kursunterlagen lehrerfortbildung in der waldschule … · ausgewählte wildkräuter für äusseres...
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Grün Stadt Zürich
Eine Dienstabteilung des Tiefbau- und Entsorgungsdepartements
Kursunterlagen Lehrerfortbildung in der Waldschule Hönggerberg
Berufseinführung PH Zürich, Sekundarstufe
Wildkräuter verarbeiten und geniessen
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 2 von 40
Inhaltsverzeichnis
Einleitung .................................................................................................................................. 3
Einbettung des Themas Wildkräuter in Lehrplan ..................................................................... 3
Programmablauf des Lehrerkurses Wildkräuter ...................................................................... 4
Allgemeine Informationen zu Wildkräutern ............................................................................ 5
Wildkräuter sammeln .............................................................................................................. 5
Wildkräuter trocknen ............................................................................................................... 6
Essbare Blüten von Garten- und Wildkräutern ........................................................................ 7
Pflanzendetektive mit Waldkräutern ....................................................................................... 8
Pflanzenportraits Wiese ......................................................................................................... 17
Rezepte ................................................................................................................................... 25
Räuchern mit Wildkräutern .................................................................................................... 35
Literatur und Links ................................................................................................................. 39
Ausserschulische Lernorte zum Thema ................................................................................ 40
Bezug von Materialien .......................................................................................................... 40
Kontakt
Regula Guyer, Lehrerin und Naturpädagogin, [email protected]
Adrian Honegger, Geograf und Naturpädagoge, [email protected]
www.stadt-zuerich.ch/naturschulen
Quellenangaben
Flora Helvetica, 5. Auflage 2012, Konrad Lauber und Gerhart Wagner, Haupt Verlag
Zeichnungen: Toni Masafret
Die Autoren haben für diese Unterlagen sorgfältig recherchiert und sich um zuverlässige Anga-
ben bemüht. Eine Garantie für die Richtigkeit der Angaben kann jedoch nicht gegeben werden.
Der Gebrauch sämtlicher Rezepte und Anwendungen liegt in der Verantwortung des Lesers.
Herausgeberin Stadt Zürich Grün Stadt Zürich (GSZ) Naturschulen Beatenplatz 2 CH-8001 Zürich Tel. +41 44 412 46 43 Fax +41 44 212 09 38 www.stadt-zuerich.ch/gsz [email protected]
Kurs "Kräuterdrogerie" Einleitung
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Einleitung Die Naturschulen von Grün Stadt Zürich setzen sich seit über 30 Jahren für eine Stärkung der
Naturbeziehung der Zürcher Primar- und Oberstufenschüler ein. Neueste wissenschaftliche
Erkenntnisse weisen immer stärker auf die immense Bedeutung der Natur für die Entwicklung
„urbaner Kinder“ im digitalen Zeitalter hin.
Neben den bewährten Naturschultagen bieten die Naturschulen den Lehrpersonen Kurse an,
die ermuntern sollen, auch im Schulalltag mit den Kindern das Klassenzimmer zu verlassen und
raus in die Natur zu gehen. Dabei setzen wir auf erprobte umsetzungsorientierte Inputs. Die
folgenden Unterlagen sollen Lehrpersonen befähigen, das am Kräuterkurs Erlebte mit der Klas-
se direkt in der Natur oder im Schulzimmer/Chemiezimmer umzusetzen.
Einbettung des Themas Wildkräuter in Lehrplan
Es lohnt sich immer, mit Jugendlichen nach draussen in die Natur zu gehen! Bewegung tut gut,
naturkundliches Lernen findet direkt in der Natur statt, zudem gibt es viele Möglichkeiten für
soziales Lernen. Eine gezielte Verknüpfung mit dem Lehrplan und der Arbeit im Schulzimmer
kann bereichernd sein
Anregungen für eine gezielte thematische Einbettung in den Botanik-Unterricht:
- Einstieg um das Interesse an den Pflanzen zu wecken, praktisches Handeln, Vermutun-
gen anstellen, Begründungen formulieren, Wissen vertiefen
- Anstelle der Nachtkerze aus dem Biologiebuch können zweihäusige oder zwittrige Fort-
pflanzungsorgane anhand der Brennnessel oder dem Johanniskraut gezeigt werden,
Windbestäubung versus Insektenbestäubung; nach Arbeit mit dem Binokular Vertiefung
draussen in der Natur
- Systematik: Brennnessel vergleichen mit Taub-oder Goldnessel
- Vegetative Vermehrung am Beispiel der Pfefferminze
- Nahrungsbeziehungen: Schmetterlingsraupen auf Brennnesseln, Nahrungsspektrum
von Spezialisten (Monophagie)
- Gemischte Stoffe – reine Stoffe, filtrieren und extrahieren
- Einstieg ins Thema Drogen (siehe Schulbuch: Urknall 8, Kapitel 4 „Drogen ganz legal“,
Klett und Balmer Verlag, ISBN: 978-3-264-83596-0)
- Apéro im Klassenzimmer mit Wildkräutern
Kurs "Kräuterdrogerie" Programmablauf
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Programmablauf des Lehrerkurses Wildkräuter
Inhalte
Ausgewählte Wildkräuter für äusseres Wohlbefinden sicher bestimmen; Wildkräuter sammeln und
eigenständig verarbeiten zu Heilsalbe, Lippenbalsam, Badesalz; Rezepte mit Brennnessel zuberei-
ten.
Ziele
Unterschiedliche Kräuter-Verarbeitungstechniken austesten; einfache Rezepte zubereiten und die
hergestellten Produkte degustieren; stufengerechte Umsetzungsideen für die eigene Klassenstufe
eruieren.
Fokus
Rezepte mit kaum verwechselbaren Pflanzen erproben.
Programmablauf
09.00 Begrüssung, Programmübersicht, Ziele
09.05
Einführung in die Kräuterkunde: Giftpflanzen, Heilpflanzen, essbare Pflanzen
Brennnessel und ein Gegenmittel
Kräuter bestimmen und kategorisieren
9.30
Gruppe A Kräuter bestimmen und kategorisieren; mit Lupe und Binokular einige Pflanzen genau untersuchen
Gruppe B Zubereitung Apéro: Brennnesselbutter, Frischkäse mit Gänseblümchen und Rot-klee, Holunder-Sprudel
10.00
Pause Informationen zu Lernort und Naturschulen Grün Stadt Zürich, Kursunterlagen, Bücher-tisch, Unterschriften, Fragen beantworten
10.25
Herstellung von verschiedenen Produkten mit ausgewählten Kräutern:
Salbe mit Spitzwegerich, Breitwegerich
Badesalz mit Rottannennadeln
11.40 Gemeinsames Räuchern zum Abschluss, Feedback
Kurs "Kräuterdrogerie" Allgemeine Wildkräuterinformationen
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Allgemeine Informationen zu Wildkräutern
Wildkräuter sind aromatisch, wohltuend, gesund und viele davon schmecken auch noch himmlisch.
Seit Jahrtausenden werden die Heilkräfte der Wildkräuter aus den Wiesen, Feldern und Wälder vor
der Haustüre für die körperliche und seelische Gesundheit und Ernährung genutzt und verarbeitet.
Mit dem Bestimmen und verarbeiten der Pflanzen wecken wir die Faszination für Wildkräuter. Tau-
chen wir ein in die Vielfalt der Pflanzenwelt und lassen uns überraschen, welche vielfältigen Pro-
dukte daraus hergestellt werden können.
In Europa gibt es gegen 12'000 verschiedene Pflanzen, 1500 davon sind essbar.
Sichere Bestimmung der Pflanzen
Damit die essbaren Pflanzen korrekt und sicher bestimmt werden können ist es wichtig, deren
Merkmale genau zu kennen! Bewusst haben wir verwertbare Pflanzen ausgewählt, welche anhand
der konkreten Merkmale korrekt bestimmt werden können. Falls Sie unsicher sind, fragen Sie vor
der Verarbeitung eine ihnen bekannte Fachperson!
Wildkräuter sammeln
Wo: Im Wald und auf nicht gedüngten Wiesen; darauf achten, dass keine stark befahrenen
Strassen in der Nähe sind; nicht direkt am Wegrand sammeln (Hunde).
Was: Sicher bestimmte, gesunde und kräftige Pflanzen sammeln. Nur diejenigen auswählen, wel-
che in grosser Zahl vorkommen. Für die neue Samenbildung immer einige Pflanzen stehen lassen.
Am meisten Heil-/Aromastoff enthält der Pflanzenteil, welcher aktuell hervortritt. Junge, frische und
saubere Triebe sammeln, frei von Flecken und Verschmutzungen
Wie: Das Sammeln ist der wichtigste Impuls beim Verarbeiten von Pflanzen. Beim Sammeln alle
Sinne öffnen und massvoll so viele Pflanzen oder Pflanzenteile pflücken wie verwertet werden
können. Bei Bedarf sollen die Pflanzen gewaschen werden.
Wann: Wenn möglich bei schönem Wetter trockene Pflanzen sammeln.
Gute Tageszeit: Blätter morgens, Blüten mittags, Samen abends, Wurzeln in der Nacht.
Kurs "Kräuterdrogerie" Allgemeine Wildkräuterinformationen
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Sammelgefäss: Flacher Korb, luftig und trocken, z.B. Coop Körbe für Champignons. Wenn
Kräuter oder Blüten frisch bleiben sollen, können diese in ein feuchtes Tuch eingewickelt werden.
Fuchsbandwurm: Die Krankheit überträgt sich durch den Kontakt mit dem Kot oder dem Fell
der infizierten Tiere und nicht etwa durch den Urin. Die Eier des Fuchsbandwurms sind sehr leicht
und können durch die Luft verteilt und eingeatmet werden. Überträger sind Wildtiere (Fuchs; selten
Dachs, Marder) und Haustiere (Hund, Katze). Die Anzahl Neuansteckungen ist gering und liegt bei
20 bis 30 Menschen in der Schweiz pro Jahr. Erhöhtem Risiko ausgesetzt sind Hunde- und Kat-
zenbesitzer, Jäger, Grünarbeiter und Landwirte.
Wildkräuter trocknen
Gesammelte Pflanzen immer im Schatten, nie an der Sonne trocknen lassen.
Ganze Pflanze: In kleinen Büscheln an luftigem Ort aufhängen (Tipp: mit Strumpfstück eine
Schlaufe formen) und trocknen lassen, nachts vor Feuchtigkeit schützen. Trockene Blätter und
Blüten abstreifen, zähe Stängelteile entfernen, zartere Stängelteile mit Schere zerschneiden.
Blätter (ca. 1-2 Tage): Sieb oder Tablett mit Haushaltpapier ausgelegen oder im Dörrgerät auf
der niedrigsten Stufe (siehe Gebrauchsanweisung Dörrgerät) oder im Backofen bei 50 Grad und
halboffener Türe trocknen lassen. Die Blätter sind fertig getrocknet, wenn sie zwischen den Fin-
gern zerbröseln.
Blüten (ca. 2-8 Tage): Trocknen wie ganze Pflanze. Damit Blüten nicht schimmeln, müssen sie
gut bis sehr gut getrocknet werden. Werden nur die Blüten getrocknet, am besten ein Haushalts-
tuch auf einem Wäscheständer ausbreiten und die Blüten einlagig verteilen. Die Blüten sollen luf-
tig, trocken und schattig getrocknet werden. Gut getrocknet, halten sie ein Jahr lang Farbe, Aroma
und Heilkraft.
Dauer: Beim Trocknen wird der Pflanze das Wasser entzogen. Die Pflanzen trocknen am
schnellsten bei schönem, leicht windigem Wetter. Das Trocknen sollte so schonend und kurz wie
möglich sein. Alternative bei schlechtem Wetter: Dörrgerät benutzen.
Aufbewahren: Trockene Pflanzen möglichst vollständig in Gläser oder Kartonboxen füllen, nicht
stopfen, beschriften und trocken aufbewahren, Haltbarkeit maximal ein Jahr. Pflanzen erst vor dem
Gebrauch zerkleinern.
Kurs "Kräuterdrogerie" Allgemeine Wildkräuterinformationen
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Essbare Blüten von Garten- und Wildkräutern
Mit den bunten Farben und den aromatischen Geschmäckern verzaubern die Blüten von Garten-
und Wildkräutern nicht nur unsere Sinne, sie verfügen auch über sanfte Heilkräfte. Eine kleine
Auswahl von essbaren Blüten im Jahresverlauf wird hier vorgestellt:
Ab März…
Gänseblümchen Löwenzahn
Günsel (Kriechender-) Veilchen (Wohlriechendes-)
Huflattich
Ab April…
Bärlauch Taubnessel
Gundermann (Gundelrebe) Vergissmeinnicht
Knoblauchhederich Walderdbeere
Sauerklee Wiesenschaumkraut
Ab Mai…
Frauenmantel (Gemeiner-) Nachtkerze
Goldnessel Roter Wiesenklee
Lindenblüte Salbei (Wiesen-)
Margerite Thymian (Arznei-, Feld-)
Ab Juni…
Basilikum Malve (Wilde-)
Borretsch Mädesüss
Flockenblume (Wiesen-) Oregano
Hundsrose (Wildrose) Ringelblume
Johanniskraut Schnittlauch
Kapuzinerkresse Weidenröschen (Schmalblättriges-)
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzendetektive
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Pflanzendetektive mit Waldkräutern Die SchülerInnen finden heraus, welches das gesuchte Heilkraut ist gegen Brennnessel- und In-
sektenstiche. Auf einem weissen Tuch werden maximal 7 mögliche Kandidaten gelegt: Breitwege-
rich, Knoblauchhederich, Storchenschnabel, Brombeere, Waldmeister, Bärlauch. Nun geht es da-
rum, eine „Zwillingspflanze“ zu finden. Dabei wird thematisiert, dass nicht die ganze Pflanze her-
ausgerissen wird, sondern nur ein kleiner Teil mit Blättern, allenfalls Blüten und Früchten. Mit Hilfe
einer Lupe oder eines Binokulares werden diese Heilkräuter näher untersucht. An einem Lösungs-
tisch werden die Merkmale der bestimmten Pflanze ausgelegt (siehe Tabelle unten). Die Schüle-
rInnen bestimmen die Pflanze mit Hilfe der Bestimmungshilfe (siehe nächste Seite), vergleichen
die Angaben mit den Merkmalen und drehen dann die Merkmals-Karte um. Dort steht der Name
der Pflanze. An einem weiteren Tisch liegen die Pflanzenporträts (siehe folgende Seiten) aus. Dort
kann nachgelesen werden, ob die gesuchte Heilpflanze (Breitwegerich) wirklich das gesuchte
Kraut ist. Das gesuchte Kraut zeigt folgende Merkmale
- Keinen speziellen starken Geruch
- Keine Behaarung an Blättern und Stängel
- Keine Dornen
Bärlauch
Stängel: kantig
Blatt: ohne Zacken, länglich
Blattadern: verlaufen parallel
Blüte: weiss, viele, sternförmig
Geruch: stark nach Knoblauch
Behaarung: keine
Waldmeister
Stängel: rund
Blatt: sternartig geteilt
Vom Stängel ausgehend wie Rosette
Blüte: klein, weiss, viele
Geruch: eigenartiges „Parfum“
Behaarung: keine
Brombeere
Stängel: rund
Blatt: gezackt
dreier Formation
Blüte: weiss
Geruch: keiner
Behaarung: voller Dornen und Haare
Storchenschnabel
Stängel: rund
Blatt: fein, klein, zerteilt
Blattadern: verlaufen parallel
Blüte: rosa pink
Geruch: stinkend
Behaarung: ganze Pflanze
Knoblauchhederich
Stängel: rund, mit Rillen
Blatt: mit Zacken an den Rändern
Blüte: weiss, viel, einzeln
Geruch: leicht nach Knoblauch
Behaarung: keine
Breitwegerich
Stängel: zieht Fäden beim Zerreissen
Blatt: ohne Zacken, glatt
Blattadern: verlaufen parallel
Blüte: selten sichtbar
Geruch: keiner
Behaarung: keine
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzendetektive
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Bestimmungshilfe für Wildkräuter
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzendetektive
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Breitwegerich Plantago major
Der Saft vom Breitwegerich hilft gegen
das Jucken von Insektenstichen und
der Brennnessel. Zerdrücke ein Blatt
zwischen den Fingern, bis Saft austritt.
Verteile diesen über die juckende Stel-
le.
Auch bei ersten Anzeichen von
Schmerzen und Blasen an den Füssen
können Breitwegerichblätter wahre
Wunder wirken. Einfach ein Blatt mit
einem Stein platt walzen und als Einla-
ge in den Schuh legen.
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzendetektive
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Waldziest Stachys sylvatica
Die Knollen des Wald-Ziests sind
essbar. Sie schmecken ähnlich wie
Pilze. Die Blätter hingegen schme-
cken richtig ekelerregend.
Als Heilmittel ist er krampflösend und
beruhigend.
Die Wurzelknollen der Pflanze wur-
den früher den Schweinen verfüttert.
Im Deutschen wird der Wald – Ziest
darum auch „Schweinsrübe“ genannt.
Der Name Stachys (Griechisch = Äh-
re) kommt von der ährenartigen
Wuchsform.
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzendetektive
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Waldmeister Galium odoratum
Im Mai und Juni, wenn der Wald-
meister blüht, schmeckt er besonders
gut in einer erfrischenden Bowle.
Waldmeistertee ist beruhigend und
hilft beim Einschlafen. Auch bei
Kopfschmerzen soll er helfen.
In grossen Mengen ist er giftig
und kann starke Kopfschmerzen,
Übelkeit und Schwindel verursachen.
Ein Säcklein getrockneter Waldmeis-
ter im Kleiderschrank ist ein alt
bewährtes Mottenmittel.
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzendetektive
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Bärlauch Allium ursinum
In der Küche schmeckt der Bärlauch
lecker in Saucen oder als Pesto.
Beim Sammeln ist aber Vorsicht ge-
boten! Bärlauch wird leicht mit Pflan-
zen verwechselt, die sehr giftig sind.
Auch die Indianer in Amerika kennen
den Bärlauch. Sie verwendeten ihn
mit Tierfett als entzündungshem-
mende Salbe.
Der Name Bärlauch kommt von den
alten Germanen. Sie haben beobach-
tet, wie Bären nach dem Winterschlaf
Unmengen an Bärlauch verzehrt ha-
ben und dadurch wieder zu „Bären-
kräften“ kamen.
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzendetektive
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 14 von 40
Brombeere Rubus fruticosus
Die bekannteste Verwendung der
Brombeere sind natürlich die saftigen
Beeren in verschiedenen Desserts.
Im Frühjahr sind die Knospen sehr
lecker im Salat.
Die jungen Blätter der Brombeere
helfen als Tee gegen Durchfall.
Glücklicherweise schmeckt der nicht
nach Medizin, sondern richtig gut. In
vielen Teemischungen sind darum
Brombeerblätter enthalten.
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzendetektive
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 15 von 40
Knoblauchhederich Alliaria petiolata
Knoblauchhederich wurde im Mittelal-
ter von ärmeren Leuten häufig als
Gewürz verwendet. Auch heute wird
er z.B. verwendet um Salatsaucen
oder Kräuterquarks zu würzen.
Früher wurde Knoblauchhederich bei
allen möglichen Beschwerden als
Heilmittel eingesetzt (Asthma, Zahn-
fleischentzündungen, Vitamin-C
Mangel, Hautreizungen, Wunden…).
Heute wird er in der Medizin nicht
mehr verwendet, weil die Wirksam-
keit der Inhaltsstoffe noch nicht be-
legt werden konnte
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzendetektive
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Storchenschnabel Geranium robertianum
Die Inhaltsstoffe der Pflanze wirken
blutstillend und unterstützen bei
schlecht heilenden Wunden. Ein
Schluck Storchenschnabelwasser
hilft bei Durchfall.
Das Wort Geranium stammt vom
griechischen Wort Geranion ab, was
Kranich (Storch) bedeutet. Die Form
der Früchte gaben der Pflanze den
Namen.
Die Herkunft von robertianum ist
nicht sicher. Es wird aber gesagt,
dass es vom Heiligen Robert kommt.
Er soll den medizinischen Gebrauch
der Pflanze gelehrt haben.
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzenportraits
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 17 von 40
Pflanzenportraits Wiese
Rotklee, Wiesenklee, Trifolium pratense, Flora Helvetica 645
Anwendung innerlich
Pflanzenfamilie
Schmetterlingsblütler, Fabaceae
Merkmale
10 - 40 cm hoch
Stängel aufrecht, oft verzweigt
Blätter dreiteilig gefiedert, helle Zeichnung
auf Blattmitte
Blütenstände Köpfchen mit rosa bis roten
Blüten
Vorkommen
Auf nährstoffreichen Wiesen und Weiden
Sammelzeit
Blüten von Frühling bis Herbst
Anwendung
Einzelne Blüten in Frischkäse als Brotaufstrich,
Tee
Allfällige Verwechslungsmöglichkeit:
mit Mittlerer Klee Flora Helvetica 647
Inhaltsstoffe
Gerbstoffe, Cumarin, ätherisches Öl, Glykosi-
de, Isoflavone
Heilwirkung
Volksmedizinisch bei Durchfall, Husten und
chronischen Hauterkrankungen; bei weiblichen
Wechseljahresbeschwerden.
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzenportraits
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 18 von 40
Spitzwegerich, Plantago lanceolata, Flora Helvetica 1648
Anwendung äusserlich und innerlich
Pflanzenfamilie
Wegerichgewächs, Plantaginaceae
Merkmale
5 – 40 cm hoch
Blätter aufrecht, schmal - lanzettlich, in
grundständiger Rosette, mit 3 - 7 parallelen
Nerven
Blätter mit deutlich sichtbaren Längsrippen
Stiel und Blüte aufrecht
Blütenstände ährenförmig
Vorkommen
Feuchte bis ziemlich trockene Mähwiesen und
Weiden, Wegränder, Ruderalflächen
Sammelzeit
April bis Juli
Anwendung
Als Grundlage für Salate und Gemüse. Äusser-
lich als Heilmittel (s. Heilwirkung)
Allfällige Verwechslungsmöglichkeit
mit Bergwegerich Flora Helvetica 1645
Inhaltsstoffe
Vitamin C und B, Kalium, Zink, Kieselsäure,
Saponine, Flavonoide, Schleimstoffe, Glykosi-
de
Heilwirkung
Gegen Insektenstiche oder Hautreizungen der
Brennnessel; die frischen Blätter zerreiben und
den Pflanzensaft oder die hergestellte Salbe
auf die betroffene Stelle streichen. Innerlich
lindert er Entzündungen im Mund und Rachen.
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzenportraits
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 19 von 40
Grosse Brennnessel, Urtica dioica, Flora Helvetica 354
Anwendung äusserlich und innerlich
Pflanzenfamilie
Brennnesselgewächs, Urticaceae
Merkmale
50 – 150 cm hoch
Stängel vierkantig
Stängel und Blätter mit Brennhaaren
besetzt
Blätter dunkelgrün, länglich herzförmig,
gezähnt
Männliche und weibliche Blüten auf
verschiedenen Pflanzen (zweihäusig)
Blütenstände von Blattachseln ausgehend,
länger als Blattstiele
Vorkommen
Auf feuchten und nährstoffreichen Böden, auf
Schuttplätzen, bei Gebüschen
Sammelzeit
März bis August
Anwendung
Junge, zarte Blätter für Kräuterbutter oder Kräu-
tersuppe
Achtung
Bei Herz und Nierenleiden sollte die Brennnes-
sel nicht angewendet werden
Allfällige Verwechslungsmöglichkeit:
mit kleiner Brennnessel Flora Helvetica 355
Vergleich Inhaltsstoffe pro 100g:
Eisen (mg) Vitamin C (mg) Kalzium (mg)
Brennnesselblätter 4.1 335 715
Kopfsalat 0.35 13 20
Spinat 1.5 29 554
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzenportraits
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Wiesen-Schafgarbe, Achillea millefolium Flora Helvetica 2105
Anwendung äusserlich und innerlich
Pflanzenfamilie
Korbblütler, Asteraceae
Merkmale
15 – 60 cm hoch
Blätter im Umriss lanzettlich, 2-3-fach fein
fiederschnittig
Stängel aufrecht und kantig
Blütenköpfe zahlreich, in einer doldigen
Rispe am Ende des Stängels
Blüten weiss, selten rosa
Duft der Blätter herb würzig
Vorkommen
Auf Wiesen und Weiden, trockene bis feuchte
Böden
Sammelzeit
Hochsommer zur Blütezeit
Anwendung
Als würzige Zutat zu Salaten, als Tee oder al-
koholische Tinkturen; eignet sich auch als Ba-
dewasserzusatz
Vorsicht
Bei Hautkontakt in Verbindung mit direkter
Sonneneinstrahlung kann es zu Hautreizungen
kommen; nicht geeignet für allergisch veranlag-
te Menschen
Allfällige Verwechslungsgefahr:
Achtung: Nicht verwechseln mit Doldenblütlern
wie Wilder Möhre, diese z.T. sehr giftig
Heilwirkung
Wirkt äusserlich blutstillend und entzündungs-
hemmend. Innerlich beruhigend und kräftigend
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzenportraits
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 21 von 40
Feld-Thymian, Thymus Pulegioides Flora Helvetica 1609
Anwendung äusserlich und innerlich
Pflanzenfamilie
Lippenblütler, Lamiaceae
Merkmale
Bis 15 cm hoch
Stängel niederliegend bis aufsteigend, am
Grunde schwach verholzt
Blätter lanzettlich bis rundlich, kreuzweise
gegenständig
Blattoberseite grün, Blattunterseite
grau-weiss behaart
Blütenstände am Ende der Zweige, kugelig
bis zylindrisch
Blüten rotviolett
Aromatisch
Vorkommen
Nährstoffarme trockene Standorte wie Weg-
ränder, Halbtrockenrasen, trockene
Wiesen
Sammelzeit
Blätter und Triebe beim höchsten Sonnenstand
von Mai bis September
Anwendung
Blätter für äusserlich angewendete Tinktur oder
als Tee; in Kräuterbutter oder Kräuterfrischkäse
Allfällige Verwechslungsmöglichkeit:
mit Thymus vulgaris Gewürzthymian
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Triterpene, Flavonoide
Heilwirkung
Wirkt als Tee bei Husten und Erkältungskrank-
heiten
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzenportraits
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 22 von 40
Minze, Mentha Flora Helvetica 1625
Anwendung äusserlich und innerlich
Pflanzenfamilie
Lippenblütler, Lamiaceae
Merkmale
20 – 100 cm hoch
Mehrjährige krautige Pflanze
Blätter gestielt, spitzig, gezähnt, eiförmig
Stängel vierkantig
Blüten zart rosa, endständige Ähren
Blütezeit: Juli - September
Vorkommen
In der Natur verschiedene Arten mit unter-
schiedlichen Standort-Ansprüchen: warm und
sonnig bis halbschattig
Sammelzeit
Vor- und während der Blütezeit
Anwendung
Für erfrischende Tees oder als Zutat von
Kräuterbutter oder Kräuterfrischkäse
Allfällige Verwechslungsgefahr:
Nicht verwechseln mit Poleiminze Flora Hel-
vetica 1621 (leicht giftig)
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Gerbstoffe, Flavonoide
Heilwirkung
Wirkt als Tee beruhigend auf Magen, Darm und
Psyche. Das ätherische Öl wirkt äusserlich bei
rheumatischen Beschwerden
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzenportraits
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 23 von 40
Fichte, Rottanne, Picea abies, Flora Helvetica 88
Anwendung nur äusserlich
Pflanzenfamilie
Kieferngewächs, Pinaceae
Merkmale
25 – 50 m hoher, spitzer Baum
Spitzkegelförmige Krone
Rinde bei jungen Bäumen hellbraun und
glatt, bei älteren Bäumen rotbraune rissige
Schuppen
Nadeln grün, fast vierkantig, stachelspitzig,
25 – 35 mm lang, rund um die Zweige
angeordnet
Blütezeit: Mai - Juni
Vorkommen
Im Wald, an Waldrändern, bis zur Baumgrenze,
oft kultiviert
Sammelzeit
Junge Triebe im Frühjahr, ältere Nadeln gan-
zes Jahr möglich
Anwendung
Für äusserlich verwendete Tinkturen oder als
Badesalz
Allfällige Verwechslungsgefahr:
mit der giftigen Eibe Flora Helvetica 96
Inhaltsstoffe
Ätherische Öle, Vitamin C, Zucker, Gerbstoffe
Heilwirkung
Ätherisches Öl zum Einreiben bei Atemweger-
krankungen und hilft gegen Mikroorganismen.
Aus dem Harz kann eine Wundsalbe herge-
stellt werden. Vorsicht: kann bei Keuchhusten
und Asthma zu Krämpfen führen
Kurs "Kräuterdrogerie" Pflanzenportraits
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 24 von 40
Gundelrebe/Gundermann, Glechoma hederaceae Flora Helvetica 1589
Anwendung innerlich
Pflanzenfamilie
Lippenblütler, Lamiaceae
Merkmale
5 – 20 cm hoch
Weit kriechend und wurzelnd
Blätter lang gestielt, nieren- bis herzförmig
Blüten zu 2-3 in den Blattwinkeln, blau-
violett (seltener rötlich), behaart, mit flacher
Oberlippe und 3teiliger Unterlippe, Mittellap-
pen grösser
Blütezeit: April - Juni
Vorkommen
Nährstoffreiche Wiesen, Gebüsche, Waldränder,
bis ca. 1400 m
Sammelzeit
Blätter und Triebspitzen von März bis Juni. Blü-
ten von April bis Ende Juni
Anwendung
Blätter roh zur Erfrischung des Atems oder als
Würze von Salaten, Suppen, Eintöpfen, Kräu-
terbutter oder Kräuterfrischkäse. Blüten als ess-
bare Dekoration zu Salaten und Aufstrichen
Allfällige Verwechslungsgefahr
Als junge Pflanze mit der Echten Nelkenwurz
(Flora Helvetica 410) und dem Knoblauchhede-
rich (Flora Helvetica 854), die ebenfalls essbar
sind
Inhaltsstoffe
Vitamin C, Kalium, Bitterstoffe, Gerbstoffe, äthe-
risches Öl, Saponine, Cholin
Heilwirkung
Volksmedizinisch bei Magen- und Darmkatarr-
hen, Blasenleiden, Leberbeschwerden
Kurs "Kräuterdrogerie" Rezepte
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 25 von 40
Rezepte
Empfehlung Pflanzenauswahl
Was Empfohlene Pflanzen
Salbe herstellen Wegerich, Schafgarbe, Rottannen-Schösslinge
Badesalz Rottanne
Wiesentee z.B. Spitzwegerich, Brennnessel, Schafgarbe, Thymian, Pfefferminz, Salbei, Johanniskraut
Lippenbalsam Ätherische Öle divers
Brennnessel-Butter Brennnessel
Rotklee-Frischkäsemischung Rotklee
Kurs "Kräuterdrogerie" Rezepte
Grün Stadt Zürich / Naturschulen Seite 26 von 40
Salbe herstellen (ev. im Chemie-Zimmer)
Material (für 2 Filmdosen)
Wildkräuter nach Wahl 1 Esslöffel zerkleinerte Blätter
Schere und Gefäss Reagenzglas weit
5 Teile Sonnenblumenöl (25 g) 2 grosse, leere Konserven-dosen
Zündhölzer, Kerze
5 Teile Kokosfett (25 g) 1 Teil Bienenwachs (5 g) Tuchstreifen, Rührstecklein
Filmdose, ätherisches Öl Strumpfstück Haushaltpapier
Etikette und Bleistift zum Beschriften
Vorgehen
1. Eine Handvoll Pflanzen sammeln, kleinschneiden, in Reagenzglas geben
2. Kokosfett und Sonnenblumenöl ins Reagenzglas geben (insgesamt ca. bis zur Hälfte füllen)
3. Über Kerze (in Konservendose) leicht blubbern lassen, gelegentlich mit Stecklein rühren
(ca. 5 - 10 Minuten)
4. Zerbröckelten Bienenwachs beigeben, nochmals blubbern lassen bis der Bienenwachs
vollständig geschmolzen ist
5. Zur Probe einen Tropfen auf der Hand erstarren lassen (weisslicher Tropfen ist gut)
6. 2 Tropfen ätherisches Öl in Filmdose geben, Salbe kühlt unterdessen ein wenig ab
7. Salbe durch Strumpf vorsichtig in Filmdose sieben, erstarren lassen
8. Verschliessen und etikettieren, im Kühlschrank ca. ein Jahr haltbar
Geeignete Wildkräuter und deren Wirkung
Wegerich bei Blasen, Stichen, blutstillend
Schafgarbe (Kraut), nicht bei Sonne anwenden blutstillend, krampflösend
Beinwell Gegen Prellungen, Verstauchungen
Tannenschössling (Rottannen-Spitzen) Brustsalbe, vernarbend
Efeu Zellulitis
Johanniskraut Verbrennungen, Sonnenbrand
Stinkender Storchenschnabel Entzündungen, Hautausschläge
Kurs "Kräuterdrogerie" Rezepte
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Badesalz aus Rot- oder Weisstannen-Nadeln
Material
Rottanne (0der Weisstanne) Meersalz* Schere
Schneidebecher Badesalz-Gefäss Teelöffel Teebeutel leer für Badegenuss
*Mischverhältnis Meersalz zu geschnittenen Tannennadeln: 1:1
Vorgehen
1. Rottanne sammeln (Zweig handgross)
2. Nadeln mit Schere sehr fein schneiden
3. Badesalz-Gefäss mit Meersalz „bödelen“
4. Einen Teil der geschnittenen Tannennadeln (Löffeli oder Trichter oder selber Einfülltüte her-
stellen) in Badesalz-Gefäss füllen
5. Meersalz und fein geschnittene Tannennadeln abwechslungsweise einfüllen oder nach
eigenem Gutdünken mischen
6. Etikettieren
Verwendung
Badesalz ca. 2 - 6 Wochen einziehen lassen, dann in leeren Teebeutel abfüllen
Ideale Badetemperatur zwischen 35 – 38 Grad Celsius
Ideale Badedauer ca. 15 - 20 Minuten
WICHTIG: Nicht anwenden bei Fieber oder Herz-/Kreislaufschwäche
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Wiesen-Tee
Material
Wildkräuter getrocknet:
z.B. Spitzwegerich, Brennnessel, Schafgarbe, Thymian, Pfefferminz, Salbei, Johanniskraut
Gläser mit Deckel nummeriert, Beschriftung des Inhaltes nur auf Glasboden
Namen der Wildkräuter
Leere Gripsäcke Teebeutel gross Etiketten und wasserfeste Filzstifte fein
Vorgehen
1. Wildkräuter in Runde geben, daran riechen, sich Nummer merken
2. Wildkräuter-Namen zeigen, gemeinsam zuordnen
3. Eigenschaften der Wildkräuter diskutieren
4. Nach eigenem Gutdünken persönlichen Tee in Gripsack zusammenstellen,
Eigenschaften der Pflanzen auf Etikette beschriften
5. Zuhause mit Honig gesüsst ca. 5 Minuten ziehen lassen, geniessen
Geeignete Wildkräuter und deren Wirkung
Spitzwegerich Antibakteriell, wundheilend, hustenlösend
Brennnessel Entschlackend, kalziumspendend, blutbildend
Schafgarbe Verdauungsfördernd, magenberuhigend, appetitanregend
Thymian Desinfizierend, erfrischend, krampfstillend
Pfefferminze Beruhigend oder anregend, verdauungsfördernd
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Lippenbalsam
Material (für 12 Lippenbalsamhülsen)
60 g Jojobaöl 60 g Mandelöl 60 g Bienenwachs
Kokosfett – zum verdicken 6 Teelöffel Honig 12 Tropfen ätherisches Öl
12 Lippenbalsamhülsen Kochplatte oder Herd Pfanne klein, Wasser
Gefäss für Wasserbad Rührstecklein, Löffel Handschuh
Variante: Material für Herstellung über dem Feuer
Pfadipfanne klein Dreibein Gefäss Wasserbad
Feuer-Handschuh Teelöffel Haushaltpapier
Vorgehen
1. Wasser aufkochen
2. Im „Gefäss Wasserbad“ Bienenwachs und beide Öle vorsichtig schmelzen, umrühren
Achtung: Gefäss erhitzt sich; Kokosfett zugeben, bis Balsam gewünschte Dicke hat
3. Honig beifügen, schmelzen lassen
4. Gefäss mit Handschuh aus dem Wasserbad heben
5. Weiterrühren, bis die Schmelze nicht mehr sehr heiss ist
6. Ätherisches Öl beifügen und mit Teelöffel in Lippenbalsamhülse abfüllen
7. Etikettieren, Datum mit Haltbarkeit 1 Jahr notieren
8. Falls sehr warme Temperaturen sind: Lippenbalsam für einige Stunden in den Kühlschrank
stellen – damit vollständige Abkühlung stattfindet.
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Brennnessel-Butter (für 12 Personen)
Zeitraum: ca. April bis Juni
Material
Brennnesseln Handschuh ev. Wallholz
Schale Backtrennpapier-Bögen Schere
100 g Butter 1 TL Zitronensaft Kräutersalz
Messer, Löffel Crackers Teller
Vorgehen
1. 12 Brennnesselpflanzen (obere 10 cm) mit Schere und Handschuhen abschneiden, obere
junge Blätter verwerten
2. Einzelne Brennnesselblätter zwischen Backtrennpapier legen und mit Wallholz oder mit
Handkante einige Male darüber fahren (dadurch brechen die Brennhaare ab)
3. Bearbeitete Brennnesselblätter in Schale geben, darin mit Schere ganz fein schneiden
4. 100 g Butter in Teller weich rühren
5. Butter und geschnittene Brennnesselblätter in Schale mischen
6. 1 Teelöffel Zitronensaft sowie Kräutersalz hinzu geben, gut verrühren
Geniessen
Auf Crackers oder frisch geröstetes Schlangenbrot streichen, en Guete!
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Rotklee-Frischkäsemischung (für 12 Personen)
Material
Schale Rotkleeblüten 100 g Doppelrahm-Frischkäse
Wenig Kräutersalz Ev. 1 Teelöffel Milch Ev. 1 Teelöffel Zitronensaft
Crackers
Vorgehen
1. Pro Person 5 Rotkleeblüten pflücken
2. Blütenblätter abzupfen, in Schale geben
3. Frischkäse in Schale geben, mit Rotkleeblüten vermischen
4. 1 Esslöffel Milch, 1 TL Zitronensaft beigeben, mischen
5. Wenig Kräutersalz beigeben, mischen
Geniessen
Auf Crackers oder frisch geröstetes Schlangenbrot streichen, en Guete!
Wiesen – Pralinés zum Apéro (für 12 Personen)
Material
100 g Parmesan 100 g Mascarpone 2 EL gemahlene Haselnüsse
2 EL fein gewiegte Kräu-ter und Blütenblätter
Kräuterauswahl: Spitzwege-
rich, Löwenzahn, Thymian,
Bärlauch, Knoblauchhede-
rich, Gundelrebe
Blütenauswahl: Waldveilchen,
Gänseblümchen, Löwenzahn, Wie-
senschaumkraut, Gundelrebe, Rot-
klee, Borretsch
Vorgehen
1. Blüten pflücken, Kräuter ernten
2. Blütenblätter abzupfen, getrennt in Schale geben
3. Kräuter fein wiegen
4. Mascarpone mit Parmesan vermischen, Kugeln daraus
formen
5. Kugeln in Einzelblüten wälzen
Geniessen
Auf Cracker servieren
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Blüten-Eiswürfel
Material
Eisbehälter Rotkleeblüten Gänseblümchenblüten
Wasser Gefrierfach
Vorgehen
1. Diverse geniessbare Blüten pflücken
2. Allenfalls Blütenblätter abzupfen falls Blüten zu gross, in Schale geben
3. Eisbehälter halb mit Waser füllen
4. Kleine Blüten einzeln reinlegen
5. Im Gefrierfach anfrieren lassen
6. Erst dann Wasser bis oben auffüllen, wieder ins Gefrierfach stellen
Geniessen
Als Eiswürfel mit Holunderblütensirup oder anderen Getränken
Kräuter-Eiswürfel
Material
Eisbehälter Diverse gehackte Kräuter Wasser
Vorgehen
1. Diverse Kräuter pflücken und klein hacken
2. Eisbehälter zu 2/3 damit füllen
3. Mit Wasser auffüllen und sofort ins Gefrierfach
Geniessen
Für Saucen, Dips, etc.
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Wiesen-After-Eight (Blatt Schokolade)
Material
100 g Halbbitter Kuvertüre
Backtrennpapier Backblech
50 grössere Gunder-mannblätter mit Stiel
Backpinsel Kühler Ort, Herd, Pfanne
Vorgehen
1. Backblech mit Backtrennpapier auslegen
2. Kuvertüre im Wasserbad schmelzen
3. Blätter mit Hilfe des Backpinsels und geschmolzener Schokolade bestreichen
4. Einzeln auf Backblech legen
Kühl stellen
Geniessen
Einfach zwischen durch, Dessert
Holunder Sprudel
Material
12 schöne blühende Ho-lunderdolden
Schüssel, Sieb, Esslöffel 3 l Mineralwasser
Zitrone Wasser Zucker
Vorgehen
1. Holunderdolden pflücken und mit Pinsel Insekten entfernen, diese am Strauch zurücklassen
2. Alle Dolden in Schüssel geben, mit warmen Wasser bedecken
3. 10 Esslöffel Zucker hinzufügen, umrühren
4. Abgedeckt an einen warmen sonnigen Ort stellen und ca. 1 h bis 2 h ziehen lassen
5. In zwei Krüge absieben
6. Saft einer Zitrone dazu
7. mit kühlem Mineralwasser auffüllen
Geniessen
Eventuell mit Blüten Eiswürfel
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Gänseblümchen-Rotklee-Frischkäsemischung (für 12 Personen)
3 knappe Handvoll Gänseblümchen (nur obere Pflanzenteile nehmen
1 Handvoll Rotkleeblüten 200g Doppelrahm-Frischkäse
3 EL Milch 4 TL Zitronensaft 1 kleine Knoblauchzehe
Wenig Salz Prise Zucker Crackers oder Brot
Vorgehen
1. Gänseblümchen-Köpfchen abschneiden, in Schale geben und mit Schere zerkleinern
2. Doppelrahm-Frischkäse und Milch in separatem Teller geben und verrühren
3. Zitronensaft beigeben, nochmals rühren
4. Knoblauchzehe pressen und dazu geben
5. Wenig Salz und eine Prise Zucker beifügen, nochmals umrühren
6. Gänseblümchen und Rotkleeblüten dazu geben – kurz zugedeckt stehen lassen
Geniessen auf Crackers oder geröstetes Brot streichen
Roter Wiesensirup (für 12 Personen)
¾-volles Litergefäss mit ausgezupften Rotklee-Blüten die Blüten sollten knapp offen sein – morgens oder am frühen Nachmittag ernten
2 ungespritzte Zitronen 1 ungespritzte Orange 1 kg Zucker
Abfüll-Gläser Wasser 2 Pfannen Kochherd
Vorgehen
1. Abfüll-Gläser in heisses Wasser legen, damit sie beim Abfüllen nicht zerbrechen
2. Die roten Kleeblüten auszupfen und in eine Schale geben
3. Ausgezupfte Blütenblätter in 1 Liter Wasser aufkochen
4. Zitronen und Orange in Scheiben schneiden; kurz mitkochen
5. Zugedeckt ca. 20 Minuten ziehen lassen
6. Die Flüssigkeit in eine 2. Pfanne absieben, so dass keine Blütenrückstände mehr im Wasser sind
7. 1 kg Zucker beifügen, umrühren
8. Nochmals aufkochen bis zur Sirupdicke; Gelierprobe auf kleinem Teller machen. Tropfen sollte
nach ein paar Sekunden erstarren und nicht mehr flüssig sein.
9. Durch Trichter in Gläser ca. halbvoll einfüllen. Gläser verschliessen und abkühlen lassen – Etikette
aufkleben
Geniessen mit Wasser verdünnen
Kurs "Kräuterdrogerie" Räuchern
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Räuchern mit Wildkräutern
Steinzeit, Höhlenbewohner => offene Kräuter und Harze
Die Zeremonie des Räucherns begleitete die Entwicklung der Menschheit schon seit der Entde-
ckung und Nutzung des Feuers vor ca. 40‘000 Jahren: An den zentralen Orten des gemeinschaft-
lichen Lebens wärmte stets ein Lagerfeuer oder eine Brandstelle die Menschen. Hier wurde ge-
meinsam auch Nahrung zubereitet, man war versammelt um vom Tagesgeschehen zu erzählen,
zu singen, zu tanzen oder sich zu beraten.
Beim Zusammensitzen warfen unsere Vorfahren wohl zuerst eher zufällig aromatische Hölzer,
Rindenstücke oder Kräuter ins Feuer. Sie stellten fest, dass die dabei entstehenden Düfte wohl-
tuend waren und unterschiedliche Stimmungen erzeugen konnten. Nach und nach begannen sie,
gezielt Pflanzen nach ihren Düften und Wirkungen zu sammeln und zu verräuchern. Das Wissen
um das Räuchern vergrößerte sich und fand weitere Verbreitung durch mündliche Überlieferung.
Wirf ein paar getrocknete Kräuter und Harzstücke ins offene Feuer oder in die Glut
Opferzeremonien im alten Rom => Zimt und Lorbeer
Die Römer schickten ihre Bitten und Anliegen an die Götter „per fu-
mum“, durch den Rauch, (daher kommt das deutsche Wort „Parfüm“!)
nach oben zum Himmel. So wurde mit dem Räuchern bei der Vereh-
rung und bei Opferfeiern eine Verbindung zu den Göttern hergestellt.
Die Götter wurden für alles Mögliche angerufen: für Kriegs- oder Lie-
besglück, Wahrsagungen, Kinder- und Erntesegen, für einen guten
Übergang ins Totenreich usw. In jedem Haus und natürlich in jedem
Tempel stand ein Räucheraltar (siehe Bild). Allgemein wurde im antiken
Rom öffentlich und privat zu allen Feierlichkeiten und Gelegenheiten
geräuchert. Die Römer verbrauchten Räucherwaren in riesigem Aus-
mass. Kaiser Nero soll zum Beispiel beim Begräbnis seiner Gattin Po-
päa mehr Weihrauch geopfert haben, als Arabien in einem ganzen Jahr
liefern konnte. Es war festgelegt welches Räucherwerk für welche Gottheit bestimmt war. Jupiter,
der oberste und wichtigste aller römischen Götter wurde z.B. mit Zimt und Lorbeer geehrt.
Nehmt mit der Zange ein paar glühende Kohlenstücke aus der Feuerstelle, legt sie in
die Tonschale und gebt Zimtstängel und Lorbeerblätter darauf.
Kurs "Kräuterdrogerie" Räuchern
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Krankenzimmer ausräuchern => Fichtenharz
In Zeiten der Cholera oder Pest, wurden Häuser aus hygienischen Gründen ausgeräuchert, da z.B.
Fichtenharz die Luft desinfiziert. Auf diese Weise wurde der Gifthauch vertrieben. Heute geht es mehr
darum, mit dem Räuchern in Krankenzimmern das Abschied nehmen von der Krankheit und den Hei-
lungsprozess zu unterstützen, die Luft ist erfrischt und gereinigt.
Das Wissen um die Heilkraft der Harze erwarben sich die antiken Völker vermutlich auf folgende Wei-
se: Sie bemerkten, dass bestimmte Bäume "weinen", wenn ihre Rinde verletzt wird. An den Schnitt-
stellen quellen die "Tränen" heraus, erstarren am Holz und hinterlassen ein bleibendes „Zeichen von
Trauer“. Gleichzeitig heilt sich der Baum selbst damit, und man betrachtete diese Naturbeobachtung
als ein Symbol der Heilkraft des Harzes.
Nehmt mit der Zange ein paar glühende Kohlenstücke aus der Feuerstelle, legt sie in die
Tonschale und gebt etwas Fichtenharz obendrauf.
Schwitzhütte: Reinigungsritual der Indianer => Räucherbündel
Das Ritual der Schwitzhütte ist v.a. von den Indianischen Stämmen bekannt. Es dient heute noch der
Vorbereitung von Zeremonien, der körperlichen und geistigen Reinigung, Gesundheit und Heilung.
Die Schwitzhütte mit ihrer Kuppel (siehe Bild) gleicht nach der traditionellen Erklärung dem Bauch ei-
ner schwangeren Frau, die auf der Erde liegt. So kehren die Teilnehmer in den Bauch der Mutter und
der Mutter Erde zurück.
Steine werden ausserhalb der Hütte im
Feuer zum Glühen gebracht und dann
drinnen in eine Mulde gelegt. Nach ei-
nem vorgegebenen Ritualablauf wer-
den sie mit Wasser begossen wobei
sich Dampf und eine grosse Hitze ent-
wickelt.
Bevor die Teilnehmer die Schwitzhütte
betreten dürfen, werden sie vom Ritual-
leiter mit einem glimmenden Räucher-
bündel vorne und hinten von oben nach
unten beräuchert und damit gereinigt.
Zündet das Räucherbündel an, dann ausblasen und durch leichtes Hin- und her bewegen
weiterglimmen lassen.
Kurs "Kräuterdrogerie" Räuchern
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Wohnungswechsel => Lavendel- oder Salbeistrauss
Stellt euch vor, ihr bezieht eine Wohnung, in der die letzten paar Jahre nur gestritten, gehasst, belei-
digt oder geflucht wurde. Vielleicht hat hier auch jemand gelebt, der schwer krank oder depressiv war,
vielleicht ist hier sogar jemand gestorben? Da herrscht doch im wahrsten Sinne des Wortes „dicke
Luft“. Vielleicht spürt ihr dann auch, dass euch nicht wohl ist, etwas raubt euch die Kraft, ihr könnt
nicht gut schlafen.
Durch eine Räucherung können diese unerwünschten, schlechten oder alten Energien aufgelöst oder
neutralisiert werden. Bei einer Hausräucherung wird vom Keller her im Uhrzeigersinn jeder Raum ein-
zeln, der Wand entlang, ausgeräuchert. Dies macht man bis unters Dach und danach noch ums Haus
herum. Dabei bittet man darum, dass alles Schwere, Böse, Traurige, Negative gehen darf. Danach
bittet man um Licht und Liebe für diesen Raum. Dies kann man laut aufsagen, oder aber in Gedan-
ken, je nach Wunsch und Bedürfnis. Wenn möglich, sollten alle Bewohner des Hauses/der Wohnung
anwesend sein.
Anschliessend an die Zeremonie wurde das verbrauchte Räucherwerk einem fliessenden Gewässer
(Bach, Fluss) mitgegeben, sodass man sich endgültig von den schlechten Energien lösen konnte. 1-2
Stunden nach der Räucherung wurden in allen Räumen die Fenster geöffnet, damit frische Luft hin-
einströmen kann.
Zündet den Kräuterstrauss an. Lasst diesen kurz anbrennen, dann ausblasen und leicht
hin und her bewegen, damit er weiterglimmt.
Buddhistische Meditation => Räucherstäbchen
Der Buddhismus ist die viertgrößte Religion der Erde. Im Bud-
dhismus wird die Meditation als eine grundlegende und zentra-
le bewusstseinserweiternde Übung betrachtet und täglich prak-
tiziert. Die Meditation ist im weiteren Sinne vergleichbar mit
dem christlichen Gebet. Ziele der Meditation sind unter ande-
ren die Sammlung und Beruhigung des Geistes, das Trainie-
ren der Wahrnehmung, das Kultivieren von Mitgefühl mit allen
Wesen und letztendlich die Erleuchtung und das Erreichen des
Nirwana. Während der Meditation werden häufig Räucherstäb-
chen angezündet. Dem dabei entstehenden Rauch wird eine
reinigende Wirkung zugesprochen.
Zündet ein Räucherstäbchen an
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Grün Stadt Zürich/Naturschulen Seite 38 von 40
Festgottesdienste im Christentum => Weihrauch
Im Christentum (v.a. in der katholischen und orthodoxen Kirche) gehört das Räuchern zu feierli-
chen Anlässen wie Weihnachten und Ostern. Hier wird vor allem Weihrauch, das Harz des Bal-
sambaumes, benutzt. Es wird als Zeichen des aufsteigenden Gebets angesehen oder auch zur
Verbindung von Himmel und Erde. Ausserdem soll es der Reinigung von den Sünden dienen.
Im Verlauf des Gottesdienstes werden Altar
und Kreuz, die Bibel und auch Hostien und
der Kelch mit Wein mit Weihrauch aus dem
Rauchfass beräuchert. Das Rauchfass ist oft
ein sehr kostbares Gefäss, das an Ketten hin
und her geschwungen wird, siehe Bild.
Weihrauch zählte um Christi Geburt zu den
größten Kostbarkeiten. Deshalb brachten die
heiligen drei Könige neben Gold auch Weih-
rauch und Myrrhe (beides Räucherharze) an
Weihnachten als Geschenke für das Jesuskind mit.
Nehmt mit der Zange ein paar glühende Kohlenstücke aus der Feuerstelle, legt sie in
die Tonschale und gebt etwas Fichtenharz obendrauf.
Weihnachten in Lateinamerika => Palo santo
Palo Santo heisst „heiliges Holz“ auf Spanisch. Dieser strauchartige Baum wächst in den Wäl-
dern von Peru und Ecuador. Die indianische Bevölkerung dieser Länder verwendete den Palo
santo seit tausenden von Jahren um böse Geister abzuwehren und gute Geister herbeizurufen.
Man benützte es bei der Heilung von Krankheiten und zur Entspannung und Beruhigung.
Vor allem zur Weihnachtszeit steigt einem noch heute der Geruch des heiligen Holzes in vielen
Häusern und auch auf den öffentlichen Märkten in die Nase.
Entzündet das „Palo Santo“-Holzscheit über einer Flamme, wedelt dann die Flamme
aus und bewegt das Scheit hin und her damit der Rauch in die Luft steigt. Das Feuer
darf nicht ausgeblasen werden, denn dies vertreibt die guten Geister!
Kurs "Kräuterdrogerie" Literatur und Links
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Literatur und Links
Büchertipps
Fokus Buchtitel Autor, Verlag Inhalt, Empfehlung
Pflanzen bestimmen Flora Helvetica 5. Auflage 2012
Lauber, Wagner Haupt Verlag
Standardwerk der CH-Botanik mit Fotos; auch als App
Pflanzen bestimmen Was blüht denn da? Kosmos Naturführer
Aichele, Golte Kosmos Verlag
Geordnet nach Blütenfarben
Pflanzen bestimmen Kosmos Heilpflanzen-Führer
Schönfelder Ingrid und Peter Kosmos Verlag
Gute Übersicht
Hintergrundwissen
Taschenlexikon der Pflan-zen Deutschlands – ein botanisch-ökologischer Exkursionsbegleiter
Düll, Rup-recht/Kutzelnigg Herfried Quelle & Meyer
Systematik, Namen, Inhaltsstoffe, Ver-wendbarkeit in der Küche
Heilpflanzen für Erwachsene
Medizin der Erde Legenden, Mythen und Betrachtung unserer Heilpflanzen
Fischer-Rizzi Susanne Irisiana-Verlag
Klassiker
Räuchern
Heimische Räucherpflan-zen Anwendung, Wirkung im Jahreskreis
Kinkele Thomas Windpferd Verlag
Gute Übersicht
Wild- und Kultur-Pflanzen
Zauberpflanzen, He-xenkräuter Mythos und Magie heimischer Wild- und Kulturpflanzen
Scherf Gertrud BLV-Verlag
Gute Übersicht
Wildpflanzen / Kochen
Essbare Wildpflanzen – 200 Arten bestimmen und verwenden
Fleischhauer, Gut-hmann, Spiegelber-ger, AT-Verlag
Wichtige Erken-nungsmerkmale und einfache Verwendung
Kochen
Meine wilde Pflanzenküche Bestimmen, sammeln und Kochen von Wildpflanzen
Bissegger Meret AT-Verlag
Eher anspruchsvolle Rezepte auch für den Gebrauch in der eigenen Küche
Blüten / Kochen Blütenküche – farbenfroh, dekorativ, lecker
Bühring Ursel Ulmer-Verlag
Verlockend Tolle, einfache Re-zepte
Blüten Essbare Blüten Költringer Claudia blv-Verlag
Verlockend
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Ausserschulische Lernorte zum Thema
Stadt Zürich: www.stadt-zuerich.ch/naturschulen
Ausserstädtischer Anbieter: Rucksackschule www.rucksackschule.ch
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200 Stück
Wiesentee Teebeutel leer Dito Badesalz
Lippenbalsam Lippenbalsam-Hülsen
z.B. Naturathek im Sihlcity Zürich
Jojobaöl In Drogerien 1 dl ca. 10 Fr.
Mandelöl In Drogerien 1 dl ca. 10 Fr.