook habe ich über 300 Freunde, in echt über 20.(Sebiha)

Eine Freundin bedeutet für mich:*dass ich mit ihr spielen kann*Vertrauen*Über die Sachen sprechen, über die ich mit meiner Familie nicht sprechen kann*dass sie mich auch versteht(Rabia)

Ein Freund ist jemand, mit dem man Zeit verbringt. Ein Freund ist einer, mit dem ich Spaß haben kann und bei dem ich mich treffen kann. Ein Freund ist, wenn wir nett zu einander sind, mit dem man lachen kann, mit dem man sich gut fühlt.(Erek)

Wie Freunde wichtig sind …Freunde sind, wenn man sie trösten kannWenn man mit ihr etwas unternehmen kannWenn man die Freunde nicht anlügtWenn sie/er Geheimnisse für sich behalten kannWenn ich sie/ihn lang kenneWenn sie/er mir vertraut oder ich ihnen vertrauen kann(Merve)

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EntstehungErarbeitung der Szenen

Morgen, wo sind meine Mäuse?Ich hab kein Geld mehr …Willst du schon wieder eins hinter die Löffel?Hör endlich auf, ich hab wirklich kein Geld mehr …Du kleine Schlampe!!! Erst mir den Freund wegnehmen und dann kein Geld haben!!!!!!!!!!!Und den Freund weggenommen habe ich dir auch nicht.Du hast mir nichts zu sagen du wixxkind‘!!!! Du kleines Engelchen!!! Lass mich jetzt nicht hängen!! Gib mir so-fort meine Mäuse!!!!!!!!!!!!!!!!!!!Du aber auch nicht!!!DU blöde Kuh ich bin arm, meine Familie lässt mich auch hängen°!Lass mich doch endlich in Ruhe!!! DU bist das Schlampe der Welt!!Oh sorry, aber ich habe wirklich kein Geld mehr …Bist du verrückt mich so zu nennen???Hast du immer noch meinen Jonas unterm Hut???Nein, ich war nie in Jonas verknallt!!!Nein ich bin hier die einzige die alles richtig stellt, du hast bestimmt noch Geld!Ich habe alles auf dem Konto.Waws ist deine Kontonummer??Ja klar, das werde ich dir jetzt sagen!Raus damit!

Wieso? Am Ende klaust du mir noch die ganze Kohle. Sonst petze ich alllllles meine Lehrerin‘!!!Wir haben doch die gleiche Lehrerin!!!Na und?????? Die mag dich doch gar nicht!Sehr wohl!!!Neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee!!!!!!!!!!Stimmt das wirklich?Die hasst dich genau wie der Rest der Klasse!! Klar du bist soooo bescheuiert und deswegen soooooo unbeliebt in der Klasse, die Lehrerin mag dich auch gar nicht, weil du einfach so streberst!Ich und strebern?Klar du verbesserst die Lehrerin ja, wenn si irgendwas falsch sagt!Ach das ist doch gar nicht wahr! Wenn die Lehrerin et-was falsch sagt, verbessere ich sie doch gar nicht!!!Lass die Ausreden! Du bist und bleibst einfach bescheu-ert, das kannst du auch nicht ändern!Das wirst du wissen!!!Jaaaaaaaaaaaaaaaaa!!!!!!!!!!! Ich bin die beste in der Klasse!Bei den anderen vielleicht …Arsch du findest mich auch cool!Sonst setzt es was!

Chat :

Rebecca ist die Klassenzicke, mag den „Oberstreber“, Lucian sehr gerne, mag sich aber ihr Ansehen in der Klasse beibehalten und ist daher zurückweisend gegenüber Markus.

Lucian ist in Rebecca verknallt, wagt es aber nicht ihr das zu sagen da sie immer zurückweisend ihm gegenüber ist. Seine Familie hat sehr wenig Geld, sein Vater trinkt und seine Eltern streiten ständig.

Rebeccas Freundinnen bekommen mit, dass er Rebecca mag und mobben ihn wegen seiner verschlissenen Kleidung und seiner guten Noten. Das geht eine ganze Weile so … (Sms, Facebook, Internet, etc …)Rebecca schwankt zwischen Ihrem Ansehen in der Klasse und ihm, schaut aber nur zu, wie er fertiggemacht wird.

Lucian ist völlig deprimiert. Dann lassen sich seine Eltern scheiden.

Er geht zum Klo, schlitzt sich die Pulsadern auf.Rebecca sucht ihn, kann nicht mehr zusehen und findet ihn ohnmächtig am Boden liegen.Sie ruft die Rettung und bleibt bei ihm.

Für kurze Zeit schwebt er in Lebensgefahr, Lucian wacht aber dann im Krankenhaus auf.

Rebeccas Freundinnen erkennen was sie getan haben und entschuldigen sich, seine Mutter kümmert sich wieder mehr um ihn.

Schließlich kommen Rebecca und Lucian doch noch zusammen.

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T: ab dem nächsten monat gibst du mir jeden tag 35euro geld!O: wwwiso?T: weil du sonst morgen in der schule sonst dran bist !O: äh … ja ich gebe es dir gleich morgen!T: naa das will ich wohl auch hoffen!!! Und auserdem machst du mir nun jeden tag die hü!!!O: nein sicher nicht!T: du wiedersprichst mir!!! Na warte du mistkerl!!! Mor-gen bist du dran !!!O: biiiitte nicht …

T: jetzt schreibst du noch so was!!! Entweder du machst mir die hü oder du wirst morgen das letzte mal die schu-le sehen!!!O: … äääh ok ich mach dir die hü aber bitte tu mir nichts …!!T: so ists brav !! hahaha!!O: du bist unausstehlich!!!T: du wießt ja nicht mal was das heißt ,du kleines baby!!!O: ich muss in die schule!T: vergiss die 35euro nicht!!! hehehe

Szene Max – MichiArgumentesammlung:

Text & Ideen von Impros 07.12.Idee: Frage zum Tag produzieren. Fragen beim Eingang –Publikum-Was ist Cybermobbing? Sind sie betroffen von Mobbing? Dies soll gegen Ende des Stückes als Abspann zu sehen sein.

Michi Max Kontra

Ich kann nicht mehr MotivierenDu gehst zu weit Du hast angefangenOpfer seelisch fertig LügeVerpetzen uns bald Feigheit der OpferKeine Zeit mehr Guter Täter hat immer ZeitIch will die leute nicht mehr niedermachen Die habens verdientIch könnte in probleme geraten Bis jetzt ist es auch gutgegangenKannst ja weitermachen, ich hör auf Dann beende ich die freundschaft!!!Na gut …

Impro 1Ein Lehrer hat eine Runde zusam-men gerufen wegen ein Fall von Cy-bermobbing in seine Klasse.

Teilnehmer: Beste Freundin vom Opfer & Ihre Mutter, Freundin vom Täter, Klassenkameradin (unbeteiligt)

Lösungsorientiert.Wichtig ist es dass es sich entpuppt dass die Freundin vom angeblichen Täter die eigentliche Täterin ist.Geschlossene Klassengemeinschaft. Kein „Täter zum Opfer werden las-sen“

Impro 2Fernseh Talkshow zum Thema Cy-bermobbing. Talkmaster Michi. Kit-schige Musik als Einleitung.

Impro 3Rezept des Tages: „Cybermobbing Plätzchen“1 Stück GemeinheitEine Prise Schadenfreude1 Portion KriminelleenergieEin TäterEin OpferEin Paar unbeteiligte ZuschauerDazu etwas frische Komputer Tasta-tur

Alles zusammenmischen, und wenn Sie das gebacken kriegen, senden sie uns ein Email!

Impro 4Der Fall der besprochen wurde war in BG Ballersee.

Beteiligte: Elfriede Opfer, die sich später als Tä-terin entpupptSusie Pichler, ihre beste FreundinLarissa Fiala, Schwester der angeb-licher TäterFr. Prof. Mag. Klara-Klassenvor-stand. hat es bemerkt, hat aber nichts unternommen.

„Haben Sie etwas unternommen Frau Prof.?“„Nein, weil die Kinder schon in der ersten Klasse sagten dass sie ihre Probleme selber lösen wollten. Ich habe es nicht für notwendig gehal-ten“

Opfer=O täter=T

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EntstehungTexte für den Videodreh

Szene 1 Max und Michi ( Täter&Täter Gespräch)

Schulsprechstunde

A: I kann nimmer.B: Was denn?A: I kann nimmer weitermachen.B: Was?A: Die ist so fertig und er auch.B: Komm geht noch ein StückA: Sie sind beide schon so depressiv. Die gehen bald zum

Lehrer. Die werden uns bald petzen.B: Glaubst?A: I halt es nimmer durchB: Die sind nicht so. Sie gehen nicht zum LehrerA: Die müssen bald zum Arzt

B: Zum Arzt gehens nit. Was jetzt? Gibst jetzt klein bei?A: Ich kann nimmerB: Ist leicht zum aushaltenA: Ich halte es nimmer durchB: Morgen , das wird super, komm. Ich schaff das auch.

Kannst du auch!A: Na … ich will nicht mehr …B: Am Anfang wolltest du aber. Jetzt auf einmal über-

legen, oder wie?A: AberB: Tolle Freundschaft ist das …A: Mir wurscht (er geht)

Mutter: ich wollte fragen wie es meine Tochter Magda-lena in der Schule geht.

KV: Ja sie hat gute Noten, ein sehr gutes Betragen und sie fällt im Unterricht durch ihr sehr gute Mitarbeit auf.

Mutter: Sie kam gestern Heim und erzählte dass sie von Katarina ausgeschlossen wird.

KV: Ja bei Karina gab es öfter Probleme. Sie hat Prob-leme mit viele Lehrer gehabt weil sie eine Schülerin gemobbt hat. Das Mädchen ist dann von der Schule gegangen aber mann konnte bis jetzt nichts gegen die Karina machen weil es alles über Internet war und mann konnte nicht feststellen was alles da los war. Sie ist trotzdem bis heute die beliebteste in der Klasse und ist auch dementsprechend auch beliebt bei den Burschen

Mutter: Magdalena hat mir auch erzählt dass sie so ger-ne in eine Klicke in der Klasse wäre.

KV: Ja das ist die Klicke von der Karina. Es ist mir auf-gefallen dass die Klicke von der Karina sehr gut mit der Klicke von dem Jonas befreundet. Ich merke dass Magdalena’s Aufmerksamkeit in Bezug auf den Jonas immer grösser wird … (Frau Bond tritt plötzlich ein)

Frau B: Grüssgott. Cornelia BondKV: GrüssgottFrau B: Ich muss hier ganz kurz etwas sagen: Können Sie

nicht als Klassenvorstand für ein Bisschen Ordnung

in der Klasse sorgen? Die Julia kommt heute nach Hause und erzählt dass der Jonas hat den Nikolaus ein Stuhl aufgedonnert! Ist das Normal? Ist es normal dass die Schüler einander in der Schule umbringen?

KV: Ich möchte dazu Stellungnehmen. Es ist nicht so passiert.

Frau B: Es ist doch klar dass es so war.KV: Heute gab es tatsächlich eine sehr große Schlägerei.Frau B: Wollen Sie da nichts machen? Wollen sie nicht

einschreiten?KV: Ja, ich habe heute ein Psychologen Stunde gemacht.

Die jenigen die bei der Schlägerei beteiligt waren mussten heute nachsitzen und …

Frau B: Nachsitzen! Was soll das bringen?KV: Und mit mir eine Aggressionsbewältigungskurs ab-

solvieren.Frau B: Mit Ihnen?KV: Und mit dem Schulpsychologen. Und das machen

wir jeden Tag bis sie wissen wie mann sich in der Schule zu verhalten hat.

Frau B: Ich finde das ungeheuerlich! Das so etwas an eine Schule erlaubt ist! (Sie geht in Rage)

KV: Entschuldigung die Störung. Wo waren wir? Es tut mir furchtbar Leid. Ich werde mich mit der Schul-psychologen wegen Magdalena in Verbindung setzen und rufe Sie dann an.

Mutter: Vielen Dank. Wiedersehen.KV: Wiedersehen.

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Vor dem Laptop

In der Schule

A: Du= scheisseK: Ich?A: Ja du. Ab Heute gibst du mir jedes Monat 20 EuroA: Okay.Mutter: Du musst endlich in die Schule Katerina, wie oft so ich es noch sagen?B: Ja Mama (geht)

Lehrer: Guten Morgen. Setzen. Ich werde jetzt ein neues Thema beginnen. Ihr schreibt bitte mit.K: Ich dachte nicht dass ihr das wart. Ich hab euch vertraut.Lehrer: Katharina was ist mit dir los?K: Es tut mir leid … ich (Sie rennt aus der Klasse)

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„Zusammenarbeit ist wichtig und dass man andere so be-handeln soll, wie man selber behandelt werden möchte”

„Bin reifer geworden, weiß viele Fehler”

„Es hört nicht auf, Mob-bing geht oft weiter, also ich werde sofort helfen”

„Es war alles wunderbar, am liebsten will ich die Zeit zurücksspulen und vorne anfangen”

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Szenenskizzen

Tolga / RaffiAm Süßigkeitenautomat – große Pause

Opfer überlegt, was es möchte. Täter beobachtet.Opfer hat sich entschieden, holt Geldbörse aus Hosen-sack. Täter kommt dazu, hält den Einwurfschlitz zu.

Weißt du, wer ich bin?Opfer: Nein.Täter: Du bist neu hier.Opfer: Ja.Täter: Kauf mir ein Snickers.Opfer: Warum?Täter: Kauf mir ein Snickers.Opfer: Kauf’s dir doch selber!Täter: Kauf mir ein Snickers.Opfer: Nein!Täter schubst Opfer vor sich her.Opfer: Warte mal! Was machst du?Täter schubst es weiter vor sich her. Ja, was mach ich denn?

Opfer weicht aus, aber Täter ist schneller.Täter: Kauf mir ein Snickers.Opfer: Lass mich!Täter schlägt zu.Opfer liegt am Boden und windet sich vor Schmerzen. Es weint.Täter: Steh auf! Komm! Steh auf!Opfer weint.Täter: Halt den Mund. Hör auf. Komm. Steh auf.Opfer wimmert.Täter hilft ihm hoch und drängt ihn zum Automaten.Opfer hält sich die Wange, schnieft.Täter: Kauf mir ein Snickers.Opfer wirft Geld in den Automaten, drückt die Taste, holt ein Snickers heraus, öffnet es und beißt selber hinein.Täter ist sprachlos.Opfer geht weg.Täter sieht ihm nach, bis es weg ist.

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Merve / Leila / Caro / SuelnurIm Klassenzimmer – große Pause

Opfer sitzt alleine an seinem Platz, schreibt in ein Buch.Täterin 1 kommt dazu, beobachtet es.Täterin 2 begrüßt 1 überschwänglich, gesellt sich zu ihr. Beide beobachten das Opfer.Täterin 3 kommt dazu, wird von 1 + 2 begrüßt, gesellt sich zu ihnen. Alle 3 beobachten das Opfer.Täterin 1: Was schreibst du da?Opfer: Nichts.Täterin 2: Was stinkt denn da?Täterin 3 kichert.Täterin 1 + 2 + 3 kichern gemeinsam.Opfer: Ich weiß nicht.Täterin 1: Was weißt du nicht?Opfer: Was da stinkt.Täterin 1 + 2 + 3 lachen noch mehr.Täterin 1: Was schreibst du da?Täterin 2: Ist das ein neues Armband?Opfer präsentiert es stolz.Täterin 3 nimmt in diesem Moment das Buch weg. Liest: Paul ist wirklich süß.

Opfer: Hör auf!!Täterin 3: Gestern hat er mich ganz lange angeschaut

und ich ihn auch und ich kann mir so gut vorstellen, mit ihm zusammen zu sein und ihn zu küssen und ihn zu streicheln und mit ihm zu –

Opfer: Das steht da gar nicht!!Täterin 2: Was steht denn dann da?Opfer: Nichts.Täterin 1: Lies doch selber vor!Opfer: Nein.Täterin 3: Lies!Täterin 2: Lies!Täterin 1: Lies!Opfer weint.Täterin 1: Nie im Leben werden du und Paul. Ofer schluchzt.Täterin 1: Nie! Verstehst du! Nie!Opfer schaut auf die Tischplatte.Täterin 1 + 2 + 3 spucken sie an und gehen.

Alex / Leo / BenniIm Klassenzimmer – vor der ersten Stunde

Täter 1 lungert auf seinem Sessel. Er ist müde und sucht in seiner Geldbörse nach Kleingeld. Findet nichts. Unzu-frieden. Scheißtag.Täter 2 beobachtet Täter 1. Kann sich schon vorstellen, was jetzt kommt. Auch ein Scheißtag.Täter 1: Hast du 50-Cent-Münzen? Für den Automaten?Täter 2: Nein.Täter 1: Geh bitte, du hast immer welche.Täter 2: Und?Täter 1: Leih mir halt was.Täter 2: Nein.Täter 1: Na komm schon, warum nicht?Täter 2: Vergiss es.Täter 1 will ihn vom Stuhl schubsen.Täter 2 wehrt sich, es kommt zum Gerangel.Opfer kommt aufgeregt und beschwingt in die Klasse, sieht sich um. Hallo! Ich bin der Moritz!Täter 1 schaut ihn an.Täter 2 schaut ihn an.Opfer will die beiden begrüßen.Täter 1 schlägt ihm die Mütze vom Kopf, wirft sie Täter 2 zu.

Täter 2 freut sich, eine willkommene Abwechslung. Sie spielen mit der Mütze.Opfer: Wartet mal! Täter 1: Worauf denn?Täter 2: Schieß her!Opfer: Was soll denn das?Täter 1 + 2 spielen Ball mit der Mütze, das Opfer ver-sucht sie zurück zu bekommen. Nach einiger Zeit neh-men sie ihm auch seine Mappe weg, spielen jetzt mit Mütze und Mappe.Opfer: Hört auf damit!Täter 1 + 2 denken gar nicht dran.Opfer: Bitte!Täter 1 + 2 kommen richtig in FahrtOpfer: Bitte!!Täter 1 + 2 werden vom Klingeln gestoppt.Opfer: Lasst’s mich in Ruh!Täter 1 + 2 gehen ungerührt an ihre Plätze.Opfer sammelt seine Sachen zusammen und ist er-schöpft. Weiß nicht, wo es jetzt hin soll.

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Emina / Bianca / NicoIm Klassenzimmer – Englischstunde

Lehrerin teilt korrigierte Schularbeiten aus. Opfer fadisiert sich.Täter freut sich auf die Schularbeit, die er zurückbe-kommt. Lehrerin: Ich weiß deinen Namen immer noch nicht,

aber dass du ein sehr guter Schüler bist, das weiß ich!Opfer: Wo ist Frau Mitscherlich?Lehrerin: Krank.Opfer: Was hat sie?Lehrerin: Sie kann nicht zum Unterricht kommen.Opfer: Ja, aber was hat sie?Lehrerin: Nina, du hast leider gar nichts richtig.Opfer: Lena!Lehrerin: Ja, Lena. Opfer: Sie haben auch nichts richtig.Lehrerin: Wie bitte?Opfer: Nichts.Lehrerin: Willst du das vor allen wiederholen?Opfer: Sie merken sich unsere Namen nicht! Was ist da

dran richtig?Lehrerin: Lena. Direktor.

Täter grinst.Opfer: Ich hab einen Fünfer?Täter: Wundert’s dich?Opfer: Du halt’s Maul.Täter: Du bist nichts. Du kannst nichts. Du weißt nichts.Opfer: Ich weiß eine Menge!Täter: Frau Mitscherlich! Lena weiß eine Menge!Opfer: Was machst du?Täter: Pech gehabt!Lehrerin: Was weiß Lena?Opfer: Nichts.Täter grinst.Lehrerin lacht.Opfer: Nein, ich meine –Lehrerin: Setz dich hin, Lena. Und halt den Mund.Täter: Ich kann dich nicht leiden. Du stinkst und bist

schlecht.Opfer: Lass mich in Ruhe.Täter: Pech gehabt! Es klingelt. Er packt langsam seine Sachen und geht weg.Opfer schaut ihm lange nach.

Sandra / Meli / ManpreetIm Klassenzimmer – letzte Stunde

Täterin 1 ist langweilig.Täterin 2 ist ebenfalls langweilig. Es klingelt.Täterin 1: Na endlich!Täterin 2: Wochenende.Täterin 1: Nichts wie –Täterin 2: – raus hier.Opfer schreibt noch in ein Heft.Täterin 1 beobachtet es.Täterin 2: Streberin.Opfer konzentriert sich aufs Schreiben.Täterin 1: Schule ist aus!Opfer ignoriert die beiden.Täterin 2 nimmt Schultasche vom Opfer, packt Zeug aus.Täterin 1: Möchtest du noch bleiben? Dann brauchst du

ja deine Sachen auf dem Tisch!Täterin 2 räumt den gesamten Tascheninhalt aus.Opfer räumt alles wieder ein.Täterin 1: Streberin.

Opfer will gehen.Täterin 1 stellt sich ihm in den Weg.Täterin 2 schubst.Opfer stolpert, fällt zu Boden.Täterin 1: Jetzt bist du ja da, wo du hingehörst! Täterin 2: Bei den Ameisen! Die sind auch fleißig!Täterin 1: Fritz und Fred! Deine besten Freunde!Täterin 2: Soll ich dir aufhelfen?Opfer streckt die Hand aus.Täterin 2 nimmt ihre Hand, zieht sie hoch und lässt wieder aus.Täterin 1: Hoppla.Opfer kriecht weiter weg.Täterin 2: Ja, bleib nur am Boden.Täterin 1: Steh ja nicht auf! Die beiden gehen weg.Opfer wartet lange, bis es aufsteht. Wischt sich die Au-gen, nimmt seine Tasche und geht auch.

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Recep / Leo / Alex / BenniIm Park

Täter 1 + 2 + 3 treffen sich und freuen sich, einander zu sehen. Dann sind sie ratlos.

Täter 1: Was machen wir jetzt?Täter 2: Weiß ich doch nicht.Täter 3: Ich auch nicht.Täter 1 + 2 + 3 fadisieren sich.Täter 3 fängt an, mit seinem Handy zu spielen.Täter 2: Lass mich auch mal.Täter 3: Sicher nicht.Täter 2: Warum nicht?Täter 2: So halt.Zeit vergeht.Täter 1: Wohnt hier nicht der Moritz?Täter 2: Wo?Täter 3: Und?Täter 1: Schick ihm eine Nachricht. Er soll raus kommen.Täter 2: Warum?Täter 1: So halt.Täter 2: So halt.Täter 1: Na los, schick ihm –Täter 3: Mach’s doch selber!Täter 1: Kein Guthaben.Täter 3: Typisch.Täter 1: Bitte!Täter 3 fängt an zu schreiben. Alle kichern.Täter 1: Gib her!Täter 2 schnappt sich das Handy und liest vor: Moritz, komm runter zu uns, ist voll lustig, komm dazu.Täter 1: Schick’s ab!Täter 2: Den holen wir uns!Täter 1 + 2 + 3 warten auf eine Antwort.Opfer kommt dazu.Täter 1: Aha!Täter 2: Schau an!Täter 3: Der Moritz!Opfer: Ja?

Täter 1: Schön!Täter 2: Sehr schön!Täter 3: Wirklich schön!Täter 1 + 2 + 3 umkreisen ihn. Opfer: Und?Täter 1: Was und?Opfer: Was machen wir jetzt?Täter 2 geht in das Zimmer. Bist du online?Opfer: Ja.Täter 1 schlägt ihn nieder.Opfer fängt an zu weinen.Täter 3: Na, geh, tut’s weh?Täter 1 + 3 schlagen weiter auf ihn ein.Täter 2: Seine Mutter ist gestorben!Täter 1 + 3: Na, geh, du Armer, ist deine Mutter gestor-

ben?Täter 2: Stimmt das?Täter 1: Stimmt was?Täter 2: Stimmt das?Opfer will flüchten.Täter 2 hält ihn auf: Das ist deine Statusmeldung: Meine

Mutter ist gestorben. Stimmt das?Täter 1 + 3 lassen von ihm ab. Opfer: Ja.Täter 2: Wow.Täter 1: Kann man ja nicht – Täter 2: Wie denn?Opfer rennt weg.Täter 3: Tut uns leid!Täter 2: Warte mal! Tut uns echt leid!Täter 1: Echt?Täter 1 + 2 + 3 schauen ihm hinterher. Täter 1: Verschick das an alle. Dem seine Mutter ist ge-

storben.Täter 2: Heulsuse.

Erek / ChristianIm Cyberraum

Täter sitzt auf einem Stuhl, Blick nach vorne.Opfer kommt dazu, setzt sich auf seinen Stuhl. Pause. Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Du verblödeter

Hurensohn!Pause.Opfer: Wer bist du? Senden.Täter: Sie haben eine neue Nachricht: Wer bist du? Dein

bester Freund. Senden.Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Dein bester

Freund. Pause.Opfer: Das stimmt nicht. Senden.Täter: Sie haben eine neue Nachricht: Das stimmt nicht.

Grinst. Und ob! Senden.Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Und ob!Pause.Opfer: Wer bist du? Senden.Täter: Sie haben eine neue Nachricht: Wer bist du? Du

wiederholst dich. Senden. Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Du wiederholst

dich.Täter: Ich bin dein ärgster Feind und du bist der ärgste

Vollidiot. Senden.Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Ich bin dein ärgs-

ter Feind und du bist der ärgste Vollidiot.Pause.Opfer: Lass mich in Ruhe. Senden.Täter: Sie haben eine neue Nachricht: Lass mich in Ruhe.

Grinst. Nie im Leben. Senden.Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Nie im Leben.

Täter: Wenn du mich weiter nervst, stelle ich ein Foto ins Netz. Das wird schlimm. Senden.

Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Wenn du mich weiter nervst, stelle ich ein Foto ins Netz. Das wird schlimm.

Pause.Opfer: Wie schlimm? Senden.Täter: Sie haben eine neue Nachricht: Wie schlimm?

Grinst. Du wirst schon sehen. Senden.Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Du wirst schon

sehen.Pause.Opfer: Bitte nicht. Senden.Täter: Sie haben eine neue Nachricht: Bitte nicht. Grinst.

Und zwar an alle Freunde. Senden.Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Und zwar an alle

Freunde.Pause.Opfer: Bitte. Senden.Täter: Sie haben eine neue Nachricht: Bitte. Grinst. Bitte

was? Bitte wie?Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Bitte was? Bitte

wie?Täter: Morgen bist du dran. Senden. Chat beenden.Opfer: Sie haben eine neue Nachricht: Morgen bist du

dran. Chat beendet.Täter geht siegessicher aus dem Raum.Opfer bleibt zurück und kann sich nicht vom Bildschirm lösen.

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ZuhauseOpfer weint.Mutter: Was ist los?Opfer weint.Mutter: Red mit mir!Opfer weint.Mutter: Warum weinst du?Opfer weint.Mutter: Sag mir, was los ist!Opfer: Nichts.Mutter: Nichts?Opfer: Nichts.Mutter: Na los. Red mit mir.Opfer: Die mögen mich nicht.Mutter: Wer?Opfer: Niemand.

Pause.Opfer: Wir haben kein Geld.Mutter: Nein, wir haben kein Geld.Opfer: Die mögen mich nicht.Mutter: Deswegen?Opfer: Ich brauch was zum Anziehen.Mutter: Das, was die tragen, können wir uns nicht leis-

ten.Opfer: Bitte.Pause.Opfer: Bitte!Mutter: Da, nimm. Kauf dir was drum.Opfer nimmt das Geld und geht weg.Mutter: Danke.

Im EuroparkOpfer hat etwas gefunden, aber es ist zu teuer.Kassiererin: 29,90.Opfer: Ich weiß.Kassiererin: Hast du kein Geld?Opfer: Doch.Kassiererin: Na, dann.Opfer: Ich wollte noch –Täterin 1 + 2 + 3 kommen dazu.Täterin 1: Ja, schau.Täterin 2: Was kaufst du dir denn?Täterin 3: Nicht schlecht!Opfer schweigt.Kassiererin: Wenn du es dir nicht leisten kannst –Täterin 3: Nicht genug Geld?

Täterin 2: Soll ich dir was borgen?Täterin 1: Beklau doch einfach deine Mutter!Opfer will gehen.Täterin 1 + 2 + 3 halten es auf, schubsen sie herum.Täterin 1: Wir sind mehr als du!Täterin 2: Keine Chance gegen uns!Täterin 3: Pech gehabt, du Assi!Täterin 1: Zeig mir mal dein Geld!Täterin 1 + 2 + 3 drängen Opfer an die Wand. Täterin 2 nimmt ihm das Geld weg.Täterin 3: Wir haben 10 Euro! Los! Abhauen!Täterin 2: Abhauen!Täterin 1: Abhauen!Opfer bleibt am Boden zurück: Danke.

Caro / Meli / Manpreet / Sandra / LeilaAuf der Straße

Täterin 1 telefoniert: Wo seid ihr?Täterin 2: Beim Flöckner.Opfer geht an Täterin 1 + 3 vorbei.Täterin 1: Da ist sie wieder! So was von Assi!Täterin 2: Mach ein Foto!

Täterin 1: Was hast du für Schuhe an?Opfer läuft weg und schubst Täterin 3.Täterin 3: Hey! Sag mal, geht’s noch?Täterin 1 schaut dem Opfer nach, schüttelt den Kopf.Täterin 3 kichert.

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Feedback

Von Dipl.-Päd. Eva Löchli, Dipl.-Päd. Erika Peterleitner und Dipl.-Päd. Johanna Weitgasser

Eins vorweg: es übertraf die Er-wartungen aller Beteiligten und wurde ein toller Erfolg.

Die wöchentlichen dreistün-digen Einheiten im Rahmen des Unterrichtsfaches Kreativwerkstatt fanden jeden Freitag Vormittag, teilweise Nachmittag statt.

Elisabeth, Hauptakteurin bei uns, wurde von den Schülern herz-

lich aufgenommen, sie schätzten sehr bald ihre liebevolle, offene Art, ihre Kompetenz und ihr Kön-nen und ihr immer offenes Ohr für Fragen, Anliegen und Geschichten.

Gespräche, Diskussionen, Im-provisationen einzelner Szenen, sowie Körper- und Sprechübungen standen auf dem Programm. Die Schüler arbeiteten eifrig mit- Frei-tag wurde der Lichtblick im stres-sigen Schulalltag.

Alles cool? Nicht nur! Wir Leh-rer hatten manchmal unsere Zwei-fel, bzw. mit Problemen zu kämp-fen:

Zeitdruck (werden wir bis Ap-ril fertig?), Stundenentfall (ist das noch vertretbar?), didaktisch-me-

thodische Arbeit ganz ungewohnt (wir würden das anders machen ) …

Aber auch Schüler, die nicht „be-schäftigt“ waren, hatten so ihre Not beim Zuschauen und Zuhören oder beim „leise Sein“. Drei Stunden schienen sich endlos auszudehnen.

Doch dann: ein neuer Impuls! Das Stück war fertig, die Rollen verteilt, die „Mitspieler“ aus Seekirchen ken-nen gelernt, Michael Uitz als Filme-macher ein cooler Typ, sogar Kos-tümbildnerin Anne anwesend! Es tat sich was!!

Ein erstes Highlight war die erste Probe im kleinen Theater.

Dass Proben nicht nur lustig oder leicht sein können, spürte man bald. Der Theateralltag hielt Einzug, er-müdende, monotone Arbeit war an-gesagt und nicht selten wurde der Freitag zu einem der anstrengends-ten Tage.

Doch- Mühe wird belohnt. Span-nung und Nervosität nahmen zu, die Euphorie ebenfalls, die Premiere rückte näher. Intensive Probewochen verlangten den Kindern einiges ab.

Und dann standen selbstsichere, stolze, gut geschulte junge Leute auf der Bühne, um „Ihr Werk“ zu

präsentieren, die Botschaft weiter-zugeben! Ein unvergessliches Er-lebnis!

Doch nicht nur das Arbeiten am Theaterstück und den damit ver-bundenen, bekannten Lernprozessen war deutlich zu sehen- sehr wesent-lich war ein weiterer Erfolg dieses Projektes: nämlich die neu entstan-denen Freundschaften zwischen den Schülern der NMS Nonntal und den theatererfahreneren Schülern des BG Seekirchen. Vorurteile wurden abgebaut, die Kinder lernten, sich gegenseitig zu schätzen, man wurde zur „Gruppe“, in der niemand aus-geschlossen war.

Tränen beim Abschied, der Wunsch auf eine Fortsetzung im nächsten Jahr und das Wissen, et-was Außergewöhnliches geleistet zu haben – ein spannender und vielsagender (!) Abschluss eines lehrreichen Projektes.

Die Antworten einiger Schüler der NMS Nonntal auf einen „Feed-back-Fragebogen“ bekräftigen und bestätigen die Lehrermeinungen.

Hier ein paar Aussagen:

Das war anstrengend: - dass die Lehrer hinter der Bühne dauernd sagen müssen, wir sollen leise sein- immer dieselben Szenen proben- hinter der Bühne ruhig sein, immer - zuhören und konzentriert sein- zweimal an einem Tag spielen- schon viel, aber es hat sich gelohnt

Highlights:- die Premiere war sooo geil, den Tag werde ich nie vergessen- cool dass wir endlich über Mob-bing sprechen konnten- Auftritte, Premiere, Applaus der Zuschauer

Ein brandaktuelles Thema, viele, sehr motivierte 12-jährige Schüler/Innen, die Freude am Theaterspielen haben, engagierte und ebenso motivierte Lehrpersonen, ein Direktor, der hinter dem Projekt steht und organisatorische Schwierigkeiten aus dem Weg räumt und na-türlich exzellente Regisseurinnen: das waren die Zutaten für unser Theaterprojekt „fall netz”

„cool dass wir endlich über Mobbing sprechen konnten”

Macht|schule|theater: Stimmungsbilder aus der NMS Nonntal

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- Alle Sachen – Hammer!- Freundschaft mit Seekirchnern soo gefallen, dass wir mit anderer Schule zusammengearbeitet haben- Aufführungen, wenn Familie da war, Eye of the tiger

Das würde ich ändern:- Mir fällt nichts ein- NICHTS – alles zu cool- Mehr Auftritte- Längere Pausen, Lärm hinter der Bühne- Jeder sollte gleich viel Texte haben- Dass die Mutter gestorben ist- Immer ganztags, mit weniger Kin-dern

Wichtige Erfahrungen:- Dass Theater anstrengend, aber cool ist, ist nicht einfach- Wir sollen nicht mobben, Kinder sind arm, das tut weh- Nicht schüchtern sein- Bin reifer geworden, weiß viele Fehler- Dass Zusammenarbeit wichtig ist und dass man andere so behandeln soll, wie man selber behandelt wer-den möchte- Für ein gutes Stück muss man sich bemühen- Hab erfahren, dass ich ein Jugend-licher geworden bin- Es hört nicht auf, Mobbing geht oft weiter, also ich werde sofort hel-fen

Schöne und „unschöne” Momente:- Traurig war der Abschied, ich ver-misse das Theater- Unschön so lange auf die Premiere zu warten- Es war alles wunderbar, am liebs-ten will ich die Zeit zurücksspulen und vorne anfangen- Bitte, bitte Teil 2 aber nur mit den gleichen Klassen- Schön mit den Seekirchnern, un-schön der Abschied- Unschöne Momente: immer Sze-nen wiederholen, neue Szenen mer-ken- Aufregung und das viele Lachen war toll, dass jeder auf der Bühne stehen konnte- Unschön, dass wir zum letzten Mal gespielt haben

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Kurzbericht der Schulleitung zum Theaterprojekt FALL NETZ

Aus Sicht der Schulleitung muss dieses Projekt in vielerlei Hinsicht als absolut positiv und verlänge-rungswürdig beurteilt werden. Fol-gende Punkte können hier angeführt werden:

Sozialer Zusammenhalt/Klassen-gemeinschaft- Städtische Kinder mit Migrations-hintergrund u. Kinder aus ländlichen Gebieten bauen soziale Schranken ab, freunden sich an - Die Arbeit am Projekt u. die Auf-führungen schaffen ein WIR-Gefühl u. eine Zusammengehörigkeit, was zur sichtbaren Verbesserung in der Klasse geführt hat.- Die Eltern wurden durch das Pro-jekt wesentlich mehr in die schuli-sche Arbeit eingebunden u. identi-fizieren sich mit der Arbeit ihrer Kinder. Dieses Projekt kann als para-digmatisch für gelebte Schulpartner-schaft bezeichnet werden.

Sprache- Die SchülerInnen lernten ordent-lich zu artikulieren, zudem lernten sie sprachlichen Inhalt mit Mimik u. Gestik zu verbinden, wie dies im schulischen Unterricht nie hätte ge-macht werden können. - Den SchülerInnen wurde klar, dass allein die Sprache das adäquate Ausdrucksmittel ist, Differenzen u. Schwierigkeiten im Umgang mit-einander zu kommunizieren. Das Projekt setzte daher einen enorm wichtigen Baustein in der Gewalt-prävention.

Persönlichkeitsbildung- Die Arbeit und das Präsentieren auf der Bühne führte bei den Schü-lerInnen dazu, dass sie sich trauen, vor anderen ihre Meinung zu äu-ßern, sie gewannen Selbstsicherheit u. erlebten eine absolut positive Be-stätigung, was zu einer gesunden Steigerung des Selbstwertes führte.

Kultur- Speziell für die Kinder mit Migra-tionshintergrund war die Arbeit im Theater ein Abbauen einer in die-sem Milieu bemerkbaren kulturellen Schranke. Für sie, besonders auch für deren Eltern, wurde das Theater ein „Alltagsort“. Sie wissen nun, was es heißt, vor anderen zu stehen, Tex-te zu lernen, zu üben, sich zu prä-sentieren. Sie haben nun in Bezug auf Theaterstücke eine grundlegende Neugier.

Schultypenübergreifende Arbeit- Es kam im Zuge dieses Projektes zur Zusammenarbeit zweier unter-schiedlicher Schultypen auf der Direktions-, der LehrerInnen- und der SchülerInnenebene. Barrieren wurden abgebaut, denn es stand das Gemeinsame im Vordergrund.

Salzburg, am 13.5.2011HD Mag. Thomas Schiendorfer, e.h.

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Presseberichte

dorfzeitung.com vom 2.5.2011

Dorfzeitung.com vom 02.05.2011

„Fallnetz” – Kleines Theater – Schüler spielen Mobbing

Elisabeth Pichler. Seit Oktober 2010 haben sich die Ju-gendlichen einmal wöchentlich mit dem Thema Mobbing durch moderne Kommunikationsmittel auseinanderge-setzt, nun bringen sie das erschreckende Ergebnis mit viel Schwung und Begeisterung im Rahmen einer großen „Cy-bermobbing Show“ auf die Bühne des Kleinen Theaters.

Ein schick gekleidetes Moderatorenpärchen versprüht gute Laune und stellt Moritz vor, einen neuen Schüler, „nicht sehr originell, also das ideale Opfer“. Er bekommt einen blauen Pullover übergezogen und das bedeutet in diesem Fall Opfer. In vielen kleinen Szenen müssen wir miterleben, wie der Arme von der bösartigen Meute der Mitschüler niedergemacht wird. Seine Eltern versuchen zwar, in der Schule zu intervenieren, doch dort treffen sie auf eine besonders ignorante Lehrerin, die behauptet, der Schulpsychologe habe alles im Griff. Doch es ändert sich nichts, die Mutter wird depressiv, der Vater zum Al-koholiker.

Es handelt sich ja „nur“ um eine flotte Show, so kann Moritz, als er genug von seiner Opferrolle hat, einfach verschwinden. Doch Opfer sind leicht austauschbar und

so zaubern die Moderatoren immer wieder einen neuen Moritz im blauen Pullover auf die Bühne, schließlich mel-det sich sogar jemand freiwillig aus dem Publikum. Zwi-schendurch listen „Professoren“ emotionslos Fakten über Facebook auf und berichten von Missbrauchsfällen mit tödlichem Ausgang.

Meist kennen sich Kinder heute mit dem Computer und seinen Möglichkeiten besser aus als ihre Eltern. Kom-promittierende Videos auf YouTube zu stellen oder dort zu suchen, ist für die heutige Generation fast schon eine Selbstverständlichkeit. Das Projekt Macht/schule/theater versucht, Sozialkompetenzen wie Mut und Zivilcourage zu stärken und die Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt und seinen Auswirkungen anzuregen. Es ist den Regisseurinnen Elisabeth Nelhiebel und Caroline Richards gelungen, ungeheuer viele Facetten von Gewalt in diesem Stück unterzubringen. Im Zentrum steht jedoch die Frage „Warum sind die so?“, denn „das Opfer weiß nicht, war-um es Opfer ist“.

Die Jugendlichen haben durch die Arbeit an diesem Stück sicherlich profitiert und es wird ihnen leichter fallen, An-sätze von Gewalt zu erkennen und diese dann zu reflek-tieren.

DANIEL LANDAU

BILDUNGSOMBUDSMANN

IHR DRAHT ZUMOMBUDSMANN

Daniel Landau unterrichtetMusik und Mathematik amevangelischen Gymnasium inWien. Als Ombudsmannwidmet er sich den Anliegenvon Österreichs Lehrern.Wenden auch Sie sich mit ihrenProblemen vertraulich anDaniel Landau:[email protected]

Weitere Informationen zumOmbudsmann und alle Fälleauf: Lehrer.DiePresse.com/ombudsmann

Lob, das sichfinanziell nichtbezahlt macht„Cool“ ist ein Erfolgsprojekt.Geld gibt es dennoch zuwenig.

Anfragen im Parlamentwerden im Allgemei-nen sehr konkret be-

antwortet. So auch bei einerAnfrage an die Bildungsminis-terin, die mir in die Hände ge-langte und die mich letztend-lich neugierig machte.

Es ging um Ressourcen füreine bemerkenswerte Initia-tive, die vor mehr als zehn Jah-ren von LehrerInnen, also „ausdem System heraus“, gestartetwurde. „Cool“, sprich Coope-ratives offenes Lernen, gehtvon reformpädagogischen An-sätzen aus. Im Zentrum stehenSelbstständigkeit, Eigenverant-wortung und Kooperation zwi-schen allen Beteiligten – alsoSchülerInnen, Eltern und Leh-rerInnen. Unterrichtskonzeptewurden entwickelt und geltenmittlerweile als bewährt.

Mehr als 150 PartnerschulenUm den Gedanken weiter ver-breiten zu können, wurde inSteyr dazu auch ein Impuls-zentrum gegründet, wo Lehre-rInnen aus- und weitergebil-det werden. Von dort ausge-hend ist ein Netzwerk von be-teiligten Schulen entstanden.Mittlerweile ist das Projekt inmehr als 150 Partnerschulenvertreten. Auch das Ministe-rium hat bisher dankenswer-terweise dieses Institut mit fi-nanziellen sowie personellenMitteln unterstützt. GeorgNeuhauser, einer der Gründerdazu: „Trotzdem gab und gibtes immer wieder Phasen derStagnation, der Halbherzigkeitund der Verzettelung.“

Das bewies auch die An-frage von Harald Walser, Bil-dungssprecher der „Grünen“.Die an ihn ergangene Antwortbrachte zwar lobende Wortefür das Projekt, eine finanzielleBesserstellung ist aber auchweiter nicht in Sicht. „SolcheInitiativen nur zu loben undzu betonen, wie wichtig diesefür die positive Entwicklungunseres Schulsystems sind, istnicht genug“, soWalser.

Soll sich im System auchtatsächlich etwas bewegen,braucht es Rahmenbedingun-gen die die Kooperation undden kollegialen Austausch derLehrer ermöglichen, und esbraucht vor allem Leistungs-anreize und faire Abgeltungenfür InnovatorInnen, die Ent-wicklungsprozesse in Gangbringen, begleiten und evalu-ieren. Nähere Infos zu Cool:www.cooltrainers.at

Um Cybermobbing und Gewalt geht es in dem Theaterstück „fall netz“, das Salzburger Schüler erarbeitet haben. [ A. Buffetrille ]

Schulprojekt

Kann dennTheater Mobbingstoppen?Moritz ist der Neue in der Klas-se, und er wird auf allen Ebenengemobbt. Warum, weiß er nicht,wehren kann er sich kaum. Da-rum, und wie ihm geholfen wer-den kann, geht es in dem Stück„fall netz“, das Schüler des BGSeekirchen und der NMSNonn-tal in Salzburg gemeinsam mitTheatermachern erarbeitet ha-ben. Mit der Premiere im „klei-nen theater“ Salzburg ging dasProjekt „Macht0schule0theater“am Donnerstag in die dritte Sai-son. Bis 13. Mai werden in ganzÖsterreich noch 16 weitere Stü-cke zum Thema „Gemeinsamfür Fairness und gegen Gewalt“präsentiert. Nähere Infos:machtschuletheater.at

Riegler: Kein neues Dienstrecht nötigVerhandlungen. Gewerkschafter Riegler macht der Regierung eine harte Ansage: Er will jetzt„nur“ über höhere Lehrergehälter verhandeln. Mehrarbeit soll kein Thema sein.VON REGINA PÖLL

[WIEN] Heute, Montag, werden Re-gierung und Lehrergewerkschafterin die Detailverhandlungen überein neues Dienst- und Besoldungs-recht für Lehrer gehen – und dasnach monatelangen Verzögerun-gen. Geht es nach dem oberstenPflichtschullehrergewerkschafter,Walter Riegler, dann brauchte da-bei über ein neues Dienstrecht –das zum Beispiel die Arbeitszeitender Lehrer betrifft – aber gar nichterst verhandelt werden: „Das Leh-rer-Dienstrecht ist nicht unbedingtunser Wunsch“, sagt Walter Rieglerim „Presse“-Interview.

Ob ein gemeinsames Dienst-recht aller Lehrergruppen über-haupt gelingen könnte, sei generellfraglich: „Ich bin skeptisch, weilwir vom Arbeitseinsatz her starkdifferenzierte Lehrergruppen ha-ben.“ Denkbar wäre lediglich ein„Gesetzesdeckel“, unter dem sichalle Lehrergruppen finden. „Dochsolange uns nichts Besseres ein-fällt, wäre es am vernünftigsten,beim bestehenden Dienstrecht zubleiben“, so Riegler.

Als höchster Vertreter vonrund 75.000 Pflichtschullehrerndes Landes geht Riegler nach zehnJahren an der Spitze mit Mai inPension, als Verhandler und Koor-

dinator aller Lehrergewerkschafterbleibt er aber erhalten.

Im Gegensatz zum Dienstrechtbedürfe es beim Besoldungsrechtdringend einer Reform, so Riegler.Er wünscht sich ein „rundum at-traktives“ neues Besoldungsrecht,das sich an der neuen, höherenAusbildung der Pflichtschullehrerorientiert. Wobei: Es sei „ein Jam-

mer“, dass die Politik noch garnicht weiß, wie sie ihre Pflicht-schullehrer künftig ausbilden wird.

Aktuell erwerben sie den Bach-elor, bisher absolvierten sie „nur“die Pädagogische Akademie. Min-destens auf den Bachelor müsstenjetzt die neuen Einstiegsgehälterabgestimmt werden; und geht esnach Riegler, dann sollte die Politikgleich ein Gehaltsschema für den(höheren) Master abstellen – alsonoch mehr Geld geben. Denn derMaster, nicht der Bachelor wäredas geeignete Niveau für Pflicht-schullehrer. Als „Master“ sollten

diese künftig auf dem Niveau vonAHS-Lehrern (bisher: „Magister“)verdienen.

Übereinstimmend mit der Po-litik setzt er sich für eine flachereGehaltskurve ein, die den Lehrer-beruf vor einer großen Pensionie-rungswelle für Junge attraktivermachen soll. So brauche man„künftig ein höheres Anfangsge-halt, dafür ein nicht so hohes End-gehalt“, sagt der oberste Pflicht-schullehrer. Im Zuge dessen hält erauch weniger Gehaltsstufen (und-sprünge) für sinnvoll. Aktuell sindes je nach Lehrer- und Schultyp 17oder 18, die höchste Stufe ist nachetwa 35 Dienstjahren erreicht.

Mehr Arbeit? „So nicht“Insgesamt mehr Geld für die Leh-rer – könne das denn dann auchmehr Arbeit bedeuten, wie dasVertreter von ÖVP, aber auch SPÖschon in den Raum gestellt haben?„So nicht“, stellt Riegler vor denLehrerverhandlungen klar. „FürMehrarbeit müsste es noch mehrLohn geben. Zusätzliche Stundendürfen nicht in dem verändertenGehalt versteckt werden.“ Und:„Wenn man wirklich will, dassLehrer genügend Zeit und Ruhefür Höchstleistungen haben, wirddas mit 30 oder 40 statt etwa20 Wochenstunden nicht gelingen.

Sondern es wird hundertprozentigeine schlechtere Leistung sein.“

Bis Ende des Jahres will die Re-gierung mit den Vertretern allerLehrergruppen Ergebnisse erzielthaben. Dazu Riegler: „Hängenkönnten wir in den Verhandlun-gen nur, wenn es nichts zu vertei-len gibt. Wenn man den Jungennur optisch eine höhere Anfangs-summe anböte, sie dann aber imKleingedruckten lesen müssten,was alles dafür zu leisten ist.“

Zur zunehmenden öffentlichKritik an den Lehrern äußert sichRiegler verhalten: „Zu sagen, dieje-nigen, die heute unterrichten, wä-ren die Falschen, und es wärenBessere zur Verfügung gestanden –ich weiß nicht.“ Er bekenne sichaber dazu, „dass man zu Beginneiner Ausbildung mehr daraufschauen sollte, ob es gute, moti-vierte Leute sind“. Es brauche einestrengere Auswahl der Lehrerstu-denten, „das wird derzeit sicher zuwenig gemacht“.

Von einer umfassenden Bil-dungsreform – Stichwort gemein-same oder differenzierte Schule –hält Riegler wenig: „Ich bin immerfür Weiterentwicklung und nichtfür eine große Reform. Denn soschlecht ist unser Bildungssystemnicht, wie man sich in den letztenJahren bemüht hat, es zumachen.“

20 FORUM BILDUNG MONTAG, 2. MAI 2011DIEPRESSE.COM Die Presse+++ SCHULE +++

Sollten schwer erziehbare Kinder von der Schule suspendiert werden, oder sollten sich Lehrer und Schüler der Herausforderung stellen?

Erfolg in der Erziehung – durch Emil, den „Bösewicht“GASTKOMMENTARVON ANDREA VANEK-GULLNER

Manche sind dafür, mehreredagegen. Dass er da bleibt,der Emil. In unserer Klasse.

Emil, der Bösewicht, die ewig „ticken-de Bombe“. Man hört, er hätte Steck-nadeln auf Papierflieger gesteckt. Unddamit geschossen. Und der Aldina an-gedroht, sie zu vergewaltigen. So gehtes nicht.

Kinder klagen, Eltern stimmenemsig ab. Und die Kollegen? Kreidenan, dass man ihm überhaupt eineChance schenken wollte. Das hat mannun davon. Es ist schwer, den Glaubenan das Gute nicht mit Füßen zu treten,am Ball zu bleiben, in der Hoffnung,dass es schon noch werden kann undwerden wird. Den kleinen Funken inuns – pädagogischer Optimismus ge-

nannt – zum Leuchten zu bringen. Dieschnelle Lösung verführt. Es könnte soleicht sein. Suspendiert – neue Schule,nächste Station. Hauptsache er istweg, der Emil.

Fragen und Ängste der anderenwerden emsig unter den Teppich ge-kehrt. Das, was nicht sein darf, warnicht, ist nicht. Allein: Gelernt wurdenichts. Nur manche wissen um denWert der Krise. Spüren, dass es etwasgibt, das gesehen werden will. Tretenleise zurück, halten innen, kapselnsich ab von der Meinungsmache. Ma-chen sich auf den Weg der ErziehungzurMündigkeit.

Diese Lehrer wissen, dass Mut zurMeinung Übung braucht. Und Mo-mente, die Fragezeichen setzen, Mo-mente, in denen Kinder am ganzenLeibe spüren dürfen, dass sie etwas fürnicht gut und richtig oder eben für gutund richtig befinden – dass sie eineMeinung haben.

Und diese Lehrer wissen: Einerdieser Momente ist genau JETZT. Jetzt,da Dinge geschehen, die uns ängsti-gen, jetzt, da Gewalt großgeschriebenwird. Und diese Lehrer sind dankbar,dankbar für die Lehren des Lebens,die Kindern den Weg weisen – auchzum aufrichtigen Gespräch.

Dann, wenn Manuel andere mitdem Messer bedroht, wenn Sandraihre Mitschüler bestiehlt, wenn einermitten im Unterricht auf andere los-geht – wird Sehnsucht nach dem Spre-chen spürbar.

Und dann reden wir, genau jetzt,in diesem Moment. In dieser Krise, inder und aus der Wert des Dialogs le-bendig gemacht werden kann. Wermündige, dialogfähige Menschen alsZiel seiner Erziehung anerkennt, mussJa sagen – zu Krisen in seiner Klasse.Und zu Emil, dem Bösewicht.

� E-Mails an: [email protected]

Andrea Vanek-Gullner (38) istSonderpädagoginund Lehrbeauf-tragte an derPädagogischenHochschule Wien.[ Privat ]

„Das Lehrer-Dienstrecht istnicht unbedingt unser

Wunsch.“Walter Riegler

Pflichtschullehrergewerkschafter

DIE PRESSE, 2. MAI 2011

DANIEL LANDAU

BILDUNGSOMBUDSMANN

IHR DRAHT ZUMOMBUDSMANN

Daniel Landau unterrichtetMusik und Mathematik amevangelischen Gymnasium inWien. Als Ombudsmannwidmet er sich den Anliegenvon Österreichs Lehrern.Wenden auch Sie sich mit ihrenProblemen vertraulich anDaniel Landau:[email protected]

Weitere Informationen zumOmbudsmann und alle Fälleauf: Lehrer.DiePresse.com/ombudsmann

Lob, das sichfinanziell nichtbezahlt macht„Cool“ ist ein Erfolgsprojekt.Geld gibt es dennoch zuwenig.

Anfragen im Parlamentwerden im Allgemei-nen sehr konkret be-

antwortet. So auch bei einerAnfrage an die Bildungsminis-terin, die mir in die Hände ge-langte und die mich letztend-lich neugierig machte.

Es ging um Ressourcen füreine bemerkenswerte Initia-tive, die vor mehr als zehn Jah-ren von LehrerInnen, also „ausdem System heraus“, gestartetwurde. „Cool“, sprich Coope-ratives offenes Lernen, gehtvon reformpädagogischen An-sätzen aus. Im Zentrum stehenSelbstständigkeit, Eigenverant-wortung und Kooperation zwi-schen allen Beteiligten – alsoSchülerInnen, Eltern und Leh-rerInnen. Unterrichtskonzeptewurden entwickelt und geltenmittlerweile als bewährt.

Mehr als 150 PartnerschulenUm den Gedanken weiter ver-breiten zu können, wurde inSteyr dazu auch ein Impuls-zentrum gegründet, wo Lehre-rInnen aus- und weitergebil-det werden. Von dort ausge-hend ist ein Netzwerk von be-teiligten Schulen entstanden.Mittlerweile ist das Projekt inmehr als 150 Partnerschulenvertreten. Auch das Ministe-rium hat bisher dankenswer-terweise dieses Institut mit fi-nanziellen sowie personellenMitteln unterstützt. GeorgNeuhauser, einer der Gründerdazu: „Trotzdem gab und gibtes immer wieder Phasen derStagnation, der Halbherzigkeitund der Verzettelung.“

Das bewies auch die An-frage von Harald Walser, Bil-dungssprecher der „Grünen“.Die an ihn ergangene Antwortbrachte zwar lobende Wortefür das Projekt, eine finanzielleBesserstellung ist aber auchweiter nicht in Sicht. „SolcheInitiativen nur zu loben undzu betonen, wie wichtig diesefür die positive Entwicklungunseres Schulsystems sind, istnicht genug“, soWalser.

Soll sich im System auchtatsächlich etwas bewegen,braucht es Rahmenbedingun-gen die die Kooperation undden kollegialen Austausch derLehrer ermöglichen, und esbraucht vor allem Leistungs-anreize und faire Abgeltungenfür InnovatorInnen, die Ent-wicklungsprozesse in Gangbringen, begleiten und evalu-ieren. Nähere Infos zu Cool:www.cooltrainers.at

Um Cybermobbing und Gewalt geht es in dem Theaterstück „fall netz“, das Salzburger Schüler erarbeitet haben. [ A. Buffetrille ]

Schulprojekt

Kann dennTheater Mobbingstoppen?Moritz ist der Neue in der Klas-se, und er wird auf allen Ebenengemobbt. Warum, weiß er nicht,wehren kann er sich kaum. Da-rum, und wie ihm geholfen wer-den kann, geht es in dem Stück„fall netz“, das Schüler des BGSeekirchen und der NMSNonn-tal in Salzburg gemeinsam mitTheatermachern erarbeitet ha-ben. Mit der Premiere im „klei-nen theater“ Salzburg ging dasProjekt „Macht0schule0theater“am Donnerstag in die dritte Sai-son. Bis 13. Mai werden in ganzÖsterreich noch 16 weitere Stü-cke zum Thema „Gemeinsamfür Fairness und gegen Gewalt“präsentiert. Nähere Infos:machtschuletheater.at

Riegler: Kein neues Dienstrecht nötigVerhandlungen. Gewerkschafter Riegler macht der Regierung eine harte Ansage: Er will jetzt„nur“ über höhere Lehrergehälter verhandeln. Mehrarbeit soll kein Thema sein.VON REGINA PÖLL

[WIEN] Heute, Montag, werden Re-gierung und Lehrergewerkschafterin die Detailverhandlungen überein neues Dienst- und Besoldungs-recht für Lehrer gehen – und dasnach monatelangen Verzögerun-gen. Geht es nach dem oberstenPflichtschullehrergewerkschafter,Walter Riegler, dann brauchte da-bei über ein neues Dienstrecht –das zum Beispiel die Arbeitszeitender Lehrer betrifft – aber gar nichterst verhandelt werden: „Das Leh-rer-Dienstrecht ist nicht unbedingtunser Wunsch“, sagt Walter Rieglerim „Presse“-Interview.

Ob ein gemeinsames Dienst-recht aller Lehrergruppen über-haupt gelingen könnte, sei generellfraglich: „Ich bin skeptisch, weilwir vom Arbeitseinsatz her starkdifferenzierte Lehrergruppen ha-ben.“ Denkbar wäre lediglich ein„Gesetzesdeckel“, unter dem sichalle Lehrergruppen finden. „Dochsolange uns nichts Besseres ein-fällt, wäre es am vernünftigsten,beim bestehenden Dienstrecht zubleiben“, so Riegler.

Als höchster Vertreter vonrund 75.000 Pflichtschullehrerndes Landes geht Riegler nach zehnJahren an der Spitze mit Mai inPension, als Verhandler und Koor-

dinator aller Lehrergewerkschafterbleibt er aber erhalten.

Im Gegensatz zum Dienstrechtbedürfe es beim Besoldungsrechtdringend einer Reform, so Riegler.Er wünscht sich ein „rundum at-traktives“ neues Besoldungsrecht,das sich an der neuen, höherenAusbildung der Pflichtschullehrerorientiert. Wobei: Es sei „ein Jam-

mer“, dass die Politik noch garnicht weiß, wie sie ihre Pflicht-schullehrer künftig ausbilden wird.

Aktuell erwerben sie den Bach-elor, bisher absolvierten sie „nur“die Pädagogische Akademie. Min-destens auf den Bachelor müsstenjetzt die neuen Einstiegsgehälterabgestimmt werden; und geht esnach Riegler, dann sollte die Politikgleich ein Gehaltsschema für den(höheren) Master abstellen – alsonoch mehr Geld geben. Denn derMaster, nicht der Bachelor wäredas geeignete Niveau für Pflicht-schullehrer. Als „Master“ sollten

diese künftig auf dem Niveau vonAHS-Lehrern (bisher: „Magister“)verdienen.

Übereinstimmend mit der Po-litik setzt er sich für eine flachereGehaltskurve ein, die den Lehrer-beruf vor einer großen Pensionie-rungswelle für Junge attraktivermachen soll. So brauche man„künftig ein höheres Anfangsge-halt, dafür ein nicht so hohes End-gehalt“, sagt der oberste Pflicht-schullehrer. Im Zuge dessen hält erauch weniger Gehaltsstufen (und-sprünge) für sinnvoll. Aktuell sindes je nach Lehrer- und Schultyp 17oder 18, die höchste Stufe ist nachetwa 35 Dienstjahren erreicht.

Mehr Arbeit? „So nicht“Insgesamt mehr Geld für die Leh-rer – könne das denn dann auchmehr Arbeit bedeuten, wie dasVertreter von ÖVP, aber auch SPÖschon in den Raum gestellt haben?„So nicht“, stellt Riegler vor denLehrerverhandlungen klar. „FürMehrarbeit müsste es noch mehrLohn geben. Zusätzliche Stundendürfen nicht in dem verändertenGehalt versteckt werden.“ Und:„Wenn man wirklich will, dassLehrer genügend Zeit und Ruhefür Höchstleistungen haben, wirddas mit 30 oder 40 statt etwa20 Wochenstunden nicht gelingen.

Sondern es wird hundertprozentigeine schlechtere Leistung sein.“

Bis Ende des Jahres will die Re-gierung mit den Vertretern allerLehrergruppen Ergebnisse erzielthaben. Dazu Riegler: „Hängenkönnten wir in den Verhandlun-gen nur, wenn es nichts zu vertei-len gibt. Wenn man den Jungennur optisch eine höhere Anfangs-summe anböte, sie dann aber imKleingedruckten lesen müssten,was alles dafür zu leisten ist.“

Zur zunehmenden öffentlichKritik an den Lehrern äußert sichRiegler verhalten: „Zu sagen, dieje-nigen, die heute unterrichten, wä-ren die Falschen, und es wärenBessere zur Verfügung gestanden –ich weiß nicht.“ Er bekenne sichaber dazu, „dass man zu Beginneiner Ausbildung mehr daraufschauen sollte, ob es gute, moti-vierte Leute sind“. Es brauche einestrengere Auswahl der Lehrerstu-denten, „das wird derzeit sicher zuwenig gemacht“.

Von einer umfassenden Bil-dungsreform – Stichwort gemein-same oder differenzierte Schule –hält Riegler wenig: „Ich bin immerfür Weiterentwicklung und nichtfür eine große Reform. Denn soschlecht ist unser Bildungssystemnicht, wie man sich in den letztenJahren bemüht hat, es zumachen.“

20 FORUM BILDUNG MONTAG, 2. MAI 2011DIEPRESSE.COM Die Presse+++ SCHULE +++

Sollten schwer erziehbare Kinder von der Schule suspendiert werden, oder sollten sich Lehrer und Schüler der Herausforderung stellen?

Erfolg in der Erziehung – durch Emil, den „Bösewicht“GASTKOMMENTARVON ANDREA VANEK-GULLNER

Manche sind dafür, mehreredagegen. Dass er da bleibt,der Emil. In unserer Klasse.

Emil, der Bösewicht, die ewig „ticken-de Bombe“. Man hört, er hätte Steck-nadeln auf Papierflieger gesteckt. Unddamit geschossen. Und der Aldina an-gedroht, sie zu vergewaltigen. So gehtes nicht.

Kinder klagen, Eltern stimmenemsig ab. Und die Kollegen? Kreidenan, dass man ihm überhaupt eineChance schenken wollte. Das hat mannun davon. Es ist schwer, den Glaubenan das Gute nicht mit Füßen zu treten,am Ball zu bleiben, in der Hoffnung,dass es schon noch werden kann undwerden wird. Den kleinen Funken inuns – pädagogischer Optimismus ge-

nannt – zum Leuchten zu bringen. Dieschnelle Lösung verführt. Es könnte soleicht sein. Suspendiert – neue Schule,nächste Station. Hauptsache er istweg, der Emil.

Fragen und Ängste der anderenwerden emsig unter den Teppich ge-kehrt. Das, was nicht sein darf, warnicht, ist nicht. Allein: Gelernt wurdenichts. Nur manche wissen um denWert der Krise. Spüren, dass es etwasgibt, das gesehen werden will. Tretenleise zurück, halten innen, kapselnsich ab von der Meinungsmache. Ma-chen sich auf den Weg der ErziehungzurMündigkeit.

Diese Lehrer wissen, dass Mut zurMeinung Übung braucht. Und Mo-mente, die Fragezeichen setzen, Mo-mente, in denen Kinder am ganzenLeibe spüren dürfen, dass sie etwas fürnicht gut und richtig oder eben für gutund richtig befinden – dass sie eineMeinung haben.

Und diese Lehrer wissen: Einerdieser Momente ist genau JETZT. Jetzt,da Dinge geschehen, die uns ängsti-gen, jetzt, da Gewalt großgeschriebenwird. Und diese Lehrer sind dankbar,dankbar für die Lehren des Lebens,die Kindern den Weg weisen – auchzum aufrichtigen Gespräch.

Dann, wenn Manuel andere mitdem Messer bedroht, wenn Sandraihre Mitschüler bestiehlt, wenn einermitten im Unterricht auf andere los-geht – wird Sehnsucht nach dem Spre-chen spürbar.

Und dann reden wir, genau jetzt,in diesem Moment. In dieser Krise, inder und aus der Wert des Dialogs le-bendig gemacht werden kann. Wermündige, dialogfähige Menschen alsZiel seiner Erziehung anerkennt, mussJa sagen – zu Krisen in seiner Klasse.Und zu Emil, dem Bösewicht.

� E-Mails an: [email protected]

Andrea Vanek-Gullner (38) istSonderpädagoginund Lehrbeauf-tragte an derPädagogischenHochschule Wien.[ Privat ]

„Das Lehrer-Dienstrecht istnicht unbedingt unser

Wunsch.“Walter Riegler

Pflichtschullehrergewerkschafter

DIE PRESSE vom 02.05.2011

KULTUR 7Mittwoch, 27. April 2011

Junge Philharmonie Salzburg: Projekte in der Spielzeit 2010/11

Klassik, Bier und Breakdance Die Ideen gehen einer ElisabethFuchs nie aus. Zumindesterwecken die kunterbunten Kon-zertprogramme ihrer Jungen Phil-harmonie Salzburg, ihr unermüd-liches Werben um finanzielleErmöglicher und nicht zuletzterfolgreiche Formate wie dieKinderfestspiele am SalzburgAirport diesen Eindruck. Und die Dirigentin hat bereits dienächste Innovation im Köcher:Am 2. Juli leitet Fuchs das ersteSalzburger Klassik Picknick aufder Stiegl-Festwiese. „In Linzgibt es die Klangwolke, wir sor-gen für das erste Klassik-Open-Air-Event für die ganze Familiein Salzburg“, erläuterte Fuchs

gestern im Rahmen der Jahres-pressekonferenz. Die Besucherkönnen bei Stiegl Picknickkörbeerwerben und ein mehrstündigesProgramm (u.a. mit Mozarts g-Moll-Symphonie, Ravels „Bole -ro“ und einem Filmmusik-Block)in Gottes freier Natur genießen.Bereits in wenigen Tagen machendie Musiker der Jungen Philhar-monie im Amadeus-Terminal 2am Salzburger Flughafen Station.Im Zentrum der 5. Kinderfest-spiele von 3. bis 10. Mai stehendie „Vier Jahreszeiten“ mit denSolistinnen Christine Maria Höl-ler und Irina Rusa. „Wir verpep -pen dabei Vivaldi, so viel sei ver-raten – auch wenn Vivaldi

ohnehin schon Pep hat“, erläutertdie engagierte Musikvermittlerin.Insgesamt haben sich für die täg-lichen Konzerte und Instrumen-ten-Workshops 238 Schulklassenund Kindergartengruppen (insge-samt 5000 Kinder) angemeldet.Fuchs sieht die Kinderfestspieleals wichtigen Einstieg für dieKids in die Welt der Klassik,immerhin bekommt jedes Kindauch eine CD mit dem Werk mitnach Hause. Auch die Teenie-Abos für die etwas Älteren habensich überraschend gut bewährt.„Das ist auch für uns eine großeHerausforderung: Wenn wir ein-mal langweilig spielen, kommendie Jugendlichen nie wieder“, soFuchs. Die kommenden Familien-und Teeniekonzerte bescherenden 1550 Abonnenten u.a.„Romeo und Julia“ mit Break -dance oder „Bach for Kids“.Zudem expandieren die Familien-konzerte ins bayerische Traunreutsowie nach Mühldorf am Inn.Der abendliche Abo-Zyklus derJungen Philharmonie bringt in derSaison 2011/12 neben Karl Jen-kings 9/11-Gedenkmesse „AMass for Peace“ und einem „Bestof Hollywood“ auch Rachmani-nov, Beethoven oder Schumann.Weiters sind Tourneen nach Chi-na oder Spanien geplant, der Ver-trag mit dem Hauptsponsor Salz-burger Sparkasse wurde um zweiJahre verlängert. -flo-

Sotheby’s versteigertzeitgenössische KunstEnde Juni kommt mit derSammlung Dürckheim eine derwichtigsten europäischen Kol-lektionen zeitgenössischerKunst unter den Hammer.Sotheby’s versteigert die 59Exponate umfassende Samm-lung, die bedeutendsten undmaßgebendsten Werke deut-scher Kunst der 1960er und1970er Jahre umfasse, so etwaWerke von Georg Baselitz,Gerhard Richter oder JörgImmendorf, wie das Auktions-haus gestern mitteilte. Man er-wartet, dass die 59 Kunstwer-ke, die seit über 30 Jahren nichtauf dem Markt erschienen sind,in London einen Auktionserlösvon über 33 Mio. Pfund (rund37 Mio. Euro) erzielen.

Oper Graz: DichteSpielzeit trotz UmbauDie Oper Graz wartet in derSpielsaison 2011/2012 trotzdes durch einen Umbau be-dingten teilweisen Umzugs miteinem dichten Programm auf:Lediglich das „Konzert fürÖsterreich“ fällt aus. Die Sai-son wird mit Verdis „Otello“am 1. Oktober eröffnet, sagteIntendantin Elisabeth Sobotkagestern im Ausweichquartier„Wilder Mann“. Die Zusam -menarbeit mit Peter Konwit-schny wird fortgesetzt, er ins-zeniert Tschaikowskis „PiqueDame“. Ferner gibt DanielBarenboim einen Schubert-Klavierabend.

svz

Schultheaterfestival startet morgenDas Kooperationsprojekt„Macht|schule|theater“, das seitdem Schuljahr 2008/09 Thea-termacher und Bildungseinrich-tungen vereint, um gemeinsameProduktionen auf die Bühnen-bretter zu stellen, geht in diedritte Premierensaison: Morgenstartet im Kleinen Theater Salz-burg mit „Fall Netz“ die ersteUraufführung, der bis 13. Mai16 weitere in ganz Österreichfolgen werden. Elisabeth Nel-hiebel, Caroline Richards undSchülerInnen der NMS Nonntal

und des BG Seekirchen setzensich mit dem Thema „Cyber -mobbimg“ auseinander, gezeigtwird das Stück bis 4. Mai ins-gesamt zehn Mal. Im Lungauer Kulturzentrumsorgen am 6. Mai um 19 UhrTheaterfans aus drei Tamswe-ger Schulen unter der Regievon Gerard Es für die Premierevon Kurt Wölflingseders„Heim.At“. Die dritte Salzbur -ger Produktion feiert am 11.Mai im Schauspielhaus Premie-re „Vri hal thu – Raus bis du!“

nennt sich das gemeinsameTheaterprojekt der Neuen Mit-telschule Taxham, der Städti-schen Hauptschule in derPlainstraße und dem Schau-spielhaus. Österreichweit haben sich fürdie insgesamt 135 Aufführun580 Schüler aus 45 Schulenengagiert. Bei der Initiativearbeiten die professionellenTheaterhäuser mit Schülern vonjeweils mindestens zwei Schu-len verschiedener Schultypenzusammen.

Freuen sich aufdas 1. SalzburgerKlassik-Picknickam 2. Juli auf derStiegl-Festwiese:Maestra ElisabethFuchs und JungePhilharmonie-GeschäftsführerinMelanie Plank (r.).

Foto: Stiegl

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SVZ vom 27.04.2011

DrehPunktKultur vom 02.05.2011

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Postkarten und Plakate

fall netz Das Opfer weiß nicht warum es Opfer ist

KLEINES THEATER, SALZBURGDO 28.04.11 | 10:00 (Premiere) + 18:00FR 29.04.11 | 10:00 (SV) + 18:00 SA 30.04.11 | 15:00 www.kleinestheater.at | +43 (0)662 87 21 54

EMAILWERK, SEEKIRCHENMO 02.05.11 | 18:00 DI 03.05.11 | 10:00 (SV) + 12:00 (SV)MI 04.05.11 | 10:00 (SV) + 18:00 www.kunstbox.at

fall netz Das Opfer weiß nicht warum es Opfer ist

KLEINES THEATER, SALZBURGDO 28.04.11 | 10:00 (Premiere) + 18:00FR 29.04.11 | 10:00 (SV) + 18:00 SA 30.04.11 | 15:00 www.kleinestheater.at | +43 (0)662 87 21 54

EMAILWERK, SEEKIRCHENMO 02.05.11 | 18:00 DI 03.05.11 | 10:00 (SV) + 12:00 (SV)MI 04.05.11 | 10:00 (SV) + 18:00 www.kunstbox.at

MIT SchülerInnen der NMS Nonntal und des BG Seekirchen VON Elisabeth Nelhiebel, Caroline Richards und den Schüler-Innen der NMS Nonntal und des BG Seekirchen REGIE Elisa-beth Nelhiebel und Caroline Richards MUSIK Axel Müller AUS-STATTUNG Anne Buffetrille VIDEO Michael Uitz PRODUKTION kleines theater für Macht|schule|theater 2010/11 mit Unter-stützung von bm:ukk, Kulturkontakte Austria und ERSTE Salz-burger Sparkasse Kulturfonds

ALTERSEMPFEHLUNG ab 11 Jahren SPIELDAUER ca. 75 min PAUSE keine EINTRITT frei RESERVIERUNG erbeten

Die bundesweite Theaterinitiative Macht|schule|theater wird vom Bundesmi-nisterium für Unterricht, Kunst und Kultur gemeinsam mit KulturKontakt Austria und dem DSCHUNGEL Wien durchgeführt. Ziel ist die künstlerische Auseinander-setzung mit dem Thema Gewalt und Gewaltprävention sowohl von Seiten der bei den Produktionen mitwirkenden Schülerinnen und Schüler als auch von Seiten des jugendlichen Publikums. Macht|schule|theater ist im Schuljahr 2010/2011 Leitprojekt der Initiative des BMUKK für kulturelle Bildung an Schulen „Kunst macht Schule” und Teilprojekt der Initiative des BMUKK „Weiße Feder – Gemein-sam für Fairness und gegen Gewalt”. Durch die Abhaltung von Dialogveranstal-tungen zu „Partizipation und Zivilcourage” ist Macht|schule|theater außerdem in die regionale Vernetzung der „Weißen Feder” und in die „Aktionstage Politi-sche Bildung” eingebunden.

MIT Alexander Straubinger, Amadeus Pendl, Benedikt Rothbart, Bianca Schmutz-ler, Büsra Köksal, Caroline Baumgartner, Christian Pospischil, Christina Savel, Cornelia Siller, Elisabeth Feichtlbauer , Emina Beganovic, Erek Janssen, Hannah Güntert, Imani Zakriev, Jana Angerer, Julian Gell, Klara Arminger, Larissa Pich-ler, Leila Omerovic, Leopold Rakar, Magdalena Sedmak, Manpreet Dhinjan, Max Güntert, Melanie Juric, Melissa Tausch, Merve Dogan, Michael Wieneroiter, Nico Dzolic, Patricia Kaspar, Rabia Eskil, Raphael Moser, Recep Yarat, Sandra Staffen, Sarah Reindl, Sebiha Esenbahar, Sophie Zehentner, Suelnur Yasaryildiz, Suhaila Behsudi Mehrabi, Susanne Fiala, Tolgahan Kurt LEHRERiNNEN Dipl.-Päd. Eva Löchli, Dipl.-Päd. Erika Peterleitner, Dipl.-Päd. Johanna Weitgasser, Prof. Mag. Wolf Junger VON Elisabeth Nelhiebel, Caroline Richards und den SchülerInnen der NMS Nonntal und des BG Seekirchen REGIE Elisabeth Nelhiebel und Caro-line Richards MUSIK Axel Müller AUSSTATTUNG Anne Buffetrille VIDEO Michael Uitz PRODUKTION kleines theater für Macht|schule|theater 2010/11 mit Unter-stützung von bm:ukk, Kulturkontakte Austria und ERSTE Salzburger Sparkasse Kulturfonds

AB 11 Jahren SPIELDAUER ca. 75 min PAUSE keine EINTRITT frei

Das „Opfer” weiß nicht, warum es ein Opfer ist. Wehren kann es sich nicht wirk-lich gegen die Beleidigungen, die Anschuldigungen, die unterstellten Wahrhei-ten, die Vorwürfe, die Lügen, den Neid, der ihm entgegengebracht wird, genauso wie die Eifersucht, der Hass, die Wut, alle Emotionen halt, die man – als „Täter” – gerne mal los wird, gegen Lehrer, die Eltern, Geschwister oder einfach mal so gegen diesen einen Mitschüler oder diese eine Mitschülerin. Warum gerade der oder die? Weiß nicht, so halt, würde der Täter sagen, weil sie blöd ist, weil er ein Streber ist, weil sie kein Geld hat, weil er sich für Zimmerpflanzen interessiert, weil sie sich überhaupt für etwas interessiert, weil er halt ist, wie er ist.

Zur Ankündigung im öffentlichen Raum wurden von der Grafikerin des kleinen theaters, Julia Fink, Postkarten im Format A6 und Plakate im Format A2 gestaltet.

Sie nehmen passend zum Thema Cybermobbing den Schriftzug fall netz in Form und Farbe des facebook-Logos sowie eine Webseiten-Navigation als Gestaltungs-merkmal auf.

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Videodokumentation

Das Projekt wurde von Michael Uitz und den SchülerIn-nen mit der Kamera begleitet.

Eine 5-minütige Dokumentation über Entstehung und Aufführungen von fall netz ist auf dem youtube-Kanal des kleinen theaters verfügbar.

www.youtube.com/kleinestheatersbg

Website

Das Projekt wurde sowohl auf der Website des kleinen theaters als auch auf der übergreifenden Macht|schule| theater-Website begleitet und präsentiert.

Texte, Ankündigungen, Video, Fotos und die Abschlußdo-kumentation sind online verfügbar.

www.kleinestheater.at/projektewww.machtschuletheater.at

„Hab erfahren, dass ich ein Jugendlicher geworden bin”

Die bundesweite Theaterinitiative Macht|schule|theater wird vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur gemeinsam mit KulturKontakt Austria und dem DSCHUNGEL Wien durchgeführt. Ziel ist die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema Gewalt und Gewaltprävention sowohl von Seiten der bei den Produktionen mitwirkenden Schülerinnen und Schüler als auch von Seiten des jugendlichen Publikums. Macht|schule|theater ist im Schuljahr 2010/2011 Leitprojekt der Initiative des BMUKK für kulturelle Bildung an Schulen „Kunst macht Schule” und Teilprojekt der Initiative des BMUKK „Weiße Feder – Gemeinsam für Fairness und gegen Gewalt”. Durch die Abhaltung von Dialogveranstaltungen zu „Partizipation und Zivilcourage” ist Macht|schule|theater außerdem in die regionale Vernetzung der „Weißen Feder” und in die „Aktionstage Politische Bildung” eingebun-den.

Impressum/Herausgeber: kleines theater.haus der freien szene, verein zentrum für theater und kultur, schallmooser hauptstraße 50, 5020 salzburg // zvr 500015232 // uid ATU63148338 // tel. +43 (0)662 88 02 19 // fax. +43 (0)662 88 02 24 // [email protected] // karten +43 (0)662 87 21 54

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