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Linus Volkmann: »Die Beatles sind Idioten, Radiohead auch« Freitag 4. Mai 19.30 Uhr {Einlass ab 19 Uhr} Popkulturelle Multimedia-Lesung Die Lesung ist Programmauftakt des Festivals analoge Kultur {3.– 5. Mai 18} im Peter-Weiss-Haus. Eintritt: 6,– / erm. 4,– Linus Volkmann liebt gute Popkultur so sehr, dass er der schlech- ten mit einem flammenden Schwert auflauert – seine Polemiken sind berüchtigt. Man muss nicht immer mit ihm einer Meinung sein, aber es ist gut zu wissen, dass nicht jeder künstlerische Zu- oder Unfall ein Meisterwerk genannt werden muss. Der gefällige Erfüllungsjournalismus jedenfalls hat für einen Abend Pause. Stattdessen liefert Volkmann eine multimediale Gala voller Spaß und Krawall: Es werden Texte gelesen, Videos gezeigt und Schnäpse getrunken. Alles für die Kunst! Linus Volkmann, geboren in Frankfurt, lebt in Köln. Er ist Buch- autor und Popjournalist und arbeitete lange Zeit als Redakteur für das Magazin Intro – nun aber ist er frei wie Sperrmüll auf der Straße. Seine Texte, Rants und Clips finden sich unter anderem bei arte, VICE, WDR, Titanic oder Spiegel Online. Zudem konzipiert er Beiträge für Jan Böhmermanns »Neo Magazin Royale«. Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock in Kooperation mit dem Peter-Weiss-Haus e.V. und dem BDP MV e.V. Olga Slawnikowa: »2017« Dienstag 8. Mai 20 Uhr Lesung & Gespräch {deutsch & russisch} Moderation: Alisa Woronow {Literaturhaus Schleswig-Holstein} Übersetzung: Gelena Reiß Textpassagen auf Deutsch: Ulrika Rinke {Literaturhaus Rostock} Eintritt: 8,– / erm. 5,– Anlässlich des 100. Jahrestags der Oktoberrevolution 1917 wird der anschließende Bürgerkrieg nachgestellt – Rotgardisten kämp- fen gegen Weißgardisten. Plötzlich gerät alles außer Kontrolle, Spiel und Wirklichkeit sind nicht mehr voneinander zu trennen. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte um Liebe und Poli- tik in der gegenwärtigen Welt, in der das Politische durch totalen Konsum, Spektakel und Propaganda ersetzt wurde. Slawnikowas beißende Satire ist hochaktuell und steht zugleich ganz in der Tradition der großen russischen Literatur. »Nabokov im Rock« Swetlana Alexijewitsch Literaturnobelpreisträgerin 2015 Olga Slawnikowa, geboren 1957 in Swerdlowsk (Jekaterinbrug), ist eine russische Journalistin und Schriſtstellerin. Ihr Roman »Eine Libelle in Hundegröße« war 1996 für den russischen Booker Preis nominiert, den sie 2006 für ihre Dystopie »2017« erhielt. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock in Kooperation mit dem Frauenkulturverein Die Beginen. Khaled Khalifa & Kenan Khadaj: »Insight Nahost – Jüngere arabische Literatur« Dienstag 15. Mai 20 Uhr Lesung & Gespräch {deutsch & arabisch} Moderation: Larissa Bender Eintritt: 8,– / erm. 5,– frei für Warnowpass-Inhaber/innen und Geflüchtete Sieben Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings scheint vom jubelnd begrüßten Auruch nichts mehr übrig zu sein: Syrien und Libyen versinken im (Bürger-)Krieg, in Ägypten werden scharfe Zensurgesetze eingeführt, die erstarkte Kulturszene sieht sich mit zunehmender Restriktion konfrontiert. Das stete Ein- treffen Geflüchteter verbindet unsere Gesellschaſten mittlerweile direkt mit diesen Vorgängen. Das Interesse der Öffentlichkeit, mehr und tiefergreifende Infor- mationen zu erhalten, einen Einblick in das Leben der Menschen hinter den Schlagzeilen zu haben, ist groß. Hier kann die Litera- tur viel beitragen: Sie erzählt die vielen kleinen Geschichten, die ein differenzierteres Bild ergeben. Das Projekt des Netzwerks der Literaturhäuser präsentiert des- halb literarische Stimmen aus dem Nahen Osten: Etablierte Au- tor/innen und Nachwuchstalente vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt der literarischen Arbeit in den arabischen Ländern. In Rostock sind die beiden syrischen Autoren Khaled Khalifa und Kenan Khadaj zum Gespräch eingeladen: Khalifa, geboren 1964, ist als Verfasser von Romanen und Drehbüchern in Syrien längst berühmt. Er lebt immer noch in Damaskus, obwohl sein Werk in seiner Heimat mittlerweile verboten ist; soeben erschien sein Roman »Der Tod ist ein mühseliges Geschäſt« als erstes sei- ner Werke auf Deutsch (Rowohlt 2018). Sein Gesprächspartner Kenan Khadaj, geboren 1990, studierte u.a. Literatur in Damas- kus und arbeitete seit Beginn der syrischen Revolution als Jour- nalist. Mit Zuspitzung der Kriegshandlungen und einsetzender politischer Verfolgung musste Khadaj 2014 fliehen und lebt seit 2015 in Berlin. Hier publizierte er bereits mehrere Kurzgeschich- ten, u.a. in der taz und in der Anthologie »Hier sein – Weg sein«. Die Übersetzerin Larissa Bender, ausgewiesene Kennerin der arabischen Literatur, moderiert das auf Deutsch und Arabisch stattfindende Gespräch zwischen beiden Autoren. Eine Veranstaltungsreihe des Netzwerks der Literaturhäuser (literaturhaus.net) in Kooperation mit der KfW-Stiſtung, dem Goethe-Institut und dem Rowohlt Verlag Helmut Lethen: »Die Staatsräte« Dienstag 22. Mai 20 Uhr Lesung & Gespräch, Moderation: Per Leo Eintritt: 8,– / erm. 5,– Der Rang dieser vier Männer ist bis heute unbestritten – und doch waren sie Teil der kulturellen Elite im »Dritten Reich«: Carl Schmitt, der brillante Jurist und Staatsrechtler, der den Nazis half, die Verfassung systematisch auszuhöhlen; der große Dirigent und Komponist Wilhelm Furtwängler, der sich auf die Immunität einer »reinen« Musik berief; Gustaf Gründgens, der schillernde Künstler, der ohne die Protektion Hermann Görings verloren gewesen wäre; schließlich der berühmte Chirurg Ferdi- nand Sauerbruch, der als unantastbar galt, während sich in sei- nem Haus auch die Attentäter des 20. Juli trafen. Wie konnte es dazu kommen, dass sich diese Männer, herausragende Vertreter des gebildeten Bürgertums in Deutschland, mit dem Nationalso- zialismus einließen? »Die Staatsräte« erzählt von Verführbarkeit und Unterdrückung, Opportunismus und Auflehnung, vom komplizierten Verhältnis der geistigen Elite zur Macht. Helmut Lethen, geboren 1939, hatte ab 1996 den Lehrstuhl für Neueste Deutsche Literatur in Rostock inne. Nach seiner Emeri- tierung leitete er bis 2016 das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaſten in Wien, wo er auch heute lebt. Sein Buch »Verhaltenslehren der Kälte« (1994) über die Intellektuellen in der Weimarer Republik gilt als Standardwerk. 2006 erschien seine Gottfried-Benn-Biographie »Der Sound der Väter«, 2014 »Der Schatten des Fotografen«, das mit dem Preis der Leipziger Buch- messe ausgezeichnet wurde. Das Gespräch mit Helmut Lethen führt der Autor und Historiker Per Leo. Sein Debütroman »Flut und Boden« über die Familie sei- nes Großvaters, eines früheren SS-Sturmbannführers, stand 2014 auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse. Leo ist Mitautor des 2017 erschienenen Sachbuchs »Mit Rechten reden«. TXT.FEST #5 Samstag 26. Mai 20 Uhr {Einlass ab 19 Uhr} Releaseparty des Literaturmagazins Weisz auf Schwarz #14 mit Lesungen und Musik Jeder zahlende Gast erhält ein Exemplar der Weisz auf Schwarz #14. Eintritt: Studierende 6,– / regulär 7,– Nach vier Jahren Feuerpause lädt die Redaktion der Literaturzeit- schriſt Weisz auf Schwarz anlässlich ihrer 14. Ausgabe zum TXT-FEST #5. Angesichts des Textremismus ist das Magazin geladen! Unmengen von Hasskommentaren und kruder Polemik verstopfen unsere Kommunikationskanäle. Die Wortgewalttäter CRAUSS (Siegen), OLIVER KLUCK (Berlin), WOLFRAM LOTZ (Leipzig), BIRTHE MÜHLHOFF (Berlin) und JOHANNES WITEK (Salzburg) tauschen Schreib- gegen Sitzblockaden und lesen einfach. HARRO TRIPTRAP verpasst Elektroschocks. DEW DECKER macht das Licht aus. Die Moderatoren Jens Lippert und Steffen Dürre rücken dem Publikum mit textueller Belästigung zu Leibe. 50 Jahre 1968 Heinz Bude: »Adorno für Ruinenkinder« Dienstag 29. Mai 20 Uhr Lesung & Gespräch Moderation: Heiner Hastedt {Universität Rostock} Eintritt frei Die Achtundsechziger polarisieren noch immer. Heinz Bude hat mit Männern und Frauen gesprochen, die damals dabei waren. Gemeinsam ist ihnen der Auruch aus der Kindheit zwischen Ruinen in eine Welt des befreiten Lebens. Aber Adorno gab ihnen auf den Weg, dass es einem umso schwerer wird, sich in der Gesellschaſt nützlich zu machen, je mehr man von der Gesellschaſt versteht. Mit einer trostlosen Vergangenheit im Rücken wollten sie die Gesellschaſt verändern, um ein eigenes Leben zu finden. 50 Jahre nach der Revolte ist es an der Zeit zu verstehen, wie viel Privates seinerzeit das Politische bewegte: Heinz Bude, einer der besten Kenner der deutschen Gesellschaſt, zieht Bilanz. Heinz Bude, Jahrgang 1954, studierte Soziologie, Philosophie und Psychologie. Von 1997 bis 2015 leitete er den Bereich »Die Gesellschaſt der Bundesrepublik« am Hamburger Institut für Sozialforschung, seit 2000 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie an der Universität Kassel. Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern. »Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung: Was uns Marx heute zu sagen hat« Mittwoch 30. Mai 19.30 Uhr Ulrike Herrmann {taz-Wirtschaftskorrespondentin und Autorin} im Gespräch mit Christian Reinke {SPD} Eintritt frei Karl Marx war einer der größten Ökonomen aller Zeiten. Obwohl in diesem Jahr sein 200. Geburtstag gefeiert wird, gehört er noch immer zu den revolutionären Vordenkern. Denn er hat als Erster die Paradoxien des Kapitalismus richtig benannt: Warum gibt es Armut in einer reichen Gesellschaſt? Warum führt ausgerechnet der Wettbewerb dazu, dass am Ende kein Wettbewerb mehr übrig bleibt, sondern Großkonzerne herrschen? Wieso reicht der Reichtum niemals aus, sondern entsteht Wert nur durch die permanente Verwertung? Die Wirtschaſtsjournalistin Ulrike Herrmann erklärt, warum Marx auch heute noch aktuell ist, und diskutiert mit dem Rostocker Politiker Christian Reinke (SPD). Eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiſtung MV in Kooperation mit dem Literaturhaus Rostock. »Ein Elefant in Europa«, Musikalisches Theaterstück Musiktheater Cammin {Cammin, M-V, 1.– 4. Kl. / 6 – 10 Jahre} 9.5. Bibliothek Neustrelitz, 28.6. Bibliothek Kröpelin Wie ist es, fremd zu sein in einem anderen Land? Unser Märchen versucht Sympathie zu wecken für den Anderen, den Fremden: für unseren Elefanten, der aus Afrika zu uns kommt. Das Stück wird erzählt und gespielt, musikalisch gestaltet mit afrikanischen Trommeln, mit Posaune und anderen Instrumenten, unterstützt mit Licht und bemalten Seidentüchern. Im Finale sind die Kinder zum Mitmachen aufgerufen. »Grüß dich, Großvater« und andere Geschichten Ditte Clemens {Güstrow, M-V, 3. Kl. / 8 – 9 Jahre} Interaktive Lesung und Gespräch 2.5. Bibliothek Crivitz Ditte Clemens‘ Geschichten führen uns an viele Orte, z. B. in ein Dorf, in dem der Enkel durch den Großvater erfährt, wie man gesund lebt. Die poetischen Erzählungen regen Kinder zum Nachdenken darüber an, wie sie Pflanzen und Tieren schützen und pflegen können. »Tümpelkinder« Britta Matthies {Hohen Viecheln, M-V 3. Kl. / 8 – 9 Jahre}, Malwerkstatt 4.5. Bibliothek Krakow am See In »Tümpelkinder« erkundet die Grafikerin und Malerin Britta Matthies die Welt des Lebens in einem kleinen Teich. Die Kinder malen und zeichnen nach Vorlagen der Illust- ratorin Tiere, die Teil der Geschichten sind. Zum Zeichnen kommt das Beobachten: Britta Matthies bringt ein großes Weckglas voll Wasser mit, in dem allerlei Getier aus einem Tümpel schwimmt: Was sich da alles entdecken lässt! »Der durstige Löwe« Heike Ellermann {Oldenburg, Vorschule / 4 – 6 Jahre} Interaktive Lesung mit Gespräch 31.5. Bibliothek Parchim 1.6. Kreismedienzentrum Nordwestmecklenburg Der Löwe irrt durch den Wüstensand. Er hat Durst, fürchter- lichen Durst. Bis er an das rettende Wasser kommt, ist es ein langer Weg und eine fast unglaubliche, aber zu guter Letzt: eine erfrischende Geschichte ... Geschickt verknüpſt die Autorin ihre künstlerischen Illustrationen mit einer humor- vollen Geschichte. Besonders witzig sind die in den colla- gierten Bildern versteckten Hinweise auf den Fortgang der Geschichte und der verspielte Umgang mit dem Gegensatz Wüste/Zivilisation. Bilderbuch-Kinos, Autorenlesungen, Schreibwerkstätten, Weltfrühstück, Vorlesewettbewerb: Wir organisieren Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche von 3 bis 18 Jahren in ganz M-V. Sie haben Interesse an einer Veranstaltung in Ihrer Bibliothek/Schulklasse/KiTa-Gruppe? An Weiterbildungen für Lehrer/innen und Vorlesepaten? Kontakt: Juliane Foth [email protected]

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Linus Volkmann: »Die Beatles sind Idioten, Radiohead auch«

Freitag 4. Mai 19.30 Uhr {Einlass ab 19 Uhr}Popkulturelle Multimedia-LesungDie Lesung ist Programmauftakt des Festivals analoge Kultur {3.– 5. Mai 18} im Peter-Weiss-Haus.Eintritt: 6,– / erm. 4,–

Linus Volkmann liebt gute Popkultur so sehr, dass er der schlech-ten mit einem flammenden Schwert auflauert – seine Polemiken sind berüchtigt. Man muss nicht immer mit ihm einer Meinung sein, aber es ist gut zu wissen, dass nicht jeder künstlerische Zu- oder Unfall ein Meisterwerk genannt werden muss. Der gefällige Erfüllungsjournalismus jedenfalls hat für einen Abend Pause. Stattdessen liefert Volkmann eine multimediale Gala voller Spaß und Krawall: Es werden Texte gelesen, Videos gezeigt und Schnäpse getrunken. Alles für die Kunst!

Linus Volkmann, geboren in Frankfurt, lebt in Köln. Er ist Buch-autor und Popjournalist und arbeitete lange Zeit als Redakteur für das Magazin Intro – nun aber ist er frei wie Sperrmüll auf der Straße. Seine Texte, Rants und Clips finden sich unter anderem bei arte, VICE, WDR, Titanic oder Spiegel Online. Zudem konzipiert er Beiträge für Jan Böhmermanns »Neo Magazin Royale«.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock in Kooperation mit dem Peter-Weiss-Haus e.V. und dem BDP MV e.V.

Olga Slawnikowa: »2017«

Dienstag 8. Mai 20 UhrLesung & Gespräch {deutsch & russisch} Moderation: Alisa Woronow {Literaturhaus Schleswig-Holstein}Übersetzung: Gelena ReißTextpassagen auf Deutsch: Ulrika Rinke {Literaturhaus Rostock}Eintritt: 8,– / erm. 5,–

Anlässlich des 100. Jahrestags der Oktoberrevolution 1917 wird der anschließende Bürgerkrieg nachgestellt – Rotgardisten kämp-fen gegen Weißgardisten. Plötzlich gerät alles außer Kontrolle, Spiel und Wirklichkeit sind nicht mehr voneinander zu trennen. Es entwickelt sich eine spannende Geschichte um Liebe und Poli-tik in der gegenwärtigen Welt, in der das Politische durch totalen Konsum, Spektakel und Propaganda ersetzt wurde.Slawnikowas beißende Satire ist hochaktuell und steht zugleich ganz in der Tradition der großen russischen Literatur.

»Nabokov im Rock« Swetlana Alexijewitsch Literaturnobelpreisträgerin 2015

Olga Slawnikowa, geboren 1957 in Swerdlowsk (Jekaterinbrug), ist eine russische Journalistin und Schriftstellerin. Ihr Roman »Eine Libelle in Hundegröße« war 1996 für den russischen Booker Preis nominiert, den sie 2006 für ihre Dystopie »2017« erhielt. Sie veröffentlichte zahlreiche Romane, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden.

Eine Veranstaltung des Literaturhauses Rostock in Kooperation mit dem Frauenkulturverein Die Beginen.

Khaled Khalifa & Kenan Khadaj: »Insight Nahost – Jüngere arabische Literatur«

Dienstag 15. Mai 20 Uhr Lesung & Gespräch {deutsch & arabisch}Moderation: Larissa BenderEintritt: 8,– / erm. 5,– frei für Warnowpass-Inhaber/innen und Geflüchtete

Sieben Jahre nach Beginn des Arabischen Frühlings scheint vom jubelnd begrüßten Aufbruch nichts mehr übrig zu sein: Syrien und Libyen versinken im (Bürger-)Krieg, in Ägypten werden scharfe Zensurgesetze eingeführt, die erstarkte Kulturszene sieht sich mit zunehmender Restriktion konfrontiert. Das stete Ein-treffen Geflüchteter verbindet unsere Gesellschaften mittlerweile direkt mit diesen Vorgängen.Das Interesse der Öffentlichkeit, mehr und tiefergreifende Infor-mationen zu erhalten, einen Einblick in das Leben der Menschen hinter den Schlagzeilen zu haben, ist groß. Hier kann die Litera-tur viel beitragen: Sie erzählt die vielen kleinen Geschichten, die ein differenzierteres Bild ergeben.Das Projekt des Netzwerks der Literaturhäuser präsentiert des-halb literarische Stimmen aus dem Nahen Osten: Etablierte Au-tor/innen und Nachwuchstalente vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt der literarischen Arbeit in den arabischen Ländern.

In Rostock sind die beiden syrischen Autoren Khaled Khalifa und Kenan Khadaj zum Gespräch eingeladen: Khalifa, geboren 1964, ist als Verfasser von Romanen und Drehbüchern in Syrien längst berühmt. Er lebt immer noch in Damaskus, obwohl sein Werk in seiner Heimat mittlerweile verboten ist; soeben erschien sein Roman »Der Tod ist ein mühseliges Geschäft« als erstes sei-ner Werke auf Deutsch (Rowohlt 2018). Sein Gesprächspartner Kenan Khadaj, geboren 1990, studierte u.a. Literatur in Damas-kus und arbeitete seit Beginn der syrischen Revolution als Jour-nalist. Mit Zuspitzung der Kriegshandlungen und einsetzender

politischer Verfolgung musste Khadaj 2014 fliehen und lebt seit 2015 in Berlin. Hier publizierte er bereits mehrere Kurzgeschich-ten, u.a. in der taz und in der Anthologie »Hier sein – Weg sein«.Die Übersetzerin Larissa Bender, ausgewiesene Kennerin der arabischen Literatur, moderiert das auf Deutsch und Arabisch stattfindende Gespräch zwischen beiden Autoren.

Eine Veranstaltungsreihe des Netzwerks der Literaturhäuser (literaturhaus.net) in Kooperation mit der KfW-Stiftung, dem Goethe-Institut und dem Rowohlt Verlag

Helmut Lethen: »Die Staatsräte«

Dienstag 22. Mai 20 Uhr Lesung & Gespräch, Moderation: Per LeoEintritt: 8,– / erm. 5,–

Der Rang dieser vier Männer ist bis heute unbestritten – und doch waren sie Teil der kulturellen Elite im »Dritten Reich«: Carl Schmitt, der brillante Jurist und Staatsrechtler, der den Nazis half, die Verfassung systematisch auszuhöhlen; der große Dirigent und Komponist Wilhelm Furtwängler, der sich auf die Immunität einer »reinen« Musik berief; Gustaf Gründgens, der schillernde Künstler, der ohne die Protektion Hermann Görings verloren gewesen wäre; schließlich der berühmte Chirurg Ferdi-nand Sauerbruch, der als unantastbar galt, während sich in sei-nem Haus auch die Attentäter des 20. Juli trafen. Wie konnte es dazu kommen, dass sich diese Männer, herausragende Vertreter des gebildeten Bürgertums in Deutschland, mit dem Nationalso-zialismus einließen?»Die Staatsräte« erzählt von Verführbarkeit und Unterdrückung, Opportunismus und Auflehnung, vom komplizierten Verhältnis der geistigen Elite zur Macht.

Helmut Lethen, geboren 1939, hatte ab 1996 den Lehrstuhl für Neueste Deutsche Literatur in Rostock inne. Nach seiner Emeri-tierung leitete er bis 2016 das Internationale Forschungszentrum Kulturwissenschaften in Wien, wo er auch heute lebt. Sein Buch »Verhaltenslehren der Kälte« (1994) über die Intellektuellen in der Weimarer Republik gilt als Standardwerk. 2006 erschien seine Gottfried-Benn-Biographie »Der Sound der Väter«, 2014 »Der Schatten des Fotografen«, das mit dem Preis der Leipziger Buch-messe ausgezeichnet wurde.Das Gespräch mit Helmut Lethen führt der Autor und Historiker Per Leo. Sein Debütroman »Flut und Boden« über die Familie sei-nes Großvaters, eines früheren SS-Sturmbannführers, stand 2014 auf der Shortlist für den Preis der Leipziger Buchmesse. Leo ist Mitautor des 2017 erschienenen Sachbuchs »Mit Rechten reden«.

TXT.FEST #5

Samstag 26. Mai 20 Uhr {Einlass ab 19 Uhr}Releaseparty des Literaturmagazins Weisz auf Schwarz #14 mit Lesungen und MusikJeder zahlende Gast erhält ein Exemplar der Weisz auf Schwarz #14.Eintritt: Studierende 6,– / regulär 7,–

Nach vier Jahren Feuerpause lädt die Redaktion der Literaturzeit-schrift Weisz auf Schwarz anlässlich ihrer 14. Ausgabe zum TXT-FEST #5. Angesichts des Textremismus ist das Magazin geladen! Unmengen von Hasskommentaren und kruder Polemik verstopfen unsere Kommunikationskanäle. Die Wortgewalttäter CRAUSS (Siegen), OLIVER KLUCK (Berlin), WOLFRAM LOTZ (Leipzig), BIRTHE MÜHLHOFF (Berlin) und JOHANNES WITEK (Salzburg) tauschen Schreib- gegen Sitzblockaden und lesen einfach. HARRO TRIPTRAP verpasst Elektroschocks. DEW DECKER macht das Licht aus.Die Moderatoren Jens Lippert und Steffen Dürre rücken dem Publikum mit textueller Belästigung zu Leibe.

50 Jahre 1968Heinz Bude: »Adorno für Ruinenkinder«

Dienstag 29. Mai 20 UhrLesung & GesprächModeration: Heiner Hastedt {Universität Rostock}Eintritt frei

Die Achtundsechziger polarisieren noch immer. Heinz Bude hat mit Männern und Frauen gesprochen, die damals dabei waren. Gemeinsam ist ihnen der Aufbruch aus der Kindheit zwischen Ruinen in eine Welt des befreiten Lebens. Aber Adorno gab ihnen auf den Weg, dass es einem umso schwerer wird, sich in der Gesellschaft nützlich zu machen, je mehr man von der Gesellschaft versteht. Mit einer trostlosen Vergangenheit im Rücken wollten sie die Gesellschaft verändern, um ein eigenes Leben zu finden. 50 Jahre nach der Revolte ist es an der Zeit zu verstehen, wie viel Privates seinerzeit das Politische bewegte: Heinz Bude, einer der besten Kenner der deutschen Gesellschaft, zieht Bilanz.

Heinz Bude, Jahrgang 1954, studierte Soziologie, Philosophie und Psychologie. Von 1997 bis 2015 leitete er den Bereich »Die Gesellschaft der Bundesrepublik« am Hamburger Institut für Sozialforschung, seit 2000 ist er Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie an der Universität Kassel.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit der Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern.

»Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung: Was uns Marx heute zu sagen hat«

Mittwoch 30. Mai 19.30 UhrUlrike Herrmann {taz-Wirtschaftskorrespondentin und Autorin} im Gespräch mit Christian Reinke {SPD}Eintritt frei

Karl Marx war einer der größten Ökonomen aller Zeiten. Obwohl in diesem Jahr sein 200. Geburtstag gefeiert wird, gehört er noch immer zu den revolutionären Vordenkern. Denn er hat als Erster die Paradoxien des Kapitalismus richtig benannt: Warum gibt es Armut in einer reichen Gesellschaft? Warum führt ausgerechnet der Wettbewerb dazu, dass am Ende kein Wettbewerb mehr übrig bleibt, sondern Großkonzerne herrschen? Wieso reicht der Reichtum niemals aus, sondern entsteht Wert nur durch die permanente Verwertung?

Die Wirtschaftsjournalistin Ulrike Herrmann erklärt, warum Marx auch heute noch aktuell ist, und diskutiert mit dem Rostocker Politiker Christian Reinke (SPD).

Eine Veranstaltung der Friedrich-Ebert-Stiftung MV in Kooperation mit dem Literaturhaus Rostock.

»Ein Elefant in Europa«, Musikalisches TheaterstückMusiktheater Cammin {Cammin, M-V, 1.– 4. Kl. / 6 – 10 Jahre}9.5. Bibliothek Neustrelitz, 28.6. Bibliothek KröpelinWie ist es, fremd zu sein in einem anderen Land? Unser Märchen versucht Sympathie zu wecken für den Anderen, den Fremden: für unseren Elefanten, der aus Afrika zu uns kommt. Das Stück wird erzählt und gespielt, musikalisch gestaltet mit afrikanischen Trommeln, mit Posaune und anderen Instrumenten, unterstützt mit Licht und bemalten Seidentüchern. Im Finale sind die Kinder zum Mitmachen aufgerufen.

»Grüß dich, Großvater« und andere GeschichtenDitte Clemens {Güstrow, M-V, 3. Kl. / 8 – 9 Jahre}Interaktive Lesung und Gespräch2.5. Bibliothek CrivitzDitte Clemens‘ Geschichten führen uns an viele Orte, z. B. in ein Dorf, in dem der Enkel durch den Großvater erfährt, wie man gesund lebt. Die poetischen Erzählungen regen Kinder zum Nachdenken darüber an, wie sie Pflanzen und Tieren schützen und pflegen können.

»Tümpelkinder« Britta Matthies {Hohen Viecheln, M-V 3. Kl. / 8 – 9 Jahre}, Malwerkstatt4.5. Bibliothek Krakow am SeeIn »Tümpelkinder« erkundet die Grafikerin und Malerin Britta Matthies die Welt des Lebens in einem kleinen Teich. Die Kinder malen und zeichnen nach Vorlagen der Illust-ratorin Tiere, die Teil der Geschichten sind. Zum Zeichnen kommt das Beobachten: Britta Matthies bringt ein großes Weckglas voll Wasser mit, in dem allerlei Getier aus einem Tümpel schwimmt: Was sich da alles entdecken lässt!

»Der durstige Löwe«Heike Ellermann {Oldenburg, Vorschule / 4 – 6 Jahre}Interaktive Lesung mit Gespräch31.5. Bibliothek Parchim1.6. Kreismedienzentrum NordwestmecklenburgDer Löwe irrt durch den Wüstensand. Er hat Durst, fürchter-lichen Durst. Bis er an das rettende Wasser kommt, ist es ein langer Weg und eine fast unglaubliche, aber zu guter Letzt: eine erfrischende Geschichte ... Geschickt verknüpft die Autorin ihre künstlerischen Illustrationen mit einer humor-vollen Geschichte. Besonders witzig sind die in den colla-gierten Bildern versteckten Hinweise auf den Fortgang der Geschichte und der verspielte Umgang mit dem Gegensatz Wüste/Zivilisation.

Bilderbuch-Kinos, Autorenlesungen, Schreibwerkstätten, Weltfrühstück, Vorlesewettbewerb: Wir organisieren Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche von 3 bis 18 Jahren in ganz M-V. Sie haben Interesse an einer Veranstaltung in Ihrer Bibliothek/Schulklasse/KiTa-Gruppe? An Weiterbildungen für Lehrer/innen und Vorlesepaten? Kontakt: Juliane Foth [email protected]

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Linus Volkmann: »Die Beatles sind Idioten, Radiohead auch«

FR 4.5. 19.30

Khaled Khalifa & Kenan Khadaj: »Insight Nahost – Jüngere arabische Literatur«

DI 15.5. 20.00

Heinz Bude: »Adorno für Ruinenkinder«

DI 29.5. 20.00

Helmut Lethen: »Die Staatsräte«

DI 22.5. 20.00

Literaturhaus Rostock {im Peter-Weiss-Haus}Doberaner Str. 21, 18057 Rostock

+49 (0)381 [email protected] www.literaturhaus-rostock.de

Olga Slawnikowa: »2017«

DI 8.5. 20.00

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