konsolidierte abschlüsse mit sap sem-bcs

37
19 Während die International Financial Reporting Standards (IFRS) die Konzernrechnungslegung international regulieren, unterstützt Sie SAP SEM-BCS bei der technischen Erstellung konsolidierter Abschlüsse. In diesem Kapitel lernen Sie die Grundzüge der IFRS und die Grundbegriffe von SEM-BCS ken- nen. 1 Einführung in die Konzernrech- nungslegung mit SAP SEM-BCS Konzerne sind ökonomische Einheiten. Man kann sie als Gruppe selb- ständiger Unternehmen verstehen, von denen eines – das Mutterun- ternehmen – die anderen regelmäßig »beherrscht«. Nicht nur Unter- nehmen, sondern auch Konzerne sind zur Rechnungslegung verpflichtet, um Außenstehenden einen Einblick in ihre wirtschaftli- che Lage zu vermitteln. Zwar bilden Konzerne anders als Einzelunter- nehmen (z. B. Aktiengesellschaften oder GmbHs) keine rechtliche Ein- heit, bei der Rechnungslegung von Konzernen wird jedoch verlangt, die Gruppe selbständiger Unternehmen so darzustellen, als wären sie ein einziges Unternehmen. Dieses Erfordernis stellt die Konzernrech- nungslegung, insbesondere die Erstellung von konsolidierten Ab- schlüssen für den Konzern, vor besondere Herausforderungen. Konzernrech- nungslegung als Herausforderung Um alle konzernzugehörigen Unternehmen wie ein einziges Unter- nehmen darzustellen, genügt es nicht, die Posten aus den Abschlüs- sen aller Einzelunternehmen einfach aufzuaddieren. Das hat mehrere Gründe. Zum einen können die im Konzern zusammengefassten Ein- zelunternehmen ihre Abschlüsse zu unterschiedlichen Stichtagen, in unterschiedlichen Währungen oder nach unterschiedlichen Bilanzie- rungsregeln erstellen. Insofern gilt es, die einzelnen Abschlüsse zu vereinheitlichen, bevor sie aggregiert werden können. Zum anderen sind die konzernzugehörigen Unternehmen durch Beteiligungsver- hältnisse miteinander verflochten und tätigen typischerweise unter- einander Geschäfte. Um den Konzern wie ein einziges Unternehmen darzustellen, müssen diese Verflechtungen eliminiert werden.

Upload: others

Post on 21-May-2022

3 views

Category:

Documents


0 download

TRANSCRIPT

Page 1: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

19

Während die International Financial Reporting Standards (IFRS) die Konzernrechnungslegung international regulieren, unterstützt Sie SAP SEM-BCS bei der technischen Erstellung konsolidierter Abschlüsse. In diesem Kapitel lernen Sie die Grundzüge der IFRS und die Grundbegriffe von SEM-BCS ken-nen.

1 Einführung in die Konzernrech-nungslegung mit SAP SEM-BCS

Konzerne sind ökonomische Einheiten. Man kann sie als Gruppe selb-ständiger Unternehmen verstehen, von denen eines – das Mutterun-ternehmen – die anderen regelmäßig »beherrscht«. Nicht nur Unter-nehmen, sondern auch Konzerne sind zur Rechnungslegungverpflichtet, um Außenstehenden einen Einblick in ihre wirtschaftli-che Lage zu vermitteln. Zwar bilden Konzerne anders als Einzelunter-nehmen (z. B. Aktiengesellschaften oder GmbHs) keine rechtliche Ein-heit, bei der Rechnungslegung von Konzernen wird jedoch verlangt,die Gruppe selbständiger Unternehmen so darzustellen, als wären sieein einziges Unternehmen. Dieses Erfordernis stellt die Konzernrech-nungslegung, insbesondere die Erstellung von konsolidierten Ab-schlüssen für den Konzern, vor besondere Herausforderungen.

Konzernrech-nungslegung als Herausforderung

Um alle konzernzugehörigen Unternehmen wie ein einziges Unter-nehmen darzustellen, genügt es nicht, die Posten aus den Abschlüs-sen aller Einzelunternehmen einfach aufzuaddieren. Das hat mehrereGründe. Zum einen können die im Konzern zusammengefassten Ein-zelunternehmen ihre Abschlüsse zu unterschiedlichen Stichtagen, inunterschiedlichen Währungen oder nach unterschiedlichen Bilanzie-rungsregeln erstellen. Insofern gilt es, die einzelnen Abschlüsse zuvereinheitlichen, bevor sie aggregiert werden können. Zum anderensind die konzernzugehörigen Unternehmen durch Beteiligungsver-hältnisse miteinander verflochten und tätigen typischerweise unter-einander Geschäfte. Um den Konzern wie ein einziges Unternehmendarzustellen, müssen diese Verflechtungen eliminiert werden.

Page 2: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

20

Einführung in die Konzernrechnungslegung mit SAP SEM-BCS1

Da in einem Konzern mindestens zwei, in der Praxis aber bis zu meh-rere tausend Unternehmen zusammengefasst sind, ist die Rech-nungslegung hier eine anspruchsvolle Aufgabe. Das gilt umso mehr,als Einzelunternehmen nach verschiedenen Methoden in den Kon-zernabschluss einzubeziehen sind. In Abschnitt 1.2, »Konzernrech-nungslegung nach IFRS«, werden diese Methoden zusammengefasst.Zudem ist das Konzernmanagement selbst an Information über dieökonomische Einheit interessiert, die über die rechtlich geregelteRechnungslegung hinausgeht. Nur mit dieser Information lassen sichder Konzern und seine Teileinheiten zielgerichtet steuern.

Für die effiziente Bewältigung dieser Herausforderungen ist in denmeisten Fällen der Einsatz einer Konsolidierungssoftware erforder-lich. Diese muss sowohl den spezifischen Gegebenheiten des Kon-zerns als auch den rechtlichen Anforderungen an eine ordnungsmä-ßige Konzernrechnungslegung genügen.

1.1 Entwicklung der SAP-Software und Einsatz-möglichkeiten von SAP SEM-BCS

SEM-BCS ist das Softwareprodukt der SAP für die Erstellung von kon-solidierten Abschlüssen. BCS steht für Business Consolidation Systemund ist ein Teil der SEM-(Strategic Enterprise Management-)Suite derSAP. SEM-BCS ist nicht das erste SAP-Produkt, das Konzerne bei derAbschlusserstellung und Konsolidierung unterstützt. Es bildet viel-mehr den vorläufigen Endpunkt einer längeren Entwicklung, die mitder Komponente FI-LC begann und über die NachfolgerkomponenteEC-CS schließlich in SEM-BCS mündete (siehe Abbildung 1.1).

Abbildung 1.1 Entwicklung der SAP-Software für die Konsolidierung

FI-LC

� festes Datenmodell

� mehrstufige Konzerne werden nur einge-schränkt unterstützt

� keine dezentraleAbschlusserstellung

EC-CS

� stufenweise Simultan-konsolidierung fürmehrstufigeKonzerne

� dezentraleAbschlusserstellung

� Unterstützung fürÄnderungen an derKonzernstruktur

SEM-BCS

� Integration mit BI-Plattform undOLAP Reporting

� flexibles Datenmodell

� Matrixkonsolidierung(Segmentbericht-erstattung)

Page 3: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

21

Entwicklung der SAP-Software und Einsatzmöglichkeiten von SAP SEM-BCS 1.1

FI-LCIhren Anfang nahm die Konsolidierung im SAP R/3-Umfeld mit FI-LC(Finanzbuchaltung-Legal Consolidation). Unter FI-LC war das Daten-modell noch fest vorgegeben und die Konsolidierung in mehrstufi-gen Konzernen wurde nur eingeschränkt unterstützt. Auch die Mög-lichkeiten für die Dezentralisierung der Abschlusserstellung, d.h. dieEinbeziehung der Konzerneinheiten in den Abschlussprozess, warenbegrenzt.

EC-CSDas Nachfolgeprodukt EC-CS (Enterprise Controlling-Consolidation)wurde 1997 vorgestellt und bietet gegenüber FI-LC wesentliche Er-weiterungen: Mit Hilfe der stufenweisen Simultankonsolidierung las-sen sich mehrstufige Konzerne konsolidieren. Der Abschlussprozesslässt sich über den Datenmonitor und den Konsolidierungsmonitor de-zentralisieren, um die Konzernzentrale bei der Abschlusserstellungzu entlasten. Außerdem stellt SAP Extraktoren für den Anschluss andie Berichterstattungsplattform SAP NetWeaver Business Intelli-gence (BI) zur Verfügung und unterstützt Änderungen an der Kon-zernstruktur (Konsolidierungskreisänderung).

SEM-BCS 3.xDie erste Version der BI-basierten Konsolidierung mit SEM-BCS kam2001 als Version 3.1 auf den Markt. Im Unterschied zu EC-CS basiertSEM-BCS auf dem SAP Business Information Warehouse (BW), dasheute unter SAP NetWeaver BI firmiert. Die Bewegungsdaten derKonsolidierung werden in BI-InfoProvidern abgelegt und stehendamit ohne zeitaufwendige Extraktion unmittelbar für das BI-Repor-ting zur Verfügung.

Ferner ist das Datenmodell einer SEM-BCS-Anwendung innerhalbbestimmter Grenzen frei definierbar, sodass den individuellen Be-richterstattungsanforderungen der Konzerne besser Rechnung getra-gen werden kann. Das Datenmodell wird durch ein Rollenkonzeptmit der Business Logik der Konsolidierungs-Engine verknüpft. SEM-BCS unterstützt außerdem seit der ersten Version die Konsolidierungentlang zweier getrennter Dimensionen (Matrixkonsolidierung). DieMatrixkonsolidierung kann z. B. für die Segmentberichterstattungeingesetzt werden.

SEM-BCS 4.0Nach der Version SEM-BCS 3.2 (2002) stellte die Version SEM-BCS4.0, die 2004 auf den Markt kam, den nächsten großen Meilensteindar. Version 4.0 basierte erstmals auf der SAP NetWeaver Plattform(NetWeaver 2004/BW 3.5) und brachte zahlreiche Erweiterungenmit sich, z. B. die automatisierte Anbindung von Vorsystemen oder

Page 4: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

22

Einführung in die Konzernrechnungslegung mit SAP SEM-BCS1

die Unterstützung unterschiedlicher Berichterstattungsmodi. Außer-dem unterstützt die Version 4.0 die Vorberechnung von Daten fürdie Beschleunigung der Berichterstattung und die Führung des Good-will in Hauswährung.

SEM-BCS 6.0 Die Version SEM 6.0 ist Teil von SAP ERP 6.0 (vormals mySAP ERP2005) und basiert auf der aktuellen Softwareplattform SAP NetWea-ver 7.0 (»2004s«). Version 6.0 ist seit Mitte 2007 verfügbar.

Mit der Version 6.0 hat sich das Konzept der funktionalen Erweite-rungen etwas verändert. Neue Funktionen werden nun auch inner-halb der Version 6.0 als Teil sogenannter Enhancement Packages aus-geliefert, die als Add-on zu SEM 6.0 installiert werden können.Version 6.0 mit ihren Enhancement Packages brachte bis heute zahl-reiche funktionale Erweiterungen, z. B. die Behandlung stiller Reser-ven und Lasten sowie die Zwischenergebniseliminierung im Anlage-vermögen. Die aktuelle Version SAP SEM-BCS 6.0 liegt diesem Buchzugrunde.

Einsatz-möglichkeiten

Mit Hilfe von SEM-BCS können Unternehmensdaten für die Bericht-erstattung gesammelt, überprüft und konsolidiert werden. Das flexi-bel konfigurierbare Datenmodell unterstützt dabei auch unterneh-mensspezifische Berichterstattungsanforderungen, die über dengesetzlich geforderten Umfang hinausgehen und im Rahmen der Ma-nagementberichterstattung bedient werden müssen. Die simultaneKonsolidierung entlang zweier eigenständiger Dimensionen ermög-licht die Integration von externer und interner Berichterstattung,ohne dass Daten zeitaufwendig abgeglichen werden müssen.

1.2 Konzernrechnungslegung nach IFRS

Die International Financial Reporting Standards (IFRS) sind internati-onal als Rechnungslegungssystem etabliert. Historisch und regulativbedingt zielen sie vor allem auf die externe Rechnungslegung vonKonzernen ab und weisen einen starken Kapitalmarktbezug auf.

In diesem Abschnitt führen wir Sie in die Konzernrechnungslegungnach IFRS ein. Wir legen das konzeptionelle Fundament und erläu-tern die wesentlichen Vorschriften, die für das weitere Verständniserforderlich sind. Verweise auf die Einzelregelungen der IFRS erlau-ben Ihnen eine weiterführende Auseinandersetzung mit den Bilan-

Page 5: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

23

Konzernrechnungslegung nach IFRS 1.2

zierungsregeln. Hierzu verweisen wir auch auf die vorliegende Fach-literatur (weiterführende Literaturempfehlungen finden Sie inAnhang B dieses Buchs).

1.2.1 Relevanz der IFRS

Verbreitung der IFRS

Die IFRS haben sich zum am weitesten verbreiteten Rechnungsle-gungssystem entwickelt. Über hundert Staaten weltweit verwendendie IFRS ganz oder teilweise als Rechnungslegungsstandards oderhaben ihre nationalen Rechnungslegungsvorschriften an die IFRSangelehnt. Auch in den USA werden mittlerweile IFRS-Abschlüsseausländischer Gesellschaften für den Kapitalmarktzugang anerkannt.Gegenüber der Anwendung vieler verschiedener Rechnungslegungs-systeme schafft die internationale Verbreitung der IFRS positive öko-nomische Effekte für die Ersteller, die Prüfer und die Adressaten vonAbschlüssen: Sie alle können sich auf ein Rechnungslegungssystemkonzentrieren, statt sich im internationalen Umfeld einer Vielzahlverschiedener Systeme bedienen zu müssen. Die Abschlüsse aus un-terschiedlichen Ländern werden auf diese Weise in beachtlichemMaße vergleichbar.

Rechtliche Bindungswirkung

Die IFRS werden vom International Accounting Standards Board(IASB) mit Sitz in London in einem mehrstufigen Prozess erarbeitetund verabschiedet. Da das IASB ein privatrechtliches Gremium ist,sind die von ihm verabschiedeten Regeln nicht per se rechtsverbind-lich. Rechtlich bindend werden sie erst durch einen Rechtsrahmen,der Rechnungsleger dazu verpflichtet, die IFRS – gegebenenfalls mitModifikationen – anzuwenden.

IFRS in der Europä-ischen Union

In Europa schuf die Verordnung EG 1606/2002 einen solchen Rechts-rahmen, der in die Gesetze der Mitgliedstaaten übernommen wurde.Artikel 4 der Verordnung verlangt von sogenannten kapitalmarktori-entierten Gesellschaften mit Sitz in der Europäischen Union (EU),ihre Konzernabschlüsse, also ihre konsolidierten Abschlüsse, nachden »europäischen« IFRS aufzustellen. Die »europäischen IFRS« sinddiejenigen IFRS, die von der EU in das Gemeinschaftsrecht übernom-men wurden. Als kapitalmarktorientiert gelten dabei Gesellschaften,deren Wertpapiere zum Handel in einem organisierten Markt einesEU-Mitgliedsstaats zugelassen sind.

Page 6: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

24

Einführung in die Konzernrechnungslegung mit SAP SEM-BCS1

Für die Konzernabschlüsse anderer als kapitalmarktorientierter Ge-sellschaften sowie für die Einzelabschlüsse aller Gesellschaften ge-währt Artikel 5 allen Mitgliedstaaten ein Wahlrecht. Die Mitglied-staaten können entweder Abschlüsse nach den übernommenen IFRSoder nach nationalen Regeln der Rechnungslegung vorschreiben,z. B. nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) in Deutschland. Alternativkönnen sie ein Wahlrecht zwischen den beiden Systemen festschrei-ben. Tabelle 1.1 fasst die gemeinschaftsrechtliche Bindungswirkungder IFRS in der EU zusammen.

Die Übernahme der vom IASB verabschiedeten IFRS in europäischesRecht erfolgt mittels eines Endorsement-Verfahrens, in dem EU-Gre-mien die »Europa-Tauglichkeit« der Regeln prüfen (Artikel 3, Verord-nung EG 1606/2002). Dies führt unweigerlich zu Verwerfungen zwi-schen den vom IASB verabschiedeten IFRS und den von der EUübernommen Standards. Solche Verwerfungen gründen im Wesent-lichen auf Zeitverzögerungen des Endorsement-Verfahrens und aufEinzelregelungen, die von der EU als untauglich erachtet und nichtübernommen werden.

Von der EU übernommene IFRS werden aus dem Englischen in dieSprachen der Mitgliedstaaten übersetzt. Eine autorisierte deutscheÜbersetzung liegt somit vor, allerdings sind die Übersetzungen nichtimmer gelungen und können vor dem Hintergrund tradierter deut-scher Begrifflichkeiten verwirrend sein. Im Zweifel empfiehlt es sichdaher, die englische Originalversion zu konsultieren.

IFRS inDeutschland

Als Mitgliedstaat der EU hat Deutschland die Verordnung im Zugedes Bilanzrechtsreformgesetzes, das am 9.12.2004 im Bundesanzei-ger veröffentlicht wurde, in das Handelsgesetzbuch implementiert.Nicht kapitalmarktorientierte Gesellschaften dürfen demnach ihrekonsolidierten Abschlüsse entweder nach IFRS oder nach den natio-nalen Regeln des HGB aufstellen (§ 315a Abs. 3 HGB). Ungeachtet

Konzernabschluss Einzelabschluss

kapitalmarktorientierte Gesellschaften

verpflichtend nach IFRS Wahlrecht derEU-Mitgliedstaaten

nicht kapitalmarktorientierte Gesellschaften

Wahlrecht derEU-Mitgliedstaaten

Wahlrecht derEU-Mitgliedstaaten

Tabelle 1.1 Rechtliche Anwendbarkeit der IFRS in Abschlüssen in der EU

Page 7: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

25

Konzernrechnungslegung nach IFRS 1.2

der Kapitalmarktorientierung sind Einzelabschlüsse zwingend gemäßdem HGB aufzustellen. Tabelle 1.2 fasst zusammen, wie der deutscheGesetzgeber die von der EU-Verordnung gewährten Mitgliedstaaten-wahlrechte ausgeübt hat.

Vor diesem regulatorischen Hintergrund sind die IFRS insbesonderefür die Konzernrechnungslegung bedeutsam. Dem Abschluss desKonzerns gilt auch das Interesse gerade von international agierendenInvestoren. Denn der Konzernabschluss informiert nicht isoliert überdie Lage einzelner Gesellschaften als rechtliche Einheiten, sondernübergreifend über die ökonomische Einheit, den Konzern.

Informations-zweck der IFRS

Die Rechnungslegung nach IFRS verfolgt vorrangig einen Informa-tionszweck. Die Abschlüsse sollen Informationen über die Vermö-gens-, Finanz- und Ertragslage des Konzerns liefern, die Kapital-marktteilnehmer und andere Nutzer der Rechnungslegung bei ihrenwirtschaftlichen Entscheidungen unterstützen. Man spricht dahervon Entscheidungsnützlichkeit (decision usefulness).

Allerdings lässt sich das Versprechen der Entscheidungsnützlichkeitschwer operationalisieren und nur eingeschränkt erfüllen. Sie wirdvermutet, wenn relevante, verlässliche, vergleichbare und verständ-liche Abschlussinformation durch die Anwendung hochwertiger, ver-ständlicher und durchsetzbarer Rechnungslegungsregeln geliefertwird. Diese Kriterien sind interpretationsbedürftig und dehnbar. Ana-lytisch und empirisch erweisen sich Abschlüsse nach IFRS Abschlüs-

Konzernabschluss Einzelabschluss

kapitalmarktorientierte Gesellschaften

verpflichtend nach IFRS verpflichtend nach HGB

nicht kapitalmarktorientierte Gesellschaften

Wahlrecht zwischen IFRS und HGB

verpflichtend nach HGB

Tabelle 1.2 Rechtliche Anwendbarkeit der IFRS in Abschlüssen in Deutschland

Befreiende Offenlegung des IFRS-Einzelabschlusses

Hervorzuheben bleibt eine deutsche Besonderheit: Trotz der Aufstellungs-pflicht nach HGB dürfen im Bundesanzeiger zu Informationszwecken Ein-zelabschlüsse nach IFRS statt nach HGB offengelegt werden (§ 325 Abs.2a und 2b HGB).

Page 8: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

26

Einführung in die Konzernrechnungslegung mit SAP SEM-BCS1

sen nach anderen Rechnungslegungssystemen nicht zwingend über-legen.

Fokussierung aufkapitalmarktori-

entierte Konzerne

Die Betonung der Kapitalmarktteilnehmer, insbesondere der Eigen-kapitalgeber als Nutzer von Abschlüssen nach IFRS, zeigt, dass IFRSals Rechnungslegungssystem für kapitalmarktorientierte Konzernegedacht sind. Dies steht im Einklang mit der oben erläuterten Kon-zernrechnungslegungspflicht nach IFRS gemäß der EU-VerordnungEG 1606/2002 und gemäß § 315a HGB.

Darüber hinaus sind IFRS jedoch selbst bei nicht kapitalmarktorien-tierten oder nicht konzernierten Gesellschaften verbreitet. Für kleineund mittelgroße Einheiten ohne öffentliche Rechenschaftspflicht er-arbeitet das IASB derzeit eigene Standards, die gegenüber den IFRSleichter anwendbar sein sollen. Tatsächlich sind die IFRS inzwischenso komplex und umfangreich, dass ihre Anwendung Ressourcen imRechnungswesen beansprucht, über die oft nur große Konzerne ver-fügen. Das Regelwerk der IFRS umfasst je nach Druckausgabe zwi-schen 1.200 und 2.500 Druckseiten; durch die fortlaufende Überar-beitung bestehender Regeln und die Verabschiedung neuer nimmtder Umfang weiter zu.

Standards undInterpretationen

Das Rechnungslegungssystem IFRS besteht aus Standards und Inter-pretationen. Zu den Standards zählen

� International Financial Reporting Standards (IFRS)

� International Accounting Standards (IAS)

Die Trennung hängt mit der Umstrukturierung des Standardsettersim April 2001 zusammen, aus der das heutige IASB hervorging. Stan-dards, die vor April 2001 verabschiedet wurden, heißen IAS; späterverabschiedete Standards heißen IFRS. Stolpern Sie nicht über dendadurch geschaffenen Selbstbezug der IFRS auf sich selbst: IFRS be-zeichnen sowohl das Rechnungslegungssystem als auch einzelneStandards dieses Systems. Zu kritischen Auslegungsfragen der Stan-dards werden Interpretationen von zwei Institutionen erarbeitet:

� International Financial Reporting Interpretations Committee(IFRIC Interpretations)

� Standing Interpretations Committee (SIC Interpretations)

Die Unterscheidung folgt wie bei den Standards aus dem Zeitpunkt,zu dem eine Interpretation erstmals veröffentlicht wurde. Interpreta-

Page 9: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

27

Konzernrechnungslegung nach IFRS 1.2

tionen, die vor April 2001 verabschiedet wurden, heißen SIC, spätereheißen IFRIC.

Daneben hat das IASB ein Rahmenkonzept für die Aufstellung und Dar-stellung von Abschlüssen und zu einzelnen Standards eine Implementa-tion Guidance vorgelegt. Diese zählen zwar nicht zum Rechnungsle-gungssystem IFRS, sind aber insbesondere von Bedeutung, wennStandards oder Interpretationen auf sie verweisen.

Konzernspezi-fische IFRS

Die IFRS werden nach Regelungsbedarf geschaffen und fortlaufendnummeriert. Daher ergibt sich keine inhaltliche Systematik nach Re-gelungsbereichen. Während die IFRS nicht generell zwischen Regelnfür den Einzel- und den Konzernabschluss unterscheiden, sind vorallem die folgenden Standards und Interpretationen für die Konzern-rechnungslegung relevant:

� IFRS 3 – Unternehmenszusammenschlüsse

� IAS 27 – Konzern- und separate Einzelabschlüsse nach IFRS

� IAS 28 – Anteile an assoziierten Unternehmen

� IAS 31 – Anteile an Joint Ventures

� IFRIC 5 – Rechte auf Anteile an Fonds für Entsorgung, Wiederherstel-lung und Umweltsanierung

� SIC-12 – Konsolidierung – Zweckgesellschaften

� SIC-13 – Gemeinschaftlich geführte Unternehmen – nicht monetäreEinlagen durch Partnerunternehmen

Die ersten vier der hier aufgelisteten Standards – IFRS 3, IAS 27, IAS28 und IAS 31 – werden uns besonders interessieren, wenn wir unsin den folgenden Abschnitten den wesentlichen Regeln zur Erstel-lung von Konzernabschlüssen nach IFRS widmen. Einen Überblicküber alle Standards, Interpretationen und weiteren Verlautbarungensowie über aktuelle Projekte und institutionelle Einzelheiten gibt dasIASB auf seiner Webseite (www.iasb.org).

1.2.2 Konzern und Konzernabschluss

Konzern im engen Sinn

Allgemein kann man einen Konzern (group) als Gruppe rechtlichselbständiger Unternehmen verstehen, von denen eines die anderenzu beherrschen vermag. Die IFRS definieren einen Konzern als einMutterunternehmen mit allen seinen Tochterunternehmen. Das Mutter-unternehmen zeichnet sich durch ein oder mehrere Tochterunter-

Page 10: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

28

Einführung in die Konzernrechnungslegung mit SAP SEM-BCS1

nehmen aus, die es beherrscht. Als Beherrschung (control) gilt dabei»die Möglichkeit, die Finanz- und Geschäftspolitik eines Unterneh-mens zu bestimmen, um aus dessen Tätigkeit Nutzen zu ziehen« (IAS27.4).

Tochter-unternehmen

Das Mutter-Tochter-Verhältnis lässt sich damit anhand der Beherr-schung von Tochterunternehmen (subsidiary) durch die Mutter (pa-rent) charakterisieren. Beherrschung liegt nach der autorisiertendeutschen Übersetzung der IFRS bereits im Fall der Möglichkeit vor,beherrschenden Einfluss auf die Finanz- und Geschäftspolitik zu neh-men; die tatsächliche Ausübung der Möglichkeit ist nicht explizit ge-fordert. Die englische Originalversion spricht von »power to govern«,was mehr als die rein faktische Möglichkeit zur Beherrschung impli-ziert. In Kommentaren zur Rechnungslegung nach IFRS mehren sichdie Stimmen, die von einem im Zweifel rechtlich durchsetzbaren An-spruch auf beherrschenden Einfluss ausgehen.

Beherrschung ist widerlegbar zu vermuten, wenn das Mutterunterneh-men – unmittelbar oder mittelbar über Tochterunternehmen – übermehr als die Hälfte der Stimmrechte eines Unternehmens verfügt. DieBeherrschung liegt ferner bei fehlender Stimmrechtsmehrheit unwi-derlegbar in den folgenden Fällen vor (IAS 27.13; IFRS 3.17):

� Möglichkeit, über mehr als 50 % der Stimmrechte durch Vereinba-rungen mit anderen Anteilseignern zu verfügen

� Möglichkeit, durch Satzung oder Vereinbarung die Finanz- undGeschäftspolitik zu bestimmen

� Möglichkeit, die Mehrheit der Mitglieder des Leitungsgremiumszu ernennen oder abzusetzen

� Möglichkeit, die Mehrheit der Stimmen bei Sitzungen des Lei-tungsgremiums zu bestimmen

Zweckgesell-schaften

SIC-12 versucht, diese Kriterien für die seit dem Enron-Skandal ver-rufenen Zweckgesellschaften (special purpose entities, auch variable in-terest entities) zu konkretisieren. An ihnen hält das Mutterunterneh-men typischerweise nur eine geringe oder gar keine Beteiligung.Zweckgesellschaften sind im Fall der Beherrschung Tochterunterneh-men.

All dies impliziert, dass ein Konzern nur aus einem Mutterunterneh-men und den von ihm beherrschten Tochterunternehmen besteht.IFRS legen diese enge Abgrenzung zugrunde.

Page 11: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

29

Konzernrechnungslegung nach IFRS 1.2

Konzern im weiten Sinn

Eine weite Definition des Konzern-Begriffs umfasst ferner Gemein-schaftsunternehmen und assoziierte Unternehmen. Diese werden nichtvon einem Mutterunternehmen beherrscht. Vielmehr bestehen schwä-chere Einflussmöglichkeiten durch übergeordnete Unternehmen, na-mentlich gemeinschaftliche Führung oder maßgeblicher Einfluss.

Gemeinschafts-unternehmen

Über Gemeinschaftsunternehmen (jointly controlled entity) kann nurgemeinschaftliche Führung ausgeübt werden, die mit einem odermehreren Partnern geteilt wird. Man spricht dann nicht mehr vonMutter-, sondern von Partnerunternehmen, die gemeinschaftlichführen. Unter gemeinschaftlicher Führung versteht IAS 31.3 »die ver-traglich vereinbarte Teilhabe an der Kontrolle der wirtschaftlichenGeschäftstätigkeit«. Diese liegt nur dann vor, »wenn die mit dieserGeschäftstätigkeit verbundene strategische Finanz- und Geschäftspo-litik die einstimmige Zustimmung der die Kontrolle teilenden Par-teien erfordert«. Im Detail unterscheidet der derzeitige IAS 31.7 dreiTypen von Joint Ventures, die wir hier nicht vertiefen müssen.

Assoziierte Unternehmen

Noch geringer ist die Einflussmöglichkeit auf assoziierte Unterneh-men (associate). Als assoziiert gilt ein Unternehmen, dessen »Anteils-eigner über maßgeblichen Einfluss verfügt und das weder ein Toch-terunternehmen noch ein Anteil an einem Joint Venture ist« (IAS28.2). Als maßgeblicher Einfluss gilt die Möglichkeit, an den finanz-und geschäftspolitischen Entscheidungsprozessen mitzuwirken,ohne jedoch Beherrschung oder gemeinschaftliche Führung auszu-üben. Maßgeblicher Einfluss wird widerlegbar vermutet, wenn derAnteilseigner (unmittelbar oder mittelbar) über mindestens 20 % derStimmrechte am betreffenden Unternehmen verfügt (IAS 28.6).

Tabelle 1.3 fasst die Unterscheidung der Konzernunternehmen nachdem Grad des Einflusses gemäß IFRS zusammen.

Unternehmensbezeichnung Einfluss Standards und Interpretationen

Tochterunternehmen (auch beherrschte Zweckgesellschaften)

Beherrschung IFRS 3, IAS 27, IFRIC 5, SIC-12

Gemeinschaftsunternehmen gemeinschaftliche Führung

IAS 31, IFRIC 5, SIC-13

assoziierte Unternehmen maßgeblicher Einfluss

IAS 28, IFRIC 5

Tabelle 1.3 Relevante Arten des Einflusses auf Unternehmen gemäß IFRS

Page 12: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

30

Einführung in die Konzernrechnungslegung mit SAP SEM-BCS1

Konzernabschluss Ein Konzernabschluss oder konsolidierter Abschluss ist »der Abschlusseines Konzerns, der die Konzernunternehmen so darstellt, als ob essich bei ihnen um ein einziges Unternehmen handelt« (IAS 27.4, IAS28.2). Ein Konzern ist zwar eine wirtschaftliche und keine rechtlicheEinheit, doch wird die Rechtseinheit an dieser Stelle fiktiv angenom-men. Diese Einheitsfiktion verlangt, dass bestimmte konzerninterneVerflechtungen, Transaktionen und deren Resultate eliminiert wer-den. Das ist notwendig, sofern aus Verflechtungen und Transaktio-nen zwischen Konzernunternehmen Positionen erwachsen, die ausKonzernperspektive »innerbetrieblich« sind. In Abschnitt 1.2.3,»Konzernabschlusserstellung und Konsolidierungskreis«, werden wirdarauf zurückkommen. Dort spielt die in Tabelle 1.3 zusammenge-fasste Abgrenzung eine wichtige Rolle, da der Einfluss des Mutterun-ternehmens die bilanzielle Behandlung der Unternehmen im Kon-zernabschluss bestimmt.

Aufstellungspflicht Von wem verlangen nun die IFRS, einen Konzernabschluss aufzustel-len? IAS 27.9 verpflichtet grundsätzlich jedes Mutterunternehmenzur Aufstellung eines konsolidierten Abschlusses. Eine Ausnahmevon der Aufstellungspflicht gewährt IAS 27.10 nur unter den folgen-den vier Bedingungen, die alle zu erfüllen sind:

� Das Mutterunternehmen ist entweder selbst ein 100 %iges Tochter-unternehmen. Oder es ist ein zum Teil in Besitz befindliches Toch-terunternehmen und alle außenstehenden Gesellschafter sind in-formiert und einverstanden, dass kein Konzernabschluss aufge-stellt wird.

� Die Schuld- oder Eigenkapitalinstrumente des Mutterunterneh-mens werden an keiner Börse gehandelt.

� Das Mutterunternehmen hat bei keiner Aufsichtsbehörde Ab-schlüsse eingereicht, um die Zulassung zur Emission von Finanz-instrumenten zu beantragen, und beabsichtigt dies auch nicht.

� Ein übergeordnetes Mutterunternehmen des betrachteten Mutter-unternehmens stellt einen Konzernabschluss nach IFRS auf undveröffentlicht ihn.

Für IFRS-Konzernabschlüsse in Deutschland sind diese Punkte jedochohne Belang, weil sich die Aufstellungspflicht und Ausnahmen davonaus dem HGB und weiteren Gesetzen wie dem Publizitätsgesetz erge-ben. So entbinden die §§ 291 und 292 HGB unter bestimmten Vor-aussetzungen von der Aufstellung von Teilkonzernabschlüssen.

Page 13: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

83

In diesem Kapitel erfahren Sie alles über den Aufbau einer SAP SEM-BCS-Anwendung. Das Customizing entwickeln wir praxisnah anhand unserer Fallstudie »BCS Group«, die wir Ihnen im zweiten Kapitel vorgestellt haben.

3 Customizing von SAP SEM-BCS

Dieses Kapitel widmet sich dem Customizing der Komponente SAPSEM-BCS. Das Customizing wird normalerweise bei der Implemen-tierung von SEM-BCS festgelegt und anschließend bis auf die Stamm-daten weitgehend stabil gehalten. Aus diesem Grund sollten Sie zuBeginn der Implementierung zum einen gut mit den Einstellungs-möglichkeiten von SEM-BCS vertraut sein und zum anderen die be-triebswirtschaftlichen Anforderungen analysieren. In der Praxis wirdaus diesen Informationen meist ein technisches Design erstellt, aufdessen Basis dann die Implementierung erfolgt.

Die folgenden Abschnitte bauen systematisch aufeinander auf undwerden auch in der Praxis in dieser Reihenfolge abgearbeitet. Injedem Abschnitt werden wir die Customizing-Möglichkeiten detail-liert besprechen. Außerdem stellen wir bei jedem wesentlichen Cus-tomizing-Schritt einen Bezug zu unserem Beispielkonzern BCS Groupher, um Ihnen einen möglichst praxisnahen Rahmen zu bieten.

Drei entscheidende Transaktionen

Im Unterschied zu den klassischen SAP ERP-Anwendungen (z. B. FI,CO) verfügt SEM-BCS nur über sehr wenige Transaktionen. Bei IhrerArbeit mit der Konsolidierungskomponente werden Sie im Wesent-lichen mit drei Transaktionen in Berührung kommen:

� UCWB: Konsolidierungs-Workbench

� UCMON: Konsolidierungsmonitor

� UCPP: Festlegen der permanenten Parameter

Implementierer/Systembetreuer und Anwender

SEM-BCS nimmt dabei eine strenge Unterteilung in Implementie-rer/Systembetreuer und Anwender vor: In der Konsolidierungs-Workbench (UCWB) führen die Implementierer das Customizing der

Page 14: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

84

Customizing von SAP SEM-BCS3

Anwendung durch, während die Systembetreuer später im laufendenBetrieb die erforderlichen Stammdaten pflegen. Die eigentlichen An-wender erstellen die Konzernabschlüsse dann über den Konsolidie-rungsmonitor (UCMON). Beide Anwendergruppen nutzen die Trans-aktion UCPP, um den Arbeitskontext in Form der permanentenParameter zu setzen.

In diesem Kapitel werden wir uns ausschließlich mit den Funktionender Konsolidierungs-Workbench beschäftigen; die Bedienung desKonsolidierungsmonitors erläutern wir in Kapitel 4, »Erstellung vonkonsolidierten Abschlüssen«.

3.1 SAP SEM-BCS-Konsolidierungs-Workbench

Aufruf derWorkbench

Sie rufen die Konsolidierungs-Workbench entweder über die Trans-aktion UCWB oder über das EasyAccess-Anwendungsmenü der Kom-ponente Strategic Enterprise Management (SEM) auf: STRATEGIC ENTER-

PRISE MANAGEMENT � BUSINESS CONSOLIDATION � KONSOLIDIERUNGS-

WORKBENCH.

Aufbau derWorkbench

Die Konsolidierungs-Workbench ist eine sehr komplexe Transaktion,über die das komplette Customizing von SEM-BCS einschließlich derStammdaten gepflegt wird. Der Bildschirm der Konsolidierungs-Workbench ist in mehrere Bereiche aufgeteilt. Abbildung 3.1 zeigtdie einzelnen Bildbereiche der Konsolidierungs-Workbench in sche-matischer Form.

Navigation undSichten (A)

Der Bereich Navigation und Sichten (A) stellt die einzelnen Customi-zing-Objekte (z. B. Konsolidierungsmaßnahmen und Stammdatenob-jekte) in Form einer Baumstruktur dar. Der genaue Aufbau desBaums hängt vom Konsolidierungsgebiet und damit von den perma-nenten Parametern ab.

Page 15: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

85

SAP SEM-BCS-Konsolidierungs-Workbench 3.1

Abbildung 3.1 Schematischer Aufbau der Konsolidierungs-Workbench

Außerdem bietet SEM-BCS drei unterschiedliche Sichten für diesenBereich an. In der Prozesssicht werden die Customizing-Objektegemäß dem logischen Ablauf der Abschlusserstellung dargestellt. Sieeignet sich daher besonders gut für das Customizing der Anwen-dung. Die Technische Sicht gliedert die Customizing-Objekte nach reintechnischen Gesichtspunkten und berücksichtigt keine fachlichenZusammenhänge. Methodenlayouts (siehe Abschnitt 3.7.2, »Metho-denlayouts«) können nur in der technischen Sicht definiert werden.Die Sicht Werkzeuge stellt Hilfsmittel − z. B. für den Transport der An-wendung − zur Verfügung.

Detailobjekte (B)Die Detailobjekte (B) ändern sich abhängig von der Auswahl des Cus-tomizing-Objekts in der Hauptnavigation. In der Detailnavigation er-folgt die Darstellung oft mit Hilfe von Hierarchien. Beispielsweisewird im Detailbereich der Positionsplan dargestellt, wenn Sie in derHauptnavigation das Merkmal mit der Rolle »Position« auswählen. Indiesem Bereich werden auch neue Ausprägungen zu einem bestimm-ten Customizing-Objekt angelegt (z. B. Definition von neuen Positio-nen).

Navigation und Sichten

A

B

C

D

E

FDetailobjekte

Permanente Parameter

Arbeitsbereich

Meldungen

Dokumentation

Page 16: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

86

Customizing von SAP SEM-BCS3

PermanenteParameter (C)

Im Bereich Permanente Parameter (C) legen Sie den Arbeitskontextder Workbench fest, indem Sie das Konsolidierungsgebiet, die Versi-onskombination und das Geschäftsjahr bzw. die Periode bestimmen.Abhängig von den Einstellungen des gewählten Konsolidierungsge-biets (siehe Abschnitt 3.2.3, »Definition des Konsolidierungsge-biets«) werden die Parameter im Kopfbereich der Workbench darge-stellt. Vor Änderungen am Customizing sollten Sie unbedingt dieParameter überprüfen.

Arbeitsbereich (D) Im Arbeitsbereich (D) findet das eigentliche Customizing der Anwen-dung statt. Aufbau und Inhalt des Arbeitsbereichs sind abhängig vomgewählten Customizing-Objekt in der Hauptnavigation und vom ge-wählten Detailobjekt. Beispielsweise legen Sie im Arbeitsbereich diePositionsart und das Vorzeichen für eine neue Position fest.

Meldungen (E) undDokumentation (F)

Unterhalb des Arbeitsbereichs blendet SEM-BCS Meldungen (E) inForm von Informationsmeldungen, Warnungen und Fehlermeldun-gen ein. Außerdem werden kurze Dokumentationen (F) für das aktuellausgewählte Objekt angezeigt.

Navigation in derWorkbench

Sie navigieren in der Workbench, indem Sie die einzelnen Objekteim Navigiationsbereich mit einem Doppelklick auswählen. Darauf-hin erscheinen die zugehörigen Detailobjekte. Wenn Sie einen Dop-pelklick auf einem Detailobjekt ausführen, wird das Objekt im Ar-beitsbereich dargestellt.

Sichern vonÄnderungen

Änderungen am Customizing werden zunächst in einem Zwischen-speicher aufgezeichnet und nicht unmittelbar bei der Eingabe perma-nent in der Datenbank gespeichert. Um die Änderungen zu spei-chern, klicken Sie auf die Schaltfläche SICHERN ((Strg)+(S)) in derToolbar bzw. wählen Sie den Menüeintrag WORKBENCH � SICHERN aus.

Bedeutung der Parameter für das Customizing

Das Customizing von SEM-BCS hängt an vielen Stellen vom gewähltenKonsolidierungsgebiet ab. Außerdem kann das Customizing versionsab-hängig und gegebenenfalls auch zeitabhängig sein. Sie sollten daher vorallen Änderungen am Customizing die Parameter sorgfältig überprüfen,um sicherzustellen, dass die richtigen Einstellungen verändert werden.

Bei zeitabhängigen Einstellungen, insbesondere bei den Konsolidierungs-einheiten, kann außerdem die zeitliche Reihenfolge wichtig sein. Auf dieseBesonderheiten gehen wir in den entsprechenden Abschnitten jeweils ge-sondert ein.

Page 17: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

87

SAP SEM-BCS-Konsolidierungs-Workbench 3.1

Beim Sichern schreibt SEM-BCS alle im Zwischenspeicher aufge-zeichneten Änderungen auf die Datenbank. Falls notwendig werdenDatenstrukturen und Programme automatisch neu generiert. Außer-dem wird gegebenenfalls ein Customizing-Auftrag abgefragt, mitdem sich die Änderungen in die Produktivumgebung transportierenlassen. Auf Transporte im SEM-BCS-Umfeld gehen wir in Kapitel 6,»Aufbau der Produktivumgebung unter SAP SEM-BCS«, genauer ein.

Die Workbench fordert Sie beim Verlassen der Transaktion zumSpeichern von noch nicht gesicherten Änderungen auf.

Customizing prüfen

Beim Sichern führt SEM-BCS automatisch eine Prüfung der Customi-zing-Inhalte im Zwischenspeicher durch. Sie können den Inhalt desZwischenspeichers nicht sichern, wenn Ihr Customizing Fehler ent-hält. So wird sichergestellt, dass Customizing-Fehler möglichst früh-zeitig erkannt und nicht in die Datenbank geschrieben werden. Leidergilt hier eine »Alles-oder-nichts-Regel«: Sobald der Zwischenspeichereinen Fehler enthält, können Sie keine Änderung sichern.

Parameter ändernSie können die Parameter aus der Workbench heraus über UMFELD �PARAMETER ändern. Bevor Sie dies tun, sollten Sie allerdings Ihre Än-derungen in der Workbench sichern.

Die Parameter können permanent gesichert werden; sie werdendann künftig in allen Transaktionen des Anwenders wiederverwen-det. Falls Sie die Parameter ändern, ohne sie als permanente Parame-ter zu sichern, so gilt diese Änderung nur in der laufenden Transak-tion (z. B. der Konsolidierungs-Workbench) und wird beim Ende der

Wir empfehlen, beim ersten Aufsetzen der Anwendung zunächst alle Än-derungen in einen Dummy-Auftrag zu sammeln und dann explizite Trans-portaufträge für den Aufbau der Produktivumgebung zu erstellen, sobalddas Customizing ausreichend ausgereift ist.

Wir empfehlen daher, iterativ vorzugehen und das Customizing in mehre-ren kleinen Schritten zu speichern. In vielen Fällen können Sie Ihr Custo-mizing vor dem Speichern durch einen Rechtsklick auf das entsprechendeObjekt in der Detailnavigation überprüfen lassen.

Nach einer Parameteränderung ändert sich gegebenenfalls der Aufbau derWorkbench in Abhängigkeit vom gewählten Konsolidierungsgebiet.

Page 18: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

88

Customizing von SAP SEM-BCS3

Transaktion verworfen (es gelten dann wieder die zuletzt als perma-nente Parameter gesicherten Einstellungen). Abbildung 3.2 zeigt denDialog zum Festlegen der Parameter.

Abbildung 3.2 Festlegen der Parameter für die Konsolidierung

Startperiode fürdas Customizing

Bevor Sie mit dem Customizing einer neuen Anwendung beginnen,sollten Sie unbedingt einen Aufsatzpunkt (Geschäftsjahr und Peri-ode) für Ihr Customizing festlegen. In dieser Periode wird das kom-plette Customizing für die Anwendung initial aufgebaut, bevor es jenach Bedarf in nachfolgenden Perioden weiterentwickelt werdenkann. Das System kann also frühestens in der Abschlussperiode desAufsatzpunkts genutzt werden.

Die BCS Group hat die Periode 2008-012 als Startperiode für das Cus-tomizing in der Version 100 und dem RechnungslegungsstandardIFRS gewählt (siehe Abbildung 3.2).

3.2 Datenmodell und Basis-Customizing

Frei wählbaresDatenmodell

Einer der großen Vorteile von SEM-BCS gegenüber dem technologi-schen Vorgänger EC-CS ist das (in gewissen Grenzen) frei wählbareDatenmodell. Im Unterschied zu einem durch die Software fest vor-gegebenen Datenmodell lässt sich ein frei definierbares Datenmodellbesser an den spezifischen Anforderungen des jeweiligen Konzernsausrichten; es kann insbesondere den Anforderungen an die interneBerichterstattung besser gerecht werden (z. B. Managementkonsoli-dierung). SEM-BCS ermöglicht also neben einer effizienten Abschluss-

Page 19: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

89

Datenmodell und Basis-Customizing 3.2

erstellung eine individuelle Konzernberichterstattung. In diesem Ab-schnitt erfahren Sie, wie Sie das Datenmodell für eine BCS-Anwendung definieren und das Basis-Customizing vornehmen.

Summensatz-Cube und Datenbasis

SEM-BCS setzt auf SAP NetWeaver BI auf und verwendet einen Real-time InfoProvider (transaktionaler Summensatz-Cube) für die Ablageder Summendaten. Dieser InfoProvider legt auch das Datenmodellfür die Konsolidierung fest. Auf der BCS-Seite steht jedem Summen-satz-Cube eine sogenannte Datenbasis gegenüber. Zwischen Sum-mensatz-Cube und Datenbasis besteht eine 1:1-Beziehung. Es istnicht möglich, auf denselben Summensatz-Cube aus mehreren Da-tenbasen heraus zuzugreifen bzw. ein- und dieselbe Datenbasis fürmehrere Summensatz-Cubes zu verwenden. Die BCS-Datenbasis bil-det die Schnittstelle zur SAP NetWeaver BI-Schicht, d.h. sie ist für dasLesen und Zurückschreiben von Stamm- und Bewegungsdaten zu-ständig.

Konsolidie-rungsgebiet

Aufbauend auf einer Datenbasis wird in SEM-BCS ein Konsolidie-rungsgebiet erstellt. Das Konsolidierungsgebiet stellt einen Containerfür das eigentliche BCS-Customizing zur Verfügung. Das gesamteBCS-Customizing, mit Ausnahme einiger datenbasisabhängiger Ein-stellungen, ist grundsätzlich nur für das Konsolidierungsgebiet gül-tig, für das es definiert wurde. Jedes Konsolidierungsgebiet wird aufgenau einer Datenbasis definiert. Es ist möglich, mehrere Konsolidie-rungsgebiete auf derselben Datenbasis (und damit auf demselbenSummensatz-Cube) zu erstellen, sofern diese überschneidungsfreidefiniert sind, wenn also über das Customizing des Konsolidierungs-gebiets sichergestellt wird, dass sich jeder Datensatz im Summensatz-Cube genau einem Konsolidierungsgebiet eindeutig zuordnen lässt.Diese Restriktion führt in der Praxis allerdings häufig dazu, dass nurein Konsolidierungsgebiet je Datenbasis verwendet werden kann.

Abbildung 3.3 zeigt den Zusammenhang zwischen Summensatz-Cubes, Datenbasen und Konsolidierungsgebieten.

Erste Implementie-rungsschritte

Die Implementierung einer neuen BCS-Anwendung in einem neuenSystem beginnt demnach mit den folgenden Schritten:

1. Definition eines Summensatz-Cubes

2. Anlegen einer BCS-Datenbasis

3. Anlegen eines BCS-Konsolidierungsgebiets

Page 20: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

90

Customizing von SAP SEM-BCS3

Abbildung 3.3 Zusammenhang zwischen Summensatz-Cubes, Datenbasen und Konsolidierungsgebieten

3.2.1 Aufbau des Summensatz-Cubes

Wie im vorhergehenden Abschnitt erläutert, muss vor dem Anlegeneiner BCS-Datenbasis zunächst ein passender Summensatz-Cube inder SAP NetWeaver BI-Schicht erstellt werden. Das Datenmodell die-ses Cubes wird dann in die BCS-Datenbasis übernommen und legtsomit auch das Datenmodell für die Konsolidierungsanwendung fest.Für das Verständnis dieses Abschnitts werden Grundkenntnisse inSAP NetWeaver BI, insbesondere in Bezug auf die Modellierung inder BI Administrator Workbench (Transaktion RSA1) vorausgesetzt.

SEM-BCS arbeitet mit einem Kontenmodell, d.h. der Summensatz-Cube arbeitet mit einer kleinen Anzahl von abstrakten Kennzahlen,die über eine größere Anzahl von Merkmalen ausdefiniert werden.

Konsolidierungs-gebiet A1

Konsolidierungs-gebiet A2

Konsolidierungs-gebiet B1

Datenbasis A Datenbasis B

Summensätze(InfoCube)

Summensätze(InfoCube)

Datenbestand A1

Datenbestand A2

1:1

n:1

Die in diesem Abschnitt beschriebenen Arbeitsschritte legen das Daten-modell für die gesamte BCS-Anwendung fest. Nachträgliche Änderungenam Datenmodell sind sehr aufwendig, da sie mit Datenverlust verbundensein können und in der Regel umfangreiche Nacharbeiten in der Anwen-dung nach sich ziehen.

Page 21: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

91

Datenmodell und Basis-Customizing 3.2

Maximal vier Kennzahlen

Maximal können vier Kennzahlen durch SEM-BCS genutzt werden,wobei alle Kennzahlen als periodische Flussgrößen interpretiert wer-den, d.h. jede dieser Kennzahlen speichert die Veränderung inner-halb einer Buchungsperiode. Die kumulierten Bestände zu einem Pe-riodenende ergeben sich durch eine Aufsummierung der einzelnenperiodischen Veränderungen. Folglich unterstützt SEM-BCS nurKennzahlen mit dem Aggregationsverhalten »Summation«. Ausnah-meaggregationen und referenzierende Kennzahlen werden nicht un-terstützt. Abbildung 3.4 zeigt den Zusammenhang grafisch.

Abbildung 3.4 Zusammenhang zwischen Eingabe, Datenhaltung und Reporting in SEM-BCS

Für jede dieser vier Kennzahlen existiert eine Vorlage im BI BusinessContent, die Sie entweder direkt in Ihrem Summensatz-Cube nutzenoder als Kopiervorlage für eigene Kennzahlen heranziehen können:

� periodische Veränderung Hauswährung (0CS_TRN_LC)

� periodische Veränderung Kreiswährung (0CS_TRN_GC)

� periodische Veränderung Transaktionswährung (0CS_TRN_TC)

� periodische Menge (0CS_TRN_QTY)

Die Eigenschaften der Kennzahlen aus dem BI Content dürfen mitAusnahme der Darstellungsoptionen für das Reporting nicht verän-dert werden. Ein Summensatz-Cube kann zusätzlich weitere Kenn-zahlen enthalten. Diese können durch SEM-BCS allerdings nicht ge-nutzt werden, d.h. auf diese Kennzahlen kann aus der Anwendungheraus weder lesend noch schreibend zugegriffen werden.

100,-

50,-

001.2009:

002.2009:

001.2009: 100,-002.2009: 50,-

001.2009: 100,-001.2009

100,-

002.2009

150,-

Eingabe Datenhaltung Reporting

Page 22: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

92

Customizing von SAP SEM-BCS3

Merkmale Neben den Kennzahlen besteht der Summensatz-Cube aus einerReihe von Merkmalen. Diesen Merkmalen wird bei der Definitionder BCS-Datenbasis eine Konsolidierungsrolle zugewiesen. Die Rollen-zuweisung legt fest, wie SEM-BCS die Merkmale interpretiert, d.h.über die Rolle wird dem System z. B. mitgeteilt, dass ein bestimmtesMerkmal die Bewegungsarten enthält.

Wichtige Rollen inSEM-BCS

Das BCS-Rollenkonzept ermöglicht somit die Nutzung von kundenei-genen Datenmodellen in der Konsolidierung. Die wichtigsten Rollenbeschreiben wir nachfolgend im Detail. Tabelle 3.1 listet alle Rollenim Anschluss an die Aufzählung auf.

� Rolle »Version«Versionen werden genutzt, um verschiedene Datenräume gegen-einander abzugrenzen. Das Datenmodell für den Summensatz-Cube muss mindestens ein Merkmal für die Rolle »Version« vorse-hen. Sie können diese Rolle optional an mehrere Merkmale verge-ben. Daten werden pro Version bzw. Versionskombination (fallsSie mehrere Merkmale mit der Rolle »Version« nutzen) konsoli-diert. Es ist nicht möglich, Daten in unterschiedlichen Versionengemeinsam zu konsolidieren.

Versionen werden z. B. genutzt, um zwischen Ist- und Plandatenzu unterscheiden. Außerdem könnten Sie mit Hilfe von VersionenAbschlussgrößen nach verschiedenen Rechnungslegungssystemenim System abbilden. Alle Versionen referenzieren standardmäßigauf dasselbe Customizing und dieselben Stammdaten, d.h. dieVerarbeitungslogik ist identisch. Es besteht allerdings die Möglich-keit, bestimmte Customizing-Einstellungen versionsspezifisch zudefinieren (spezielle Versionen, siehe Abschnitt 3.5, »Versionsab-hängiges Customizing«).

� Rolle »Position«Während im Einzelabschluss mit Konten gearbeitet wird, basiertder Konzernabschluss auf Positionen, die in der Regel eine Verdich-tung von Konten darstellen. Sie müssen genau ein Merkmal mitder Rolle »Position« vorsehen. Das Merkmal, das die Rolle »Posi-tion« erhalten soll, muss über eine zeit- und versionsunabhängigeHierarchie verfügen. In Positionshierarchien werden keine exter-nen Merkmale unterstützt. Das Merkmal mit der Rolle »Position«kann optional an ein Merkmal mit der Rolle »Positionsplan« ge-klammert werden.

Page 23: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

93

Datenmodell und Basis-Customizing 3.2

� Rolle »Positionsplan«In den SAP ERP-Anwendungen (so auch EC-CS) ist das Konto ineinem Kontenplan definiert. In SAP NetWeaver BI wird diese Be-ziehung über eine Klammerung der Position an einen Positionsplanmodelliert. SEM-BCS unterstützt diese Klammerung aus Kompati-bilitätsgründen. Im Unterschied zu den ERP-basierten Anwendun-gen bietet die Nutzung eines Positionsplans allerdings keine zu-sätzliche Flexibilität, sodass auf seine Nutzung verzichtet werdenkann.

� Rolle »Bewegungsart«Bewegungsarten werden in der Bilanz genutzt, um den Gesamts-aldo einer Position in verschiedene Bestandteile zu zerlegen (z. B.Vortrag, Zugang, Abgang). Änderungen auf bewegungsartentra-genden Positionen werden dann immer mit einer Bewegungsartgemeldet. Mit Hilfe von Bewegungsarten können z. B. Kapitalspie-gel automatisch erstellt werden. Außerdem können Bewegungsar-ten in der Währungsumrechnung und bei Umorganisationen ge-nutzt werden. Je Summensatz-Cube können Sie an maximal einMerkmal die Rolle »Bewegungsart« vergeben.

� Rolle »Konsolidierungseinheit«Die Konsolidierungseinheit ist die kleinste organisatorische Einheit,auf der konsolidierungsrelevante Daten erfasst und ausgewertetwerden können. Diese Rolle ist mindestens einmal und höchstenszweimal je Datenbasis zu vergeben. Falls zwei Merkmale mit derRolle »Konsolidierungseinheit« genutzt werden, spricht man voneiner Matrixkonsolidierung, d.h. die Daten werden simultan inzwei unterschiedlichen Dimensionen konsolidiert (z. B. »Gesell-schaft« und »Geschäftsfeld«).

Merkmale, die in BCS als Konsolidierungseinheit verwendet wer-den sollen, müssen über eine zeit- und versionsabhängige Hierar-chie verfügen. In dieser Hierarchie muss das Merkmal, das dieRolle »Konsolidierungskreis« erhält, als externes Merkmal erlaubtwerden. Alternativ kann das Merkmal ganz ohne Hierarchie anlegtwerden. Wir empfehlen jedoch, das Merkmal mit der oben be-schriebenen Hierarchie anzulegen, da sich auf diese Weise das Zu-sammenspiel von Konsolidierungseinheit und Konsolidierungs-kreis leichter verständlich darstellen lässt.

Falls Sie zwei Merkmale mit der Rolle »Konsolidierungseinheit«verwenden (Matrixkonsolidierung), müssen Sie eines der beiden

Page 24: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

94

Customizing von SAP SEM-BCS3

Merkmale als währungstragende Konsolidierungseinheit kennzeich-nen. Die währungstragende Konsolidierungseinheit legt dann dielokale Währung (Hauswährung) der Datenmeldung fest. In derRegel werden Sie die Gesellschaft als währungstragende Konsoli-dierungseinheit kennzeichnen und nicht das Profitcenter oder denGeschäftsbereich.

� Rolle »Konsolidierungskreis«Über Konsolidierungskreise wird die Konsolidierungshierarchie imSystem aufgebaut. Ein Konsolidierungskreis definiert eine logi-sche Gruppierung von Konsolidierungseinheiten und muss nichtzwingend legale Strukturen abbilden. Pro Teilkonzern bzw. Stufe,auf der konsolidiert wird, legen Sie einen Konsolidierungskreisan. Für jedes Merkmal mit der Rolle »Konsolidierungseinheit«müssen Sie genau ein Merkmal mit der Rolle »Konsolidierungs-kreis« im Datenmodell vorsehen. Merkmale, die in SEM-BCS dieRolle »Konsolidierungskreis« erhalten sollen, müssen mit einerzeit- und versionsabhängigen Hierarchie ausgestattet werden.

� Rolle »Partnereinheit«Partnereinheiten werden für die Meldung und Eliminierung vonIntercompany-Beziehungen benötigt. Zu diesem Zweck werdendie Meldedaten nach den entsprechenden Partnern aufgerissen.Für jedes Merkmal mit der Rolle »Konsolidierungseinheit« müssenSie genau ein Merkmal mit der Rolle »Partnereinheit« im Daten-modell des Summensatz-Cubes vorsehen. Technisch muss die Part-nereinheit auf das Merkmal mit der Rolle »Konsolidierungsein-heit« referenzieren. Die Partnereinheit erbt mit anderen Wortenalle technischen Einstellungen von der Konsolidierungseinheitund teilt mit dieser die Stammdaten.

� Rolle »Beteiligungseinheit«SEM-BCS nutzt Beteiligungseinheiten für die Abbildung der Beteili-gungsverhältnisse in den Summensätzen und für die Kapitalkonso-lidierung. Für jedes Merkmal der Rolle »Konsolidierungseinheit«

Der Begriff Konsolidierungskreis wird in der betriebswirtschaftlichen Lite-ratur zur Konzernrechnungslegung − in einem engen und einem weitenSinn (siehe Abschnitt 1.2.3, »Konzernabschlusserstellung und Konsolidie-rungskreis«) − ebenfalls verwendet. Er deckt sich jedoch nicht zwingendmit dem Verständnis, das der Rolle »Konsolidierungskreis« zugrunde liegt.

Page 25: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

95

Datenmodell und Basis-Customizing 3.2

müssen Sie im Datenmodell ein Merkmal mit der Rolle »Beteili-gungseinheit« vorsehen.

� Rolle »Kontierungsebene«SEM-BCS gliedert die Buchungen im Zuge der Abschlusserstellungmit Hilfe von Kontierungsebenen, wobei jeder Datensatz genaueiner Kontierungsebene zugewiesen ist. Der Summensatz-Cubemuss das Merkmal »Kontierungsebene« (0CS_PLEVEL) aus dem BIContent enthalten. Das Merkmal muss unverändert aus dem Con-tent übernommen werden und erhält dann in der BCS-Datenbasisautomatisch die Rolle »Kontierungsebene«. Die Stammdaten fürdieses Merkmal werden von SEM-BCS automatisch erzeugt unddürfen mit BI-Mitteln nicht verändert werden, da die Buchungslo-gik und die SEM-BCS-Programme auf diese Stammdaten abge-stimmt sind.

� Rolle »Belegart«Belegarten zerlegen Kontierungsebenen weiter nach sachlogischenGesichtspunkten. Im Unterschied zu den Kontierungsebenen kön-nen Belegarten frei gewählt werden. Ein Merkmal mit der Rolle»Belegart« muss in jedem Summensatz-Cube verpflichtend enthal-ten sein, sonst können Sie keine Buchungen mit SEM-BCS erzeu-gen. Sie können das Merkmal für die Belegart frei definieren, dür-fen es allerdings nicht an die Kontierungsebene klammern, ob-wohl die Belegart inhaltlich abhängig von der Kontierungsebeneist.

� Rolle »Unterkontierung«Unterkontierungen werden genutzt, um Abschlussdaten mit weite-ren Details anzureichern. Unterkontierungen sind optional undwerden in der Regel eingesetzt, um Anforderungen aus derManagementberichterstattung in die Abschlusserstellung zu inte-grieren. Sie können beliebig viele Unterkontierungen in einemSummensatz-Cube verwenden. Bei der Definition der zugrunde-liegenden Merkmale sind Sie ebenfalls frei, d.h. Sie können BI-Merkmale beliebigen Typs und beliebiger Länge mit und ohneHierarchien nutzen. SEM-BCS stellt für Unterkontierungen keinevordefinierte Logik zur Verfügung. Mit Hilfe von Kontierungsty-pen (siehe Abschnitt 3.6.2, »Positionsplan«) können Sie festlegen,welche Unterkontierungen auf welchen Positionen geliefert wer-den.

Page 26: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

96

Customizing von SAP SEM-BCS3

� Rolle »Allokationseinheit«Allokationen werden genutzt, um Kosten oder Erlöse nach be-stimmten Kriterien auf Konsolidierungseinheiten zu verteilen. Umdie Funktionalität Allokation verwenden zu können, benötigt IhreDatenbasis für jedes Merkmal mit der Rolle »Konsolidierungsein-heit« ein weiteres Merkmal in der Rolle »Allokationseinheit«. DasAllokationsmerkmal muss auf die zugehörige Konsolidierungsein-heit referenzieren. Es übernimmt alle Einstellungen sowie dieStammdaten der Konsolidierungseinheit. Die Verwendung von Al-lokationseinheiten ist optional.

� Rollen für ZeitmerkmaleZeitmerkmale ordnen die Salden im Summensatz-Cube einzelnenBuchungsperioden zu. SEM-BCS unterstützt nur die Standard-merkmale 0FISCYEAR (Geschäftsjahr) und 0FISCPER3 (Buchungs-periode) sowie 0FISCVARNT (GJ-Variante) aus dem BI Content.Die Geschäftsjahresvariante muss pro Konsolidierungsgebiet ein-deutig sein und erhält daher automatisch die Rolle »Fixiert imKons.gebiet«. Das zusammengesetzte Zeitmerkmal 0FISCPER(Geschäftsjahr/Periode) kann zusätzlich in den Summensatz-Cubeaufgenommen werden, z. B. um den Cube auf Datenbankebene zupartitionieren. Obwohl diesem Merkmal bei der Definition derDatenbasis keine eigene Rolle zugewiesen werden kann, wird esbeim Verbuchen neuer Datensätze durch SEM-BCS abhängig vonder Periode und dem Geschäftsjahr automatisch gefüllt.

Tabelle 3.1 zeigt alle verpflichtenden und optionalen Merkmale undRollen für SAP SEM-BCS.

Wir empfehlen, das Merkmal 0FISCPER in jeden Summensatz-Cube auf-zunehmen und für Partitionierungen zu nutzen, falls diese datenbankseitigunterstützt werden. Details dazu finden Sie in der Dokumentation zu SAPNetWeaver BI.

Page 27: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

97

Datenmodell und Basis-Customizing 3.2

BCS-Rolle Anzahl Merkmale Anmerkungen/Content

Kontierungsebene 1, verpflichtend Merkmal: 0CS_PLEVEL

Belegart 1, verpflichtend Vorlage: 0CS_DOCTYPE

Version 1–n, verpflichtend Vorlage: 0CS_VERSION

Periode 1, verpflichtend Merkmal: 0FISCPER3

Geschäftsjahr 1, verpflichtend Merkmal: 0FISCYEAR

Kons.einheit 1 (Minimum) oder 2 (Maximum)

Vorlage: 0COMPANY

Kons.kreis 1 (Minimum) oder 2 (Maximum)

Vorlage: 0SEM_CGCOMP

Partnereinheit 1 (Minimum) oder 2 (Maximum)

Vorlage: 0PCOMPANY

Beteiligungseinheit 1 (Minimum) oder 2 (Maximum)

Vorlage: 0BCS_INVCOM

Allokationseinheit optional referenziert Konsolidierungseinheiten

Obereinheit optional wird für die OC-Logik benötigt

Position 1, verpflichtend Vorlage: 0CS_ITEM (entfernen Sie gegebenenfalls die Klammerung)

Bewegungsart 1, empfohlen

Feldtyp BWA optional Möglichkeit, das Merkmal »Bewe-gungsart« an einen Feldtyp zu klam-mern

Unterkontierung optional

Zugangsjahr 1 Merkmal: 0ACQ_YEAR

Zugangsperiode 1 Merkmal: 0ACQ_PER

Umrechnungs-kennzeichen

optional Merkmal: 0BCS_CTFLG

Produktgruppe optional wird für die Zwischenergebniselimi-nierung im Umlaufvermögen benötigt

Restatement optional wird für die Restatement-Funktion benötigt; Vorlage 0BCS_RPER oder 0BCS_RSTM

Fixiert im Kons.gebiet

1–n Merkmal 0FISCVARNT muss fixiert werden, optional können weitere Merkmale fixiert werden

Tabelle 3.1 Überblick über alle möglichen Rollen in einer SAP SEM-BCS-Daten-basis

Page 28: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

98

Customizing von SAP SEM-BCS3

Kommentierungvon Belegen

Standardmäßig kann für jeden manuell erzeugten Buchungsbeleg einFreitext mit maximal 40 Zeichen erfasst werden. Zusätzlich bietetSEM-BCS die Möglichkeit, beliebige Dokumente mit einem Bu-chungsbeleg zu verknüpfen. Diese Dokumente werden beim Verbu-chen des Belegs im SAP-System abgelegt und können zu einem spä-teren Zeitpunkt aus der Beleganzeige oder einem Belegzeilenberichtheraus aufgerufen werden. Sie ermöglichen eine gute Dokumenta-tion der manuellen Buchungen.

Um die erweiterte Kommentierung von Belegen nutzen zu können,müssen Sie die Eigenschaft MERKMAL IST DOKUMENTATTRIBUT für diefolgenden Merkmale in der BI Administrator Workbench aktivieren:0FISCYEAR (Geschäftsjahr), 0AC_DOCNR (Belegnummer).

Als erster Schritt für den Aufbau der Konsolidierungsanwendung derBCS Group wird der Summensatz-Cube angelegt.

Datenmodell fürdie BCS Group

Das Datenmodell des Summensatz-Cubes für die BCS Group enthältzwei Merkmale mit der Rolle »Konsolidierungsversion«: Das Merk-mal »Version« (CCD_VERS) und das Merkmal »Rechnungslegungs-standard« (CCD_GAAP). Während das Merkmal »Version« für dieUnterscheidung von Ist- und Plandaten genutzt wird, können mitHilfe des Merkmals »Rechnungslegungsstandard« verschiedene Re-gelwerke (z. B. IFRS und HGB) im System abgebildet werden.

Der Positionsplan für die Konsolidierung wird über das Merkmal»Position« (CCD_ITEM) abgebildet, das dementsprechend für dieRolle »Position« in der Datenbasis vorgesehen ist.

Merkmale für dieMatrixkonsoli-

dierung

Die BCS Group möchte einerseits nach Gesellschaften und anderer-seits nach Geschäftsfeldern konsolidieren. Aus diesem Grund wer-den zwei Merkmale mit der Rolle »Konsolidierungseinheit« verwen-

SEM-BCS stellt ganz spezielle Anforderungen an das Datenmodell desSummensatz-Cubes. Werden diese Anforderungen bei der Definition desDatenmodells nicht beachtet, kann es zu Fehlern bei der Generierung derDatenbasis und/oder beim späteren Betrieb der Anwendung kommen.

SAP-Hinweis 727776 (Anforderungen des SEM-BCS an das Datenmodell)enthält entsprechende Informationen und wird von der SAP laufend an-gepasst. Lesen Sie diesen Hinweis aufmerksam, bevor Sie eine neue Da-tenbasis anlegen!

Page 29: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

99

Datenmodell und Basis-Customizing 3.2

det, d.h. das System nutzt die Matrixkonsolidierung. Abbildung 3.5zeigt den schematischen Aufbau der Konsolidierungsmatrix für dieBCS Group.

Abbildung 3.5 Schematischer Aufbau der Konsolidierungsmatrix für die BCS Group

Als Konsolidierungseinheiten werden die Merkmale »Gesellschaft«(CCD_COMP) und »Geschäftsfeld« (CCD_GFD) genutzt. Passend dazuwerden zwei Merkmale mit der Rolle »Konsolidierungskreis« benö-tigt: Kreis »Gesellschaft« (CCD_CGCO) und Kreis »Geschäftsfeld«(CCD_CGGFD). Auch für die Rollen »Partnereinheit« und »Beteili-gungseinheit« sind je zwei Merkmale erforderlich: CCD_PCOMP undCCD_PGFD sowie CCD_INVCO und CCD_IGFD.

Das Merkmal »Gesellschaft« ist als währungstragende Konsolidie-rungseinheit vorgesehen.

Abbildung 3.6 zeigt das vollständige Datenmodell für den Summen-satz-Cube in Form eines in der BI-Welt üblichen Sternschemas.

Kombinationen

Gesellschaft Aa

Gesellschaft Ab

Gesellschaft Ac

Gesch.feld 1 Gesch.feld 2 Gesch.feld 3

Kreis GF

Kreis A

Kreis B Gesellschaft Ba

Kreis C

Geschäftsfelder

Ges

ells

chaf

ten

Page 30: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

100

Customizing von SAP SEM-BCS3

Abbildung 3.6 Datenmodell des Summensatz-Cubes für die BCS Group als Stern-schema

3.2.2 Anlegen der Datenbasis

Nach dem Anlegen und Aktivieren eines Summensatz-Cubes in SAPNetWeaver BI beginnen Sie mit dem eigentlichen Customizing in derKomponente SEM-BCS. In diesem Abschnitt erfahren Sie, wie Sieeine Datenbasis für SEM-BCS anlegen und gemäß Ihren Anforderun-gen konfigurieren.

Geschäftsjahres-variante

überprüfen

Bevor Sie mit dem Customizing von SEM-BCS beginnen, müssen Sieeinige Grundeinstellungen vornehmen bzw. überprüfen. Prüfen Siezunächst, ob die für Ihren Konzern erforderliche Geschäftsjahresva-riante im System bereits verfügbar ist. Rufen Sie dazu das IMG (Imp-lementation Guide) über die Transaktion SPRO auf, und navigierenSie auf den folgenden Pfad: SAP NETWEAVER � BUSINESS INTELLIGENCE

� ALLGEMEINE BI EINSTELLUNGEN � GESCHÄFTSJAHRESVARIANTE PFLEGEN.

Geschäftsjahr0FISCYEAR

Buchungsperiode0FISCPER3

GJ/Periode0FISCPER

GJ-Variante0FISCVARNT

ProjektCCD _ PROJ

BewegungsartCCD _ MOVTY

Beteiligung Geschäft.CCD _ IGFD

Partner GesellschaftCCD _ PCOMP

KonsKreis Geschäft.CCD _ CGGFD

RechnungslegungCCD _ GAAP

BelegartCCD _ DOCTY

Kontierungsebene0CS _ PLEVEL

KennzahlenPeriodischer Wert TW 0CS_TRN_TCPeriodischer Wert HW 0CS_TRN_LCPeriodischer Wert KW 0CS_TRN_GCPeriodische Menge 0CS_TRN_QTY

Datenpaket

Einheit

KonsKreis (Gesell.)CCD _ CGCOM

GeschäftsfeldCCD _ GFD

GesellschaftCCD _ COMP

Kreis(Ges.)

Globale Parameter

Zeit

VersionCCD _ VERS

Unterkontierung

Partner (Ges.)

Gesellschaft

Kreis (GFD)

Partner (GFD)

Geschäftsfeld

Beteiligung Gesell.CCD _ INVCO

Umrechnungsflag0BCS _ CTFLG

Kontierung

Zugangsjahr0ACQ _ YEAR

Zugangsperiode0ACQ _ PER

Zugangsdatum

Partner Geschäftsf.CCD _ PGFD

PositionCCD _ ITEM

Position

Page 31: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

501

Index

A

A/E-Eliminierungeinseitig 267, 373zweiseitig 263, 374

Abgangsvorbereitung 312Abschlussart 123

Zuordnung zur Maßnahme 168Zuordnung zur Versionskombination

124Abschlussprüfung 468Abschreibung 420Aggregat 447Aktivierung und Wertfortschreibung

222, 394, 413Altdatenübernahme 336Anhang 32Anlagevermögen 416Anpassungsbuchung 69Anschaffungskosten 41, 51Architektur 426assoziiertes Unternehmen 29, 50Attribut 106, 154Attributsselektion 173Aufbauprüfung 470Aufrechnung

beidseitig bestimmte 259einseitig bestimmte 261

Aufwands- und Ertragskonsolidierung 49, 72, 262, 373

automatische Invertierung 195, 254, 273

B

BCS Group 60Bedingung 217Beherrschung 28, 60Belegart 58, 95, 192, 357

Aktivierung und Wertfortschreibung 226

Aufwands- und Ertragseliminierung 273

Beteiligungsertragseliminierung 273Intercompany-Abstimmung 222

Kapitalkonsolidierung 311Konsolidierungskreisänderung 314manuelle Buchung 191Schuldenkonsolidierung 273Umgliederung 219Zwischenergebniseliminierung 279

Belege 54Belegfelder 198Belegkommentierung 98, 358Belegkopfvalidierung 212Belegvalidierung 198Berechtigung 455

berechtigungsrelevante Felder 115BI-Berechtigung 456Maßnahmenausführung 457Öffnen und Schließen von Perioden 459

Berichterstattung 425, 445Bestandsgröße 443Beteiligungseinheit 160Beteiligungsertragseliminierung 78,

270, 415Bewegungsart 56, 139

Buchungs- und Erfassungssperre 141Konsolidierungskreisänderung 141Nummernbänder 139Saldovortrag 141Vorzeichen 140

BEx Analyzer 427BI Accelerator 448BIA-Index 448Bilanz 31, 445Bilanzpolitik 43Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz 479Bilanzrechtsreformgesetz 24Bis-Maßnahme 322, 458Buchungs- und Erfassungssperre

Bewegungsart 141Position 149

Buchwertmethode 284Business Explorer 427

Page 32: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

502

Index

C

Condition 213CPM-BPC 478Customizing-Auftrag 461

D

Datenbankanlistung 328, 431Datenbasis 89, 100, 452

generieren 111, 117Datenerfassung 176, 350Datenmodell 88, 98, 104Datenstrom 107, 430

generieren 110Zusatzmeldedaten 109

Datenstromfelder 111Datentransfermethode 177Datenübernahmemethode 188Deltapaar 453Differenzenstrategie 260Dividendenausschüttung 271, 408, 420

E

EC-CS 21ED 9 51, 284, 479Eigenkapitalveränderungsrechnung 31Einbeziehungsart 163, 288, 310, 440Einzelabschluss 24Einzelpostenanlistung 432Endkonsolidierung 39, 49, 75, 390, 400Endkonsolidierungserfolg 50Endkonsolidierungszeitpunkt 440Endorsement 24Enhancement Package 22, 476Entscheidungsnützlichkeit 25Equity-Bewertung 72Equity-Methode 50, 51, 57, 285, 382Erfassungsart 178Erfassungslayout 180Ersterfassungsperiode 156Erstkonsolidierung 38, 41, 42, 75, 391,

400Erstkonsolidierungszeitpunkt 41, 440Erwerber 41Erwerbsmethode 41, 283Eventualschulden 42

externe Berichterstattung 425Extraktion 451

F

Fallstudie 59Feldkatalog 103, 136, 179FI-LC 21Finanzinstrumente 50flexibler Upload 178, 351

Bewegungsart 141Business Add-in 135Datentyp 133Einstellungen 134Feldkatalog 136, 179Mapping 136Selektion 136Stammdaten 133Updatemodus 135Zeilentypen 134

Folgekonsolidierung 38, 46, 72, 417Formeleditor 205Fremdwährungsumrechnung � Wäh-

rungsumrechnungfunktionale Währung 228Funktionsprüfung 470

G

gemeinschaftliche Führung 29Gemeinschaftsunternehmen 29, 50Geschäftsfeld 160Geschäftsjahresvariante 123

führende 101währungstragende Konsolidierungsein-

heit 156Gewinn- und Verlustrechnung 31, 446Gewinnverwendung 121, 288, 299Goodwill 43, 46, 48, 52, 290, 308, 398,

420Folgebewertung, Fallstudie Q4 78Minderheitenanteile 45Wertaufholung 48Wertminderungsaufwand 47Wertminderungstest 46, 79

Goodwill in Hauswährung 304Goodwill-Abschreibung 46, 79, 420Goodwill-Vererbung 409

Page 33: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

503

Index

Gültigkeitsprüfung 116GuV � Gewinn- und Verlustrechnung

H

Handelsbilanz I 36, 57, 59Handelsbilanz II 36, 59Handelsbilanz III 37Hauswährung 156Hauswährungswechsel 253Hierarchieselektion 173Hierarchieversion 435

I

IAS 23, 445IAS 1 31, 44, 445IAS 12 39IAS 14 32IAS 21 37, 228IAS 27 27, 28, 37, 38, 48, 291, 398, 479IAS 28 27, 37, 50, 285IAS 29 37, 230IAS 31 27, 29, 37, 50, 284IAS 34 35IAS 36 44, 290IAS 38 48IAS 39 39, 50, 52IAS 7 32IASB 23

Rahmenkonzept 27IDW EPS 850 471IDW PS 330 471IFRIC 27IFRIC 5 27, 39IFRIC 7 37IFRS 22, 126

Interpretationen 26Standards 26

IFRS 3 27, 41, 284, 291, 479IFRS 5 40, 41IFRS 8 32Informationszweck 25Intercompany-Abstimmung 220, 370,

371Intercompany-Differenz 221Interessenzusammenführungsmethode

41, 283

International Accounting Standards � IAS

International Accounting Standards Board � IASB

International Financial Reporting Inter-pretations Committee � IFRIC

International Financial Reporting Stan-dards � IFRS

interne Berichterstattung 425Intervallselektion 172

J

Joint Ventures 29

K

Kapitalerhöhung 72, 382Kapitalflussrechnung 32Kapitalkonsolidierung 41, 281, 376,

398, 417At-Equity-Buchungen 301Datenherkunft 293Dividendenausschüttung 299Folgekonsolidierung 381Generierung statistischer Positionen 307Gewinnverwendung 288, 299Goodwill 297Goodwill in Hauswährung 304Goodwill-Behandlung 291, 398Jahresüberschuss 299Kapital 297Matrixkonsolidierung 285Meldeumfang Equity-Konsolidierung

300negativer Unterschiedsbetrag 292negatives Eigenkapital 292Nummernkreise 307spezielle Positionen 302Systemnutzung 287technische Erstkonsolidierung 335Vorgänge 304

Kaufpreisallokation 41, 46Kennzahlen 91Kommentierung 358komplexe Selektion 172Konsolidierung 38Konsolidierungseinheit 55

Attribute 156

Page 34: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

504

Index

kundendefinierte Attribute 154Maxtrixkonsolidierung 152Stammdaten-Customizing 152Steuersatz 156währungstragende 106

Konsolidierungseinheitenkombinatio-nen 161

Konsolidierungsfunktionen 121Konsolidierungsgebiet 89, 117

Feldeigenschaften 118Funktionsumfang festlegen 119Statusverwaltung 120

Konsolidierungshierarchie 56Konsolidierungskreis 36, 39, 40, 55,

157, 161, 435, 436Konsolidierungskreisänderung 57, 141,

311, 396, 414, 439Konsolidierungskreiswechsel 78Konsolidierungsmaßnahme 168, 256Konsolidierungsmethode 168Konsolidierungsmonitor 318, 323Konsolidierungsrolle 92

Allokationseinheit 96Belegart 95Beteiligungseinheit 94Bewegungsart 93Konsolidierungseinheit 93Konsolidierungskreis 94Kontierungsebene 95Partnereinheit 94Position 92Positionsplan 93Unterkontierung 95Version 92Zeitmerkmale 96

Konsolidierungsvorbereitung 167Konsolidierungs-Workbench 84

Customizing prüfen 87Prozesssicht 84technische Sicht 84Werkzeuge 84

Kontierungsebene 56, 192, 215, 348, 438Eliminierungen 57Kapitalkonsolidierung 57Konsolidierungskreisänderung 57Konzernanpassungen 57Korrekturen 57Meldedaten 57

Kontierungstyp 56, 144Aufrissart 145Maximalselektion 146Vorschlagsselektion 146

Konzern 19, 27Einheitsfiktion 30im engen Sinn 27im weiten Sinn 29kapitalmarktorientierter 24, 26

Konzernabschluss 24, 25, 30, 36, 38, 60, 65Aufstellungspflicht 30Erstellung 36

Konzernaufrechnung 257Konzernberichterstattung 425Konzernbilanz 68, 445Konzerngründung 61Konzernlagebericht 34Konzernrechnungslegung 19, 22Konzernstruktur 152kumulierte Umrechnung 231Kumuliertwert 442Kursart 234Kursfindungsverfahren 237Kurstyp 234

L

Laden aus Datenstrom 136, 164, 188latente Steuern 37, 61

M

Management-Ansatz 32, 34, 47, 425manuelle Buchung 191, 357, 360manuelle Erfassung 180, 188, 388, 406Mapping 114, 165maßgeblicher Einfluss 29Maßnahme 166, 326

Aktivierung und Wertfortschreibung 222

Aufwands- und Ertragskonsolidierung 262

Ausführung 332Beteiligungsertragseliminierung 270Datenerfassung 176Intercompany-Abstimmung 220Kapitalkonsolidierung 281Konsolidierungskreisänderung 311

Page 35: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

505

Index

Konsolidierungsvorbereitung 175manuelle Buchung 191Periodeninitialisierung 254Saldovortrag 250Schuldenkonsolidierung 267Sperren 333Status 329Umgliederung 214Validierung 201Währungsumrechnung 228Zwischenergebniseliminierung 276

Maßnahmengruppen 319Maßnahmenhierarchie 388, 406Maßnahmenreihenfolge 319Maßnahmenstatus 329Maßnahmentyp 166Matrix 62Matrixkonsolidierung 21, 93, 106, 153,

168, 285Maximalselektion

Konsolidierungsgebiet 120Kontierungstyp 146

Mehrperiodenkonsolidierung 253Meldedaten 176, 350

Fallstudie Q1 69Fallstudie Q2 72Fallstudie Q3 75Fallstudie Q4 80

Meldung 207Merkmale 92merkmalsübergreifende Selektion 174Methodenlayout 169, 216Methodenwechsel 313Minderheitenanteil 44, 60, 67modifizierte Stichtagskursmethode 37,

69, 230Monitoraufruf 323MultiProvider Szenario 452Mutterkennzeichen 163, 311Mutterunternehmen 27, 38, 39

N

Nachrichtenart 207Nachrichtenklasse 208negativer Unterschiedsbetrag 43, 66Negativselektion 173Neubewertungsmethode 44, 284Nummernkreis 196

O

OC-Logik 121OLAP 425Outlooksoft 478

P

Partnereinheit 55, 159Performance 447Performance-Tuning 447Periodeninitialisierung 254, 368Periodenstatus 326, 347Periodentyp 124, 169Periodentypgruppe 125Periodenwert 442periodische Umrechnung 231permanente Parameter 86, 87, 324Position 56

Buchungs- und Erfassungssperre 149Hierarchie 149Positionsart 148spezielle 151statistische 150Vorzeichen 148vorzutragende 250

Positionsart 56, 148Positionsplan 56, 138Positivselektion 173Produktivumgebung 455Protokoll 335Prüfregel 204

Q

Quartalsabschluss 35, 60Quelldatenbasis 137, 164Quellkennzahl 244Query 428, 443Quotenkonsolidierung 50, 284

R

Referenzjahr 441Referenzperiode 441Referenzumrechnung 245Replikation 137, 463Reporting 425Reportinglogik 427, 428, 433, 449

Page 36: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

506

Index

Reportingmodus 439Rollenzuordnung 104Rundungsdifferenz 238Rundungskennzahl 240Rundungsmethode 239Rundungsregel 241

S

Saldoprüfung 194Saldovortrag 141, 250, 348, 442Saldovortragslogik 251SAP ERP 475Schuldenkonsolidierung 48, 72, 267,

375, 396Segmentbericht 32, 47, 152Selektionsattribut 112Selektionsmuster 172SEM 20SIC 27SIC-12 27, 28SIC-13 27, 51Spaltenstruktur 185spezielle Umrechnung 248spezielle Versionen 129Stammdaten 131

Bewegungsart 139Geschäftsfeld 160Gesellschaft 155integrierte Übernahme 136Konsolidierungseinheit 152Konsolidierungskreis 157Kontierungstyp 144manuelle Pflege 132Positionsplan 138Projekt 164Replikation 137, 463Transport 464Upload 133

Stammdatenreporting 430Standing Interpretations Committee �

SICStatusaggregation 331Statusreporting 430Statusverwaltung 120Steuerabgrenzung 37, 39

Liability-Methode 39Temporary-Konzept 39

Steuerabgrenzung � Latente Steuern

stille Lasten 42Handelsbilanz III 37

stille Reserven 42, 78, 392Handelsbilanz III 37

Strategic Enterprise Management 20Strategic Enterprise Management � SEMStromgröße 443sukzessiver Erwerb 45, 75, 389, 398Summenabschluss 37, 59Summenposition 149Summensatz 53Summensatzanlistung 431Summensatz-Cube 89, 90, 430Systemlandschaft 460Systemprüfung 468

T

technische Erstkonsolidierung 335technische Konzerngründung 63Tochterunternehmen 28, 29, 38, 39, 40Transaktionskosten 41, 46Transport 460Transportauftrag 460Transportreihenfolge 462

U

Umgliederung 78, 214, 413Umrechnungsart 236Umrechnungskurs 234, 346, 362Umsatzkostenverfahren 49, 60Unterkontierung 95

V

Validierung 201, 354Validierung Zusatzmeldedaten 211Validierungsmethode 203

Protokoll 355Zuordnung zu Summensätzen 129

Validierungstyp 203Veräußerungsgruppen 40, 41Vermögenswerte

finanzielle 39, 52immaterielle 42

Verordnung EG 1606/2002 23Version 125Versionskombination 127, 444

Page 37: Konsolidierte Abschlüsse mit SAP SEM-BCS

507

Index

virtueller InfoProvider 428Vollkonsolidierung 38, 40, 283Vollumbuchung 406, 418Vorberechnung 449

periodenbasiert 449request-basiert 449

Vorgängermaßnahme 321vorzutragende Position 250, 348

W

Währungen 55Währungsumrechnung 37, 60, 65, 228,

362Hochinflation 37Kursentwicklung, Fallstudie 82Methode der funktionalen Währung 37modifizierte Stichtagskursmethode 37,

60Zeitbezugsmethode 37, 229

Web Dynpro 473Webreporting 427Wertminderungstest 408Wirtschaftsprüfer 47, 469Workflow 122

Z

zahlungsmittelgenerierende Einheit 47Zeilenstruktur 184Zeitbezugsmethode 37, 229Zielkennzahl 244Zugangsvorbereitung 312Zusatzmeldedaten 54, 176, 349, 377Zweckgesellschaft 28, 40Zwischenbericht 34Zwischenergebniseliminierung 49, 78

Anlagevermögen 277, 416Umlaufvermögen 276