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Weihnachtsspecial K U für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden PRAXIS Konfis feiern Weihnachten

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Page 1: Konfis feiern Weihnachten · 2020. 10. 21. · 6 Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus,

WeihnachtsspecialKUfür die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden

PRAXIS

Konfis feiern Weihnachten

Page 2: Konfis feiern Weihnachten · 2020. 10. 21. · 6 Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus,

2Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Inhalt

Uwe Martin für die Herausgebenden2020 – Ein besonderes Weihnachtsfest ........................................................................................................... 3

Orientierung

Michael DomsgenIn der Pandemie Weihnachten feiern: Die Bewegung Gottes aufnehmenBausteine für eine lebensweltliche Konfi-Arbeit im Horizont evangelischen Empowerments ................................... 4

Beiträge

Steffen WeustenKonfis feiern WeihnachtenKonfis gestalten ihr Weihnachtsfest ....................................................................................................................... 6

Andreas BehrGottesdienst für ZuhauseKonfis setzen sich mit der Bedeutung von Weihnachten auseinander und entwickeln Ideen für einen Hausgottesdienst .......................................................................................................................... 9

Eva FinkensteinGott kommt in die Welt – wir kommen in die Welt!Weihnachten als menschliche Bewegung und Begegnung nicht nur in Familie und Kirche Ein Workshop für Konfis und die ganze Gemeinde .............................................................................................. 13

Achim PlagentzKrippe, Kirche, KonAppKonfi-Challenges zu Weihnachten mit der KonApp .............................................................................................. 17

Ulrike TreuKrippenspiel in der TüteKonfis entwickeln Krippen(spiele) to go ................................................................................................................ 21

Jan Quenstedt, Teresa TenbergenGo – tell it on the streetsKonfis bereiten ein weihnachtliches Straßenprogramm vor und führen es auf ...................................................... 23

Irmela RedheadMit den Königen losgehen – ein Weg zur KrippeEin Krippenspiel für draußen in Stationen (nicht nur) mit Konfis ............................................................................ 27

Franziska Junge, Tobias GruberAuf freiem (Spiel-)FeldWeihnachten im dörflich-konfessionslosen Kontext ............................................................................................. 32

Georg Bucher»Lasst uns nun gehen […] und die Geschichte sehen« Weihnachtskirche und weihnachtliche Orte gestalten Ein gemeindepädagogischer Impuls nicht nur für die Konfiarbeit ......................................................................... 34

Impressum............................................................................................................................................................................... 37

Inhalt

Page 3: Konfis feiern Weihnachten · 2020. 10. 21. · 6 Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus,

3Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Weihnachten ist ein Framing. Innerhalb dieses Deutungsrah-mens bekommen Dinge einen ganz bestimmten Sinn: Krippe, Hirten, Stall, Stern. Aber auch Weihnachten selbst bedarf ei-nes Rahmens, damit es für uns richtiges Weihnachten ist, auch wenn sich dieser verändert. Schnee gehört schon nicht mehr dazu, Weihnacht ist nicht mehr unbedingt »weiß«, aber in die Weihnachtszeit gehört ein bestimmter Duft, dazu gehören Stol-len und Plätzchen, dazu gehören Weihnachtsmärkte und die alten Lieder und Melodien. Für viele Menschen gehören auch die Weihnachtsgottesdiente immer noch fest dazu. Covid-19 demontiert in diesem Jahr Teile unseres weihnachtlichen Deu-tungsrahmens, besonders die Gottesdienste und die Krippen-spiele sind bedroht. Manche Schlagzeile spricht von der Dro-hung, »dass Weihnachten ausfällt.« Ich selbst habe viele Jahre in Nicaragua gelebt. In León, »mei-ner« Stadt in diesem tropischen Land, gingen die Menschen an Heilig Abend nach dem obligatorischen Truthahnessen zum Feiern auf die Straßen und Plätze – spät abends. An jeder Ecke eine Blasmusikcombo. Marktbuden, Trubel, Alkohol, Lebens-freude – alles aber keine stille Nacht. Außerhalb meines »Fra-mings« fiel es mir nicht leicht, für mich Weihnachten zu entde-cken. Mir half mitten auf der zentralen Plaza eine lebensgroße Krippenszene und hoch oben auf dem Turm der Kathedrale ein Weihnachtsstern. Und ich war davon überwältigt, zu erleben, dass Weihnachten keine Bedeutungsrahmen braucht, sondern dass diese kleine Erzählung von der Geburt im Stall, wo das Göttliche sich mit dem Menschlichen zusammentut, so viel Kraft in sich birgt, dass es seine Botschaft entfalten kann – auch außerhalb dessen, was aus unserer Perspektive konstitutiv mit ihr zusammenhängt. Dieses Jahr werden wir definitiv Weihnachten anders feiern, ob wir dies bedauern oder nicht. Wenn das bisherige »Framing« wegfällt, konzentriert sich der Blick auf das Eigentliche. Ja, es

ist sehr wahrscheinlich, dass wir Vertrautes und Liebes verlieren, aber es öffnet sich etwas anderes. Wir werden andere Wege gehen, andere Formen Weihnachten zu feiern ausprobieren. Sicher sind die Menschen – und besonders junge Menschen – dieses Jahr besonders aufgeschlossen dafür.

Ein solches »Weihnachtsspecial« ist auch dieses Sonderheft KU-Praxis zum freien Download im PDF-Format. Damit gehen das Gütersloher Verlagshaus, die Redaktion und der Heraus-geberkreis von KU-Praxis neue Wege. Die Idee geht zurück auf Prof. Michael Domsgen, Halle. Diedrich Steen von der Pro-grammleitung des Verlages nahm diese Idee gerne auf und Kol-leginnen und Kollegen der ALPIKA-Institute und die Redaktion haben es zusammen mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Forschungsstelle Religiöse Kommunikations- und Lernprozesse der Universität Halle (Saale) geschafft, in Rekordzeit die Mate-rialien zu erarbeiten und zusammenzustellen. Jetzt ist unser Anliegen an Sie, in den Gemeinden, in den Deka-naten und Kirchenkreisen: Denken Sie mit den Konfis darüber nach, was für sie Weihnachten ausmacht und was es braucht, damit es für sie Weihnachten werden kann. Geben Sie den Konfis die Möglichkeit, die Weihnachtsfeier in Gemeinde und/oder Familie mitzugestalten und dabei ihre Sichtweisen und Deutungen der Weihnachtsgeschichte mit einzubringen. Auch unter Covid-19-Bedingungen zeigt sich die Weihnachts-botschaft draußen: im öffentlichen Raum aber auch in den Häu-sern der Menschen und – nach wie vor – auch in der Kirche und um die Kirche herum. So möge es sein. Frohe Weihnachten!

Für die Herausgebenden von KU-PraxisUwe Martini

2020 – Ein besonderes Weihnachtsfest

2020 – Ein besonderes Weihnachtsfest

Page 4: Konfis feiern Weihnachten · 2020. 10. 21. · 6 Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus,

4Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Michael Domsgen

In der Pandemie Weihnachten feiern: Die Bewegung Gottes aufnehmen

Bausteine für eine lebensweltliche Konfi-Arbeit im Horizont evangelischen Empowerments

Wahrnehmen: Die Situation jetzt als Herausforderung verstehen

In diesem Jahr werden wir anders Weih-nachten feiern. Große Weihnachtsgottes-dienste in vollen Kirchen werden pande-miebedingt nicht möglich sein. Bislang gibt es kirchlicherseits keine generellen Regelungen dazu, aber einzelne Gemein-den und auch Kirchenkreise machen sich darüber verstärkt Gedanken. Die dabei entwickelten Vorschläge orientieren sich oft am Modell der Versorgungskirche. So wird beispielsweise überlegt, die Zahl der Gottesdienste zu erhöhen bei gleichzei-tiger Kürzung des zeitlichen Umfangs. Allerdings setzen all diese Überlegungen voraus, dass die weihnachtlichen Gottes-dienstbesucher bereit sind, ihr eigenes, in aller Regel durch Familientraditionen be-stimmtes Feierverhalten den kirchlichen Vorgaben anzupassen. Davon jedoch kann nicht ohne Weiteres ausgegangen werden. Wie nicht zuletzt die Erfahrun-gen beim Gottesdienstbesuch der letzten Monate zeigen, kehren Menschen nicht einfach so in den vor Corona praktizierten Beteiligungsmodus zurück.Vor diesem Hintergrund wird es darum gehen müssen, neben die (bisweilen wohl auch anstatt der) vertrauten Angebote in der Logik priesterlicher Versorgung Im-pulse zu setzen, die Menschen auf eine neue Weise mit der Weihnachtsbotschaft konfrontieren und eine Bezugnahme dazu ermöglichen. Impulse dafür lassen sich aus theologischen Erwägungen he-raus gewinnen.

Deuten: Die Bewegung Gottes aufnehmen und sich davon berühren lassen

Weihnachten als Fest der Geburt Jesu steht in besonderer Weise für eine Grund-bewegung Gottes, die Menschen sucht, auf sie zugeht und sich ihnen auf atem-beraubende Weise annähert. Gott schafft in Jesus eine einzigartige Nähe zu den Menschen. Er zeigt sich ihnen ganz und gar menschlich und tritt dabei vor allem auch mit denjenigen in Kontakt, die in der Logik religiöser Kategorisierungen weit unten stehen.Als Kirche Weihnachten zu feiern, heißt, diese Bewegung Gottes zu themati-sieren und sich ihr anzuschließen. Die Nähe zwischen Gott und Mensch, das mit Weihnachten angestoßene Kommu-nikationsgeschehen, ist zur Sprache zu bringen, ist sichtbar und erlebbar so in Szene zu setzen, dass Menschen sich davon berühren lassen können. Das al-les ergibt sich nicht einfach von selbst, sondern braucht unterstützende Impulse. Das Evangelium will Gottes Gegenwart erschließen, indem neue Perspektiven eröffnet werden und sich Leben neu darstellt, wenn in, mit und unter der ei-genen Gegenwart die Gegenwart Gottes aufscheint. Das Evangelium zielt darauf, Menschen in der Gestaltung ihres Lebens zu bestär-ken und zu orientieren. Das geschieht besonders eindrücklich, wenn es so zur Sprache kommt, dass Menschen daran teilhaben können und sich selbst in ihrer Wirksamkeit neu wahrnehmen. Christlich motivierte Lern- und Kommunikations-prozesse sind letztlich auf die Bewälti-gung des Lebens ausgerichtet. Konkret auf Weihnachten bezogen heißt das: Die Kommunikation des Evangeli-

ums hat sich auf die konkreten Kommu-nikationsformen der Adressatinnen und Adressaten zu beziehen. Da Weihnach-ten in unseren Breiten primär als Famili-enfest gefeiert wird, spielen die Beziehun-gen im familiären Nahbereich dafür eine besondere Rolle. Sie bilden, ob wir wollen oder nicht, den Resonanzraum (auch) al-ler kirchlichen Impulse.

Handeln: Über die Konfi-Ar-beit Impulse für die weih-nachtliche Kommunikation des Evangeliums geben

Weihnachten und Kirche gehören für eine erfreulich große Zahl von Familien mehr oder weniger selbstverständlich oder doch zumindest lose zusammen. Dies gilt es auf- und ernstzunehmen. Dabei ist theologisch daran zu erinnern, dass der Versammlung in den Häusern in der frühen Christenheit eine zentrale Stellung zukam. Die Familie spielt auch heute noch eine große Rolle für die Ent-wicklung und Gestaltung von Religiosität im Allgemeinen und Christsein im Beson-deren. In der Perspektive des allgemei-nen Priestertums sollte es deshalb darum gehen, Familien als eine Sozialform von ekklesia zu stärken und zu unterstützen. Das kann in unterschiedlicher Weise ge-schehen: in der Feier häuslicher gottes-dienstlicher Impulse, in der Begegnung mit Weihnachtsaktionen im öffentlichen Raum und in den Kirchengebäuden so-wie – nicht zuletzt – im virtuellen Raum.Wichtige Impulse dafür können im Rah-men der Konfi-Arbeit gegeben werden. Durch sie ergeben sich vielfältige Bezüge zu Familien. Sie könnten nun dafür ge-nutzt werden, Impulse zur weihnachtli-chen Feierpraxis in den Häusern zu ge-ben. Auf diese Weise kann die regulative

Michael Domsgen / In der Pandemie Weihnachten feiern: Die Bewegung Gottes aufnehmen

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5Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Idee des allgemeinen Priestertums in mehrfacher Hinsicht aufgenommen wer-den. Zum einen wirken die Konfis als Mul-tiplikatoren, die die in den Konfi-Kursen erworbenen Fähigkeiten nun in ihren Fa-milien oder anderen Orten zum Einsatz bringen und auf diese Weise Selbstwirk-samkeitserfahrungen machen können. Zum anderen ergeben sich für die Fa-milien in den Häusern Möglichkeiten zur Partizipation an der Kommunikation des Evangeliums, indem sie sich mit Weih-nachtsimpulsen in einer sie – heilsam – irritierenden Form auseinandersetzen und dabei sich als Einzelne wie auch als Ge-

meinsam in neuer Weise selbstwirksam erfahren.Umgesetzt werden kann das auf vielfäl-tige Weise. Möglich wären zum Beispiel Einheiten für die Konfi-Arbeit im Vor-feld des Weihnachtsfestes oder Eltern-abende, mit denen die weihnachtliche Feierpraxis in diesem Jahr ausdrücklich thematisiert wird. Dazu könnten Impulse mit liturgischen Gestaltungsvorschlägen für die Familien selbst kommen, die in ei-ner häuslichen Feier umgesetzt werden. Mindestens eröffnend wären Elemente einer spielerischen Annäherung. All das könnte auch verbunden werden durch

Podcasts und Videos, die von Konfis in der Vorweihnachtszeit produziert und dann am Heiligen Abend selbst den Familien zugänglich gemacht werden. Nicht zuletzt wäre neu über Möglich-keiten einer Gestaltung der Kirchen als weihnachtliche Orte in freier Zugänglich-keit für Familien nachzudenken, die von Konfis verantwortet werden. Es geht also um Projektimpulse jenseits einer pries-terlichen Versorgungsmentalität an ganz verschiedenen Orten: in der Kirche, im öffentlichen Raum, in den Wohnhäusern und nicht zuletzt im Netz.

Michael Domsgen / In der Pandemie Weihnachten feiern: Die Bewegung Gottes aufnehmen

Foto: pixabay.com

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6Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Steffen Weusten

Konfis feiern WeihnachtenKonfis gestalten ihr Weihnachtsfest

Vorbemerkungen

Weihnachten ist das einzige kirchliche Fest, zu dem wirklich viele Menschen den Gottes-dienst besuchen. Und viele davon kommen auch nur zu diesem einen Anlass in den Gottes-dienst. In diesem Jahr 2020 wird es keine »normalen« Weihnachtsgottesdienste geben. Un-ter den geltenden Abstandsregeln können so viele Gottesdienste gar nicht gefeiert werden, wie es bräuchte. Das wird auch die Konfis betreffen. Diese Einheit nimmt das zum Anlass, mit den Konfis zu erarbeiten, was sie brauchen, damit sie auch unter Corona-Bedingungen gut Weihnachten feiern können. Die Einheit ist deshalb als Auftakt gedacht, um mit und für die Konfis eine Weihnachtsaktion zu planen. Je nach dem, was den Konfis wichtig ist, kann das dann sehr unterschiedlich aussehen. Dieser Ansatz nimmt bewusst in Kauf, dass die Konfis unter Umständen »unorthodoxe« Antworten finden, dass für sie beispielsweise ein Gottesdienst gar nicht so entscheidend ist und sie stattdessen lieber eine freundliche Geste in die Nachbarschaft tragen wollen.Diese Einheit rechnet damit, dass Teamerinnen und Teamer mitarbeiten.

Material/Vorbereitung

• Filmstation aus Smartphone, Tisch, Smartphone-Stativ, Stuhl, um das Stativ daran zu befestigen, Kreppband

• Moderationskarten, Schere, Flipchart-Marker pro Team

Material in der Cloud/im Internet

• Beispiel für einen Paperclip:https://pti-ekmd.owncube.com/index.php/s/LfGTPp9xQ24Zmo9

• Tutorial zum Aufbau einer Filmstation (eigentlich für Konficamps):https://pti-ekmd.owncube.com/index.php/s/RQcbc2ftejSyTsS

• Technische Beschreibung der Methode Paperclip:https://www.rpi-ekkw-ekhn.de/fileadmin/templates/rpi/normal/material/rpiipulse/2018/heft_3/Artikel/RPI_Impluse_3-2018_12_FB_Religionspaedagogisch_Arbeiten_mit_Er klaervideos.pdf

Überblick

1. Warming up und Hinführung

2. Impuls: Ein Engel kommt auf die Erde ...

3. Produktion Paperclip

4. Vorführung

5. Persönliche Ergebnissiche-rung

6. Weiterarbeit

Steffen Weusten / Konfis feiern Weihnachten

Foto: pixabay.com Foto: Steffen Weusten

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7Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

A B L A U F

1. Warming-up und Hinführung• Zunächst wird der ortsübliche Eingangsteil durchgeführt (Begrüßung, Anwesenheitsliste,

usw.).• Dann folgt ein Warming-up, das zur Kreativität anregen soll. Folgende Methoden sind

dafür beispielsweise geeignet:• stop, go, jump, clap: Der oder die Spielleiterin ruft die Kommandos stop, go (Geh!),

jump (spring!) oder clap (klatsche!) und macht die entsprechende passende Bewe-gung. Die Gruppe jedoch muss bei »stop« gehen, bei »go« stehen, bei »jump« in die Hände klatschen und bei »clap« hochspringen. Wer einen Fehler macht, muss raus. Die Spielleiterin entscheidet alleine und abschließend, wer ausscheidet. Das Spiel ist eine Konzentrationsübung.

• Verschiedene Arten zu gehen (traurig, fröhlich, eilig, im Urlaub, im Freibad, ...)• Die Konfis werden in Teams à 4 Personen eingeteilt. Je zwei Teams arbeiten zusam-

men. Ein Team stellt die Dekorateure, das andere Team die ›Schaufensterpuppen‹ dar. Zuerst gestaltet das erste Team aus den ›Schaufensterpuppen‹ ein Schaufens-ter zum Thema Weihnachten, dann sind die anderen dran. Die Konfis dürfen sich (aus hygienischen Gründen) nicht anfassen. Die jeweiligen Ergebnisse sollen von allen Konfis wahrgenommen werden.

2. Impuls: Ein Engel kommt auf die Erde ...• Eine kleine Übung: »Stellt euch vor Weihnachten würde eine absolute Katastrophe, also

das schlimmste Weihnachten, das ihr euch vorstellen könnt. Was würde helfen, um Weihnachten so richtig vor die Wand zu fahren?« Die Ergebnisse werden auf einer Flip-chart gesammelt.»Was also gehört im Gegensatz dazu zu einem gelungenen Weihnachtsfest?« Die Er-gebnisse auf einer Flipchart in einer anderen Farbe festhalten. »Diese Vorarbeit hilft euch bei eurer nächsten Aufgabe.«

• Impuls: »Liebe Konfis. Eure Aufgabe heute wird es sein, einen Film zu produzieren. Wir nennen ihn Paperclip. Hier seht ihr ein Beispiel:https://pti-ekmd.owncube.com/index.php/s/LfGTPp9xQ24Zmo9Euer Paperclip wird jedoch eine andere Geschichte erzählen und die beginnt so: Es war einmal ein Engel, der hatte die Erde das letzte Mal vor 10.000 Jahren besucht, denn er hatte etwas ausgefressen und war deshalb auf die Venus strafversetzt worden. Dort war ihm allerdings mittlerweile etwas zu langweilig geworden, da gibt´s schließlich nur Bakterien. Der Chef hatte gerade Geburtstag, deswegen war er großzügig: Der Engel bekam die Erlaubnis, sich auf der Erde umzusehen. Am Morgen des 24. Dezember kam er auf der Erde an. Und da war was los! Überall Lichter, Hektik, Geschenke wurden verpackt, usw. usw. Das kannte der Engel weder von der Venus, noch vom Himmel. Er verstand nicht, aus welchen Gründen die Menschen diese Dinge unternahmen. Und so machte er sich auf den Weg herauszufinden, was für die Menschen zum Weihnachtsfest wichtig ist und aus welchen Gründen. Und hier, liebe Konfis, kommt ihr ins Spiel.

• Dazu macht ihr Folgendes:1. Ihr überlegt euch, wie der Engel aussieht und wie er heißt.2. Ihr überlegt euch, wen der Engel so alles fragt. Vielleicht eine Pfarrerin, einen Ge-

schäftsmann, eine Obdachlose, einen Geflüchteten, eine Mutter, einen Großvater, oder jemand ganz anderen? Ein Engel hat Zugang zu allen Menschen. Sucht euch zwei bis drei Menschen aus. Ihr überlegt euch, was diese Menschen dem Engel dann antworten. Zuletzt fragt der Engel einen Konfi.

3. Dann kehrt der Engel in den Himmel zurück und berichtet dem Chef: »Chef, ich denke, das Wichtigste am Weihnachtsfest für die Menschen ist: ... Tja, was sagt er dann. Ihr legt es fest!«

Material Sozialform

Plenum

Teams

Flipchart, Flipchart-Marker Plenum

Beamer, Laptop, Lautsprecher, Projektionsfläche

Steffen Weusten / Konfis feiern Weihnachten

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8Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

4. Diese Geschichte erzählt Ihr dann als Paperclip. Ihr produziert die notwendigen Fi-guren und Elemente aus Moderationskarten, Flipchart-Markern und einer Schere. Wenn ihr fertig seid, geht ihr zu einer Filmstation. Ihr habt 45 Minuten Zeit für die Produktion eures Paperclips.

3. Produktion Paperclip• Die Konfis teilen sich nach Sympathie in Teams von drei bis fünf Menschen ein. Jedes

Team versorgt sich mit Moderationskarten, Schere und Flipchart-Markern.• Jedes Team braucht einen eigenen Platz mit Tisch, um die je eigene Geschichte zu

erfinden und die Personen und Requisiten herzustellen. Wenn sie fertig sind, gehen sie zu einer Filmstation. Es wird ca. 1 Station pro 3 Teams benötigt. Jede Filmstation hat ein Smartphone und ein Smartphone-Stativ. Siehe auch hier: https://www.rpi-ekkw-ekhn.de/fileadmin/templates/rpi/normal/material/rpiim pulse/2018/heft_3/Artikel/RPI_Impluse_3-2018_12_FB_Religionspaedagogisch_Arbei ten_mit_Erklaervideos.pdf

• Da jeweils nur ein Team drehen kann, müssen die anderen in der Wartezeit beschäftigt und/oder beaufsichtigt werden.

• Die Paperclips werden per Kabel oder drahtloser Verbindung auf einen zentralen Laptop übertragen.

4. Vorführung• Nun werden die Paperclips im Plenum vorgeführt und mit Applaus belohnt.

5. Persönliche Ergebnissicherung• »Bitte überlegt euch, was für euch zu Weihnachten wirklich wichtig ist und schreibt es

auf. (...) Und jetzt sucht vier Dinge daraus aus, auf die ihr wirklich gar nicht verzichten könnt. Bitte stellt sie den anderen vor.«

6. Weiterarbeit• Diese Filme können Gegenstand eines Konfi-Adventsgottesdienstes werden, in dem

thematisiert wird, was Weihnachten wirklich wichtig ist. Ein solcher Gottesdienst würde dann die Gemeinde darauf vorbereiten, dass zu Weihnachten etwas ganz anderes auf sie wartet.

• Denn: Auf Grundlage der Prioritätenliste der Konfis kann nun überlegt werden, was nötig ist, damit es für die Konfis auch unter Corona-Bedingungen wirklich Weihnachten wird. Daraus können dann besondere Weihnachts-Aktionen werden, beispielsweise:• Weihnachten auf dem Marktplatz;• Krippenspiel auf dem Feld;• Christbaumkugeln im Dorf/Stadtteil mit einer Botschaft versehen und aufhängen;• Analog den Sternsingern Menschen besuchen und ihnen ein Weihnachtslied vorsin-

gen.• Viele gute Ideen finden sich in den weiteren Beiträgen dieser Sonderausgabe von

KU-Praxis.

Material Sozialform

Moderationskarten, TeamsScheren, Flipchart-Marker für jedes Team,Smartphone, Stativ, Tisch, Kreppband

Beamer, Laptop, PlenumProjektionsfläche

Stifte, Papier für Einzelarbeitjede/jeden Konfi

Plenum

Steffen Weusten / Konfis feiern Weihnachten

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9Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Vorbemerkungen

Konfis partizipieren am allgemeinen Priestertum. Ihnen kann zugetraut werden, einen Got-tesdienst zu entwickeln und anzuleiten. In der Vorbereitung setzen sie sich zunächst mit der Bedeutung von Weihnachten und mit Jesus Christus auseinander. Anschließend entwickeln sie Bausteine für einen Gottesdienst. Diese Bausteine können verwendet werden, um entweder mit den Konfis einen Gemeindegottesdienst oder auch in der Konfi-Gruppe einen Weihnachtsgottesdienst zu feiern. Vornehmlich wird hier aber angeregt, dass die Konfis zuhause einen Gottesdienst mit ihren Familien feiern. Es spricht zwar manches dafür, hier von einer Hausandacht zu sprechen. Im Folgenden wird aber von einem Gottesdienst die Rede sein. In diesem Jahr werden viele Familien nicht wie gewohnt in einen Weihnachtsgottesdienst gehen können. Sie können aber im Fami-lienkreis zuhause feiern. Wenn diese Feier als Gottesdienst bezeichnet wird, macht das deutlich: Diese Form ist nicht weniger wert als ein Gottesdienst in der Kirche. In Zeiten von Social Distancing ist es eine Form, sich dennoch gottesdienstlich mit anderen Menschen verbunden zu fühlen.

Material/Vorbereitung

• Papier, Stifte, Plakate• Pinwand• Smartphones der Konfis• Ggf. Beamer, Laptop, WLAN• Ggf. Einrichten eines Zumpad oder einer anderen Form der digitalen Pinwand

Überblick

1. Was feiern wir, wenn wir Weihnachten feiern?

2. Ein Blick in die Weihnachts-geschichte

3. Weihnachten geht nicht ohne ...

Andreas Behr

Gottesdienst für ZuhauseKonfis setzen sich mit der Bedeutung von Weihnachten auseinander und entwickeln Ideen für einen Hausgottesdienst

Andreas Behr / Gottesdienst für Zuhause

Foto: pixabay.com

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10Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

A B L A U F

1. Was feiern wir, wenn wir Weihnachten feiern?Die Konfis überlegen zunächst für sich oder in Partnerarbeit, wie sie diese Frage beantwor-ten. Ihre Antworten notieren sie auf einem Blatt Papier, in der Konfi-Mappe oder als Notiz im Smartphone.

Den Konfis werden nun vier mögliche Antworten auf diese Frage vorgegeben. Es sollte deutlich werden, dass dies nicht die besseren Antworten sind, sondern dass diese Ant-worten von Theologinnen und Theologen gefunden wurden, die genau wie die Konfis über die Frage nachgedacht haben: • Gott wird Mensch!• Gott kommt den Menschen sehr nah!• Gott schenkt uns seinen Sohn!• Der Mensch wird geboren, den Gott als Sohn auswählt!

Die Antworten werden auf vier Plakate geschrieben.Je nach Raumgröße(n) werden diese Plakate in verschiedenen Ecken verteilt. Noch besser ist es, wenn es im Gemeindehaus vier Räume gibt, die jeweils einem Plakat zugeordnet werden. Das Plakat hängt außen an der Tür und liegt in der Raummitte auf dem Boden, am besten in dreifacher Ausfertigung, so dass man es aus allen Richtungen gut lesen kann. Die Konfis tauschen sich nun darüber aus, was das Plakat bedeutet und inwiefern es die Frage »Was feiern wir, wenn wir Weihnachten feiern?« beantwortet.

Nach einer Weile wechseln die Konfis den Raum und diskutieren über ein weiteres Plakat. Es ist gut, wenn die Konfis sich über jedes Plakat austauschen können, allerdings sollte für jede Runde immer weniger Zeit eingeplant werden, damit es nicht langweilig wird.

Nun entscheiden sich alle Konfis, welches für sie die jeweils beste Antwort ist. Dabei neh-men sie auch ihre eigene Antwort noch mal zur Hand. Evtl. entscheiden sie sich dann für eine der vier vorgegebenen Antworten, weil diese der eigenen Antwort besonders nah ist. Alle Konfis schreiben auf, was die Antwort für sie bedeutet und warum sie ihnen wichtig ist. (Dies kann ggf. auch in Partnerarbeit geschehen. Es ist auch möglich, dass die Konfis Bilder gestalten statt Texte zu verfassen.)Ergebnisse werden an eine Pinwand gesammelt, in der KonApp gepostet oder digital zu-sammengetragen, z.B. in einem Zumpad1.

2. Ein Blick in die WeihnachtsgeschichteDie Kenntnis der Weihnachtsgeschichte nach Lukas kann bei Konfis nicht mehr voraus-gesetzt werden. In dieser Einheit wird angeregt, das Vorlesen der Weihnachtsgeschichte in den Hausgot-tesdienst einzubauen. Auch deshalb sollen die Konfis den Text kennenlernen. Dazu sollen sie verschiedene Übersetzungen lesen.

Impuls: Es gehört zu Weihnachten, dass die Weihnachtsgeschichte aus dem Lukasevan-gelium vorgelesen oder erzählt wird. In der Bibel findest du die Weihnachtsgeschichte bei Lukas 2,1-20.

Aufgabe: Lese dir verschiedene Übersetzungen durch. (Links zu Übersetzungen siehe un-ten.) Welche gefällt dir am besten? Welche ist besonders gut zum Vorlesen geeignet? Wel-che passt gut in einen Gottesdienst?

Material Sozialform

Plakate, Partnerarbeit,Stifte und Papier, Kleingruppen,Pinwand Einzelarbeit

Ggf. Laptop, Beamer, WLAN, Zumpad1

Bibel bzw. unterschiedliche Einzel- Übersetzungen der oder Weihnachtsgeschichte Partnerarbeitnach Lukas

Smartphones,Plakate mit QR-Codes,Stifte und Zettel,Pinwand

Ggf. Laptop, Beamer, WLAN, Zumpad

Andreas Behr / Gottesdienst für Zuhause

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11Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Luther 2017 (bibelserver.de): https://www.bibleserver.com/LUT/Lukas2

Über Bibelserver können die Konfis auch weitere Übersetzungen ansehen und vergleichen, z.B. Neue Genfer Übersetzung, Einheitsübersetzung oder Neues Leben Bibel, aber evtl. auch andere Sprachen.

Basis Bibel: https://www.die-bibel.de/bibeln/online-bibeln/lesen/BB/LUK.2/Lukas-2

Volxbibel: https://docs.google.com/document/d/1BdmNgrHi9B6GsCYMJMJmw283B_K5L5b-oBToLsrcNbM/edit

Leichte Sprache: Lukas 2,1-14: https://evangelium-in-leichter-sprache.de/lesejahr-a-heilige-nacht

Lukas 2,15-20: https://evangelium-in-leichter-sprache.de/lesejahr-a-weihnachten-am-morgen

Aufgabe: Was feiern wir, wenn wir Weihnachten feiern? Du hast dich für eine Antwort ent-schieden, die für dich am besten passt. Welcher Satz (Vers) aus der Weihnachtsgeschichte passt am besten zu deiner bevorzugten Antwort? Welcher Satz (Vers) erklärt am besten, was wir feiern, wenn wir Weihnachten feiern? Welche Übersetzung willst du für diese Auf-gabe nutzen?

Die Konfis kopieren jeweils den Satz, der für sie gut zu der in Schritt 1 »Was feiern wir, wenn wir Weihnachten feiern« ausgewählten Antwort passt. Sie können ihn aufschreiben aber ggf. auch etwas dazu gestalten und dann fotografieren.

Die Ergebnisse werden wieder auf einer Pinwand gesammelt, in der KonApp gepostet oder in einer digitalen Pinwand (Zumpad) zur Verfügung gestellt.

3. Weihnachten geht nicht ohne ...

Schritt 1: Weihnachten geht nicht ohne ...

Die Konfis schauen sich den Film »Das Weihnachtsessen« an. https://www.youtube.com/watch?v=UqAZ9-6HbYA

Die Konfis tauschen sich zunächst darüber aus, wie sie den Film fanden. Anschließend berichten sie sich gegenseitig, welche Familientraditionen es bei ihnen zum Weihnachtsfest gibt, aber auch, welche sie außerdem noch kennen. Hier kann noch mal eingespielt werden, dass es in vielen Familien Tradition war (und manch-mal bis heute ist), zuhause die Weihnachtsgeschichte zu lesen.

Die Konfis überlegen, was für sie unbedingt dazugehört, damit es wirklich Weihnachten wird. Außerdem denken sie darüber nach, was dieses Jahr besonders hilfreich sein könnte, um Weihnachten möglichst intensiv zu erleben.

Schritt 2: Gottesdienst planen

Die Konfis überlegen, wie sie die Elemente, die für sie wichtig sind, in einen Gottesdienst einbauen können – z.B. das festliche Essen in der Familie oder die Bescherung im Famili-enkreis oder der Besuch der Großeltern.

Andreas Behr / Gottesdienst für Zuhause

Material Sozialform

Beamer, WLAN, PlenumLautsprecher, Laptop

Zettel und Stifte,Pinwand

Schreibzeug Kleingruppen

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12Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Nun überlegen die Konfis, welche Elemente für den Gottesdienst gebraucht werden, den sie planen: Gebete, Psalm, Predigt, Lieder ... Dabei ist die Lesung (mit der sich die Konfis bereits beschäftigt haben) als einziges gesetzt.Daran anschließend teilen sie sich in Kleingruppen auf und erarbeiten die einzelnen liturgi-schen Stücke. Im Predigtteil kann ein Bild präsentiert werden, das im Vorfeld entstanden ist; es können aber auch Texte, Ideen oder weiterführende Gedanken aus den Vorarbeiten verwendet werden. Evtl. entscheiden die Konfis auch, mit der gottesdienstlichen Gemeinde den Film zu schauen.

Die Konfis werden angeregt, den Gottesdienst mit guten Wünschen für die Anwesenden und für sich selbst zu beschließen. Es bleibt ihnen freigestellt, ob sie diese Wünsche einfach vor-tragen wollen, in ein Gebet fassen oder als Segenszuspruch formulieren. Auch eine stilistische Mischung aus Vortrag, Gebetssprache und Segenszuspruch ist erlaubt. Ähnliches gilt für den Dankes-Teil, in dem Konfis die Möglichkeit haben, Dinge zu äußern, für die sie dankbar sind.

Nicht zu vernachlässigen sind auch Gestaltungsideen. Soll der Raum besonders hergerich-tet werden? Welche Lampen macht man an? Wann zündet man eine Kerze an? Werden Texte gemeinsam gesprochen? Kann jemand einen musikalischen Beitrag leisten? Wie ist die Sitzordnung?

Wenn die Konfis in dieser Einheit einen öffentlichen Gottesdienst vorbereiten, wird dieser natürlich auch gefeiert. Die Konfis übernehmen dabei alle von ihnen erdachten Teile auch in der Durchführung. Im Predigtteil können mehrere Konfis zur Wort kommen.

Die Ergebnisse, d.h. ein fertiger Gottesdienstablauf mit liturgischen Bausteinen werden für alle Konfis kopiert. So sind alle in der Lage, daraus einen eigenen Gottesdienst zu gestalten.

Schritt 3: Gottesdienst feiern

Die gottesdienstliche Feier zuhause ist keine Pflicht, aber die Konfis werden dazu ermutigt. Sinnvoll ist es, die Eltern zu informieren und besonders darin zu bestärken, ihren Kindern die Gestaltung zu ermöglichen. Trotzdem muss auch klar sein, dass der Hausgottesdienst eine freiwillige Aufgabe ist. Auch die Form kann dann noch variiert werden. Vielleicht mögen manche Konfis sich mehr ausdenken als sie tatsächlich mit ihrer Familie durchführen möchten oder können.

Anmerkung1. Zumpads sind Textdateien, die von verschiedenen Benutzerinnen und Benutzern gleichzeitig bearbeitet

werden können. Zumpads können ganz leicht unter www.zumpad.de eingerichtet werden.

Material Sozialform

Vorlagen für den FamilienkreisGottesdienst (im vorherigen Schritt erarbeitet)

Andreas Behr / Gottesdienst für Zuhause

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13Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Vorbemerkungen

Konfis, Seniorinnen und Senioren, Ehrenamtliche oder Schülerinnen und Schüler erarbeiten in diesem Workshop Möglichkeiten, Weihachten außerhalb von Gemeindeveranstaltungen oder der Familie für andere Menschen erfahrbar zu machen. Vier Stationen geben dabei unterschiedliche Impulse, wie Weihnachten unter Bedingungen von Covid-19 an Unbe-kannte (ggf. an ältere alleinstehende Menschen oder Wohnungslose) weitergegeben werden kann – in Form einer »Spur« (Licht, Stern), eines Wunsches, einer Geschichte oder eines Gesprächs, welches an Menschen über den Familien- und Freundeskreis hinaus adressiert wird: per Brief, per Anruf, persönlich bei einem Spaziergang durch das Dorf oder die Stadt. Ggf. können Pfarrämter, Gefängnis- oder Krankenhausseelsorgerinnen und -seelsorger einbezogen werden, die z.B. Briefe anonym weiterleiten.

Weihnachten führt normalerweise einen großen Teil der Bevölkerung in die Kirchen. Damit ist es das Fest, das über die Kerngemeinde hinausweist – in impliziter Referenz auf seinen biblischen Ursprung: Im Stall an der Krippe versammelte sich eine bunte, temporäre und unerwartete Mischung, quer durch soziale Schichten, Herkunftsorte und mitgebrachte An-liegen. Am Ende sind alle beschenkt wieder in ihr jeweiliges Leben zurückgegangen. In diesem Jahr wird Corona die Gepflogenheiten des Kirchgangs an vielen Stellen unterbre-chen, denn Weihnachten 2020 verlangt nach Alternativen zu großen Indoor-Events. Dieser notwendige Bruch wird hier als Einladung verstanden, unser Feiern des Weihnachtsfestes zu reflektieren und um Möglichkeiten zu entwickeln, die unter den aktuellen Bedingungen funktionieren und vielleicht auch darüber hinaus. Der vorgeschlagene Workshop verkörpert dabei den Versuch, Weihnachten weder auf das gottesdienstliche Geschehen noch auf den familiären Rahmen beschränkt zu denken: denn manchmal schließt die Kirchentür vielleicht aus, ob-wohl sie offen steht – und ebenso der exklusive Charakter des Familienfestes, so-weit Menschen dieser Rahmen nicht zur Verfügung steht (oder sie ihrerseits nicht dafür zur Verfügung stehen). Ausgangspunkt ist deshalb folgende Frage: Wie können sonst miteinander nicht verbundene Menschen auch ohne sozial integ-rative Gottesdienste an Weihnachten zusammenkommen? Ebenso sollen weih-nachtliche Routinen hinterfragt werden. Ohne den Wert gefestigter Traditionen zu schmälern, kann auch das Überraschende und Unberechenbare bejaht werden.

Eva Finkenstein / Gott kommt in die Welt – wir kommen in die Welt!

Eva Finkenstein

Gott kommt in die Welt – wir kommen in die Welt!Weihnachten als menschliche Bewegung und Begegnung nicht nur in Familie und Kirche. Ein Workshop für Konfis und die ganze Gemeinde

Überblick

Einstieg

1. Station: Ein unerwarteter Brief

2. Station: Gespräche mit Unbekannten

3. Station: Eine Weihnachts-spur

4. Station: Spaziergang der Wünsche

Fotos: pixabay.com

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14Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Prämisse ist dabei, dass die Bewegung Gottes in die Welt – biblisch als Überraschung, Unterbrechung und plötzliche Verbindung einander fernstehender Menschen an einem un-möglichen Ort beschrieben – nach wie vor gilt. Der spontane, integrative und temporäre Charakter der biblisch beschriebenen Miteinanders in der Heiligen Nacht soll Referenzpunkt folgender Überlegung sein: Was ist Weihnachten für mich – und wie gebe ich das weiter?

Folgende Aspekte stehen im Fokus: die soziale Durchmischung, die Überraschung bzw. Nicht-Routiniertheit und die Begegnung von Menschen. Dementsprechend soll der Work-shop Impulse zu Weihnachten als grenzüberschreitender Bewegung ermöglichen, gleich der Bewegung Gottes in die Welt, die sich von Mensch zu Mensch vollzieht – getragen von der Vorstellung, dass Gott zu Weihnachten Mensch wird und uns dementsprechend im Menschen begegnen kann. Gemeinsam mit Konfis oder anderen Gemeindegruppen sollen verschiedene Ideen solcher unerwarteten und temporären Begegnungen entwickelt werden, die im urbanen wie im dörflichen Rahmen Anwendung finden können.

Materialien/Umsetzung

• Raumsituation, die sowohl ein Plenum, die Arbeit an vier Stationen sowie individuelles Arbeiten ermöglicht;

• Die Mitarbeit von Teamerinnen und Teamern zur Betreuung der Stationen ist sehr sinn-voll, wenn diese Einheit ausschließlich mit Konfis durchgeführt wird.

• Flipchart, Flipchart-Marker;• Material Station 1: Briefpapier, Stifte, evtl. Briefmarken, ausgedruckte Weihnachtsge-

schichten und -gedichte, biblische Texte, Bilder, örtliches Telefonbuch; • Material Station 2: örtliches Telefonbuch, Papier und Stifte, ausgedruckte Weihnachts-

lieder, -geschichten und -gedichte;• Material Station 3: Bastelmaterial für Sterne und Lichter (z.B. Origami-Sterne für Tee-

lichter, Fröbel- oder andere Sterne), Papier und Stifte;• Material Station 4: Papier und Stifte, evtl. Briefpapier, ausgedruckte Weihnachtsge-

schichten, -gedichte und -lieder, Bastelmaterial (Kombination aus 1-3).

Art und Verwendung der Materialien hängen von der jeweiligen Umsetzung der Ideen ab. Die einzelnen Stationen des Workshops dienen dabei nur als Inspiration. Anstelle von Lich-tern oder Kerzen, die hier vorgeschlagen werden, können auch kleine Geschenke (z.B. Hygieneartikel und Lebensmittel für Wohnungslose) als »Weihnachtsspuren« hinterlassen werden. Diese müssten dann im Vorfeld konzipiert und den Teilnehmenden als Idee kom-muniziert werden, damit diese ggf. selbst Material dafür mitbringen (ebenso können sie die Idee mitnehmen und im Anschluss an den Workshop individuell realisieren). Ebenso kann sich der Workshop auf einzelne Stationen beschränken oder verschiedene Vorschläge miteinander kombinieren (Beispiel: Station 4). Alle hier gemachten Vorschläge können auch in Textform – etwa im Gemeindebrief, per E-Mail oder einem Brief an die Kon-fis – weitergegeben und individuell umgesetzt werden.

A B L A U F

EinstiegImpuls: Wann wird für mich Weihnachten? Was wünsche ich mir zu Weihnachten – was wünsche ich dir zu Weihnachten? Wer hat es an Weihnachten schwer?Aufschreiben, was ich zu Weihnachten gern weitergeben würde; hinterher Austausch in Murmelgruppen.Arbeit jeweils an einer oder an mehreren Stationen (1-3), in denen im Plenum jeweils die grundsätzliche Idee und Möglichkeiten der Durchführung besprochen werden; anschließend

Material Sozialform

Flipchart, Plenum,Papier/Stifte Einzelarbeit

Eva Finkenstein / Gott kommt in die Welt – wir kommen in die Welt!

Page 15: Konfis feiern Weihnachten · 2020. 10. 21. · 6 Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus,

15Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

ggf. individuelles Arbeiten an der Umsetzung (kann auch in Anschluss an den Workshop zuhause stattfinden); falls mehrere Stationen nicht möglich sind, wird gemeinsam die vierte Station durchgeführt.Abschlussrunde im Plenum: Wie möchte ich Weihnachten weitergeben?

1. Station: Ein unerwarteter BriefZiel dieser Station ist, einen Brief an eine Person zu schreiben, der für diese eine Überra-schung ist, der etwas von Weihnachten weitergibt und dessen Adressatin oder Adressat der Absenderin oder dem Absender unbekannt ist (oder auf andere Weise fremd: etwa durch Streit oder lange Kontaktlosigkeit).Der Inhalt des Briefes kann individuell erarbeitet werden; je nach gewählter Adressatin kann es sich um einen persönlich formulierten Text handeln, oder um einen Text, der sich an eine unbekannte Person richtet, an die man Weihnachten in Form entsprechender Wünsche oder Gedanken weitergeben möchte. Zur Inspiration können ausgelegte Weihnachtstexte dienen.Die Adresse des Briefes kann – soweit der Brief nicht persönlich adressiert wird – entweder per Zufall dem örtlichen Telefonbuch entnommen werden oder anonym an Seelsorgerinnen oder Seelsorger übergeben werden, die diesen z.B. innerhalb von Pflegeheimen, Kranken-häusern oder in einer JVA weiterleiten.

2. Station: Gespräche mit UnbekanntenDie »Gespräche mit Unbekannten« richten sich – ebenso wie der »unerwartete Brief« – an fernstehende Menschen, unbekannt oder durch bestimmte Ereignis entfremdet. Es kann sich also um einen Anruf bei einer mir bekannten Nummer handeln – oder um einen Anruf bei einer Nummer aus dem örtlichen Telefonbuch. Das »ideale« Szenario der zweiten Variante ist natürlich eine Person, die Weihnachten allein verbringt, sich einsam fühlt und plötzlich einen überraschenden Anruf erhält, der ihr gelegen kommt (ebenso könnte es eine Person sein, die Weihnachten nicht allein verbringt und sich über eine kurze Auszeit am Telefon freut). Realistischerweise muss jedoch damit gerechnet werden, dass es einige Anrufversuche braucht, bis ein Gespräch zustande kommt. Die an dieser Art der Weihnachtsweitergabe Interessierten darauf vorzubereiten, ist dringend not-wendig – vielleicht braucht es einige Anläufe, um bei der»richtigen«Person zu landen, der ein Anruf tatsächlich viel bedeutet. Abweisungen sollten auf keinen Fall persönlich genommen, sondern bei dieser Art der Zufälligkeit einkalkuliert werden.Inhaltlich kann Weihnachten dabei in Form von persönlichen Gedanken, einem Gedicht oder auch mittels der Bereitschaft und Zeit für ein spontanes Gespräch weitergegeben werden.

Eine Variante wäre, dass einbezogene Seelsorgerinnen, Seelsorger und Pfarrerinnen, Pfarrer die Gesprächswilligen an ihnen bekannte Personen vermitteln, die sich über einen Anruf freuen würden – indem sie die Möglichkeit kommunizieren, angerufen zu werden und die Te-lefonnummern der daran Interessierten weitergeben, soweit diese damit einverstanden sind.

3. Station: Eine WeihnachtsspurIdee der »Weihnachtsspur« ist die überraschende Weitergabe von Weihnachten in materi-eller Form. Diese kann vielfältig sein: eine Kerze, etwas Gebasteltes, ein Geschenk. Auch hier heißt die Devise: Nicht an Freundinnen und Familie, sondern an Fremde (oder mir bekannte Menschen, die aus bestimmten Gründen wirklich nicht damit rechnen)! Auf dem Dorf kann das eine Spur in einem Vorgarten drei Straßen weiter sein, in der Großstadt eine überraschende (liebevoll gestaltete oder durchdacht zusammengestellte) Gabe an Woh-nungslose oder Bettlerinnen oder Bettler; auch ein Give-Away an eine zufällige Begegnung beim Weihnachtsspaziergang oder am Vormittag des 24. Dezember im Supermarkt ist eine Möglichkeit! Die Übergabe oder das Hinterlassen der Spur kann und sollte natürlich möglichst kontaktlos und mit ausreichend Abstand erfolgen.Je nach Idee kann die Vorbereitung der Spuren (z.B. Basteln) innerhalb des Workshops oder zuhause individuell realisiert werden.

Material Sozialform

Plenum

Weihnachtstexte Kleingruppe(Gedichte, Geschichten, biblische Texte, Bilder)

örtliches Telefonbuch, KleingruppePapier und Stifte, ausgedruckte Weihnachtslieder, -geschichten und -gedichte

Bastelmaterial für KleingruppeSterne und Lichter (z.B. Origami-Sterne für Teelichter, Fröbel- oder andere Sterne), Papier und Stifte

Eva Finkenstein / Gott kommt in die Welt – wir kommen in die Welt!

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16Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

4. Station: Spaziergang der WünscheHierbei handelt es sich um die Kombination der anderen drei Möglichkeiten: Bei einem Weihnachtsspaziergang können – allein oder in einer Gruppe – Briefe oder gefaltete Zettel (mit einem Weihnachtswunsch, -gedicht o.Ä. in Textform), Spuren (Geschenk, Kerze) oder auch Gesprächsangebote weitergegeben werden, indem sie beim Weihnachtsspaziergang anderen Passantinnen oder Passanten in die Hand gedrückt, vor Türen abgelegt oder in Briefkasten geworfen bzw. mit geeignetem Abstand so kommuniziert werden (Gesprächs-angebot). Auch könnte Passantinnen oder Passanten das Angebot gemacht werden, ihnen (mit Abstand!) Lieder, Gedichte oder eine Weinachtsgeschichte vorzutragen.Das »Konzept« für den jeweiligen Spaziergang und was er beinhaltet kann individuell erar-beitet werden oder in einer Gruppe, die ihn gemeinsam durchführt.

Material Sozialform

Papier und Stifte, Kleingruppeevtl. Briefpapier, oderausgedruckte GesamtgruppeWeihnachtsgeschichten, -gedichte und -lieder, Bastelmaterial (Kombination aus 1-3)

Eva Finkenstein / Gott kommt in die Welt – wir kommen in die Welt!

Fotos: pixabay.com

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17Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Achim Plagentz

Krippe, Kirche, KonAppKonfi-Challenges zu Weihnachten mit der KonApp

Vorbemerkungen

In seinem Erklärvideo »Weihnachten« fragt der 14-jährige Nelian was an Weihnachten das wichtigste ist: Geschenke, Familie oder Kirchgang? Der Videoclip ist der Sieger-Beitrag des Young-Clip-Award des Medienhauses der EKHN im Jahr 2019/20 (www.youngclip.de).

Die drei Facetten, also Geschenke, Familie und Kirchgang bilden das Gerüst dieses Ent-wurfs, mit dem die Konfis auf Spurensuche in den biblischen Texten gehen und heraus-gefordert werden, an der diesjährigen Gestaltung des Weihnachtsfestes in der Gemeinde und in der Familie mitzuwirken. Dies geschieht durch drei Challenges: Das Basteln eines Geschenks, das Aufsuchen eines bedeutsamen Ortes, die Mitgestaltung der Familienfeier. Dabei helfen die Krippenfiguren – sowohl die der Gemeinde als auch die zu Hause – dabei, die Weihnachtsgeschichte zu re-inszenieren.

Die KonApp dient in diesem Entwurf dazu, Bibelstellen nachzuschlagen, eine Umfrage durchzuführen und Arbeitsergebnisse der Konfis zu sammeln und allen zur Verfügung zu stellen. (www.konapp.de)

Material/Vorbereitung

In der KonApp wird eine Umfrage vorbereitet:Was ist dir an Weihnachten am wichtigsten?• Geschenke• Zusammensein mit Familie• In die Kirche gehen

Video von Nelian: https://www.youtube.com/watch?v=Sah3VP-8Obo Für alle Konfis, die keine Krippenfiguren zu Hause haben, wird ein Fotosatz der Krippenfi-guren der Gemeinde erstellen.Bastelanleitungen und Material für eine Weihnachtsbastelei (z.B. Sterne). Das Gebastelte sollte beschriftet werden können.

Überblick

1. Erste Stunde: Einstieg/ Geschenk Jesus

2. Zweite Stunde: Auf dem Weg zu einem besonderen Ort

3. Dritte Stunde: Die Weihnachtserzählung in der Familie

Achim Plagentz / Krippe, Kirche, KonApp

Foto: Deutsche Bibelgesellschaft (dbg)

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18Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

A B L A U F

Erste Stunde: Einstieg/Geschenk Jesus

a) Erklärvideo als Einstieg (15 Min.)Die Konfi-Gruppe schaut Nelians Video »Weihnachten«.

Impuls: Nelian unterscheidet drei Dinge, die zu Weihnachten gehören: Geschenke, Zusam-mensein mit Familie, in die Kirche gehen.Nehmt an der Umfrage in der KonApp teil: Was ist dir an Weihnachten am wichtigsten?

Die Gruppe bespricht das Ergebnis der Umfrage und tauscht sich über den Videoclip aus. Mögliche Impulse: Nelian hat ja eine Erklärung, warum jungen Menschen die Geschenke wichtiger sind als alten Menschen ...Nelian erzählt, wie bei ihm der Heilige Abend abläuft. Ist es bei euch auch so?

b) Jesus als Geschenk – ein Motto finden (15 Min.)Die Gruppenleitung erläutert die mögliche Deutung, dass die Weihnachtsgeschenke daran erinnern sollen, dass Jesus selbst das Geschenk Gottes an die Menschen ist.Kleingruppen zu 3-4 Konfis überlegen sich ein Motto, das diesen Gedanken zum Ausdruck bringt (z.B. »Jesus, das Geschenk zu Weihnachten«, »Lass dich beschenken von Gott« etc.) und schreiben es auf ein Moderationskärtchen.Die Sprüche werden im Plenum vorgestellt und gewürdigt.

c) Erste Challenge: Geschenk basteln (60 Min.)Die Konfis basteln ein Geschenk (z.B. einen Stern) und beschriften es mit einem der Sprü-che, die sie ausgesucht haben.

Die Geschenke werden an Heilig Abend in einer Holzkrippe in oder vor der Kirche ausge-stellt. Die Besucher dürfen sich ein Geschenk mitnehmen (ggf. werden solche Geschenke auch in anderen Gemeindegruppen gebastelt).

Zweite Stunde: Auf dem Weg zu einem besonderen Ort

a) Wer wohin in der Weihnachtsgeschichte? (45 Min.)Die Konfis suchen sich (ggf. zu zweit oder zu dritt) eine Figur der (gemeindlichen) Weih-nachtskrippe aus.

Es bilden sich drei Gruppen:• Maria & Josef• Hirten• Weise/KönigeWer sich für eine Figur entschieden hat, die einer Gruppenbezeichnung entspricht (z.B. Hirte) ist dadurch bereits einer Gruppe zugeordnet. Wer eine Figur gewählt hat, die keiner Gruppenbezeichnung entspricht (z.B. Esel oder Schaf), kann sich einer Gruppe zuordnen und bringt dann die eigene Figur mit in den Erzählzusammenhang dieser Gruppe ein.

Impuls: »An Weihnachten geht man in die Kirche, oder? Jedenfalls zählt Nelian in seinem Video das zum Standardprogramm.Auch in der biblischen Weihnachtsgeschichte waren Menschen unterwegs von einem Ort an einen anderen.

Material Sozialform

Beamer, Laptop Stuhlkreis/ Kinosetting

Moderationskärtchen Stuhlkreis, Gruppenarbeit

Bastelanleitung, EinzelarbeitBastelmaterial

Krippenfiguren, GruppenarbeitSprechblasen (Papier)

Achim Plagentz / Krippe, Kirche, KonApp

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19Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Lest es nach. Die Gruppe der Weisen in Matthäus 2,1ff. die anderen in Lukas 2,1ff.

Aufgabe: Erstellt eine Fotostory nur mit euren Figuren, wie sie aufbrechen, unterwegs sind und ankommen (maximal drei Bilder!). Beschriftet dazu Sprechblasen. Ladet die Bilder an-schließend in den Gruppenfeed der KonApp.

(Bei großen Gruppen werden die Kleingruppen geteilt, es entstehen mehrere Fotostorys zu den gleichen Figuren.)

b) Fotostorys betrachten (15 Min.)(In einer Pause können die Fotostorys aus dem Backend im Administrationsbereich her-auskopiert und zu einer Dia-Show zusammengestellt werden.)

Im Plenum werden die entstandenen Foto-Storys über den Beamer gezeigt und gewürdigt.

c) zweite Challenge: Mein »Weihnachtsort« an Heilig Abend (20 Min.)Impuls: Gibt es einen Ort (nicht zu Hause), der für dich unbedingt zu Weihnachten gehört? Also in dem Sinn: Wenn ich an Weihnachten nicht am Ort XY war, dann ist nicht richtig Weihnachten?Überlege dir diesen Ort, dann tut euch zu dritt zusammen und erzählt euch von ihm. Schreib den Ort danach als Feed in die KonApp. Schreib einen Satz dazu, was für dich das Besondere an diesem Ort ist.

Eure zweite Challenge: Sorge dafür, dass du über die Weihnachtstage an diesen Ort gehen kannst. Nimm die Krippenfigur, mit der du heute gearbeitet hast, aus eurer Krippe zu Hause dorthin mit. Mach, wenn du da bist, ein Foto mit der Krippenfigur an diesem Ort und poste es in der KonApp.

(Wenn es partout nicht geht, dass du über Weihnachten diesen Ort aufsuchen kannst, dann besorge dir ein Bild von dem Ort, und fotografiere deine Krippenfigur mit diesem Bild im Hintergrund.)

Dritte Stunde: Die Weihnachtserzählung in der Familie

a) Die heilige Familie (20 Min.)Impuls: In dem Video von Nelian ist das Zusammensein in der Familie das dritte, was an Weihnachten wichtig ist. Auch in der biblischen Weihnachtsgeschichte geht es um eine Familie. Heute schauen wir an, was die alles erleben. Dazu teilen wir euch in drei Gruppen auf. Jede Gruppe liest eine kurze Geschichte.

(KonApp, Basisbibel)• Josef will Maria verlassen (Mt 1,18-25)• Weg nach Bethlehem (Lk 2,1-7)• Flucht vor Mördern (Mt 2,13-15)

Impuls: In jeder Geschichte macht die kleine Familie ganz schön was durch. Überlegt in eurer Gruppe, was es braucht, um so eine schwierige Situation zu bestehen. Geduld? Mut? Vertrauen? Tatkraft? Schreibt die Eigenschaften auf die Kärtchen und bringt die Kärtchen mit in die große Runde.Überlegt, wer von euch die Geschichte allen anderen nacherzählt.

b) Was eine Familie braucht (15 Min.)Das Plakat liegt in der Mitte.

Material Sozialform

Laptop, Beamer Stuhlkreis

Fotosatz der Krippenfiguren aus der Gemeinde

3-4 Moderationskarten Gruppenarbeitpro Gruppe

Plakat mit Überschrift Stuhlkreis»Eine Familie braucht …«

Achim Plagentz / Krippe, Kirche, KonApp

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20Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Die Konfis erzählen die Geschichte kurz nach, die sie gelesen haben. Dann stellen sie ihre Kärtchen vor und legen sie auf das Plakat.

c) dritte Challenge: »Krippenspiel« mit der Familie (40 Min.)Impuls: Viele von den Eigenschaften, die wir gesammelt haben, sind nicht einfach so da. Sie entstehen, indem die Familie etwas gemeinsam erlebt oder etwas unternimmt. Spielen ist dafür eine gute Übung. Darum geht es auch in eurer dritten Challenge.

Eure dritte Challenge: Sorge dafür, dass die Weihnachtsgeschichte an Heilig Abend mit Hilfe der Krippenfiguren in eurer Familie nachgespielt wird. Wie, das müsst ihr selbst überlegen und vorbereiten. Bedingung: alle Familienmitglieder müssen irgendwie einbezogen werden und die Krip-penfiguren werden genutzt. Macht an Heilig Abend ein Foto von dem Spiel und postet es auf der KonApp.

Die Konfis werden in Gruppen (3-4 Konfis) aufgeteilt. Jede Gruppe denkt sich eine Form aus.Mögliche Ideen/Anregungen: • ein kleines Krippenspiel der Weihnachtsgeschichte, für die ein Dialog geschrieben wird.

Jedes Familienmitglied übernimmt dann eine Rolle (= Krippenfigur).• Lesung der Weihnachtsgeschichte (oder eines Krippenspiels) in verteilten Rollen (du

gestaltest für jede Rolle ein typisches Requisit).• Für jede Figurengruppe wird ein Weihnachtslied aus dem EG ausgesucht. Wer die Figur

hat, singt das Lied vor.• Die Gruppe entwirft ein Brettspiel zur Weihnachtsgeschichte. Die Krippenfiguren sind

die Spielfiguren, es gibt Aktionskarten mit Anspielungen auf die Weihnachtsgeschichte (z.B. Herbergssuche, 1 x aussetzen).

• …

d) Präsentation der »Krippenspiele« (15 Min. oder mehr …)Abschließend präsentieren die Gruppen ihre Spielidee. Die Produkte werden gewürdigt.

Die Leitung gibt bekannt, welcher Preis für die Gruppe winkt, wenn die Challenges bestan-den werden – und was das Kriterium für das Bestehen ist (Mindestanzahl an Posts etc.).

Es ist schön, wenn in dieser Konfi-Stunde noch Zeit für einen ad-ventlichen Ausklang ist, z.B. mit Plätzchen und Heißgetränken. Vielleicht können einzelne Krip-penspiele hier bereits angespielt werden.

Material Sozialform

Papier, Pappe, GruppenarbeitScheren, Stifte, Kleber

Ggf. Plätzchen, StuhlkreisHeißgetränke, Weihnachtsmusik etc.

Achim Plagentz / Krippe, Kirche, KonApp

Foto: pixabay.com

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Ulrike Treu

Krippenspiel in der TüteKonfis entwickeln Krippen(spiele) to go

Vorbemerkungen

Die Konfirmandenarbeit der letzten Monate war geprägt durch ein Auf und Ab. Bezie-hungsbildung auf Abstand, Gruppenerfahrung digital, Gemeindeleben eher dürftig. Nun steht eine ebenso unsichere Advents- und Weihnachtszeit bevor. Was das für die Konfis und ihre Beziehungssysteme bedeuten wird, weiß heute noch niemand. Im Jahr 2020 war, ist und wird alles anders als gewohnt. Das lässt auch neue Möglichkeiten entstehen. Von daher möchte ich mit den Konfis zum nächsten Treffen (völlig anpassbar auf analog, digital, kurz oder lang, in Klein- oder Großgruppe) auf die Gemeindesituation zum Weihnachtsfest aufmerksam machen und sie mitnehmen in die Gestaltung des Heiligen Abends. Entstehen soll ein »Krippenspiel zum Mitnehmen«, welches die Konfis selbst entwerfen und das dann am 24.12. in, vor oder an dem Kirchengebäude für Gemeindemitglieder zum Mitnehmen und Nachspielen bereit liegt. Damit soll die Weihnachtsbotschaft von allen, die vorbeigehen, in die sozialen Bezugssysteme getragen werden bzw. dort ihre je eigene Form der darstel-lenden Verkündigung erhalten.Nach der Annäherung an das Thema »Krippenspiel am Heilig Abend« folgt eine kreative Phase. Die Konfis sollen überlegen (zu zweit oder in Kleingruppen), was auf der Grundlage des lukanischen Textes für sie zum Krippenspiel dazu gehört. Welche Person, welcher in-haltliche Schwerpunkt, welche Worte, welche Aussagen: Beispielsweise können die Konfis überlegen, welche Worte es genau waren, die Maria in ihrem Herzen bewegte. Dann sollen sie überlegen, wie man dies zu einem »Krippenspiel zum Mitnehmen«, das am Heilig Abend an der Kirchentür (oder aus der Krippe in der Kirche) für alle Menschen, die vorbeikommen, zum Mitnehmen ausliegt, umsetzen kann. Je nach Kirchenbindung, Krippenspielerfahrung, örtlichen Gegebenheiten und Lust an kreativer Gestaltung, hat man hier einen großen Spiel-raum. Denkbar ist auch, dass eine Konfi-Gruppe ein Krippenspiel als Video gestaltet; dann kann in der Tüte der QR-Code liegen, mit dem man zum Video geleitet wird. Falls die Ausarbeitung eines Krippenspiels zu aufwändig sein sollte, kann als Alternative auch eine Krippe in die Tüte gepackt werden, d.h. Konfis stellen dann eine Krippendarstellung zusammen, die die Menschen zuhause wieder aufbauen können. Es sollte vorher überlegt werden, wie groß die Auflage des Krippenspiels bzw. der Krippe in der Tüte sein kann. Das hängt unter anderem von den Inhalten ab. Befindet sich ledig-lich der Text des Krippenspiels in der Tüte, können recht viele Tüten gepackt werden. Materialien dagegen müssen gekauft, besorgt oder gebastelt werden (oder es müssen zumindest Vorlagen für das Basteln zuhause auf geeig-netes Papier kopiert werden). Es ist zu überlegen, ob die Konfis evtl. nur für einen bestimmten Personenkreis Krip-penspiele in der Tüte produzieren, z.B. für sich selbst und für den Seniorenkreis.

Material/Vorbereitung

• Tüten aus Papier oder Stoffbeutel, bunte Bänder• Stifte, Papier, Zeitungen, Kleber, Scheren• Teelichte oder kleine Kerzen, Streichholzpäckchen,

Strohsterne, Münzen, kleine Döschen und ähnliches Spielmaterial

Überblick

1. Konfis entdecken für sie wichtige Personen/ Elemente der Weihnachts-geschichte

2. Konfis entwickeln ein Krippenspiel bzw. eine Krippe to go

Ulrike Treu / Krippenspiel in der Tüte

Foto: pixabay.com

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Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

A B L A U F

Meine eigene KrippenspielerfahungDie Konfis tauschen sich über eigene Erfahrungen mit Krippenspielen aus. Manche werden selber schon teilgenommen haben. Andere haben zumindest schon Krippenspiele erlebt. Als Impuls können den Konfis Satzanfänge gegeben werden, die sie ergänzen sollen: • Ich erinnere mich noch, dass …• Heilig Abend bedeutet für mich …

Wenn es sich ergibt, dann soll es auch erlaubt sein, über andere Erinnerungen und Erfah-rungen rund um das Weihnachtsfest zu sprechen. Das erweitert nicht nur die Perspektive, sondern es bezieht auch die Konfis mit ein, die noch gar nicht mit einem Krippenspiel in Berührung gekommen sind.

Krippenspiel Die Konfis haben nun die Aufgabe, ein Krippenspiel zu gestalten, das Menschen zuhause spielen können. Zur Vorbereitung lesen sie dazu die Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium. Zuerst werden dann Verständnisfragen geklärt. Anschließend sammeln die Konfis, welche Teile in ihrem Krippenspiel vorkommen sollen. Die Konfis überlegen nun im Plenum, was alles zu ihrem Krippenspiel dazugehört: • Welche Rolle ist unverzichtbar? • Wie kann ein Krippenspiel für zu Hause aussehen? • Welchen Szenen gibt es?• Braucht es Spielfiguren?• Braucht es Accessoires, die für alle in der Tüte sind? • Was muss außer dem Krippenspieltext noch mit rein? Kerze? Krippe? Stroh? Stern?

In Kleingruppen arbeiten die Konfis dann die Teile des Krippenspiels aus. Einige Gruppen schreiben die Szenen. Andere fertigen Spielmaterial an oder besorgen entsprechendes Material. Eine Gruppe kann auch einen Begleittext schreiben, in dem erklärt wird, was die Menschen mit dem Krippenspiel genau machen sollen. Eine Gruppe kann sich überlegen, wie sie das Krippenspiel in der Tüte bewerben wollen, damit die Menschen in der Gemeinde sich gern eins abholen. Das Spielmaterial sollte recht einfach gehalten werden. Am besten geeignet sind Kopier-vorlagen, die später vervielfältigt und ggf. auch von den Menschen zuhause erst ausge-schnitten werden können. Einfache und kostengünstige Materialien, wie z.B. Teelichte, aber evtl. auch Mensch-ärge-redich-nicht-Figuren, können den Inhalt der Tüte ergänzen.

Alternative: Krippe in der TüteStatt eines Krippenspiels können die Konfis auch eine Krippe zusammenstellen und ge-stalten. Auch hier ist darauf zu achten, dass die Bestandteile ohne großen Aufwand vervielfältigt werden können. D.h. es sollten Vorlagen erstellt werden, die man leicht auf dem Kopierer vervielfältigen kann. Dazu kommen Materialien, die kostengünstig in größeren Mengen zu bekommen sind, wie etwa Teelichte oder Schmucksterne.

PräsentationBevor die Tüten gepackt werden, stellen alle Kleingruppen ihre Arbeitsergebnisse im Ple-num vor. So wird für die Konfis unmittelbar erfahrbar, dass sie Teile eines Ganzen entwickelt haben.

Material Sozialform

Plenum oder Kleingruppen

Bibeltext Lk 2,1ff. Plenum

Ggf. Bastelmaterial, Kleingruppenggf. fertige Spielmaterialien

Plenum

Ulrike Treu / Krippenspiel in der Tüte

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23Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

1. Projektbeschreibung

Go – tell it on the streets. Die Weihnachtsgeschichte ist von jeher zum Weitererzählen gedacht. Nichts anderes passiert in allen Weihnachtsgottesdiensten. Als Predigttext für den 1. Weihnachtsfeiertag ist Tit 3,4-7 vorgesehen. Der Text spricht von einer Epiphanie Gottes in der Welt: dessen Freundlichkeit und Menschenliebe durchbrechen Altbekanntes. In diesem Jahr stellen sich mit diesem Text die Fragen: Wie kann unter der gebotenen Vorsicht und mit Abstand von Gottes Menschenfreundlichkeit und Liebe erzählt werden? Welche Formen lassen seine Barmherzigkeit für alle Menschen greifbar werden, ohne dass dafür Kirchenschwellen überschritten werden müssen? Neben allen Problemen bie-tet die ungewohnte Situation auch die Chance, die Bewegung Gottes zu den Menschen aufzugreifen und als Kirche mit Gottes Menschenliebe im Gepäck zu den Menschen zu gehen als Unterbrechungsform des weihnachtlichen Alltags. Dieses Unterwegssein wird damit zum Versuch einer performativen Umsetzung des Weihnachtsgeschehens, wie es eben auch im Titusbrief zum Ausdruck kommt, und holt das Predigen von Weihnachten auf die Straße.

2. Ideen zur Umsetzung

Weihnachten unterwegs auf der Straße geht vom Prinzip der Straßenmusik aus: ein Pro-gramm wird auf der Straße zu Gehör gebracht. Menschen versammeln sich darum. Fens-ter werden geöffnet. Für eine kurze Zeit wird ein Gemeinschaftserlebnis ermöglicht. Auch kirchenmusikalische Ensembles sind auf diese Weise in der Adventszeit unterwegs. Daran schließt die Idee an.Folgende Punkte sind grundsätzlich und unter den Bedingungen einer Pandemie beach-tenswert: • Dass das Programm auf der Straße stattfindet, bedeutet einerseits eine leichtere Er-

möglichung etwa gemeinsamen Singens, zugleich stellt sich die Frage nach transpor-tablen Übertragungsgeräten oder Programmelementen, die ohne Verstärker auskom-men.

• Das Programm ist planbar, das Verhalten der Zuhörenden ist es nur begrenzt. Teilneh-mendenlisten sind hier nicht geboten, wodurch sich aber eine größere Verantwortung für Abstandsregeln ergibt. Die Gruppe der Mitwirkenden ist in jedem Fall entsprechend zu dokumentieren, um den Schutzmaßnahmen gerecht zu werden.

• Zuhörende und Zusehende können ihre Distanz zum und Partizipation am Geschehen auch in der Entfernung zu ihm selbst bestimmen. Alle im Blick zu behalten und dabei Distanzen zu respektieren, ist Aufgabe der Programmgestaltung.

• Die Idee ist den ganzen Advent über aber auch an den Weihnachtstagen selbst um-setzbar. Sinnvollerweise wird eine Zeit gewählt, innerhalb derer Menschen in ihren Woh-nungen zu vermuten und ansprechbar für Geräusche von außen sind. Auf weihnachts-leeren Straßen sind Umgebungsgeräusche und verkehrsbedingte Beeinträchtigungen wahrscheinlich geringer als an Werktagen. Wo ein Advents- oder Weihnachtsmarkt pandemiebedingt ausfallen muss, kann das angebotene Programm teilweise ein Ersatz sein. Dabei ist der Eventcharakter und dementsprechend die zeitliche Begrenzung im Blick zu behalten.

• Es bieten sich Vernetzungen mit anderen Gruppen der Gemeinde an. Blechbläserinnen und -bläser erhöhen beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, durch geschlossene Fens-

Jan Quenstedt, Teresa Tenbergen

Go – tell it on the streetsKonfis bereiten ein weihnachtliches Straßenprogramm vor und führen es auf

Überblick

1. Projektbeschreibung

2. Ideen zur Umsetzung

3. Material/Vorbereitung

4. Exemplarischer Ablauf einer Konfi-Einheit

Jan Quenstedt, Teresa Tenbergen / Go – tell it on the streets

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Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

ter überhaupt gehört zu werden. Wo Verbindungen in die Stadtteilarbeit und/oder Öku-mene bestehen, können außerdem andere Gruppen bzw. Institutionen angesprochen werden. Für die Konfis ergeben sich dadurch im besten Fall Kontakte, die über den Kontext der Konfirmationsvorbereitung hinausreichen. Die Gruppen, die dann unterwegs sind, müssen also nicht nur aus Konfis bestehen, sollten aber konstant bleiben.

• Denkbar wäre es auch, die Aktion pantomimisch durchzuführen, also durch Standbilder, tänzerische Sequenzen und stummes Theater. Das kann durch Texttafeln, die durchs Bild getragen werden, Ergänzung finden. Im Hintergrund kann Musik über eine Blue-Tooth-Box abgespielt werden. (Dieses Beispiel dient dem exemplarischen Ablauf der Konfi-Einheit als Grundlage, s.u.)

• Der Vorbereitungsaufwand kann relativ gering gehalten werden und es gibt eine hohe Flexibilität, wenn sich Hygieneauflagen etc. verändern.

• Ggf. können Eltern der Konfis oder andere Gemeindeglieder als Verbindung zwischen der Gruppe und den Zuhörenden, aber auch als (seelsorgliche) Ansprechpartner für Passanten und Anwohnerinnen, zur Verfügung stehen.

3. Material/Vorbereitung

Die Wahl des Materials hängt sehr von der Gestaltung des Programms durch die jeweiligen Gruppen ab. Hier sind einige Möglichkeiten zusammengestellt:

Ein niedrigschwelliger Zugang zur weihnachtlichen Botschaft liegt in Weihnachtsliedern. Eine Zusammenstellung von Liedern, die den Jugendlichen gefallen, kann in der Vorbereitung auch das Gespräch über die Inhalte anregen. Selbstgestaltete Liederhefte können den Umstehenden ggf. ausgehändigt und geschenkt werden. Je nachdem, ob Verstärkersysteme genutzt werden können und sollen, kann die Weih-nachtsgeschichte als Lesung, in selbst geschriebenen Texten der Jugendlichen oder als Vor-Ort-Inszenierung unter Einbeziehung der Umstehenden ins Programm integriert werden. Auch ohne Worte lassen sich vermittelnde Wege finden. Bei Darstellungsformen ist das Pro-blem der Sichtbarkeit einzubeziehen, möglich wäre, Figuren an Besenstielen zu verwenden. Spannend ist es, die Situation, selbst unterwegs zu sein, mit der Weihnachtsgeschichte in Beziehung zu setzen. Segensworte können mit Wunderkerzen und auf Abstand von der Gruppe an die Umste-henden weitergegeben werden. Oder es gibt Laternen, von denen aus ein Kerzen-Licht mit nach Hause gegeben werden kann. Wenn möglich, kann das Kerzenlicht am Friedenslicht von Bethlehem entzündet werden. Zu überlegen ist, ob selbstgestaltete Weihnachtskarten aus der Gemeinde verschenkt werden können. Das stärkt den Bezug zwischen Gemeinde und Beschenkten und ist ein praktischer Ausdruck der Menschenfreundlichkeit zwischen (noch) Fremden. Wo es möglich ist, kann die Karte im Gemeindekindergarten oder in Kin-dergruppen gestaltet werden. Auch andere Give-Aways sind denkbar und gut vorzubereiten: Weihnachtgeschichte für Zuhause, Engel aus Musterbeutelklammern, Weihnachten in der Streichholzschachtel etc.

Jan Quenstedt, Teresa Tenbergen / Go – tell it on the streets

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25Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

4. Exemplarischer Ablauf einer Konfi-Einheit

A B L A U F

Einstieg ins ThemaDen Konfis wird die Weihnachtsgeschichte nach Lukas 2,1-18 vorgelesen oder erzählt. Dabei sollte eine für Konfis gut verständliche Übersetzung gewählt werden. Gut geeignet ist hier die Neue Genfer Übersetzung, die Vers 17-18 so wiedergibt: »Nachdem sie [das sind die Hirten] es gesehen hatten, erzählten sie überall, was ihnen über dieses Kind ge-sagt worden war. Und alle, mit denen die Hirten sprachen, staunten über das, was ihnen da berichtet wurde.«Es ist im griechischen Text nicht ganz eindeutig, ob die Hirten »überall« erzählten, was sie von dem Kind gehört hatten, oder ob sie es nur den Anwesenden erzählen. Hier soll davon ausgegangen werden, dass die Hirten das »Wort ausgebreitet« also gestreut haben.

Impuls: Stellt euch einmal vor, ihr seid die Hirten.Es heißt ja, dass ihr überall erzählt, was ihr über das Kind wisst. Was genau erzählt ihr denn?

Die Konfis tragen zusammen, was die Hirten erzählt haben könnten.

Impuls: Ihr seid ja die Hirten. Stellt euch vor, ihr würdet plötzlich durch einen Riss im Raum-Zeit-Kontinuum in unser Dorf (unsere Stadt) zu uns heute katapultiert. Was sagt ihr, die Hirten, uns Menschen heute? Was ist euch besonders wichtig an der ganzen Geschichte. Was müssen die Menschen auf jeden Fall hören und erfahren, damit es für sie auch in die-sem Jahr wirklich gute Weihnachten werden.

Die Konfis tragen ihre Ideen zusammen. Sie werden auf Moderationskarten (oder auf einem Flipchart) festgehalten.Die Konfis können in der Rolle der Hirten schon ins Spiel kommen: Sie stellen mit Stand-bildern, kleinen Stegreifspielen oder evtl. auch in einem spontanen Tanz dar, wie die Hirten agieren, wenn sie ihre Botschaft ausbreiten. Hier können zwischendurch auch Kleingruppen gebildet werden.

Wichtig ist, dass die Konfis am Ende dieses Teils wieder aus der Rolle der Hirten entlassen werden, damit sie im Folgenden als Konfis agieren können: Danke an die Hirten; ihr seid jetzt wieder Konfirmandinnen und Konfirmanden.

Aufgabe: Go – tell it on the streetsDie Konfis erfahren nun, welche Aufgabe sie haben. Sie sollen eine Performance erarbeiten, die an verschiedenen Orten aufgeführt werden kann, die wesentliche Inhalte bzw. Bot-schaften der Weihnachtsgeschichte vermittelt und die möglichst den Zuschauenden – die im Rahmen der Hygienebestimmungen auch beteiligt werden dürfen – ein weihnachtliches Gefühl vermitteln, bzw. sie in Weihnachtsstimmung versetzt.

Dazu kann es hilfreich sein, zu überlegen, was den Menschen dieses Jahr zu Weihnachten unter Corona-Bedingungen besonders fehlt.

Die Konfis können sich aus einem Ideen-Pool (s.o.) bedienen. Oder es wird vorgegeben, wie die Performance in Grundzügen aussehen soll. Hier wird im Folgenden davon ausgegangen, dass die Konfis eine Performance planen, die ohne Worte auskommt, d.h. eine Darstellung bietet, die aus Gesten, Standbildern, Bewe-

Material Sozialform

Moderationskarten, Plenum,Pinwand, Ggf. KleingruppenText Lk 2,1-18

Ideenpool (s.o.) Plenum, Ggf. Kleingruppenarbeit zwischendurch

Jan Quenstedt, Teresa Tenbergen / Go – tell it on the streets

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26Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

gungen oder stummen Theaterszenen besteht. Dazu können Texttafeln angefertigt werden, die an den Zuschauenden vorbeigetragen werden. Außerdem sollte über eine Blue-Tooth-Box Musik eingespielt werden, die einerseits stimmungsvoll ist, andererseits aber auch »Wumms« haben darf, um Menschen aufmerksam zu machen.

Organisatorische FragenZuerst wird der Rahmen abgesteckt. Das verhindert, dass die Konfis sich etwas ausdenken, was dann hinterher gar nicht umgesetzt werden kann.Zu klären sind unter anderem folgende Fragen: • Wann soll das Programm stattfinden? • Welche Straßen/Plätze/Orte wären geeignet? • Wer kann noch angefragt werden? • Welche technischen Voraussetzungen sind gegeben? • Wird die Aktion vorab bekannt gemacht? Wie?• Wer ist wofür verantwortlich?

Alle Ergebnisse werden auf einem Flipchart festgehalten.

Inhalte finden – Drehbuch schreibenDie Gruppe verständigt sich über mögliche Inhalte: Was soll bei Weihnachten unterwegs auf der Straße passieren? Was soll dargestellt werden? Dabei können die Ideen der »Hirten« aufgenommen werden.

Am Ende der Performance soll ein Weihnachtssegen stehen, der möglichst zu Herzen geht (vgl. Lukas 2,19).

Nun schreiben die Konfis – evtl. zunächst in Kleingruppen – ein Drehbuch. Dabei werden zunächst Standbilder, Bewegungen und Gesten genau beschrieben. Es ist hilfreich, diese »Bilder« schon einmal zu stellen und mit dem Smartphone zu fotografieren. Mittels Laptop und Beamer können die Bilder später im Plenum allen gezeigt werden. So lässt sich leichter erklären, wie man sich die Sequenzen vorzustellen hat.

RequisiteNun muss noch die Requisite zusammengestellt werden. • Braucht es Kostüme oder zumindest bestimmte Kleidung?• Die Texttafeln müssen angefertigt werden. (Am besten Plakate auf feste Pappen kleben

und diese an einer Stange befestigen. Achtung: Bei Aufführungen in Dämmerung oder Dunkelheit braucht es helfende Personen, die mit Taschenlampen auf die Texttafeln leuchten.)

• Musik muss ausgesucht werden.• Technik muss bereitgestellt werden.• Ggf. müssen Accessoires besorgt werden, z.B. Wunderkerzen.

Zuletzt werden die Rollen verteilt.

StattfindenDie Performance sollte natürlich geprobt werden, dabei soll aber nicht übertrieben werden: Das Programm als Programm nicht überhöhen! Der Ablauf muss allen in etwa klar sein, Sprechproben sind mit Technik sinnvoll, aber das Geschehen bleibt live und muss ggf. an konkrete Situationen angepasst werden. Und: Es darf und sollte auch den Gestaltenden Spaß machen!

Material Sozialform

Flipchart Plenum

Smartphones, Plenum,Laptop, KleingruppenBeamer

Material für KleingruppenKostüme,Technik, weitere Accessoires

Jan Quenstedt, Teresa Tenbergen / Go – tell it on the streets

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27Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Vorbemerkungen

Das Jahr 2020 wird eingehen in die Geschichte als »Jahr, in dem alles anders war«. Auch die Weihnachtsgestaltungen werden kreativ umgesetzt. Doch ein Krippenspiel scheint un-verzichtbar. Daher der Vorschlag, (nicht nur) mit den Konfis ein Krippenspiel in Stationen zu feiern.Die Krippenspiel-Geschichte wird auf verschiedene Stationen aufgeteilt. Die Menschen werden in kleinen Gruppen bzw. Familienverbänden von einem der Könige von Ort zu Ort geleitet. An jeder Station wird die Szene daher mehrfach gespielt. Es sollte also für jede Station mehrere Besetzungen geben, die die Szene hintereinander in Schichten spielen. Pro Durchlauf dauert das Krippenspiel ca. 45 Minuten. Es erfordert mindestens 25 Mitspielende, gern mehr, um die Gruppen zu geleiten.(Alternativen: Die Gruppen ziehen selbsttätig. Oder die Gruppen werden von anderen Figuren der Geschichte begleitet, dann einfach die Texte anpassen.)• Ist es möglich, in Stationen um die Kirche herum zu wandern?• Können Sie besondere Plätze nutzen: Marktplatz, ein Park, Parkplatz eines Discounters

oder Einkaufszentrums, ein Sportplatz?• Haben Sie für Ihre Idee die passende Technik bzw. kann Sie jemand darin unterstützen?• Gibt es ein großes Team aus Konfis, Teamerinnen und Teamern oder finden Sie Men-

schen unterschiedlichen Alters für Ihr Lieblings-Weihnachtsprojekt?• Oder gestalten Sie mit einer kleinen, feinen Gruppe das Angebot?• Ein letzter Check: welches sind die aktuellen Bestimmungen in Ihrem Bundesland?• Es hilft, wenn der Startpunkt gut mit »Einbahnstraßen« und Abstandshaltern »Hier darfst

du sein« oder »schön, dass du da bist« gekennzeichnet ist, bzw. wenn einige ältere Jugendliche oder Erwachsene liebevoll unterstützen und erklären, wie die Abläufe sind.

• In der Ankündigung des Krippenspiel-Wegs wird die Anfangszeit fluide ausgewiesen: Startort X, alle 7-10 Minuten zwischen Y-Uhr und Z-Uhr kann eine Gruppe starten.

Irmela Redhead

Mit den Königen losgehen – ein Weg zur KrippeEin Krippenspiel für draußen in Stationen (nicht nur) mit Konfis

Irmela Redhead / Mit den Königen losgehen – ein Weg zur Krippe

Foto: pixabay.com

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28Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

• Selbstverständlich können Sie Texte und Stationen zusammenlegen bzw. variieren, je nach Ihren Gegebenheiten vor Ort.

• Es ist okay, wenn die Texte den Spielenden vorliegen – vielleicht auf besonderem Papier gedruckt.

• Für jede Gruppe, die geführt wird, wird ein »König« benötigt. Also werden vermutlich mehr als drei heilige Könige gebraucht.

Material/Vorbereitung

Wichtig ist, dass alle genau wissen, was sie wo tun – daher gerne Proben ansetzen (wie sonst ja auch), ggf. mit den einzelnen Kleingruppen proben, da die Abstandsregeln dann einfacher einzuhalten sind.

A B L A U F D E R S T A T I O N E N

Für die wartenden Ankommenden kann ein »römischer Wächter« auf und nieder gehen, evtl. trommeln: »Hört, ihr Leute, hört alle her!Der große Kaiser Augustus lässt verlauten:alle Menschen sollen gezählt werden.Geht dafür alle in eure Geburtsstadt!«

Tisch mit »römischen Wächtern«:Kurz vor dem Start müssen vermutlich noch Namen und Telefonnummern aufgenommen werden (am besten von einer Person aus dem KGR/KV, um den Datenschutz zu gewähr-leisten).Dafür ein Tisch mit ausreichend Stiften, Desinfektionsmittel, Listen bereitlegen und von »römischen Wächtern« die Gruppen »registrieren« lassen:• »Hier entlang, hier bitte eintragen.«• »Der große Kaiser lässt die allererste Schätzung durchführen, dazu bitte Name und

Telefonnummer hier eintragen.« • »Ja, bitte, genau hier, Danke.« • »Nun bitte hier entlang.«

Jeweils ein »Heiliger der drei (oder mehr) Könige« mit einem großen Stern an einem Stab nimmt sich einer Gruppe an: Heute ist die Heilige Nacht. Wir erinnern uns, dass Gott auf die Erde zu uns Menschen kam. Wir erinnern uns, dass Gott noch heute zu uns kommt. Und alles begann mit einem Stern, dem wir folgten, dem wir noch heute folgen.(König geleitet zur ersten Station.)

Maria und Josef und der Weg

König: Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt.Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.

Josef: So Maria, komm. Der Weg ist weit, und ich möchte nicht zu spät ankommen. Hof-fentlich bekommen wir noch ein Zimmer, damit du dich ausruhen kannst.

Maria: Ich kann nicht mehr. Sag mal: Hast du eigentlich auch alle Papiere mit? Nicht, dass wir deshalb noch mal umkehren müssen!

Rollen Material

»römischer Wächter« Verkleidung, evtl. Trommel

»römischer Wächter« Verkleidungen, Kugelschreiber, Liste, Tisch, Desinfektionsmittel

Drei (oder mehr) Verkleidung, »Heilige Könige« Textals Begleitung der (Familien-)Gruppe

Rollen: Verkleidung,Maria, TextJosef,Esel

Irmela Redhead / Mit den Königen losgehen – ein Weg zur Krippe

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29Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Josef: Natürlich. Zweimal nachgeschaut – ich habe sie – (sucht hektisch – und zieht dann doch erleichtert die Papiere aus der Tasche) – alles erledigt.Doch nun komm, sonst sind wir im Dustern immer noch auf der Straße. Das ist gefährlich! Und stell dir bloß mal vor, das Kind kommt unterwegs. Dann weiß ich gar nicht, was ich machen soll.

Maria: Typisch Mann. Aber keine Angst. Es ist noch nicht so weit. Hast du auch genügend Geld dabei?

Josef: (gereizter Unterton) Aber klar. Alles da. Alles eingepackt.Nun komm endlich. Der Esel ist auch störrisch.

Esel: Ja, niemand fragt nach mir! Seit Stunden sind wir unterwegs und ich durfte nicht mal einen kleinen Grashalm fressen! Und so eine schwangere Frau ist auch nicht gerade leicht!(König geleitet zur nächsten Station.)

Maria und Josef und Krippe

König: Und als sie endlich dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.

Maria: Hier an der Krippe kommen Sehnsucht und Wünsche, Hoffnungen und Träume, die Gegenwart, der Himmel und die Erde zusammen.Wenn Sie mögen, nehmen Sie sich aus der Schale doch bitte einen Stern, schreiben Sie Ihren Weihnachtswunsch, schreibt euren Weihnachtswunsch darauf und legt ihn zu Krippe.

Alternative: Wenn ihr mögt, zündet für eure Weihnachts-Wünsche ein Teelicht an und stellt es zur Krippe als Zeichen dafür, dass ihr euer Inneres Gott anvertraut.(König geleitet zur nächsten Station.)

Die Hirten und die Engel

König: Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hü-teten des nachts ihre Herde.

Hirte 1: Die Stadt ist aber voll heute.

Hirte 2: Ja, die kommen wohl alle zur Volkszählung. Was der Kaiser sich dabei wieder gedacht hat!

Hirte 1: Hast du das gehört? Da war doch ein Geräusch!

Hirte 2: Nee, ich hab nix gehört. Die Hunde sind auch ganz ruhig. Kein Wolf, kein Raubtier. Nicht mal die Schafe rühren sich.

Hirte 1: Doch, doch, da war was, ganz sicher!

König: Und der Engel des Herrn trat zu ihnen und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen:

Engel: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk wider-fahren wird, denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.

Rollen Material

Maria, Verkleidung,Josef Text, Futterkrippe, Schön wäre ein wenig warmes Licht – z.B. eine LED-Lichterkette oder eine Kerze, deren Flamme gut geschützt ist. Schale mit ausgeschnittenen Papiersternen, Stifte, Desinfektionsmittel, um diese hinterher kurz zu reinigen; Alternative: Teelichter und in feuerfester Untergrund

Hirte 1, Verkleidung, Hirte 2, TextEngel

Irmela Redhead / Mit den Königen losgehen – ein Weg zur Krippe

Page 30: Konfis feiern Weihnachten · 2020. 10. 21. · 6 Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus,

30Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

König: Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: »Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und den Men-schen ein Wohlgefallen«.(König geleitet zur nächsten Station.)

Die Hirten bei Maria und Josef

König: Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.

Hirte 1: Ein Engel erschien, hell und im Licht, so klar, wie ich noch keines gesehen habe.

Hirte 2: Er tat den Mund auf und sprach, dass wir uns nicht fürchten sollen. Natürlich war der Schrecken dennoch groß.

Hirte 1: Doch er sprach weiter: Es sei uns und aller Welt große Freude widerfahren. In die-sem Kind kommt Gott auf die Welt, in all der Liebe und Herrlichkeit, mit der Gott uns liebt.

Hirte 2: Und so sind wir los. Der Engel sagte, dass wir euch hier finden werden, in einem Stall – wie sonderbar ...

Hirte 1: Doch wunderbar ist es, dass Gott uns nicht alleine lässt. Und uns hat er es tatsäch-lich als Erste verraten! Gesegnet seid ihr alle drei ...

Esel: Und ich?

Hirte 2: alle vier!

König: Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.(König geleitet zur nächsten Station.)

Die Könige

König 1: In dieser ganzen Zeit befanden wir uns auf dem Weg und folgten dem Stern. Als wir nach Jerusalem kamen, gingen wir natürlich zuerst zum König Herodes – wo sollte denn sonst so ein wichtiges Kind geboren werden als in einem Königshaus!

König 2: Doch wir merkten schnell, dass Gott uns woanders hin führte und König Herodes ein ganz schlimmer Zeitgenosse war.

König 1: Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe.

König 2: Gott führte uns durch den Stern an das Ziel unseres Lebens. Kein Gold, kein Weih-rauch, keine Waffen, kein Menschengedränge kann Gott davon abhalten, das Wunder zu vollbringen, das Gott für uns bereithält.

König 1: Und wenn ihr Sterne betrachtet, dann denkt an das große Wunder, dass am Heili-gen Abend der Himmel sich öffnete, dass Gott selbst zu uns kommt und in unseren Herzen wohnen möchte. Damals, heute und in Ewigkeit. Amen.(König geleitet zur nächsten Station.)

Rollen Material

Hirte 1, Verkleidungen,Hirte 2, Text,Esel, FutterkrippeMaria, Josef

König 1, Verkleidungen,König 2 Text(zusätzlich zu den begleitenden Königen)

Irmela Redhead / Mit den Königen losgehen – ein Weg zur Krippe

Page 31: Konfis feiern Weihnachten · 2020. 10. 21. · 6 Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus,

31Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Station: Kollekte, Abschied … Segen

Diese Station kann gut mit Weihnachtsmusik hinterlegt werden.

Konfis, ältere Jugendliche oder hauptamtliche Mitarbeitende …

… sprechen einen Weihnachtssegen, z.B.• Gott segne dich und behüte dich.• Gott schenke dir einen Stern, der dir Hoffnung gibt auf deinem Weg.• Gott schenke dir Engel, die dir Licht und Wärme bringen.• Gott schenke dir die Berührung des Himmels.• heute, morgen und alle Zeit. Amen.

… können als »römischer Wächter« neben einer Kollekten Box stehen (Aufschrift: Brot für die Welt«):• Danke, vielen Dank. • Gesegnete Weihnachten.• Möchten Sie die Ankündigungen der nächsten Gottesdienste mitnehmen?

… ggf. können Sie hier noch ein Gebet für »Weihnachten zuhause« mitgeben, ausgedruckt und auf einen Stern geklebt.

Anhang: Gebet

Guter Gott, danke, dass du uns ganz nahe kommst.Du gibst dich selbst, damit wir leben.Du kommst auf die Erde, damit es hell wird.Du bist da, wenn wir dich brauchen.

Guter Gott, Danke, dass du bei uns bist.Sei du bei uns, wenn wir feiern, essen und zusammen sind.Lass alles schön werden und schenke Frieden und Freude.Wir vertrauen dir die an, die wir lieb habenund die, mit denen wir es schwer haben.

Guter Gott, bitte sei heute bei allen, die dich besonders brauchen:bei denen, die alleine sind,bei denen, die krank sind,bei denen, die traurig und verlassen sind.

Guter Gott, schenke uns einen Stern, der uns den richtigen Weg zeigt.Der uns erinnert, dass du licht in unserem Herzen bistund wir zum Licht für andere werden.

Guter Gott, und lass uns nicht aufhören nach dem zu trachten, wonach wir uns sehnen,nach Frieden, nach Respekt, nach Toleranz und Gemeinschaft.Und zeige du uns, was wir dafür tun können,damit deine Liebe unter den Menschen wächst – hier und anderswo.

Rollen Material

Segnende Musik,»römischer Wächter« Segenskärtchen, Kollektenboxen, ggf. Verkleidung, Sterne mit Gebet (s.u.)

Irmela Redhead / Mit den Königen losgehen – ein Weg zur Krippe

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32Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Franziska Junge, Tobias Gruber

Auf freiem (Spiel-)FeldWeihnachten im dörflich-konfessionslosen Kontext

Konfirmandengruppen im ländlich-konfessionslosen Kontext in Ostdeutschland setzen sich, wenn es sie überhaupt gibt, aus Jugendlichen zusammen, die in verschiedenen Orten wohnen und in diesen meist auch mit ihren Familien die Christvesper am 24. Dezember besuchen. Für eine Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden rund um das Thema Weihnachten unter Corona-Bedingungen wäre es also unter diesen Gegebenheiten sinn-voller, sich entweder auf einen überregionalen Weihnachtsgottesdienst am 25. oder 26. Dezember zu konzentrieren, der von den Konfirmandinnen und Konfirmanden gestaltet wird, oder aber eben ein Modell für eine Christvesper vorzubereiten, das in mehreren Orten unabhängig voneinander gefeiert werden kann. Die Überschrift nennt schon den Ort des Geschehens: der Fußballplatz bzw. eine große Freifläche am Rand des Dorfes. Eine Wiese mag dafür auch genügen. Grundlegend ist also der Ortswechsel – praktisch theologisch: von der Ortskirche zu kirchlichen Orten. Ein solcher soll nämlich aus der Freifläche werden. Grundsätzlich ist bei diesem Baustein das Modell einer Stationenarbeit die pädagogische Leitlinie: Stationen der Weihnachtsgeschichte werden auf dem Sportplatz dargestellt.

Anmerkung zur Übertragung des Projekts: Es ist ohne Weiteres möglich, diese Stationen auch in einer Kleinstadt an verschiedenen (möglichst in der Nähe gelegenen Orten) durchzu-führen. Dabei ist es jedoch ratsam, die Hirtenszene dort ohne ein offenes Feuer umzusetzen. Selbstverständlich können die vier erarbeiteten Stationen beliebig ergänzt und auch mit Hilfe anderer Gemeindegruppen (z.B. durch ökumenische Partnergemeinden) vorbereitet und umgesetzt werden.

Zur Vorbereitung

Die eigentliche Arbeit geschieht im Vorfeld der Christvesper, am besten so früh wie möglich. Die Konfirmandinnen und Konfirmanden gestalten die Stationen 1, 3 und 4 (siehe unten). Eine Sonderrolle nimmt die 2. Station ein – die Hirten auf dem Feld. Hier kann eine bewegte Szene durch die Kinder dargestellt werden, die sonst auch im Krippenspiel involviert wä-ren. Zu denken wäre an ein echtes Lagerfeuer mit Hirten drum herum und in regelmäßigen Abständen wird mit einem großen Scheinwerfer ein Kind beleuchtet, das den Engel spielt und die Botschaft an die Hirten verkündet.

Franziska Junge, Tobias Gruber / Auf freiem (Spiel-)Feld

Foto: pixabay.com

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33Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Eine stimmungsvolle Möglichkeit, die bekannten Weihnachtslieder zu hören (und vielleicht auch mitzusingen), wäre in Pavillons gegeben, die nur in Hausgemeinschaften betreten werden sollten und in denen die Musik abgespielt werden würde. Für die elektrischen Ge-räte sind entweder ein Stromaggregat, oder eine Verlängerung zu einem nahegelegenen Haus notwendig. Manche Sportplätze verfügen auch über kleine Vereinsheime mit Strom-anschluss.

Erarbeitung der Stationen

Station 1Die Konfirmandinnen und Konfirmanden gestalten die erste Szene der biblischen Weih-nachtsgeschichte nach Lk 2, also die Herbergssuche von Maria und Josef und nehmen diese als Video auf. Dieser Clip wird in Schleife an Station 1 mit Beamer oder einem gro-ßen Fernseher gezeigt. (Station 2 wird von einer anderen Gruppe, z.B. den Kigo-Kindern, vorbereitet.)

Station 3Hier soll eine Krippenszene mit großen Pappfiguren gestaltet werden. Auch hier sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, ob nun eine klassische oder moderne Krippe dargestellt wird. Wichtig ist, dass das Gesicht der einzelnen Figuren ausgeschnitten ist, um den Besu-cherinnen und Besuchern zu ermöglichen, dort hindurchzuschauen und sich ggf. fotografie-ren zu lassen als Symbol dafür, dass sich diese Geschichte um die Menschen heute dreht.

Station 4Eine dritte Vorbereitung besteht aus Ideen und Gedanken der Konfirmandinnen und Konfir-manden dazu, was Weihnachten für sie heute bedeutet bzw. wie sie die biblische Geschichte verstehen und was dies in ihrem Alltag für eine Relevanz hat. Diese Aussagen werden auf eine große Tafel geschrieben und können von den Besucherinnen und Besuchern ergänzt werden. Die Stifte müssten dann natürlich desinfiziert werden, oder es gibt genug Stifte mit weihnachtlichem Motiv oder einer Bibelstelle zum Mitnehmen.An dieser Station steht auch eine echte Futterkrippe mit Stroh. Die Besuchenden sind ein-geladen, sich daraus ein paar Halme Stroh als Erinnerung mitzunehmen. Symbolisch soll hier zum Ausdruck kommen, dass die Menschen bis heute von der Botschaft der Weih-nachtsgeschichte berührt werden und sie in ihren Alltag mitnehmen: Etwas bleibt hängen wie ein Stück Stroh am Mantel.

Franziska Junge, Tobias Gruber / Auf freiem (Spiel-)Feld

Material

Smartphone/Kamera, Lautsprecher, Beamer

große Pappen, Cuttermesser, Kleber, ggf. Holz zur Stabilisierung, Farben

transportable Tafel, Stifte, evtl. Kreide, echte Futterkrippe mit Stroh

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Page 34: Konfis feiern Weihnachten · 2020. 10. 21. · 6 Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus,

34Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten,

Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

1. Die Idee: Weihnachten setzt in Bewegung

Weihnachten lässt sich als das Fest der Bewegung Gottes zu den Menschen verstehen. Und diese Grundbewegung wiederum bringt Menschen auf den Weg. Dafür u. a. stehen die Hirten in der Weihnachtsgeschichte. Sie machen sich auf, um »die Geschichte [zu] sehen« (Lk 2,15). Sie lassen sich mit hineinnehmen. Sie kommen, sehen und erleben die Geschichte, von der der Engel ihnen berichtet hat. In der Spur dieser Dynamik aus der Geburtsgeschichte nach Lukas stehen die folgenden Überlegungen. Dabei wird von der klassischen Orien-tierung an Formen der »Verkündigung« umgestellt auf Formen der freien Entdeckung: Die Menschen, die in ihren Häusern Weihnachten feiern, alleine oder im Familienkreis, werden eingeladen, sich im Laufe der individuellen Dramaturgie »ihres Heiligabends« aufzumachen, um ebenfalls »die Geschichte [zu] sehen« und zu entdecken. Nicht in gepredigten Worten oder gemeinschaftlich gesungenen Liedern einer gottesdienstlichen Feier mit festem Ablauf. Sondern auf einem Weg, der vielleicht eher dem Besuch einer Ausstellung gleicht: Sie gehen durch die Kirche oder an ihr vorbei, vielleicht auch durch den Gemeindegarten oder an die Bushaltestelle – je nachdem, welcher Ort jeweils als weihnachtlicher Ort gestaltet wurde. Denn das ist es, was – nach der hier vorgeschlagenen Idee – die Konfis und/oder andere Gemeindegruppen im Vorfeld erarbeiten: Sie gestalten die Kirche oder einen anderen Ort als begeh- und erlebbare Weihnachtgeschichte.

2. »Lasst uns nun gehen« – der Gang zu Kirche in der Dramatur-gie von Heiligabend

Damit geht es natürlich zum einen um eine Form als Alternative zum klassischen gottes-dienstlichen Angebot am 24. Dezember, die im Rahmen der pandemiebedingten Vorgaben umsetzbar sein soll. Gleichzeitig liegt mir aber besonders daran, einer wie mir scheint ent-scheidenden Dynamik des Heiligabends Rechnung zu tragen: Auch der klassische Gang zum Gottesdient dürfte in der Dramaturgie dieses Abends wesentlich die Funktion der Unterbrechung einnehmen: Die Feiergesellschaft, die Familie und/oder der/die Einzelne macht sich auf, um einen Ort aufzusuchen, an dem etwas erlebt werden kann, was sich zu Hause so nicht inszenieren lässt. Begegnungen finden statt, wenn auch oft nur flüchtig. Man kommt auch körperlich in Bewegung. Nicht zuletzt strukturieren sich die Feierlichkei-ten durch diese Unterbrechung, wenn beispielsweise die »Bescherung« im Anschluss an den Gottesdienstbesuch erfolgt und auch damit zusammenhängenden Vorbereitungen eng mit dem Kirchgang verzahnt sind. Selbst in Familien, die noch nie einen Weihnachtgottes-dienst besucht haben, gehört ein Spaziergang nach meiner Beobachtung oft zum festen Bestandteil. Sich aufmachen, gehen, sehen und staunen – diese Grundbewegung bleibt beibehalten und damit eine in der Perspektive der – in welcher Form auch immer – Feiern-den entscheidende Funktion für die Gestaltung des Heiligabends.

3. Weihnachten gestalten in Zeiten der Pandemie

Eine Weihnachtskirche oder einen weihnachtlichen Ort gestalten – wie geht das? Hier ein paar Grundideen: Zunächst einmal gilt es, den Ort dafür bewusst auszuwählen. Hierfür sind zuerst und selbstverständlich die jeweils geltenden Bestimmungen im Rahmen der Eindäm-mungsmaßnahmen zu beachten. Die Anzahl der Besucherinnen und Besucher kann (bei

Georg Bucher

»Lasst uns nun gehen […] und die Geschichte sehen« Weihnachtskirche und weihnachtliche Orte gestalten Ein gemeindepädagogischer Impuls nicht nur für die Konfiarbeit

Georg Buchner / »Lasst uns nun gehen […] und die Geschichte sehen«

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35Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

einem geschlossenen Raum) wie mancherorts auch in Museen evtl. über Wäscheklammern reguliert werden, die beim Betreten an die Kleidung angeheftet und beim Verlassen wieder abgelegt werden. Im Vorfeld sollte das neue Format gut kommuniziert werden: Statt ein-zelner gottesdienstlicher Angebote gibt es nun ein größeres Zeitfenster (z.B. 15-19 Uhr) für einen »Besuch der Weihnachtsgeschichte«, evtl. auch an ungewohntem Ort. Nicht zuletzt ist das Kriterium der Barrierefreiheit relevant.

4. Produkte und Öffentlichkeit: konkrete Ideen im Dreischritt

Für die Frage nach der konkreten Gestaltung gilt es zunächst einmal zu klären, welche Ge-meindegruppen und Kreise mitwirken. So könnte etwa der Raum in verschiedene Bereiche aufgeteilt und den einzelnen (Gemeinde-)Gruppen dann zur Gestaltung überantwortet wer-den. Ein Impulsgeber kann (zusätzlich bzw. alternativ) auch die Weihnachtgeschichte (nach Lukas) selbst sein, die in Szenen gegliedert dann verschiedene Stationen ergibt. Jedenfalls eignet sich das Projekt insgesamt sehr gut zur innergemeindlichen Vernetzung.Als weiteres Grundelement für die Gestaltung kann zudem ein Dreischritt dienen, der Er-fahrungsdimensionen abbildet, die auch beim »klassischen« Gottesdiensten (nicht nur) an Heiligabend wiederzufinden sind: 1. Sehen, hören und erleben. 2. Beten und bitten – etwas dalassen. 3. Gesegnet werden – etwas mitnehmen.

5. Sehen, hören und erleben

Dieser Punkt steht für die Begegnung mit dem, was die Konfirmandinnen und Konfirmanden und/oder andere Gruppen sowie die Hauptamtlichen im Vorfeld vorbereiten. Grundidee ist dabei die (aus dem Konzept »Konfis auf Gottsuche« von Hans-Ulrich Keßler und Burkhardt Nolte bekannte und bewährte) Produkt- und Öffentlichkeitsorientierung: In der Auseinan-dersetzung mit dem Thema Weihnachten sowie mit der Weihnachtsgeschichte entstehen konkrete »Produkte«, Installationen, Objekte, Bilder, audio-visuelle Medien und/oder Akti-onen, die dann während der »Öffnungszeit« erlebt werden können. Dabei sind jenseits der räumlichen und personellen Rahmenbedingungen keine Grenzen gesetzt. Hier sind einige Ideen, basierend auf dem, was sich in Vorgesprächen zu dieser Grundidee bei anderen und mir angesammelt hat, ungefiltert und frei heraus:• Die Weihnachtsgeschichte erklingt in Dauerschleife, live gelesen von der Kanzel, mal

von einer Konfirmandin, mal von einem Senioren, mal von der Pfarrerin, vielleicht ja sogar in unterschiedlichen Sprachen, und ihre Worte treffen auf die eintretenden Besu-cherinnen und Besucher. Oder/und die sonst gesungen Weihnachtslieder sind zu hören – von der Orgel oder vom Band.

• An der Bushaltestelle oder in den Kirchenbänken warten Maria und Josef – als Perso-nen der Gegenwart, gespielt von Konfirmandinnen und Konfirmanden. Oder als von ihnen eingekleidete Schaufensterpuppen. Vielleicht mit viel Gepäck, vielleicht um Ob-dach bittend, vielleicht über das Smartphone gebeugt.

• Unter einem Weihnachtsbaum (in der Kirche oder vor einem Haus) liegen Geschenke aus alter Zeit, so, wie sie die Senioren aus dem Altenkreis erinnern: Ein Wollpullover mit jährlich aufs Neue verlängerten Ärmeln. Ein Blechspielzeug mit Aufziehmotor. Ein Krei-sel. Und die vorbeiziehenden Älteren erinnern sich, und die vorbeikommenden jungen Menschen fragen sich.

• Auf einem Tablet, an einem Zaunpfosten draußen angebracht oder unscheinbar zwi-schen den Kirchenbänken aufgestellt, läuft ein Film, in dem man Menschen aus der Gemeinde sieht, die jeweils kurz den vervollständigten Satz »Weihnachten ist für mich ...« in die Kamera sprechen.

• Im Pfarrgarten oder im Altarraum ist die Krippe aufgebaut, etwas anders als sonst. Nicht als »heilige Familie« im überkommenen Bild. Sondern so, wie die Konfis und alle ande-

Georg Buchner / »Lasst uns nun gehen […] und die Geschichte sehen«

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Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

ren Menschen heute Familie erleben und leben (können): Vielleicht mit zwei Müttern, vielleicht mit Hund anstatt Ochs und Esel. Oder noch ganz anders.

• Weihnachtsengel unterschiedlicher Größe, manche vielleicht aus Stroh, manche viel-leicht aus Holz, sind zu entdecken in versteckten Nischen und leuchten im Kerzenschein. Und vielleicht begleitet sie ein Wort, das man lesen kann, wenn man genau hinschaut: »Freude«, »Heiland«, »Himmel«, »Für dich«.

• Die Rollen für das Krippenspiel werden in diesem Jahr unter Freiwilligen aus der ganzen Gemeinde ausgelost. Da genügen auch vier Personen.1 Die Rolle wird im Vorfeld an der Haustür im selbstgemachten Kostüm in ein Smartphone gesprochen, mit dem ein Konfirmand vorbeikommt. Daraus wird ein Video geschnitten. Und dieses Krippenspiel ist zu sehen und zu hören, wenn man vorbeikommt.

• QR-Codes säumen den Weg der Besucher. Und hinter jedem verbirgt sich eine online-Überraschung. Ein kurzes Lied, selbst eingesungen. Ein kurzes Video. Ein Gedicht. Ein Foto.

6. Beten und bitten – etwas dalassen

Hierfür muss nichts neu erfunden werden. Orte, an denen eine Kerze angezündet und in der Stille ein kurzes Fürbittgebet gehalten werden kann, gibt es in den meisten Kirchen ohnehin. Und so etwas lässt sich auch andernorts, auch im Freien, gestalten, z.B. als Gebetswand mit Zetteln oder als Klagemauer. Dagelassen werden kann auch die Kollekte – das Spen-den dürfte zum Grundkanon der weihnachtlichen Tätigkeiten auch über das »klassische« Weihnachtspublikum hinaus gehören. Und vielleicht findet sich ja auch für die Präsentation des Verwendungszweckes des gespendeten Geldes eine andere Form. Es ist aber natürlich auch mit einem einfachen Infoschild getan.

7. Gesegnet werden – etwas mitnehmen

Am Ende kommt der Segen in der gottesdienstlichen Dramaturgie. Den gibt es am weih-nachtlichen Ort oder in der Weihnachtskirche auch. Vielleicht wird er denen, die gekommen sind und nun wieder gehen, direkt zugesprochen. Von Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich die Zeiten einteilen und am Ende bereitstehen. Oder es gibt den Segen zum Mitnehmen, als Postkarte. Mitnehmen bzw. mitgeben lässt sich aber auch ein Fröbelstern-Bastelset oder ein Stern aus Stroh mit einem Segensspruch daran. So ginge die Weihnachtsgeschichte zu Hause noch weiter. Oder aber es grüßen per Video Menschen aus der Gemeinde mit einem kurzen »Frohe und gesegnete Weihnachten«. Und ein Stück Kreide, dass die Besucher mitnehmen können, wird begleitet von der Einladung präsentiert, ein »Frohe Weihnachten« auf dem Nachhauseweg auf den Boden zu schreiben, auf dass sich die Weihnachtsfreude im Dorf oder im Stadtviertel ausbreitet. Verbreitet werden kann die Weihnachtsfreude aber auch als Postkarte, die man – vorher adressiert oder per Zufallsprinzip – auf dem Nach-hauseweg in einen Briefkasten wirft. Oder man zieht am Ende noch einen Zettel aus einem »Lostopf«. Auf dem Zettel steht eine Telefonnummer (aus dem Telefonbuch des Ortes) ohne Namen. Aber mit der Aufforderung: »Rufen Sie diese Nummer an und wünschen Sie ihrem Mitmenschen am anderen Ende »Frohe Weihnachten«. Lassen Sie sich überraschen, was dann passiert!«

Anmerkung1. Vgl. etwa https://www.an-der-glotter.de/html/am_17122011.html

Georg Buchner / »Lasst uns nun gehen […] und die Geschichte sehen«

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37Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus, Gütersloh, Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, München 2020

Herausgebende

OLKRin Dr. Kerstin Gäfgen-Track, HannoverPfarrer Carsten Haeske, SchwerteDirektor Uwe Martini, MarburgDr. Ilona Nord, Frankfurt a.M.

in Zusammenarbeit mit dem Comenius-Institut, Münster, und den Referentinnen und Referenten für Konfi-Arbeit in den Religionspädagogischen In stituten, Kate-chetischen Ämtern und Arbeitsstellen der Gliedkirchen der EKD in Berlin, Bonn, Bremen, Bückeburg, Drübeck/Neudietendorf, Greifswald, Ham burg, Heilsbronn, Karlsruhe, Landau/Speyer, Loccum, Ludwigslust, Marburg, Moritzburg, Oldenburg, Schwerte, Stuttgart, Wolfenbüttel.

Redaktion

Andreas BehrPastor und Dozent für Konfirmandenarbeit im Religionspädagogischen InstitutLoccum der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers, Uhlhornweg10-12, 31547 Rehburg-Loccum, E-Mail: [email protected]

Dr. Achim PlagentzStudienleiter Konfirmandenarbeit im Religionspädagogischen Institut von EKKWund EKHN, Rudolf-Bultmann-Str. 4, 35039 MarburgE-Mail: [email protected]

Unter Mitarbeit von

Steffen WeustenDozent für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirmanden am Pädagogisch-Theologischen Institut der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland und derEvangelischen Landeskirche Anhalts, Klostergarten 6, 38871 DrübeckE-Mail: [email protected]

Autorinnen und Autoren

Andreas Behr, Pastor, Dozent für Konfirmandenarbeit, RPI Loccum. E-Mail: [email protected]

Dr. Georg Bucher, Kreisschulpfarrer im Kirchenkreis Halle-Saalkreis (Gymnasium Südstadt Halle). E-Mail:[email protected]

Prof. Dr. Michael Domsgen, Professor für Ev. Religionspädagogik an der Martin- Luther-Universität Halle-Wittenberg. E-Mail: [email protected]

Eva Finkenstein, Pfarrerin der Ev. Nazareth-Kirchengemeinde in Berlin-Wedding. E-Mail: [email protected]

Tobias Gruber, Pfarrer und wiss. Mitarbeiter an der MLU Halle-Wittenberg. E-Mail: [email protected]

Franziska Junge, Pfarrerin der Neuen Ev. Kirchengemeinde Wernigerode. E-Mail: [email protected]

Uwe Martini, Pfarrer, Direktor des RPI der EKKW und der EKHN, Marburg. E-Mail: [email protected]

Dr. Achim Plagentz, Pfarrer, Studienleiter Konfirmandenarbeit am RPI der EKKW und der EKHN, Marburg. E-Mail: [email protected]

Dr. Jan Quenstedt, Vikar in Leipzig. E-Mail: [email protected]

Irmela Redhead, Pastorin, Studienleiterin, Beauftragte für Konfirmandenarbeit, PTI Nordkirche, Hamburg. E-Mail: [email protected]

Dr. Teresa Tenbergen, Pfarrerin, z.Zt. Mitarbeiterin an der Forschungsstelle Religiöse Kommunikations- und Lernprozesse in Halle. E-Mail: [email protected]

Ulrike Treu, Pfarrerin der Ev. Hoffnungskirche Berlin-Pankow. E-Mail: [email protected]

Steffen Weusten, Pfarrer, Dozent für die Arbeit mit Konfirmandinnen und Konfirman-den, PTI der EKM und der Ev. Landeskirche Anhalts. E-Mail: [email protected]

Der Verlag weist ausdrücklich darauf hin, dass im Text enthaltene externe Links vom Verlag nur bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung eingesehen werden konn-ten. Auf spätere Veränderungen hat der Verlag keinerlei Einfluss. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Verlag

Gütersloher Verlagshaus Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,Neumarkter Str. 28, 81673 MünchenUmschlagfoto: © Maglara – iStockphoto.comwww.gtvh.de

Schriftenreihe, begründet 1973

für die Arbeit mit Konfirmandinnenund Konfirmanden

PRAXIS

Impressum

Page 38: Konfis feiern Weihnachten · 2020. 10. 21. · 6 Aus: KU-Praxis, herausgegeben von Kerstin Gäfgen-Track u.a., Online-Sonderheft: Konfis feiern Weihnachten, Gütersloher Verlagshaus,

Mit Jesus Christus steht ein zentrales Thema der Konfi-Arbeit im Mittelpunkt diese KU-Praxis-Heftes. Die zahlreichen Bausteine stellen die Frage, was Jesus für die Konfirmandinnen und Konfirmanden in ihrem Leben bedeuten kann, ins Zentrum. Das Spektrum reicht von klassisch theologischen Zugängen zur Chris-tologie oder zum Abendmahl über ethische Fragen (»Wofür würde sich Jesus heute einsetzen?«) bis hin zu der persönlichen Frage nach der eigenen Mission. Die Beiträge scheuen auch »heiße Eisen« wie das Thema Wunder oder die Gen-derfrage (Jesus und Maria) nicht. Im »Forum« findet man zudem Hinweise zur Entwicklung von Krippenspielen, einem Kreuz- und Auferstehungsweg oder zur lectio continua eines Evangeliums in der Konfi-Zeit.

KU Praxis 65 Jesus ChristusHerausgegeben von Kertin Gäfgen-Track, Carsten Haeske, Uwe Martini, Ilona Nord

80 Seiten / kartoniert durchgehend vierfarbig mit Audio-CD ISBN 978-3-579-03218-4

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Praktisches Material für die Konfi-Arbeit – direkt einsetzbar