kleinwasserkraft: situation, entwicklung, strategie · 2013. 5. 13. · 6 parlamentarische...
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Kleinwasserkraft: Situation, Entwicklung, Strategie
Renewables now!
Guido Federer, Fachspezialist Erneuerbare Energien Generalversammlung ADUR/ISKB, 27. April 2013
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Meine Person und Tätigkeit im BFE
Person • Agronom und Geograph • Wasserkraft • Verheiratet, 3 Kinder
Tätigkeit im BFE • Bereichsleitung Kleinwasserkraft • KEV • EnergieSchweiz • Biodiversitätsstrategie
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Energiepolitische Meilensteine aus Sicht Wasserkraft
Achtung: Was jetzt folgt, wird sich mit erheblicher Wahrscheinlichkeit noch ändern!
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Energiepolitische Meilensteine
EnV-Revision I: • Anpassung EnG-Zuschlag
EnV-Revision II: • Überprüfung Vergütungssätze • Umsetzung einzelner Teile aus Energiestrategie 2050 • Pa.Iv. 12.400
Energiestrategie 2050 • Massnahmenpaket I • Energieabgabe
Parlamentarische Initiative 12.400: • Änderung EnG
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EnV-Revision I
• EnG-Zuschlag
- KEV
- Entschädigung Konzessionär nach Art.15abis EnG
- …
• Sicherstellung der finanziellen Mittel des KEV-Fonds
• Erhöhung des EnG-Zuschlags auf 0.6 Rp./kWh (Antrag)
• Entscheid BR voraussichtlich Ende Juni 2013
=> kein Einfluss auf die Warteliste der KEV
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Parlamentarische Initiative 12.400 der UREK-N
Ziele
• Erhöhung des KEV-Zuschlags auf 1.5 Rp./kWh • Eigenverbrauchsregelung • Vollständige KEV-Abgabebefreiung für stromintensive Unternehmen
mit Elektrizitätskosten von mind. 10% der Bruttowertschöpfung (teilweise bei Anteil zwischen 5 und 10%).
• Im Gegenzug Verpflichtung, Energieeffizienz-Zielvereinbarungen abzuschliessen (Investitionspflicht für mind. 20% der Rückerstattungssumme)
• Für kleine Photovoltaik-Anlagen < 10 kW nur noch Investitionshilfen im Umfang von 30% der Investitionskosten
• Gedacht als Sofortmassnahme: Industrieförderung (Frankenstärke) und Teilabbau der langen KEV-Warteliste
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Parlamentarische Initiative 12.400 der UREK-N
• Bedingt EnG und EnV-Änderungen
• EnV-Änderung im Rahmen EnV-Revision 2014
• Gesetzesentwurf UREK-N und UREK-S: 2012
• Vernehmlassung: 2012
• Parlamentarische Beratung: 2013
• Inkrafttreten: voraussichtlich 1. Januar 2014
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EnV-Revision 2014
Themenauswahl aus Sicht Kleinwasserkraft
• KEV:
- Lücken in Regelungen
• Regelungen bei Nichterfüllung der Fortschrittsmeldungen
• Zusätzliche Fortschrittsmeldung
- periodische Überprüfung der Vergütungssätze
- Überprüfung Vergütungsdauer
- Anpassung WACC
• Anpassungen auf Grund Pa.Iv. 12.400
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Energiestrategie 2050: Die Ziele und Herausforderungen
1. Versorgungssicherheit: Bevölkerungswachstum
2. Technische Sicherheit: Produktionsanlagen und Netze
3. Wirtschaftlichkeit: Grundversorgung vs. Marktzugang
4. Umweltverträglichkeit: Klimawandel / Biodiversität
5. Politische Rahmenbedingungen: Fukushima
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Die Etappen der Energiestrategie 2050
Massnahmenpaket I: • Effizienz • Erneuerbare • Fossile / Importe • etc. Netze Forschung
Energieabgabe: Förderprogramme laufen allmählich aus (vom Fördersystem zum Lenkungssystem)
Ökologische Steuerreform
nach 2020
Variante
Jetzt
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Energiestrategie 2050: Massnahmenpaket I
1. Energieeffizienz verstärken
2. Erneuerbare Energien ausbauen
Wasserkraft: + 3.2 TWh, (+ Pumpspeicher zur Integration der neuen Erneuerbaren)
Neue Erneuerbare: Nutzung der nachhaltig nutzbaren Potentiale (24.2 TWh)
3. Restbedarf decken Fossile Stromproduktion
(WKK und GuD) Importe
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Zubau Elektrizität aus Wasserkraft bis im Jahre 2050 (optimierte Nutzungsbedingungen)
www.nant-de-drance.ch
GWh/a Heutige Nutzungs-
bedingungen
Optimierte Nutzungs-
bedingungen Neubau Grosswasserkraft
770 1‘430
Neubau Kleinwasserkraft
1‘290 1‘600
Aus- und Umbauten, Erweiterungen Grosswasserkraft
870 1‘530
Auswirkungen GSchG
-1‘400 -1‘400
Total Potenzial 1‘530 3‘160
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Vernehmlassung
Zeitraum:
• 28.9.2012 bis 31.1.2013 (Verlängerung für die Kantone bis zum 8.2.2013)
Eingegangene Stellungnahmen • Anzahl: 459 • Umfang: zwischen 1 und 150 Seiten pro Stellungnahme • Total rund 6600 Seiten
Stellungnahmen sind im Internet zugänglich → www.energiestrategie2050.ch > erhaltene Stellungnahmen
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Massnahmen KEV: 23‘000 Wartende sind zuviel!
Entfernung von Gesamt- und Teildeckel
Weiterhin Zubaukontingente bei der Photovoltaik (Richtwert von 600 GWh für das Jahr 2020)
Die Einspeisevergütung soll effizienter werden:
- Kostenorientiert: KEV wird zur EV
- bei steuerbaren Anlagen marktorientiert
- kürzere Vergütungsdauern
- im Einzelfall Berücksichtigung individueller Kapitalkosten
- Vergütungssätze können neu auch durch Ausschreibung von Zubaumengen individuell bestimmt werden (Auktionen)
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Massnahmen KEV: Mehr Mittel für noch mehr Anlagen
Investitionshilfen (Einmalbeiträge) von 30% der Investitionskosten für kleine Photovoltaik-Anlagen < 10 kW:
- Anlagen mit positivem KEV-Bescheid erhalten noch die KEV
- Anlagen auf der Warteliste erhalten neu Investitionshilfen
Keine KEV mehr für neue teilfossile Anlagen sowie Kehrichtverbrennungs- und Abwasserreinigungsanlagen
Vereinfachung der KEV-Vollzugsstruktur: Anzahl Akteure verringern, Single Point of Contact
Einführung Stichproben/Kontrollen von KEV-Anlagen
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Klärung der Rolle der Erneuerbaren in der Raumplanung -> beschleunigte Bewilligungsverfahren
Im Bundesgesetz: Gesamtschweizerische Planung für den Ausbau der Erneuerbare
Energien erstellen; der Bund koordiniert -> Ausbaupotentialplan EE-Nutzung ist zwingender Inhalt der Richtpläne, diese sind zügig zu
aktualisieren und in Form von Nutzungsplänen zu konkretisieren EE-Nutzung als nationales Interesse definieren, das gleich- oder
höherwertig ist wie Erhaltungsinteressen gem. Bundesinventaren des Natur- und Heimatschutzgesetzes. -> Ermöglicht Interessensabwägung
Empfehlungen an die Kantone: Empfehlungen und Richtlinien des Bundes anwenden Verfahren straffen (z.B. durch „guichet unique“) und vereinheitlichen (z.B.
durch überregionales Kompetenzzentrum)
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Weitere Massnahmen zur Förderung der erneuerbaren Stromproduktion
Eigenverbrauchsregelung für alle Produzenten möglich:
- Kein rechnerischer Einspeisezwang mehr für Energie, die gleichzeitig produziert und verbraucht wird
- Getrennte Messung von Ein- und Ausspeisung, aber keine Saldierung über Zeit (kein Net Metering)
- Finanzflüsse folgen physikalischen Energieflüssen
- Schafft Anreize, dann zu produzieren, wenn eigener Bedarf vorhanden ist. Minimierung der Energieflüsse ins Netz.
- Produzent spart u.U. Energiebezugskosten
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Guido Federer Bundesamt für Energie Mühlestrasse 4 3063 Ittigen
Fragen?
Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
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Entwicklung des Endenergieverbrauchs und Elektrizitätsverbrauchs in allen Szenarien
Szenarien: WWB = Weiter wie bisher POM = Politische Massnahmen NEP = Neue Energiepolitik
Weitere Abkürzungen: EEV = Endenergieverbrauch
20 Elektrizitätsangebot Szenario Politische Massnahmen, Variante C&E; Prognos 2012.
Die Zusammensetzung des Stromangebots gem. Massnahmenpaket I
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Stromproduktion in der Schweiz: Wo stehen wir? Stand im Jahre 2009 (Beginn der KEV-Förderung)
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Energiestrategie 2050: Stromerzeugung aus neuen erneuerbaren Energien
23 http://www.bg-ee.ch/
KEV-Produktion 2012
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KEV-Produktion 2012
Jahresproduktion heute auf 2.48 % des Schweizer Gesamtabsatzes und weiter steigend
Alle KEV-Anlagen zusammen haben eine Anschlussleistung von 440 MW elektrisch
Durchschnittliche Bandproduktion liegt bei 75 MW Leistung und steigt weiter
Heutige Produktion stellt Energie für 330'000 Haushalte dar (ein Haushalt 4500 kWh/a)
Zum Vergleich: Neues Wasserkraftwerk in Rheinfelden hat 100 MW Anschlussleistung
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EnergieSchweiz: Verstärkung der freiwilligen und unterstützenden Massnahmen
Sämtliche freiwilligen bzw. unterstützenden Massnahmen zu Energieeffizienz und erneuerbaren Energien der Energie-strategie 2050 werden unter das Dach von EnergieSchweiz gestellt.
EnergieSchweiz ist die zentrale Plattform zur Vernetzung aller Partner aus Wirtschaft, Umwelt, Konsum und der öffentlichen Hand (Kantone, Städte, Gemeinden).
Fokus liegt bei Sensibilisierung, Information, Beratung, Aus- und Weiterbildung (Bildungsinitiative), und Qualitäts-sicherung.
Das Programm wird deshalb verstärkt (von 26 auf 55 Mio. CHF pro Jahr).