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Leitfaden zur Erstellung von
wissenschaftlichen Arbeiten im Fach
Marketing
Prof. Dr. Oliver Gansser
Empirisches Forschungsprojekt
ifes Institut für Empirie & Statistik
FOM Hochschule für Oekonomie & Management
Grundlegendes zu wissenschaftlichen Arbeiten im Fach Marketing
Thema der Arbeit
Gliederung und Aufbau der Arbeit
1 Einleitung
1.1 Problemstellung
1.2 Relevanz für die Marketingpraxis
1.3 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
2 Theoretische Überlegungen
2.1 Zielgröße(n)
2.2 Einflussgrößen
2.3 Funktionale Beziehungen
3 Messtheoretische Überlegungen
4 Stand der bisherigen empirischen Forschung
5 Hypothesen
6 Empirische Studie6.1 Vorstudie(n)
6.2 Design der Studie
6.3 Operationalisierung der Modellvariablen
6.4 Ergebnisse der Studie
6.5 Beurteilung der Datengüte
7 Fazit
Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Gliederung
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Grundlegendes zu wissenschaftlichen
Arbeiten im Fach Marketing
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Grundlegendes zu wissenschaftlichen Arbeiten im Fach Marketing
1. Bei wissenschaftlichen Arbeiten im Fachbereich Marketing handelt es sich
meistens um empirische Arbeiten.
2. Bei einer empirischen Arbeit steht naturgemäß die Empirie im Mittelpunkt
(nicht am Rande oder am Ende!). Lehrbuchdarstellungen aus der
Marktforschung sind überflüssig. Umfangmäßig soll der Empirie-Teil
wenigstens die Hälfte der Arbeit ausmachen.
3. Die schriftliche Arbeit hat eine reine Mitteilungsfunktion, sie ist kein Lehrbuch.
Was der Leser (Korrektor) weiß, gehört nicht in eine wissenschaftliche Arbeit.
Dies betrifft insbesondere Details zu mathematischen oder statistischen
Verfahren bzw. Theorien oder Modelle im Marketing. Vermeiden Sie also
Literatur aus Lehrbüchern. Die Kapitel der Arbeit entsprechen der hier
aufgeführten Systematik, so dass Sie sich im Voraus keine Gedanken über
die Gliederung machen müssen. Wichtig ist der Inhalt.
4. Bitte beachten Sie unbedingt die Hinweise zur Literaturrecherche (Folie 64-
66).
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Pflichtliteratur
Kornmeyer, M. (2012): Wissenschaftliches schreiben leicht gemacht,
5. Auflage, UTB
Kuß, A.; Kreis, H. (2013): Wissenschaftlicher Realismus und
empirische Marketingforschung – Grundlagen und Konsequenzen, in:
Marketing ZFP, Vol. 35, Nr. 4, S. 255 - 271
Kuß, A. (2013): Marketing-Theorie, Wiesbaden
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Zielgruppe
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Seminararbeit
Hausarbeit
Projektarbeit
Bachelorarbeit
Masterarbeit
Promotion
Wissenschaftliche
Arbeit
Thema der ArbeitGrundsätzlich sollte das Thema eine aus der Praxis
abgeleitete Problemstellung beinhalten, dessen Lösung
von vornherein nicht trivial ist.
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Gliederung und Aufbau der Arbeit
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Gliederung und Aufbau der Arbeit
Die Gliederung ist an die Gliederung der meisten wissenschaftlichen
Veröffentlichungen im Bereich Marketing angelehnt und sollte daher
unbedingt eingehalten werden. Änderungen sind abzusprechen.
I. Inhaltsverzeichnis
II. Abbildungsverzeichnis
III. Tabellenverzeichnis
IV. Abkürzungsverzeichnis
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1 Einleitung
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
1 Einleitung
Hinführung zum Thema: Warum ist das Thema interessant, wichtig
und spannend – und zwar nicht nur für die Wissenschaft bzw.
Forschung, sondern ganz generell für jeden, der die Arbeit in die Hand
nimmt? Mit anderen Worten: Warum lohnt sich die Mühe, diese Studie
zu lesen?
Tipp: Formulieren Sie die Einleitung NICHT erst nach Fertigstellung
der eigentlichen Arbeit! Denn über den Inhalt sollten Sie am Ende
Ihrer Arbeit nicht mehr wissen, als zu dem Zeitpunkt, zu welchem Sie
mit dem Schreiben beginnen.
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1.1 Problemstellung
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
1.1 Problemstellung
Hier sind diejenigen Fragen zu formulieren, die im Rahmen der
nachfolgenden Studie beantwortet werden sollen. Warum haben Sie
sich für eine bestimmte Forschungsfrage (Problemstellung)
entschieden bzw. warum ist es wichtig, diese Frage zu beantworten?
Alle folgenden Ausführungen, die nicht direkten Bezug zu diesen
Fragen haben, sind nicht in die Arbeit aufzunehmen.
Die Antwort auf die Fragen darf nicht von vornherein trivial sein. Es ist
je Frage zu begründen, warum ihre Beantwortung von theoretischem
Interesse (z. B. Prüfung einer Theorie, Exploration) und von
praktischer Relevanz ist.
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1.2 Relevanz für die Marketingpraxis
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1.2 Relevanz für die Marketingpraxis
Hier sind unterschiedliche Beispiele aufzuführen und zu beschreiben,
anhand der die Problemstellung auf die Marketingpraxis angewendet
werden kann.
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1.3 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
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1.3 Zielsetzung und Aufbau der Arbeit
Was ist der eigentliche Gegenstand der Arbeit? Welche Ziele verfolgen Sie
mit der Arbeit?
Forschungslücke
Es sind sämtliche Hauptbestandteile der weiteren Arbeit kurz zu beschreiben.
Gang der Untersuchung
Wie lässt sich die Methodik beschreiben, mit der Sie Ihre zentrale
Forschungsfrage analysieren bzw. beantworten?
Abgrenzung der Arbeit
Muss die Arbeit eingegrenzt werden? Wie kann diese Akzentuierung plausibel
begründet werden?
Aufbau der Arbeit
Wie haben Sie die Arbeit aufgebaut? Wie werden Sie vorgehen?
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2 Theoretische Überlegungen
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
2 Theoretische Überlegungen
Ziel dieses Kapitels ist es, ein theoretisches Modell aufzustellen. Ausgehend
von diesem Kapitel müssen später im 5. Kapitel Hypothesen aufgestellt
werden können. Das gesamte Kapitel muss auf Basis von Literaturquellen
erstellt werden.
Während der Erarbeitung des Theorieteils sollte immer bedacht werden, dass
der Theorieteil die Basis der empirischen Studie darstellt, dass also ein
nachvollziehbarer Zusammenhang zwischen Theorieteil und empirischer
Studie bestehen muss.
Es empfiehlt sich die in der Literatur herangezogenen Theorien zu ordnen und
zu kategorisieren. Die Studien hierzu werden in Kapitel 4 vorgestellt. Dies ist
keine doppelte Arbeit sondern dient der wissenschaftlichen Vorgehensweise.
Bei den theoretischen Überlegungen werden keine Studien aufgeführt,
vielmehr nur die Erkenntnisse daraus, und die Begründung warum dies für die
Arbeit relevant ist.
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2.1 Zielgröße(n)
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2.1 Zielgröße(n)
Die abhängige(n) Variable(n) sind auf Basis von Literaturverweisen zu
erläutern und ihre Relevanz im Hinblick auf die Problemstellung ist zu
begründen.
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2.2 Einflussgrößen
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2.2 Einflussgrößen
Es ist darzulegen, welche Einflussgrößen auf die in (1) formulierten zu
erklärenden Größen Einfluss nehmen können.
Hierbei ist zu diskutieren, welche Theorien oder Theoriebestandteile
für eine Erklärung des Einflusses in Frage kommen.
Die Einflussgrößen sind auf Basis von Literaturverweisen zunächst zu
definieren. Werden Begriffe verwendet, die in der Forschung selten
Verwendung finden, müssen diese genauer erklärt werden.
Hier ist darzustellen und mit Literaturhinweisen zu belegen, warum
bestimmte Einflussgrößen von Interesse sind oder sein könnten.
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2.3 Funktionale Beziehungen
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2.3 Funktionale Beziehungen
Es ist zu diskutieren, welcher Natur dieser Einfluss ist, z. B. ob eine
Einflussgröße eine Voraussetzung für das Auftreten einer Ausprägung der zu
erklärenden Größen ist (Wenn-Dann-Beziehungen unter einer Bedingung), ob
sie nur ‚fördernd‘ wirkt usw.
Es sind Annahmen über den funktionalen Zusammenhang zwischen Variablen
zu formulieren (z. B. linear, degressiv usw.).
Zur Veranschaulichung der theoretischen Überlegungen ist eine Darstellung
der Wirkungsbeziehungen zwischen den Variablen in Form eines grafischen
Modells hilfreich. Die Darstellung möglicher Wirkungszusammenhänge
zwischen den Variablen muss literaturgestützt erfolgen. Hier werden im
Prinzip die Pfeile des Untersuchungsmodells und die Richtung der Pfeile
beschrieben.
Was in 2. diskutiert wird, muss sich auch für 3., 4. u. 5. als nötig erweisen.
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3 Messtheoretische Überlegungen
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3 Messtheoretische Überlegungen
Hier sollen die Methoden, die für die Durchführung der Studie zur Verfügung
stehen, erklärt werden und die Auswahl einer bestimmten Methode soll
begründet werden.
Stellen Sie sich vor, Sie möchten testen, welches Etikett auf einer
Saftflasche eine möglichst positive Wirkung hat. Methoden wären dann
beispielsweise: der Einsatz einer ‚Schnellgreifbühne‘, die Einbindung der
Flasche mit Etikett in realistische Printanzeigen plus Bewertung des Gefallens
der Anzeigen und des Produkts im Wege von Befragungen, das
Gratisangebot des Safts an Ständen (und man erfasst, wie viele Flaschen
gratis mitgenommen werden in Abhängigkeit vom Etikett), Probiertests, in
denen Probanden gefragt werden, wie ihnen der Saft schmeckt (in
Abhängigkeit vom gezeigten Etikett), etc.
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3 Messtheoretische Überlegungen
Oder stellen Sie sich vor, Sie möchten die zukünftige Absatzmenge eines
bestimmten Produkts schätzen. Methoden wären dann beispielsweise: eine
Verlängerung des in der Vergangenheit beobachteten Absatzverlaufs in die
Zukunft hinein (mit einer geschätzten Funktion, für die Prognosewerte
berechnet werden), eine Szenario-Analyse auf der Basis der Einschätzungen
von Experten, die Suche nach ähnlichen Produkten plus Analyse, wie sich
deren Absatzmengen im Zeitablauf verändert haben, Fragen nach
Kaufwahrscheinlichkeiten seitens Konsumenten etc. Oder versetzen Sie sich
in die Situation, in der ein Unternehmer wissen möchte, welche Produkt-
eigenschaften aus Sicht der Kunden besonders wichtig sind, damit er sein
Produkt möglichst nachfragegerecht gestalten kann: Methoden wären dann
etwa: die direkte Frage nach Wichtigkeiten auf Ratingskalen, die Durch-
führung von Conjoint-Analysen plus Analyse von Teilnutzenwerten, die
Einpassung von Merkmalsvektoren in mit Ähnlichkeiten-MDS geschätzten
Produkträumen, Rollenspiele, in denen Konsumenten mit Verkäufern
Kaufgespräche führen (und dabei offenbaren, worauf sie Wert legen), etc.
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3 Messtheoretische Überlegungen
Wenn Ihr Wissensstand gering ist, sollten Sie zumindest begründen, mit
welcher Methode Sie glauben, am besten (‚möglichst valide‘) das Phänomen
untersuchen zu können, das Sie untersuchen möchten. Was Sie in diesem
Abschnitt nicht schreiben sollen: Hier soll nicht der Fragebogen, der für eine
eigene Studie verwendet wird, erklärt werden. Wenn Sie z.B. Einstellungen zu
Produkten mittels Zustimmungen zu Statements auf Ratingskalen messen,
beschreiben Sie diesen Tatbestand im Kapitel zu Skalen im Rahmen der
Darstellung der empirischen Studie. Wenn Sie Messvariablen zusammen-
fassen und dabei etwa auf Cronbachs Alpha verweisen, nennen Sie den Wert
im Kapitel ‚Empirische Studie‘.
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
3 Messtheoretische Überlegungen
Hier soll nicht erklärt werden, welche Formen der Befragung es gibt
(mündlich, schriftlich, online, …). Das kann man vielfach in einführenden
Lehrbüchern zur Marktforschung nachlesen. Bitte verzichten Sie grundsätzlich
darauf, diese einführenden Lehrbücher zu zitieren, indem Sie einfach
unterstellen, dass der Leser Ihrer Ausarbeitung dies auch selbst weiß und
deshalb von Ihnen nicht noch einmal darüber informiert werden muss. Es soll
auch nicht darauf eingegangen werden, welche statistischen Verfahren für die
Datenanalyse zur Verfügung stehen. Im Kapitel zur empirischen Studie
werden Sie ohnehin speziell das statistische Verfahren verwenden, das dem
Skalenniveau angemessen ist.
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4 Stand der bisherigen empirischen
Forschung
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4 Stand der bisherigen empirischen Forschung
Die bisherigen empirischen Erkenntnisse von Forschern und die praktischen
Erfahrungen sind vorzustellen. Kritik und positive Würdigung ist vorzunehmen.
Es sollten mehrere empirische Studien aus Fachzeitschriften vorgestellt
werden.
Mögliche Gliederung der Darstellung der einzelnen Studien:
Ziel der jeweiligen Studie
ggf. Hypothesen
experimentelles Design
wichtigste numerische Ergebnisse/zentrale Ergebnisse
Schlussfolgerung, die die jeweiligen Autoren aus ihren Ergebnissen ziehen
Würdigung der Studie im Hinblick auf die eigene Problemstellung
Aspekte, die hilfreiche Informationen im Hinblick auf die eigene Studie darstellen
Lücken/Schwächen der jeweils vorgestellten Studie, die einen Grund darstellen,
eine eigene empirische Erhebung durchzuführen
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4 Stand der bisherigen empirischen Forschung
Nach Absprache kann dieses Kapitel auch in Tabellenform geschrieben
werden, wenn die Anzahl der Studien eine Darstellung in Textform zu
unübersichtlich macht. Z. B.
oder:
Autor, Jahr Kategorie Stichprobe,
statistische Methode
zentrale Befunde
… … … …
Autor, Jahr Einflussgrößen
(unabhängige
Variablen)
Zielgrößen
(abhängige
Variablen)
moderierende
Variablen
Ergebnisse
… … … … …
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5 Hypothesen
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5 Hypothesen
Aus 2. und 4. leitet sich ab, inwieweit die in 1. dargestellten Fragen
bereits beantwortet sind. Offene Punkte sind zu präzisieren.
Hypothesen dürfen vor einer empirischen Studie nicht bereits von
vornherein mit ‚ja‘ zu beantworten sein. Im Zweifel sind Hypothesen
eine Präzisierung von Punkt 1. In der Regel lassen sich die
Hypothesen aus dem Untersuchungsmodell ableiten. Im Idealfall sind
dies die Pfeile des Modells.
Es sind die Forschungshypothesen anzugeben und nicht statistische
Hypothesen.
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5 Hypothesen
Die Hypothesen sind aufsteigend zu nummerieren. Forschungshypothesen
sind ‚Sätze‘, in denen Behauptungen aufgestellt werden. Diese Behauptungen
sind meist ‚Wenn-dann‘- oder ‚Je-desto‘-Aussagen. Aussagen der Art ‚es gibt‘
oder ‚sind unterschiedlich‘ sind keine Hypothesen.
Beispiel:
H1: Wenn ... dann ...
H2: dito
H3: dito
Jede Hypothese sollte aus der in Kapitel 2 erarbeiteten Theorie hergeleitet
sein. Idealerweise sollte der entsprechende Theorieteil aus Kapitel 2, aus dem
sich eine bestimmte Hypothese ableitet, in ein/zwei Sätzen zusammengefasst
werden (im Anschluss an diese Zusammenfassung sollte die entsprechende
Hypothese genannt werden).
Sollten Sie eine MDS, Conjoint- oder Cluster-Analyse durchführen entfallen
die Hypothesen.
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6 Empirische Studie
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
6 Empirische Studie
Hinweis: Bis zu diesem Abschnitt dürfen keine Informationen über die
eigene empirische Studie enthalten sein (außer einem Verweis darauf
in der Einleitung).
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6.1 Vorstudie(n)
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6.1 Vorstudie(n)
Eventuell durchgeführte Vorstudien sind zu beschreiben und ihre
Durchführung ist zu begründen.
Grundsätzlich sind Vorstudien dann notwendig, wenn aus der
Literaturrecherche keine ausreichenden Informationen für das Design
der Hauptstudie vorliegen.
Vorstudien können auch qualitative Methoden beinhalten:
Focus Groups (Gruppendiskussion)
Experteninterview
Tiefeninterview
Explorationstechniken
Fokussiertes Interview
Qualitativer Konzepttest
Assoziative Verfahren
Projektive Verfahren
Gelenkte Kreativ-Gruppe, Kreativ-Workshop
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6.1 Vorstudie(n)
Qualitative Forschung:
http://www.qualitative-research.net
http://www.qualitative-forschung.de
Transkription:
www.audiotranskription.de/
Auswertung qualitativer Daten:
http://www.audiotranskription.de/f4-analyse
http://www.maxqda.de/
http://www.atlasti.com/de/index.html
6.2 Design der Studie
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6.2 Design der Studie
Das Design der empirischen Studie ist zu beschreiben. Es ist zu
erläutern und zu begründen wie viele Merkmale mit welchen
Ausprägungen untersucht wurden und wie sich die Experimental-
gruppen und die Kontrollgruppe zusammensetzen.
Es ist mindestens anzugeben und zu begründen:
Datenquelle,
Erhebungszeitpunkt,
Erhebungsort,
Verlässlichkeit,
Stichprobengröße,
Stichprobenzusammensetzung,
verwendete Skalen (für die Indikatoren bzw. Items).
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6.3 Operationalisierung der Modellvariablen
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6.3 Operationalisierung der Modellvariablen
Zur Messung der Modellkonstrukte sollten wenn möglich keine
Statements selbst formuliert werden, sondern Statements aus
anderen Studien, unter Angabe der Quellen, übernommen werden.
Details sind zu vereinbaren. Nach Absprache kann dieser Teil auch
vorgezogen werden in das Kapitel der Messtheoretischen Über-
legungen.
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6.3 Operationalisierung der Modellvariablen
Beispiel zur Messung der Mitarbeiterbindung:
Es wurden drei Konstrukte der Kundenbindung aus dem Artikel
Konzeptualisierung und Operationalisierung der Kundenbindung aus
Kundensicht (Andreas Eggert, Marketing ZFP 2000, S. 119 ff) übertragen auf
die Konstrukte Mitarbeiterbindung.
Bitte nachlesen!!!
Nachfolgend die selbst konstruierten Items zur Mitarbeiterbindung, abgeleitet
aus der Kundenbindung. Es handelt sich insgesamt um drei Konstrukte:
affektive, kognitive und konative Mitarbeiterbindung die mittels Stapel-
skalierung gemessen werden. Dies ist bei der Datenauswertung dann zu
berücksichtigen.
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6.3 Operationalisierung der Modellvariablen
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6.3 Operationalisierung der Modellvariablen
Beispiel zur Messung von Involvement:
Quelle: JUDITH LYNNE ZAICHKOWSKY (1985): Measuring the Involvement Construct, JOURNAL OF CONSUMER RESEARCH, Vol 12
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6.4 Ergebnisse der Studie
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6.4 Ergebnisse der Studie
Die in 5. formulierten Hypothesen müssen in diesem Kapitel durch geeignete
statistische Verfahren systematisch überprüft werden.
Es dürfen keine R-Outputs verwendet werden, d.h. die Tabellen und Grafiken
sind in angemessener Form zu erstellen. Hinweise hierzu erhalten Sie in
bisherigen Studien. Die dargestellten Ergebnisse müssen interpretiert werden.
Achten Sie darauf, dass die Ergebnisse nicht nur im Fließtext auftauchen,
sondern in ansprechender und übersichtlicher Form z. B. mit Tabellen oder
Abbildungen dargestellt werden.
Angaben beispielsweise zum Konfidenzintervall sollen nicht aufgenommen
werden, wenn dieses nicht interpretiert wird.
Nähere Angaben zu den statistischen Verfahren (z. B. ‚was ist Minimum-
Quadrat-Schätzung?‘, falls eine Regressionsanalyse durchgeführt wird), sind
unnötig.
Ergebnisse und Interpretation sind auseinanderzuhalten. Datenfriedhöfe sind
zu vermeiden.
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6.5 Beurteilung der Datengüte
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6.5 Beurteilung der Datengüte
Zum Abschluss sind alle Ergebnisse auf Gültigkeit für die
Grundgesamtheit und auf Stabilität zu prüfen. Die vier zentralen
Kriterien zur Beurteilung der Datengüte sind die Reliabilität, die
Validität, die Generalisierbarkeit und die Praktikabilität.
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7 Fazit
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7 Fazit
Hier ist auf die in Punkt 1. formulierten Fragen jeweils eine Antwort zu geben.
Es sind konkrete Handlungsempfehlungen zu formulieren.
Genau betrachtet besteht das Fazit aus mehreren Teilen:
1. Zusammenfassung der Ergebnisse,
2. Formulierung von Antworten auf die Fragen, die im Rahmen der Zielsetzung
formuliert worden sind,
3. Formulierung von Handlungsempfehlungen und
4. ggf. Nennung von offen gebliebenen Aspekten und von Ansatzpunkten für weiter-
führende Forschung.
V. Anhang (Fragebogen und eventuell verwendetes Werbematerial)
VI. Literaturverzeichnis (immer zum Schluss)
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Grundsätzliches
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Grundsätzliches
Der Begriffsapparat ist möglichst knapp zu halten, eine theoretische Variable
oder ein Indikator erhalten jeweils einen durchgängig gebrauchten Namen.
Was nicht der Beantwortung der in (1.) formulierten Fragen dient, ist völlig
überflüssig!
Auf Orthographie ist zu achten.
Texte in Fußnoten sind zu vermeiden. Entweder ist der Text relevant oder er
ist unwichtig.
Abkürzungen sind möglichst zu vermeiden (außer für häufig verwendete
längere Termini).
Die Gliederung soll dekadisch sein, also 1., 2., 2.1, 2.2, 2.2.1, ...
Texte sind 1 1/2-zeilig zu schreiben (sonstige Formatierung, z. B.
Seitenabstand, Schriftart ist egal, sollte aber in jedem Fall der guten
Lesbarkeit dienen)
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Grundsätzliches
Seiten sind zu nummerieren.
Negativbefunde werden ebenso bewertet wie Positivbefunde!
Der Text ist gut leserlich abzufassen (Formulierung, Satzbau, Abschnitte).
In den Anhang können nur Fragebögen gestellt werden, keinesfalls jedoch
Tabellen und Abbildungen, auf die im Text verwiesen wird, oder
Computerauswertungen. Entweder sind Tabellen oder Abbildungen für die
Ausführungen wichtig, oder sie sind es nicht. Dann gehören sie auch nicht in
den Anhang.
Empirische Arbeiten basieren auf Daten. Eine Arbeit, die nicht die adäquaten
statistischen Analysen enthält, wird von vornherein nicht mit sehr gut
bewertet. Ergebnisse sind in entsprechender Form darzustellen und zu
interpretieren.
Wissenschaftliche Arbeiten, die benotet werden, sind Prüfungsunterlagen.
Kein Dritter mit Ausnahme der Korrektoren hat Zugang und Einsicht-
möglichkeit in die Texte.
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Grundsätzliches
Literaturverzeichnis und zitierte Literatur müssen übereinstimmen.
Verwendete Literatur muss im Text entsprechend direkt oder indirekt
zitiert werden. Zweitzitate sind zu vermeiden. Zweitzitate (die in jedem
Fall zu vermeiden sind) bestehen darin, dass Quelle A aus Quelle B
zitiert wird, ohne Quelle A selbst gelesen zu haben.
Längere Textpassagen aus anderen Texten sind nicht wörtlich zu zitieren
(Ausnahme: Tabelle, Abbildung).
Texte sind nicht im Sportreporter-Stil abzufassen.
Begriffe wie Signifikanzniveau oder Hypothesen sind eindeutig definiert und
müssen auch in diesem Sinne verwendet werden.
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Grundsätzliches
Zuletzt:
In den an der Hochschule abgegebenen Versionen Ihrer Arbeit verzichten Sie
ausnahmslos auf jegliche Form von Vorwort, Widmung, Danksagung etc.!
Insbesondere unterlassen Sie es, sich bei Ihrem notengebenden Betreuer für
irgendetwas zu bedanken. Wenn Sie für sich oder Dritte noch weitere Kopien
der Arbeit anfertigen, steht Ihnen frei, was Sie noch hinzufügen.
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Zitierweise
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Zitierweise
Es dürfen im Literaturverzeichnis nur diejenigen Quellen aufgelistet sein, die
in der Arbeit zitiert worden sind.
Umgekehrt müssen alle im Text zitierten Quellen auch im Literaturverzeichnis
gelistet sein. Wörtliche Zitate sind zu vermeiden.
im Satz : (Autor Jahr, S. ...)... also z. B. (Huber 1999, S. 12 f).
mit Fußnoten
1 vgl. Huber 1999, S. 12. => Zitat sinngemäß
1 Huber 1999, S. 12. => Zitat wörtlich
für beide Zitierweisen gilt:
Wörtliche Zitate sind in Hochkommata zu setzen.
Sinngemäße Zitate sind durch das Vorausstellen von ‚vgl.‘ zu kennzeichnen. Wörtliche Zitate
nicht.
Bei zwei Autoren (Autor1 und Autor1, S. XX)
Bei mehr als zwei Autoren (Autor1 et al., S. XX)
Die Autoren sind so zu übernehmen, wie sie in dem zitierten Artikel auch namentlich genannt
sind. Eine Veränderung der Reihenfolge ist nicht zulässig.
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Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten
Zitierweise
im Literaturverzeichnis
Monographien:
Huber, A. (1999): Auswirkungen von Wärme auf das Wachstum von
Gänseblümchen, 3. Auflage, München
Texte aus Sammelbänden:
Müller, A.G.; Hauser, Z. (1955): Wärme und Wachstum, in : Albert, Z.V.
(Hrsg.): Technik der Produktion, 2. Auflage, Hamburg, S. 12-22.
Texte aus Zeitschriften:
Zimmer, G.; Raum, A. (1972): Einkommen und Ernährung, in: Zeitschrift für
die Hausfrau, Bd. 7 (oder Jg. 7 oder Vol. 7), Nr. 4, S. 13-17.
Das Literaturverzeichnis ist alphabetisch nach Autoren (ohne Unterteilung in
Monographien, Zeitschriften usw.) anzulegen.
Sollte für eine Quelle kein Verweis auf einen Autor möglich sein, so ist dies
folgendemaßen anzugeben:
o.V. (2012): Titel und Quelle.
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Zitierweise
Texte aus dem Internet:
Grundsätzlich sind Zitate aus dem Internet zu vermeiden, da hier meistens
kein Autor angegeben ist. Alternativ könnte der Verantwortliche der
Internetseite (Impressum) zitiert werden. Ansonsten o.V.
Grundsätzlich sollte man die Richtigkeit von Quellen ohne Autoren anzweifeln.
In der Regel werden wissenschaftlich gehaltvolle Inhalte immer mit Angabe
des Autors versehen.
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Literaturrecherche
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Literaturrecherche
Um Fachartikel in der Betriebswirtschaftlehre zu recherchieren, können Sie
bequem die Volltextrecherche über den Online-Campus der FOM benutzen.
Unter dem Link
FOM/Meine Hochschule/Tools/Literaturrecherche/EHIS
können Sie eine Volltextrecherche starten, in dem Sie die relevanten
Datenbanken anklicken und dann eine einfach oder eine erweiterte Suche
durchführen. Die Suchfunktionen funktionieren ähnlich wie in google.
Unter EHIS können Sie eine Vorauswahl treffen.
Für einen Überblick nutzen Sie die Kurzbeschreibung unter den einzelnen
Datenbanken.
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