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LADKH – Single Horse and Bike Trails in der Felswüste Ciao André Wie versprochen berichte ich dir von unserem diesjährigen Trip mit dem Bike, nochmals in den Himalaya, diesmal aber in den indischen Teil, genauer nach Ladakh. Die letzte Reise von Tibet nach Nepal hätte für unseren Geschmack etwas mehr Singletrails haben können, wir haben uns deshalb dieses Jahr für Ladakh entschieden, da dort grosse Gebiete nur mit dem Pferd (oder eben Bike!) zu erreichen sind. Geografische Lage: Ladakh liegt ganz im Norden von Indien im Bundesstaat Jammu und Kashmir, es grenzt an die Nachbarstaaten Pakistan, Tibet und die chinesische Provinz Xinjiang. Geformt wird Ladakh durch den Fluss Indus, der das ganze Land durchquert und im Westen nach Pakistan fliesst. Das Land gehört zu den trockensten Zonen Asiens (etwa so trocken wie die Wüste Sahara), was dazu führt, dass die Landschaften im Hochland über eine nur sehr spärliche Vegetation verfügen und landwirtschaftlich nur begrenzt nutzbar sind. Daher ist das Land sehr dünn besiedelt und es gibt nur ein paar wenige Strassenverbindungen zwischen den grösseren Orten. Unsere Tour durch diesen Teil von Ladakh wurde deshalb nicht (wie in Tibet/Nepal) durch Fahrzeuge begleitet, sondern durch Pferde. Kultur und Politik Die Ladakhis sind lamaistische Buddhisten mit gemeinsamen Wurzeln mit jenen Tibets. Durch die Lage von Ladakh an der pakistanischen Grenze des muslimischen Teilstaates Kashmir liegt es im Epizentrum des Konfliktes zwischen Pakistan und Indien und ist deshalb enorm militarisiert. Die indische Armee ist deshalb auch ein wichtiger Arbeitgeber für die lokale Bevölkerung. Auf dem Land leben die Leute zumeist von Landwirtschaft, die lamaistischen Klöster spielen eine sehr wichtige Rolle im politischen und sozialen Leben der Ladakhis, viele leben mindestens ein paar Jahre ihres Lebens als Mönche/Nonnen in den Klöstern. Die Religion ist auch im Dorfleben allgegenwärtig, jedes Dorf verfügt über diverse Tempel und Chörten. Akklimatisierung im unteren Industal Die ersten paar Tage der Reise auf dem Bike galten der Akklimatisation an die Höhe. Die Hauptstadt Leh liegt auf ca. 3600 m Höhe. Bis zum Aufbruch ins Hochland Indus aufwärts mussten wir uns langsam an die Höhe anpassen. Deshalb wurde zunächst eine dreitägige Akklimatisationstour in eher tiefen Lagen (ca 3000 bis 4000 m.ü.M) im unteren Industal organisiert. Sehr eindrücklich fand ich den Zusammenfluss der Flüsse Zanskar und Indus, das Dorf Himis, das wie eine grüne Oase in der Steinwüste liegt und das grosse Kloster Lamayuru am Fotu La Pass mit den 1000 Kurven, ein erster Test für Beine und Lungen. Dorf Himis mit Rapsfeldern und unseren gelben Zelten

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Page 1: LADKH – Single Horse and Bike Trails in der Felswüste · 2017-06-06 · LADKH – Single Horse and Bike Trails in der Felswüste Ciao André Wie versprochen berichte ich dir von

LADKH – Single Horse and Bike Trails in der Felswüste

Ciao André

Wie versprochen berichte ich dir von unserem diesjährigen Trip mit dem Bike, nochmals in den Himalaya, diesmal aber in den indischen Teil, genauer nach Ladakh. Die letzte Reise von Tibet nach Nepal hätte für unseren Geschmack etwas mehr Singletrails haben können, wir haben uns deshalb dieses Jahr für Ladakh entschieden, da dort grosse Gebiete nur mit dem Pferd (oder eben Bike!) zu erreichen sind.

Geografische Lage:

Ladakh liegt ganz im Norden von Indien im Bundesstaat Jammu und Kashmir, es grenzt an die Nachbarstaaten Pakistan, Tibet und die chinesische Provinz Xinjiang. Geformt wird Ladakh durch den Fluss Indus, der das ganze Land durchquert und im Westen nach Pakistan fliesst. Das Land gehört zu den trockensten Zonen Asiens (etwa so trocken wie die Wüste Sahara), was dazu führt, dass die Landschaften im Hochland über eine nur sehr spärliche Vegetation verfügen und landwirtschaftlich nur begrenzt nutzbar sind. Daher ist das Land sehr dünn besiedelt und es gibt nur ein paar wenige Strassenverbindungen zwischen den grösseren Orten. Unsere Tour durch diesen Teil von Ladakh wurde deshalb nicht (wie in Tibet/Nepal) durch Fahrzeuge begleitet, sondern durch Pferde. Kultur und Politik Die Ladakhis sind lamaistische Buddhisten mit gemeinsamen Wurzeln mit jenen Tibets. Durch die Lage von Ladakh an der pakistanischen Grenze des muslimischen Teilstaates Kashmir liegt es im Epizentrum des Konfliktes zwischen Pakistan und Indien und ist deshalb enorm militarisiert. Die indische Armee ist deshalb auch ein wichtiger Arbeitgeber für die lokale Bevölkerung. Auf dem Land leben die Leute zumeist von Landwirtschaft, die lamaistischen Klöster spielen eine sehr wichtige Rolle im politischen und sozialen Leben der Ladakhis, viele leben mindestens ein paar Jahre ihres Lebens als Mönche/Nonnen in den Klöstern. Die Religion ist auch im Dorfleben allgegenwärtig, jedes Dorf verfügt über diverse Tempel und Chörten. Akklimatisierung im unteren Industal Die ersten paar Tage der Reise auf dem Bike galten der Akklimatisation an die Höhe. Die Hauptstadt Leh liegt auf ca. 3600 m Höhe. Bis zum Aufbruch ins Hochland Indus aufwärts mussten wir uns langsam an die Höhe anpassen. Deshalb wurde zunächst eine dreitägige Akklimatisationstour in eher tiefen Lagen (ca 3000 bis 4000 m.ü.M) im unteren Industal organisiert. Sehr eindrücklich fand ich den Zusammenfluss der Flüsse Zanskar und Indus, das Dorf Himis, das wie eine grüne Oase in der Steinwüste liegt und das grosse Kloster Lamayuru am Fotu La Pass mit den 1000 Kurven, ein erster Test für Beine und Lungen. Dorf Himis mit Rapsfeldern und unseren gelben Zelten

Page 2: LADKH – Single Horse and Bike Trails in der Felswüste · 2017-06-06 · LADKH – Single Horse and Bike Trails in der Felswüste Ciao André Wie versprochen berichte ich dir von

Zusammenfluss Zanskar und Indus

Passstrasse Fotu La Pass

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Aufbruch ins Hochland Nach der Rückkehr nach Leh ging es dann endlich in Richtung Hochland. Bei unserem ersten Camp trafen wir erstmals unser Begleitteam: 28 Pferde, Horsemen, Küchencrew und Campteam - fast so viele Begleiter, wie Teilnehmer auf den Bikes! Biker und Pferdetreck im Camp. Das Gepäck wird auf die Pferde verteilt.

Die grosse Hochland Überquerung Von diesem Camp 1 bis zu unserem Ziel, dem Moriri-See, überquerten wir in den folgenden 6 Tagen fast ein Duzend Pässe im Hochland auf Horse-Trails, die zumeist über 5000 Meter hoch waren. Die unglaublich weiten, fast menschen-leeren Landschaften, fantastischen Täler, Seen und die endlosen Berge in allen nur erdenklichen Farben werde ich nie mehr vergessen.

Page 4: LADKH – Single Horse and Bike Trails in der Felswüste · 2017-06-06 · LADKH – Single Horse and Bike Trails in der Felswüste Ciao André Wie versprochen berichte ich dir von

Kleine Siesta auf einer Passhöhe

Flowige Single Trails, die du nie mehr vergisst!

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Zum Schluss noch ein paar Infos für Interessierte: Die Tour, an der wir teilgenommen haben, wurde durch www.mountainbikereisen.ch veranstaltet. Sie ist nur für gut trainierte Biker geeignet, die sich auch in technischen Singletrails wohlfühlen. Einige von unserer Gruppe sind an ihre physischen Grenzen gekommen, nicht zuletzt auch wegen der grossen Höhe, in der wir uns über viele Tage am Stück aufgehalten haben. Die Betreuung seitens des Veranstalters war vor allem auch in diesen Situationen absolut genial (vielen Dank an Christian Keller, Chef von mountainbikereisen.ch, der uns selbst geführt hat!), Küche und Begleitcrew haben uns erstklassig verwöhnt, ich kann euch die Tour nur wärmstens empfehlen: http://www.mountainbikereisen.ch/index.php?option=com_content&task=view&id=212&Itemid=233 Viele sportliche Grüsse Martin Seibl

Unsere Pferde auf der Weide ums Camp am Tso Kar