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Lauterwerb siehe auch Wode, 1988, Kapitel 9.3.

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Lauterwerbsiehe auch Wode, 1988, Kapitel 9.3.

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Phonemerkennung

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Kategorielle Wahrnehmung

Phoneme werden kategoriell erkannt (categorical perception, Liberman, 1963)

IdentifikationWenn man eine akustische Eigenschaft (z.B. VOT) in gleich großen Schritten variiert, wechselt die Wahrnehmung nicht kontinuierlich, sondern in Sprüngen zwischen Kategorien.Stimuli 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 11 12Wahrnehmung b / d / g

DiskriminationStimuluspaare, die einen akustisch identischen Unterschied aufweisen, können an Kategoriengrenzen besser unterschieden werden als innerhalb der Kategorien. (z.B. Stimuli 4 und 5 besser als 6 und 7).

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Kategoriengrenzen sind sprachspezifisch.

Das bedeutet, dass Kinder entweder am Anfang einen akustischen Unterschied in einem Kontinuum überall gleich gut unterscheiden können und dies später unter

dem Einfluss der Muttersprache verlernen (“acquired similarity”)oder

am Anfang einen akustischen Unterschied in einem Kontinuum nicht (gut) wahrnehmen können und dies später unter dem

Einfluss der Muttersprache an den Kategoriengrenzen lernen (“acquired distinctiveness”)

Kategorielle Wahrnehmung

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Durch Veränderung desÜbergangs zumVokalformanten wird dieKonsonantenqualitätkontinuierlich verändert.

Im Englischen gibt es indiesem Kontinuum eineGrenze zwischen /b/ und /d/.Im Hindi gibt es zweiGrenzen, weil es zweiverschiedene /d/-Laute gibt.

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Englische 6-8 monatige Säuglinge unterscheiden Lautean einer Kategoriegrenze des Hindi besser als 11-13monatige Säuglinge oder Erwachsene.

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Kuhl & Miller 1978Versuchspersonen:Menschen und ChinchillasKontinuierliche Veränderungder Voice Onset Time(stimmlos-stimmhaft)

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Shvachkin (1948)Kinder zwischen 0;10 und 2;0Phantasieobjekte und PseudowörterKinder mussten benannte Objekte aus mehreren heraussuchen.

Untersucht wurde die Unterscheidungsfähigkeit für Anlaute.

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Lautproduktion

0-4 Monate: LautnachahmungVokalähnlich: /e/,/I/, /U/Konsonantenähnlich: /h/,/?/,/k/,/g/

Ab 6 Monate: Babbling

Ab 7.-10.Monat: repetitives SilbenplappernZusätzliche Konsonanten /d/,/m/,/bSilben: ba, da , ga Reduplicated babbling: baba, dada

Ab 11. Monat: variegated babblingbada, daduKonsonanten: /h/,/d/ (20-30%/b/,/m/ (7-10%)/t/,/g/ (4-12%)/s/,/w/,/n/,/k/, /j/, /p/ (2-4%)Selten: /[/,/Q/,/z/,/D/,/f/,/S/,/N/,/J/,/dJ/,/r/

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Daten: LauteHeiko hako

haikoako

1;1

1;3

Hoppe-hoppe-Reiter Hopop

1;1

Tuten TuTutut

1;3

Ball pa 1;3

da taata

1;31;4

Mama,Papa apahapapapiapi

1;3

1;4

nein ai 1;3

ausziehen au 1;4

frühe Wörter (Wode, 1988)

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Daten: LauteErwerbssequenzen Konsonanten:Verschlusslaute vor FrikativenVordere Plosive vor hinteren

Substitution (evtl bis 3;5): Ersatz von Kontinuanten durch Verschlüsseschälen [täle] , Essen [ätte] (Lars 1;7)Frontieren (evtl bis 3;5):komm(t) [tom], geb(en) [tep] (Inga, 2;0)

Vokale (vgl Jakobson, 1941):1) a/i oder a/u gefolgt von u oder i (Dreieckssystem)2) a, dann i oder u, dann e oder o (Dreistufensystem)

SilbenV, CV, seltener VCKomplexere Konsonantencluster werden getilgt, dann reduziert, später einer der Konsonanten substituiert: play > äi > päi > pwäi > pläi

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Neuere Untersuchungen(vgl. Altvater-Mackensen2010)Lautunterschiede in bedeutungshaltigen Wörtern werden SCHLECHTER wahrgenommen als in sinnlosen Silben (entweder aufgrund der schwierigeren Aufgabe oder aufgrund eines Wechsels der Repräsentation von phonetisch zu phonologisch, vgl. auch Mani und Plunkett 2010)

Entwicklungssequenzen werden als Relationen zwischen den in verschiedenen Positionen vorkommenden Lauten beschrieben.

Es gibt phonologische (z.B. Fikkert, Levelt, Altvater-Mackensen) und artikulatorische (z.B. Redford et al.)Theorien zur Erklärung der Entwicklungssequenzen.

Aufgrund von Unterschieden im Lexikon sind Entwicklungssequenzen bis zu einem gewissen Grad sprachspezifisch. (z.B. Nasale im Deutschen früher erworben als im Niederländischen)