krankenhaus wirdzum Ärztezentrum - grundtec€¦ · ein beitrag aus der immobilien zeitung nr....

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Ein Beitrag aus der Immobilien Zeitung Nr. 13/2020 vom 26. März 2020 www.iz.de Vermietet werden die kleinen Quartiere seit Anfang des Monats schräg gegenüber von Karstadt an Magdeburgs Haupteinkaufs- straße Breiter Weg für zwischen 10 und 12 Euro/m 2 . Ein angemessener Preis, urteilt Lorenz-Kürbis. Zum Vergleich: Derzeit liegt die durchschnittliche Angebotsmiete in Mag- deburg laut dem Immo- bilienportal immowelt bei 6 Euro/m 2 . Ten- denz: gleichbleibend. Den Bauherren spielt in die Hände, dass die Zahl der Bewohner in der Altstadt steigt, obwohl die Einwohnerzahl Magdeburgs insgesamt geringfügig sinkt – von 242.280 Ende 2018 auf 241.162 Ende 2019. Doch der Weg vom verlassenen Kranken- haus zum Altstadtquartier war lang. Und stei- nig, erinnert sich Andreas Ache, bei Getec für die Projektentwicklung und Vermietung ver- antwortlich. 60 Mio. Euro wird Gerhold summa sumarum in die alten Gemäuer investieren. Vor gut 200 Jahren hatten dage- gen noch 1.000 Reichsthaler ausgereicht. Diese Summe steckte die Stadt Magdeburg 1817 in das für 13.000 Thaler erworbene Gebäudeensemble und eröffnete die Klinik am 29. August 1817 als Magdeburger Kran- kenanstalt. Genau 190 Jahre später, 2007, schloss das Haus seine Pforten, zog an die Peripherie im Stadtteil Olvenstedt in ein modernes Ge- bäude mit Hubschrauberlandeplatz und allen anderen Notwendigkeiten heutiger Gesundheitsversorgung. Der riesige Gebäu- dekomplex, im Laufe der Jahre immer wieder erweitert, im Zweiten Weltkrieg zerstört und von der DDR-Führung wieder aufgebaut, blieb verlassen zurück. Die Liegenschaft lag wie Blei, abgesehen von Versuchen üblicher Glücksritter, die Immobilien in vielverspre- chenden Lagen seit der Wende vor 30 Jahren in ganz Ostdeutschland regelmäßig „retten“ D ie ersten Hüllen sind gefallen. Entlang der Julius-Bremer- Straße in der Magdeburger Alt- stadt glitzern die metallischen Verblendungen des neuen Ibis-Styles-Hotels in der Sonne. Das Dreisternehaus mit 144 Zimmern auf 5.674 m 2 Grund hat der französische Markeninhaber Accor Hotel Group, Issy-les-Moulineaux, für zwanzig Jahre gemietet und als Betreiber Success Hotel Management, Stuttgart, eingesetzt. Bauherr und Eigentümer nicht nur der Her- berge, sondern des gesamten Quartiers ist Karl Gerhold aus Hannover, Gründer der Getec PM Magdeburg, vormals Grundtec Bauregie. In der Summe schafft der Familienunter- nehmer in der sachsen-anhaltinischen Lan- deshauptstadt 12.421 m 2 Nutzfläche im denk- malgeschützten alten Krankenhaus und 13.514 m 2 in Neubauten. Errichten lässt Ger- hold auf dem rund 16.500 m 2 großen Karree zwischen der zentralen Otto-von-Guericke- Straße, Julius-Bremer-Straße und Max- Otten-Straße neben dem Hotel Arztpraxen, Servicewohnungen mit Tagespflege, ein me- dizinisches Versorgungs- und ein ambulan- tes Therapiezentrum, ergänzt um Apotheke, Gastronomie, Wohnungen und Parkplätze. Das zukünftige Altstadtquartier punktet mit der zentralen Lage, guter Verkehrsanbindung und der Kombination verschiedener ärztli- cher Fachrichtungen. Das lockt Doktoren als Mieter und Patienten. „Eine exzellente Idee, eine kluge Nachnut- zung“, lobt Annett Lorenz-Kürbis, die Magde- burger Statthalterin des Düsseldorfer Makler- hauses Aengevelt, die Entwicklung. Neben dem Hotel mit seiner gedeckten Farbe und großen Fenstern realisiert Gerhold im Staffelgeschoss 16 Zimmer für Menschen, die länger bleiben wollen als der übliche Hotelgast. Ebenfalls Teil des ersten Bauab- schnitts und Anfang des Sommers fertig: 49 Neubauwohnungen mit zwei bis vier Zim- mern auf 4.340 m 2 Nutzfläche. Ergänzt wird dieser erste Bauabschnitt durch ein zweige- schossiges Parkdeck mit 130 Plätzen und, wie mittlerweile üblich, Ladesäulen für Elektro- autos. wollten. Diverse Versuche der Stadtväter, Investoren mit Geld und einem tragfähigen Konzept anzulocken, scheiterten. Auch die Vorstellung der öffentlichen Hand, das Denkmal als neuen Standort der Polizeidirektion selbst zu nutzen, verlief im Sande. Das Blatt wendete sich, als Oberbür- germeister Lutz Trümper (SPD) Gerhold ansprach. Der Chef des 1993 in Magdeburg gegründeten, gut verdienenden Energie- dienstleisters griff im Sommer 2016 zu. Gekauft habe der Patriarch das Areal zu einem Preis „im unteren Millionenbereich“, heißt es in der Stadt. Seitdem wird investiert. Im Bauabschnitt II sieht es noch aus, wie es auf Baustellen halt aussieht. Kleine Bagger schieben Erde und hin und her, hinter dem Tor stapelt sich Baumaterial, Sandberge, Schippen, Schaufel, Absperrgitter bestimmen das Bild. Ende des Sommers 2020 soll als Teil des Bauabschnitts II auf zusammen gut 2.800 m 2 das Ärztezentrum an der Otto-von-Guericke- Straße fertig sein. Ein Radiologe wird einzie- hen und ein Schmerztherapeut, der allein 900 m 2 belegt – „für Ärzte ist das eine ganze Menge“, erklärt Vermietungsexperte Ache. Dazu kommen ein Augenarzt, ein Gastro- enterologe sowie ein Krebsmediziner. Unters Dach des dreigeschossi- gen Gebäudes haben sich Labormediziner sowie ein Hautarzt eingemietet. Das knapp 5.000 m 2 große Therapie- und Diagnostikzentrum ebenfalls an der Otto- von-Guericke-Straße und gleichfalls Teil des zweiten Bauabschnitts, dauert bis Ende des Jahres. „Hier sind die Anforderungen sehr hoch“, erläutert Projektleiter Ache. Der 420 m 2 großen Apotheke angeschlossen sei zum Beispiel ein Labor zur Herstellung von Krebs- medikamenten. „Da brauchen Sie einen Reinraum für“, so der Vermietungsspezialist. Daneben werde hier ambulant operiert und werden chronische Wunden versorgt. Statt zu bauen und dann nach Mietern zu suchen, verfuhr Ache umgekehrt. Die Anforderungen im medizinischen Bereich seien zu speziell, sagt der erfahrene Manager. Hochspeziali- sierte Fachleute bräuchten maßgeschnei- derte Lösungen. Mittlerweile sind die Flächen komplett vermietet. Nach dem Sommer 2020 werden der Bau- herr und sein Architekt, der Magdeburger Thomas Nörthemann, den dritten Bauab- schnitt in Angriff nehmen – wieder einen Neubau, ein weiteres Ärztezentrum. „Auf 3.500 m 2 Fläche sind in den beiden oberen Etagen sowie im Staffelgeschoss verschie- dene Arztpraxen vorgesehen, im Erdgeschoss findet Gastronomie Platz sowie eine Ret- tungswache des Malteser Hilfsdiensts. „Hier gibt es Vorverträge“, erläutert Ache, „und ausreichend Mietinteressenten.“ Ein weiteres Parkdeck rundet diesen Bauabschnitt ab. Fer- tig sein soll dieser Bauteil Ende 2021. Zu guter Letzt lässt das Unternehmen ab Ende 2021 in drei denkmalgeschützten Gebäudeteilen entlang der Max-Otten-Straße auf gut 4.600 m 2 etwa 55 bis 60 Servicewoh- nungen mit Platz für die dazugehörigen Dienstleister wie Tagespflege und ambulan- ter Pflegedienst errich- ten. Weihnachten in zwei Jahren, so Ache, könnte das ehemalige Krankenhaus zum Alt- stadtquartier umgebaut sein. Die Häuser will der Investor, wie die meisten seiner Häuser, im Bestand halten. Und auch Geschichtsvergessenheit soll dem Endsechziger Gerhold niemand vorwer- fen. Als Reminiszenz an die Geschichte der gut 200 Jahre alten Klinik wird er einen Aus- stellungsraum zur Historie schaffen. Erinnert werden kann an die Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg, als lediglich 19 Betten belegt wer- den konnten und Operationen nur im Luft- schutzbunker möglich waren, und an den bei Kriegsende 68-jährigen ärztlichen Direktor Max Otten, unter dessen Herrschaft das „Alt- städtische“ wiederaufgebaut wurde. Die ehe- malige Marstallstraße trägt heute seinen Namen. Gerda Gericke Magdeburg. Eine aufgegebene Klinik zu einem Ärztezentrum umzubauen – der Gedanke liegt nahe. Doch so einfach war das nicht. Rund zehn Jahre hat es gedauert, bis das aufgegebene städtische Altstadtkrankenhaus mit einem neuen Eigner eine zweite Chance bekam. Weitere drei Jahre später, am morgigen Freitag, sollte mit einem Hotel neues Leben einziehen. Dieser Termin ist – pandemiebedingt – auf den 1. Juni verschoben. Krankenhaus wird zum Ärztezentrum Spezialärzte brauchen Lösungen nach Maß Der OB holte die Kastanien aus dem Feuer Das Altstadtquartier aus der Vogelperspektive. Quelle: Getec, Urheber: Thomas Nörthemann Am zweiten Bauabschnitt wird noch fleißig gearbeitet. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Gerda Gericke

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Page 1: Krankenhaus wirdzum Ärztezentrum - GRUNDTEC€¦ · Ein Beitrag aus der Immobilien Zeitung Nr. 13/2020 vom 26. März 2020 IMMOBILIENZEITUNG26.3.2020,Ausgabe13/2020 OSTDEUTSCHLAND25

Ein Beitrag aus der

Immobilien Zeitung Nr. 13/2020

vom 26. März 2020

www.iz.de

IMMOBILIEN ZEITUNG 26.3.2020, Ausgabe 13/2020 OSTDEUTSCHLAND 25

Vermietet werden die kleinen Quartiereseit Anfang desMonats schräg gegenüber vonKarstadt an Magdeburgs Haupteinkaufs-straße Breiter Weg für zwischen 10 und 12Euro/m2. Ein angemessener Preis, urteiltLorenz-Kürbis. Zum Vergleich: Derzeit liegt

die durchschnittlicheAngebotsmiete in Mag-deburg laut dem Immo-bilienportal immoweltbei 6 Euro/m2. Ten-

denz: gleichbleibend. Den Bauherren spieltin die Hände, dass die Zahl der Bewohner inder Altstadt steigt, obwohl die EinwohnerzahlMagdeburgs insgesamt geringfügig sinkt –von242.280Ende2018 auf 241.162Ende2019.

Doch der Weg vom verlassenen Kranken-haus zumAltstadtquartier war lang. Und stei-nig, erinnert sich Andreas Ache, bei Getec fürdie Projektentwicklung und Vermietung ver-antwortlich. 60 Mio. Euro wird Gerholdsumma sumarum in die alten Gemäuerinvestieren. Vor gut 200 Jahren hatten dage-gen noch 1.000 Reichsthaler ausgereicht.Diese Summe steckte die Stadt Magdeburg1817 in das für 13.000 Thaler erworbeneGebäudeensemble und eröffnete die Klinikam 29. August 1817 als Magdeburger Kran-kenanstalt.

Genau 190 Jahre später, 2007, schloss dasHaus seine Pforten, zog an die Peripherie imStadtteil Olvenstedt in ein modernes Ge-bäude mit Hubschrauberlandeplatz undallen anderen Notwendigkeiten heutigerGesundheitsversorgung. Der riesige Gebäu-dekomplex, im Laufe der Jahre immer wiedererweitert, im Zweiten Weltkrieg zerstört undvon der DDR-Führung wieder aufgebaut,blieb verlassen zurück. Die Liegenschaft lagwie Blei, abgesehen von Versuchen üblicherGlücksritter, die Immobilien in vielverspre-chenden Lagen seit der Wende vor 30 Jahrenin ganz Ostdeutschland regelmäßig „retten“

D ie ersten Hüllen sind gefallen.Entlang der Julius-Bremer-Straße in der Magdeburger Alt-stadt glitzern die metallischen

Verblendungen des neuen Ibis-Styles-Hotelsin der Sonne. Das Dreisternehaus mit144 Zimmern auf 5.674 m2 Grund hat derfranzösische Markeninhaber Accor HotelGroup, Issy-les-Moulineaux, für zwanzigJahre gemietet und als Betreiber SuccessHotel Management, Stuttgart, eingesetzt.Bauherr und Eigentümer nicht nur der Her-berge, sondern des gesamten Quartiers istKarl Gerhold aus Hannover, Gründer derGetec PM Magdeburg, vormals GrundtecBauregie.

In der Summe schafft der Familienunter-nehmer in der sachsen-anhaltinischen Lan-deshauptstadt 12.421m2 Nutzfläche im denk-malgeschützten alten Krankenhaus und13.514 m2 in Neubauten. Errichten lässt Ger-hold auf dem rund 16.500 m2 großen Karreezwischen der zentralen Otto-von-Guericke-Straße, Julius-Bremer-Straße und Max-Otten-Straße neben dem Hotel Arztpraxen,Servicewohnungen mit Tagespflege, ein me-

dizinisches Versorgungs- und ein ambulan-tes Therapiezentrum, ergänzt um Apotheke,Gastronomie, Wohnungen und Parkplätze.Das zukünftige Altstadtquartier punktet mitder zentralen Lage, guter Verkehrsanbindungund der Kombination verschiedener ärztli-cher Fachrichtungen.Das lockt Doktoren alsMieter und Patienten.„Eine exzellente Idee,eine kluge Nachnut-zung“, lobtAnnett Lorenz-Kürbis, dieMagde-burger Statthalterin desDüsseldorferMakler-hauses Aengevelt, die Entwicklung.

Neben dem Hotel mit seiner gedecktenFarbe und großen Fenstern realisiert Gerholdim Staffelgeschoss 16 Zimmer für Menschen,die länger bleiben wollen als der üblicheHotelgast. Ebenfalls Teil des ersten Bauab-schnitts und Anfang des Sommers fertig:49 Neubauwohnungen mit zwei bis vier Zim-mern auf 4.340 m2 Nutzfläche. Ergänzt wirddieser erste Bauabschnitt durch ein zweige-schossiges Parkdeckmit 130 Plätzen und, wiemittlerweile üblich, Ladesäulen für Elektro-autos.

wollten. Diverse Versuche der Stadtväter,Investoren mit Geld und einem tragfähigenKonzept anzulocken, scheiterten.

Auch die Vorstellung der öffentlichenHand, das Denkmal als neuen Standort derPolizeidirektion selbst zu nutzen, verlief imSande. Das Blatt wendete sich, als Oberbür-germeister Lutz Trümper (SPD) Gerholdansprach. Der Chef des 1993 in Magdeburggegründeten, gut verdienenden Energie-dienstleisters griff im Sommer 2016 zu.Gekauft habe der Patriarch das Areal zueinem Preis „im unteren Millionenbereich“,heißt es in der Stadt. Seitdem wird investiert.

Im Bauabschnitt II sieht es noch aus, wiees auf Baustellen halt aussieht. Kleine Baggerschieben Erde und hin und her, hinter demTor stapelt sich Baumaterial, Sandberge,Schippen, Schaufel, Absperrgitter bestimmendas Bild.

Ende des Sommers 2020 soll als Teil desBauabschnitts II auf zusammen gut 2.800 m2

das Ärztezentrum an der Otto-von-Guericke-Straße fertig sein. Ein Radiologe wird einzie-hen und ein Schmerztherapeut, der allein 900m2 belegt – „für Ärzte ist das eine ganzeMenge“, erklärt Vermietungsexperte Ache.Dazu kommen ein Augenarzt, ein Gastro-enterologe sowie einKrebsmediziner. UntersDachdesdreigeschossi-gen Gebäudes habensich Labormedizinersowie ein Hautarzt eingemietet.

Das knapp 5.000 m2 große Therapie- undDiagnostikzentrum ebenfalls an der Otto-von-Guericke-Straße und gleichfalls Teil deszweiten Bauabschnitts, dauert bis Ende desJahres. „Hier sind die Anforderungen sehrhoch“, erläutert Projektleiter Ache. Der 420m2 großen Apotheke angeschlossen sei zumBeispiel ein Labor zur Herstellung von Krebs-medikamenten. „Da brauchen Sie einenReinraum für“, so der Vermietungsspezialist.Daneben werde hier ambulant operiert undwerden chronischeWunden versorgt. Statt zubauen und dann nach Mietern zu suchen,verfuhr Ache umgekehrt. Die Anforderungenim medizinischen Bereich seien zu speziell,sagt der erfahrene Manager. Hochspeziali-

sierte Fachleute bräuchten maßgeschnei-derte Lösungen.Mittlerweile sinddie Flächenkomplett vermietet.

Nach dem Sommer 2020 werden der Bau-herr und sein Architekt, der MagdeburgerThomas Nörthemann, den dritten Bauab-schnitt in Angriff nehmen – wieder einenNeubau, ein weiteres Ärztezentrum. „Auf3.500 m2 Fläche sind in den beiden oberenEtagen sowie im Staffelgeschoss verschie-dene Arztpraxen vorgesehen, im Erdgeschossfindet Gastronomie Platz sowie eine Ret-tungswache des Malteser Hilfsdiensts. „Hiergibt es Vorverträge“, erläutert Ache, „undausreichendMietinteressenten.“ EinweiteresParkdeck rundet diesenBauabschnitt ab. Fer-tig sein soll dieser Bauteil Ende 2021.

Zu guter Letzt lässt das Unternehmen abEnde 2021 in drei denkmalgeschütztenGebäudeteilen entlang derMax-Otten-Straßeauf gut 4.600 m2 etwa 55 bis 60 Servicewoh-nungen mit Platz für die dazugehörigenDienstleister wie Tagespflege und ambulan-

ter Pflegedienst errich-ten. Weihnachten inzwei Jahren, so Ache,könnte das ehemaligeKrankenhaus zum Alt-

stadtquartier umgebaut sein. Die Häuser willder Investor, wie die meisten seiner Häuser,im Bestand halten.

Und auch Geschichtsvergessenheit solldem Endsechziger Gerhold niemand vorwer-fen. Als Reminiszenz an die Geschichte dergut 200 Jahre alten Klinik wird er einen Aus-stellungsraum zur Historie schaffen. Erinnertwerden kann an die Zerstörungen imZweitenWeltkrieg, als lediglich 19 Betten belegt wer-den konnten und Operationen nur im Luft-schutzbunkermöglich waren, und an den beiKriegsende 68-jährigen ärztlichen DirektorMax Otten, unter dessen Herrschaft das „Alt-städtische“ wiederaufgebaut wurde. Die ehe-malige Marstallstraße trägt heute seinenNamen. Gerda Gericke

Magdeburg. Eine aufgegebene Klinik zu einemÄrztezentrum umzubauen – der Gedanke liegt nahe. Dochso einfach war das nicht. Rund zehn Jahre hat es gedauert,

bis das aufgegebene städtische Altstadtkrankenhaus miteinem neuen Eigner eine zweite Chance bekam. Weiteredrei Jahre später, am morgigen Freitag, sollte mit einem

Hotel neues Leben einziehen. Dieser Termin ist –pandemiebedingt – auf den 1. Juni verschoben.

Krankenhauswird zum

Ärztezentrum

Spezialärzte brauchenLösungen nach Maß

Der OB holte dieKastanien aus dem Feuer

Das Altstadtquartier aus derVogelperspektive.

Quelle: Getec, Urheber: Thomas Nörthemann

Am zweiten Bauabschnitt wird nochfleißig gearbeitet. Quelle: Immobilien Zeitung,Urheberin: Gerda Gericke

gelände von 100.000 m2 habe sich für diesenZweck am besten geeignet. Die Trägerschaftder zukünftigen „Überlaufklinik“, so Broem-me weiter, ist noch offen.

Als medizinisches Fachpersonal willKalayci Ehrenamtliche, pensionierte Ärzteund Pflegekräfte sowie Medizinstudentenmobilisieren. Gerda Gericke

V ergangeneWoche beschloss die BerlinerLandesregierung den Bau einer speziel-

len Corona-Klinik. „Hierfür wird ein Projekteingerichtet mit einer Projektleitung undeiner Projektgruppe“, erklärte Gesundheits-senatorin Dilek Kalayci (SPD). Gebaut werdedasKrankenhaus zusammenmit derBundes-wehr und weiteren Partnern. Die Projektlei-tung obliegt dem pensionierten ehemaligenFeuerwehrchef Albrecht Bromme. Das Haussoll zum Einsatz kommen, wenn die norma-len Krankenhäuser überlaufen. Vorgesehenfür die Einrichtung sei die Halle 26 der MesseBerlin in der Masurenallee im Stadtteil Char-lottenburg. Das Krankenhaus solle so schnellwie möglich betriebsfähig werden. Es müsseangesichts der Prognosen des RKI innerhalbvon 20 bis 25 Tagen fertig sein, sagte Broem-me gegenüber dem Inforadio des RBB. DasGelände der Messe Berlin mit 27 Hallen undeiner Fläche von 170.000 m2 und einem Frei-

„Überlaufklinik“ für Covid-19Berlin. Unter dem Funkturm der Berliner Messe plant der Senat einKrankenhaus mit bis zu 1.000 Betten zur Behandlung von am CoronavirusErkrankten.

Die Halle 26 bietet rund 11.000 m2

Platz. Quelle: Messe Berlin

Falkensee. Angesichts explodierender Woh-nungspreise boomt der Berliner Speckgürtel.Das macht sich der Berliner Projektentwick-ler IVBB zunutze, der vor den Toren der Stadtdas Neubauprojekt Falkenhöfe realisiert. BisEnde 2021 werden 25 km westlich von Berlinzwischen Heinkel- und Finkenkruger Straße20Eigentumswohnungen errichtet. Die Zwei-bis Vierzimmerwohnungen im 45.000 Ein-wohner zählenden Ort sind zwischen 51 und148 m2 groß. Ergänzt werden die zwei Mehr-geschossermit der AdresseHeinkelstraße umeine Tiefgarage mit 21 Plätzen. Engel & Völ-kers verkauft die Wohnungen zu Preisen zwi-schen 230.000 und 598.000 Euro plus bis zu25.000 Euro pro Parkplatz. Gerda Gericke

Verkaufsstart fürFalkenhöfe

Erfurt.Das 24.200m2 große Amazon-Lager inder Joseph-Meyer-Straße 5 in der thüringi-schen Landeshauptstadt ist an einen vonAEW Invest gemanagten deutschen Spezial-fonds veräußert worden. Verkäufer ist GieagImmobilien. Das Unternehmen hatte denErfurt II – Last Mile Distribution CentergetauftenNeubau2019 errichtet undanAma-zon Deutschland SI Transport vermietet. DerBau befindet sich auf einem40.000m2 großenGrundstück. Gerda Gericke

Amazon-Lager anAEW Invest verkauft

Berlin. Mit dem Verkauf von 62 kleinenEigentumswohnungen in der Wiesenstraße11 im Berliner Ortsteil Gesundbrunnen gehtdas Studio Living Berlin B.2 jetzt an den Start.Bauherr der mit Bett, Schreibtisch, Kleider-schrank, Küchenzeile undBad ausgestattetenEin- und Zweizimmerapartments ist der Pro-jektentwickler und Bauträger Project Immo-bilien. Die beiden Häuser mit einer Gesamt-wohnfläche von rund 1.900 m2 entstehen aufeinem ca. 1.350 m2 großen Grundstück.Mit dem Bau der zwischen 24 und 53 m2

großen Singleheime wird voraussichtlich imviertenQuartal 2020begonnen.DieVerkaufs-preise liegen zwischen 6.000 und 7.100Euro/m2. Gerda Gericke

Studio Living BerlinB.2 am Start

Berlin. Der 20.500 m2 große Gewerbepark 52im Süden Berlins ist voll vermietet. Die 70mittelständischen Mieter der PSG PropertyService Group aus unterschiedlichen Bran-chen profitieren von der guten verkehrlichenAnbindung im Ortsteil Marienfelde. DieDurchschnittsmiete im Schichauweg 52 liegtbei 5 Euro/m2. PSG hatte die 18.000 m2

Bestandsfläche und 2.500 m2 neu gebauterkleinteiliger Lager-, Produktions- und Ser-vicefläche 2017 erworben. Gerda Gericke

Gewerbepark 52 istvoll vermietet