lichtzonen beim zahnarzt

1
und Geborgenheit mit ein „bisschen Landhausatmosphäre und mittlerem bis hohem Gestaltungsanspruch“. Eine Angst- und Stressfreipraxis strahlt Freundlichkeit, Ruhe und Konzentra- tion aus, ist warmtonig, pastellig und mit hohem Anspruch gestaltet. Bei der Regenerativpraxis liegt der Fokus auf Erho- lung und Konzentration mithilfe einer fixen Farb- und For- mensprache. Die Health & Care Network Group, ein bundes- weit agierendes Gesundheitsdienstleisternetzwerk für Raum- gestaltung, hat diese wissenschaſtlichen Erkenntnisse in einem Fachbuch veröffentlicht. In Kooperation mit der Hochschule für angewandte Kunst und Wissenschaſt Hildesheim wurden nach einem wahrnehmungspsychologischen Konzept Colla- genbücher mit Gestaltungsvarianten entworfen. Gelb, grün, rot und orange empfinden Menschen demnach anregend, blau und grün frisch. Rosa ist mit lieblich assoziiert. Auch wenn diese Ansätze auf den ersten Blick naheliegend erscheinen, haben sie einen klaren Vorteil: Sie funktionieren dauerhaſt sowie unabhängig von Trend- und Modeerscheinungen. Für ihre Zahnarztpraxis im Kölner Mediapark entschieden sich Dr. Cyrus Alamouti und Dr. André Melchior für viel Transparenz und eine konsequente Farbgestaltung in olivgrün und beige. In der Empfangs-Lounge warten die Patienten bei Kaffee, Zeitschriften, Musik und Fernseher gern. © 3punktnull Lichtzonen beim Zahnarzt D er zahnärztliche Behandlungsraum wird in drei Licht- zonen eingeteilt. Im Umfeld des Untersuchungsstuhls müssen mindestens 500 Lux gewährleistet werden. Der Bereich des Patienten erfordert 1000 Lux, und die Ausleuch- tung der Mundhöhle mindestens 5000 Lux. Die Lichtfarbe sollte im gesamten Raum einheitlich neutralweiß oder tages- lichtweiß sein. Um Blendungen zu vermeiden, gilt es, bei der Deckenbeleuchtung ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 2,5 m um das Sichtfeld des Patienten herum auszusparen und generell nur asymmetrisch strahlende Deckenleuch- ten einzusetzen. Quelle: „Gesundheitsfaktor Licht“ / licht.de titelthema 42 DER JUNGE ZAHNARZT 02 |2013

Upload: eduardo

Post on 23-Dec-2016

217 views

Category:

Documents


4 download

TRANSCRIPT

Page 1: Lichtzonen beim Zahnarzt

und Geborgenheit mit ein „bisschen Landhausatmosphäre und mittlerem bis hohem Gestaltungsanspruch“. Eine Angst- und Stressfreipraxis strahlt Freundlichkeit, Ruhe und Konzentra-tion aus, ist warmtonig, pastellig und mit hohem Anspruch gestaltet. Bei der Regenerativpraxis liegt der Fokus auf Erho-lung und Konzentration mithilfe einer �xen Farb- und For-mensprache. Die Health & Care Network Group, ein bundes-weit agierendes Gesundheitsdienstleisternetzwerk für Raum-gestaltung, hat diese wissenscha�lichen Erkenntnisse in einem Fachbuch verö�entlicht. In Kooperation mit der Hochschule für angewandte Kunst und Wissenscha� Hildesheim wurden nach einem wahrnehmungspsychologischen Konzept Colla-genbücher mit Gestaltungsvarianten entworfen. Gelb, grün, rot und orange emp�nden Menschen demnach anregend, blau und grün frisch. Rosa ist mit lieblich assoziiert. Auch wenn diese Ansätze auf den ersten Blick naheliegend erscheinen, haben sie einen klaren Vorteil: Sie funktionieren dauerha� sowie unabhängig von Trend- und Modeerscheinungen.

Für ihre Zahnarztpraxis im Kölner Mediapark entschieden sich Dr. Cyrus Alamouti und Dr. André Melchior für viel Transparenz und eine konsequente Farbgestaltung in olivgrün und beige. In der Empfangs-Lounge warten die Patienten bei Kaffee, Zeitschriften, Musik und Fernseher gern.

© 3

punk

tnul

l

Lichtzonen beim Zahnarzt

Der zahnärztliche Behandlungsraum wird in drei Licht-zonen eingeteilt. Im Umfeld des Untersuchungsstuhls

müssen mindestens 500 Lux gewährleistet werden. Der Bereich des Patienten erfordert 1000 Lux, und die Ausleuch-tung der Mundhöhle mindestens 5000 Lux. Die Lichtfarbe sollte im gesamten Raum einheitlich neutralweiß oder tages-lichtweiß sein. Um Blendungen zu vermeiden, gilt es, bei der Deckenbeleuchtung ein Quadrat mit einer Seitenlänge von 2,5 m um das Sichtfeld des Patienten herum auszusparen und generell nur asymmetrisch strahlende Deckenleuch-ten einzusetzen.Quelle: „Gesundheitsfaktor Licht“ / licht.de

titelthema

42 DER JUNGE ZAHNARZT 02 |2013