krimi hautnah
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Programmheft Das literaturfestival im Orpheum extra www.spielstaetten.atTRANSCRIPT
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Krimi hautnah 09
www.spielstaetten.at
Das literaturfestival im Orpheum
Programmheft
extra
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Liebe Krimi-Freunde!
Österreichische Krimiautoren sind die ProtagonistInnen beim ersten Literaturfestival im Orpheum, zu dem ich Sie recht herzlich einladen darf! Eine schöne, blonde Frau liegt tot im Wiener Volksgarten. Alles scheint inszeniert: Die Frau ist geschminkt und hat eine Rose zwischen den Lippen. Wie sich her-ausstellt, hatte die Tote gelegentlich als Prostituierte gearbeitet hatte am Abend vor ihrem Tod Streit. Ein Unbekannter war ihr zu Hilfe gekommen. Ihr letzter Frei-er? Ihr Mörder? Fremdenlegion, Psychoanalyse, Journalismus – als Hörspiel live inszeniert vom Stimmkünstler Christian Reiner und der Autorin. Das verspricht Katrin Mackowskis „Die falsche Frau“. Das ist nur einer der Höhepunkte des Krimi-Festivals im Orpheum, Eva Ross-mann mit Mira Valensky und Martin G. Wankos „Bregenzer Blutspiele“ mit Kom-missar Glamser sind weitere spannungsgeladene Programme.
Wunderbare Musik mit Thomas Raab und den „Strottern“, die einen Hauch Wie-ner Glückseligkeit nach Graz bringen, verwandeln die Texte zu Hörbüchern.
Wir freuen uns auf vier mitreißende Krimiabende im Grazer Orpheum!
Ihr Christoph ThomaGeschäftsführer der Grazer Spielstätten
Kontakt: 0316 / 8008 – 9000 | www.spielstaetten.at | [email protected]
Krimi hautnah 09 Programm
Mädchenhandel und Russenmafia
Pop & Crime live
Tote in Wien
Grausame Botschaften
Katrin Mackowski Die falsche FrauStefan Slupetzky & Die Strottern Meina Söö
Katrin Mackowski RezitationChristian Reiner StimmeStefan Slupetzky Rezitation Die Strottern: Klemens Lendl Gesang, ViolineDavid Müller Gesang, Gitarre
Robert Pucher KrokodilstränenIsabella Trummer Das Grab
Robert Pucher Rezitation Isabella Trummer Rezitation
25 DIENSTAG 19:30 UHR S4-S5
27 DONNERSTAG 19:30 UHR S6-S7
28 FREITAG 19:30 UHR S8-S9
extra
extra
extra
extra 26 MITTWOCH 19:30 UHR S4-S5
inserat volksbanek
André Pilz Bataillon d’Amour Eva Rossmann Russen kommen
André Pilz Rezitation Eva Rossmann Rezitation
Martin G. Wanko Bregenzer Blutspiele. Ein Erich Glamser-RomanThomas Raab Der Metzger muss nachsitzen
Martin G. Wanko RezitationThomas Raab & Band: Thomas Raab Rezitation, Gesang, Gitarre, PerkussionGeorg Gabler Perkussion, Gitarre, GesangGünther Wildner Kontrabass, Gitarre, GesangChristian Ziegelwanger Perkussion
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André Pilz Rezitation Eva Rossmann Rezitation
Aus „Bataillon d’Amour“ von André Pilz:„… denk’ an einen Menschen, den du überalles liebst. Und jetzt stell’ dir vor, dieser Mensch wäre eingesperrt in einem Zimmer, Tag für Tag, Nacht für Nacht. An den Fenstern wären Gitter, in dem Zimmer gäbe es ein Bett, ein Waschbecken, einen Spiegel, einen
Wecker und einen Stuhl. Sonst nichts. Denk’, dass der Mensch weder weiß, wann, noch, ob er überhaupt jemals wieder herauskommen würde. Und dass er jeden Befehl befolgen müsste. Jeden. Ansonsten gäbe es Schläge, Essensentzug …“
Packend bis zur letzten Seite greift die österreichische Krimiautorin Eva Rossmann das heikle Russen-Thema auf, über das vorwiegend hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. Denn das Geld der Russen wollen viele, doch die alten Ängste sitzen tief.
Ilona Mayer-Zach (http://krimis-thriller.suite101.de)
25 DIENSTAG 19:30 UHRextra
„Ich schreibe keine Wohlfühlliteratur.“
André Pilz
„Wir teilen uns viel in der Biografie. Wir sind beide eigentlich Juris-tinnen, sind gleich alt, haben eine Katze namens Gismo, essen und kochen gerne. Vom Charakter her sind wir aber sehr unterschiedlich, allerdings könnte sie eine gute Freundin von mir sein.“ Eva Rossmann über ihre Heldin Mira Valensky
Eva Rossmann, 1962 in Graz geboren, lebt im Weinviertel.
Zuerst Verfassungsjuristin im Bundeskanzleramt,
dann politische Journalistin, seit 1994 freie Autorin.
1997 Mitinitiatorin des österreichischen
FrauenVolksBegehrens. Drehbuchautorin (Soko
Kitzbühel). Zahlreiche Sachbücher, seit 1999 jedes
Jahr ein Kriminalroman rund um die Wiener Journalistin
Mira Valensky. Dazu das Kochbuch zur Krimiserie:
Mira kocht (2007) www.evarossmann.at
André Pilz, 1972 geboren, veröffentlichte 2005 einen Skinhead-Roman, der 2007 am Deutschen Theater Berlin
als Bühnenstück aufgeführt wurde.
art, ehrlich und konfrontierend sind diese Krimis: zwei schnörkellose Geschichten über Liebe und Gewalt. Höllentrips für
Romanhelden und Leser. „Bataillon d’Amour“ von André Pilz – früher Skinhead, heute auch erfolgreicher Bühnendramatiker – ist das scho-ckierende Porträt einer jungen Kolumbianerin, die in Deutschland zur Prostitution gezwungen wird. Mädchenhandel, Sklaverei, Vergewaltigung sind an der Tagesordnung. Ein Deal mit der Liebe, rasant und authentisch erzählt.
Eva Rossmann, bekannt als Feministin, Verfas-sungsjuristin und Köchin in Buchingers Gasthaus „Zur Alten Schule“ bleibt mit ihrer Geschichte „Russen kommen“ in Österreich. Auf einer noblen Dachterrasse mit Blick über die Wiener Innenstadt liegt ein Mann an einen Liegestuhl gefesselt. Zu Tode gefoltert? Zu Tode geliebt? Die Wiener Jour-nalistin Mira Valensky glaubt die Leiche zu kennen, ist sich aber schon bald nicht mehr sicher. Steckt die Russenmafia dahinter?
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André Pilz Bataillon d’Amour| Pause | Eva RossmannRussen kommen
Mädchenhandel und Russenmafia
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Pop & Crime live Martin G. Wanko Rezitation Thomas Raab & Band: Thomas Raab Rezitation, Gesang, Gitarre, PerkussionGeorg Gabler Perkussion, Gitarre, GesangGünther Wildner Kontrabass, Gitarre, GesangChristian Ziegelwanger Perkussion
Aus „Bregenzer Blutspiele“ von Martin G. Wanko:„Alleine die Tische sorgen für Präsenz. Keiner seiner Kollegen wagt es, ihnen zu nahe zu kommen. Der Königsthron alleine ist Inbegriff der Macht, die der König inne hat, denkt Glamser. Im linken Eck steht ein Flipchart, auf ihm stehen die simplen Worte: ,Operation Funbomber‘. Warum drei Tische? Glamser weiß es nicht. Der Kommandant hat ihm nichts gesagt. Wahrscheinlich dürfte das in Wien so entschieden worden sein. Glamser schaut in die
Runde, ein Drittel der Kollegen sind von hier, die anderen kommen aus Wien oder aus den Ländern, die von der Festspieleröffnung direkt betroffen sind. Der Kommandant betritt den Raum. Er ist nicht allein. Mit im Gepäck hat er einen Mann, den er zwar vom Gesicht her kennt, aber nicht einordnen kann, denn den dritten Mann kennt er wirklich gut, es ist der Profiler und Medienprofi Max Mayer. Dass der nun mit nach Bregenz kommt und zu ihnen spricht, war zu erwarten. Glamser ist trotzdem erstaunt.“
„Raabs bodenständige Alltagsphilosophie, gemütlich und hinterfotzig zugleich, erinnert im Gestus an Wolf Haas. Ein ausgewachsener Krimi mit Atmosphäre.“
Ingeborg Sperl, Der Standard
26 MITTWOCH 19:30 UHRextra
„Sprachliche Finesse und formale Überlegungen
sind seine Sprache nicht – Wankos Erzählmethode
ist die Attacke.”
Wolfgang Paterno, Profil
Thomas Raab, 1970 in Wien geboren,
lebt heute nach dem Studium der
Mathematik und Sportwissenschaften
und der Musik als freischaffender
Buchautor, Komponist und Texter in Wien.
Er gewann den Pop-Musik-Förderpreis
„Projekt Pop!“ (Ö, 2002), bekam den Friedrich-Glauser-Preis 2008 in der Sparte „Debüt“ für
den Kriminalroman „Der Metzger muss
nachsitzen“ sowie den Belletristikpreis der Literaturmesse
„litera08“ in Linz.www.thomasraab.com
Martin G. Wanko, 1970 geboren, lebt als Literat und Journalist in Graz und Bregenz. Bekannt
wurde er durch seine Theaterstücke, die Politiker-Groteske „Who killed Arnie?“ und den
Ivica Osim zugeeigneten Fußballtrainermonolog „Trainer, König, General“.
www.m-wanko.at
rimis, die poppig sind. Krimis, die unter die Haut gehen – mit Helden, die Spaß machen, aber um jeden Preis Terror wollen. So funktionieren die
blutigen Texte von Krimi-Shootingstars Martin G. Wanko und Thomas Raab. Beide treiben ihr ironisches Spiel mit den Erwartungen des Lesers. Alltäglich, skurril und voller Tempo spinnen sie die Fäden. Seite für Seite Thrill.
Thomas Raab schickt den Restaurator und unfreiwilligen Ermittler Willibald Adrian Metzger auf Reisen in die Untie-fen von Leben und Gesellschaft. Mit beißendem Humor und hintergründiger Ernsthaftigkeit erzählt, lässt er Metzger eines Tages über seine Vergangenheit stolpern. Tatort ist ein Park. Ausgerechnet dort liegt die Leiche eines frühe-ren Schulkollegen, seines schlimmsten Peinigers. Keine Frage, „Der Metzger muss nachsitzen“. Thomas Raab, der Autor allerdings, wird nicht nur sitzen und lesen, sondern auch singen. Eine Performance zwischen Text, Rock, Jazz und Pop also, denn Krimi goes Pop!
Weniger Zufall, sondern gezielte Gemeinheit spielt dagegen in Martin G. Wankos „Bregenzer Blutspielen“ eine Rolle. Hinter dem Haus des Kriminalbeamten Erich Glamser kommt es zu einer Explosion. Ein gewisser „Funbomber“ hat das italienische Konsulat in Bregenz in die Luft gejagt. Tage später erwacht Glamser in einem Spitalsbett. Anstatt sich auszukurieren, erscheint er sofort wieder im Dienst und übernimmt die lästige Aufgabe, einem jungen Autor sein Berufsleben näher zu bringen. Ob das wohl gut geht?
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K
Martin G.WankoBregenzer Blutspiele. Ein Erich Glamser-Roman
| Pause | Thomas RaabDer Metzger muss nachsitzen
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Tote in Wien Katrin Mackowski Rezitation Christian Reiner Stimme Stefan Slupetzky Rezitation Die Strottern: Klemens Lendl Gesang, Violine David Müller Gesang, Gitarre
Aus „Die falsche Frau“ von Katrin Mackowski:„Ein Angsttraum hatte ihn aufschrecken lassen. François knipste die Nachttischlampe an und sah auf die Uhr. Halb drei. Seine Kleider klebten am Körper. Sein Gesicht war nass. Er war der Cafard gewesen, ein Schnellläufer mit Chitinpanzer, schwarzer Brust und zwei Krallen am Ende von fünf Fußgliedern. Sollte er die Waffe, die er auf dem Wohnzimmertisch liegen sah, nehmen und in die Lade seines Vaters legen? Etwas, das ihm die Kehle zuschnürte und bewegungsunfähig machte, ließ ihn nur panisch ins Dunkel starren. Der Cafard!“
„Ist nun, weil der Brenner lebt, der Lemming schon tot? (...) Na ja, ein Erfolg zeitigt Nachfolge, aber im Fall von Slupetzky bin ich sicher, dieser Erzähler wird überleben. Bei der Lektüre dachte ich: ,Das ist gut, das ist ja wirklich gut!“
Franz Schuh
27 DONNERSTAG 19:30 UHRextra
„Der Text brüllt geradezu vor Liebe und Leidenschaft, vor Sex und Sinnlichkeit. Die Leser werden
bestürmt vom Rumoren in der Seele der Helden und Heldinnen. Der
Schauplatz ist Wien. Ob die Patienten oder ihre smarte Analytikerin, ob die Fremdenlegionäre, die Polizisten und Prostituierten – sie stehen in diesem
raffiniert gebauten Krimi in einem Dschungel von Emotionen miteinander
in Beziehung. Und alles dreht sich um einen ritualisierten Mord an einer Prostituierten, die frisch geschminkt,
frisiert und mit einer Rose im Mund im Volksgarten gefunden wird.“
NDR Hamburg über Katrin
Mackowskis „Die falsche Frau“
Stefan Slupetzky lebt in seiner Geburtsstadt Wien. Sein
Kriminalroman „Der Fall des Lemming“ wurde mit dem
Friedrich-Glauser-Preis 2005 ausgezeichnet, der Folgeband „Lemmings Himmelfahrt“ mit
dem Burgdorfer Krimipreis 2006. Der dritte Teil „Das
Schweigen des Lemming“ wurde 2007 zu einem der 100
Lieblingsbücher der Wiener gekürt.
Katrin Mackowski ist Schriftstellerin und Filmemacherin. Die Romane „Rosa spielen“ und „Die falsche Frau“ drehen sich um verbrecherische Liebe und verletzen fortlaufend das Genre Krimi. Im April
erscheint die Theater-Groteske „Kopf oder Zahl oder wie ich meine Familie umbringe“ im Passagen Verlag.
In ihren Dokumentationen für das Fernsehen greift die Autorin das Phänomen Trauma auf und wurde
dafür mit dem Prälat-Leopold-Ungar-Preis 2008 ausgezeichnet.
ie falsche Frau“ von Katrin Mackowski ist Lesestoff, aber ebenso gut lassen sich Urlaute, Stimmen und abgründige Töne
darin finden. Der Berliner Stimmperformer Christian Reiner wandelt den Text gemeinsam mit der Autorin in ein Hörspiel um – zeigt mit Mund, Gaumen, Kehle, wie Horror, Schrecken und Spannung klingen.
Danach musicieren, recitieren und spintisieren drei saubere Herren aus, nach und rund um Wien. Mit Stefan Slupetzky und dem Duo Die Strottern treffen gewissenhafte Beobachter der vielzitierten „Wiener Seele“ aufeinander. Slupetzkys Kriminalromane rund um den ermittelnden Antihelden Leopold Wallisch, den „Lemming“, wurden mehrfach prämiert. Sie zeichnen ein buntes Bild der Wiener Eigenheiten, Abgründe und Lieblichkeiten.
Die beiden Musiker Klemens Lendl und David Müller gehören zu den Aushängeschildern der jungen, avancierten Wienerliedszene. In Graz werden sie und Stefan Slupetzky erstmals gemeinsam einen Abend gestalten. Zu erwarten sind Vertonungen und Vertextungen aller Art, Wienerisch-Crashkurse für Anfänger und Fortgeschrittene, sehr alte und ganz neue Ansichten einer Großstadt sowie Geschichten von den feinen und weniger feinen Menschen, die zwischen altkaiserlichem Minderwertigkeitskomplex und hauptstädtischem Größenwahn versuchen, ihren Platz zu finden.
S8 S9
„D
Die Strottern
Katrin Mackowski Die falsche Frau | Pause | Stefan Slupetzky & Die Strottern Meina Söö
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Robert Pucher Rezitation Isabella Trummer Rezitation
Aus „Krokodilstränen“ von Robert Pucher:„Der Alligator dachte: ,Mmh …
Essen!‘ Streng wissenschaftlich betrachtet ist das einer von zwei grundlegenden Gedanken, mit denen das Gehirn von Panzerechsen von Geburt an fix ausgestattet ist. Der andere lautet: Aah … Faulenzen! In ihrem natürlichen Lebensraum gesellt sich zu diesen originären Denkvorgängen mit der Geschlechtsreife ein weiterer hinzu, ein ordinärer, der dem Alligator in der Neuen Donau mangels andersgeschlechtlicher Artgenossen jedoch völlig unbekannt war. Nahezu regungslos schwebte er nahe der Floridsdorfer Brücke im Entlastungsgerinne. Nur seine Nasenlöcher und Augen lugten aus dem Wasser.“
aus „Das Grab“ von Isabella Trummer:„Sie wissen, was Schandmasken sind?“, fragte Dr. Schneeberger und gab auch gleich die Antwort. „Sie wurden im Mittelalter für so genannte‚Ehrenstrafen’ verwendet. Wenn beispielsweise einer Frau Unzucht vorgeworfen wurde, dann musste sie so eine Maske eine Zeit lang tragen. Oder wenn jemand log oder betrog. Die Masken wurden für jedes Vergehen entsprechend gestaltet, sodass die Leute sofort wussten, was man dem armen Teufel zur Last legte. Oft wurde er auf dem Marktplatz an den Pranger gestellt, und ihm wurde die entsprechende Maske aufgesetzt. Das war natürlich eine Volksbelustigung ersten Ranges, und der Pöbel durfte den armen Kerl verspotten, beschimpfen, bespucken und mit Unrat bewerfen.“
„Die guten alten Zeiten.“ Kammerlander grinste. „Das sollte man sich vielleicht als erzieherische Maßnahme überlegen.“ Er zeigte auf die leeren Flächen.„Hier hingen wohl die gestohlenen Masken?“
28 FREITAG 19:30 UHRextra
„Man fischt in bekannten Gewässern mit den dort
gewohnten Fischen und hat trotzdem jede Menge Spaß
dabei.“
Alfred Ohswald über „Das Grab“ von
Isabella TrummerIsabella Trummer, 1958 in Maria Lankowitz geboren, unterrichtet
Englisch und Bildnerische Erziehung an der Neuen Musikmittelschule
Edelschrott und schreibt für ihr Leben gern Kriminalromane.
www.i-trummer.com
Roman Pucher, 1964 in Wien geboren. Freunde beschreiben ihn als verlässlich, korrekt und zurückhaltend, was jedoch keineswegs für seine Protagonisten gilt. Doppler, Reichenbach und Konsorten zeigen wenig Hemmungen, ihre Abgründe auszuleben. Entsprechende Rückschlüsse auf die Innenwelt des Autors entbehren selbstverständlich jeglicher Grundlage.www.robertpucher.at
Grausame Botschaften
chrullig, schräg und schön sind die Krimis von Isabella Trummer und Robert Pucher. Detailfreudig und rätselhaft wie Agatha-Christie-
Stories, führen sie den Leser auf falsche Fährten, legen unwahrscheinlich gute Finten. Irgendjemand meuchelt Versicherungsvertreter, irgendwer hat einen quicklebendigen Alligator in die Donau entlassen, und schon gibt’s wieder tierisch Kriminelles zu lesen und „Krokodilstränen“ zu trocknen, so der Titel des mittler-weile dritten Krimis von Robert Pucher. Simone Reichenbach, Chefermittlerin, versucht ge-meinsam mit ihren Kollegen Doppler und Kleist den Mord an einem Versicherungsvertreter aufzuklären. Der 51-jährige Leopold Borstinger bleibt aber nicht die einzige Leiche. Achtung, im Donaukanal lauert ein gefräßiges Tier, das Krokodil!
Die Autorin Isabella Trummer dagegen treibt ihr Spiel eher mit Engeln und geheimen Zeichen, bleibt mit ihrer Geschichte lieber im Kreise der Familie. Grausame Botschaften führen den Leser in ein Labyrinth von Mutmaßungen und Zweifeln. Patriarch Ulrich Rumbach wird am Engel des Familiengrabes ermordet aufgefun-den, einen Tag nachdem er bekannt gegeben hat, dass er seinen Pflegesohn als Firmennachfolger einsetzen wird. Der Mörder hat in die Stirn seines Opfers hiero-glyphische Hinweise geritzt. Kommt der Täter aus der eigenen Familie?
S10 S11
S
Robert Pucher Krokodilstränen| Pause |Isabella Trummer Das Grab
Isabella Trummer
Inspektor Kammerlanders dritter Fall
DAS GRAB
Kriminalroman
![Page 7: Krimi Hautnah](https://reader037.vdokument.com/reader037/viewer/2022100509/568c376d1a28ab02359b8af3/html5/thumbnails/7.jpg)
Das Team der Grazer Spielstätten:Christoph Thoma | Geschäftsführung, künstlerische LeitungMichael Tassis | Prokura, MarketingManuela Forstner | SekretariatOliver Kern, Nik Palme | Betriebsbüro, VeranstaltungsmanagementSascha Sperdin | KartenverkaufMichael Doubek | Technische LeitungMichael Jabbour, Kurt Schulz | TontechnikMichael Herzog, Heribert Janzsa, Albin Pogacic | HaustechnikAndreas Fink, Rolf Schreiber | LichttechnikMichael Seinitz, Gerhard Siegert | BühnentechnikMaximilian Mahler, Gregor Thurner | Lehrlinge Veranstaltungstechnik
Impressum:Herausgeber: Grazer Spielstätten Orpheum, Dom im Berg und Schloßbergbühne KasemattenGmbH, Orpheumgasse 8, 8020 Graz. Für den Inhalt verantwortlich: Christoph Thoma. Texte: Katrin Mackowski. Redaktion: Albert Seitlinger. Grafische Gestaltung: Onomato Gestaltungsgesellschaft. Druck: Medienfabrik Graz. Preis des Programmhefts EUR 3,-. Änderungen vorbehalten. Redaktionsschluss: 27. 02. 2009.
Die AlligatorpapiereDie Krimiseite im Internet mit Krimirezensionen, Krimikolumne, Tipps und Veranstaltungshinweisen.Für alle, die wissen wollen, was gerade angesagt ist in Sachen Krimi.
www.alligatorpapiere.de/aktuell.html
EishauchFür Krimifreaks und solche die es werden wol-len: Neue Krimis und spannende Thriller kurz vorgestellt.
www.eishauch.com
KrimiblogDas Neueste aus der Krimiszene im Krimiblog von Krimi-Experte Tobias Gohlis. Er ist Initiator der Kri-miWelt-Bestenliste. Seit 2001 schreibt der Literatur-kritiker die Krimikolumne der ZEIT. Ob als Buch oder Film – der Krimi ist ein äußerst beliebstes Genre. Warum? Hier können Sie die Motive nachlesen und neuen Stoff finden.
blogs.arte.tv/Krimitagebuch/frontUser.do?method=getHomePage
Die Krimi-Couch im InternetWer Orientierung sucht, geht ins Netz zu Dr. Watson und holt sich Tipps für einen Krimi. Ob Krimi-Forum, die Top-Krimis oder Krimi-Entdecker und Krimi-Schlagwörter, der Fan wird fündig!
www.krimi-couch.de/krimis/dr-watson.html
KrimiwerkstattFür Leute, die Krimis schreiben lernen möchten, hier die besten Links:
www.krimiwerkstatt.dehttp://das-syndikat.com/?page_id=22
Stephen King: Das Leben und das Schreiben(On Writing: A Memoir of the Craft, 2000) Aus dem Amerikanischen von Andrea Fischer. München: Verlag Ullstein Hc, 2000 Viele Plots des mit Edgar Allan Poe vergliche-nen Schriftstellers handeln von Durchschnitts-menschen, die mitten in Alltagssituationen von unerklärlichen Ereignissen bedroht und aus der Bahn geworfen werden. Stephen King kombiniert dabei bizarre Einfälle mit eingehend dargestellten psychologischen Entwicklungen. Inzwischen wur-den schätzungsweise 200 Millionen Exemplare von Stephen Kings Büchern verkauft.„Mit ,Das Leben und das Schreiben‘ hat Stephen King ein tolles Fachbuch hingelegt, das seines-gleichen sucht. Viel zu oft findet man angebliche Schreibratgeber von Autoren, deren Namen man noch nie gehört hat und deren eigene Fertigkeiten und Erfolg mit einer sehr kleinen Messlatte mess-bar wären. Mit Stephen King kann man von einem der erfolgreichsten Schriftsteller der heutigen Zeit lernen und auch wenn es nicht der typische Rat-geber ist, so vermittelt er doch sehr viel mehr von dem, was es tatsächlich bedeutet als Autor tätig zu sein.“ Andreas Schnell (http://buecher-ratgeber-lebenshilfe.suite101.de)
Krimiseiten im Netz
80KULTURZEITUNG
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