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Korsika Tourbericht IPA-Biker Rastatt/Baden-Baden
Samstag, 05.05.2018
Am Samstag, 05.05.2018 startet die Biker-Gruppe der IPA Rastatt Baden-Baden zu Ihrer Korsika-
Tour. Von Bühl/Baden aus rollt es zunächst auf
der A5 Richtung Süden. Am Esso-Autohof
Neuenburg ist der erste technische Halt: Tanken,
zweites Frühstück, Gepäckkontrolle. Weiter geht
die Fahrt auf der A5 Richtung Basel und weiter
in die Schweiz. Bei Altdorf/Flüelen machen wir
unsere Mittagspause und tanken die Motorräder.
Vor dem Gotthardtunnel verlassen wir die
Autobahn und nehmen den Oberalppass in
Angriff. Langsam kommen wir in eine tolle
Winterlandschaft. Die Straße ist frei, aber rechts
und links neben der Fahrbahn türmen sich teils
meterhohe Schneewände. Bei Disentis setzen wir den Blinker zum Lukmanierpass. Auch hier liegt
noch jede Menge Schnee. Die Fahrbahn ist aber geräumt, sodass wir flott vorankommen. Kurz vor
Bellinzona ist noch eine Pause angesagt. Dann kurven die Motorräder um den Lago Maggiore zu
unserem Hotel Isotta in Veruno, wo die Zwischenübernachtung gebucht ist.
Sonntag, 06.05.2018
Nach dem Frühstück starten bei
strahlendem Sonnenschein die
Motoren. Noch ein Gruppenfoto
vor dem Hotel mit dem Direktor
Mimmo, bevor wir auf kurvigen
Landstraßen weiter Richtung
Süden cruisen.
Die Fahrt führt uns durchs
Piemont, eine landschaftlich sehr
reizvolle Region mit Weinbergen,
Obstplantagen, Haselnuss- und
Kastanienhainen. Am späten
Nachmittag erreichen wir Savona,
wo direkt der Hafen Vado-Ligure
Corsica Ferris angesteuert wird.
Kurz vor 18.00 Uhr beginnt die
Einschiffung auf der Fähre
„Mega Express 2“. Zunächst geht
es etwas hektisch zu, bis jeder seine Kabine zugeteilt bekommen hat. Dann trifft sich die IPA-Gruppe
auf dem Oberdeck und verfolgt das Ablegen der Fähre. Den Abend lassen wir im Bordrestaurant
ausklingen, bevor wir in den Kabinen müde ins Bett fallen.
Montag, 07.05.2018
Um 05.00 Uhr müssen die Kabinen geräumt werden. Es ist aber noch genug Zeit für ein reichhaltiges
Frühstück im Bordrestaurant bevor die Fähre im Hafen von Bastia auf Korsika anlegt. Dann muss
wieder alles ganz schnell gehen. Hunderte Autos, Motorräder, LKW und Busse rollen aus der Fähre.
An der Hafenausfahrt ist unsere Gruppe wieder zusammen. Die ersten Kilometer quälen wir uns
baustellenbedingt durch den Verkehr, bevor wir an einer Tankstelle die Tanks wieder mit Kraftstoff
füllen können. Dann beginnt der Kurvenspaß. Das „Cap Corse“. Der nördliche Zipfel von Korsika.
In flotter Kurvenhatz umrunden wir das Cap, bis in St. Florent eine ausgiebige Pause eingelegt wird.
St. Florent ist ein sehenswertes Hafenstädtchen mit nur 1600 Einwohnern im Norden Korsikas.
Entlang der Küste touren wir weiter, bevor uns die Straße auf kurvenreichen Serpentinen ins Gebirge
führt. Auf der D81 überqueren wir die Pässe Col de la Palmarella und Col de la Croix. Der Blick
hinunter aufs Meer ist atemberaubend. Am
Abend erreichen wir unser erstes Hotel in
Porto-Ota. Der Golf von Porto ist landschaftlich
gesehen wohl mit das Schönste, was Korsika zu
bieten hat. Nicht umsonst zählt das Gebiet seit
1983 zu den UNESCO-Weltnaturerben!
Der felsige und steil abfallende Golf bietet
zahlreiche kleine Sand- und Kiesbuchten.
Nachdem alle Bikes ordnungsgemäß geparkt
und die Hotelzimmer bezogen sind, machen
wir einen Spaziergang zum traumhaft am
Jachthafen gelegenen
Restaurant le Romantique.
Dienstag, 08.05.2018
Der Himmel ist Wolken verhangen. Dennoch drücken wir kurz nach dem Frühstück den Starter.
Kaum haben wir Porto verlassen, erwartet
uns ein weiteres Highlight Korsikas. Die Les
Calanques. Die teils sehr enge Straße
schlängelt sich zwischen den roten Felsen der
Calanques hindurch. Bald öffnet sich der
Blick wieder aufs Meer. Ab Cargese kommen
wir auf der Küstenstraße, vorbei am Golfu di
Liscia, zügig voran, bis wir Ajaccio, die
Hauptstadt Korsikas mit ca. 64000
Einwohnern erreichen. Dann geht’s wieder
ins Gebirge. Korsika ragt als imposante
Gebirgslandschaft aus dem Meer empor. Nur
24 km von der Westküste entfernt erreicht sie
mit dem Massiv des Monte Cinto (2706 m)
ihre höchste Erhebung. Auf Korsika ragen 50
Zweitausender in den Himmel. Die Geländemorphologie ermöglicht einzigartige Ausblicke und gab
Korsika den Beinamen „Gebirge im Meer“. Aufgrund der zahlreichen Buchten hat Korsika eine über
1000 km lange Küste. Nur ein Drittel davon besteht aus Strand, der Rest ist Felsküste. Etwa 86 % der
Insel sind Bergland und nur 14 % Küstentiefland.
Am „Lac de Tolla“ machen wir Halt. In dem beschaulichen Bergdorf Tolla finden wir das kleine
Restaurant Funtanella. Für das Mittagessen können wir aus zwei Gerichten wählen:
Couscous-Teller mit Fleisch und Gemüse oder Omelette mit Schinken und Käse.
Im Hochgebirge beginnt es zu regnen. Es wird richtig ungemütlich. Also anhalten und rein in die
Regenkombi. Gut verpackt setzen wir unsere Tour fort, bis wir am Abend wieder wohlbehalten unser
Hotel Kalliste in Porto erreichen.
Mittwoch, 09.05.2018
Von Porto aus kurven wir steil bergauf ins Hochgebirge. Nach fast jeder Kurve liegen Wildschweine
auf der Straße um es sich dort gemütlich zu machen. Die Tiere sind zwar friedlich, aber Vorsicht ist
trotzdem geboten. Etwa 30.000 Exemplare sollen in den korsischen Wäldern leben und sich von
Eicheln, Kastanien, Wandererproviant und allerlei Grünzeug ernähren. Aber auch mit Kühen,
Ziegen, Hunden und anderen Tieren muss permanent gerechnet werden. Ein Biker unserer Gruppe
musste die leidliche Erfahrung machen, als ihm ein Ziegenbock direkt vors Vorderrad sprang.
Glücklicherweise kam es nicht zum Sturz. Wie es dem Ziegenbock geht, ist nicht bekannt. Die Tour
führt uns weiter über den Col de Vergio zum
Lac de Calacuccia. Hier machen wir Pause und
tanken die Motorräder wieder voll. Die D84
führt uns durch die „Scala di Santa Regina“,
eine atemberaubende Schlucht, die den Bikern
die volle Aufmerksamkeit abverlangt. Die
tiefe, enge Schlucht im Norden Korsikas
gehört zu den bekanntesten Bergtälern der
Insel, denn die scharfen Kurven der Talstraße,
die sich durch das karge, nur von dürren
Pinien und stacheligen Ginsterbüschen
bewachsene Tal schlängelt, lassen Bikerherzen
höher schlagen. Bald erreichen wir Corte im
Herzen des Parc Naturel régional de Corse.
Das Wetter ist unbeständig. Immer wieder
fängt es an zu nieseln. Dennoch nimmt ein Teil der Gruppe das Restonica-Tal in Angriff. Graue
Bergwände, strahlend weiße, runde Findlinge, breite, glatte Felsplatten, und dazwischen immer
wieder wuchtige korsische Schwarzkiefern, sattgrüne Büsche und Sträucher machen das tiefe Tal
zum abwechslungsreichen Erlebnis. Kilometer um Kilometer schrauben sich die schweren Zweiräder
bergwärts. Aufgrund der zunehmend schlechten Witterung wird die Fahrt in dem engen
kurvenreichen Restonica-Tal immer ungemütlicher. Schweren Herzens kehren wir um. In Corte
finden wir uns dann wieder zusammen. Nach einer ausgiebigen Pause setzen wir die Fahrt Richtung
Bocognano fort. Kurz vor Ajaccio können wir bei strahlendem Sonnenschein zu unserem Basislager
in Porto abiegen.
Donnerstag, 10.05.2018
Von Sonnenstrahlen werden wir geweckt. Ein traumhafter Morgen. Heute verlagern wir zu unserem
zweiten Hotel im Südwesten der Insel. Nach dem Frühstück mit einem überwältigenden Blick auf die
Bucht von Porto kann sich jeder noch eine Stunde verweilen, bis die Motorräder zum Leben erweckt
werden. Ein Spaziergang auf den majestätisch in der Bucht stehenden Genueserturm ist eine Option.
Der Naturhafen Porto Marina in wunderschöner Lage an der Mündung des gleichnamigen Flusses,
wurde im 15. Jahrhundert von den Genuesen befestigt. Aus dieser Zeit stammt der Anfang der
1990er Jahre restaurierte genuesische Wachturm. Vom Turm Génoise de Porto aus, der bis zur
Plattform zugänglich ist, hat man einen atemberaubenden Blick über den Golf, den Strand, das Meer
und den Ort. Von Porto aus wählen wir wieder die spektakuläre Bergstraße die wir erneut mit den
Wildschweinen teilen dürfen. Nach Marignana und Vico schlängeln sich die Bikes auf einem
einsamen, extrem kurvenreichen Sträßchen mit offroadähnlichem Streckencharakter an den
Abhängen des Liamone entlang. Nach unzähligen Kurven und Kehren in einsamer Gegend öffnet
sich das Tal. Wir erreichen Vero. Auf der T20 können wir nun zügig Richtung Ajaccio fahren und
unterwegs wieder einen dringend notwendigen Tankstop einlegen. Ajaccio umfahren wir und
machen am Strand von Porticcio Pause. Am späten Nachmittag haben wir unser nächstes Hotel Les
Eucalyptus in Porto-Pollo erreicht. Der große Motorradparkplatz ist mit Flatterband für unsere Bikes
reserviert. Auf der herrlichen Hotelterrasse gibt es zuerst ein erfrischendes korsisches Bier, bevor wir
gemütlich zu unserem Restaurant 20140 in Port-Pollo spazieren.
Nach einem vorzüglichen Abendessen geht es gegen Mitternacht zurück zum Hotel.
Freitag, 11.05.2018
Heute steht Bonifacio auf dem Programm. Das Frühstück können wir bei traumhaft sonnigem
Motorradwetter auf der Hotelterrasse genießen.
Auf der gut ausgebauten Straße geben wir den
Bikes die Sporen. Über Propriano und Sartene
erreichen wir den tollen Aussichtspunkt
Roccapina. Nach kurzem Fotostopp geht die
Fahrt nach Bonifacio weiter. Auf dem Weg gibt
es immer wieder tolle Ausblicke aufs stahlblaue
Meer. Kurz vor Bonifacio nimmt der Verkehr
deutlich zu. Glücklicherweise sind wir schon
gegen 11.00 Uhr in Bonifacio und finden noch
einen zentral gelegenen Zweiradparkplatz auf
dem alle 11 Motorräder Platz finden.
Die Abfahrtzeit legen wir auf 14.30 Uhr fest,
sodass jeder sein eigenes Programm in
Bonifacio gestalten kann. Während ein Teil der
Gruppe an einer Bootsfahrt teilnimmt, erkunden
die anderen die Altstadt und die Klippen von
Bonifacio. Pünktlich um 14.30 Uhr sind alle bei
den Bikes um die Rückfahrt ins Hotel anzutreten.
Auf der unspektakulären T10 fahren wir Richtung
Porto-Vechio. Hier biegen die Zweiräder nach
links ins Gebirge ab. Auf der D368 wird es uns vor
lauter Kurven dann fast schwindelig. Am Lac de
l´Ospedale ist ein kurzen Stopp angesagt. Trotz
Sonnenschein ist es relativ kühl. Wir folgen der
kurven- und kehrenreichen Strecke bis Zonza,
einer Gemeinde im Bavella-Massiv. Leider gibt es
keine freien Parkplätze weshalb wir die Fahrt fortsetzen. Bei Levie legen wir wieder einen Tankstop
an der dortigen Total-Tankstelle ein. In Santa Lucia finden wir Platz im Garten des Cafe Ortoli und
können bei einer erholsamen Pause das bunte Treiben in der Ortsmitte verfolgen. Bald erreichen wir
wieder unser schönes Hotel Les Eucalyptus in Porto-Pollo. Den kulinarischen Abend verbringen die
IPA-Biker wieder im Restaurant 20140.
Samstag, 12.05.2018
Der Wettergott ist uns wohl gesonnen. Bei wolkenfreien Himmel und Sonne können wir das
Frühstück auf der Hotelterrasse mit Meerblick genießen. In aller Ruhe wird das Gepäck verzurrt, um
danach in Richtung Bastia zu starten. Über Aullene erreichen wir erneut Zonza. Nach kurzem
Kaffee-Stopp treiben wir unsere Motorräder zum Col de Bavella. Leider schlägt das Wetter wieder
um und die ersten Regentropfen prasseln aufs Visier. In Solenzara lichtet sich der Himmel wieder
und die Sonne kämpft sich durch. Auf der Küstenstraße T10 an der Ostseite Korsikas zieht es die
Motorräder Richtung Norden, während über den Bergen dicke Regenwolken hängen. Das erleichtert
den Abschied von Korsika. Die Mittagspause machen wir in den Strandrestaurants bei Aleria.
Kurz nach 16.00 Uhr ist der Fährhafen in Bastia erreicht. Unsere Fähre liegt noch nicht im Hafen.
Dennoch beginnt um 17.00 Uhr das Boarding. Das Hafenpersonal scannt die Fährtickets und druckt
zwei Boarding-Klebezettel aus. Eines für das Motorrad, das zweite für die Kabine. Gegen 18.00 Uhr
legt die Fähre in Hafen an. Hunderte Motorräder, Pkw und Wohnmobile warten bereits an der
Hafenmole. Als alle Fahrzeuge die Fähre verlassen haben, können wir endlich einschiffen. Die
Motorräder mit Seitenkoffern werden ins Unterdeck gelotst, während die Bikes ohne Koffer an den
Seitenwänden des Einfahrtdecks verzurrt werden. Nachdem die Kabinen bezogen sind, treffen wir
uns wieder auf dem Oberdeck um bei einem kühlen Bier das Ablegen der Fähre zu verfolgen.
Sonntag, 13.05.2018
Ab 06.00 Uhr gibt es Frühstück auf der Fähre. Um 08.00 Uhr legt die Fähre in Toulon an.
Da wir am Vorabend als erste auf die Fähre aufgefahren sind, können wir erst als letzte wieder
ausfahren. Kurz nach der Hafenausfahrt sind wir alle wieder zusammen. Bei bescheidenem Wetter
starten wir Richtung Sisteron. Auf Landstraßen geht es zunächst flott voran. Zwischen Sisteron und
Grenoble gibt es keine Autobahn und so quälen wir uns von Stau zu Stau. Ab Grenoble können wir
wieder auf die Autobahn. Hier machen uns aber die Mautstationen zu schaffen. Da die Tickets durch
den starken Regen nass geworden sind, kostet es jede Menge Zeit („the ticket is wet“), die
Mautstationen zu passieren. Zu allem Übel verpasst der Tourguide noch eine Ausfahrt, sodass wir
mit fast 2 Stunden Verspätung im Hotel Christania in Hirmentaz ankommen. Immerhin unfallfrei
und pannenfrei. Das Hotelpersonal ist sehr freundlich und bietet uns einen beheizten Trockenraum
für die nassen Motorradklamotten an. Auch die Hotelzimmer sind beheizt. Nach einer heißen Dusche
werden wir mit einem guten Abendessen entschädigt.
Montag, 14.05.2018
Der Morgen ist Wolkenverhangen - aber trocken. Dennoch ziehen wir vorsorglich unsere
Regenbekleidung an. Leider verpassen wir die nächstliegende Tankstelle, sodass 2 Motorräder
wegen Spritmangel die Kraft ausgeht. Mit einem Schlauch kann aus einem der Motorräder Kraftstoff
abgepumpt und umgefüllt werden. Leider können wir an der nächsten Tankstelle nicht tanken, da der
Kartenautomat nur spezielle Tankkarten akzeptiert.
In Thonon am Genfer See gibt es endlich wieder „normale“ Tankstellen, sodass jeder volltanken
kann. Auch der Wettergott hat ein Einsehen. Bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen
können wir den Genfer See bei Montreux umrunden und unsere Fahrt auf der Autobahn Richtung
Fribourg, Bern und Rheinfelden fortsetzen. Am Shell-Autohof an der B3 in Binzen-Weil stärken wir
uns noch einmal, bevor wir die letzten Kilometer in Richtung Heimat abspulen.
Impressionen:
Wir waren dabei:
Aynur, Jochen, Roland, Michael G., Silvia,
Andreas, Michael O., Dieter, Elmar, Regina,
Christina, Reiner H., Reiner S., Christian, v.l.
IPA Rastatt/Baden-Baden
Tourbericht: Roland Herr