kunst und design im kontext von abfall und recycling · vincent van gogh, 1883 05 zurück zum...
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Kunst und Design im Kontext von Abfall und Recycling
Inhalt
Grußwort von Schirmherr Hans-Heinrich Sander, Umweltminister von Niedersachsen
Grußwort von Bürgermeister Dirk Brauer, Samtgemeinde Sietland
RE-ART ONe, eine Einführung in die Ausstellung von Kurator Samuel J. Fleiner
Die Künstler, Vitas, Statements, Werke und Abbildungen der Künstlerinnen und Künstlern
Abfallberatung im Cuxland von Petra Vooth
Der Hallenumbau und -aufbau des ehemaligen Recyclinghofes Ihlienworth, von Samuel J. Fleiner
Impressum, Öffnungszeiten und Dank
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Schirmherr Hans-Heinrich Sander
Kunst und Abfall mögen Dinge sein, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben. Doch dies gilt eben nur auf den ersten Blick. Es kommt auf den Blickwinkel an, unter dem wir die Dinge betrachten.Entsprechend haben sich auch die Künstlerinnen und Künstler sowie Aussteller und Ausstellerinnen der RE-ART ONe unter anderem zum Ziel gesetzt unseren Blick zu öffnen und unseren Blickwinkel zu verschieben. Deshalb habe ich auch gerne die Schirmherrschaft über diese Veranstaltung über-nommen. Erfreulich ist, dass die Ausstellung in der Samtgemeinde Sietland durch die Unterstützung der Deutsche Bundesstiftung Umwelt, der Bingo! Umweltlotterie und der Alfred Ritter GmbH&Co.KG möglich wurde. Auch ist das Engagement der Abfall-beratung des Landkreises Cuxhaven zu nennen, ohne diese Arbeit wäre die Ausstellung wohl kaum realisiert worden.Menschliches Leben ist nicht denkbar - ohne dass dabei Abfall entsteht. Doch des Einen Abfall ist vielfach des Anderen Wertstoff. Einen Stoff, der es Wert ist, mit anderen Augen gesehen zu werden.„Abfall mit anderen Augen zu sehen“, diesem Ge-danken widmen sich die verschiedenen Künstler-innen und Künstler der RE-ART ONe. Sie fordern damit auf, etwas auch von einer anderen Seite zu betrachten. Und sie fordern damit auch die Betrachter heraus. Für mich als Umweltminister ist es selbstverständ-lich, dass Abfälle vermieden, vermindert und verwer-tet werden müssen. Dass dies zu möglichst günstigen
Konditionen erfolgen soll, ist ebenso selbstredend. Hier sind die Landkreise, die kreisfreien und die großen selbstständigen Städte gefordert. Diese Ausstellung trägt dazu bei zu sehen, was sich alles in unserem Abfall verbirgt. Sie öffnet uns allen damit die Augen.Der Ausstellung wünsche ich Erfolg und viele Besucherinnen und Besucher.Ihr
Niedersächsischer Umweltminister Hans-Heinrich Sander
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Bürgermeister Dirk Brauer
Die Samtgemeinde Sietland begrüßt alle Künstlerinnen und Künstler, Besucher, Förderer, Sponsoren und Gäste der RE-ART ONe auf das Herzlichste.
Eine große Ausstellung über Kunst und Design aus Abfallmaterialien, eine internationale Kunstausstel-lung, die auf dem flachen Lande - im Sietland - statt-findet. Was zunächst nur eine verrückte Idee war, wurde, nachdem viele Fragen vom Konzept bis zur Finanzierung geklärt waren, Stück für Stück zur Realität.
Allen, die diese Ausstellung gefördert haben, möchte ich auf diesem Wege meinen herzlichsten Dank aussprechen. Ohne die Hilfe der Sponsoren, der Stiftungen, der Bundes- und Landespolitiker und der Medien, hier sei insbesondere die Niederelbe-Zeitung genannt, wäre diese Ausstellung nicht möglich gewesen.
Dass wir, das Büro Concept Nouveau, die Abfall-beratung des Landkreises Cuxhaven, der Verein für Kunst, Gesundheit und Bildung e.V. und die Samtgemeinde Sietland, Ihnen nunmehr diese einzigartige Ausstellung präsentieren können, erfüllt mich mit besonderer Freude. Das ehemalige Recyclingwerk wird zu neuem Leben erweckt und bietet den Gästen eine Ausstellung über Kunst, die nicht ausgrenzt, sondern dem breiten Publikum interessante Anregungen bietet. Die Ausstellung ist zweifellos eine besondere Attraktion über das ständige touristische und kulturelle Angebot hinaus.
Allen Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung wünsche ich einen angenehmen Aufenthalt im Sietland und viel Gefallen an der RE-ART ONe.
Herzlichst Ihr
Dirk BrauerSamtgemeindebürgermeister der Samtgemeinde Sietland
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RE-ART ONe, eine Einführung
Wenn Künstler die Welt betrachten, dann sehen sie sie mit anderen Augen und hören sie mit anderen Ohren. Der künstlerische Blick sieht, sammelt, kom-biniert und revitalisiert, was anderen verborgen bleibt. Das Verhältnis zu den Dingen ist, wenn Künstlerinnen und Künstler sich ihnen nähern, immer ein ästhetisches, spannungs- und emotionsgeladenes. Das setzt aber voraus, dass die Dinge, in diesem Fall also eine Halde vorhanden sind. Der leidenschaft-liche Maler van Gogh sieht in der Müllhalde nur Formen und Farben. Offensichtlich ist für ihn und seine Zeit Müll noch kein Problem. Alles verrottet noch von selbst, noch nichts belastet die Umwelt, den Boden, die Gewässer, die Luft. Die Abfälle kön-nen in ihrer Ästhetik gewissermaßen noch mit unschuldigen Augen betrachtet werden.
Die zeitgenössischen Künstler jedoch haben Ihre Unschuld weitestgehend verloren. Sie sehen eben-falls die Ästhetik in der Ansammlung von Abfällen, die Gebrauchs- und Nutzungsspuren, die durch den Akt des Wegwerfens zufällig entstandenen Arrange-ments, sie sehen aber auch die damit verbundenen Probleme. Vor allem aber lesen sie die Zukunft in diesen Abfällen.Müll, das ist für Künstler Rohstoff zu dem sie meist kostenlos Zugang haben. Wenn Künstler sich mit diesem Rohstoff beschäftigen, dann ist alles verwert-bar. Wenn nicht dinglich oder stofflich, dann als Motiv, Form oder Anlass. Selbst mit der Asche oder der Schlacke von verbranntem Müll wird noch etwas gemacht.
„Heute bin ich auf dem Fleck gewesen, wo die Aschen-männer Müll hinbringen. Donnerwetter, war das schön (...) Das wäre was für ein Andersensches Märchen, diese Sammlung ausgedienter Eimer, Körbe, Kessel, Soldatenkochgeschirre, Ölkannen, Draht, Straßen-laternen, Ofenrohre... Heute nacht werde ich wahrscheinlich davon träumen.“ Vincent van Gogh, 1883
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RE-ART ONe, eine Einführung
Bei RE-ART ONe, der ersten großen Recycling-kunstausstellung, die 2004 im Landkreis Cuxhaven stattfindet, interessiert uns als Ausstellungsmacher zwar auch die dingliche und stoffliche Verwertung, vor allem aber interessieren uns die Ästhetik, die innere Haltung der Künstler und die jeweils verschie-denartige künstlerische Herangehensweise an das Thema Abfall.
„Ich fand heraus, dass sich große Veränderung zuerst immer in der Kunst, das heißt in der Kultur ankündigen. Künstler sind bessere Prognostiker als Wissenschaftler und Wirtschaftler.“ Robert Jungk
In der Tat entdeckten Künstler den Rohstoff Müll lange vor der Recyclingindustrie. Dort, wo sie sich heute mit Müll beschäftigen entstehen nicht nur Kunstwerke in verschiedenen Abstraktionsgraden, sondern auch Gebrauchsgegenstände, die diese Abfälle in einen neuen Kontext stellen.
Das zu sehen und zu erleben ist nicht nur spannend, sondern auch unterhaltsam. Es bietet eine Fülle von Anregungen und wird so selbst zur Quelle von Ideen.
Abfälle fallen überall an: Bei der Produktion, im Handel, beim Transport und schlussendlich bei Verbrauch von Gütern und Dienstleistungen. Selbst unser Geld geht irgendwann einmal den Weg alles Irdischen und muss entsorgt werden. Müll ist eine Frage der Definition. Was hat ausgedient, was wird aufgehoben, was wird weggeworfen? Was wird wiederverwertet, was end gelagert und was ver-brannt und mit welchem Aufwand? Was dem einen als Abfall gilt, weckt in einem anderen die Sammel-leidenschaft. Was dem einen als ein Stück gelebtes Leben mit Erinnerung behaftet ist, ist für den anderen wertloser Tand.
Für RE-ART ONe sind Künstlerinnen und Künstler zusammengekommen, die aus Abfällen Kunst machen oder die sich in ihrer künstlerischen Praxis mit un-serem Verhältnis zu Abfällen beschäftigen. Wenn Künstler im Sperrmüll wühlen, zu Lumpensammlern werden oder am Straßenrand nach Dosen oder weggeworfenen Zetteln suchen, dann tun sie das
manchmal, weil sie arm sind und sich keine Marmor-blöcke oder neue Edelstähle leisten können. Sie tun es aber auch, weil sie das, was an Form, Farbe und Benutzungsspuren an- bzw. abgefallen ist, brennend interessiert. Müll ist eine Hinterlassenschaft der besonderen Art; dem einen wertlos, dem anderen Fundgrube und Schatzinsel. Müll erzählt Geschichten: Über ver-gangene Zeiten, über seine Benutzer über die Ge-sellschaft in der er anfällt. Für Künstler besonders spannend sind Industrie- und Gewerbeabfälle. Stanz- oder Formteile, Schrott, Altholz und Textilien haben eine Grundform, mit der man weiterarbeiten kann. Aber auch Strandgut oder das, was aus anderen Kulturen an unsere Gestade schwappt schätzen Künstler sehr, steht es doch in einem Spannungs-verhältnis zur eigenen Kultur.
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RE-ART ONe, eine Einführung
Müll, das ist Farbe, Geruch und Form, aber vor allen Dingen Möglichkeit. Denn Müll als künstle-rischer Rohstoff ist in einem besonderen Transfor-mationsprozess. Es geht nicht mehr nur um Dinge, sondern um Beziehungen. Der Müll von Freunden oder Fremden, die Reste eines gemeinsam einge-nommen Mahls, die Gespräche und Gefühle, die mit dem Müllproduzenten verbunden werden, fließen genauso in das künstlerische Werk ein, wie die Tat-sache, dass Müll eine ganz besondere Ressource ist: etwas das im Leben abfällt, etwas, das hinterlassen wird. Die Nomaden ziehen weiter, der Abfall bleibt; mit der Sesshaftigkeit werden die Abfälle irgendwann selbst zu Nomaden.
Müll ist und bleibt ein Thema. Der Mülltourismus, die angeblichen oder tatsächlichen Überkapazitäten der Verbrennungsanlagen, ihre Abgase, der Müll der in Zementöfen wandert, die Filterstäube aus der Ab-gasreinigung, die Einführung des grünen Punktes und nicht zuletzt das sog. Zwangspfand auf Getränke-dosen und PET-Flaschen. In der öffentlichen Ausein-andersetzung um Müll geht es meist um das Thema Abfallbeseitigung, ihre Folgeprobleme und ihre Kosten. Selten jedoch geht es um Kreativität und gute Ideen: Dabei können gute, witzige und sinn-volle Produkte z.B. aus Altpapier oder Altkunststoff durchaus gute Preise am Markt erzielen! Oft haben selbst industriell hergestellte Produkte aus Abfällen Unikatcharakter.
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RE-ART ONe, eine Einführung
RE-ART ONe will kreative Impulse setzen und anregen, gute oder noch bessere Produkte aus Recyclingmaterialien herzustellen.
RE-ART ONe will in einer Zusammenschau von über 40 Künstlerinnen und Künstlern aus ganz Europa zeigen, was Kreativität, Nachdenklichkeit, handwerkliches Können und Humor aus Abfällen machen können. Einige dieser Künstler werden erstmalig in der Bundesrepublik zu sehen sein, an-dere kennt man bereits von großen Ausstellungen wie der Dokumenta oder der Expo. Einige der gezeigten Installationen und Objekte werden ausschließlich für die RE-ART ONe angefertigt, andere sind repräsentativer Querschnitt durch das vielfältige Schaffen der jeweiligen kreativen Querköpfe.
RE-ART ONe will mit dieser Schau die Kreativität und die Vorstellungskraft seiner Besucher erweitern. Sie will zeigen, dass man aus Abfällen energie- und ressourcensparend vieles machen kann und es sich daher lohnt bewusst mit ihnen umzugehen. RE-ART ONe will nicht moralisieren oder mit dem grünen Finger winken, sondern seine Besucher an-spruchsvoll und gut unterhalten. Wir wollen mit ei-nem Augenzwinkern das gewaltige Repertoire von Künstlerinnen und Künstlern zeigen, die manchmal unglaubliches aus Abfällen herstellen und vielleicht so das Verhältnis zum Abfall wie zu den Künstlern verändern.Samuel J. Fleiner, Kurator der RE-ART ONe
Die Einführung ist mit Fotos begleitet, die die Künstlerinnen und Künstler Michael Thomas, Victoria Voncampe, Adom Tetteh, den Kurator Samuel J. Fleiner und viele Helfer der IBO (Internationaler Bauorden) beim Aufbau der Aus-stellung zeigen, sowie einen Haufen Bär, Bär & Knell-Kunsstoffrecycling-Stühle
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Die Künstler
Bär, Bär & KnellAlfred BastBettina Bätz / to.b.Bormann & Loewe GbRAnke Caroline BurgerEnzo Correnti Samuel J. FleinerIgnazio FresuBarbara HattrupThomas J. Hauck Angeliki Bravakis HofmannGlasscherben Köck, Erhard & FlorianHermann KöhlerRuppe KoselleckRegina LechnerAndreas LinznerPeter MatheisLuca MattiWilli Maurer & Harald Großmann Maria & Natalia PetschatnikovPuccio Pucci
Brigitte C. ReichlHeike Roesner / RoesnereiOdo RumpfHiltrud SchäferMarita SchäfersUlli SchnöckelAnna StaffelEleonore Straub / ESTAdom TettehMichael Thomas Victoria VoncampeHanne VoucalisSophia-Angela WagnerIvo WeberStefanie WelkYorga
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Bär, Bär & Knell
Beata Bär, Diplom-Designerin, geboren 1962 |
Gerhard Bär, Diplom-Designer, geboren 1959 |
1981-87 Studium Fachbereich Innenarchitektur
an der Fachhochschule Mainz |
Hartmut Knell, Designer, geboren 1966 | 1981-
1982 Berufsfachschule Schreiner | 1982-84
Ausbildung als Schreiner | 1984-87 Arbeit als
Schreiner | 1984-88 Meisterschule für Schreiner,
Heilbronn | 1988-90 Fachakademie für Gestal-
tung, Regensburg | seit 1991 staatlich geprüfter
Gestalter, selbständig |
1987-89 Freie
Arbeiten | 1989 Zusammenarbeit mit TRAU in
Turin, Arredamenti per ufficio | 1989 Entwick-
lung und Realisierung der Büromöbelserie
„Barbarossa“ | 1990 Aufenthalt in Italien | 1991
Aufenthalt in Frankreich | 1992 Gründung von
Bär & Knell in Bad Wimpfen |
1992 Gründung von Bär
& Knell in Bad Wimpfen
Wohnwagen und Einrichtungen aus recyceltem Kunststoff.
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Bär, Bär & Knell
2003 Recycling Rentmeister, Galerie Otto
Schweins, Köln | Inside Design Amsterdam,
Galerie Dominio | 2002 Calgon - Bibliothek, Art
Forum, Berlin | Galleria Antonia Jannone,
Mailand | 2001 RecycleBar, Museum Kunst
Palast, Düsseldorf | „Farben des Konsums”,
NRW-Forum Düsseldorf | Kunst Köln 2001,
Galerie Norbert Ebert | Galleria Antonia
Jannone, Mailand | 2000 Afrikanischer Pavillon,
Expo 2000, Hannover | Galerie Brigitte Schenk,
Köln, Plastik und Licht | 1999 Internationales
Designzentrum, Berlin, „Mehr als Plastik” | 1998
„Kunststoff 2000 - Visionen aus recyceltem
Kunststoff”, Cubus Kunsthalle Duisburg | 1995
Kunststoffe 2000 - Visionen aus recyceltem
Kunststoff, made in.., Düsseldorf | 1994
Umweltministerium Baden Württemberg |
Katakomben, Berlin | bei zahlreiche Gruppen-
ausstellungen sowie in zahleichen staatlichen
oder privaten Sammlungen vertreten in
Deutschland, Dänemark, USA, GB, Finnland,
Italien, Österreich und Belgien | Kooperation
mit verschiedenen Firmen: Deutsche Gesell-
schaft für Kunststoff-Recycling mbH (DKR),
Montana, Heller, ReckittBenckiser, Koziol
„Am Anfang war nicht das Design. Am Anfang war der Müll. Und der Zorn. Hekatomben von Kunststoffmüll, den das Duale System ab 1991 aus den deutschen Betrieben und Haushalten zusammentrug, und drei junge Entwerfer: Beata und Gerhard Bär und Hartmut Knell, die der Zorn packte, weil aus diesem hochwer-tigen, farbenprächtigen Material nichts anderes ge-macht wurde als abstoßend braune Abflussrohre, Blumenkübel und Parkbänke im Holz-Look. Zum Zorn kam der archäologisch neugierige Blick auf die Abfallberge, die Schicht um Schicht die Dingwelt und Lebensgewohnheiten einer modernen Industriegesell-schaft enthalten. Dann kam die Lust am Experiment, die hartnäckige Suche nach technischen Verfahren, die es erlauben, die Geschichtshaltigkeit der Kunststoff-abfälle, ihre individuelle Zusammensetzung hinüber-zuretten in ein neues Dasein.”(Prof. Dr. Florian Hufnagl, Leitender Sammlungsdirektor Die Neue Sammlung, München)
Links: Der Maggi-Sitzstuhl aus gebrauchten Kunst-stoffen mit dem Grünem Punkt Unten: Leuchtwand, künstlerische Großinstallation, Berliner U-Bahnhof Potsdamer Platz, gebrauchte Kunststoffverpackungen
„Wie bunte Phönixe steigen ihre Objekte aus unseren Müllbergen.” Prof. Dr. Florian Hufnagl
http://www.baer-knell.de/
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1948 in Schwäbisch Gmünd geboren| Studium
der freien Malerei an der Kunstakademie in
Stuttgart bei Nikolaus Plump, Gerhard
Gollwitzer, Peter Grau, Gottfried v. Stockhausen
| Förderung durch Stipendien der Studien-
stiftung des Deutschen Volkes | Auslands-
stipendium nach Auroville-Pondicherry in
Südindien, der Banana Factory in Bethlehem
(USA) | Sitpendium der Kunststiftung Baden-
Württemberg, dem Atelierhaus Worpswede |
Aufenthalte in Indien und USA | 1995/96
Gründung KUNST KLOSTER art research, Raum
für Kreativität und Wahrnehmung | Seit 2002
gemeinnützige Initiative: KUNST KLOSTER art
research e.V. für Workshops, Seminare, Vorträge
und Ausstellungen zur Förderung der schöpfe-
rischen Intelligenz
Alfred Bast
Asche und Eisen auf Fallschirmseide, 1992, 23x25m
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Alfred Bast
„Die Arbeit »Aschekreis« von Alfred Bast erinnert an einen verborgenen Zusammenhang individueller For-men, kleine Holzstöckchen die wie individuelle Figuren einer unbekannten Schrift anmuten. Diese schwarzen Chiffren auf weißem Grund beziehen sich aufeinander wie Menschen in Krisensituationen oder gemeinsamem Gebet. Keiner der durchs Feuer gegangenen Zeichen ändert seine Gestalt, doch in der Art wie sie zueinander sich fügen, öffnet sich ein grös-seres Ganzes, das sie zusammen bilden. Dieses größere Ganze weißt über jedes individuelle Teilchen hinaus und gibt ihm eben deshalb seine bestimmte Aufgabe und seinen notwendigen unverwechselbaren Ort zurück.“Ya Lasan
Alfred Bast arbeitet an einer integralen Bildsprache, die gegensätzliche Stile als Bestandteile eines kom-plexen Ganzen einsetzt. In Ausstellungen und Pro-jekten zu Kunst, Natur, Technik und Spiritualität im regionalen, nationalen und internationalen Raum vermittelt seine Kunst einen stetigen überrationalen Erkenntnisprozess. Kunst versteht er als Forschungs-bereich, in dem durch schöpferische Gestaltungs-prozesse neue „Ein-Sichten“ gelingen können. Das „Bild“ ist nicht ästhetisches oder antiästhetisches Produkt, sondern Entwurf und Ausdruck des Selbst- und Menschenbildes.
www.kunstkloster.de
Aschekreis, 1995, Holzkohle auf grundiertem Karton, 100x100cm
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1969 in Frankfurt am Main geboren | 1986-1990
Goldschmiedelehre | 1990-1994 Studium der
Schmuckgestaltung an der FH für Gestaltung,
Schwäbisch Gmünd bei Prof. Frank Hess, bei Lous
Martin, Sabine König und Suzanne Esser in
Amsterdam | 1994 Höhere Schule für Gestal-
tung Zürich | 1994-1998 Ausstattungsassis-
tentin an Theatern in Dresden, Graz, Heidelberg
| seit 1996 freischaffende Künstlerin, Grafi-
kerin, Bühnen- und Kostümbildnerin|1988
1.Preis, Perlschmuckwettbewerb, Pforzheim |
1998 Großinstallation für das Freiwildfestival,
Thema Virus, Halle/Saale | 1998-2003 zahlreiche
Theaterausstattungen für Theater in Heidel-
berg, Graz, Wernigerode, Berlin, Quakenbrück |
2000 „Kann man Kunst essen?“, Galerie Zitadelle
Spandau, Berlin | Tanzfestival Berlin, „Straps
und Whiskey“ | 2003 Gründung des Kulturfestes
[wachgeküsst], „Süßer Raum“, Installation |
Performance „Liebe, Hass, Essen, Tod“, Heidel-
berg | 8. Platz beim Kunstpreis der Kunstbombe,
Herne | 2004 „absolut nicht“ Forum für Kunst,
Heidelberg
Bettina Bätz / to.b.
Alle ihre Haare (A, F, G, H, N, P, Q), 2004, Menschen-haare, geklebt auf Keramikfliese, je 20x20 cm
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Die Objekte und Installationen von Bettina Bätz hinterfragen ironisch das westlich herrschende Schönheits- und Reinlichkeitsideal. Weggeworfenes oder ekelerregender Abfall, wie abgeschnittene und abrasierte Haare, blutige Tampons oder der ver-sehentliche Klecks auf der Bluse werden in einen anderen Kontext integriert.
Bettina Bätz legt z.B. ihre eigenen oder aus Frisiersalons erstandene Haare zu ästhetischen feinen Figuren und Zeichnungen. Danach werden sie auf cleane weiße Badfliesen, auf Klo- und Wasch-schüsseln geklebt, die den Putzwahn aber auch das forcierte Bild des ewig jugendlichen Mädchens konterkarieren.
Mit eindeutigen Gesten und Formen in der Dar-stellungsweise bedient Bettina Bätz eingängige Klischees. Erst durch den Bruch im Inhalt und im Material des Abgebildeten entsteht die Irritation und auch der Humor in ihren Arbeiten.
www.tob-tob.de
Alle meine Haare, 2004, Menschenhaare, geklebt auf Porzellan, 50x50x30cm
Bettina Bätz / to.b. 15
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Klosett, 1991, Installation mit Teichanlage aus Schrott und umgebauten Toiletten, fluoreszierendem Wasser und UV-Beleuchtung, in einem Gewölbekeller, Medienkunstfest Tübingen
Claudia Bormann | 1984 Staatsexamen
(Kunsterziehung) |
Jens Loewe | 1979-1984 Studium Grafik Design in
Stuttgart |
1979 1.Preis Akademiewett-
bewerb Kunstakademie Stuttgart |1985 Preis
Kunst am Bau, Uniklinik Heidelberg | 1987-1989
Atelierstipendium des Landes Baden-Württem-
berg | ab 1979 begehbare Licht- und Spiegel-
installation (z.B. TAT Franfurt, Künstlerhaus
Stuttgart, Frauenmuseum Bonn) | Environments
und Happenings mit der Künstlergruppe „Sanfte
Strukturen” (u.a. Kunstverein Stuttgart,
Theaterfestival Nancy, IBA Berlin) | ab 1985
Wasserkinetische Objekte (Aufträge u.a. für
Bosch, IBM, ABB, Atlantis-Pavillon, Hans-Jürgen
Müller, Dokumenta 1992) | ab 1993 Malerei und
Zeichnung (u.a. Landesschauen S-H und seit
1996 Jahresschauen, Kulturforum Burgkloster,
Lübeck) | Auftragsarbeiten (z.B. „Lübecker
Landschaftszimmer”) sowie weitere Gruppen-
und Einzelausstellungen in der Region
ab 1985 Atelier Bormann & Loewe,
Wasserkinetische Objekte, Auftragsarbeiten
|ab 1993 kinetische Objekte, Recycling/Kunst-
Projekte, Buchprojekte, Messe- und Ausstel-
lungsprojekte
Bormann & Loewe GbR 16
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http://www.bormann-und-loewe.de
Skulpturengruppe aus Stahldraht, von Kindern mit Müll beklebt, anläßlich des Jubiläumsfestes des CCF Kinderhilfswerks am 8. Juli 1998 auf dem Stuttgarter Marktplatz. Anschließend wurde die Figurengruppe im Haus der Wirtschaft in Stuttgart ausgestellt. Mit der Aktion soll auf das Schicksal von Kindern in Südamerika auf-merksam gemacht werden, die unter unwürdigen Bedingungen auf Müllhalden leben müssen.
Konzeption: Jens Loewe Zeichentrickfiguren (Vorlage für die Müllmännchen): Sabine HuberMitarbeit bei der Ausführung: Kinder bei der Veranstalung, Hilfsorganisation Phoenix e.V. und Ralf Bratschek
www.bormann-loewe.de
Criancas, die Müllkinderfamilie, Figurengruppe, 1998 Stahldraht, Müll, Reminiszenz an das Schicksal der Müllkinder in Südamerika
Bormann & Loewe GbR 17
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Anke Caroline Burger
1964 in Darmstadt geboren | studierte Ameri-
kanist ik und Fi lmtheorie an der Freien
Universität Berlin und der University of Texas |
Arbeit als Literaturübersetzerin und Fotografin
| Sie übersetzt seit zwölf Jahren Romane und
Kurzgeschichten mit den Schwerpunkten
amerikanische Minderheitenliteratur und
Kr imina lromane | 2003 Ver le ihung des
Christoph-Martin-Wieland-Übersetzerpreis |
Als Fotografin gilt ihr Hauptinteresse den
Strukturen natürlicher und menschenge-
machter Landschaften | Nach über sieben Jahren
in San Francisco, USA, lebt und arbeitet sie jetzt
wieder in Berlin-Kreuzberg
San Francisco an der amerikanischen Westküste besitzt vermutlich eines der wenigen Abfallentsor-gungs- und Recyclingzentren der Welt, in dem es eine Werkstatt für Künstler/innen und ein Artist-in-Residence Programm gibt. Als Artist-in-Residence der SF Recycling & Disposal, Inc. konnte Anke Caroline Burger sich mehrere Wochen lang frei auf dem riesigen Gelände bewegen und fotografieren. Neben Umweltfragen interessierte sie besonders die Durchdringung natürlicher und menschengemachter Landschaften; in den Bergen aus Glas, Plastik oder Papier entdeckte sie Ansichten eines ganz eigenen Reizes. Selbst die riesige, einem Höllenschlund gleiche, „Transfer Station“ genannte Halle in der Mit-te des Geländes, in der tagtäglich enorme Mengen Restmülls abgeladen und zwischengelagert werden, bevor sie auf die viele hundert Kilometer entfernte Mülldeponie gebracht werden, besass die Schönheit einer ganz eigenen Landschaft. Aus dem Dach der Halle wird Flüssigkeit auf die Müllberge gesprüht, um Staub und Gestank zu binden.
www.sunsetscavenger.com/artist_in_residence.htm.
Oben: Transfer Station, Fotografie, 12 x10,5 cm; Unten: Transfer Station 2, Fotografie, 13 x10,5 cm
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Beim Umgraben ihres Gartens in der Nähe der Golden Gate Bridge entdeckte Anke Caroline Burger einen angeschmorten, teilkompostierten Dusch-vorhang, der vermutlich in den Fünfzigerjahren von den chinesisch-amerikanischen Hauseigentümern dort zusammen mit anderem Müll vergraben worden war. Dieser Duschvorhang hatte sich in den mehr als vierzig Jahren unter der Erde kaum zersetzt, jedoch eine ungemein faszinierende, organisch anmutende Form angenommen.
http://detritus.net/ankeburger/
Links: Duschvorhang 1Rechts: Duschvorhang 2 Fotografien, je 60x95cm
Anke Caroline Burger 19
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1953 in Misilmeri (PA) geboren | Autodidakt |
lebt und arbeitet seit 1973 in Prato | mit Erfolg
bei vielen Ausstellungen teilgenommen | Ankauf
seiner Werke in zahlreichen privaten und
öffentlichen Sammlungen in Italien, Frankreich,
Spanien, Großbritannien und Japan | mit
Abbi ldungen in mehreren Kataloge und
Kunstbüchern vertreten
Links: Ohne Titel, 1998, Papier, 60x60cmRechts: Ohne Titel, Papier
Enzo Correnti 20
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Enzo Correnti
NEW POSSIBLE REALITY.
“Paper can become art and in it's apparent poverty it can be the mirror of the soul and the voice which poses a question. This is what has happened to Enzo Correnti, a simple man, who, self taught with only his creative spirit to guide him began, about 25 years ago, his artis-tic voyage. There has been an important evolution in this voyage and also gratification from the critics” . This is what was written about Enzo Correnti some years ago. Since then there has been a further evo-lution; the artist has continued his personal process of formation and creation and has arrived at certain firm points which give him undoubted importance amongst the experimenters. The material has always remained the same - paper. A poor material, common, taken for granted but rich in fascination and color which have often placed it in the center of many artistic works. Using pages, per-haps he creates an image or non-image and the all over effect is unusual, unexpected and hypnotic.Ina Ripari has written: “Art has the task of expressing the absolute not just overcoming the concept of ratio-nality this is very popular way of presenting the avan-garde. Enzo Correnti doesn't represent the absolute because his artistic language goes beyond rationality. His style has not been worn by time but structurally is always in movement. His is the negation of art as a werw aesthetic representation in it's own right”. Giampiero Biasutti
Ohne Titel, Particolare, Papier, 80x100cm
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Links: Lesesessel, 2003, ausgediente Büchereibücher, Eisen; Rechts: Leselampe Modell Kafka, 2003, Gebrauchte Utensilien
„Kinetika 1“ Kinetische Kunst im öffentlichen
Raum, Gelsenkirchen | 1999 „Die Murmel-
maschine“ | 2000 „E-Musik: ein Konzert für
Elektrogeräte“, Bammental | 2001 „Ballett für
10 Straßenfertiger“, Mannheim | „Marienhof-
vernetzung“, Münchner Innenstadt | 2002
„Tango Tonnage“ Ballett für 25 Straßenwalzen
und Kompaktoren, Tirschenreuth | „Wasser-
werk“: Illuminierte Wasserspiele für 5 Feuer-
wehrmänner und eine Feuerwehrfrau | „Lese-
zeichen“ Aktionen und Installationen zum 70.
Jahrestag der Bücherverbrennung | „Konzert für
Holz- und Forstmaschinen”, Olsberg
1963 in Regensburg geboren | Ausbildung zum
Koch | Abitur an der Berufsoberschule München
| Studium der Architektur, Stadt- und Land-
schaftsplanung in Kassel | Seit 1990 freiberuflich
| Realisation von Solarkunst, Kinetikkunst,
Objektkunst , Mus ik Konkret , Klangspa-
ziergänge, Künstlerische Installationen, Kunst-
projekte mit ökologischen, geographischen und
historischen Bezügen | 1990 Gründung von
concept nouveau | 1990 „Fest der Tausend
Tücher“ Vellmar | 1991-1994 „Rollende Zu-
kunftswerkstätten St.Petersburg-Moskau-
Novosibirsk-Wladiwostok“ | 1993 „Konzert für
7 Schiffshörner und einen Regionalzug“,
hessisches Neckartal | 1994 „Konzert für
Abrissbirne und buriatische Maultrommler“ mit
Baggerballett | 1995 „Besondere Orte“,
Sozialgeographische Plastik, 7 Orte im Kreis
Bergstraße | 1996 „Konzert für Straßen-
bahnklingeln“, Verkehrsbetriebe Ludwigshafen
| „Containerzirkulation“, Ballettszene für 5
Container und Spezial fahrzeuge | 1997
„PartyZipation-Konzert für Bürgerstimmen,
Baubeteiligte und einen OB“ | 1998 „Innen-
stadtvernetzung“, Installation, Ludwigshafen |
Samuel J. Fleiner 22
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Samuel J. Fleiner
Links: Büchertisch, 2003, ausgediente Büchereibücher, Holz, Glas, Rollen; Rechts: Kartenleselampe, 2003, Ge-brauchte Landkarten
Samuel J. Fleiner arbeitet als Konzeptkünstler und Komponist immer mit klaren Orts- oder Kontext-bezügen. Dabei ist er in der Wahl seiner Medien und Mittel sehr frei. Der Anlass und die örtlichen Ge-gebenheit bestimmen, in welchem Medium er aktiv wird. Bei seinen Kunstprojekten wirken sehr oft Unternehmen und deren Mitarbeiter mit. So inszenierte er zum Jubiläum 100 Jahre Strom das Projekt E-Musik, Konzert für Elektrogeräte. Im Mannheimer Containerterminal tanzte er mit Staplern und LKW und im engen Neckarsteinacher Tal ließt er bei einem Konzert für sieben Schiffs-hörner und einen Regionalzug die Schiffs- und Lokomotivführer musikalisch zu Wort kommen.
Wenn dann wie etwa beim »Tango Tonnage« die Schichtarbeiter vom Mischband eine Choreographie für »25 Straßenwalzen und Kompaktoren« insze-nieren oder beim Ballett für Straßenfertiger die Kundendienstmonteure aktiv werden, dann findet ganz spielerisch und nebenbei auch immer ein gutes Stück Teamentwicklung statt.
Die bei der RE-ART ONe gezeigten Arbeiten stam-men aus seinem Zyklus »aus-ge-Buch-t und neu ent-bunden«, den er im letzten Jahr anlässlich des 70. Jahrestages der Bücherverbrennung im Ernst-Bloch-Zentrum Ludwigshafen und in der Bundeskunsthalle Bonn gezeigt hat.
http://www.concept-nouveau.de
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1957 in Cagliari, Sardinien-Italien geboren |
1975-1979 Kunstakademie in Florenz | 1976
Ausstellung in der Loggia der Kunstakademie,
Florenz | 1977 2.Preis bei der Internationalen
Ausstellung für zeitgenössische Kunst, Köln |
1979 Installation eines großen Werkes, Kunst-
akademie Florenz | 1982 Einzelausstellung in
Cagliari | 1996 organisiert ein KunstKonzert-
Happening im Pinocchio, Florenz | 1997
KunstMusik-Tref fen, Sommerfest iva ls im
Florentiner Park Le Cascine | 2001 Teilnahme an
der Veranstaltung Giugno con l'arte (Juni mit
Kunst), Prato | 5. Preis bei der Internationalen
Biennale zeitgenössischer Kunst, Florenz | 2002
Vortrag und Ausstellung seiner Werke, neues
Kunstmuseum, Florenz | 2003 Impermanenze
(Vergänglichkeit), Zentrum zum Studium der
darstellenden Kunst, Prato | 2004 Simulacra
(Scheinbilder), Theater in Rifredi | Plastik für
das Foyer des Theaters, Rifredi-Florenz | Plastik
für den Gemeinderatssaal des Quartiers Nr.5,
Florenz | In balia dell'arte (in den Händen der
Kunst), Certaldo-Toskana
Simulacrum, Polysterolabfälle, mit Schleifstäuben beschichtet
Ignazio Fresu 24
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Ignazio Fresu
Simulacrum, Polysterolabfälle, mit Schleifstäuben beschichtet
„Diese und auch meine anderen Kunstwerke sind aus Müll, Kehricht, Abfall kreiert worden. Ich habe das Altmetall, den Müll, das Verpackungsmaterial aus Polystyrol weiterverarbeitet. All diese weggeworfenen Sachen sind ein Zeugnis unserer Willensschwäche, Willenlosigkeit; sie sind Abfall kurzlebiger Wünsche, Müll unseres Konsumdenkens, verwandelt in Objekte, die Scheinbilder darstellen.Die Vergänglichkeit dieser Werke wird aufgezeigt durch den Schwebezustand zwischen Erscheinen und Ver-schwinden. Diese Objekte-Abfälle zeigen einen Verlauf auf, worin sich die Schönheit offenbart, die Welt der Vergänglichkeit. Eine Welt, in der täglich die Realität aufgezeigt wird, in der Schwebe zwischen Geburt und Tod, sich so einen Raum schaffend für eine mögliche Erfahrung des Existierens.Mit der Verwendung von offensichtlich verletzbarem Material, mit Hilfe der Ausdrucksweisen von Oxydieren, Mattieren, Bleichen, Zusammenziehen, Austrocknen, Ablösen, von Rissigkeit, Flecken, Krümmung, von Schimmel, Kratzern, Abgesplittertem, Beulen, Schnit-ten, Kerben, Abschürfungen und weiteren Formen von Verderblichkeit, im Kreieren von „erschöpften”, ausge-trockneten Objekten, die im Begriff sind, sich aufzu-lösen, bin ich dabei, zu den authentischen und tiefsten Werten zurückzukehren, im offenen Kontrast zur um-liegenden Welt, die mit einer Patina bedeckt ist, voll von Plastik; einer Welt, die unfähig ist, auch nur anzuneh-men, dass alle Dinge vorübergehend sind und die Ten-denz zum Nichts hin erbarmungslos und universell ist.
Wir wissen nicht, ob dieser Prozess eine Evolution, oder ein Rückschritt, vom Nichts weg oder zum Nichts hin ist. Dies ist wahrscheinlich nicht wichtig. Das was zählt, ist hier zu sein, um die Schönheit der Ereignisse wahr-zunehmen, die fähig ist, unser Bewusstsein in etwas Poetisches zu verwandeln.“Ignazio Fresu
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Barbara Hattrup
1957 in Nordkirchen geboren | Ausbildung zur
Mathematisch Technischen Assistentin | Berufs-
tätigkeit | seit 2002 Studium an der Universität
Paderborn, Textilgestaltung im Rahmen des
Lehramtstudiums bei Prof. Dorothea Reese-
Heim
Allianz der/des Unvermeidbaren, Polyester (Bänder, Um-Verpackungen, Netze), Metall ( Alu-Deckel von Milchprodukten), alle tatsächlich angefallenen Müll-produkte wurden in Streifen zerlegt und verwebt, 120x200cm
26
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Barbara Hattrup
Verpackungen, kaum beachtete Kunstwerke voller Kreativität, mit kurzer Lebensdauer und langer Halbwertzeit, verdienen eine zweite Chance.
Allianz der/des Unvermeidbaren, Details, Polyester (Bänder, Um-Verpackungen, Netze), Metall (Alu-Deckel von Milchprodukten), Alle tatsächlich angefallenen Müllprodukte wurden in Streifen zerlegt und verwebt
27
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Bildfolge Malta, 2002, getrockneter Kaffee, Asche, Autolack, gelber Maltasand, je 20x30cm
Thomas J. Hauck 28
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Thomas J. Hauck
Thomas J. Hauck arbeitet gerne mit Materialien, die ihn in seinem alltäglichen Leben umgeben, soge-nannte Leftovers. Am liebsten würde er gar nichts wegwerfen. Er ist der Überzeugung, dass in allen beiseite gelegten Resten etwas Verborgenes steckt. Vor allem ist er vom Umkreis Küche begeistert. Daher auch die von ihm verwendeten Materialien wie Espressopulver, Teebeutelinhalt und Zigaret-tenasche. Wenn wir einen Abfallsack aufreißen würden, dann würden wir sehr viel über das kultu-relle Wesen einer Person und ihre domestische Angewohnheiten erfahren. Hauck findet, er sucht nicht, hat nie eine bestimmte Vorstellung, was er als nächstes schaffen wird. So chaotisch und zufällig diese „Abfälle” auch scheinen
mögen, in Haucks Arbeit werden sie zu tragenden Bestandteilen strenger Kompositionen: Klar abge-grenzte, rechteckige Formen aus der rauhen Ober-fläche von Kaffeesatz und als weiteres Element glatt glänzende schwarze Lackflächen. Sämtliche Werke sind mit schwarzem Öllack überstrichen.Erst dadurch beginnen sie überhaupt zu funktionie-ren: Die Leftovers werden befreit von ihrer plumpen Teebeutel-und Kaffeesatzrealität. Sichtbar werden Strukturen und Oberflächen. Haucks Arbeit besitzt einen unerschöpflichen Reichtum an Texturen von rauh und körnig über zerklüftet und verschrumpft bis zu eben und glatt. Man muss sich auf die Werke einlassen, dann tritt das Material zurück und die Sinne öffnen sich.
1958 geboren | Ausbildung in Graphik-Design,
Fh für Gestaltung, Mannheim | Weiterbildung:
Schauspielschule Haller, Heidelberg und Aka-
demie des Tanzes, Mannheim | Unterricht bei
Philipp Gaulier (Buffon), Paris | 1997 „96-
Stunden von Basel“ internationaler Wahrmeh-
mungskurs, Basel | 1999 „1770 mal Aepfel“
Aktion beim Festival Operation, Basel | 1999 „es
grünt so grün”, Klanginstallation, Festival für
Neue Musik, Rümlingen | zahlreiche Insze-
nierungen für Theater in Giessen, Wilhelms-
haven, Paris, Speyer, Göttingen und Winterthur
| 1998-2003 künstlerischer Leiter der Kammer-
spiele Winterthur | 1999 Organisation von
„Kieswerk tanzt”, Weil am Rhein | 2000 Kurator
für „Gleiszeichen“, internationale Reihe für
Installation und Performance, nt-Areal, Basel
|Gründung des Performance-und Installations-
duo DAS ARCHIV mit Sabina Kaeser | Zusam-
menarbeit mit dem Musiker und bild. Künstler
Bob Rutman, dem Komponisten Hans-Joachim
Hespos, der Tänzerin Nadine Bagnoud und dem
Schriftsteller Ekkehart Baumgartner | schreibt
Kinderbücher, Drehbücher, Theaterstücke und
macht Hörspiele
Bildfolge Malta, Detail, 2002, getrockneter Kaffee, Asche, Autolack, gelber Maltasand
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Angeliki Bravakis Hofmann
1951 in New Jersey, USA geboren |1969-73
Keramikausbildung am Cedar College, USA |
Studium der Kunstgeschichte, New York
University, USA | 1974-75 Restauratorin für
antike griechische Gefäße, Münchner Antiken-
sammlung | lebt und arbeitet seit 1977 in
Rinchnach, Bayerischer Wald | seit 1979
verschiedene Gruppen- und Einzelausstellungen
| 1979 „Unikate“ Arbeitsgemeinschaft der
Deutschen Kunst, München | 1982 Green Spring
Gallery, Soho, New York | 1984 Haus der
Bayerischen Landesvertretung, Bonn | 1996
Konzept „Textile Kunst“, DEZ Regensburg |
2001 Domschatz Museum, Passau | 2002
„Chiffre-Bild-Worte”, Regensburg, Weiden,
Regen | 2003 „Papier”, AWG Zentrale,
Außernzell | Öffentliche Ankäufe des Landkreis
Tirschenreuth, der Fachhochschule Deggendorf
und dem Landkreis Regen
The Print Shop, handgeschöpftes Papier, bemalt und bearbeitet, 80x80 cm
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„Angeliki Hofmann arbeitet mit traditionellen Mate-rialien der Gebrauchs Kunst, überwindet deren Gren-zen, wenn Sie ihr Empfinden von Form, Struktur und Farbe zum Ausdruck bringt. In Metallfolie geprägte Buchstaben „As Good as Gold“, natürlich ist Reden Silber, Schweigen aber Gold. Dieses Schweigen, das man hier betrachten kann, ist äußerst beredt. Es spricht von einem Material, das nicht flüchtig ist, von „Wortbildern“, die sich im Wortsinn „einprägen“, von der Geduld, Gedanken miteinander zu verknüpfen und sie den Arbeiten mitzugeben, von der Liebe zum Gegenstand, von so archaischen Tugenden wie Lesen und Schreiben. Und davon, die Sinne wach zu halten für die Wahrheit der Dinge. Wie war das doch gleich? Die Kunst ist die Wahrheit, das Leben die Wirklichkeit.”Ines Kohl
www.kunst-in-ostbayern.de/kuenstler/hofmann.html
Links: The Print Shop, handgeschöpftes Papier, bemalt und bearbeitet, 80x80cm; Rechts: As Good as Gold, Aluminium, 80x50cm
Angeliki Bravakis Hofmann 31
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Glasscherben Köck, Erhard & Florian
1950 geboren | 1964 Glasmacherlehre aus
Familientradition | 1972 Ausbildung zum
Glashüttentechniker, Glasfachschule Zwiesel |
Florian Köck geboren 1981 | 1997 Berufswahl
Glasmacher aus Familientradition, an der
Glasfachschule Zwiesel |
1972-1986 leitende Tätigkeiten in mehreren
Glasbetrieben, Modernisierung von Betrieben,
Einführung neuer Glastechniken und Mitwirkung
bei der Glasgestaltung | 1986 wird die Idee
geboren, aus Abfallprodukten der heimischen
Glasindustrie hochwertige Glasunikate zu
schaffen | 1994 Eigenhändiger Bau eines
Schamotteofens aus Abfällen der Glasmüllhalde,
Eröffnung einer kleinen Glashütte | 1999
Eröffnung des Hüttenzangls | 2000 Glas-
scherben-Gesellenbrief an der Glasstraße
2000 bester Abschluss
als Geselle und ausgezeichnet als bester Glas-
apparatebauer von Niederbayern, Oberpfalz
und Landessieger von Bayern | 2000 Mitarbeit im
Hüttenzangl | 2000 Bundessieger und damit
bester Glasapparatebauer der BRD im Jahre
2000
Glasbild aus Glasresten
32
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„Wie sie das machen, das weiß ich auch nicht.” Willi Steger, ehemaliger Chef von Willi Köck und Direktor des Nachtmann-Werkes in Riedlhütte
Bayerwald-Steine und Glasreste
Glasscherben Köck, Erhard & Florian
Nach der Glasmacher-Facharbeiterprüfung und nach Abschluss der Glasfachschule Zwiesel ging Erhard Köck auf eine mehrjährigen Gesellenwanderung durch Glashütten im In- und Ausland. 1994 folgte der Bau des eigenen Glasofens aus den Abfällen einer Bauschuttdeponie. Fasziniert von der Vielfalt der Glasscherben und Bruchstücke der Glasfertigungentstanden daraus kleine Kunstwerke; zunächst ein-fache Formen wie Vasen, Schalen, Krüge und Blumen in leuchtenden Farben und Schattierungen, später immer größere und schwere Arbeiten - der Name „Glasscherben-Köck” war geboren. Die Vielfalt des Werkstoffes Glas kennt kaum Grenzen, die künst-
lerische Kreativität von Vater und Sohn Köck, vereint mit handwerklicher Geschicklichkeit, erlaubte 1999 den Schritt in die Selbstständigkeit. Aus dem Gara-genbetrieb wurde das weithin bekannte Hütten-zangel, die nächste bauliche Erweiterung steht kurz bevor.Kompositionen aus Stein und Glas, wertvolle mehr-fach gravierte, überstochene und überschmolzene Vasen und Objekte tragen eine unverkennbare künstlerische Handschrift. Erhard Köck hat das „Malen mit Glas” erfunden, das Sohn Florian weiter-entwickelt hat. Ihre zauberhaften Glasbilder stellen eine Weltneuheit dar.
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Hermann Köhler
1953 in Neustadt an der Weinstraße geboren |
seit 1975 in Karlsruhe ansässig | Architek-
turstudium in Karlsruhe | Beteiligung an
Fotoausstellungen und Wettbewerben (Land-
schaften und Objekte in schwarz/weiß) |
Sammler von Kindesbeinen an
Kronkorken aus aller Welt I-III, 3 Holzrahmen mit jeweils 315 Kronkorken, 46x60cm
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Links: Kronkorken aus aller Welt I-III, 3 Holzrahmen mit jeweils 315 Kronkorken, 46x60cm Rechts: Meine schönsten Ölsardinenbüchsen, 100 Ölsardinenbüchsen auf Tuch, ca.120x230 cm
Besitzt man drei verschiedene Exemplare eines Dinges, besitzt man auch schon eine Sammlung. Streichholzschachteln, Orangeneinwickelpapier, Bleistiftstummel, Ölsardinenbüchsen, alles Dinge, die nach Gebrauch im Abfalleimer landen. Werden sie jedoch in eine Sammlung aufgenommen, entfalten sie eine stille Poesie, die unbezahlbar ist.
„Ein Dankesgruß geht an Ralf Stieber, mit dem ich die Kronkorkensammlung begonnen habe, und an zahl-reiche Helfer, allen voran an meine Eltern. Ein Dank geht auch an Horst Bohrmann, Petra Gemmel, Barbara Leichtle, Stefan Röther und vor allem an William Painter, der Ende des 19.Jahrhunderts den Kronkorken in den USA erfunden hatte.”Hermann Köhler
Hermann Köhler 35
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Ruppe Koselleck
1967 geboren in Heidelberg |1990 Studium der
Philosophie und Soziologie in Köln | 1993 Wien
Zeit Wien Zeit Wien | Studienprojekt bei
Wander Bertoni, Hochschule für angewandte
Kunst in Wien | 1994-1999 Kunstakademie
Münster, Klasse Lutz Mommartz und Andreas
Köpnick | 1999 Geburt der Tochter Helene
Liselotte | 2001-2002 Examen, Meisterbrief und
Meisterschülerjahr | 2002 Geburt der Tochter
Corinna Katharina | 1995 Der Meisterschüler,
Periodikum der Kunstakademie | Gesellschaft
für Mnemotechnik und Taktdesign, Münster und
Berlin | 1998 Gründung des Büros für defla-
tionäre Maßnahmen, Münster und Filialen |
Kunstpreis Ökologie, 5. Platz, Nürnberg | CASA
Peyret, Mexico-City, Mexico | 1999 Aufbau der
Netzzeitung www.DerMeisterschueler.de |
1999 Gründung der „Bodenstiftung” | Reise-
stipendium für Paris und London | 2000 Puddles-
Stipendium für Osaka/Japan | Kugi-Dong, Seoul,
Korea | 2002 Förderpreis des Westfälischen
Kunstvereins, Münster | Hörster Fensterpreis,
Münster | 2003 Pilotprojekt Gropiusstadt, Berlin
| 2004 Eckernförde Stipendium, Stipendiat des
Landes Schleswig-Holstein
Links: Der goldene Schnitt (Ausschnitt), 2004, Getränkedosenverschnitt auf Spanplatte, 25x50cm Diese Collage entstand unter der Verwendung von hunderten Getränkedosen-BARCODES: Eine Begeg-nung mit einer gewöhnlichen Registrierkasse weist einen außergewöhnlich schwer kalkulierbaren Fehler-quotienten auf; Rechts oben: Getränkedosendichtung (frühro-mantische Landschaft mit Bergen), 2004, 25x50cm, Getränkedosenverschnitt auf Spanplatte; Rechts unten: Dechiffrierte Landschaft trotz Bergen, 2004, Getränkedosenverschnitt auf Spanplatte, 25x50cm
36
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Ruppe Koselleck
Der Titel macht den Doktor schön...und Bilder aber auch.
Oder ganz am Anfang war die Dose...
„Ruppe Koselleck betreibt seine künstlerischen Projekte nach den gestrengen Gesetzen der allergewöhnlichsten verfügbaren Materialien. Dabei greift er selbstverständ-lich auf die Ressourcen unserer vermüllten Umwelt zurück. Folgten seine Arbeiten zunächst einem ökolo-gischen Impuls, transzendierten diese bald zu ästhe-tisch eigenständigen Bild- und Textwelten. Aus der moralischen Absicht entwickelte sich ein präziser und vergnüglicher Kosmos, der nicht nur die soziale Umständlichkeit des Kunstbetriebes erfasst. Koselleck beschreibt die Stadt und ihren urbanen Kon-text aus gebräuchlichen Verschwendungsrelikten und -reliquien (seit Einführung des Dosenpfandes stieg etwa der Wert seiner Getränkedosenmosaike deutlich an!). Dabei werden seine Collagen von kurzen Titulaturen begleitet, die Koselleck Getränkedosendichtung nennt und die dem Betrachter vergnügliche Vortäuschungen richtiger Tatsachen nahelegen. Alles was sich dem Künstler dabei in den Weg stellt, könnte später auch Kunst werden. Oder Müll. Oder sogar beides. Und wenn einer nicht weiter weiß? Eine titulative Figur heißt Dr. Kunst und findet eine Lösung aus einer Welt, die zu betrachten, den ästhetischen Ernst als unerträg-liche Leichtigkeit des Scheins enttarnt.”Lara Tatiz 2004
www.DerMeisterschueler.de
Links: Magritte in New York (oder Kunst unter der besonderen Berücksichtigung der Stadt), 2004, Holz, Puzzle (gepuzzelt und verklebt) (ein Teil fehlt immer), Druck, vernagelt, hängt schief, 50x66cm Rechts: So einfach kanns sein, sagte Dr. Kunst als er schon am Kleben war (oder das Ende der Malerei als ein zelebraler Irrtum inszeniert), 2004, Verpackungs-materialien auf Restholz, 45x27cm
37
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1970 geboren in Offenburg, Baden Würtemberg
| 1987-1990 Ausbildung zur Damenschneiderin,
München | 1991-1995 Berufliche Erfahrung im
kreativen Nähen | 1995-1997 Kursleitung in
Näh- und Patchworktechniken, Beginn der
freien Arbeiten: Patchwork und textile Bilder |
1997 Geburt der ersten Tochter, weiterhin
Kursleiterin | 1999 Gründung der Patch-
workgruppe Passau | 1999 Geburt der zweiten
Tochter | ab 2001 Kursleiterin bei der VHS
Passau und Deggendorf | 2001 Ausstellung der
Patchworkgruppe, Passau | „textile Werke“ in
der Praxis „Lebenszeichen“, Passau | 2002 +
2003 Teilnahme an der Kunstnacht Passau | 2002
Ausstellung Papier bei der ZAW, Außernzell |
2003 „Rot- Wein- Rot“ Weinhandlung Stift
Kloster Neuburg, Passau | 2004 „Drei Länder
Kunst 04“ Textile Kunstausstellung Dreiländer-
halle | Textile Installation im Klinikum Passau
Regina Lechner
Recycling-Quilt, Stoff, Papier
38
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Regina Lechner
Aus dem textilen Bereich heraus kommt Regina Lechner, die in ihre Stoffbilder verschiedenste Materialien einarbeitet. Alles „Alte und Nützliche“ neu zu verarbeiten übte schon immer eine Faßzination auf sie aus. Gebrauchte Stoffe oder Kleidungsstücke werden gefärbt, zerschnitten und wieder zu Gebrauchsdecken oder Wandbildern verarbeitet. So manche Ihrer Stücke könnten eine lange Geschichte erzählen. Ob Kabel aus dem eigenen Abbruchhaus oder angerostetes Material aus dem Wertstoffcontainer, alles Dinge, die mit der „Wärme“ des Stoffes harmonieren und somit eine neue „Daseinsberechtigung“ erhalten. So entstehen bei Regina Lechner auch Taschen aus den täglich leeren Tetrapackungen und kleine Skulpturen, aber immer in Kombination mit dem ursprünglichen Material „Stoff“.
www.quilt.de/portrait/lechner/
Recycling-Quilt, Stoff, Papier
39
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Andreas Linzner
Diese und nächste Seite:Unikatstofftiere aus altem Frottiertuch
1969 i n Wupper ta l -Barmen geboren |
Berufsausbi ldung zum Industr ienäher in
Karlsruhe | Herrenschneiderlehre an der Oper
Nürnberg | Drei Semester Textilkunst-Studium
an der Kunst Akademie Nürnberg | Vier Semes-
ter Mode/Textil-Design-Studium an der FH für
Gestaltung, Hamburg | 2000 „Genähte Frottier-
bilder”, Hotel Königshof, Hamburg | Eröffnung
des eigenen Ladens mit angegliederter Werk-
statt „ Atelier für Frottier”, Hamburg | 2001
Start des eigenen Online-Shops „Shop für
Frottier” | 2002 Messebeteiligung auf der
„maison&objet”, Paris | 2003 „texti les-
Auswahl*2003” an der Kunstakademie ,
Nürnberg | Messebeteiligung in Deutschland auf
der „Ambiente”, Frankfurt | habitat Hamburg
präsentiert den Designer Andreas Linzner |
Umzug des „Atelier für Frottier” in das ange-
sagte Hamburger Karolinenviertel | Gründung
der Andreas Linzner KG
40
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Frottier begleitet die Menschen schon seit Jahrhun-derten mit weicher, emotionaler Wärme durch den Alltag. Andreas Linzner interpretiert dieses flau-schige Material, mit dem jeder ganz persönliche Erinnerungen verbindet, neu. So entstehen beispiels-weise aus Originalstoffen der 50er, 60er und 70er Jahre farbenfrohe Stofftier-Unikate, einzigartige Kulturtaschen, Herzen oder sogar Adventskränze. Die mit »Unikat/ Vintage Model« gekennzeichneten Produkte sind Einzelstücke, die aus diesen original Frottierstoffen hergestellt werden. Das Material für die Vintage-Produkte von Andreas Linzner stammt überwiegend von Recyclinghöfen aus Hamburg und Salzgitter. Eine ganz besondere Idee von Andreas Linzner ist die Anfertigung von Frottierprodukten seiner Palette aus dem gebrauchten Lieblingshandtuch eines Kunden oder aus dem geliebten alten Bademantel einer Kundin.
http://www.atelierfuerfrottier.de/
„Was mich an Frottier reizt, ist nicht nur die Vielfalt an Motiven und Mustern, sondern auch seine Persön-lichkeit. Dieses Material erzählt Geschichten und ruft emotionale Reaktionen hervor.” Andreas Linzner
Andreas Linzner 41
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1965 in Rodalben geboren | 1988-1994 Studium
an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg |
seit 1998 Kunstlehrer an der Kurpfalzrealschule
Kaiserslautern | 1992 verschiedene Projekte in
der „Schokoladenfabrik“ Heidelberg | 1997
Begründer der Kulturfabrik Heidelberg | 1999
Jubiläumsausstellung zum 50-jährigen Bestehen
von Rheinland-Pfalz „Der innere Krieger“ in
Ludwigshafen | 2000 Junge Kunst im Radium
Solbad, Dreidimensionale Arbeiten und neue
Medien | 2001 IT Factory Heidelberg Lange
Nacht der Museen, Collagen Skulpturen
Rauminstallationen | Kultursommer in Walldorf,
Stadtbücherei | 2002 Kunst in der Scheune
Kaiserslautern | 2003 „Zwischenwelt“ Atelier
Kontrast in Heidelberg
Links: Stiertotem, 1999; Rechts: Vogeltotem, 1996Fundstücke aus Eisen, verschweißt, verrostet
Peter Matheis 42
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Peter Matheis
Mondtanz der Ameisenfrau (Detail), 1999, Fundstücke aus Eisen, verschweißt, gerostet
Das Finden an sich wird für Peter Matheis zu einem zentralen Punkt der Kunst. Daraus leitet er für sich die Schaffensweise ab: Aus ihrer inneren Bestim-mung heraus, fügen sich die Einzelteile unter seinen Händen zu einem Ganzen. Die rostige Patina des spröden glänzenden Metalls spiegelt die Schönheit der Vergänglichkeit in seiner demütigsten Form.
http://homepages.compuserve.de/matheiskunst/
43
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Luca Matti
uomo dormiente, (links: Detail) 1995, Luftschlauch, 160x80x50cm
44
1964 in Florenz geboren | Comiczeichnungen,
Illustrationen und Grafik für Zeitschriften und
Verlage |seit 1988 Malerei und Skulpturen aus
Autoschläuchen | 1997 „Nichts ist mehr wie es
war“, betreut von F. Galluzzi | 1998 „Luca Matti“
Europäisches Parlament, Straßburg | „Die
phantastischen Tiere“ Fußballweltmeister-
schaft, Paris | 2000 „Sui Generis“, betreut von
A.Riva, P.A.C. Mailand | 2001 „Luca Matti in der
Stiftung Mudima, Mailand“ betreut von Lorand
Heghyui | 2002 „Sketch Book“ betreut von
A.Riva | 2003 „Futuro Italiano“ betreut von
L.Canova, Europäisches Parlament, Brüssel |
2004 „XIV Quadriennale“, gefördert von der
Belli Arti, Turin | „Europa“ | „Infinity Enclosed“,
Kulturcenter Belgrad
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Links: babbuino, 1993, Luftschlauch, 55x50x40cm; Rechts: anfibio, 1990, Luftschlauch, 8x33x13cm
http://www.lucamatti.it/
Luca Matti 45
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Galgenvögel Eisenschrottteile
Willi Maurer & Harald Großmann
Willi Maurer | Geschäftsstellenleiter im Finanz-
amt Biberach | Autodidakt | Vorsitzender der
örtlichen Naturschutzbund Gruppe |
Harald Großmann | Kraftfahrzeugmechaniker |
Autodidakt | 2002 Fremdenverkehrsamt der
Stadt Hayingen | 2003 Oberfinanzdirektion
Stuttgart | 2003 Kanzacher Sägewerk
„Wir biegen oder bemalen nichts und legen Wert darauf, dass man alle Teile erkennt, die wir verwendet haben.“Willi Maurer & Harald Großmann
46
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Willi Maurer & Harald Großmann
Sie schielen durch Schraubenmuttern, glubschen aus Zahnrädern, und Kugellager-Augen beginnen regel-recht zu rollen. Kein Schritt bleibt unbeobachtet. Ein „rost-frecher” Vogelschwarm hat sich zwischen Blumen und Gräsern niedergelassen und macht dort seine Faxen. Der eine hat einen Bürzel aus einer altersschwachen Gießkannenbrause, ein anderer trägt Schwanzfedern aus dem maroden Blatt von Opas Gartenschaufel. Auf dem Wertstoffhof, in Scheunen alter Bauernhöfe oder auf dem Flohmarkt erspähen Willi Maurer und Harald Großmann Vogelkörper, Schnäbel, Schwänze und Augen. Andere würden sich angesichts des rostigen Schrotts nur abwenden. Willi und Harald lacht bei einem alten Traktorsitz das Herz. Aus ei-nem kreierten sie das Federkleid eines stattlichen Fantasie-Kranichs. Teile von Eggen und Fräsen, Pflugscharmessern und Regelwalzen sehen aus, als wären sie schon immer Hals, Schnabel oder Flügel gewesen.
www.galgenvoegelland.de.vu
„Jeder Vogel ist ein Unikat und hat eine eigene Persönlichkeit“ Willi Maurer & Harald Großmann
Galgenvögel Eisenschrottteile
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Maria & Natalia Petschatnikov
Staircase Landscape, Dimension: variabel, Schnur, Plastiktüten, Foyer für Junge Kunst und Westbank, Hamburg-Harburg
1973 in St. Petersburg, Russland geboren
(Zwillinge) | 1999 Einreise nach Deutschland |
1996-1999 Hunter College of the City University
of New York (MFA) |1997-1998 École des Beaux-
Arts, Paris, Frankreich, Atelier Annette Mes-
sager | 1992-1996 Rhode Island College, Provi-
dence, USA (BFA) | 2004 Unesco Aschberg
bursary: Camac Residenz, France | Nordisk
Kunstnarcenter Dalsasen Residenz, Norwegen |
2003 Künstler zu Gast in Harburg Residenz,
Foyer für junge Kunst | Dozenten Ausstellung,
Internationale Dresdner Sommerakademie |
Abbruch/Aufbruch, Speicherstadt, Hamburg |
Efeu-Bi ld, Hauptstadtkongress Medizin+
Gesundheit ICC, Berlin, Hartkirchen, Öster-
reich | 2002 Fundacion Valparaiso Residenz,
Spain, Hamburgische Kulturstiftung, Kampnagel
K3 | Die Brücke, Projekt im öffentlichen Raum,
Hamburg, Morley Gallery, London | Interna-
tional Young Art at Sotheby's, Amsterdam, Tel-
Aviv, New York | C 15 Sammlung Ulla und Heinz
Lohmann | 2001 Robert Bosch-Stiftung, Ham-
burg | Eigenarten Interkulturelles Festival, Die
Kunsttreppe, Kunst Altonale, Hamburg | 2000
Ateliers d'Artistes de la Ville de Marseille
Residenz, GalerieXprssns, Art-Cade Galerie,
Marseille, Zeise Hallen, Zabriskie Galerie, New
York | 1999 Case Museum of Contemporary
Russian Art, Jersey City, USA | Voorhees Galerie,
New York | 1998 Galerie Gauche, Paris
48
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Maria & Natalia Petschatnikov
Efeu-Bild (Growing painting), 2000, Zeise Hallen, GMK Galerie, Hamburg, Plastiknetze, Klebstoff
„Maria und Natalia Petschatnikov greifen immer öfter zu Alltagsmaterialien wie Gemüsenetze oder Plastiktüten, damit jeder Stoff- und Plastikschnipsel seine alltägliche Geschichte erzählen kann. Und zu-gleich wachsen die Fundstücke unserer Wegwerfge-sellschaft zu wunderschönen Gebilden zusammen: Tausende von ausgestopften Verpackungsnetzen (die einst Knoblauch, Kartoffeln oder Apfelsinen enthielten) wuchern wie Efeuranken auf den nackten Betonwän-den, in leuchtenden Farben zusammengestellt, so wie früher die Maler ihre Farben aus kostbaren Edelsteinen gewannen (oder auch aus Erden, Pflanzen, Ruß und durch chemische Experimente). Man kann das unend-lich sich fortsetzende Gebilde als Lobhymne an das Wachstum verstehen, als die fröhliche und unbändige Antwort auf die Kräfte der Natur. Und doch hinterlässt das Plastikmaterial, das mit den oft noch heraushäng-enden Produktbanderolen Jahrtausende überdauern kann, einen kritischen Nachgedanken über Zeit und Vergänglichkeit.”Thomas Sello, Hamburger KunsthalleSara Sello, Die Kunstreppe Galerie Hamburg
http://www.petschatnikov.de/
49
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Puccio Pucci
Links oben: borsa in ferro, rot, 25x67cm; Rechts oben: borsa in ferro, grün, 10x55cm; Links unten: green bag; Rechts unten: borsa in ferro en rame, 61x40cm; alle aus Eisen
If vita means life:
My life is not Mike Jagger or M. Brando's life.
I wos born in Florence 1948: I've a wife, Maria Grazia
that I love, since 1973. My son Matteo is 28 years
old. I sit all exams of Architecture's school at
University of Florence. My work is a result of my life.
Puccio Pucci
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Unten rechts: Nave in ferro, 110x70cm; Unten links: Carrarmato ferro e legno, 70x33cm; Mitte: Nave in ferro, 90x105cm
Puccio Pucci
„When people ask me about my present work, I answer that it's the result of my 55 years of life. Why rusted, corroded materials? I exactly (and incredibly) don't know. May be the memory of long walks along the beach, when I was a child, to find old woods or things brought after an heavy sea; and at horizon I saw the ships, the lighthouses …. Today (I live along river Arno) after a flood I say: ”I have to see what Arno brought me”, and with my kayak I explore his banks.In the surface of nature's formes and man's works used an abandoned I find wonderful colours and signs that produce others. Sometime I photograph the material where I find it and I love see it after my operate. Last lane: I love Paolo Uccello, Edward Hopper and Van Eyk; the music of Prokofiev, Tom Waits and Paolo Conte; The architects Frank Gehry, Glenn Murcutt; the film Big Wednsday and the play of Baseball. I sit all the exams of Architecture's school at University Of Florence.I dedicate to God my work.”Puccio Pucci
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Brigitte C. Reichl
1959 in München geboren | 1989 California
State University (B.A.), Sacramento, Kalifor-
nien | 1991 School of the Art Institute of Chicago
(Master of Fine Arts, Malerei und Multi Media),
Chicago | seit 1991 tätig als freischaffende
Künstlerin | lebt in München | 1986 Sacramento
Medical Center, Sacramento, Kalifornien |
Förderpreis, California Printmakers Society,
Pomona, Robinson-Witt Fellowship, Sacramento
| Mitbegründerin und von 1987-1989 Leiterin
der Produzentengalerie 750 Gallery, Sacra-
mento, Kalifornien |1989 Auburn Arts Preis,
Kalifornien | 1989-1991 PEG Stipendium, USA |
1991 Francis T. Witherspoon Preis, New York |
The Locker, Chicago | 1992 Perseverance
Preservation, Artemisia Gallery, Chicago | 1996
welcome back home, Produzentengalerie,
München | 1997-2001 Teilnahme am Interna-
tionalen Künstlersymposium Csurgó, Ungarn |
1998 VerSuchungen, Produzentengalerie,
München | 1999 Rätselhafte Affairen, Arte
Galerie N, München | 2002, 2003, 2004
Tei lnahme am Internationalen Künstler-
symposium Rehlovice, Tschechien | 2003 Die
Würfel sind gefallen, Installation in der Kirche
Maria Heimsuchung, München | zahlreiche
Gemeinschaftsausstel lungen in den USA,
Kolumbien, Ungarn, Deutschland, Schottland
und Finnland | Mitglied der Internationalen
Künstlergemeinschaft in der ARTE Galerie N,
München
As time goes by, 2003, verschiedene Materialien, 25x14x5cm
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Brigitte C. Reichl
Tal der Stimmen, 2002, Tempotaschentücher, Blüten, Eierschalen, Kaffesatz, Sisal, je ca. 300x80cm.
„Eigentlich ist es ja eher eine Qual als ein Segen, der ewige Zwang, nichts wegwerfen zu können. Sämtliche Dinge, die bei anderen bestimmt schon längst im Abfall-eimer gelandet wären, werden im Atelier verstaut nach dem Motto ‚irgendwann wird man es schon brauchen können’! Dabei wird kein Unterschied gemacht, ob es sich um organisches Material handelt, wie z.B. die Fischhaut der gerade verspeisten Räuchermakrele, den alten, verdörrten Kaktus, den der Nachbar gerade in die Biotonne geworfen hat oder die leeren Cremedöschen, die übrigbleiben, nachdem man deren Inhalt aufge-braucht hat. Und wenn man dann an den Rand des Erträglichen stößt, der Lagerplatz im Atelier auf ein Minimum geschrumpft ist, erst dann fühlt man sich wohl, hat sozusagen ein ‚Archiv’ vom Feinsten, aus dem man schöpfen kann. So kann man Arbeiten herstellen, die Geschichten erzählen, die einen Einblick in die Tätigkeiten und Gedanken des Künstlers geben, wie die Seiten eines Tage- oder Skizzenbuches.“Brigitte C. Reichl
www.artegalerie-N.de
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Heike Roesner / Roesnerei
1959 in Düsseldorf-Kaiserswerth geboren | 1979
Übersetzerprüfung Englisch, Arbeit als Fremd-
sprachensekretärin | 1980-85 Kunststudium an
der Gesamthochschule Duisburg | Erste Aus-
stellungen Malerei | 1988 Mitbegründerin eines
Kunst-/Musikprojektes in Berlin | 1990 Eigenes
Atelier Schwerpunkt Malerei | 1994 Gründung
der Künstlerinnenagentur „New Sister's Act“ |
1996 Entdeckung der Pappmaché-Technik als
künstlerisches Element | 2000 Anmietung eines
Ateliers in Prenzlauer Berg | 2001 Anmietung
eines Ateliers in Berlin-Schöneberg (ROES-
NEREI) | Ausstellung der Papierobjekte | seit
2002 Design und Herstellung von Schalen,
Taschen, Lampen, Collagen, Schmuck, Skulp-
turen u. v. m. aus Gebrauchspapieren | Diverse
Ausstellungen
Rechts: Rock’n Roll, Draht und Papier, 44cm; Links unten: Zuneigung (Figuren-paar), Draht und Papier, 77cm
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Heike Roesner / Roesnerei
„Jedes dieser Wesen habe ich von Herzen gern.”Heike Roesner
Links: Elisa, 147cm;Rechts: Frühlingserwachen, 85cm, beide Draht und Papier
Heike Roesner ist leidenschaftliche Papiersammlerin. Über die Malerei kam sie zur Collage, - eine Möglich-keit, mit dem geliebten Werkstoff zu „malen“. Sie „malt“ mit Papier, mit kleinen oder größeren Fetzen ganz unterschiedlicher Natur - alten und neuen, ge-brauchten und ungebrauchten, edlen und banalen, merkwürdigen und alltäglichen. Die farbliche Komposition ist ihr wichtig, besonders im Spannungsfeld zur Gestalt der Skulpturen. Die mit Papieren umhüllte Form entwickelt sich in der Arbeit bis sie anfängt zu leben. Dabei wird das Papier Schicht für Schicht aufkaschiert bis es in einer letzten Lage schließlich in der Form einer Collage endet. Ihre Objekte sind Wesen, die eine Geschichte erzählen, die einen Zauber haben und in eine Welt führen, die farbig und dennoch einfach ist.
http://www.roesnerei.de/
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Odo Rumpf
1961 in Leverkusen geboren | in den 80 er Jahren
Ausbildung zum Dipl.-Ing. Maschinenbau |
autodidaktische Kunststudien und mehrjährige
Mitarbeit bei Bildhauer Prof. Thomas Virnich |
Seit 1991 hauptberuflich als selbständiger
Künstler tätig | 1993 Künstleranerkennung,
Prof. H.P. Schall, Akademie Düsseldorf | 1997
Europäischer Solarpreis Kunst von Eurosolar
e.V. | Erste Preise bei Brunnenwettbewerb
Rheinberg und Dellbrücker Kunstmeile in Köln |
Stipendien u.a. von Sparkassenstiftung Star-
kenburg, Friedrich-Ebert-Stiftung Yaoundé
Kamerun | „Solarvogel“, Großskulptur auf der
Rheinpromenade Köln | „Archos Palingenius“,
4-teiliges Skulpturenenvironment Monheim |
„Solarblume“ und „Recyclist“, Großskulturen
im NaturGut Ophoven Leverkusen | große
„Velociraptoren“-Skulptur auf den Kreisver-
kehrsinseln Leverkusen und Monheim
„... Es ist ihm von entscheidener Bedeutung, dass sein verwendetes Material nicht nur unter dem Aspekt des alleinigen wirtschaftlichen Wachstums, der Erschlies-sung und Ausbeutung neuer Märkte genutzt wird, sondern auch zur Erweiterung des menschlichen Bewußtseins. Seine Biographie verdeutlicht nur allzu gut diese persönliche folgerichtige Entwicklung - vom wirtschaft-lich orientierten Maschienenbauingenieur zum bewußten Werkstoff-Künstler. Odo Rumpf sieht den Menschen in der Verantwortung gegenüber der Natur...“aus „Der Spurensucher und Umdeuter Odo Rumpf“ von F.R. Menne, Universität zu Köln, Feb.2001
Detail
Sitz der Sitze, gebrauchte Fahrradteile
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Rad der Räder, gebrauchte Fahrradteile
Odo Rumpf
Odo Rumpfs Arbeitsschwerpunkte sind Skulpturen aus Stahl und Industriefundstücke, (auch Rauminstal-lationen mit Multimediakomponenten) sowie kine-tische Großskulpturen und Environments. Er beschäftigt sich mit der Entwicklung und Herstel-lung von teilweise bis zu 10 Meter hohen und tonnen-schweren Plastiken. Sein abgeschlossenes Ingenieurstudium ermöglicht es ihm, teilweise komplizierteste Kinetik einzubauen, wobei die Integration und Umsetzung von Sonnen-energie dabei ein Schwerpunkt ist.
Odo Rumpf ist ein „Spezialist“, der die Bedeutung der gestalteten oder gewachsenen Umgebung, Sachinhalte und Geschichte, sowie Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft mit den Bedürfnissen der Menschen vor Ort in seinen Gesamtkunstprojekten integriert.
http://www.odorumpf.de/
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Hiltrud Schäfer
1937 in Luckau/Dannenberg geboren| Sprach-
studium | seit 1973 Lehrauftrag für Textiles
Gestalten | seit 1986 freischaffend, Lehrauftrag
für Textilgestaltung, Osnabrück | 1988 Erlernen
der Papierschöpftechnik, Papiermacherei
Universität Osnabrück | 1989 WCC-Workshop
bei Claudie und Francis Hunzinger und Jean
Decoster, Ostende/Belg ien | 1979-1985
Gründung einer Werkstattgemeinschaft: Textil,
Keramik, Malerei | 1980-1981 Kurse „Neue
Wege in der Textilgestaltung“, Osnabrück | seit
1980 zahlreiche Einzelausstellungen in Bremen,
Osnabrück, Hannover, Münster, Braunschweig,
Haarlem (NL), Köln, Göttingen, Bielefeld | seit
1981 zahlreiche Ausstellungsbeteiligungen in
den Nieder landen, Dänemark, Schweiz ,
Deutschland, Frankreich, Kanada | Arbeiten in
öffentlichem und privatem Besitz | Mitglied im
Bundesverband KunstHandwerk, Des ign
Deut sch l and e .V. , GEDOK und IAPMA
International Association of Hand Papermakers
an Paper Artist
Feuilles Mortes, 1989/90, Raumobjekt, handge-schöpfte Papiere aus Pflanzenfasern, gebleicht, über Peddigrohr geformt, ca. 15m²
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Hiltrud Schäfer
Seit 1988 gehört das Papierschöpfen zum künstle-rischen Vokabular von Hiltrud Schäfer. Ihre Pflan-zenpapiere sind von eindrucksvoller Kraft, ihre Objekte und Installationen weisen über das rein Visuelle hinaus und vermitteln Ansätze veränderter Wahrnehmungsprozesse. Die Künstlerin fertigt Papiere aus den unterschiedlichsten heimischen Pflanzen, vor allem aus Schilfgras und aus Kozo, der Faser des japanischen Papiermaulbeerbaumes. Alle Arbeitsgänge vom Suchen der Pflanzen bis zum fertigen Kunstwerk liegen in ihren Händen. Zu jedem Zeitpunkt kann sie in den Gestaltungs-prozess eingreifen und so Papiere schaffen, wie es ihre spätere Einbettung in die Installation erfordert. Das Organische der Pflanzen - Symbol des Lebens und Sterbens - geht mit den Objekten und Instal-lationen formal und inhaltlich eine untrennbare Verbindung ein. Mit ihren Arbeiten thematisiert die Künstlerin das Spannungsverhältnis von Geburt und Leben, Vergehen und Tod. Der Faktor Zeit wird versinnbildlich erfahrbar. Einige Titel ihrer Arbeiten verdeutlichen dies: Vergänglichkeit und Zerfall, Requiem, Alles hat seine Zeit..., Marcha funebre, etc.
Bäume der Erkenntnis (daneben Detail), 1991/1992, Installation ca.170x600x300cm, handgeschöpfte Papiere aus Pflanzenfasern, bemalt, gehärtet, genäht
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Gedruckte Texte verdrehen, verweben, verbindenDie Tageszeitung als Dokument oder Altpapier?
Gewebe der Rede, Stahldraht, Papiergarn, handge-sponnenes Zeitungspapier, gewebt und gebunden, auf einer Acrylplatte, 125x65cm
Marita Schäfers
1954 in Fürstenberg geboren | Weberin | 1998
Meisterprüfung | 2001 freiberuflich tätig als
Dozentin in der Erwachsenen Bildung |
Lehrauftrag für das Weben an der Universität
Paderborn | seit 1995 Gemeinschaftsaus-
stellungen mit der Gruppe Webwerk | 2003 Manu
Factum, Dortmund
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Marita Schäfers
Leergut, 2004, Verpackungshüllen einer Sammel-periode, in Form genäht, Eisenstangen, Gehwegplatte3 Objekte, je 40x40x200cm
„leergut“ als Metapher Die Intention meiner Arbeit mit Recyclematerial liegtin der sinnlichen Komposition. Verpackungshüllen mit ihrer starken optischen Stimulation sowie Fragmente von Speiseresten und Gerüchen wecken unterschied-lichste Gefühle.Gehwegplatte und Stäbe geben dem Objekt eine schwebende Standfestigkeit. Der Rohstoff schwebt im Bewusstsein der Gesellschaft zwischen Notwendigkeit und Sinnlosigkeit, Wegwerfartikel oder Rohstoff.Marita Schäfers
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Ulli Schnöckel
1957 in Beckum/Westfalen geboren | sein
Großvater war Schreiner und sein Vater Kupfer-
schmid | studierte Pädagogik | fand 1981 zum
Handwerk (Holz, Glas, Stein, Licht, Stahl) und ist
seitdem freischaffender Künstler | private und
öffentliche Auftragsarbeiten | als Kunstpäda-
goge tätig | etliche Ausstellungen im nord-
deutschen Raum | u.a. Galerie in Bersenbrück,
Johanniskirche Minden, Landesgartenschau Bad
Zwischenahn, Schloss- und Gartenfestival
Ippenburg, Arte Regional Osnabrück, Alte
Kohlenwäsche Ibbenbüren
Ohne Titel, 2004, aus 8mm Stahlronden gebaut, je 125cm im Durchmesser, eventuell mit Beleuchtung
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Ulli Schnöckel
„Vom Einfachen zum Komplexen”, das ist der Leit-gedanke von Ulli Schnöckels Arbeiten. Aus dem „Nichts“ etwas zu machen, stellt fast zwangsläufig den Bezug zum Recycling her. Die ausgestellte Stahlfigurengruppe ist aus Abfallprodukten industrieller Anpflanzungen entstanden.
www.schnoeckel-design.de
Ohne Titel, Details, 2004, aus 8mm Stahlronden gebaut, je 125cm im Durchmesser, eventuell mit Beleuchtung
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Anna Staffel
In Waiblingen geboren | Schäferin in Schmar-
beck, Lüneburger Heide | Gastkünstlerin, Klasse
Karin Sander, Akademie der Bildenden Künste
Karlsruhe | Kuratorin Akademie der Bildenden
Künste Karlsruhe | „(ohne Titel) mit Schrift“
Literaturtage Baden-Württemberg | „Posto
2000: Herkules“ Badisches Landesmuseum |
„Ticco's Short Stories“ Badischer Kunstverein |
lebt und arbeitet als Künstlerin in Karlsruhe
(Rheinhafen)
Links: Flupy machine, 2002, mixed media, 120x100x100cm; Rechts: my favourite car, 2002, mixed media, 120x130x90 cm
64
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Anna Staffel
Anna Staffel war in ihrem ersten Beruf Schäferin in der Lüneburger Heide. Mit der Ausstellung „Wir laden zur Wollust” knüpft sie später eine Verbindung und stellt mit Studenten eine Schafherde in den Lichthof der Akademie der Bildenden Künste. Auch in ihrer Malerei tauchen immer wieder Tiere auf, aber auch Pflanzen und Menschen, Dinge und Zu-stände. Sie malt „bewegte“ Farbformen, nennt sie Flupys, setzt sie szenisch in eine Welt schwebender Ereignisse und findet so zu einer Auflösung mater-ieller Trennung. Hier setzt der Recycel Prozeß ein und wird in der Raumfigur am deutlichsten: Fund-stücke und Materialressourcen verarbeitet sie zu Skulpturen zeitkritischer Textur und Kunstfragmente recycelt sie zu Literatur (Florenz Flupy Finale) oder inszeniert zur Vorlage ihres Romans eine Ausstellung (Kapitel 8, Galerie Poly) mit Beobachtungskamera und der Einwilligung der Besucher, freiwillig am Drehbuch teil zu nehmen...
Links: childhood, 2002, mixed media, 35x25x25cm; Rechts: responsibility, 2002, mixed media, 45x30x30cm
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1987 „Artisti nella Citta della Mortadella”,
Bologna | „Restauro clandestino”, cantiere del
DAMS Bologna | 1988 „La mia intensione e di fare
una scultura…”, Bentivoglio | „La Donna degli
anni novanta e piu adatta…” Bologna, Galeria
d'Arte Moderna | 1989 Socrates Sculpture Park,
Artist in Residence, New York | 1990 „La vie des
Formes”, Symposium, Chalon sur Saone | 1991
Symposium de la sculpture monumentale,
Gueugnon (F) | 1992 „Interferenzen“, Galerie
Jorge Alyskewics, Paris | „corrispondenze del
sensibile“, Lugo Biennale, Kurator Pierre
Restany, Pier-Luigi Cappucci | 1993 „Statico
Mobile”, Galerie Neon, Bologna | 1994 „Nicht
schnell laufen, Rutschgefahr”, Potsdam |
„Interzone” Galerie Neon, Kurator Roberto
Daolio, Bologna |1995 „Vorrang“, Potsdam |
1996 „Die Geher“, Volksbühne am Rosa
Luxemburg Platz, Berlin | 1997 „Schwitzbad“,
Ausstellung „der zweite Kreis“, Staudenhof
Galerie, Potsdam, Kuratoren: Dr. Silvia Grandi,
Dr. Brigitte Hammer | „window 1997“,
Panzerhalle Groß-Glienicke, Kuratorin Dr.
Brigitte Hammer | „traffic“, Contempory art
center, Moskau, Kurator Victor Misiano | 1999
„Clematis EST“, Panzerhalle Groß-Glienicke,
Kuratorin Dr. Brigitte Hammer | 2001„Trautes
Heim“, Panzerhalle Groß-Glienicke, Kuratorin
Hannelore Offner | „Rosa sans, souci EST.“
Potsdamer Kultursommer, Kurator Dr. Elmar
Zorn | 2002 „Primavera“, Umweltbundesamt,
Berlin
Clematis EST. - Estrebe, unter dem Einfluß der Kommunikationsgesellschaft entstandene Mutation von herkömmlichen Telefonanlagen nach Habitus und Rankverhalten, wuchernde Kletterpflanze, passt sich je nach Standort, Umfeld und Kletterhilfe an
Eleonore Straub / EST - Kunst der Gegenwart 66
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Eleonore Straub / EST - Kunst der Gegenwart
Die Künstlerin Eleonore Straub fällt in ihren jüngsten Arbeiten durch ihre großformatigen künstlichen Darstellungen von botanischen Gewächsen auf. Unter der Verwendung unterschiedlicher Recyc-lingmaterialien, die in vielen Fällen als Abfall aus der industriellen Produktion kommen, formt sie farben-prächtige Exemplare von Pflanzenspezies.Nicht zufällig wählt sie mit Vorliebe Kunststoffabfälle als Ausgangsmaterial für Ihre Skulpturen mit bota-nischen Bezügen und macht deren Herkunft aus dem Naturkreislauf sichtbar, nämlich der Herkunft des Rohstoffes Plastik als Verwertungsprodukt des Erdöls, das im Naturkreislauf als Verfallsprodukt der Botanik entstanden war.Auf diese Weise legt sie den inneren Wert der durch die Zivilisation verformten Natur offen und zeigt ihre enge Verwurzelung im Kreislauf der Natur. Gleich-zeitig macht sie damit auf Mythen der Vergangenheit und Gegenwart aufmerksam, deren Vielschichtigkeit durch den Betrachter reflektiert werden kann.In dieser Hinsicht fungieren auch die Mohnblüten als Ausdruck für die betäubende Wirkung von Werbe-strategien im Alltagsleben der modernen Konsum-gesellschaft, durch die der Geist des Bürgers eingelullt wird. In diesem Fall dienen Reststoffe von Duschgel- und Schönheitsmittelverpackungen als charakteristische Paradigmen der Konsumflut, die Tag für Tag auf jeden von uns niederprasseln.
Links: Rosa sans, souci EST. Estrose, 2001, in Bezug auf den von Friedrich dem Großen gewählte Sinnspruch „sans comme à souci” für die Parkanlage und das Schloß in Potsdam sowie auf den Briefwechsel mit verklausulie-renden Wortspielen zwischen Friedrich dem Großen und Voltaire, einzigartiger Solitär;Rechts: Narcissus poeticus EST. Dichternarzisse, eine Verdichtung von warnenden Verkehrszeichen, die sich in Folge der immer schnelleren Fortbewegungsabsich-ten des Menschen gebildet hat, die Narzisse beugt sich gern über einen Spiegel
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Adom Tetteh
1968 als Sohn einer Deutschen und eines
Liberianers in Berlin geboren | 1988-1995
Studium der Politologie, Geowissenschaft, Stu-
dium zum Kulissenmaler und Bühnenbildner,
Berlin | 1988-1995 wöchentliche Szenen-
bildgestaltung für Rias TV / Deutsche Welle |
1991 konzeptionelle Raumgestaltung, Galerie
Augustus Berlin | „Blue Time” Rauminstallation
Tempodrom, Berlin | 1994 „Ex” ZDF-Kinofilm
Setdressing, Jost Hering Filmproduktion | 1995-
2000 Künstlerischer Leiter Backstage GmbH
Film- und Bühnenbauten | 1996 künstlerische
Projektleitung, Welt-Tierärzte-Kongress, ICC,
Berlin | 1998 Mitgründer der Galerie & Partner |
vierstöckiges Fassadenfresko, Johanniter Unfall
Hilfe e.V. | 2000 „The Throne, Crown AND
CROWD”, Skulptur, Martin Luther King, Jr.
National Project Foundation, Washington D.C.
USA | 2001 TALISMAN, Berlin-Charlottenburg
| seit 2001 künstlerischer Leiter, CasaMano
|2002 DIE GNADE ZWEITER AUFERSTEHUNG,
Ausstellung zur Wiedereröffnung der Aufer-
stehungskirche, Berlin-Friedrichshain | zahl-
reiche Ausstellungen in der Galerie & Partner,
Berlin | lebt und arbeitet in Berlin
Armut, Leinen, Draht, 42x38x32cm
68
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Adom Tetteh
„Adom Tetteh fügt zusammen, was abfällt, auffällt, anfällt, was der Fall ist; Abfall.In diesem Fall wird Gefundenes aus den verschiedenen persönlichen Alltagsbereichen zu der sich selbst tra-genden Figur. Dies überfällige Material ist ihm freige-stelltes Allerlei, längst der Funktion entzogen, aber in seiner elementaren Kraft belassen. Sein Verfahren mit den Dingen vermittelt findige Selbstorganisation, eine Verselbstständigung der versammelten Anteile zum resultierenden, besonderen Gegenbild ihrer ehemaligen Benutzer. Abbilder menschlicher Gestalt, gestaltet aus ihren Abfallprodukten, bis hin zur eben nicht gerade lebensgroßen Idolfigur: Vielfalt der Einheit. Die äußere Form spiegelt mitnichten die Hinfälligkeit des Aus-gangsmaterials wider, scheint jedoch dessen Gesamt-heit zu verkörpern; geschaffen wird ein selbständiges Objekt in Pose. Seine eigentlichen Bestandteile treten oft erst durch Annäherung zutage, als Innenleben.Die räumlichen Arbeiten von Adom Tetteh enthalten Lösungen des Plastischen, Ornamentalen und Maleri-schen und nehmen trotz der Brüchigkeit eine sonderbar erhabene, körperliche Gestalt an, in der die gestische Spur zentral ist.”Dr. K. H. Lerch
www.tetteh.de
Links: Applaus, Geschenkband, 7x5x4cm; Rechts: Entbunden, Flachs, Holzklappstuhl, 8x50x60cm
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Michael Thomas
Realer Relativismus
Klon oder Evolution?2004, Materialmix, insg. 300x300x300cm
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Realer Relativismus
Leuchtobjekte, 2002-2004, Nagelbinder, geschweißt, Lampe: 280x79x79cm, Sessel: 85x75x77cm
Michael Thomas 71
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Victoria Voncampe
In Hamburg geboren | Schauspielschule von
Hildburg Frese | 1963 Beginn der Arbeit beim
ZDF, 16 Jahre Chefansagerin und Moderatorin |
1979 Moderation von „Aktuelle Schaubude”
beim NDR, Hamburg | Weitere Sendungen beim
NDR, unter anderem „Hamburg Journal” und
„Rund um den Michel” | Kunstunterricht bei der
russischen Künstlerin MAKSA | Besuch der
renommierten „Summeracademy of Art and
Design Pentiment”, Hamburg | 2002 zog sie sich
aus dem Mediengeschäft zurück, um sich nur
noch ihrer Kunst zu widmen
Geburt der Fingerhüte, 2004, Straußenei, Sand, Gips Fingerhüte, Plexiglaskasten, 42x32x37cm
72
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ictoria VoncampeV
„Ich wußte immer, dass ich irgendwann nur noch meine Bilder, Collagen und Objekte machen würde“Victoria Voncampe
Ich, 14 Jahre, 2003, Meine Haare, Handfeger, Lippenpapier, Plexikasten, 60x39x23cm
Zähne zeigen, 2003, Blatt einer Bananenstaude, Ziegen-Gebiss, Plexiglaskasten, 103x58x20cm
Ihre Arbeiten sind vielseitig. In ihren Monotypien konzentriert sich die Künstlerin auf wenige einfache Formen. Beeinflusst von der ostasiatischen Kalligrafie erinnern viele ihrer Bilder deshalb auch an die Zeichensprache fernöstlicher Tuschemalerei.
Die Verwendung unterschiedlicher Materialien und das Spiel mit ihnen machen das Wesen ihrer Collagen und Objekte aus. Dabei werden die aus dem Zusam-menhang gelösten Gegenstände in einen neuen Kontext gestellt und erhalten somit eine metaphorische Bedeutung.
73
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anne VoucalisH
1968-1972 Studium an der Fachhochschule für
Design, Diplom, Saarbrücken | 1984-1986
Studien der Textilkunst bei Hilla Seelig, Berlin |
seit 1986 Freischaffende Künstlerin | seit 1998
Kunsterzieherin a. d. Internationalen Schule,
Thessaloniki | 1991 Evangelische Gemeinde,
Thessaloniki | 1992 Goethe Institut, Thessa-
loniki | 1993 Galerie Amalgama, Thessaloniki |
1995 Galerie Atrion, Thessaloniki | 2002 Goethe
Institut, Thessaloniki | 2003 Universität
Heidelberg | 1986-2004 Beteiligung an 36
Gruppenausste l lungen in Gr iechen land ,
Deutschland, England, Frankreich, Spanien,
Frankreich, Österreich, Finnland, Slowakei,
Bulgarien, Slowenien, Ungarn, Polen und Litauen
| Teilnahme an zahlreichen Symposien und
Biennalen in Deutschland, Polen, Griechenland,
Bulgarien, Ungarn und Litauen
San Jay, 2002, Kalligraphie auf handgeschöpftem Papier, 150x100cm
„In meinen Werken benutze ich als Medium handge-schöpftes Papier, das ich aus Altpapier gewinne. Dieses neu entstandene Produkt hat für mich einen besonderen Reiz, denn oft trägt es noch die Spuren des vorherigen Materials, Fetzen von Buchstaben, Zeichen, Symbolen, die sich mit den „neuen” Botschaften aus alter Zeit verbinden. Während meiner Arbeit entsteht ein doppelter Umkehr-prozess von alt zu neu: aus „altem” Papier stelle ich Neues her, in der Verarbeitung von alten Scripten und Zeichen vermittele ich eine neue Botschaft und stelle einen Bezug zu unserer Zeit her.”Hanne N.Voukalis
74
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Die Neugier und Experimentierfreudigkeit von Hanne Voukalis hat die verschiedenen Stadien ihrer 20jährigen Arbeit im Bereich der Textilkunst sehr geprägt. Neue und verschiedene Materialien betonen immer wieder Textur und Struktur, die in ihrer Arbeit eine wichtige Rolle spielen. Ohne textile Materialien wie Holz, Draht, Schnur und handgeschöpftem Papier sind ihre Arbeiten nicht denkbar.Die Künstlerin arbeitet seit 1994 intensiv mit handge-schöpftem Papier, das aus diversen Altpapierbestän-den entsteht. Dieses Papier bildet die Grundlage für zwei- und dreidimensionale Werke. Oft zeigt es noch Spuren seiner Herkunft wie vereinzelte Buchstaben, Zeichen oder Computerschriftfetzen. Es wird dann wiederum bearbeitet mit Farbe, Collage oder beschriftet mit altertümlichen Zeichen und Scripten und so entsteht der Zyklus Vergangenheit, Gegen-wart, Vergangenheit.
Links: Linea B, 2002, Kalligraphie auf handgeschöpftem Papier, 60x60cm; Rechts: ohne Titel, 2001, Kalligraphie auf handgeschöpftem Papier, 30x60cm
anne VoucalisH 75
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ophia-Angela WagnerS
1955 in Biberach/Riß geboren | Philosophie-
studium, Heidelberg | 1990-1992 „Fest der
Tausend Tücher” Landartinstallation, Vellmar |
1993 „Heilige Tücher, Heilige Orte” Installa-
tionen, Domgarten, Speyer | 1995 „Besondere
Orte”, Installationen, Aktionen an 7 Orten im
Landkreis Bergstraße | 1998 „Schattenpy-
ramiden” Fürst Pückler Park, Cottbus | 2000
„Die Farben des Sommers” Installation, evangl.
Akademie Baden, Bad Herrenalb | 2001
„Marienhofvernetzung”, Installation, Grüne
Stube, München | 2002 „Farbe, Licht und
Schatten”, Schlosspark Eichtersheim | 2003
„Der Tanz in den Himmel” k inet i sche
Installation, Neustadt-Königsbach | „Erzähl-
zelt” Festival [wachgeküsst], Langenzell
Schattenpyramiden, 1998, kinetische Leuchtobjekte, ca. 4qm
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ophia-Angela WagnerS
Sophia Angela Wagner kam über das Philosophie-studium zur Photografie und Malerei. In ihren Ar-beiten merkt man die Lust am sinnlichen Spiel der Farben und Formen, des Lichts und der Bewegung.Ihre heutigen Landart-Installationen und Zeltak-tionen entwickelten sich aus dem „Fest der Tausend Tücher”, das 1990 erstmals in der Vellmarer Ahne-aue gezeigt wurde. Die Stoffe, die sie für dieses Pro-jekt zunächst aus Kostengründen sammelte, trug sie in Altenheimen, Kliniken und Behindertenheimen zusammen. Schnell wurde klar, dass es bei diesen Lumpen nicht um Stoffe alleine ging, sondern auch um Geschichten. Die Tücher wurden zu Symbolen für das Leben schlechthin: Der erste Kontakt mit der Welt ist, zumindest in unserem Kulturkreis, ein Tuch in das man geboren und gewickelt wird. Das Ende des Lebens wird durch das Verhüllen des Antlitz eines Toten gekennzeichnet. Tücher tragen die Spuren des Lebens, gleichermaßen die der Lust, wie die des Leidens. In ihren farbenprächtigen Instal-lationen erzählt Sophia Angela Wagner von diesen Geschichten des Suchens und Sammelns.
www.concept-nouveau.de/profilwagner.htm
Farbe, Licht und Schatten, 2002, Installation mit großen farbigen Tüchern
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vo WeberI
1962 in Biberach/Riß geboren| 1986 Technik-
studium, FH München | 1986 Philosophie-
studium, Hochschule für Philosophie München |
seit 1991„waldfegen“, jährliche Aktion im Grün-
gürtel, Köln | 1991 „besteckplastiken“, Auf-
tragsarbeit von WMF, Geisslingen/Steige |1992
Arbeitsstipendium Skulpturenstrand, Dangast,
Jadebusen | 1997 „himmelfahrt“, Rauminstal-
lation im Bunker Ehrenfeld, zu 'todSicher', Köln |
„maschine #3“, Klanginstallation, 'KunstRoute
Kalk', Köln |1997-1998 „guten morgen liebes
gesicht“, Ausstellung auf vier Bahnsteigen in
Köln, |1998 Stipendium Akerby-Skulptu-
renpark, Nora, Schweden | „wippa“, Außen-
installation, wippender Überseecontainer,
Akerby Skulpturpark, Schweden | 1999
Gastdozentenauftrag Konstskolan, Örebro,
Schweden | „everything is far too nice“,
Mus ikpav i l i jongen, Örebro Konstsko lan,
Schweden | 2000 Kuratorentätigkeit Simul-
tanhalle, städt. Ausstellungshalle für junge
Kunst, Köln, Bildhauer-Symposion, Budapest,
Ungarn | „faktor 12,5“, Park des Weyerhof
Gürzenich, Düren | 2001„nyaj-2/ f lock-“
Installation, Galerie Mamü, Budapest, Ungarn |
„Versuchsanordnungen“, Wasserturm Kalk,
Gemeinschaftsprojekt mit Wiltrud Föcking,
sowie Theater im Keller, Dr. E. Stengel u.
Th.Wansing, Köln | 2002 „es ist angerichtet“,
Schloß Homburg, Museum des oberbergischen
Kreises | „drei kammern“, Rauminstallation,
Inner Spaces Festival X; Poznan Polen |
2002+2003 X. u. XI. Festival Inner Spaces
Boznan, Polen
besteckplastiken, 1991, Menuebestecke verschweißt und gepresst, 41x41x13
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vo WeberI
„Ist es nicht schon ein Stück Ironie:Materialien weisen mir den Weg. Es ist Blech, eine Konservendose, zu abertausenden produziert, ein Wegwerfprodukt. Es sind Märklin-Figuren, eine standardisierte Welt aus dem Regal.
Oder ein sozialisiertes Gut, das ich, meinem Inneren verpflichtet, zu kultivieren, mit mir zu tragen und weiterzugeben habe?
Und so sehe ich wieder auf die Figuren. So zart und fragil geklebt auf den Dosendeckel, lassen sie in mir alles vergessen und katapultieren mich hinein in meine Welt der ungestillten Sehnsüchte. Den Geruch und die Geräusche des Waldes, das Knacken der Äste, den Schotter unter den Schuhen, und hier und da ein Reh zu sehen.
Und ich frage mich, ist meine Sehnsucht die meine?
Das ready-made, so belanglos, dass es den Konsument erinnern soll, wie schnell sich eine Verpackungshülle zum Träger utopischen Gedankengutes verwandeln kann. Es reicht eine Begegnung zwischen der pompösen Kunstwelt und dem einfachen Einwegprodukt Dose, um die konstruierte, dreidimensionale schöne Welt zum Schein einer Überrealität machen zu können.”
Ivo Weber
Im Tal, Dosenidylle, 2003, Weissblechdose, Modellfiguren, 9x9x6cm
Martel, Dosenidylle, 2003, Weissblechdose, Modellfiguren, 9x9x6cm
Am Steinacker, Dosenidylle, 2003, Weissblechdose, Modellfiguren, 9x9x6cm
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tefanie WelkS
1972 in Heidelberg geboren | ab 1992 Beginn der
künstlerischen Laufbahn mit dem Werkstoff
Draht | seit 1996 Teilnahmen bei Sonderaus-
stellungen auf der Draht-Fachmesse „wire”,
Düsseldorf | 1989-1990 „Parlamentarisches
Patenschaftsprogramm”, Stipendium, 1jähr.
Studienaufenthalt in den USA | 1992+1993
„Heidelberg Arts Festival”, Schloß Heidelberg |
1993 „Wesens Art”, Stadthalle Heidelberg |
1995 Interaktives Kunstforum, Schloß Mann-
heim | 1997 Galerie Graf, Heidelberg | 1998
Galerie Lafayette, Chicago | 1999 Deutsche
Telekom AG, Mannheim | 2000 Galerie „Top Air”,
Flughafen Stuttgart | 2001 Ausstellung und
Performance im Elektrizitätswerk Elsenztal |
Rotary Kulturstipendium, fünf Monate Aufent-
halt in San Francisco | Ebert Gallery, San Fran-
cisco | 2002 Schwetzinger Schloss, Kunsthand-
lung Schröck-Schmidt | Ernst-Bloch-Zentrum,
Ludwigshafen | „Wohnraum D4”, Baar, Schweiz |
2003 Galerie im Hotel Schwanen, Rapperswil,
Schweiz | Dr. Thomas Ehrensperger, Basel,
Schweiz
Medusenhaupt aus der Serie Electric Medusae, Elektroschrott, Beton, ca. 20x30x20 cm
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tefanie WelkS
Mit der Serie Electric Medusae reflektiert die Heidel-berger Künstlerin Stefanie Welk die Auswüchse der modernen Informationsgesellschaft. Seit vielen Jahren ist Stefanie Welk inspiriert vom Material Draht, dessen gewichtslose, transparente Qualität sie schätzt und fasziniert. Draht beschreibt sie als Energieleiter, er bildet Stromlinien, Wellen, Sphären und Felder. Kabelnetze verknüpfen sich wie Adern, durch die Informationen fließen. Für die Serie „Electric Medusae“ komponierte Stefanie Welk Elektroschrott und Beton zu Plastiken mit starker emotionaler Kraft: Hinter versteinerten, maskenhaften Gesichtern sitzen Gerinnsel von Ka-beln und elektronischen Bauteilen, symbolisch aufge-laden mit Informationsmüll, der einst tatsächlich durch sie floss. In Stefanie Welks Werken bevölkern die Produkte der Medienkultur das menschliche Bewusstsein - nicht ohne Ironie und poetischen Grusel mahnen sie zur Stille.
www.wire-art.de
Medusakopf aus der Serie Electric Medusae, Elektroschrott, Beton, ca. 20x30x20 cm
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orgaY
1998 Congrès de performances et Arts visuels,
Berlin | Galerie Weisser Elephant, Berlin |
Kulturhof , Berlin | Cinéma Brotfabrik, Berlin |
Torrent de Carlazzo, Milan | La Chapelle,
Toulouse |1999 Vidéo Fenerive-Est, Madagascar
| Galerie Artischock, Berlin | Clubs Markt9/Ilses
Erika, Leipzig | Château de Kromsdorf, Weimar |
2000 Club Eimer, Berlin | Galerie Expo 3000,
Berlin | 2000+2001 Festival de sculptures Art
3D, Pont Aven | 2001 Espace d'arts contem-
porains „L'Hélice Terrestre”, Saumur | Cave de
jazz „Moulin de la vapeur”, Orléans | „Festival
Passerelles” Théâtre de l'Eclair, Concarneau |
2002 Salon Art2000 Contemporain, Auteuil |
Festival International de la Ville, Créteil |
Congrès de Performances Sotodo, Paris |
Festival Interculturel de Mostar, Bosnie
Herzégovine | Zinneke Parade au Centre
Culturel Jacques Franck, Bruxelles | Festival
Garden Party, Genève | Manifestation d'Art
Contemporain Puls'art, Le Mans | Festival Inter-
national du Film Fantastique, Cinéma Nova,
Bruxelles | Galerie Technoplus, exposition „Les
Corps Transcendants”, Paris | 2003 Forum Social
Européen, La Villette et les Blancs Manteaux,
Paris | Institut Européen du Cinéma et de
l'Audiovisuel, Nancy | Résidence de création
Nouveaux Territoires, Shawinigan, Québec |
Festival des Eurockéennes, Belfort | Centre
d'arts plastiques „L'Hélice Terrestre”, Saumur |
Performance in the Olympia Hall, Paris | Galerie
ShowBedroom „Cabinet de Mutologie”, Nantes
Installation EXHUMATRICE, Toulouse, Frischhaltefolie, Kleber
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orgaY
Links: Installation MEMBRANEXTENSION, exposition "Les corps transcendants", 2002, Paris Mitte: cratere, Hauts de Montpellier, (Foto: D. Joseph) Rechts: performance pour la Zinneke Parade, 2002, Brüssel
“Klebeband” and “Frischhaltefolie” are mainstream mass products which are always thrown after use. By using them as the very first material of my creation, I extract them from the wasting cycle of throwable objects.I want to experiment in RE-ART ONe the meeting of those linking fluids with selections of objects and car-tons from the junk, to show the possibility of building
a comfortable living space out of the waste. As a hunter in the Taiga, the inhabitants of the city must find alter-native ways to build their ephemeral shelter, in any space where they can rest and make a break.As a collective creation, my sculpture will evolve through an atelier in August and will remain throughthe whole exhibition as a resting room for visitors.”Yorga
www.yorga.org
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Abfallberatung im Cuxland
Ansprechpartnerin: Frau Petra VoothTel.: 04721/66-2525Fax Nr.: 04721/66-2538eMail: [email protected]
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Abfallberatung, ein faszinierender Teilbereich der UmweltbildungUmweltbewusstes Verhalten im Alltag, Beruf und Freizeit ist die Voraussetzung dafür, dass zukünftige Generationen eine saubere und lebenswerte Umwelt haben werden. Das Ziel von Umweltbildung ist es, möglichst viele Menschen - egal ob jung oder alt - dazu zu motivieren, durch ihr eigenes Handeln mög-lichst viel für den Erhalt einer intakten Umwelt bei-zutragen. Wichtige Themenbereiche der Umweltbil-dung sind Energie, Klima, Verkehr, Naturschutz aber auch gerade der Bereich Abfall. Auf den ersten Blick scheint dies der unattraktivste Themenkomplex im Bereich Umweltbildung zu sein. Dem Thema „Abfall“ haftet ein gewisses Schmuddelimage an: Müll ist dreckig, stinkt und ist wertlos, weil niemand ihn mehr haben möchte. Abfallberatung eröffnet hier eine neue Sicht: Dank moderner Recyclingtechno-logien und ausgefeilter Entsorgungsstrategien wer-den „Abfälle“ zu wertvollen Sekundärrohstoffen. In der chemischen Industrie und der Entsorgungs-wirtschaft ist diese Tatsache längst altbekannt und es gibt einen Trend, nicht mehr zwischen Primär und Sekundär-Rohstoffen zu unterscheiden. Sekun-däraluminium ist zu 99 % qualitativ genau so hoch-wertig wie Primäraluminium. In Schulen und Privathaushalten herrscht jedoch noch immer eine große Skepsis gegenüber dem Sinn von Abfalltrennung und der Qualität von Recycling-produkten. An dieser Schnittstelle zwischen Recyc-lingindustrie, Produktion und Verbrauchern setzt die Informationsarbeit von Abfallberater/-innen an.
Links: Petra Vooth erklärt Schülern der Grundschule Lunestedt das Prinzip der drei V’s in ihrem mobilen Müllberatungsbüro; Unten: Kinder mit ihrem Umweltfreund „Knud“
Abfallberatung orientiert sich methodisch didaktisch an der Maxime „Vom Wissen zum Handeln“. Möglichst anschaulich und mit allen Sinnen erfahrbar sollen den Menschen die drei V's vermittelt werden: Vermeiden, Vermindern, Verwerten. Mittels die-ser Strategien sollen die Ziele der Abfallwirtschaft erreicht werden. Konkret bedeutet dies Vorträge in Schulen, Vereinen und Verbänden. Ebenso die Orga-nisation und Durchführung von Exkursionen zu Sor-tierstraßen für Leichtverpackungen (Grüner Punkt) und Recyclinganlagen. Telefonische Auskünfte und die Beantwortung von E-Mail-Anfragen sind genauso täglicher Alltag wie die Verfassung von Pressetexten, Präsentation von Ausstellungen und Gestaltung von Informationsmaterialien und Informationsständen z.B. anlässlich von Umweltmärkten oder Messen.
Abfallberatung im Cuxland 85
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Einen besonders individuellen kreativen Charakter hat die fachliche Betreuung von Schul-projekten zum Thema Abfall und Abfallverwertung.Lange bevor die Themen „CD-Recycling“ sowie „sprechende Mülleimer“ (Berlin, Potsdamer Platz, Frühsommer 2004) bundesweit aktuell wurden, befassten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse R 8a, Realschule Schiffdorf, 1996 im Rahmen des Wettbewerbs „Junge Verbraucher in Europa” der Verbraucherzentrale Niedersachsen mit dem Lebens- und Recyclingweg von CD's.
Die Klasse 3c der Grundschule Neuenwalde konnte dank tatkräftiger Mithilfe ihrer Lehrerin, der Kreis-Abfallberaterin und der Öffentlichkeit schon 1996 die erste sprechende (Pausenhof)- Mülltonne der Welt bauen. In Kindergärten und Grundschulen begeisterte „Knud“, der Umweltfreund (ein grünes Waldfabelwesen) die Kids für die Erhaltung einer sauberen, müllfreien Landschaft.
Links: Die Klasse 3c aus Neuenwalde mit der ersten sprechenden Mülltonne der Welt; Oben: Schüler-innen und Schüler der Klasse R 8a der Realschule Schiff-dorf als Bundessieger beim Wettbewerb 1996 in Brüssel
Abfallberatung im Cuxland 86
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Wie interessant der Besuch einer Sortierstraße für Verpackungen mit dem Grünen Punkt ist, haben seit 1992 im Landkreis Cuxhaven zahllose Besucher-gruppen erfahren. Neben den Schulen sind hier die Seniorenkreise als besonders wissbegierige Ziel-gruppe zu nennen. Nur wer einmal mit eigenen Augen die riesigen Stapel an Sekundärrohstoffballen gesehen hat, versteht, dass das schönste Gerücht der Welt: „Die gelben Wertstoffsäcke werden in die Müllverbrennungsanlagen gegeben“ nicht stimmt. Die modernen Sortiertechnologien mit Magnet-abscheider und Infrarot-Scanning begeistern immer wieder.
Dank der Anregung des DHB Cuxhaven konnte die Abfallberatung des Landkreises Cuxhaven das Korkensammeln für die KorKampagne Hamburg initiieren. Der NABU Cuxhaven hat heute ein weitverzweigtes Sammelstellennetz und das Elbe-Weser-Dreieck ist mittlerweile das größte Korken-sammelgebiet Norddeutschlands. Selbst die breto-nischen Partnergemeinden bringen regelmäßig anlässlich der Austauschfahrten Korken für die KorKampagne mit.
Mit den Ortsverbänden des Deutschen Hausfrauen-bundes Cuxhaven und Bremerhaven und den Land-frauenvereinen im Land Hadeln und Wesermünde wurden seit 1992 zahllose Veranstaltungen und Projekte durchgeführt. Ein besonderes Highlight dürfte das Bingo! - Projekt „Mehr-Milch-in-Mehr-weg“ 2003/04 gewesen sein. Ein Milchfrühstück mit der NDR-Landpartie-Moderatorin Heike Götz und einem Schaukochen mit TV-Koch Thies Möller (Vox-Kochduell) warben für abfallarmen und regionalen Einkauf.
Links: Sekundärrohstoffballen; Unten: Seniorenkreis Nordholz unter der Leitung von Annegret Panitz
Abfallberatung im Cuxland 87
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Links: Schüler der GS Hemmoor-Basbeck mit Milch-mehrwegflaschen für die Pause; Oben: “BAKI-die Batteriesammelkiste”; Rechts oben: Der Aluminium-magnettest (beide GS Oberndorf)
Das eigentliche Recycling der sortierten Verpak-kungen findet weit außerhalb des Landkreises Cuxhaven statt (z.B. Hochofen, Glashütte, Alumi-nium- oder Papieraufbereitung). Da der Weg zu den meisten Recyclinganlagen für die Menschen im Landkreis Cuxhaven somit zu weit ist, hat Kreis-Abfallberaterin Petra Vooth ihren eigenen Stil ent-wickelt, um in Vorträgen die Wiederaufarbeitung von Aluminium, Weißblech, Kartonverbunden und Kunststoffen zu demonstrieren: neben dem Mehr-wegkorb und dem Edel-Einwegmüll zeigt sie Origi-nalexponate aus der Industrie. Wohl alle Menschen, die ihre Vorträge gehört haben, erinnern sich an den Aluminium-Pressblock und die Massel aus Sekundär-aluminium. Obwohl das Metall Aluminium eigentlich ein leichtes spezifisches Eigengewicht hat und eine einzelne Tiefkühlmenüschale aus Aluminium fast nichts wiegt, ist ein Pressblock aus über 500 Alu-miniumschalen verblüffend schwer. Der Magnettest zur Unterscheidung von Aluminium und Weißblech weckt ebenso große und kleine Forscherherzen wie der Batteriefunktionstest mit der Batteriesammel-
kiste für Kinder „BAKI“. Freude und Spaß verbun-den mit naturwissenschaftlichen und technischen Informationen bilden die Grundlage des verbraucher-orientierten Abfallberatungskonzeptes des Land-kreises Cuxhaven.Der Abfallvermeidung wird hierbei besonderen Stellenwert eingeräumt. So war der Landkreis Cuxhaven in der Zeit von 1993 bis 1994 eine von sechs Modellregionen des Niedersächsischen Umweltministeriums anlässlich der Kampagne „Mehr-Müll-weg“. Aus dieser Zeit stammt das besondere Faible der Kreis-Abfallberaterin
Petra Vooth für Makrolon-Milch-Mehrwegflaschen. Diese ultraleichten, unkaputtbaren Mehrwegflaschen sind ökologisch besonders vorteilhaft, da sie bis zu 300 Mal wieder befüllt werden können. Gerade in Schulen kann so am Beispiel der Schulmilch täglich Abfallvermeidung leicht gemacht werden. Sorgen macht Petra Vooth zurzeit leider die Tatsache, dass Schulhefte und Kopierpapier aus Recyclingmaterial auf der Basis von 100 % Altpapier nicht mehr in Mode sind, obwohl gerade dies ein guter Weg wäre auch im Klassenzimmer auf Umweltkurs zu sein. Zumal Recyclingpapier-Produkte mit dem Umwelt-zeichen „Blauer Engel“ qualitativ genauso hoch-wertig sind, wie Produkte auf Zellstoffbasis. Im Sinne einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft nutzt es wenig, brav das Altpapier zum Container zu bringen, die Produkte (Kopierpapier, Hefte, Hygieneartikel), die daraus hergestellt werden, aber nicht zu benut-zen. Der Kauf von umweltfreundlichen Produkten schont die Rohstoffreserven und entlastet die Umwelt.
Recycling ist gut... ...Abfallvermeidung ist besser!
Petra Vooth
Abfallberatung im Cuxland 88
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Der Hallenumbau und -aufbau
Eine Kiste aus recyceltem Kunsstoff, die unter ande-rem im Recyclinghof, Zum Schönenfelde 3 in Ihlien-worth produziert wurde. Für die Ausstellung ist die Halle umfassend um- und ausgebaut worden. Die folgenden Bilder zeigen die viele Arbeit, aber auch den Spaß, den Helfer und Helferinnen des Interna-tionalen Bauorden, Gemeindemitglieder und die Organisatoren beim Aufbau der RE-ART ONe hatten.
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Der Hallenumbau und -aufbau
Aufbau NordwestWer in einer alten Industriehalle Kunst machen will, braucht entweder viel Geld oder viele Helfer. Das ehemalige Recyclingwerk wurde uns von Petra Vooth, Abfallberaterin im Landkreis Cuxhaven für die Ausstellung RE-ART ONe vorgeschlagen. An sich ein guter Ort für eine Ausstellung mit Kunst im Kontext von Abfall und Recycling. Allerdings auch ein Ort mit Tücken. Das liegt zum einen am Sietland selbst, das geographisch unter Null liegt und nur durch Schöpf-werke und Deiche trockengehalten wird. Zum ande-ren aber auch an den Rückständen der Recyling-industrie. Tagelang musste der Staub gesaugt, gewischt und geputzt werden. Eine Arbeitsbeschaffungsmaßnah-me, die zuvor in der Halle untergebracht war, hinter-ließ ebenfalls einiges an Dreck.Dazu kam, dass die Halle nur über eine einzige Toi-lette verfügte. Deshalb musste also ein Toilettencon-tainer aufgetrieben und für die Ausstellung umgebaut werden.
Die Ausstellungsarchitektur wurde von Michael Thomas entworfen und realisiert. Er verwendete, getreu dem Recyclinggedanken, nur Material, das im Umfeld der Halle verfügbar war. Baudielen, Pflaster-steine, Gehwegplatten, ein ehemaliges Kletterge-rüst für Kinder, die Rahmen der alten Moorbahn und ähnliche »Left overs«. Alle Materialien können nach der Ausstellung weiterverwendet werden.
Bei der Arbeit halfen Freiwillige des interna-tionalen Bauorden. Dieser veranstaltete im Vorfeld der Ausstellung zwei Baulager. Das sind Treffen zu denen junge Erwachsene aus verschiedenen Ländern zusammenkommen, um gemeinsam an einem Projekt zu arbeiten. Sie werden dafür nicht bezahlt, sondern erhalten lediglich Kost und Logie. Die Unterbringung erfolgt in Zelten oder Schlafsälen, die Verpflegung ist mit 3,50 € pro Person und Tag eher karg angesetzt.
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Normalerweise helfen diese Baulager sozialen Projekten in armen Ländern. Bei der RE-ART ONe waren hauptsächlich junge Menschen aus Polen und Litauen im Einsatz. Weitere Teilnehmer kamen aus Russland, Bulgarien, Deutschland und Österreich. Die jungen Leute schleppten Steine und Stühle, hal-fen beim Aufbau der Kunstwerke und plakatierten die Region. Dabei waren sie außergewöhnlich guter Laune und hoch motiviert: Ohne diese vielen helfen-den Hände wäre das Projekt RE-ART ONe nicht möglich gewesen.
Der Hallenumbau und -aufbau
Der Betrieb der AusstellungUm die Ausstellung an fünf Tagen der Woche täglich zwischen 5 und 7 Stunden geöffnet zu halten, war ebenfalls Kreativität gefragt. Auch hier wusste Petra Vooth eine gute Lösung. Der örtliche Landfrauen-verein wurde gefragt, ob er bereit wäre ein Ausstel-lungscafé zu betreiben und gleichzeitig Aufsicht und Hallenreinigung zu übernehmen. Als die Damen die Halle zum ersten Mal besichtigten, war schon einiges an Kunstwerken eingetroffen. Auch der Tresen, den Michael Thomas aus dem alten Klettergerüst gezau-bert hatte, führte sicher dazu, dass die Landfrauen schließlich einwilligten: Eine gute Allianz, die dazu beitrug, das Projekt im Dorf zu verankern.
Samuel J. Fleiner
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Impressum, Öffnungszeiten und Dank
Die Realisierung des Projektes RE-ART ONe haben Zuwendungen der folgenden Personen, Institutionen und Firmen möglich gemacht:
DBU - Deutsche Bundesstiftung UmweltBINGO! Die Umwelt LotterieRitter Sport KunstsponsoringNiederelbe Zeitung (Cuxhavener Allgemeine) mit Hadler Kurier
Samtgemeinde SietlandTUHH Technologie GmbH, HamburgEU-Initiative „making waste work”Landkreis Cuxhaven AbfallberatungKarl Meyer Umweltdienste GmbHVolksbank Stade-Cuxhaven eGDruckpartner HemmoorReprozentrum Otto Leibig GmbH, (Ludwigshafen am Rhein)to.b. - Bettina BätzAutohaus RieperFrau Dr. Krogmann, MdB Frau Dr. Margrit Wetzel, MdB Herr Gert Weisskirchen, MdB Herr David Mc Allister, MdL Und viele andere...
Ihnen gilt unser aufrichtiger Dank!
Internationaler Bauorden, Deutsche Sektion, Worms
Die Ausstellung ist während der Sommerzeit 2004 vom 21.07.04 bis 30.09.04 jeweils Mittwoch-Freitag von 16 - 21 Uhr undSamstag und Sonntag von 14 - 21 Uhr geöffnet
Führungen für Gruppen (ab 10 Personen)und Schulklassen nach VereinbarungTel. (04755) 33 37 05 oder 91 23 45
Ehem. RecyclingwerkZum Schönenfelde 321775 Ihlienworth
Eintrittspreise:Erwachsene 4 €Ermäßigt 2 € Gruppen ab 10 Personen 3 € Kinder bis 12 Jahre sind frei
www.re-art-one.de
Redaktion: concept nouveau, Samuel J. Fleiner, Bettina BätzGrafik: to.b.-Bettina Bätz, NeckargemündBildnachweise: Alle Bilder privat und mit freundlicher Genehmigung des Landkreises Cuxhaven und der Künstler und Künstlerinnen
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