madame - mai 2015
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Madame - Mai 2015TRANSCRIPT
TREATMENTS & METHODEN FÜR EINE SCHLANKE SILHOUETTE MEINE
MUTTER UND ICHBarbara Sukowa, Katja Riemann, Karin Dor und
Margarethe von Trotta über ein hoch
emotionales Thema
EINMALSTRAFFEN,BITTE!
LICHT, LUFT, LEICHTIGKEIT – DIE SCHÖNSTEN LOOKS IN WEISS: EASY ROMANCE * SLEEK CHIC * DOLCE-VITA-STYLE * TASCHEN ZUM VERLIEBEN
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Scarlett Johanssongeht neue Wege
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INHALT Mai 2015
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MADAME STYLE
20 WELCOME Die besten Adressen für moderne Bräute, MADAME- Covermodel Scarlett Johansson ... Unsere Lieblinge im Mai
26 CHARME-OFFENSIVE Fifties-Style: Sanduhr-Kleider und Retro-Bikinis
28 JUNGLE QUEEN Exotische Blüten und leuchtende Farben: Dieser Sommer wird tropisch
30 LET’S GO WILD Python-Look – einer der Key-Trends der Saison
32 FASHION-PORTRÄT Der Armani- Code: Der Mode-Magier feiert sein 40-jähriges Firmenjubiläum
SOLOAUFTRITT FÜR
DIE SOMMERFARBE
WEISS, AB S. 138
8 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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38 BEST OF BAGS Kleine Schultertaschen in cleanem Weiß
40 CLOSE-UP Starpianist Lang Lang sehr persönlich
42 MEIN LOOK Der elegante Boho-Style von Hermès
44 FASHION-INTERVIEW Die US-Schau- spielerin Brooke Shields wird 50 – und kehrt in die Welt der Mode zurück
46 SCHMUCK-TREND Summer Feeling: Edelsteine in Aquafarben
48 STYLING 30+, 40+, 50+, 60+ So fresh! Weiß – raffiniert kombiniert
52 SPOTLIGHT Funny Faces – Statement- Pieces, die gute Laune machen
54 LUNCH MIT ... Martin Suter. Der Schriftsteller über schlechte Werbung und gute Unterhaltung
58 MODE-NEWS
REFLEXION
60 DAS NEUE BAUCHGEFÜHL Warum wir mit unserer Mitte ewig im Clinch liegen – ein Essay
KUNST & KULTUR
64 NEWS Das fotografische Werk von Lee Miller in Wien, Karl Lagerfelds Literaturtipps, starker Sound und die Kino-Highlights im Mai
68 MEINE MUTTER UND ICH In Mar- garethe von Trottas neuem Film geht es um Mutter-Tochter-Beziehungen: Wir fragten sie und ihre Schauspiele- rinnen nach ihren eigenen Erfahrungen
72 DAS WEIBLICHE GESICHT DER BIEN-
NALE Politisch, provozierend, klug: Großartige Künstlerinnen sorgen beim Kunstereignis in Venedig für Brisanz
78 EIN GROSSER WURF Die US- Schriftstellerin Siri Hustvedt über ihren neuen Roman
REISE
82 TO(U)R DER TRÄUME Versunkene antike Städte, Luxus-Locations und idyllische Badebuchten: ein Roadtrip entlang der lykischen Küste
88 HOTELS Die besten Countryhotels für eine stilvolle Auszeit
90 TRAVEL & STYLE Nordic Walking: Kopenhagen – entspannt wie der Look für einen Trip in die dänische Kapitale
92 ALLES IM FLUSS Die schottische Hauptstadt Glasgow hat sich neu erfunden – als moderne Kultur- und Lifestyle-Metropole
96 NEWS Ein feiner Zug: spektaku- läre Routen des Rocky Mountaineer, eine Astronomie-Reise und das kleinste (Papp-)Kino der Welt
BEAUTY & WELLNESS
100 GLANZLEISTUNG Der Nagellack hat Karriere gemacht und gehört heute zu unseren Lieblings-Beauty-Produkten: Hier die Trends des Sommers. Plus: Pflege- & Stylingtipps
106 DUFT-SOUVENIRS Die Düfte dieses Sommers nehmen uns mit auf eine aromatische Reise
110 KURVENDISKUSSION
Die neuesten Techniken der ästhetischen Medizin rund ums Thema Body Contouring
INHALT
10 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
TRAUMHAFT:
EINE REISE
ENTLANG DER
LYKISCHEN
KÜSTE, AB S. 82
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114 BEAUTY-PROFI Mit der richtigen Pflege, Minimaleingriffen und besonderen Workouts werden die Beine zum perfekten Hingucker
116 FITNESS Form? Vollendet! Bauch, Beine, Po: mit diesen hocheffektiven Trainings schnell in Shape
118 BEAUTY-NEWS
LIFESTYLE
128 BUSINESS-TALK Die Coaching-Ex- pertin Tamara Dietl über Krisen, Eigenverantwortung und starke Persönlichkeiten
130 DESIGN-TREND Vor Grün oder am blauen Pool: Weiße Gartenmöbel sind elegante Eyecatcher
132 DINNER & DRINKS Immer mehr Museumsrestaurants brillieren mit feiner Küche und edlem Ambiente
134 EINFACH HEIMAT Food-Bloggerin Kerstin Brachvogel, sonst immer international unterwegs, serviert ein raffiniertes deutsches Menü
MODE
138 KLARES STATEMENT Als Total-Look gestylt, verleiht Weiß elegante Leich- tigkeit und eine sinnliche Aura
152 SWEET & SEXY Jumpsuits, Miniklei- der mit Polka-Dots und Spitzen- Bustiers: Schwarz-Weiß verführt
164 ROMANCE Lange Hippie-Kleider, zarte Lingerie-Tops: Romantik-Looks feiern den neuen Summer of Love
178 TIME IS ON YOUR SIDE Zierlich zart oder auffällig groß – diese Luxusuhren liebt man mit jeder Stunde mehr
IN JEDER AUSGABE
14 IMPRESSUM
19 EDITORIAL
190 EVENTS
193 INFOADRESSEN
194 HOROSKOP
196 VORSCHAU
198 GOOD BUY
COVER
MODEL Die Schauspielerin Scarlett Johansson (siehe auch S. 24) trägt eine Bluse von Dolce & Gabbana
STYLING Sarah Gore-Reeves
HAARE Sean Mike
MAKE-UP Mai Quynh
MANIKÜRE Typhaine Kersual
FOTO Trunk Archive
12 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
FINGERFOOD:
NÄGEL ZUM AN-
BEISSEN SCHÖN,
AB S. 100
INHALT
IMPRESSUM Mai 2015
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Christian Medweth
Petra Winter
Heike Haag
Kathrin Wirtz
Susanne Holbe
Hanni Pontani (frei)
Natalie Manchot TUW��'BTIJPO�%JSFDUPS Karolin Helou, Nadine HipplerSusanne Stefanski 4DINVDL �6ISFOBernhard Ach "TT�
Judith Cyriax -UH�
Marina Jagemann &EJUPS�BU�MBSHF �GSFJ
Hita Scharpf "SU�#VZJOH�#PPLJOH �GSFJ
Friederike Albat 'JMN �-JUFSBUVSMartin Vogelsang -JGFTUZMF �'JUOFTT �"VUP
Christiane Wirthensohn %FTJHO �1PQ �'PPE
Christine Gräfin von Pahlen (frei)
Volkmar Gerber/GerberMedia -UH� �GSFJ �Nadia Gasmi GSFJ Simone Hoffmann, Nina Saller GSFJ
Nilson Luiz Cândido de Souza, Vivien Fast
Schlussredaktion.de GmbH, Frankfurt am Main Brigitte Nennhuber
Alexandra Berger, Katrin Winklmaier
Petra Winter
Eva Müller-May �� �SVF�E�"MMFSBZ �������1BSJT �5FM�������������
Barbara Granetzny-Görtz7JB�$BNJMMP�)BKFDI ��� �������.BJMBOE �5FM�����������
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90, 79618 Rheinfelden. Geschäftsstelle München: Leonrodstraße 52, 80636 München,www.bpv-medien.com. Abonnement Österreich, Schweiz und Liechtenstein: Abonnenten-Service MADAME, CH-9024 St. Gallen, Tel. 0041/71/314 06 11, Fax 0041/71/314 06 10.Jah-
resabonnement € 81,– bzw. SFr 134,40. Subscriptions USA and Canada: MADAME (USPS No. 0011 474) is published monthly by MADAME Verlag GmbH. Subscription price for USA is $ 100 per annum. K.O.P.: German Language Pub.,153 South Dean Street, Eng-
lewood, NJ 07631, USA. Periodicals postage is paid at Paramus, NJ 07652, USA. Postmaster: Please send address changes to: MADAME, German Language Publications, PO Box 9868, Englewood, NJ 07631, USA. Herstellung: Viktoria Masri (Ltg.), Jochen Schulz. Litho: MXM Digital Service GmbH, Alpenstraße 12a, 81541 München. Papier: Galerie Fine Gloss 75 g von sappi. MADAME wird auf umweltverträglich hergestelltem, chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Das Holz für dieses Papier stammt aus nachhaltig bewirtschafteten Wäl-
dern. Druck: RR Donnelley Global Print Solutions. ul. Obr. Modlina 11, 30-733 Krakau, Polen. Datenschutz: Die Teilnahmebedingungen für MADAME-Gewinnspiele wie auch die Datenschutzbedingungen finden Sie im Internet unter www.madame.de/datenschutz.html
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Marie-Christine Dreyfus, Alexander Kratz
Franziska von Alvensleben
Insa Schult
Sabine Quante
BPV Medien Vertrieb GmbH & Co. KG (Rheinfelden), Geschäftsstelle München
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Helma Spieker
Alexander Kratz
Tanja Schrader
Dorina Geilenkirchen (Anzeigenleitung)
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IMPRESSUM Mai 2015
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 19
EDITORIAL
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In diesem Jahr feiert GIORGIO ARMANI sein
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HAPPY BIRTHDAY!
Giorgio Armani is a friend of 45 years!I met him in Capri when he was still working for Cerruti in the late 70s. I have always admired and shared his per-sonal vision ... He has never been infl uenced by trends, by the press. He has been faithful to a style: his own. I think that great designers have always been themselves without
need to look at what is cool at that moment. My best wishes and love, Valentino
Eine Frau, die Armani trägt, fällt auf. Nicht weil das Outfi t fl ashy ist, sondern weil es feinsinnige Eleganz ausstrahlt. Seine Weggefährten – von Wolfgang Joop über seine Muse Mafalda von Hessen bis zu Enrique, einem seiner Lieblingsmodels – und wir umarmen den Designer des modischen Understatements! Herzlichst,
PETRA WINTER, CHEFREDAKTEURIN MADAME
welcomes ...
20 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
FLOWER POWER
IN ANLEHNUNG
AN DAS SIGNIFI-
KANTE MUSTER
„FLORA“ DES
ITALIENISCHEN
TRADITIONS-
HAUSES WIDMET
DAS GUCCI MUSEO
IN FLORENZ SEINE
NEUESTE UND
SOMIT SIEBTE
AUSSTELLUNG
DER PINAULT-
KOLLEKTION DEM
THEMA „THE LANGUAGE OF FLOWERS“. PRÄ-
SENTIERT WERDEN
BIS MITTE SEPTEM-
BER WERKE VON
VIER KÜNSTLERN:
DER NIEDERLÄN-
DISCHEN MARLENE
DUMAS, DER GE-
BÜRTIGEN MAROK-
KANERIN LATIFA
ECHAKHCH, DER
AMERIKANISCHEN
FOTOGRAFEN-
LEGENDE IRVING
PENN UND DER
FRANZÖSISCHEN
FOTOGRAFIN
VALÉRIE BELIN.
LETZTERE SCHUF
DAS ABGEBILDETE
MOTIV „CALENDU-
LA (MARIGOLD)“
JA, ICH WILL!Die besten Adressen für moderne Bräute:
Kaviar Gauche Die zart-fl orale Bridal-Couture-Kollektion des Berliner Labels ist ein gelungener Mix aus klassischer Weiblichkeit
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DIE „MALLE W.
TROUSSEAU“ IST
EINE „AUSSTEU-
ERTRUHE“ MIT
43 EXQUISITEN
DESIGNER-KÜ-
CHEN-TOOLS.
DIE GRUND-
AUSSTATTUNG
(3700 EURO)
LÄSST SICH
DURCH SETS
(FOTO) ERWEI-
TERN. MALLE
WTROUSSEAU.
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 21
DIE LIEBE
DUFTET NACH
ORANGEN-
BLÜTEN UND
MANDELN: „LE
BOUQUET DE
LA MARIÉE“,
GUERLAIN, UM 750 EURO
NEU ERÖFFNET: HEY LOVE, DER ERSTE BRIDAL CONCEPT-STORE IN MÜNCHEN
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Gauch
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ara
SATINPUMPS MIT STRASSDEKOR,
VON JIMMY CHOO, UM 695 EURO
We ❤Maßanfertigung: Pumps, die es garantiert kein zweites Mal gibt
Horrorvorstellung für jede Fashionista: Jemand trägt das Gleiche. Mit den Dékolleté-Pumps von Prada kann so etwas nicht passieren. Das Luxuslabel bietet seinen Kundinnen größtmögliche Individu-alität an, auch „Made to Order Service“ genannt. Das bedeutet, man kann aus neun Modellen, fünf Absatzhöhen, diversen Farben und Materialien wie z. B. Python-, Kroko-, Lackleder oder Satin seinen Lieblingsschuh selbst kreieren. Nach ca. 60 Tagen hält man das eigene Design – auf Wunsch mit den persönlichen Initialen versehen – dann ausgehfertig in Händen. Der Service wird im Prada Store Frank-furt (Goethestr. 9–11) vom 25.4.–2.5. sowie vom 5.5.–7.5. im KaDeWe Berlin (Tauentzienstr. 21–24) und vom 8.5.–13.5. im Prada Store Berlin (Kurfürs-tendamm 186) angeboten.
FUNKELNDER EYECATCHER:
HAARREIF VON MAX MARA BRIDAL, UM 215 EURO
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22 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
WELCOMES
Fashion
TALK… mit WOLFGANG JOOP, Autor des Buchs
Dresscode – Stilikonen zwischen Kult und Chaos
MODE BRAUCHEN WIR … „zum Ausdrücken unserer Persönlichkeit wie der Spieler das Roulette. Es macht uns Spaß, sie wie eine Botschaft zu nutzen. Mal wollen wir edgy sein, mal intellektuell, dann wieder sexy. Mal wollen wir mit ihr die Wahrheit sagen, dann wieder hilft sie uns, zu lügen. Wie gut, dass in der Mode seit Jahren ein und dieselbe Devise gilt: Anything goes. Es gibt keine echten Moderegeln mehr. No brown after six? Ich bitte euch. Selbst die britische Upperclass hat diese Regel längst gebrochen. Deshalb sollte man das Th ema Mode entspannt betrachten“, so Designer Wolfgang Joop.
DIE IDEE HINTER DEM BUCH? „Ich werde mich auch in diesem Buch davor hüten, Ratschläge zu geben. Stattdessen stelle ich zwölf Frauen vor, die wir von den Partyseiten in Klatschzeitschriften, Street-Style-Blogs oder aus der Front Row bei den Fashion-Shows kennen. Und die wie Diana Vreeland das Kunststück vollbracht haben, sich vorbildlich in eine stilistische Marke zu verwandeln – oder köstlich an dieser Aufgabe gescheitert sind. Jede, egal ob jung oder alt, dick oder dünn, blond oder brünett, hat sich mit der Frage auseinandergesetzt: ,Wer will ich sein?‘ und nicht ,Wer bin ich?‘. Sie alle haben einen einzigartigen Dresscode, eine Formel, die ihre vermeintlichen Fehler nicht vertuscht, sondern betont.“
NEHMEN WIR ALS BEISPIEL IRIS APFEL. „Während deutsche Senioren selbst in Großstädten zu beiger Funktionskleidung und einfach-praktischen Dingen greifen, lautet die Devise der Upper-Eastside-Lady: Raus aus der Grauzone! Nach dem Motto „More is more, less is a bore“ behängt sich Iris Apfel tonnenweise mit Schmuck, trägt Türkis zu Rot und übermalt den Mund breit mit Signalfarben. Statt sich mit der Angst vor dem Altern zu beschäftigen, beschäftigt sich eine Iris Apfel lieber mit ihrem Look.“
Tea TimeDas Auge isst bei den entzückenden Kekskre-ationen von „Mein Keksdesign“-Gründerin 6WHSKDQLH�-XOLHWWH�5LQQHU�GHÀ�QLWLY�PLW��-H�QDFK�Kundenwunsch fertigt sie in hingebungsvoller Handarbeit die unterschiedlichsten Cookies. Das können gebackene Tischkärtchen für Hochzeiten, Deko-Objekte oder handbemalte Plätzchen für Kindergeburtstage sein. Für alle, die selbst kreativ werden möchten, bietet sie in Deutschland und Österreich diverse Workshops an (z. B. private Kekskurse zu Hause, ab 79 Euro p. P.). Ab Mai kön-nen die liebevoll dekorierten Kekse auch online bestellt werden. meinkeksdesign.de
IN SEINEM BUCH „DRESSCODE“ ENT-SCHLÜSSELT WOLFGANG JOOP
DEN STIL DER AUFREGENDSTEN FASHIONISTAS UND ZEIGT, WIE MAN SICH TYPGERECHT IN SZENE SETZT (GRÄFE UND UNZER VERLAG, 16,99 EURO)
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 23
GUTE BASIS SO CHIC KANN EIN
OUTDOOR-TEPPICH AUS WETTER-
FESTEM KUNSTSTOFF AUSSEHEN!
DESIGNER KARIM RASHID ENT-
WARF DAS MODELL „YOU AND ME“
(FOTO) AUS DER RUG-KOLLEKTION
VON VONDOM, UM 1200 EURO
GRÜNDE5… WARUM WIR DIE NEUE UHR „CLÉ
DE CARTIER“ VON CARTIER LIEBEN
Weil sie das Zeug
zum Klassiker hat
Schlichte Linienführung trifft
auf fortschrittliche Technologie
Einziges auffälliges Merk-
mal ist die große Krone, die
an einen Schlüssel erinnert
Es gibt drei Damen- und zwei Herrenmodelle, ab 16 800 EuroSchmiegt sich toll
ums Handgelenk
HÖHEN-FLUGMit 50 ungewöhnlichen Rezepten zeigt der junge Sternekoch Michael Kam-mermeier, Küchenchef des Wiesbadener Gour-metrestaurants „Ente“, in seinem gleichnamigen Kochbuch (Tre Torri, 49,90 Euro), wie vielseitig VLFK�GDV�(GHOJHÁ�JHO�zubereiten lässt. Ente als Appetizer, Nobel-Fast-Food oder ganz klassisch als Braten: fein!
DRESS TO IMPRESS Mit diesen Accessoires erregen Sie am Beach Aufsehen!
BIKINI MIT HÄKEL-
BORTE, VON M MIS-SONI, UM 240 EURO
IPHONE-HÜLLE VON
STELLA MCCARTNEY, ÜBER REYERLOOKS.
COM, UM 45 EURO
ZAUBERT EINE TRAUMFI-
GUR: BADEANZUG VON
HERMÈS, UM 380 EURO
AUFBLASBARE TASCHE VON
MOSCHINO, ÜBER MON
NIERFRERES.DE, UM 455 EURO
FRANSEN, VON RO-CHAS, UM 600 EURO
SONNENBRILLE VON MIU MIU, UM 335 EURO
DEKORATIV: STROHHUT VON TSU-MORI CHISATO, UM 350 EURO
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WELCOME
24 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
1 Sorgt auf jedem Event für eine Extraporti-
on Glamour: hier bei den Film Independent
Spirit Awards in Santa Monica im Februar
dieses Jahres in einem kleinen Schwarzen des
australischen Labels Bec & Bridge 2 Scarlett
Johansson kann auch singen. Und das ziemlich
gut. Der aktuelle Beweis: Auf Youtube läuft der Track „Candy“, den sie mit ihrer
neuen Girlgroup The Singles eingespielt hat 3 Bei allem Medienrummel, das
Privatleben ist Scarlett Johansson heilig: Deshalb heiratete sie den französischen
Journalisten Romain Dauriac unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Auch die Geburt
der gemeinsamen Tochter Rose Dorothy blieb überwiegend Blitzlichtgewitter-frei
1 Den César-Ehrenpreis 2014 nahm die
US-amerikanische Schauspielerin in einem
eleganten nachtblauen Hosenanzug von
Dior entgegen 2 Zarte Erscheinung:
Scarlett Johansson in einem mintfarbenen
Seidenorganza-Kleid von Roland Mouret
3 Alles auf Rot: Bei der Filmpremiere von
„Captain America: The First Avenger“ trug
sie zum Anzug in ihrer Lieblingsfarbe ein
schwarzes Seidentop. Alles von Michael
Kors 4 Casual Cool: Die Schauspielerin
kombiniert zum Max-Mara-Mantel bestickte
High Heels von Jimmy Choo 5 Portrait of a
Lady: Für ihren Red-Carpet-Auftritt bei der
diesjährigen Oscarverleihung wählte die
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Statement-Kette von Versace
SO SMART
STILSICHER
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Hollywood liegt der Golden-Globe-Gewinnerin zu
Füßen, und auch die Bretter des Broadway hat sie
erobert. Mehr geht nicht? Doch! Unser Covermodel
SCARLETT JOHANSSON ist inzwischen stolze Mutter
und überzeugt bei Events als Fashion-Ikone
IN JEDER ROLLEEIN STAR
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Iconic Rings……set in 18K gold with diamonds
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26 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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CHARME OFFENSIVE
Sanduhr-Kleider, tellerweite Röcke, Retro-Bikinis
und mondäne Accessoires: Der FIFTIES-LOOK ver-
strömt feminines Flair und zeigt sich diese Saison
in markantem Schwarz-Weiß
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FILM „SABRINA“ (1954) KLEIDER VON HUBERT DE GIVENCHY
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28 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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Exotische Blüten, DSCHUNGEL-PRINTS
und jede Menge leuchtende Farben: Dieser
Sommer wird tropisch
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30 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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DIE SCHUBLADEN DER KOMMO-
DE „RODEO DRIVE“ SIND MIT
PYTHONLEDER UMMANTELT.
DESIGNT VON PHILIPPE DELZERS
VON ELITIS, UM 14 100 EURO
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FASHION-PORTRÄT
BRAVISSIMO! Januar 2015: Der Modemagier genießt den Applaus am Ende seiner Haute-Couture-Show Armani Privé in Paris
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 33
DER ARMANI-
CODE
smart, bodenständig, gelassen und stets per-
fekt gekleidet: Giorgio Armani ist durch und
durch Ästhet und zweifellos der beste Bot-
schafter seines Imperiums. Der 80-jährige
Selfmademan ist seit Gründung des Labels
1975 alleiniger Eigentümer des fi nanziell un-
abhängigen internationalen Modeunterneh-
mens. Eine erstaunliche Tatsache, gibt es doch bei den meisten
anderen Luxuslabels stets einen Creative Director sowie einen
geschäftsführenden Manager. Selbst Karl Lagerfeld arbeitet un-
ter Vertrag. Armani hingegen macht beides. Genau genommen
ist er über jedes Detail seines Multimilliarden-Labels informiert.
Kein Outfi t schaff t es ohne seine Zustimmung auf den Laufsteg.
Auch was die Inszenierung der Modenschauen, Werbekampa-
gnen, den Einzelhandelsabsatz und seine 13 Fabrikstätten be-
triff t, behält er es sich vor, über alles die Kontrolle zu haben.
Fragt man den Designer, ob er schon in jungen Jahren ein Fai-
ble für die Fashion-Branche hatte, überrascht seine Antwort:
„Ehrlich gesagt hätte ich nie gedacht, dass ich mich eines Tages
besonders für Mode interessieren
würde. Ich wollte Arzt werden.“
Doch es kam anders: Als Medizin-
student landete Giorgio Armani
in einem militärischen Kranken-
revier. Diese Erfahrung war derart
ernüchternd, dass er seinen Traum
von einer Karriere als Arzt auf-
gab. 1957 zog er mit seiner Familie
nach Mailand und bewarb sich im
„Das maßgeschneiderte
Jackett wird nie aus der
Mode kommen. Es
ist wandlungsfähig und
Teil eines wichtigen
sozialen Codes.“
Kaufhaus La Rinascente um einen Job in der Werbeabteilung.
„Anfangs unterstützte ich die Schaufensterdekorateure, dann
beaufsichtigte ich deren Arbeit, und zum Schluss assistierte ich
den Einkäufern“, erinnert sich Armani.
Einige Jahre später wurde die Modebranche auf den damals
27-Jährigen und seinen ausgeprägten Sinn für Ästhetik aufmerk-
sam. Armani ging daraufhin 1964 beim Couturier Nino Cerruti
an Bord. Acht Jahre lang entwarf er die Herrenkollektion, lernte
das Zeichnen und alles über edle Stoff e. Aber er wollte mehr:
„Ich begann darüber nachzudenken, wie man das Altväterliche
und Bügelfaltenhafte des traditionellen Schneiderhandwerks
hinter sich lassen kann, ohne lächerlich zu wirken.“ Aus diesem
Gedankenspiel wurde schlussendlich eine Mode-Revolution:
1975 trat Giorgio Armani, unterstützt von seinem Lebenspart-
ner und Seelenverwandten Sergio Ga-
leotti, mit der Gründung seines La-
bels seine eigene Reise ins Universum
der Mode an. Armanis Anzüge waren
für ihre elegante
Form bekannt, ka-
men aber ohne
steife Einlage und
dicke Polster aus.
Dank des fantas-
tischen Materials
und eines ausge-
klügelten Schnitts
konnte das Ja-
ckett von den
Er ist so etwas wie der Ruhepol in der quirlig-
exzentrischen Branche: GIORGIO ARMANI steht
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Modegeschichte geschrieben und das Celebrity-
Dressing erfunden. Dieses Jahr feiert er sein
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1 Giorgio Armani mit seiner Mutter Maria und Schwester Rosanna. Vorn (v. l.) sein Neff e Andrea und die Nichten Roberta und Silvana, die alle im Unternehmen tätig sind (1997) 2 Am Strand in Rimini: Armani und seine Mutter (1939)
PRIVATE EINBLICKE
Cooler Schnappschuss von 1982: der Designer mit Models
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Inbegriff für „Powersuits“. Gera-
de Managerinnen dienten seine
Anzüge als eine Art Rüstung,
die ihnen Stärke, Autorität und
somit Erfolg in der Männerwelt
verschaff te.
Inzwischen ist der Meister der
subtilen Eleganz fast mehr
für seine stilvoll-glamouröse
Abendmode bekannt. Das
mag zum einen daran liegen,
dass man bei jedem wichtigen
Event mindestens eine Armani-
Robe über den roten Teppich
schweben sieht. Zum anderen
erweiterte der Designer 2005
als 71-Jähriger sein Kollek-
tionsportfolio (bislang gab
es die Linien Giorgio Armani,
Emporio Armani, Armani Collezioni, AJ
Armani Jeans, Armani Casa ...) um
die Haute-Couture-Linie Armani
Privé. Die wird nicht in der Mai-
länder Firmenzentrale, im von
Tadao Andõ designten Teatro
Armani präsentiert, sondern
in Paris. Wie gewohnt bleibt
der Designer auch hier seinem
Markenzeichen, dem „armanies-
ken Understatement“ treu: Seine
Couture-Kreationen sind nie
übertrieben oder exzentrisch.
Im Fokus stehen natürlicher
Luxus sowie subtile Details.
Giorgio Armani formuliert es so:
„Meine Vorstellung von Stil und
Geschmack ist seit Beginn meiner
Karriere die gleiche geblieben. Ich
bringe meine tiefe Wertschätzung
von Simplizität und Linearität
zum Ausdruck.“ Sein langjähriger
Weggefährte Valentino Garavani
Schultern aus am Körper herablaufen. Das mag
heutzutage nicht mehr wirklich spektaku-
lär klingen, war jedoch der Startschuss für
Armanis triumphale Karriere.
1980 folgte der nächste Coup mit Paul
Schraders Kultfi lm „American Gigo-
lo“. In den Hauptrollen: Hollywood-
Newcomer Richard Gere, der als moder-
ner Dandy seinen Durchbruch feierte
– und Armanis coole Hemden und
Anzüge, die kosmopolitische Eleganz
ausstrahlten und ihn international be-
kannt machten. Fortan war sein Name der
FASHION-PORTRÄT
FASHIONDAMALS …
„Ich glaube
daran, dass meine
Mode den
Menschen ein
besseres Bild von
sich selbst
schenken kann
– sodass sie
selbstbewusster
und glücklicher
sind.“
1 Fotostrecken aus der MADAME von 1994 und 1995 2 Der Erfi nder des Casual Chic 1980 in seinem Atelier 3 Stilvorbild: Die italienische Schauspielerin Isa Miranda (1905–1982) mischte gekonnt weibliche und männliche Modeelemente und sorgte durch das Tragen von Hosen und Hüten für Furore 4 Streifen feiern in Armanis Kollektionen regelmäßig ein Comeback. Hier ein Runway-Look von Giorgio Armani vom Herbst/Winter 2004
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 35
… UND HEUTE
1 und 4 Vor wenigen Wochen zeigte der Designer im Teatro Armani seine Herbst/Winter-Mode für 2015/16.Fotos: Backstage-Impressionen von der Emporio-Armani-Show 2 Meister & Models: Abschlussfoto der Frühjahr/Sommer-Show 2015 3 Fließende Muster: brandneuer Herbst/Winter-Runway-Look von Giorgio Armani
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Filmdiven Ingrid Bergman und Isa Miranda – inspi-
rierte den Designer zeitlebens. „Auch wenn meine
Mutter nicht viel Geld für Kleider hatte, so hatte sie
doch ihren eigenen, sehr persönlichen Stil. Sie pickte
sich aus der Mode heraus, was sie interessant fand, und
ignorierte Trends, die sie nicht mochte.“
Neben seiner Mutter Maria sind Asien, die Dreißiger-
jahre und das Kino wichtige Inspirationsquellen des
Designers. Apropos Kino: Von 1980 bis heute
hat der große Mann des stilvollen Understate-
ments für rund 210 Filme die Kostüme
designt, unter anderem für „Th e Un-
touchables“ und „Pulp Fiction“, „Ocean’s
12“ und „Ocean’s 13“ sowie „Th e Wolf
of Wall Street“. Darüber hinaus stattete er
zahlreiche Popstars aus, angefangen bei
Alicia Keys bis hin zu Sting. Kein
Wunder also, dass Giorgio Armani zu
vielen berühmten Persönlichkeiten ein
freundschaftliches Verhältnis pfl egt. Der Designer
erzählt mit Blick zurück: „In den 1980er-Jahren gab
es noch kein Celebrity-Dressing. Die Schauspieler
fi ngen erst an, sich zunehmend auch außerhalb des
sieht es ähnlich: „Ich habe Giorgio immer bewundert und seine
persönliche Vision geteilt. Er hat sich nie von Trends oder der
Presse beeinfl ussen lassen. Er ist seinem eigenen Stil treu geblie-
ben. Mehr noch, er ist sich selbst treu geblieben und hat nie
das Bedürfnis verspürt, nach der gerade angesagten Coolness zu
suchen.“
Auch was seinen Lifestyle betriff t, setzt der 80-jährige Italiener
auf Beständigkeit: Armani besitzt 42 nachtblaue Shirts – „sie
sind für mich zu einer Art Uniform geworden“. Seinen Tag be-
ginnt er immer mit einem 30-minütigen Workout – „das gibt
mir Energie und versetzt mich in gute Laune“. Sein größter
Luxus sind seine Ferienhäuser in Portofi no, Saint-
Tropez und Antigua sowie seine Jacht
„Maìn“, die den Spitznamen seiner Mut-
ter trägt. Die spielte eine große Rolle in
Armanis Leben. Ihr außergewöhnliches
Stilbewusstsein – optisch ähnelte sie den
FASHION-PORTRÄT
„Warum ich
Armani trage? Weil
er Klasse und
klassische Schnitte,
die immer passen,
vereint, .“
KÖNIG DES GREIGE
Der Designer mit der Vorliebe für Grau gilt als Erfi nder der Greige-Töne. Die schönste Nichtfarbe, ein Mix aus Grau und Beige, taucht sowohl in seiner Mode als auch in seinen Interior-Kollektionen regelmäßig auf. Rechts: Ein aktuelles Sommer-Outfi t von Giorgio Armani
DIE PRE-FALL-KOLLEKTION
Ab Juni erhältlich: Die Pre-Fall-Kollektion 2015/16 – eine Kombination aus cooler Daywear, elegant-raffi nierten Business-Looks und glamouröser Abendmode
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36 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
LAUREN HUTTON
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1 Glücksbringer: Richard Gere raubte den Zuschau-erinnen als „American Gigolo“ (1980) in Armanis Kreationen den Atem – und beide wurden über Nacht zu Stars 2 Für den Th riller „Wer ist Hanna?“ stattete der Designer Cate Blanchett mit Kostümen aus 3 Genie-ßen den Sommer in Pantelleria: Giorgio Armani und Lauren Hutton Anfang der Neunzigerjahre
Sets zu zeigen.“ Nicht immer mit der nötigen modischen
Geschmackssicherheit, wie die „Worst Dressed“-Listen
aus dieser Zeit beweisen.
Armani leistete wieder einmal Pionierarbeit und verwan-
delte Schauspielerinnen in Diven. Ob Cate Blanchett,
Katie Holmes oder Sophia Loren, sie alle verlassen sich
nach wie vor auf den Maestro und vertrauen
ihm bedingungslos. „In Armani geht meine
Identität nicht verloren. Oft trage ich nicht
einmal Schmuck. Und ich habe eine wun-
derbare Zeit, weil alles perfekt sitzt und
nichts rutscht“, so Glenn Close. Auch
Michelle Pfeiff er schwärmt: „Sei-
ne Kreationen erwachen zum
Leben, sobald ich sie anziehe.
Ich denke, Giorgios Philoso-
phie ist es, dass seine Kleider die
Persönlichkeit einer Frau ergänzen
und nicht übertönen sollen.“
Gut, dass Armani nicht ans Aufhö-
ren denkt. Er eröff net neue Stores,
Hotels und Ende April die „Ar-
mani Silos“. Anlässlich des 40.
Jubiläums seines Imperiums
schenkt er der Stadt Mailand
eine Art Kulturzentrum. Ar-
mani selbst bezeichnet es als
„seine Tate Gallery“, doch
im Grunde genommen ist
es ein Denkmal für die
Ewigkeit, die sein (Mo-
de-)Leben spiegelt.
DER SCHNEIDER DER STARS
„Mit Cate Blanchett
zu arbeiten ist ein
Highlight für mich.
Sie ist eine groß-
artige Schau-
spielerin und eine
Fashion-Ikone von
Weltklasse.“
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38 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
GROSSELIEBE
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cleanem Weiß machen sich ausgehfein. Mit schönen Details wie
Gliederketten, als Crossbody Bags oder in Kuvertform
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RIEMEN, VON FENDI, UM 1800 EURO
40 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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CLOSE-UP
LANG LANGEr spielte für die Queen und eröffnete die Olympischen Spiele
in Peking: Der STARPIANIST ]lKOW�]X�GHQ�HLQÁ�XVVUHLFKVWHQ�
Persönlichkeiten weltweit. Hier 10 sehr persönliche Statements
1MUSIK Natürlich liebe ich klassische Musik über
alles, aber ich bin auch ein großer Jazzfan. Zum
Relaxen gibt es nichts Besseres. Beim Autofahren
muss es allerdings Hip-Hop sein, z. B. Kanye West
oder Jay-Z, seine Kompositionen sind echt cool.
2 DISZIPLIN … ist der Schlüssel zum Glück. Ohne sie kann man
– gerade in der Musik – nichts erreichen. Meinem Vater habe ich
viel zu verdanken. Er hat mich, auch wenn er dabei sehr starken Druck
ausgeübt hat, gelehrt durchzuhalten – und dass nichts unmöglich ist. Das
hat mir sehr geholfen, tief in meinem Herzen Vertrauen aufzubauen.
3GEDULD Im Vergleich zu vor zehn Jahren bin ich ruhiger gewor-
den. Doch als geduldige Person würde ich mich nicht bezeichnen.
4ANSPORN Ich liebe es, neue Dinge zu kreieren oder Dinge, die
bereits existieren, neu zu interpretieren. Das Üben allein würde
mir als Motivation nicht ausreichen. Das Schlimmste, was passieren
kann, ist Langeweile. Und die kommt auf, wenn die Kreativität einge-
schränkt ist. Aber ich möchte mich nicht nur mit der Musik, sondern
auch mit der Gesellschaft verbinden. Je mehr man weiß, umso besser
kann man die Welt auf unterschiedliche Art und Weise sehen.
5 PARFUM Ich wollte schon immer einen Duft kreieren, dachte aber,
es sei eine abstruse Idee. Umso mehr habe ich mich über Barbara
Le Portz’ Anfrage gefreut. Die Entwicklung dauerte ganze zwei Jahre.
6 LEBENSKONZEPT Im Leben geht es darum, allen Kulturen
gegenüber offen zu sein, sich auf Menschen einzulassen. Neue
Ideen, die die Welt bereichern, können erst entstehen, wenn man sich
mit jemandem verbündet. Denn egal wie genial jemand ist, er braucht
ein Gegenüber, um sein ganzes kreatives Potenzial umzusetzen.
7 NACH EINEM KONZERT … brauche ich keine aufregende Party-
nacht. Meistens bleibe ich im Hotel. Hier kann ich einfach ich sein,
im Internet surfen und Energie tanken. Zum Entspannen sind Massagen
unentbehrlich. Durch das viele Reisen werden die Muskeln steif, und
das ist der Untergang. Ein Konzertpianist lässt sich mit
einem Rennfahrer vergleichen – egal wie müde du bist,
du musst funktionieren und brauchst alle Kraft.
8 HOTEL Jeden dritten Tag verbringe ich in einer
anderen Stadt. In den Hotels steht jeweils ein
Steinway-Flügel für mich bereit. Allerdings darf nur zu be-
stimmten Zeiten gespielt werden, damit niemand gestört
wird. Nicht alle lieben meine Musik. Mein Nachbar in
New York beklagt sich des Öfteren. Als er wissen wollte,
was für ein Stück ich spiele, antwortete ich ihm: Chopin.
Woraufhin er Shopping verstand, was erklären könnte,
warum er mit klassischer Musik nichts anfangen kann.
9 NEW YORK … ist genauso wie Peking meine Hei-
PDW��+LHU�EHÀ�QGHW�VLFK�DXFK�PHLQH�)RXQGDWLRQ��GLH�
die nächste Musikergeneration motivieren und inspirieren
soll. In Shenzhen und Chongqing gibt es außerdem die Lang Lang Music
World und seit Februar auch eine in Shanghai.
10AUSZEIT Im Sommer nehme ich zwei Monate Urlaub, aber
nicht am Stück. Ich verbringe drei Wochen mit meiner Familie
und Freunden in einem Resort, dann geht es erst mal wieder ans Üben.
WOHLFÜHLEN 3 NEW YORK IST LANG
LANGS ZWEITE HEIMAT
4 ENTSPANNUNGSMO-
MENTE: DER PIANIST
LIEBT GRÜNEN TEE
DER VIRTUOSE MIT SEINEN ELTERN
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MUSIK-LIAISONS 1 MIT DEM R & B-
SÄNGER JOHN
LEGEND HAT DER
32-JÄHRIGE SCHON
ZUSAMMEN GESPIELT
2 VON JAY-Z IST
LANG LANG FAN
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SEIN KOSMOS 1 PEKING IST FÜR
LANG LANG LEBENSMITTELPUNKT.
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MEIN LOOK
42 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Yes!��'(5�/22. Mein perfektes Frühlings-RXWÀ�W��,P�)RNXV�VWHKW�JDQ]�NODU�GHU�gestreifte Mantel. Die Kombination mit Weiß ist großartig – sie lässt ihn strahlen und stiehlt ihm nicht die Show. Was ich besonders an diesem Look liebe: die VRIWHQ�*HZU]W|QH�PLW�HLQHU�3ULVH�%ODX��
��&/(9(5�.20%,1,(5(1 Der Mantel sollte auf jeden Fall das Key Piece GHV�2XWÀ�WV�EOHLEHQ��:HL��XQG�KHOOH�'HQLPVWRIIH�EOHLEHQ�GH]HQW�LP�+LQ�tergrund und machen den Look toll für den Alltag. Für den Abend: einfach HLQHQ�VFKPDOHQ�VFKZDU]HQ�-XPSVXLW�GUXQWHU]LHKHQ��9ROONRPPHQ�
��$&&(662,5(6�'LHVHV�2XWÀ�W�EUDXFKW�gar nicht viel Beiwerk. Goldener 6FKPXFN�HUJlQ]W�GLH�1DWXUW|QH�GHV�0DQWHOV��7DVFKHQ�XQG�6FKXKH�GUIHQ�die Farbe des Darunters wieder aufnehmen. Apropos: Sowohl Flats als DXFK�+LJK�+HHOV�VLQG�HUODXEW��8QG�EHL�den Taschen funktioniert von Clutch ELV�6KRSSHU�MHGH�GD]X��QXU�XQLIDUEHQ�und gradlinig sollte sie sein.
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��+,33,(�*,5/�=X�ZLOGH��ORFNLJH�+DDUH��indianischer Schmuck oder gar Fransen lassen einen verkleidet wirken. Mit eleganter Großstadtlady hat das dann OHLGHU�JDU�QLFKWV�PHKU�]X�WXQ�
POST ,7�In Hamburg köstlich italienisch speisen und gleichzeitig Kunst genie-ßen? Im „Pane e Tulipani“ am Klosterwall 23 geht das – weiß Susanne Stefanski. Ihr Tipp: Trüff elpasta aus dem Parmesanlaib. He
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inspiriert. Diesmal ein eleganter Boho-Style von
+(50Ë6��:LH�PDQ�LKQ�QRFK�OlVVLJHU�WUDJHQ�NDQQ��
erklärt Schmuckredakteurin Susanne Stefanski
LADY COOL
44 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Vielleicht liegt es an ihrer sympathisch offenen
Art und ihrer makellosen Schönheit, dass Brooke
Shields einem ein Lächeln auf die Lippen zaubert.
Oder daran, dass man sie schon so lange kennt.
Seit ihrem Film „Pretty Baby“ 1978 gehört sie zu
unserem Leben. Unvergessen auch – zwei Jahre
später – die Rolle der Gestrandeten in „Die Blaue
Lagune“ sowie der Jeans-Werbespot, mit dem die
damals 15-Jährige für Aufsehen sorgte. Der sexy-
provokative Slogan ist legendär: „Weißt du, was zwischen mich
und meine Calvins kommt? Nichts!“ Ende Mai wird Brooke
Shields nun 50 – und kehrt in die Fashion-Welt zurück, als Ge-
sicht für mytheresa.com (ab 15.4.). Was in all den Jahren dazwi-
schen geschah? Nach einer Kurzehe mit Tennisstar Andre Agassi
heiratete sie 2001 den Drehbuchautor Chris Henchy. Die beiden
haben zwei Töchter: Rowan, 11, und Grier, 9. In den letzten Jah-
ren spielte die Schauspielerin und Produzentin vor allem in TV-
Serien wie „Two and a Half Men“, „Nip/Tuck“ und „Lipstick
Jungle“ und stand im Musical „Addams Family“ auf der Bühne. Wir
sprachen mit ihr über Mode und Stil.
MADAME: Haben Sie sich schon als Teenie für Mode begeistert?
BROOKE SHIELDS: Da meine Mutter Fotomodell und Schauspie-
lerin war, bin ich mehr oder weniger in der Fashion-Industrie
vgroß geworden. Mode war einfach selbstverständlich und um-
gab mich immer. Allerdings kann ich nicht behaupten, dass ich
dadurch ein tolles Gespür für Mode und Stil entwickelt hätte.
Denn damals habe ich mein Leben damit verbracht, die Vorstel-
lungen der Stylisten oder die Rolle, die mir zugedacht war, zu
erfüllen. Das war auch ein Grund, warum ich mich später sogar
für viele Jahre vom Modezirkus verabschiedet habe. Heute kann
ich von mir sagen, dass ich ein Fashion-Fan bin. Ich mag nicht
jedes Detail und auch nicht jeden Style, aber spezielle Stücke.
MADAME: Ihre Mutter war quasi Ihr Coach, hat sie Sie auch in
Sachen Mode beraten?
BROOKE SHIELDS: Die Beziehung zu meiner Mutter war be-
kanntermaßen speziell. Sehr früh hat sie mir beigebracht,
mich unkonventionell, fast exaltiert zu kleiden. Wir hatten ein
WONDER WOMANKinderstar, Model, Schauspielerin,
Buchautorin: BROOKE SHIELDS hat unser
Leben auf vielen Ebenen begleitet.
Jetzt wird sie 50
IHR STYLE Brooke Shields hat ein Faible für klare Linien und subtile Details. Kleid von Edun, Armreife von Balenciaga, beides über mytheresa.com, Ringe: privat
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 45
FASHION-INTERVIEW
turbulentes Leben, haben viel zusammen gelacht, aber es gab auch
genug Momente, in denen sie mich zum Weinen gebracht hat.
MADAME: Wie war das für Sie, in dieser Glamourwelt aufzuwachsen?
BROOKE SHIELDS: Früher hatte ich das Gefühl, ständig auf Achse
sein zu müssen. Ich fand das „Studio 54“ toll, weil ich für mein
Leben gern tanze. Es war eine fabelhafte Zeit und meine ganz
persönliche Art, Glanz und Glamour zu leben.
MADAME: Wenn Sie auf Ihre langjährige Modelkarriere zurück-
blicken, an was erinnern Sie sich besonders gern?
BROOKE SHIELDS: Als ich in den 80er-Jahren mit dem Modeln
begann, ging alles rasend schnell. Die Mode war damals un-
glaublich bunt, und plötzlich war auch ich, durch die Calvin-
Klein-Kam pagne, ein großer Teil der Modewelt. Absolut un-
vergesslich sind einige sehr besondere Momente, wie z. B. die
Shootings mit Francesco Scavullo und Bruce Weber. Beide sind
große Ausnahmetalente, und die Zusammenarbeit war unkom-
pliziert und sehr angenehm.
MADAME: Sie sind das neue Ge-
sicht der Kurzfilmreihe „Mytheresa
Women“. Wie fühlt sich das an und
inwiefern können Sie modisch Ihre
Persönlichkeit zum Ausdruck bringen?
BROOKE SHIELDS: Natürlich fühle ich
mich geehrt und geschmeichelt, Teil
dieses Projekts zu sein. Mehr noch,
es ist für mich fast so etwas wie ein
Fashion-Ritterschlag. Denn ich folge
auf so inspirierende, talentierte Frauen wie Diane Kruger, Alexa
Chung und Victoria Beckham. Ansonsten lerne ich gerade, mich
mehr meiner Persönlichkeit entsprechend zu stylen und weniger
darauf zu achten, wie ich in den Augen anderer aussehen sollte.
MADAME: Gibt es ein Kleidungsstück, das Ihre Persönlichkeit am
besten unterstreicht?
BROOKE SHIELDS: Ein simples, klassisch geschnittenes Kleid in
Schwarz oder Weiß ist ideal. Es spiegelt meine Persönlichkeit und
lenkt nicht von ihr ab. Außerdem bin ich ein großer Fan von
Lederjacken, weil man sie bei jeder Gelegenheit tragen kann. Sei
es tagsüber zu einem legeren Outfit oder abends in Kombination
mit einem tollen Kleid oder Rock und High Heels.
MADAME: Wie würden Sie Ihren Look beschreiben?
BROOKE SHIELDS: Das wechselt immer wieder. Ich muss aber zu-
geben, dass ich froh bin, für jede Gelegenheit eine Art Uniform
zu haben. Momentan trage ich fast immer ein kleines Schwarzes
von Prada. Aber natürlich finden sich in meinem Schrank auch
viele Kleidungsstücke ganz anderen Stils.
MADAME: Shoppen Sie lieber online oder in der City?
BROOKE SHIELDS: Es ist toll, beide Möglichkeiten zu haben.
Online-Shopping ist nun mal easy und angenehm, gerade wenn
man keine Zeit hat. Außerdem führen die meisten Online-
Shops, wie z. B. mytheresa.com, großartige Designernamen, die
man teilweise in den Läden gar nicht kaufen kann. Ich genieße
es aber auch, in der Stadt gemütlich einzukaufen. Das ist Qua-
lity Time für mich, die ich mir gönne.
MADAME: Wer sind Ihre Lieblingsdesigner?
BROOKE SHIELDS: Ich liebe Stella McCartney und bewundere
einfach alles von Balenciaga.
MADAME: Schöne Frauen werden oft unterschätzt. Wie sehen Sie das?
BROOKE SHIELDS: Ich denke, dass viele schöne Frauen inzwi-
schen bewiesen haben, was in ihnen steckt. Wichtig ist natürlich
eine gute Ausbildung und dass man sich und seine Fähigkeiten
richtig einzuschätzen und einzusetzen weiß. Heutzutage haben
wir Frauen mehr Möglichkeiten und sollten keine Angst davor
haben, Chancen auch zu nutzen. Allerdings muss man manch-
mal auch den Mut aufbringen, für seine Rechte zu kämpfen.
MADAME: Sie sehen so aus, als würden Sie viel Sport treiben. Oder
was ist das Geheimnis Ihrer tollen Figur?
BROOKE SHIELDS: Ich trainiere in der
Tat viel, schließlich bin ich keine
zwanzig mehr. Man kann die Zeit
nicht aufhalten, deshalb sage ich mir
immer wieder: Du lebst jetzt, und
jetzt siehst du gut aus. Also lass es dir
gut gehen, freu dich – und tu was für
deinen Körper.
MADAME: Sind Sie für Ihre Töchter
eine Fashion-Ikone?
BROOKE SHIELDS: Meine Töchter in-
teressieren sich immer mehr für Mode. Es ist toll, mitzuerleben,
wie sie ihren eigenen Stil erforschen, und ihnen dabei beratend
zur Seite zu stehen. Meine elfjährige Tochter Rowan liebt es,
wenn ich mich chic mache und so aussehe, als wäre ich gerade
einer Plakatwand entsprungen. Wenn ich die Kinder zur Schule
oder zum Sport bringe, bin ich nämlich meistens ohne Make-up
unterwegs und trage Jeans und ein weißes T-Shirt.
MADAME: Was ist für Sie das Schönste am Muttersein?
BROOKE SHIELDS: Ich bin überglücklich, zwei Töchter zu haben.
Da ich selbst eine schwierige Kindheit erlebt habe, versuche ich, die
beste Mutter für sie zu sein und ihnen so viel Liebe zu geben, wie
ich kann. Am Herzen liegt mir vor allem, dass die beiden nicht so
sehr auf Äußerlichkeiten achten, sondern mehr auf ihr Inneres hö-
ren. Und ich erinnere sie immer wieder daran, dass sie einzigartige
Persönlichkeiten sind.
MADAME: Welche Projekte stehen in nächster Zukunft an?
BROOKE SHIELDS: Ich bin Schauspielerin, habe in TV-Serien
mitgewirkt, spät studiert und bin am Broadway aufgetreten.
Letztes Jahr habe ich ein Buch geschrieben, was eine neue, tolle
Erfahrung für mich war. Ich würde gern sagen, dass all das Teil
meines Masterplans war, doch dem ist nicht so. Es hat sich alles
so ergeben, deshalb bin ich mir sicher, dass schon bald ein neues
Projekt seinen Weg zu mir finden wird.
„KLAR, DASS ICH JEANS LIEBE. IN IHNEN BIN ICH
GROSS GEWORDEN – UND BERÜHMT.“
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SCHMUCK-TREND
46 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
1 Vergoldete Armspange „Saint Tropez“ mit Türkisen und Chrysoprasen, von Rona
Tilgner, um 2300 Euro 2 Armband in Roségold mit sechs Aquamarinen, von
Colleen B. Rosenblat, um 20 100 Euro 3 Armband „Mikado Flamenco Turquoise“ mit Türkisen, von Tamara Comolli, um 32 990 Euro 4 Ring aus Sterlingsilber mit einem Türkis, von Elsa Peretti für
Tiffany & Co., um 2000 Euro 5 Goldene Ringe „Nudo“ in drei Größen mit Topasen in unterschiedlichen Blautönen, von Pomellato, ab 1300 Euro 6 Ring „Freccia“ in Roségold mit Bergkristallen, unterlegt mit Türkisen, von Vhernier, um 4400 Euro 7 Roségold-Ring „Papyrus BY KIM“ mit einem tiefblauenTopas, von
Wempe, um 3975 Euro
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SUMMER FEELINGWenn die Haut von einer zartgoldenen
Bräune überzogen ist, dann ist ihre ganz große
Zeit: EDELSTEINE IN AQUAFARBEN
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Game of Thrones ist zurück.
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MODE-STYLING
SO FRESH!Wunderbar aussehen in jedem Alter: Wir zeigen, worauf es ankommt. Dieses Mal: die FARBE WEISS. Mal
cool, mal knallig kombiniert, machen helle Hemden, Hosen und Co. Lust auf die ersten Sommertage
ACCESSOIRES
Weiße Kunst-stoff brille mit verspiegelten
Gläsern, Porsche Design, um 195 Euro
Schultertasche aus Leder mit Pailletten-verzierung, Burberry
London, um 1300 Euro
Zehensandalen aus Satin mit Blockabsatz, Lanvin, um 495 Euro
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48 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Graues Sweatshirt mit Wölkchen-Aufdruck, von Margittes, um 100 Euro. Bluse aus Baumwollstretch-Popeline, von Marc O’Polo Pure, um 160 Euro. Kurze Viskose-Shorts mit gewelltem Saum, von Lala Berlin, um 230 Euro
30 +
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 49
40 +ACCESSOIRES
Weitschwingendes, waden-langes Kleid im Fifties-Stil
mit grünem Vichykaro, von Michael Kors, um
2475 Euro. T-Shirt mit kleinem Stehkragen, von Acne Studios, um 130
Euro
Große Clutch aus Krokoleder mit goldenen
Klappver-schlüssen,
Aigner, Preis auf Anfrage
Seidentuch mit Leopardenmo-tiv, Hermès, um 335 Euro
Portemonnaie in Streifenoptik, Paul
Smith, um 345 Euro
Flache Zehensanda-len aus Kalbsleder, Hermès, um 630
Euro
Pilotenbrille mit Plexiglaseinsätzen, Dior, um 410 Euro
50 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
MODE-STYLING
Luftiger Mohair-Strickcardigan mit Perlmuttknöpfen, von Michael Kors, um 900 Euro. Trägertop mit Spitzeneinsatz im Dekolleté und einem Schößchen aus Spitze, von Marc Cain, um 230 Euro. Geschlitzter Faltenrock mit einem
Gürtel mit goldenen Ösen, von Agnona, um 1790 Euro. Bronzefarbene Schultertasche von Mulberry, über mytheresa.com, um 430 Euro
50 +
ACCESSOIRES
Henkeltasche mit farblich abgesetzten Lederaufsätzen, Tod’s, um 825 Euro
Halsreif mit Schmuckanhänger,
Marjana von
Berlepsch, um 898 Euro
Riemchensan-dalen aus Leder mit weißer Pla-teausohle, Ecco, um 125 Euro
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 51
ACCESSOIRES
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60 +Blazer mit schmalem
Schalkragen, von Sand
Copenhagen, um 460 Euro. Hemd mit Ziernäh-ten, von Prada, um 590 Euro. Elegante Smoking-
hose mit geradem Bein und seitlichem Satinstreifen, von Ports 1961, Preis auf Anfrage. Brokatgürtel mit fl oralem Muster, von Miu
Miu, um 200 Euro
Schnür-schuhe aus Lackleder, Christian
Louboutin,
um 575 Euro
Uhr „PanoMatic Luna“ mit 18 Dia-manten besetzt, Glashütte Original, um
17 200 Euro
Sonnenbrille aus Plexiglas, 7RPP\�+LOÀ�JHU� um 155 Euro
Blaugraue Schul-tertasche aus Leder, Chanel, um 2200 Euro
Haarband aus Seide mit Blüten-Print, Fendi,
um 120 Euro
52 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
FUNNY FACES
Diese Schmuckstücke machen GUTE LAUNE – durch ihr Design, ihre
zeitlos dezente Farbigkeit und ihre hochwertigen Materialien
SPOTLIGHT
1 Henkeltasche aus dreifarbigem Kalbs-leder, von Prada, um 1650 Euro 2 Quadra-tische Schultertasche mit stilisiertem Gesicht aus Vachetteleder, von Tory Burch, um 350 Euro 3 Collier mit Steinen aus Acryl und marmoriertem Harz, von Philippe Ferrandis, um 475 Euro
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54 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
LUNCH MIT ...
i n der altehrwürdigen „Kronenhalle“ bricht die Son-
ne durch die hohen Fenster zur Straße. Man hat
mir Martin Suters Stammplatz zugewiesen, einen
Vierertisch in einer lauschigen Ecke, die umrahmt
wird von Dürrenmatt-Zeichnungen. „Man muss ge-
nau hier sitzen“, wird er später sagen. Da, wo einst
James Joyce und Dürrenmatt selbst tafelten. Das
Interior ist edel: Lederbänke, schwere, weiße Tisch-
tücher, hohe Decken, große Bar, viel Messing, eine
Atmosphäre wie aus Suters „Allmen“-Krimis, in denen der Pro-
tagonist Johann Friedrich von Allmen mehr Wert auf einen ge-
diegenen Lifestyle als auf ein Plus auf seinem Konto legt. Die
Wände sind bemalt mit den Wappen der Zünfte, darunter hän-
gen in Sichtweite unseres Tisches ein Chagall, ein van Gogh,
ein Matisse. Im Stimmengebrumme und Besteckgeklappere
der wohlsituierten Klientel höre ich nicht, wie sich der Schrift-
steller dem Tisch nähert. Plötzlich steht er da in dunkelblauem
Mantel, streckt die Hand zur Begrüßung aus und komplimen-
tiert mich auf die Lederbank, die ich eigentlich ihm überlassen
wollte. „Sie sind heute der Gast“, sagt er mit einer leisen, freund-
lichen Stimme, gefärbt vom Singsang des Schweizerdeutschen,
das es mir im Laufe des Gesprächs ab und zu schwer macht,
ihn zu verstehen. Seit er sich entschlossen hat, nach 22 Jahren
mit seiner Familie wieder ganz nach Zürich zu ziehen, kommt er
Bei Bollito und einem
Cüpli Champagner
philosophiert der
SCHRIFTSTELLER
in der Zürcher
„Kronenhalle“ über
schlechte Werbung,
gute Unterhaltung
und Unabhängigkeit
MARTIN SUTER
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 55
oft in die „Kronenhalle“. „Hier fühle ich mich wohl, und nach
Hause sind es 15 Minuten Fußweg.“ Guatemala und Ibiza hat er
als Winterquartiere aufgegeben. Seine Tochter Ana ist jetzt acht
Jahre alt, da brauche sie eine gute Schule.
Martin Suter, 67, ist eine elegante Erscheinung, er trägt einen an-
thrazitfarbenen Anzug mit weißem Hemd und grauem Pullover
mit V-Ausschnitt, dazu eine schmale Krawatte. Seine Hände sind
zart, die Haare akkurat nach hinten gekämmt. Unter der Anzug-
jacke leuchten bunte Armbänder hervor, der einzige Bruch zum
Gentleman-Look. „Mit Mode beschäftige ich mich nicht, aber
mit Kleidung. Ich besitze sehr viele Anzüge“, sagt er, als wir über
seinen Stil sprechen. „Mein ältestes Paar Schuhe ist über 40 Jahre
alt. Handgenähte Qualität. Meinen ersten Maßkonfektionsanzug
hatte ich mit 18 Jahren.“ Und schon als Junge habe er Krawat-
te getragen. Kleidung zeige eben, wie ein Mensch sein wolle. Er
fragt, ob ich auch einen Cüpli, ein Glas Champagner, möchte, und
bestellt. Wir plaudern über gemeinsame Bekannte in der Schweiz
und bleiben bei Urs Rohner hängen, dem Präsidenten der Credit
Suisse. Dem dankt Suter in seinem neuen Buch „Montecristo“
dafür, dass er ihm bei seinen Recherchen über Banken zur Seite
stand. Der Roman, der Ende Februar erschien, rankt sich näm-
lich um einen Journalisten, der zufällig einem Bankenskandal auf
die Spur kommt. „Montecris to“ ist sein 13. Roman. Mit „Small
World“ gelang ihm 1997 ein Erfolgsdebüt als Romanautor, nach-
dem er sich mit seiner Kolumne „Business Class“ in der Schweizer
„Weltwoche“ und später im Magazin des „Tages-Anzeiger“ einen
Namen gemacht hatte. Darin beschrieb er 15 Jahre lang auf poin-
tierte und amüsante Weise die Managerklasse. Mit seinen Büchern,
Hörspielen, Theaterstücken und Drehbüchern ist er der erfolg-
reichste Schriftsteller der Schweiz und einer der Bestsellerautoren
im deutschsprachigen Raum. Im Herbst kommt die Verfilmung
von „Die dunkle Seite des Mondes“ mit Moritz Bleibtreu und
Nora von Waldstätten ins Kino. Für welches Buch er die meisten
Komplimente erhalte, frage ich. „Viele mögen ‚Small World‘, viele
‚Die dunkle Seite des Mondes‘, auch ‚Lila, Lila‘ und ‚Ein perfekter
Freund‘ – ich bekomme sehr gemischte Reaktionen. Bei ‚Die Zeit,
die Zeit‘ haben manche den Schluss falsch verstanden. Sie haben
geglaubt, die ganze Geschichte habe sich als Traum entpuppt. Das
finde ich ganz schlimm. Jetzt habe ich für die neueste Auflage den
Schluss ein wenig umgeschrieben, weil es mich sehr geärgert hat.“
Ein paar Mal ist schon der Kellner in weißer Kochjacke und -mütze
mit der Voiture vorbeigekommen und hat uns aufmunternd ange-
schaut, jetzt lüftet er die imposante Kupferhaube und zeigt seine
kulinarischen Schätze: Heute gibt es Bollito, verschiedene gekochte
Fleischsorten. Ziemlich deftig. Ich schaue noch mal in die Karte.
Bei allen Begrifflichkeiten, die sich schwer übersetzen lassen, hilft
Martin Suter weiter, erklärt, dass Balleronsalat mit einer Kalbswurst
gemacht wird, und zu meinem Hauptspeise-Favoriten, dem Zür-
cher Geschnetzelten, meint er, dass es vielleicht etwas zu reichhaltig
sei. Stattdessen empfiehlt er einen Nüsslisalat – also einen Feldsalat
– mit Ei. Er selbst nimmt das Bollito, dazu wird gemischter Salat
gereicht. Die Bürli, die Brötchen, die bereits in einem aneinander-
gebackenen Quartett auf dem Tisch liegen, sehen köstlich aus. Sie
haben das Krosse eines Baguettes und die Substanz eines Land-
brotes. Suter hält sich diszipliniert zurück. Ein paar Mal lässt er
während des Gesprächs fallen, dass man sich als „älterer Herr“ nicht
mehr alles erlauben könne. „Was nervt am Älterwerden?“, frage ich.
„Der körperliche Zerfall ist sehr ärgerlich. Ich mache Sport, aber
nur daheim. Diese Fitness-Sachen sehen ab einem gewissen Alter
immer lächerlich aus.“ Doch er kann dem Alter auch Positives ab-
gewinnen: „Man wird gelassener, hat nicht immer das Gefühl, man
verpasst was. Das geht mir aber schon lange so.“ Weniger entspannt
ist Suter, wenn es um seinen Erfolg geht. „Mein Ansporn ist immer,
mein letztes Buch zu übertreffen. Wenn man den Ehrgeiz nicht
hätte, dann würde was schieflaufen …“
In Zürich habe er sich schnell wieder eingelebt, erzählt er, sicher-
lich auch, weil er nie ganz weg war, immer eine Bleibe hier be-
halten habe. Auffällig sei allerdings, dass die Kinder jetzt ab dem
Kindergarten zuerst Schweizerdeutsch, nicht Hochdeutsch, lernen
müssten. „Ich komme aus der Nachkriegsgeneration, in der man
sein bäuerisches Hochdeutsch pflegte, um nicht für einen Deut-
schen gehalten zu werden.“ Den Vorteil seiner Herkunft sieht er
darin, dass er als Schweizer Schriftsteller gründlicher nachdenken
müsse, dass es eine Art eingebaute Entschleunigung gebe, weil
Deutsch doch immer eine fremde Sprache bleibe. „Wir müssen
uns jeden Satz zweimal überlegen. Bei manchen deutschen Autoren
habe ich das Gefühl, dass sie die Sprache so beherrschen, dass sie auf
die Feinheiten nicht mehr achten.“ Er sei ein langsamer Schreiber,
sagt er, acht Stunden am Tag sitze er diszipliniert an seinem Com-
puter. Eine spezielle Ordnung brauche er beim Schreiben nicht. Im
Gegenteil: Seine Frau Margrith Nay Suter, eine Architektin und
Mode-Desig nerin, würde eher die Hände über dem Kopf ob des
Chaos auf dem Schreibtisch zusammenschlagen. Äußere Unord-
nung, um die innere Ordnung zu finden? Suter ist ein klarer, redu-
zierter Schreiber, kein Freund von Adjektiven. „Er fängt seine Leser
mit schlanken, raffinierten Plots“, schrieb der „Spiegel“ über ihn.
Inspirieren ihn andere Schriftsteller, hat er Vorbilder? „Eher nicht.
Als junger Mann dachte ich, ich könne während des Schreibens
keinen anderen Schriftsteller mehr lesen, weil dieser sonst meinen
Stil beeinflussen würde. Das denke ich heute nicht mehr.“ Zur
„Deutsch bleibt
immer eine fremde
Sprache. Darum über-
lege ich jeden Satz
zweimal.“
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56 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
LUNCH MIT ...
Entspannung nimmt er gern romantische Dichter wie
Joseph von Eichendorff zur Hand. Ab und zu lernt er
eines der Gedichte auswendig. „Das ist gut für ältere
Herren“, schmunzelt er. Oder er hört Hörbücher. Das
lenke ihn weniger ab als ein anderes Buch. „Wenn ich
schreibe, lebe ich schon in der Welt des Buches, dann
gibt es die wirkliche Welt mit meiner Familie, da ver-
trage ich oft keine dritte.“
Gibt es ein Buch, auf das er neidisch ist, das er selbst
gern geschrieben hätte? Ohne nachzudenken antwor-
tet er: „Das Parfum.“ Suters Realismus gegen Süskinds
Surrealismus? Vielleicht bewundert man immer das,
was man glaubt, selbst nicht so gut zu beherrschen …
Gerade hat er den Amerikaner Don Winslow für sich
entdeckt: „Wenn ich nicht am intensiven Schreiben
bin, dann lese ich Winslow, einen Krimi-Autor, der
eine Saga über den mexikanischen Drogenkrieg und
die Rolle der USA darin geschrieben hat.“ Außerdem
mag Martin Suter – „etwas ganz anderes“ – Joseph
Roth, den österreichischen Journalisten und Schrift-
steller der 1920er- und 30er-Jahre.
Als der Champagner geleert ist, votiert er für Rot-
wein („Ich trinke nur Champagner und Rotwein“).
„Kennen Sie den Dieter Meier von Yello?“, fragt Suter
und meint damit eine Hälfte des Elektropop-Duos Yello aus der
Schweiz. „Er macht in Argentinien eine Rinderzucht und baut
Rotwein an. Den Cabernet gibt es hier als Hauswein.“ Ich frage,
ob der nicht ein bisschen stark sei für mittags. „Na ja“, lächelt er,
„argentinische Weine haben zwar weniger Sonne als spanische,
aber unter 14 Prozent Alkoholgehalt haben sie selten.“ Wir fach-
simpeln noch ein wenig über deutschen, österreichischen und
Schweizer Wein und wundern uns, dass dieser so selten auf Wein-
karten außerhalb des Landes steht.
Der Kellner erkundigt sich nach unserem Befinden und legt noch
mal nach: ein weiteres Stück Suppenfleisch für den Schriftsteller,
ein Nachschlag Rösti und Geschnetzeltes für mich. Auch die Che-
fin der „Kronenhalle“ schaut kurz nach dem Rechten, erzählt ei-
nen Witz auf Schweizerdeutsch, in dem sie ihre rundliche Figur
auf die Schippe nimmt, und macht dann weiter ihre Runde. Wir
kommen noch einmal auf Suters neues Buch „Montecristo“ zu-
rück, in dem Journalisten, Banker und Politiker recherchieren,
vertuschen und am Ende gemeinsame Sache machen. „Sind diese
Berufe die verhassten Kasten unserer Zeit?“, frage ich. „Nein, es
ist nur eine Geschichte, deren Kern ein Finanzskandal und dessen
Vertuschung ist. Dafür braucht man Journalisten als Protagonisten.
Meine Figur befindet sich in einem ständigen Konflikt zwischen
dem Anspruch, investigativen Journalismus zu machen, und der
Realität, dass leichtes Entertainment gefragt ist.“ Suter sagt, ihm
sei völlig klar, dass es Journalisten heute nicht mehr so gut gehe,
dass man sich seine Jobs nicht mehr aussuchen könne, geschweige
denn unabhängig sei. „Wer kann seinem Verleger oder Chefredak-
teur einfach sagen: Ich gehe jetzt zu einer anderen Zeitung, wenn
du meine Story nicht bringst?“ Genau das hatte Suter getan, nicht
wegen mangelnden Mutes des Chefredakteurs der „Weltwoche“,
sondern weil ihm dessen politischer Kurs nicht mehr gefiel. Er
nahm seine Kolumne und veröffentlichte sie fortan im Magazin
des „Tages-Anzeiger“. Heute kritisiert der Schriftsteller, dass Re-
daktionen zusammengelegt, verknappt, gestrichen würden. Man
solle auf Dutzenden Kanälen gleichzeitig kommunizieren. „Wer
kann da noch einen originellen Gedanken ersinnen?“ Stattdessen
würden die Marketing-Leute bestimmen, wofür Geld ausgegeben
wird. Suter selbst arbeitete während mehr als 20 Jahren immer wie-
der als Texter und Creative Director in der Werbung, bevor er sich
ganz auf die Schriftstellerei verlegte: „Die Werbebudgets und die
Honorare sind kleiner geworden, das erhöht die Abhängigkeit der
Werber von ihren Kunden und reduziert ihre kreative Unabhängig-
keit. Das Resultat sind dann diese kundenbestimmten, ideenlosen
Marketing-Kampagnen, von denen wir belästigt werden.“ Welche
Werbeslogans hat er gerade positiv in Erinnerung? „Mir fällt bloß
auf, dass die Werbung heute nur noch selten unterhaltsam ist. Da
stöhne ich oft auf, wenn ich mit meiner Frau vor dem Fernseher
sitze.“ Ansonsten schaut er gern an, was es Neues im TV gibt, vor
allem Serien. Besonders angetan haben es ihm „The Good Wife“,
„House of Cards“, „Revenge“, „Game of Thrones“ und „Scandal“
über eine Krisenmanagerin, die Politskandale verhindern soll. Nun
sollen seine „Allmen“-Krimis für die ARD verfilmt werden.
„Etwas Süßes?“, fragt die Kellnerin. „Sie müssen eine Mousse es-
sen“, meint Martin Suter. Er selbst bleibt lieber abstinent. „Ich
hoffe, es schmeckt Ihnen?“, fragt er freundlich nach, als das Des-
sert im Handumdrehen auf dem Tisch steht. „Köstlich!“ Der letzte
Wein wird nachgeschenkt. Wir reden noch eine Weile, und als
sich das Lokal leert, sind wir beide überrascht, dass es schon so spät
ist. Martin Suter bedankt sich sehr charmant für die Essenseinla-
dung und begleitet mich noch zum Taxistand die Straße hinunter,
wo schönster Sonnenschein das Blau der Limmat zum Leuchten
bringt. Ganz Gentleman hält er die Tür auf und wartet, bis das
Taxi um die Kurve biegt. Ich frage den Fahrer, ob er den Mann
kenne. „Natürlich, das war Martin Suter“, antwortet er und schaut
mich fast verständnislos in seinem Rückspiegel an. PETRA WINTER
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SU
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„Ich lerne ab und zu
Gedichte auswendig.
Das ist gut für
ältere Herren.“
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Freu Dich auf die brandneuen Folgen zum großen Serienfi nale. In HD und jederzeit auch auf Abruf.
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ICH BIN NICHT DIE LÖSUNG DEINER
PROBLEME. ICH BIN EIN WEITERES.
Mad Men, Staffel 7B
montags 21 Uhr
58 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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MODE-NEWS
der gebürtige Kubaner ist der Liebling der New
Yorker Fashion- und Kunstszene. Doch auch
diesseits des Ozeans sind die vor Leben und Ma-
gie sprühenden Gemälde, Illustrationen und
Skulpturen von Ruben Toledo heiß begehrt.
Als beim französischen Luxuslabel Louis Vuitton im Jahr
2000 die Idee aufkam, einen von Journalisten, Schriftstel-
lern und Designern zusammengetragenen City Guide zu
veröff entlichen, war schnell klar, dass dieser auch optisch
ein wahrer Schatz sein muss. Und so beauftragte man
den 53-jährigen Künstler als Illustrator. Zum 15. Jubilä-
um dieser Langzeit-Kooperation gibt Louis Vuitton jetzt
eine einmalige, limitierte Edition von 30 Portfolios heraus,
die 15 auf reines Baumwollpapier gedruckte und handsig-
nierte Zeichnungen beinhaltet sowie eine Monografi e von
Toledos Arbeiten für die „Louis Vuitton City Guides“. Präsentiert
wird das Ganze in einer feinen Box, die jeweils durch ein originales
Werk des Künstlers individualisiert ist. Um 6000 Euro.
Illustration ist seine Sprache: Seit 15 Jahren ver-
edelt Ruben Toledo die „City Guides“ von
LOUIS VUITTON mit fantasievollen Zeichnungen
DIE WELT IN BILDERN
BUNTER REIGEN
Farbige Gläser sind nicht nur ein modisches Statement, sie sollten auch unterschiedlich eingesetzt werden
1 ROSAFARBENE Shades haben einen entspannenden Effekt, sollten aber, da sie zu wenig Schutz bieten, nicht bei starker Sonne getragen werden. Von Marc Jacobs, um 270 Euro 2 Die optimale Glastönungliegt im BRAUNEN Farbbereich, denn dieser wehrt schädliche UV-Strahlen zuverlässig ab. Dunkle, bernsteinfarbene Modelle sind übrigens ideal zum Golfen. Von Carrera, um 130 Euro 3 Weil GRÜNE Brillengläser kontrastverstärkend wirken, sind sie für Wassersportarten bestens ge-eignet. Von Polaroid, um 55 Euro 4 Bei sehr hellen Lichtverhältnissen sind GRAUE Tönungen gefragt. Von Dior, um 390 Euro
PARIS, SEPTEMBER 2014:
RUBEN TOLEDO ILLUS-
TRIERT DIE BOXEN DER
LIMITIERTEN EDITION
1
2
3
4
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 59
4Fragen ...
... an LINA BERG, Testimonial der neuen „Premium Vintage Surplus“-Linie von Citizens of Humanity
1 WELCHES LEBENSGEFÜHL
VERMITTELT EINE JEANS?
Wenn ich Jeans trage, habe ich das Gefühl, ich selbst zu sein.
2IHR LIEBLINGSMODELL?
Mein derzeitiger Favorit sind schwarze Röhrenjeans. Wenn es lockerer sein darf, greife ich zu einer Boyfriend-Jeans, wie z. B. der „Corey“ (Foto) von CoH.
3 WAS UNTERSCHEIDET COH
VON ANDEREN LABELS?
Sie haben eine gigantische Auswahl an Modellen. Außerdem gibt es über hundert verschiedene Waschungen, und der Denim ist unglaublich weich.
4 ZUR JEANS KOMBINIEREN
SIE ABENDS …
… einen tief dekolletierten schwar-zen Blazer und High Heels.
REINE KOPFSACHE HÜTE UND LÄSSIGE VISIERE
SIND STILVOLLE SOMMER-
BEGLEITER. BESONDERS
KREATIVE MODELLE GIBT ES
IN DER SUNKISSED-KOLLEK-
TION, DIE DIE BERLINER HUT-
MACHERIN FIONA BENNETT
GERADE LANCIERTE.
SONNENVISOR AUS NAPPALEDER
UND STRICK, VON KISS BY FIONA BENNETT, UM 120 EURO
PERFECT FLIGHT ATTENDANT6LH�ZDU�GDV�HUVWH�*DQ]PHWDOOÁ�XJ]HXJ�der zivilen Luftfahrt und startete �����]X�LKUHP�-XQJIHUQÁ�XJ��$XFK�in Sachen Style hatte die Junkers F 13 (Foto l.) eine Vorbildfunktion: 1950 brachte Rimowa, inspiriert von Material und Optik der J 13, den ersten Aluminiumkoffer mit Rillen auf den Markt. Bis heute ist das Fa-milienunternehmen mit dem Credo „Handmade meets Hightech“ den legendären Rillen treu geblieben – genauso wie dem Anspruch, bei De-sign und Materialien immer wieder innovative Ideen zu präsentieren.
BORDTROLLEY AUS
DER NEUEN KOL-
LEKTION „BOSSA
NOVA“, MIT LEDER-
APPLIKATIONEN,
VON RIMOWA, UM 790 EURO
GreenCouture
Die Conscious-Ex-
clusive-Kollektion
von H & M beweist,
dass trendige Mode
durchaus auch
NACHHALTIG
sein kann. Die
Kreationen aus
Natur- und recy-
celten Materialien
sind dieses Mal von
ETHNO-Looks
geprägt. Erhältlich
ab dem 16. April.Conscio
us Li
neTOP AUS BIOBAUMWOLLE,
VON H & M, UM 80 EURO
DAILY CHIC RENÉ STORCK VERSTEHT SICH MEHR ALS
„DIENSTLEISTER DENN ALS DESIGNER“. SEINE MODE STEHT
FÜR ENTSPANNTE ELEGANZ, DIE FÜR BERUFSTÄTIGE FRAUEN
WIE GEMACHT IST. IN SEINEM NEUEN FRANKFURTER STORE
(BORNWIESENWEG 81) BIETET DER DESIGNER ZUDEM EINEN
PERSONAL SERVICE AN: MAN KANN DIE KREATIONEN IN SEINER
LIEBLINGSFARBE MIT PASSFORMÄNDERUNGEN BESTELLEN.
60 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
CROP TOP
Karl Lagerfeld rief bei den Haute-Couture-Schauen die Losung aus: „Die Taille ist das neue Dekolleté!“ Hier ein Crop Top aus Tweed mit applizierten Tüll- und Chiffonblüten zum passenden Rock, von Chanel
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 61
REFLEXION
Ein Foto von Cindy Crawford sorgte neulich für weltweite Wo-
gen im Internet. Auf dem Bild trug das Supermodel der Neun-
ziger einen Federboa-Mantel über schwarzen Dessous. Der An-
lass zur Aufregung war jedoch nicht ihr kühnes Outfit, sondern
ihr Bauch. Der zeigte ein paar Falten und Wölbungen, wie sie
jede Frau hat, die glücklicherweise in einem Teil der Erde lebt,
wo sie nicht hungern muss, zwei Kinder zur Welt gebracht hat
und 49 Jahre alt ist. Eine britische Journalistin hatte das Foto
veröffentlicht, das angeblich bei einem Shooting entstanden
war. Eine Welle der Erleichterung ging durchs Land, man konn-
te förmlich ein kollektives Ausatmen hören: Endlich lassen sich
Frauen nicht länger von Hollywoods Schönheitsidealen gängeln
und zeigen sich so, wie sie wirklich sind! Auf dem Höhepunkt
dieser Erleichterung postete Schauspielerin Jamie Lee Curtis auf
Twitter: „Bravo Cindy“, und vor lauter Euphorie lud sie noch
eein Foto von sich selbst in Unterwäsche hoch (das sie mittler-
weile wieder entfernt hat). Cindy Crawford kommentierte den
ganzen Vorfall nicht, ließ aber ihren Mann Rande Gerber nur
wenige Tage später ein Bikini-Foto von sich am Pool schießen,
auf dem sie exakt so aussieht, wie man es von ihr kennt und er-
wartet: rundum perfekt! Hätte er sich sparen können, denn kurz
darauf kam raus, dass jenes Foto mit Federboa und gealtertem
Bauch getürkt war: Ein Unbekannter hatte das Bild gephoto-
shopt – allerdings zu Crawfords Ungunsten.
Die kleine eitle Episode zeigt, wie verletzbar dieser Teil unseres
Körpers ist und welchen (Selbst-)Angriffen er ausgeliefert ist.
Warum haben Frauen häufig so ein gespaltenes Verhältnis zu
ihrem Bauch? Warum schämen wir uns, wenn er nicht so tadel-
los ist, wie er vermeintlich sein soll? Und warum ist er Anlass
für Stolz, wenn er flach wie eine Flunder ist? Oder wie es
DAS NEUEBAUCH- GEFÜHL
❯
Die Designer rücken diese Saison die TAILLE in den Blickpunkt. Ein Grund mehr,
sich mal ein paar Gedanken darüber zu machen, warum wir mit unserer
MITTE so selten zufrieden sind. Liegt das tatsächlich an ein paar Pfunden zu viel
oder eher daran, dass wir uns – im doppelten Wortsinne – EINENGEN? Unsere Autorin
Susanne Kaloff hat in sich HINEINGEHORCHT und Antworten gefunden
REFLEXION
62 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Heiner Lauterbach neulich in einem Interview über seine schö-
ne Frau Viktoria ausdrückte: „Auf ihrem Bauch kann man ein
Glas abstellen!“ In diesem Satz lag wahnsinnig viel Achtung. Als
sei es eine Auszeichnung, ein anerkennendes Nicken für ihre
Disziplin. Danach war ich tagelang am Boden. Auf meinem
Bauch kann man, trotz täglicher Green Smoothies, nichts ab-
stellen. Höchstens eine Wärmflasche deponieren.
Kein Areal des weiblichen Körpers wird mit mehr Selbstbeherr-
schung (oder seiner Abwesenheit) assoziiert. Der straffe Bauch
steht für Kontrolle, dafür, alles, vor allem sich selbst, im Griff
zu haben. Das kann man von einem aufgeblähten Ballon nicht
sagen, und es bleibt die Frage, warum es für Frauen überhaupt
erstrebenswert sein könnte, den Anschein zu erwecken, die Zü-
gel fest in der Hand zu haben. Vielleicht, weil wir von klein auf
gesagt bekommen haben: Brust ’raus, Bauch ’rein! Offenbar war
mir das die ersten paar Lebensjahre ziemlich egal, auf Kinder-
fotos an dänischen Stränden sehe ich Buddha zum Verwechseln
ähnlich. Nein, ich war nicht dick, ganz im Gegenteil, aber ich
war noch frei von optischen Idealen. Meinen Bauch einzuzie-
hen lernte ich später, erst als Teenager am Strand von Rimini,
dann beim Yoga.
Dazwischen war
ich schwanger,
nahm 16 Kilo zu
und war niemals
davor oder da-
nach glücklicher,
obwohl mein
damaliger Mann
rückblickend im-
mer behauptete, ich habe neun Monate durchgeheult. Meine
Erinnerung ist eine ganz andere: Ich war 27 und zum ersten
Mal in meinem Leben komplett in meiner Mitte. Ein Ort, den
ich zuvor nie zu lokalisieren wusste. Bis darin ein Mensch lag,
mich von innen berührte – und mein Bauch zum Nabel meiner
kleinen, heilen Welt wurde.
Kürzlich schrieb die Autorin Brittany Policastro in der „Huffing-
ton Post“ einen Artikel mit der Überschrift „I’m Not Pregnant.
It’s Just My Belly!“, in dem sie sich darüber ausließ, wie ihr ein
Fremder den Tag ruinierte, weil er sie – mit Blick auf ihren Bauch
– fragte, wann es denn so weit sei. Erst war sie verwirrt, weil sie
seit zwölf Jahren Yogalehrerin ist, sich gesund ernährt und den
Metabolismus eines Rennpferdes hat. Nie zuvor hatte sie mit ih-
rer Körperwahrnehmung gehadert, und jetzt an diesem Tag, mit
34 Jahren, band sie sich ihre Jacke um die Taille und versteckte
die Stelle, von der ein einziger Blödmann annahm, sie sei zu
dick für eine Frau, die kein Kind austrägt. Wo diese Vorstellung
herkomme, fragte sie in ihrem Artikel, und natürlich hatte sie
auch eine Antwort: aus der westlichen Welt. Stimmt, in anderen
Teilen der Erde ist eine füllige Taille eher ein Merkmal für Weib-
lichkeit, Wohlstand und inneren Reichtum. Und auch die italie-
nische Filmdiva Sophia Loren behauptete einmal, alles, was wir
an ihrem wunderschönen Körper sehen würden, verdanke sie
Spaghetti. Wobei man sich hinter vorgehaltener Hand erzählt,
davon würde sie immer nur ein Gäbelchen essen. Aber sie ist, na
ja, war das Symbol für saftige Sinnlichkeit, die alles ausdrückt
außer Kontrolle. Bizarr, dass ihr 1971 erschienenes und im letz-
ten Jahr neu aufgelegtes Pasta-Kochbuch „In cucina con amore“
genauso als Bestseller gehandelt wird wie der Ernährungsrat-
geber mit dem etwas unappetitlichen Titel „Weizenwampe“.
Das Buch von Dr. William Davis las meine Schwester letztes
Jahr, folgte kurzfristig dem Trend, Weizen wegen des bösen
Glutens zu meiden, und verwandelte sich binnen kürzester Zeit
in eine Furie. Ich weiß nicht, ob ich Weizen vertrage, aber seit
alle Welt offenbar plötzlich unter einer Weizenunverträglich-
keit leidet, misstraue auch ich meinem Bauchgefühl. Haben
wir denn überhaupt noch eins, was Essen betrifft? Chia-Samen,
Maca, Acai-Beere, ich kenne alle Superfoods beim Namen und
verwende sie großzügig, weil es doch heißt, sie seien irre ge-
sund. Moringa soll zum Beispiel siebenmal mehr Vitamin C als
Orangen haben.
Aber stimmt
das, fühle ich
das, bekommt
mir das alles
wirklich? Kürz-
lich ertappte
ich mich, wäh-
rend ich einen
selbst gemach-
ten Chia-Pudding löffelte, dabei, laut vor mich hin zu brabbeln:
„Das ist doch alles Wahnsinn!“ Früher aß man irgendwie an-
ders, sicher auch stellenweise schlechter, unbewusster, aber mal
ehrlich: Läuft die Sache nicht langsam etwas aus dem Ruder
mit der Ernährung? Ich weiß jedenfalls nicht immer, auf was
ich wirklich Appetit habe, was mein Körper will oder braucht,
wonach er verlangt. Ich vertraue ihm nicht mehr so richtig, weil
ich zu viel von allem weiß. Wissen ist grundsätzlich eine feine
Sache, aber es vermasselt einem auch den Genuss.
Sich selbst zu beschränken, sich einzuengen, macht eben auf je-
der Ebene unfrei. Ähnlich dem Gefühl, das auch figurformende
Wäsche wie Spanx verursacht, die getragen wird, damit nicht ans
Tageslicht kommt, dass wir aus Fleisch und Blut bestehen. Aber
kann es wirklich förderlich sein, sich in etwas Enges zu zwän-
gen? Sich selbst einzuschnüren? Nein, natürlich nicht, schreibt
Brittany Policastro in ihrem aufgebrachten Artikel. Während
eines sechswöchigen Aufenthalts in Indien sollte sie ohne jede
Einengung um den Bauch schlafen, damit ihre Energie frei flie-
ßen könne. Die Energie dieses heiligen Areals sei mit unserer
Sexualität, mit Reichtum, Vergnügen und unserer Fähigkeit,
„Als SCHWANGERE
fühlte ich mich das erste Mal im
Leben in meiner MITTE“
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 63
im Fluss zu sein, verbunden. Ein strammer Hosenbund wür-
de diesen Energiestrom behindern. Irgendwie leuchtet das ein,
nicht wahr? Es gibt wenig Dinge, die so angenehm sind, wie am
Abend den obersten Knopf der Skinny Jeans zu öffnen. Oder
nach einer Yogaklasse und anderthalb Stunden konzen triertem
Uddiyana-Bandha-Halten den Bauch wieder loszulassen und tief
einzuatmen. Im Yoga spielen diese Bandhas eine große Rolle, sie
sind sogenannte Verschlüsse, also Muskelkontraktionen an be-
stimmten Stellen des Körpers, um das Prana, die Lebensenergie,
zu halten. Man zieht den Bauch dabei nach innen, Richtung
Wirbelsäule, und atmet nach oben, zieht das Zwerchfell bis zur
Brust hoch. Das Sanskrit-Wort „Uddiyana“ soll übersetzt so viel
heißen wie „hochfliegen“. Bis es einem Freiflug ähnelt, braucht
es allerdings Übung, das ist gar nicht so leicht zu Beginn. Der
Bauch plumpst nämlich bei jeder Anstrengung wie ein nasser
Sack nach vorn, wenn man ungeübt ist. Ich übte und übte, war
erfolgreich damit, und dann, nach vielen Jahren, von einem
auf den anderen Tag, sagte eine Yogalehrerin in einer Stunde
plötzlich mit der größten Selbstverständlichkeit: „Bauch weich!“
Es war kein Vorschlag, sondern eine Aufforderung und brach-
te mich völlig aus
dem Konzept.
Das hieß doch
Anspannung, wa-
rum denn nun
loslassen? Kann
Loslassen schwer
sein? Kann man es
verlernen? Ja. Vor
allem, wenn man
verlernt hat, auf seinen Bauch zu hören. Vielleicht war es bloß
ein vorübergehender Trend, vielleicht gab es eine Studie, einen
neuen Meister oder einen alten, dessen Lehren ausgegraben und
veröffentlicht wurden, ich weiß es nicht. Fest steht: Ich war so
irritiert von der neuen These, dass wir alle viel zu viel im Bauch
festhalten würden (Emotionen, Wut, Trauer), dass ich nie wie-
der in eine ihrer Klassen ging.
Wie lernt man, auf seinen Bauch zu hören? Entscheidungen aus
einem Bauchgefühl heraus beruhen auf unbewussten Vorgän-
gen wie Erinnerungen und Erlebnissen. Unser Bauch besitzt ein
selbstständig funktionierendes Nervensystem, das Bauchhirn
oder auch enterische Nervensystem, das Paul Trendelenburg
bereits 1917 erforschte. Der Neurogastroenterologe Michael
Gershon von der Columbia-Universität fand außerdem im Jahr
2000 heraus, dass dieses Bauchhirn über sehr viel mehr Ner-
venzellen verfügt als unser Gehirn im Kopf. Es ist also sogar
wissenschaftlich bewiesen, dass es eine gute Idee ist, mit dem
Bauch zu denken und zu handeln. Sagt man nicht außerdem,
dass dort das Unterbewusstsein liegt, die Unterwelt schlum-
mert, also all das, was wir nicht wagen, anzuschauen? Und
wenn das stimmt, warum verbünden wir uns dann nicht lieber
mit unserem Bauch, umarmen die tausend hässlichen und die
tausend schönen Dämonen im Inneren, anstatt ihn einzuzie-
hen, als handle es sich um einen Makel?
Mein Bauchgefühl sagt mir, dass der Bauch gerade boomt. Vor
allem in der Mode. Karl Lagerfeld rief Anfang des Jahres bei den
diesjährigen Haute-Couture-Schauen in Paris aus: „Die Taille
ist das neue Dekolleté.“ Bei Chanel wurden die Tweedkostüme
einfach verkürzt. Auch Dior zeigte bauchfreie Kleider, Versace
ließ die Models in Bustiers zu Midiröcken über den Catwalk
laufen, und es gab Unmengen von Cut-outs und Crop Tops.
Wie es aussieht, wird der Sommer bauchfrei. Das gilt es erst mal
zu verdauen, in der Zwischenzeit tröstete Lagerfeld all jene, die
ihre Mitte nicht ganz so repräsentativ finden, damit, man könne
eine leichte Chiffonbluse drunterziehen. Nun ja, da sind wir
wieder: verdecken, verstecken, sich schämen und hassen. Was
also tun, wenn man zwar verstanden hat, dass Selbsthass das
probateste Mittel ist, um nicht attraktiv auszusehen, aber noch
kein besseres gefunden hat? Da hilft nur eins: radikale Selbstlie-
be praktizieren. Vielleicht führt die nicht zu einem Waschbrett-
bauch, aber zu
einem liebevol-
leren Umgang
mit sich selbst.
Der hat ja meist
zur Folge, dass
man höllisch
aufpasst, was
man in sich
reinlässt, wel-
che Menschen, welche Nahrungsmittel einem wirklich guttun.
Anstatt weiter Harakiri an uns selbst zu verüben. Diese Meta-
pher ist nicht von mir, sondern von meiner Freundin Madhavi,
die Hara Awareness Practitioner ist und vor vielen Jahren mal
zu mir sagte: „Du musst mit dem Hara fühlen.“ Hara was? Hara
ist japanisch und bedeutet Bauch. Also der Bereich vom Magen
bis zum Unterleib, das Zentrum, die geistige Mitte, die wahre
Natur eines jeden Menschen. Es liegt einige Zentimeter unter
dem Nabel, ist aber dem Rückgrat näher als dem Nabel. Nein,
sehen kann man es nicht, aber fühlen. In Japan wird ein hervor-
stehender Bauch traditionell als ein Zeichen für ein starkes Hara
interpretiert, was gleichzeitig ein untrügliches Merkmal für ein
standfestes Leben ist. Meine Freundin sagte, dass eine kritische
und ablehnende Haltung unserem Bauch gegenüber schädlich
sei. Wir scheinen den positiven, natürlichen Kontakt zu ihm
verloren zu haben. Sie riet mir, beim Gedanken an das Hara mir
eine Eistüte vorzustellen: „Zum Hara hin verfeinern wir unsere
Wahrnehmung, also zum Boden der Eistüte.“ Mir gefällt dieses
Bild sehr. Ganz unten in der Eistüte war früher, am Strand von
Dänemark, immer Schokolade drin.
„In Japan verbindet man mit
dem BAUCH die WAHRE
NATUR eines Menschen“
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64 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
KULTUR News
Lee Miller (1907–1977) war mehr als eine bild-
schöne Frau und die zeitweise Geliebte des surre-
alistischen Fotografen Man Ray, in dessen Pariser
Studio sie 1929 ihre Karriere als Fotografin star-
tete. Die Ausstellung „Lee Miller“ in der Wiener
Albertina vom 8.5. bis 16.8. zeigt die künstlerische Bandbreite
dieser emanzipierten Frau und Fotografin, bei der sich Biogra-
fie, Zeitgeschichte und künstlerisches Schaffen ein Leben lang
vermisch ten: Zu sehen sind surrealistische Aufnahmen aus ihren
Pariser Anfangsjahren, als sie mit neuen Techniken experimen-
tierte. Daneben werden auch Porträt- und Modefotos gezeigt, die
ab 1932 in ihrem New Yorker Fotostudio entstanden, sowie Rei-
sefotografien aus Ägypten, wohin sie 1934 mit ihrem Mann zog.
Doch der Fokus dieser Ausstellung liegt auf teils unveröffentlich-
ten Werken aus ihrer Kriegsreporterzeit. Ab 1939 dokumentierte
Lee Miller die Folgen des Zweiten Weltkriegs, was sie 1945 auch
ins zerstörte Wien führte. Die 80 Albertina-Exponate präsentie-
ren ihr Œuvre in all seinen faszinierenden Facetten.
WUNDERBAR!
DER SURREA-
LISTISCHE
FOTOGRAF MAN
RAY, MIT DEM
LEE MILLER AN-
FANGS ZUSAM-
MENARBEITETE,
MACHTE 1929
DIESES PORTRÄT
VON IHR
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 65
SCHÖNGEISTKL auf allen Bühnen: mal als literarische Figur, mal als ganz
realer Gewährsmann für Bücher, die er empfehlen möchte
4Fakten...
...ÜBER SCHLOSS ELMAU, WO
AM 7.+8.6. DER G7GIPFEL
STATTFINDET VON DIETMAR
MUELLERELMAU, AUTOR DES
BUCHES „SCHLOSS ELMAU
EINE DEUTSCHE GESCHICHTE“
KÖSEL, 16,99 EURO
1„DAS WICHTIGSTE IST, DASS
MEIN URGROSSVATER VOR ÜBER
100 JAHREN MIT DEM BAU DES
SCHLOSSHOTELS EINE KULTU-
RELLE UND SPIRITUELLE BEGEG-
NUNGSSTÄTTE SCHUF, DIE BIS
HEUTE IHRESGLEICHEN SUCHT.“
2„EIN GEWALTIGER EINSCHNITT
WAR 2005 EIN BRAND. IM LAUFE
DES WIEDERAUFBAUS KONNTEN
WIR ENTKERNEN, SANIEREN UND
DABEI EINE NEUE PHILOSOPHIE
DES LUXUS VON FREIHEIT UND
GEBORGENHEIT UMSETZEN.“
3„MIT DER ERÖFFNUNG DES
LUXURY SUITES & SPA-
RETREATS IM MÄRZ 2015 KÖNNEN
WIR NUNMEHR ZWEI HOTELS IN
EINEM ANBIETEN, WOBEI IN JEDEM
DEM GAST ALLE ANGEBOTE BEIDER
HÄUSER OFFENSTEHEN.“
4 „KURZ VOR IHRER ERSTEN
WAHL ZUR KANZLERIN HIELT
ANGELA MERKEL HIER 2005 EINEN
VORTRAG. DASS SIE JETZT AM 7.
UND 8. JUNI BEIM HIER STATTFIN-
DENDEN G7-GIPFEL ALS GASTGE-
BERIN AUFTRITT, IST EIN ZEICHEN
FÜR DIE GUTEN VIBES VON ELMAU.“
John von Düffel nennt seinen philosophischen Essay vielsagend „KL“ (DuMont,
18 Euro), was – auch wegen der Gestaltung des Covers – sofort an den MODE-
MEISTER denken lässt. Zwar ist das „Gespräch über die Unsterblichkeit“,
wie es im Untertitel heißt, total erfunden, könnte aber so stattgefunden haben.
Lagerfeld selbst präsentiert im Steidl Verlag seine persönlichen LITERATUR-
FAVORITEN: Andreas Zielckes „Der letzte Playboy“ (16 Euro) über das Leben
des Porfirio Rubirosa, Virginia Woolfs Klassiker „Brief an einen jungen Dichter“
(8 Euro) und Charles Dantzigs „Das Meisterwerk“ (18 Euro) über – Meisterwerke!
ZAUBERKLÄNGE
FEUER EIS lautet das Motto GHU�GLHVMlKULJHQ�0XVLNIHVWVSLHOH�LQ�'UHVGHQ�PLW�+LJKOLJKWV�ZLH�Auftritten des PHILADELPHIA
ORCHESTRA in der Semperoper (l.) und dem Ensemble Modern unter dem Dirigenten KENT NAGANO LQ�GHU�*OlVHUQHQ�0DQXIDNWXU�YRQ�9RONVZDJHQ��������²�������PXVLNIHVW spiele.com). Die märchenhaft-P\WKLVFK�JHVWDOWHWHQ�.ULVWDOOZHOWHQ�von SWAROVSKI im tirolerischen Wattens sind ein die Fantasie EHÁJHOQGHU�5DKPHQ�IU�GLH�5HLKH�MUSIK IM RIESEN������²��������NULVWDOOZHOWHQ�VZDURYVNL�FRP�PXVLN���,P�0LWWHOSXQNW�VWHKW�GDV�.ODYLHU� als Soloinstrument an dem Pianisten ZLH�,JRU�/HYLW��5LFKDUG�*RRGH�XQG�Marc-André Hamelin ihre Virtuosität EHZHLVHQ��)U�.DPPHUPXVLN�YRP�)HLQVWHQ�VRUJHQ�6WUHLFKHU�ZLH�GDV�Belcea und das Artemis Quartett VRZLH�GLH�&HOOLVWLQ�6RO�*DEHWWD�
EIN LEBEN – ZWEI
PERSPEKTIVEN Der geheimnisumrankte J. D. Salinger („Der Fänger im Roggen“), dessen Todestag sich am 27.1.zum fünften Mal jährte, hat den fran-zösischen Kultautor Frédé-ric Beigbeder zu einer in der Realität fußenden Liebesgeschichte inspiriert. In „Oona & Salinger“ (Piper, 19,99 Euro) imaginiert er die Briefe,
die Oona O’Neill dem Schriftsteller wirklich schrieb, bevor sie Charlie Chaplin heiratete. In der monumentalen Biografi e „Salinger. Ein Leben“ (Droemer, 34 Euro) untersuchen David Shields und Shane Salerno, warum J. D. Salinger mit nur 34 Jahren auf dem Höhepunkt seines Schaff ens völlig aus der Öff entlichkeit verschwand und ab 1956 kein Wort mehr publiziert hat. Hochinteressant!
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66 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
KULTUR-NEWS
UNSER KINO-SIXPACK
1 BAROCKER FEMINISMUS�,Q�$ODQ�5LFNPDQV�)LOP�„Die Gärtnerin von Versailles“ spielt er den Sonnen-N|QLJ��'LH�RSXOHQW�LQV]HQLHUWH�6WRU\�DEHU�GUHKW�VLFK�
XP�6DELQH�'H�%DUUD��.DWH�:LQVOHW��)RWR��0LWWH��DOV�XQNRQ�ventionelle Landschaftsgestalterin. Nicht nur muss sie sich DOV�YHUZLWZHWH�)UDX�JHJHQ�GLH�,QWULJHQ�YRQ�.ROOHJHQ�XQG�+RIVFKUDQ]HQ�GXUFKVHW]HQ��$XFK�URPDQWLVFKH�*HIKOH�IU�$QGUp�/H�1{WUH��REHUVWHU�*DUWHQEDXHU�YRQ�/XGZLJ�;,9���PDFKHQ�LKU�]X�VFKDIIHQ���6WDUW��������
2 MITTEN INS HERZ�(LQH�XQZDKUVFKHLQOLFKH�)UDXHQIUHXQGVFKDIW�HQWZLFNHOW�VLFK�LQ�Å'DV�*OFN�DQ�PHLQHU�6HLWH´�]ZLVFKHQ�.RQWUROOIUHDN�
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3 GEHEIMNISVOLL Ryan Gosling macht seinen HUVWHQ�$XVÁ�XJ�LQV�5HJLHIDFK��XQG�GDV�LVW�JXW�VR��,Q�seinem mitreißenden Mysteryhriller „Lost River“
OlVVW�GHU�)UDXHQVFKZDUP�YRU�DOOHP�VHLQH�/HDGLQJ�/DG\V�JOlQ]HQ��&KULVWLQD�+HQGULFNV��6DRLUVH�5RQDQ�XQG�(YD�0HQGHV�²�DOOH�JUR�DUWLJ���6WDUW��������
4 AUFRÜTTELND Oscarpreisträgerin Susanne %LHU�LQV]HQLHUW�LQ�Å=ZHLWH�&KDQFH´�HLQ�SDFNHQGHV�3ROL]HLGUDPD�EHU�]ZHL�)UHXQGH�XQG�.ROOHJHQ��
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5 MACHTKÄMPFE Eine Leihmutterschaft, die als NODUHU�%XVLQHVV�'HDO�EHJLQQW��HQWZLFNHOW�VLFK�LP�EHOJLVFKHQ�'UDPD�Å0HORG\V�%DE\´�]X�HLQHP�
HPRWLRQDOHQ�7DX]LHKHQ�PLW�EHUUDVFKHQGHP�(QGH��Die Protagonistinnen Melody (Lucie Debay) und Emily �5DFKDHO�%ODNH��DJLHUHQ�GDULQ�ZLH�LQ�HLQHP�.DPPHUVSLHO�XQG�ZXUGHQ�EHLGH�JHPHLQVDP�EHLP�OHW]WMlKULJHQ�:RUOG�Film Festival in Montreal mit dem Darstellerinnen-Preis DXVJH]HLFKQHW��6HKU�]X�5HFKW���6WDUW��������
6Mit neuen CDs
auf Tournee: 1 Jazzsängerin Na-talia Mateo 2 Pop-star Sophie Hunger
3 Folkrock-Sänger Jonathan Jeremiah
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 67
Als „Coming-of-later-Age Story“ be-]HLFKQHW�GLH�JUR�H�86�$XWRULQ�ANNA
QUINDLEN�DXJHQ]ZLQNHUQG�LKUHQ�)UDXHQIUHXQGVFKDIWVURPDQ�Å(LQ�-DKU�DXI�GHP�/DQG´��'9$��������(XUR���)U�HLQH�NOHLQH�6HQVD�WLRQ�XQOlQJVW�DXI�GHU�/HLS]LJHU�%XFKPHVVH�VRUJWH�URSULA
ACKRILL�PLW�Å=HLGHQ��LP�-DQXDU´��:D�JHQEDFK��������(XUR���'HU�'HEWURPDQ��GHQ�GLH����MlKULJH�6LHEHQEUJHU�6lFKVLQ�LQ�GHU�=HLW�GHV�=ZHLWHQ�:HOWNULHJV�LQ�der Heimat ihrer Vorfahren angesiedelt hat, machte auf dem Literatur-Branchen-treff mächtig Furore.
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KUNSTFRÜHLING Mehr als
30 Galerien und Showrooms laden am 2. und 3. Mai
wieder mal zum OPEN GALLERY WEEKEND
BERLIN-MITTE. Dazu werden neben Vernissagen
eine Reihe lohnenswerter professioneller Führungen
angeboten. Diesmal haben sich sieben Amsterdamer
und sieben Berliner Galerien zur Sonderausstellung
„I Amsterdam – You Berlin“ zusammengetan. Und
so erhält man ganz entspannt und genüsslich einen
lebendigen Eindruck von der aktuellen Kunstszene.
Info: galerien-berlin-mitte.de
SCHAU,SCHAU!� POESIE MIT KANTEN Vom 18.4. bis 31.8. zeigt das MuMa in Le Havre in der Ausstellung „Lyonel Feininger. Vermesser der Welt“ 139 seiner Werke. Hauptakzent sind seine Holzschnitte aus der Zeit als Bauhauslehrer. � ALLROUNDER
In der Retrospektive „Keith Haring. Gegen den Strich“ in der Kunsthalle München (1.5. – 30.8.) sieht man, wie intensiv sich Haring künstlerisch wie sozial-kritisch mit seiner Umwelt auseinandersetzte. � SCHÖNER ÜBERFLUSS
„What is Luxury?“ – diese Frage versucht des Victoria & Albert Mu-seum London mit seiner Ausstellung gleichen Titels (25.4. – 27.9.) anhand vieler Exponate zu klären.
BERÜHMT FÜR SEINE STRICH-
MÄNNCHEN: KEITH HARING
HOLZSCHNITT VON
LYONEL FEININGER
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MODE VON IRIS
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DER AUSSTEL-
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DIE INSTALLATION „VIEW“ VON PAE WHITE WURDE 2014 WÄHREND DES GALLERY WEEKEND BERLIN-MITTE
IN DER GALERIE NEUGERRIEMSCHNEIDER GEZEIGT
FILM
68 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
MEINE MUTTER UND ICH
Es ist eine sehr besondere Beziehung zwischen
Müttern und Töchtern. Eine, die das ganze Leben prägt.
In ihrem neuen Film erzählt die Regisseurin
Margarethe von Trotta eindringlich davon. Und uns
beschreibt sie – wie auch ihre Hauptdarstellerinnen
Karin Dor, Barbara Sukowa und Katja Riemann – ihre
eigene MUTTER-TOCHTER-GESCHICHTE
1 Katja Riemann, Karin Dor und Barbara Su-kowa in einer Filmszene von „Die abhandene Welt“ 2 Robert Seeliger als Lover von Katja Rie-manns Filmfigur Sophie 3 August Zirner gibt den Geliebten von Barbara Sukowas Caterina 4 Am Familientisch: vorne links Matthias Habich, der Sophies Vater spielt 5 Probenbesprechung mit Regisseurin Margarethe von Trotta 6 Caterina alias Barbara Sukowa
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 69
Wie geht’s deiner Schwester?“, lautet die Schlüsselfrage in Mar-
garethe von Trottas neuem Film „Die abhandene Welt“ (Start:
7.5.). Sie geht zurück auf eine entscheidende Zäsur im Leben
der Regisseurin, die sie jetzt, über drei Jahrzehnte später, aufar-
beitet. Diesen Film zu machen sei für sie gewesen, als ob man
„einen Reißverschluss aufmacht ins Innere“, erklärt sie.
Nach historischen Frauenporträts von Rosa Luxemburg, Hilde-
gard von Bingen und Hannah Arendt, wendet sich von Trotta
nun ihrem eigenen Lebensthema zu, das sich schon in ihrem
Frühwerk abgezeichnet hat: in „Schwestern oder Die Balance des
Glücks“. Der Film von 1979 war ihre dritte Regiearbeit, nach-
dem sie zuvor als Schauspielerin in Rainer Werner Fassbinders
und Volker Schlöndorffs Filmen zu sehen gewesen war. „Ohne
dass ich das gewusst hätte, war meine Namenswahl von Anna und
Maria für das Schwesternpaar im Film damals eine unheimliche
Ankündigung für meinen neuen.“ Die 1942 unehelich in Berlin
geborene Margarethe von Trotta – deren zweiter Vorname Ma-
ria ist – trägt nicht den Familiennamen ihres Vaters, des Malers
Alfred Roloff, sondern den ihrer Mutter Elisabeth, einer in den
Revolutionswirren aus Russland geflohenen Aristokratin. Als die
am Ende ihres Lebens an Alzheimer litt, gab sie ihrer Tochter ein
Rätsel auf, dessen Tragweite Margarethe von Trotta damals nicht
unmittelbar erkannte: „Wie geht’s deiner Schwester?“, fragte ihre
Mutter sie. Kurz nach deren Tod kam dann „Schwestern oder Die
Balance des Glücks“ heraus, woraufhin Margarethe von Trotta
folgenreiche Fanpost erhielt: den Brief einer 15 Jahre älteren Frau,
die mit zweitem Vornamen Anna heißt. Und sich im Laufe der
darauf folgenden Korrespondenz und mehrerer Treffen als ihre
bei Adoptiveltern aufgewachsene Halbschwester herausstellte.
Da fiel es Margarethe von Trotta wie Schuppen von den Augen,
wen ihre Mutter mit „deiner Schwester“ gemeint hatte. Zu ih-
rer nunmehr bei Wiesbaden lebenden Schwester und deren Fa-
milie hat von Trotta heute eine enge Verbindung.
Ebenjene Frage nach dem Wohl ihrer Schwester verwirrt im
aktuellen Film die gefeierte New Yorker Operndiva Caterina
(Barbara Sukowa). Sie wird ihr von ihrer Mutter Rosa (Karin
Dor) gestellt, der Frau, für deren einzige Tochter sich Caterina
immer gehalten hat. Rosa, früher selbst ein Gesangsstar und
trotz ihrer Demenz immer noch hochelegant und gepflegt,
tritt mit diesem Satz eine Lawine los. Rüttelt an verschütteten
und hoch komplizierten Familiengeheimnissen. Bei deren Auf-
deckung sich auch die Düsseldorfer Barsängerin Sophie (Katja
Riemann) als instrumental erweist. Sie ist eine melancholische
Figur, die ebenso wie Caterina tief im Inneren immer einen
Verlust gespürt hat, ohne wirklich zu wissen, was genau ihr
fehlt. Im Laufe ihrer Begegnungen finden Caterina und Sophie
heraus, dass sie nicht nur die Liebe zur Musik verbindet, son-
dern dass sie eine gemeinsame Mutter haben: Rosa.
Das zutiefst bewegende Gustav-Mahler-Lied „Ich bin der Welt
abhanden gekommen“, worauf sich der Filmtitel bezieht, singt
Barbara Sukowa selbst. Schließlich gibt sie neben ihrer Arbeit
als Schauspielerin weltweit klassische Konzerte und singt in der
Rockband Barbara Sukowa & The X-Patsys. Auch Katja Rie-
mann hat im Film beeindruckende Auftritte als Sängerin. Sie
präsentiert dort Songs, die an die jazzigen Sounds ihrer Alben
„Nachtblende“ (2000) und „Favourites“ (2003) erinnern. Letzte-
re CD war übrigens ein Gemeinschaftsprojekt mit ihrem Bruder
Jochen, der zusammen mit Katja Riemann die Musik kompo-
nierte, und der Schwester Susanne, einer Malerin, die das Cover
gestaltete. Die drei haben das Werk ihrer verstorbenen Mutter ge-
widmet, und wenn Katja Riemann jetzt im Film einige Titel daraus
singt, verleiht ihm das eine besonders wehmütige Note.
KARIN DORDie 77-jährige Grande Dame der deutschen Unterhaltung, die auch in vielen internationalen Produktionen auftrat, spielt in ihrem aktuellen Film eine Demenzkranke. Ihr dritter Mann, der Amerikaner George Robotham, starb 2007 an Alzheimer. Bis heute ist sie seinen Kindern sehr nahe und hat auch einen Sohn aus erster Ehe.
MARGARETHE VON TROTTADie 73-jährige Regisseurin, Drehbuchautorin und frühere Schauspielerin war in erster Ehe mit dem Verlagslektor Jürgen Moeller verheiratet und hat mit ihm ihren einzigen Sohn Felix, Do-kumentarfilmer und Historiker. 1971 heiratete sie Volker Schlöndorff, ließ sich 20 Jahre später scheiden und lebt heute in München und Paris.
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FILM
70 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
So wie Margarethe von Trotta die ganz spezielle Liebe zwischen
Müttern und Töchtern seziert und zelebriert, erschafft sie eine
Hommage nicht nur an die eigene Mutter. Passend zum Mut-
tertag am 10. Mai erzählen uns die Regisseurin und ihr Aktri-
cen-Trio von ihrer besonderen Beziehung zu ihrer Mutter. Und
wagen den Erklärungsversuch, wie man Vertrauensbrüche und
Verluste verschmerzen und heilen kann.
KARIN DOR: „Wo auch immer ich war auf der Welt, zu jedem
Muttertag und Geburtstag habe ich meiner Mutter Blumen ge-
schickt und mich bedankt, dass sie mich geboren hat. Mit zwei
älteren Brüdern war ich das Nesthäkchen. Obwohl sie mir mal
gestanden hat, mich eigentlich gar nicht mehr gewollt zu haben,
weil sie sich in der Zeit damals zu alt fühlte für ein weiteres Kind,
hatten wir eine unwahrscheinlich enge Beziehung. Leider ist sie
sehr früh gestorben, als ich gerade mal 25 war. Ich habe viele
Jahrzehnte gebraucht, bis ich ohne Wehmut und Schmerz an sie
denken konnte, und oft verzweifelt auf der Couch gesessen und
geheult und gelobt, alles Mögliche zu tun oder zu lassen, wenn sie
das nur wieder zu mir zurückbringen würde.“
MARGARETHE VON TROTTA: „Auch meine Mutter war schon 42,
als ich kam, und sah das wohl als letzte Möglichkeit. Dass sie mir
ihr erstes Kind verschwiegen hatte, war dann, als ich das nach
ihrem Tod erfuhr, schon ein riesiger Schock und Vertrauens-
bruch für mich. Aber bei unserem so symbiotischen Verhält-
nis wollte sie mir wohl so etwas nicht zumuten. Erst nachdem
mir klar wurde, wie sehr sie sicher gelitten hatte, konnte ich ihr
Schweigen nicht nur als Rücksicht auf mich, sondern auch als
Ausdruck ihres großen Schmerzes sehen. Im Nachhinein denke
ich, durch die Alzheimer-Erkrankung sind plötzlich jene Ab-
wehrmechanismen von ihr abgefallen, mit denen sie sich gegen
die Wahrheit gestemmt und sie ihr Leben lang vor mir verbor-
gen hat. Und ich glaube sogar, dass ihre Demenz vielleicht das
Resultat einer so massiven Verdrängung war, wie ein Kind zu
verleugnen. Womöglich eine psychische Vorgabe, die man gar
nicht steuern kann. Irgendwie wollte meine Mutter womöglich
ihr Gedächtnis verlieren. Unsere Beziehung war jedoch so eng
und wunderbar, dass ich oft das Gefühl hatte, sie liebt mich
für zwei. Und genau das tat sie ja wohl auch, ich habe immer
geahnt, dass da noch wer hinter mir steht. Ich sei so frauenbe-
setzt, sagt man mir ja nach, in meiner Arbeit zumindest. Das
mag wahr sein und liegt bestimmt auch an meiner Mutter. Bis
ich zum Studium wegging, haben wir auf engem Raum zusam-
mengelebt. Sie war immer meine beste Freundin. Und mein
Vorbild: weil sie sehr tolerant war, einen freien Geist hatte, stets
selbst Geld verdient und gesagt hat, sie hätte sich keinem Mann
unterordnen können.“
BARBARA SUKOWA: „Meine Mutter ist leider auch früh gestor-
ben, viel zu früh und ausgerechnet zu dem Zeitpunkt, an dem
ich endlich das Gefühl hatte, ich würde sie verstehen. Es hatte
Spannungen gegeben, und ich bedaure das sehr und vermisse sie
sehr und wünschte, ich wäre aufgeschlossener gewesen.“
KATJA RIEMANN: „Meine Mutter ist 1921 geboren und kommt
demnach aus einer Generation, die aufgrund der Grau-
samkeit und Unerbittlichkeit des Nationalsozialismus, des
Krieges, der Tragödien, Katastrophen und Traumata, die
entstanden, aus verschiedensten Gründen geschwiegen hat.
Entweder weil sie Täter waren – oder Opfer. In der Fami-
lie meiner Mutter sind ausschließlich Tragödien passiert, die
mir zu persönlich sind, um sie zu veröffentlichen, verzeihen
Sie. Meine Mutter hat damit ihr Leben lang schwer gekämpft
und ich glaube, letztlich ist sie daran gestorben. Wir hatten
ein sehr enges Verhältnis und dennoch hat sie vermieden,
ausführlich über gewisse Vorfälle zu sprechen.“
BARBARA SUKOWA: „Das hat ja auch etwas mit Haltung zu
tun, mit Benehmen, Stiff Upper Lip. Das habe ich in man-
cher Hinsicht an meinen Eltern schon sehr geachtet, obwohl
meine Generation sich sonst sehr aufgelehnt hat und alles
anders machen wollte, vor allem mit unseren Kindern, und
das haben wir ja auch.“
KATJA RIEMANN: „Heute, selber lange genug Mutter, bedaure
ich zutiefst, dass ich nicht mehr in sie gedrungen bin und al-
les aufgeschrieben habe, um das Familiengeheimnis der müt-
terlichen Linie eines Tages lüften zu können, von dem auch
meine Mutter nichts wusste. Familiengeheimnisse gab es zu
allen Zeiten und in allen Gesellschaften, sie sind bis heute eine
große Inspiration für die Kunst ...“ FRIEDERIKE ALBAT
BARBARA SUKOWADie 65-jährige Schauspielerin und Sängerin hat drei mittlerweile erwachsene Söhne aus drei Ehen: mit den Kollegen Hans-Michael Rehberg und Daniel Olbrychski sowie dem New Yorker Künstler Robert Longo. Dass ihr erstes Enkel-kind ein Mädchen ist, macht sie glücklich: „Ich habe ihr sofort ein rosa Tutu gekauft!“
KATJA RIEMANNDie 50-jährige Schauspielerin und Musikerin ist Mutter einer Tochter, Paula, die aus der Verbindung mit ihrem Kollegen Peter Sattmann stammt. Heute lebt sie mit dem Bildhauer Raphael Beil zusammen und hat einen 16-jäh-rigen Stiefsohn: „Mädchen erzählen alles, aus Jungs was herauszukriegen ist schwerer.“
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IN DER PARFÜMERIE UND AUF DUFTSTARS.DE BIS 26.04.2015
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KUNST
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 73
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Politisch, provozierend, klug und kämpferisch: Großartige Künstlerinnen
aus aller Welt machen die 56. BIENNALE VENEDIG mit ihren
hochbrisanten Arbeiten zur stärksten und sehenswertesten seit Langem.
Mit welchen Themen sie die wichtigste Kunstausstellung des Jahres
prägen – und wen man keinesfalls verpassen sollte
DAS WEIBLICHE
GESICHTDER BIENNALE
Nude. Die Farbe der Saison? Nein, die Farbe des Körpers. Der
Haut. Pamela Rosenkranz fühlt sich von fleischfarbenen Nuan-
cen angezogen. „Wie die meisten Menschen“, so die Künstlerin.
Und liefert gleich die Erklärung: „Als ich mich fragte, warum
das so ist, wurde mir bewusst, dass der Steuerimpuls ein bio-
logischer ist.“ Die 36-jährige Schweizerin wurde nach einer in-
ternationalen Blitzkarriere auserkoren, ihr Heimatland auf der
Biennale Venedig (9. Mai bis 22. November) zu vertreten. Wie
andere Künstler der Generation der Digital Natives ist Rosen-
kranz nicht mehr an Fragen der Identität interessiert, sondern
an der neurobiologischen Konditionierung des Körpers. Den
Menschen beschreibt sie als „flüssige Spur, eine serielle Zusam-
mensetzung synthetischer Materialien“. Aus solchen Stoffen
macht Rosenkranz ihre Kunst und folgt darin den Erkenntnis-
sen neurowissenschaftlicher Forschung sowie der Philosophie
ndes Spekulativen Realismus, der über die Materialität der Welt
nachdenkt. „Ich finde es spannender, über Kunst in Bezug auf
die Materialien zu sprechen, aus denen sie gemacht ist, als über
die Identität des Künstlers“, resümiert sie.
Das ist die neue Verschiebung der ästhetischen Praxis: Das Selbst
wird nicht mehr als subjektives Wesen wahrgenommen. Sondern
als Konglomerat aus biochemischen Substanzen, synthetischen
Nahrungsergänzungsmitteln, Hormonen – eine Art genetischer
Cocktail, der sich durch zelluläre Umbauprozesse, Umwelt-
einflüsse und andere Interaktionen pausenlos neu mischt. Ro-
senkranz verwendet Ingredienzen wie Viagra und Aspirin, mit
denen wir unsere Körper manipulieren und optimieren. So ent-
stand vor einem Jahr die Serie „Sexual Power (Viagra Paintings,
1–11)“. Damals schluckte sie die Potenzpille und malte dann
mit Händen und hautfarbenen synthetischen Pigmenten auf
SHOOTINGSTAR Pamela
Rosenkranz bespielt mit ihrer kühl-ana-
lytischen Kunst den Schweizer Biennale-
Pavillon. Links ein Werk aus der Serie
„Sexual Power (Viagra Paintings, 1–11)“
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KUNST
Aluminiumtafeln. Ein Ich war außer sich im Bann seines sexu-
ellen Potenzials und das Ergebnis eine raffinierte Schnittmenge
aus Action Painting und Minimal Art. Ihr Biennale-Beitrag ver-
spricht ebenfalls, ein Highlight zu werden. Radikal und mit jener
künstlichen Erotik aufgeladen, die unser digitales Sehen mehr und
mehr dominiert. Pamela Rosenkranz verwandelt den Schweizer
Pavillon in einen Container aus flüssiger rosénude changierender
Hautfarbe. Die glänzt, riecht, bewegt sich und besteht aus einer
chemischen Flüssigkeit, die für das Projekt aus erdachten Be-
standteilen mit pseudowissenschaftlichen Namen wie „Evoin“
oder „Magmelia“ entwickelt wurde. Eine Simulation des natür-
lichen Pigments der Haut wird zur fließenden Skulptur. Auch
diese Arbeit der jungen Künstlerin repräsentiert den aktuellen
Perspektivenwechsel, ausgelöst durch Neurologen, neomateria-
listische Philosophen und Internet-Futuristen, die das Mensch-
liche post-postmodern als Realität des Materials definieren.
Für Perspektivenwechsel steht Okwui Enwezor, der künstlerische
Leiter der Biennale, wie kein
Zweiter. 2002 lenkte der ge-
bürtige Nigerianer mit der
documenta 11 den Blick von
den Fixpunkten der west-
lichen Hemisphäre auf die
geografischen Randzonen
des Globus. Nun sieht er
sich mit einer Welt in Auf-
ruhr konfrontiert, „heim-
gesucht von Gewalt, Fun-
damentalismus, ökonomi-
schen Krisen, Seuchen und
humanitären Katastrophen
auf den Meeren, in den Wüs-
ten und an den Grenzen“.
Sein Leitmotiv für die Bien-
nale ist deshalb Paul Klees
kleine, 1920 entstandene
aquarellierte Zeichnung „Angelus Novus“, den der deutsche
Philosoph Walter Benjamin als „Engel der Geschichte“ interpre-
tierte. Er nehme die Vergangenheit als Katastrophe wahr, werde
aber „von einem Sturm in die Zukunft getrieben, den wir den
Fortschritt nennen“. So eine Art Engel sind in den Augen Enwe-
zors die Künstler. Jedenfalls erklärt er sie zu Boten seines Bienna-
le-Projekts „All the World’s Futures“, das er im Zentralpavillon
der Giardini und dem Arsenale als Hauptspielstätten inszeniert.
Er sieht sie als „Filter und ihre Werke als Spiegel des Zustands
und der Erscheinungsformen der Welt“. Multimedial versteht
sich, mit Mitteln der bildenden Kunst wie der Musik, der Spra-
che wie der Performance, des Films, des Theaters, der Literatur.
Enwezors politischer Anspruch ist umfassend. Schließlich leben
wir in Zeiten, in denen jedes Molekül und jeder Algorithmus
explosiv und ständig in Ge-
fahr sind, ideologisiert oder
anders ge- und missbraucht
zu werden. Die Welt ist
kein paradiesischer Garten,
sondern ein zutiefst ge-
störter Ort, zerrüttet durch
„das große Drama unserer
Epoche, das Kapital“. Also
lässt er die Ur-Kritik der
politischen Ökonomie,
das 1867 veröffentlichte
Schlüsselwerk „Das Kapi-
tal“ von Karl Marx, in einer
von seinem ghanaisch-bri-
tischen Architektenfreund
David Adjaye entworfenen
Arena von Schauspielern
lesen. Regie führt der britische Filmemacher Isaac Julien, um-
rahmt werden die Lesungen von lyrischen, literarischen und mu-
sikalischen Performances so bedeutender Künstler wie des liba-
nesischen Paares Joana Hadjithomas und Khalil Joreige und des
deutschen Bildhauers Olaf Nicolai.
Nicolai, 1962 in Halle geboren, ist einer der vier Teilnehmer
des Deutschen Pavillons, den Florian Ebner, Leiter der Foto-
grafischen Sammlung im Museum Folkwang Essen, kuratiert.
Neben ihm agieren das polnisch-zyprische Künstlerpaar Jasmi-
na Metwaly und Philip Rizk, beide Jahrgang 1982 und in Kairo
lebend, der 1973 in Wuppertal geborene deutsche Fotokünstler
Tobias Zielony und die 1966 in München geborene Filmema-
cherin Hito Steyerl, beide in Berlin ansässig. „Widerständige
Bilder in Zeiten digitaler Überlichtung“ gelte es zu schaffen,
74 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
PIONIER Okwui Enwezor, 51, ist der erste in Afrika geborene künstlerische Leiter der Biennale und Direktor des Hauses der Kunst in München
„KÜNSTLER
SIND FILTER,
IHRE WERKE
SPIEGEL DES
ZUSTANDS
DER WELT.“
OKWUI ENWEZOR
sagt der Kurator. Steyerl experimentiert für ihre Videoinstal-
lation „Factory of the Sun“ mit der Technologie des Motion
Capture, die angewandt wird, um in Animationen und Video-
spielen menschliche Bewegung in Daten zu übersetzen. Reale
politische Figuren transformiert sie in virtuelle Akteure und
setzt sie so in ein neues, „digitales Licht, das die Reste des Realen
in eine zirkulierende Bildkultur einspeist“.
Werden Sinnbilder zunehmend ersetzt von algorithmisch stän-
dig neu berechneten und perfektionierten Image-Produkten?
Wird das individuelle, reale Leid der Flüchtlinge hinter all den
migrierenden Bildkonstruktionen immer unsichtbarer? Künstler,
vor allem die weiblichen, haben für solche Schnittstellen zwi-
schen Physis und Virtualität feine Sensoren. So entwickelt die
1982 in Prishtina geborene Flaka Haliti für den vom Direktor
der Kunsthalle Wien, Nicolaus Schafhausen, kuratierten Pavil-
lon des Kosovo eine Multimedia-Installation. Bei „Speculating
on the Blue“ gehe es darum, erklärt sie, die „Ästhetik von Bar-
rieren, Mauern, Grenzen aller Art zu demontieren und im Blau
des Himmels Humanität nicht nur als Utopie zu symbolisieren“.
Grenzen mühelos zu überbrücken gelingt der Musik. „Sie ent-
steht zwischen Poesie und Katastrophe“, stellt die amerikanische
Künstlerin Camille Norment fest. Sie lebt in Oslo und bestückt
den von Katya García-
Antón, Direktorin des
Office for Contemporary
Art Norway, kuratierten
norwegischen Pavillon.
Wer sich in das von ihr
komponierte und auf einer
historischen Glasharmo-
nika gespielte akustisch-
skulpturale Werk „Rap-
ture“ einhört, versteht,
warum dieses vom ame-
rikanischen Naturwissen-
schaftler und Staatsmann
Benjamin Franklin erfun-
dene Instrument die Zu-
hörer damals in ekstatische
Zustände versetzte und
deshalb verboten wurde.
Sirrend hohe, betörend verstörende Töne können den Körper in
elektrisierte Schwingungen versetzen. Doch sie vermögen auch
zu quälen, weswegen, wie die Künstlerin feststellt, die Musik
„auch bei Folter immer häufiger eingesetzt wird“ – ein Aspekt,
auf den sie mit ihrer Arbeit aufmerksam machen will.
Diese Biennale widmet sich Klängen, Buchstaben, Worten – so,
als ob sie dem Overkill der Bilder entfliehen wolle. Auch der
lateinamerikanische Pavillon, kuratiert von Alfons Hug, wird
zum Soundraum aus 17 „indigenen Sprachen“, die nach ❯
STARKE STIMMEN 1 Eine Frage der Identität: Sandra
Monterrosos Selbstporträt, 2014, do-
kumentiert den Kampf einer indigenen
Volksgruppe in Guatemala für das
Überleben ihrer Sprache 2 Feminis-
mus und Rassismus sind Themen der
Berliner Filmemacherin Hito Steyerl
3 Videoinstallation zu Steyerls Film
„How Not To Be Seen: A Fucking Di-
dactic Educational.MOV File“, 2013
4 Musik kann Wonne und Waffe sein:
Das will die amerikanische Musikerin
Camille Norment, hier 2012 bei
einer Performance im Henie-Onstad
Kunstsenter bei Oslo, deutlich machen
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KUNST
wie vor in Ländern von Argentinien bis Uruguay gesprochen
werden. Wie der Dialekt der Maya Q’eqchi in Guatemala. De-
ren Kampf, die eigene Sprache vor dem Aussterben zu retten,
veranschaulicht die Künstlerin Sandra Monterroso mit einem
Selbstporträt. Eine Hälfte des Mundes ist mit dem Satz „Aa’o
ink’a’nokoxik“ zugeklebt: „Wir werden nicht gehen.“
Widerständig zeigt sich die Biennale 2015, sie verteidigt Vielfalt
und die feinen Unterschiede. Diversität als Schatz zu demons-
trieren ist etwa das Anliegen von Sheikha Hoor Al Qasimi. Die
Künstlerin kuratiert den Pavillon der Vereinigten Arabischen
Emirate, um „die Geschichte der Kunstszene der Emirate in
allen Facetten präsent zu machen“. Ähnlich vergewissert sich
Aserbaidschan mit mehreren Projekten seiner kreativen Potenz.
Darunter „The Union of Fire and Water“, von der Organisation
Yarat in Auftrag gegeben, die die Künstlerin Aida Mahmudova
gründete. Das Land muss nach der postsowjetischen Ära all-
mählich eine eigene kulturelle Sprache entwickeln.
Diese Qualität, Außenseitern Raum zu geben, zeichnet die
Biennale aus und macht immer wieder Entdeckungen jenseits
der Starbesetzungen des Mainstream möglich. Doch ohne die
Big Names geht es auf keinen Fall, und so lud Okwui Enwezor
neben anderen Monica Bonvicini, Katharina Grosse, Wange-
chi Mutu und Helen Marten ein. Frauen repräsentieren auch
zwei der prominentesten Pavillons – die Bildhauerin Sarah
Lucas Großbritannien und die Videopionierin Joan Jonas die
USA. Beide Künstlerinnen schrieben Geschichte, Jonas mit
femininem Feminismus und Lucas mit provokativ sexuell auf-
geladenen Objekten. Wie sie beherrschte bereits Inji Aflatoun,
die Grande Dame der ägyptischen Kunstszene, die Ästhetik der
Körperpolitik: „Es war ein Muss für mich, einen Weg zu finden,
meine revolutionären Ideen mit meiner Malerei zu verbinden.“
Diese Biennale besitzt hohe Brisanz.
76 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
„IN MEINEM
WERK GEHT ES
DARUM, DIE
ÄSTHETIK VON
GRENZEN ZU
DEMONTIEREN.“
FLAKA HALITI
EVA KARCHER
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 77
DER BLICK DER FRAUEN 1 Biennale-Star Katharina Grosse 2014
vor einem ihrer Kunstwerke. Die Arbeiten der Berliner Künstlerin – regelrechte Farbexplo-
sionen – entstehen mit einer Spritzpistole 2 Martialisch: „Latent Combustion“, 2015, von
Monica Bonvicini. In ihren oft provozierenden Werken hinterfragt die in Venedig geborene
Wahlberlinerin bestehende Gender- und Machtverhältnisse 3 Spannender Materialmix: die
Installation „Guild of Pharmacists“, 2014. Die junge Britin Helen Marten experimentiert
bei ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema Urbaner Alltag mit Haptik, Optik und
Wirkung von Werkstoffen 4 Schnappschuss: Das Foto „Mirror Piece I“ hat die New Yorker
Kunstpionierin Joan Jonas 1969 während ihrer gleichnamigen Performance aufgenommen
5 Die in Kenia geborene Amerikanerin Wangechi Mutu spielt bei Arbeiten wie der Collage
„Blue Eyes“, 2008, mit Afrika-Stereotypen und sexistischen Klischees. Sie verarbeitet Aus-
schnitte aus Modezeitschriften, Aquarellfarben, aber auch Plastikperlen oder Pflanzenteile
zu Reliefbildern von starken, selbstbewussten Frauen
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78 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
EIN GROSSER
WURF Der neue Roman von SIRI HUSTVEDT ist zweifellos
ein Meisterwerk. Im Mittelpunkt steht, wie schon in
ihrem grandiosen Buch „Was ich liebte“, die New
Yorker Kunstwelt. Ein Gespräch über
Feminismus, Komplimente und Maskeraden
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 79
LITERATUR
ich habe das Gefühl, dies ist das Gehaltvollste, was
ich bisher geschrieben habe“, erklärt Siri Hustvedt,
60, beim Treffen in ihrem lichtdurchfluteten
Brownstone-Haus in Park Slope, Brooklyn, wo
sie seit bald drei Jahrzehnten mit ihrem Schrift-
stellerkollegen und Ehemann Paul Auster, 68, lebt.
Tatsächlich ist ihr neuer Roman „Die gleißende
Welt“ (Rowohlt, 22,95 Euro), der am 24. April er-
scheint, eine Wucht – und das im wahrsten Sinne
des Wortes. Dem Leser eröffnet sich ein intellektu-
elles Schlaraffenland, überbordend von faszinierender, wenn auch
schwerer Kost: Theorien über Phänomenologie und künstliche
Intelligenz, mit literarischen, kunsthistorischen, philosophischen,
psychoanalytischen und neurowissenschaftlichen Referenzen ge-
spickt. Eingebettet ist all dies jedoch in die Hustvedt-typische klare,
elegante Sprache und einen fesselnden Plot von großer emotionaler
Kraft. Die Autorin beschreibt darin den Rachefeldzug der Witwe
von Felix Lord, einem bis in die 1970er-Jahre bedeutenden New
Yorker Galeristen und Kunsthändler. Lange, viel zu lange hat Har-
riet Burden, genannt Harry, die beträchtlichen eigenen künstle-
rischen Ambitionen ihrer Rolle als Gastgeberin, Ehefrau und Mut-
ter untergeordnet. Nach dem Tod ihres Mannes drängt sie endlich
in die Öffentlichkeit, um sich die Position in der Kunstwelt zu
erobern, die ihr gebührt. Dieses Ziel verfolgt sie mit mythischem,
einer griechischen Tragödie würdigen Furor, aber immer auch mit
einer guten Portion Ironie. Als Installationskünstlerin bestückt sie
drei Ausstellungen, schreibt die Urheberschaft ihrer Werke aber
drei verschiedenen Künstlern zu, um ihre feste Überzeugung zu de-
monstrieren, dass in der Rezeption der Werke bis in die Gegenwart
Frauen anders (sprich: weniger) wahrgenommen werden als Män-
ner. Diese ausgeklügelte Maskerade stürzt die Romanheldin in ein
gewaltiges Chaos, das sie zu verschlingen droht.
„Die Prämisse des Buches ist sicher feministisch, ich bin es ja
auch“, bemerkt die Autorin. „Aber das ist nicht weiter wichtig.“
Was sie dagegen mit echtem Stolz erfüllt, ist der Umstand, dass
neben den Romanen, Essays und Kunstkritiken zunehmend ihre
Expertise in Neurophysiologie geschätzt wird. Darüber publi-
ziert die an der Columbia University promovierte Literaturwis-
senschaftlerin in Fachjournalen und hält weltweit Vorträge (im
Mai und Juni ist sie auch auf Lesereise in Deutschland und der
Schweiz, Info: rowohlt.de). Sie hat seit Kurzem einen Lehrauf-
trag in Psychiatrie an der medizinischen Hochschule der Uni-
versität Cornell. Wenn ihre literarische Arbeit in der Forscher-
Community Anklang findet und ihre Thesen dort bestätigt
werden, ist das für sie das größte Kompliment. Oder wenn die
Kunstszene sich vor ihr verbeugt, etwa als unlängst eine junge
Künstlerin ihr auf einem Event des Schriftstellerverbandes PEN
sagte, sie wünschte, die Kunstwerke existierten wirklich, die Siri
Hustvedt so detailliert für ihre Harry entworfen hat. Das hat sie
ja schon für ihre Figur Bill Wechsler in „Was ich liebte“ getan.
Dessen fiktives Werk hält übrigens auch Einzug in „Die glei-
ßende Welt“ und wird darin von Harry kommentiert. „In mei-
nen Roman-Universen lasse ich nichts alleine für sich stehen
und verknüpfe alles miteinander, nicht von der Handlung her,
aber im Sinne einer semantischen Einheit“, betont Siri Hustvedt.
Da kommt im Buch schon mal ein von ihrer Protagonistin Harry
in einem Brief unter Pseudonym geschriebener Hinweis auf die
intellektuellen Positionen von „Siri Hustvedt, einer obskuren
Schriftstellerin und Essayistin“ vor. Die reale Person dieses Na-
mens kichert mit diebischem Vergnügen: „Wenn man den ge-
samten Text als viele russische Matrjoschka-Puppen betrachtet,
wo sich die eine in der anderen verbirgt, dann könnte man sich
auch fragen, was denn ein Schriftsteller anderes tue, als sich eine
Reihe von Masken aufzusetzen, um hinter der letzten schließlich
selbst aufzutauchen.“ Wenn man so will, ist dieses Buch eine Pa-
rabel über das Schreiben von Romanen an sich. Den Traum zu
schreiben hegt sie seit jenem verregneten Sommer auf Island, als
ihr Vater dort nordische Sagen erforschte und sie sich mit zwölf
auf die literarischen Klassiker stürzte. „Da erkannte ich, dass Erin-
nerung und Vorstellungskraft derselben Quelle entspringen. Und
ich hatte die Vorahnung, dass meine Aufgabe in dieser Welt das
Schreiben ist.“
1 Ihr neuer Roman „Die gleißende Welt“ trägt im Original den gleichen
Titel wie ein 1666 von der englischen Naturphilosophin Margaret Caven-
dish publiziertes Werk: „The Blazing World“ 2 Das sehr persönliche Buch
„Die zitternde Frau. Eine Geschichte meiner Nerven“ (2010) basiert auf
ihrer eigenen neurologischen Störung 3 Auf das monumentale Buch „Was
ich liebte“ (2003) ist Siri Hustvedt besonders stolz. Zu Recht! 4 „Der
Sommer ohne Männer“ erzählt mit viel Witz und Tiefe Frauengeschichten
vor dem Hintergrund eines klassischen Ehedramas (2011) 5 „Leben, Den-
ken, Schauen“ ist eine großartige Essay-Sammlung (2014). Alle bei Rowohlt
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GLASGOWCooler Trendspot für Design, Kunst & Lifestyles. 92
s. 82 BLAUESWUNDEREin Roadtrip entlang der lykischen Küste
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REISE
82 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
nachdem wir dem orientalischen Chaos
von Antalya entkommen sind, beginnt
unsere Reise entlang der lykischen Küs-
tenstraße westwärts, Richtung Dalyan
und Datça. Autofenster runter, Augen
auf, die Nase in der warmen Aprilluft,
wo es nach Sonne, Salbei, Thymian und
bittersüßer Zistrose riecht. Vor der antiken Stätte bei Myra par-
ken Busse aus allen Teilen der Türkei, aus Russland, Zypern und
Griechenland. Pilger und Touristen werden von Händlern mit Se-
samgebäck, Granatapfelsaft und laschen Tropenkappen versorgt,
während die Guides ihre Gruppen zum Marsch über das archäo-
logische Areal zusammenrufen. Die Hauptattraktionen sind hier
– wie fast überall in Lykien – die geheimnisvollen Felsgräber, viele
davon mit zierlichen Fresken, bunten Reliefs und Giebeldächern
versehen. Diese in den Stein gemeißelten Bonsai-Villen erinnern
in ihrer stoischen Würde ein wenig an Ägyptens Kult.
Ich setze mich in den Schatten eines Ölbaums auf die unterste
Stufe des römischen Theaters und halte mich an den trockenen
Humor von Truman Capote, der hier vor 60 Jahren ebenfalls auf
eine kultursüchtige Begleiterin wartete: „Ich hasse solche Besich-
tigungen, ein Haufen alter Steine ist für mich nichts weiter als
ein Haufen alter Steine.“ Zurück in Parkplatznähe betreten wir
eine imponierende dreischiffige Basilika, die dem Bischof Niko-
laus von Myra gewidmet ist, der im vierten Jahrhundert, von
vielen Wundern abgesehen, auch ganz praktische Dinge verrich-
tete. Als man ihm von einem schuldlos verarmten Witwer und
dessen drei kleinen Kindern erzählte, kletterte Nikolaus eines
Nachts auf das Dach der betreffenden Hütte und warf ein paar
Goldmünzen durch den Kamin. Diese landeten zufällig in den
TO(U)RDER TRÄUMEVersunkene antike Städte, hochmoderne Luxusjachten, idyllische Badebuchten:
Bei einem Roadtrip entlang der LYKISCHEN KÜSTE geht die Fantasie auf Reisen
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 83
weiche Brise trägt das Geläut grasender Ziegen zu uns herüber
und den anregenden Duft aus dem Labor der Natur.
Weiter die Küstenstraße 400 entlang liegen Kas und Kalkan. In
den Hafenstädtchen mit den tropischen Palmen am Kai und
den abfallenden Zitronengärten gibt es heute leider etwas zu
viele Real-Estate-Offices und dunkle Pubs, in denen die Kicks
zwischen Manchester und Liverpool angekündigt werden und
Fish & Chips zu den kulinarischen Highlights zählen – und das
in einem Land der puren Gastro-Verführung.
Nahe Kalkan lockt der Strand von Patara, ein wild-düniges Ba-
deparadies, naturgeschützt, mehr als zwölf Kilometer lang, bis zu
400 Meter breit und umspült von einem zwischen Jade und Azur
changierenden Meer. Parkwächter heften uns schon in weiter
Entfernung vom Beach Tickets unter den Scheibenwischer. Weil
die unzähligen Liegen neben den akkurat aufgespießten Sonnen-
schirmen aber bereits am Vormittag belegt sind, ziehen wir weiter.
Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir inmitten von Toma-
ten- und Baumwollfeldern das antike Heiligtum von Letoon. Wo
einst große Festspiele des Sports und der Künste stattfanden,
zum Trocknen aufgehängten Strümpfen. Und genau das ist der
Grund, wieso wir im christlichen Kulturkreis am 6. Dezember,
dem Todestag dieses Bischofs, in Erwartung süßer Gaben mög-
lichst große Stiefel vor der Türe abstellen.
Unsere Küstenstraße wartet mit zauberhaften Impressionen auf:
kleine Weiler, in denen zu Füßen der Minarette Berge von Obst,
Nüssen und Gewürzen drapiert sind; Kaffeehäuser, vor deren
Türen alte Männer unter uralten Platanen Wasserpfeife rauchen
und Backgammon spielen; Kopftuch tragende Muslima, die
von uniformierten Schulkindern eingekreist am Dorfbrunnen
frisches Quellwasser abfüllen; schlichte Tankstellen, vor denen
Schuhputzer auf ein schnelles Geschäft warten; überladene Le-
derboutiqen, kunterbunte Keramikstudios und pistaziengrüne
Barbierstuben. Und unten leuchtet immer wieder das Saphirblau
des Meers, in das der böige Meltemi weiße Gischtkronen mischt.
Eine Stichstraße führt nach Ücagiz, wo wir beim „besten Koch
des Mittelmeers“ – so urteilt Besitzer Hassan über sich selbst
– Fischsuppe und Garnelenspieße bestellen und auf das kleine
Exkursionsboot warten, das direkt vor unserem Tisch anlegt. Ke-
kova ist eine kleine, schmale, küstennahe Insel, in deren Bucht
man über eine versunkene Stadt blickt. Surreale Türbogen ragen
aus dem kristallklaren Wasser, antike Marmortreppen verschwin-
den in der Tiefe, man sieht Reste einer byzantinischen Apsis und
wieder mächtige Sarkophage und Mausoleen mit dem typischen
Spitzbogendach. Unser Kapitän legt schnell noch ein paar Tin-
tenfisch-Reusen aus, bevor er uns zu Hassan zurückrudert. Die
1 Thront hoch über dem Meer: „D-Hotel Maris“ 2 Front-Row-Platz am Wasser: die Aqua-Bar des „D-Hotel Maris“ 3 Naturgeschütztes Badeparadies: der Traumstrand von Patara 4 Spezialität: Gözleme, dünne, würzig gefüllte Fladenbrote aus Yufka-Teig
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REISE
verlieren sich heute nur ein paar Wanderer und Biker zwischen
Theater-, Tempel- und Thermenresten vor dem spektakulären
Hintergrund der schneebedeckten Gipfel der Yumru-Berge.
Trotz des überschaubaren Angebots ist der Gründungsmythos
des Areals wieder einmal hollywoodreif: Die schöne Zeus-Ge-
liebte Leto befand sich mit den Zwillingen Artemis und Apoll auf
der Flucht vor der eifersüchtigen Göttergattin Hera. Als sie hier
am Fluss ihre Kinder waschen wollte, wurde sie von kopfgeldja-
genden Hirten bedroht. Aus dem Nichts heraus tauchte ein Ru-
del wilder Wölfe auf, worauf die Hirten verständlicherweise das
Weite suchten und auf ihrer Flucht zudem gleich noch in Frösche
verwandelt wurden. Da Wolf auf Griechisch Lykos heißt, nennt
man die Region seither eben Lykien. Wie zur mythologischen
Bestätigung des hübschen Märchens setzt jetzt, kurz vor Sonnen-
untergang, ein ohrenbetäubendes Froschkonzert ein.
Es sind nur drei Kilometer bis zum kleinen Sandstrand von Le-
toon. Und wenn es ein Geheimtipp ist, einen Strand fast für
sich alleine zu haben, dann handelt es sich hier um einen. Aus
den Boxen der kunstvoll zusammengebastelten Strandbar hören
wir das berühmte Livekonzert, das der Türke Zülfü Livaneli und
der Grieche Mikis Theodorakis in den Achtzigern zusammen als
Zeichen der Versöhnung in Istanbul gaben. Nach einem erfri-
schenden Bad legen wir uns auf die sonnenwarmen Dünen und
packen Feigen, Wein, Käse, Oliven und Fladenbrot aus. Musik,
Wind, Wärme – und in dunstiger Ferne zeichnen sich die blei-
grauen Umrisse der Insel Rhodos ab, die wie ein schlafendes Rie-
senkrokodil auf ihrem blauen Bett thront.
Fast hätten wir auf unserer Route über die neue Autobahn, die
bald von Izmir aus in Richtung syrische Grenze verlaufen soll, in
der einbrechenden Dunkelheit das Zwischenziel Göcek verpasst.
Göcek war bereits in der Antike der Heimathafen der berühmten
Gulet-Segelboote. Das sind jene gutmütigen, dickbauchigen
Holzschiffe mit bis zu acht Kabinen, die alljährlich Hunderttau-
sende Türkeifans aus aller Welt auf die „blaue Reise“ mitnehmen.
In den Werften und Winterdocks kreischen die Sägen, Hämmer
klopfen, und alles vibriert in freudiger Erwartung einer lukra-
tiven Saison. Wegen seiner mondänen Marina bezeichnet man
Göcek oft als das türkische Saint-Tropez. Um die Moschee he-
rum gruppieren sich schicke Hotels, elegante Bungalowdörfer
im Little-Venice-Stil, von Zypressen umstellte Luxusvillen des
nationalen Jetsets, Edelboutiquen und Fischrestaurants. Der his-
torische Hamam steht für osmanische Hochkultur, die Rein-
heit von Körper, Geist und Seele. Geheimnisvolle Lichteffekte,
schwere feuchte Luft, die Melodien des tropfenden Wassers und
der Tagtraum auf der warmen Marmorfläche versetzen den Gast
in schöne neue Welten. Wer Ekstase in Form von Jachten liebt,
findet entlang der Kaimauern sein Glück. Göcek ist eines der
beliebtesten Segelreviere im Mittelmeer, und im Schutz vorge-
lagerter Inseln und Wellenbrecher schunkeln hier, fast wie auf
einer Bootsmesse, Zweimaster aus Mahagoni im Piraten-Look,
teure Motorjachten, umgerüstete Bosporusdampfer und fol-
kloristische Fischer-Kaikis. Allabendlich wird das flache Wasser
unter den weißen Holzmolen effektvoll bestrahlt, und umfunk-
tionierte Golfwagen bringen neue Gästegruppen vor die Portale
elegant eingedeckter Strandrestaurants.
84 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 85
Anderntags steuern wir das Flussdelta von Dalyan
an. Flaschengrün schillernd schlängelt sich das Süß-
wasser aus dem Köycegiz-See Richtung Meer. Am
Hafen warten die Kapitäne unzähliger Holzschiffe,
und sobald genügend Passagiere an Bord gebracht
sind, geht es in schläfriger Trägheit flussaufwärts,
vorbei an bunt bemalten Stelzenhäusern und hübschen Zwei-
Zimmer-Pensionen. Bald mischen sich in das Dieselgetucker
exotische Tiergeräusche aus dem morastigen Schilfdschungel,
über dem Eisvögel, Möwen und kleine Adler kreisen. Nach einer
weiteren Windung erscheinen hoch oben in den Berghängen in
Fels gemeißelte Tempelreliefs. Gerade in dieser Gegend wirken
die prachtvollen, imponierenden Zeichen wie Meisterwerke au-
ßerirdischer Bühnenbildner, die eine uralte Botschaft in unsere
Zeit verfrachten. Apropos Zeit: Seit gut 100 Millionen Jahren
bewohnen die Caretta-Caretta-Schildkröten diesen Teil der Welt.
Das innere Navigationssystem der weiblichen Tiere sorgt dafür,
dass sie nach ihren ausufernden Odysseen durch die Ozeane zeit-
genau zwischen Mitte Juni und Mitte August und punktgenau
1 Zu den Ruinen der versunkenen anti-ken Stadt auf der Insel Kekova kommt man nur per Boot 2 Zeitzeugen aus Stein: Reste korinthischer Säulen in der einstigen Handels- und Kultur- metropole Knidos 3 Luxus-Location: die schicke Marina von Göcek 4 Fresko in der byzantinischen Nikolauskirche in Demre 5 Ein Händler bietet frische Sesamkringel zum Verkauf 6 Gerade ge-schlüpfte Caretta-Caretta-Schildkröten auf dem Weg ins Meer 7 Immer noch ein Schauplatz für Hochkultur: das Amphitheater in Myra
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REISE
an exakt die Stelle ihrer Geburt zurückkehren. Dalyan ist so ein
Platz, wo sie im warmen Sand durchschnittlich 100 tischtennis-
ballgroße Eier ablegen. Danach dauert es zwei Monate, bis die
entschlüpften Krötchen wie auf Kommando in einer Vollmond-
nacht Richtung Gischt torkeln. Damit diese bedrohte Gattung
nicht zu einer aussterbenden wird, schlug am nah gelegenen
Traumstrand von Iztuzu einst die Stunde der „Jeanne d’Arc der
Caretta“. Die Britin June Haimoff, Opernsängerin, Malerin,
Galeristin und Weltumseglerin, machte hier in den Siebzigern
Halt, verliebte sich in Land und einen Mann, baute sich im Del-
ta eine Freakhütte, die sie heute noch, 96-jährig, gelegentlich
bewohnt – und wurde dabei mehr oder weniger zufällig Zeu-
gin des Schildkrötensterbens. Quasi im Alleingang, später dann
unterstützt von Greenpeace und Brigitte Bardot, verhinderte sie
mit witzigen Aktionen sowie zähen Verhandlungen in Ankaras
Ministerien, dass man 1986 mitten im Brutgebiet einen weiteren
2000-Zimmer-Hotelkomplex errichtete. Seither geht es entlang
der türkischen Küste wieder aufwärts mit den Turtles, und zu
Junes Ehren reisen aus allen Teilen der Welt engagierte Biologie-
studenten, WWF-Mitarbeiter und jede Menge freiwillige Helfer
und Pfleger für einen Sommer hierher. Und auf dem zentralen
Platz des Städtchens steht ausnahmsweise mal keine Bronzebüste
des großen Atatürk vor den Palmen, sondern die elegante Statue
einer in die Lüfte abhebenden Schildkröte.
Die letzte Station unserer Frühlingsreise heißt Datça. Was sich
nach russischem Gartenhäuschen anhört, ist eine etwa 80 Ki-
lometer lange Landzunge, die sich ab Marmaris in die türkische
Ägäis hineinschmiegt. Die einzige erwähnenswerte Hauptstraße
führt von dort aus hinunter zum Südwestkap, anfangs durch ei-
nen endlosen, würzig duftenden Pinienwald, in dem das Sum-
86 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
1 Die Felsengräber von Myra sind ca. 2400 Jahre alt 2 Einladend: lie-bevoll gestaltetes Steinhaus in Myra 3 Naturidyll & Kulturhighlight: die Halbinsel Datça 4 Genussvoller Einstieg in den Abend: schwarzer Tee und Meze, gemischte Vorspeisen
men von Bienen und Hummeln vibriert. Später heben sich vom
tintenblauen Meer sanfte Weinfelder und silbern glänzende Oli-
venhaine ab und zur rechten Seite steingraue Berghügel. Gele-
gentlich trottet auf der Straße ein Muli seiner Wege, ein schnauz-
bärtiger Postbote radelt winkend vorbei, der Ziegenhirte döst an
einen Kaktus gelehnt. In fast jeder Kurve wechseln sich der re-
gionale türkische und der griechische Radiosender von der Insel
Symi ab und komponieren so neue, ungehörte Lieder. Am Ende
jener Straße befindet sich, wunderschön an einem Naturhafen
gelegen, das antike Knidos mit den Überbleibseln eines Apollo-
Tempels und schönen römischen Mosaiken. Vor langer Zeit
lebten hier geschätzte 25 000 Menschen. In jener Hochzeit war
Knidos ein blühendes Handelszentrum für Öl, Früchte, Wein
und Marmor. Es gab eine bedeutende Universität der hippokra-
tischen Medizin, der Astronom Eudoxos erfand die Sonnenuhr,
man huldigte den schönen Künsten, und einer der berühmtesten
Bildhauer seiner Zeit, Praxiteles, präsentierte hier um 350 v. Chr.
seine legendäre nackte Aphrodite-Statue. Von weither kamen da-
mals Schiffe mit sinnesfreudigen Kunsttouristen an, und es bil-
dete sich eine clever vermarktete Lust-Industrie heraus, die den
Ruf von Knidos als eine Art prähistorisches Las Vegas festigte.
Heute zählt das Kap aufgrund seiner Weltenferne zu einem der
letzten mediterranen Refugien für Individualreisende, Verliebte
und heillose Romantiker. Mit seinem rhythmischen Rauschen
erzählt das Meer im Hafen das ewige Lied von Leiden und Le-
ben, Abschied und Ankunft, Irrungen und Erlösung. In meinen
imaginativen Müßiggang mischen sich Stimmengewirr und das
Klingeln eines Ankers. Der kleine Hafen gilt bei relaxten Seglern
als ein Highlight der griechisch-türkischen Küstentour, und bald
sitzen wir bei Fisch und Raki an Bord. WOLF REISER
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 87
exzellente Meze (Vorspeisen),
eine große Palette türkischer
Weine und höflicher Service.
Maras Mahallesi, Tel.
0252/284 50 09
SPEZIAL-TIPPOLIVE FARM, DATÇA, NAHE
DES D-HOTEL MARIS
Herrliches 350 000-qm-
Grundstück mit organischen
Oliven- und Orangenhainen.
Der Shop mit selbst
angebautem Obst, Pinienho-
nig, köstlichen Marmeladen,
Essigvariationen, kalt gepress-
ten Olivenölen, Naturkos-
metik ist eine Versuchung.
Dazu gibt’s einen Garten-
pool, Tennisplätze und zehn
schöne Gästezimmer.
olivefarm.com.tr
INFOSTUI bietet aus mehreren
deutschen Städten Direktflü-
ge und günstige Fly & Drive-
Pakete nach Dalaman an.
WXLÁ\�FRP��Viele gute Tipps
und Infos findet man in:
„Türkei – Lykische Küste“, v.
Michael Bussmann, Michael
Müller Verlag, 16,90 Euro
TOP-TIPPS für die lykische Küste
HOTELSGÖCEK
D-HOTEL MARIS Das vor
drei Jahren komplett
renovierte Resort der
Superlative liegt in einer von
Pinien bewachsenen,
naturgeschützten Bucht
zwischen Marmaris und
Datça-Stadt. 45 Meter über
dem Meer auf einer Klippe
gebaut, ist das Haupthaus
eine gelungene Mischung
aus Bauhaus, Asia-Style und
dem puristischen Design der
Gebrüder Mingü. 200 edel
gestaltete Zimmer und
Suiten verwöhnen mit allem
erdenklichen Luxus und
einem Panoramablick über
die Ägäis, die vorgelagerten
Inseln und ihre rötlichen
Vulkanberge. Die Gäste
haben die Wahl zwischen
fünf À-la-carte-Restaurants
– italienisch, türkisch,
hochwertige Fischküche,
Steakhouse und raffinierte
japanische Kreationen im
Ableger des legendären
„Zuma“. Zum Digestif
wechselt man in eine der
sieben Bars. Das ESPA-Spa,
eine 3000-qm-Oase der
Rekreation mit balinesi-
schem Touch, gilt als bestes
der Türkei. Für Luxus-Fee-
ling sorgen außerdem ein
hoteleigener Heliport, der
mit einer Auswahl an hotel-
eigenen Booten bestückte
Jachthafen und fünf intime
Privatstrände mit weißem
ägyptischen Sand. DZ ab
290 Euro. dhotel.com.tr
D-RESORT GÖCEK Neu
renoviertes, wie ein kleines
Dorf angelegtes Resort im
eleganten Boutiquestil. Die
103 luxuriösen Zimmer und
Suiten sind mit modernem
Design, großen Fensterfron-
ten, viel Marmor und weiß
lasiertem Holz ausgestattet.
Vor der Tür liegen der
Jachthafen und ein großer
Privatstrand, durch den
botanischen Gartenpark
fließen Naturbäche. Auf
Sportler warten ein großer
Außenpool, Tennisplätze, ein
Fahrradverleih und die
hauseigene Jacht für max. 50
Personen. Abends geht’s zum
Entspannen ins Spa oder
gleich zum Diner in eines
der drei exzellenten Restau-
rants mit mediterran-asiati-
scher Fusion-Küche. Ab
180 Euro. dhotel.com.tr
ESSENÜCAGIZ
HASSAN DENIZ RESTAU-
RANT Grauer Bart, stechen-
der Blick, muskulöse Ober-
arme, Piratentuch und das
weithin leuchtende Schild
„Bester Koch des Mittel-
meers“ – ein selbst verliehe-
ner Ehrentitel, den Profiseg-
ler und Lykien-Lover aus allen
Ecken der Welt anerkennen.
Rustikale Safran-Fischsuppe,
Grillhummer, gefüllte
Calamares und köstliche
Garnelenspieße gehören zu
den Klassikern der Hafenta-
verne, die auch Zimmer im
Haus anbietet und Kaiki-
Ausflüge zur „Sunken City“.
Tel. 90/242/874 21 01
DALYAN
RESTAURANT GEL GÖR Ein
Muss, nahe des Hotels
„Portakal“, direkt am
Süßwasserfluss Richtung
Strand gelegen. Das Ambi-
ente im Innenraum ist schön
und schlicht. Auf den
Terrassen bietet sich bei
Sonnenuntergang ein grandi-
oser Blick auf die Felsengrä-
ber. Fein ausgewogene
Fisch- und Fleischküche,
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88 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
HOTELS
IDYLLISCH GLENMERE MANSION, CATSKILLS Toskana-Feeling im Hud-
son Valley, 90 Autominuten von Manhattan. Das erlesen renovierte Landgut mit 18 Zimmern und Suiten
verwöhnt seine Gäste in zwei Restaurants mit feinster Farmküche. DZ ab 670 Euro, relaischateaux.com
LAND IN SICHTVon der Sonne geweckt werden, viel Zeit draußen
verbringen, regionale Küche genießen.
In diesen Countryhotels zählt allein QUALITY TIME
APULIEN
AUSZEIT MIT STIL In den letzten Jahren verwandelte sich ein gutes Dutzend ehemaliger Festungsbauern-höfe im Hinterland Apuliens in romantische Hideaways. Unser absoluter Favorit: die „Masseria Cimino“ mit gerade mal 15 Zimmern und feiner bodenständiger Küche. Adriastrände und der hauseigene 18-Loch- Golfplatz sind ganz in der Nähe. DZ ab 180 Euro, sandomenicohotels.com
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 89
MECKLENBURG-VORPOMMERN
THE PIG, SOMERSET Ganz in der Nähe von Bath erfüllt das 29-Zimmer-Hideaway alle Kriterien
eines typischen englischen Countryhotels: mit Ahnenporträts im Kaminzimmer, zweisitzigen Kuschel-
sofas, wunderschönem Rosen- und liebevoll gepflegtem Kräutergarten. Ein neues Highlight: Aus dem
alten Garten-Cottage wurde kürzlich eine Wellness-Oase. DZ ab 190 Euro, thepighotel.com
Romantisch Allein die wunderschöne Allee zum Herrenhaus zaubert ein Lächeln ins Gesicht, und dass die Peene mitten GXUFK�GHQ�3DUN�GHV�Å*XWVKDXV�6WROSH´�ÁLH�W��WXW�HLQ�hEULJHV�GD]X��GDVV�PDQ�sich hier einquartieren möchte. Um zu lesen, mit dem Paddelboot den Fluss zu erobern, sich verwöhnen zu lassen ... DZ ab 135 Euro, gutshaus-stolpe.de
LA BELLE VIE Ein paar Autominuten vom Bilderbuchort Les Baux-de-Provence
entfernt, beherbergt die „Domaine de Manville“ ihre Gäste in 30 Zimmern sowie
neun 220-Quadratmeter-Villen auf dem benachbarten 18-Loch-Golfplatz. Für seine mediterrane Küche bedient sich der Chef
im eigenen Kräutergarten und auf den Bauernmärkten der Umgebung. DZ ab
250 Euro, domainedemanville.com
FÜR ALLE SINNE Die „Villa Mangiacane“, ein ehemaliger Adels-sitz aus dem 15. Jahrhundert, ruht in einem grünen Bett aus Oliven- und Weingärten und ist ein echter Tipp für Gourmets: Zum Picknick im Park gibt’s preisgekrönte Tropfen, und wer Lust hat, lässt sich vom Küchenchef in die Geheimnisse der italienischen Koch-kunst einweihen. DZ ab 299 Euro, slh.com
MAL DER STADT ENTFLIEHEN
UND SICH TREIBEN LASSEN
KASTILIEN
EINFACH HIMMLISCHDas „Abadía Retuerta LeDomaine“ – das zwei Autostunden nordwestlich von Madrid gelegene ehemalige Kloster und heutige 5-Sterne-Hotel – hat tolle News zu vermelden: Nach monatelangen Umbauarbeiten der alten Stallungen entstand hier das El Santuario Spa (Eröffnung im Juli). Und Pablo Monteros Gourmetlokal „Refec-torio“ bekam einen Michelin-Stern. DZ ab 370 Euro, ledomaine.es
TOSKANA
PROVENCE
90 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
HOT IN THE CITY��h%(51$&+7(1 Die Rolltreppe zur Lobby des Hotels „Skt. Petri“ erinnert daran, dass sich in diesem Gebäude in den1930er-Jahren ein Kaufhaus befand. Ent-sprechend großzügig sind die Räumlichkeiten des imposanten Baus im Herzen des Univiertels: die 268 Zimmer im nordischen Design, die Szene-„Bar Rouge“ und das Restaurant „Central Kitchen“. DZ ab 128 Euro, designhotels.com
��(66(1 2014 erneut zum besten Restaurant der Welt gewählt, ist ein Besuch des „Noma“ ein Muss, allerdings sollte man Monate im voraus einen Tisch reservieren (Strandgade 93, Tel. 0045/32 96 32 97; noma.dk). Die Alternative: „Noma“-Schüler Christian F. Puglisi kocht im „Relae“ auf Sterneniveau (Jægersborggade 41, Tel. 0045/36 96 66 09; restaurant-relae.dk).
��.(5$0,.(5�,1*(�9,1&(176 Wie alles links und rechts der Jægersborggade sind auch die Shopping-Adressen vom Feinsten – wie der Laden von Keramikkünstlerin Inge Vincents, deren hauchzarte, überwiegend weiße Porzellanwaren echte Designer-stücke sind. Zerbrechliches wird sicher verpackt und verschickt (Nr. 27, vincents.dk).
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SEIDEN-MIX, VON�)5$$6� UM 45 EURO
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Filipp
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NORDIC WALKINGKOPENHAGEN ist so herrlich entspannt, gut
gelaunt und unkompliziert – wie der Look für einen
Frühlings-Trip in die dänische Hauptstadt
�+$00(5+$,(�81'�6&+,/�/(51'(�.25$//(15,))(��.23(1+$*(16�DEN BLÅ
PLANET ,67�'$6�*5g667(�$48$5,80�,1�125'�
(8523$�²�(,1(�63(.7$.8�/b5(�(5/(%1,6:(/7
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Vertrauensgarantie: Sie können Ihre Bestellung innerhalb von vier Wochen nach Vertragsschluss ohne Angabe von Gründen mittels einer eindeutigen Erklärung (z. B. E-Mail, Brief, Fax) beim Kundenservice MADAME, Heuriedweg 19, 88131 Lindau widerrufen. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung. Die Frist be-ginnt nach Erhalt dieser Garantie in Textform, jedoch nicht vor Eingang der Ware. Weitere Informationen und AGB fi nden Sie unter: www.abo.madame.de/agb
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 93
CITY-GUIDE
HOTELS��+27(/�'8�9,1�$7�21(�
DEVONSHIRE GARDENS
Das Ensemble viktorianischer
Bürgerhäuser im trendigen
Westend stieg 2006 wie
Phönix aus der Asche. Wi-Fi
gratis und Bose-Sound gehö-
ren in den 44 Zimmern und
fünf Suiten des luxuriösen
Boutiquehotels zum Stan-
dard. Im Bistro beeindruckt
Küchenchef Paul Tamburrini
seine Gäste mit leichten,
innovativen Rezepten. In der
Bar warten rund 300 Whisky-
sorten auf Liebhaber. DZ ab
173 Euro, hotelduvin.com
��%/<7+6:22'�648$5(�
HOTEL Wo seinerzeit der
Royal Scottish Automobile
Club seine Mitglieder
empfing, treffen sich die
Gäste des 5-Sterne-Hauses
heute zum Afternoon Tea.
Als zeitgemäßes Cityhotel
mit 100 Zimmern und
3000-Quadratmeter-Spa
hat es nichts von seinem his-
torischen Charme eingebüßt.
DZ ab 166 Euro, townhouse
company.com
��0$/0$,621�+27(/ In
einer ehemaligen, auf einem
kleinen Hügel thronenden
anglikanischen Kirche im
Glasgower Geschäftsviertel
war Platz genug für 66
Zimmer und acht Suiten,
eine Brasserie in der Krypta
und eine Bar, die für ihren
Smoked-Apple-Cocktail
bekannt ist. Die Deko ist
geradezu theatralisch: mit
üppigen Samtvorhängen und
opulenten Farben. DZ ab
123 Euro, malmaison.com
��6$,17�-8'(6�Die liebevoll
restaurierten viktorianischen
Townhouses eignen sich
hervorragend als intime
Gästehäuser. Unser Favorit
hat nicht mehr als fünf
Zimmer und eine Suite,
wunderbar dekadent
dekoriert und mit winzigen
Champagnerfläschchen in
der Minibar. Im gleichen
Haus: das Restaurant
„Mamasan“, stadtbekannt
für seine asiatisch inspirier-
ten Cocktails, orientalischen
Tapas und Party-Time nach
Mitternacht. DZ ab 152 Euro,
saintjudes.com
GUT ESSEN��52*$12 In Erinnerung
an Glasgow als Standort
großer Schiffswerften bekam
die Legende unter den
Fine-Dining-Adressen schon
in den 1930er-Jahren den
Look eines eleganten Ocean-
liners. Unter den vielen
hochgelobten Fisch- und
Meeresfrüchte-Spezialitäten
ist der Hummer Thermidor
die Nummer eins. 11, Ex-
change Place, Tel. 248 40 55
��675$9$,*,1�Nach dem
Motto „Think global, eat
local“ kommt hier das
Nationalgericht „Pluck“, eine
Mischung aus Herz, Lunge
und Leber vom Schaf mit
Minze und Schalotten
verfeinert, als Hors d’œuvre
auf den Tisch. Etwas
exotischer: Carpaccio vom
einheimischen Aberdeen
Angus mit Thaikräutern,
Ananas und Basilikumsalat.
28, Gibson Street,
Tel. 334 26 65 ❯
noch so ein gelungenes Bei-
spiel für die Metamorphose
eines eher unscheinbaren
Industriestandorts zu einer
kulturell und kulinarisch
überzeugenden, schillern-
den Stadt. Filmemacher
vergleichen Glasgows rasant
klopfendes viktorianisches
Herz gerne mit dem New
York des 19. Jahrhunderts. Was die Kulissen betrifft, haben sie
vielleicht recht. Die goldenen Jahre der Tabak- und Schiffbauin-
dustrie haben in Gestalt nobler Bürgerhäuser und prachtvoller
Stadtpaläste Spuren hinterlassen. Was die Performance betrifft,
steht die schottische Hauptstadt allerdings längst mit beiden
Beinen im 21. Jahrhundert – begleitet von internationalem Ap-
plaus. 1990 konnte sich Glasgow als europäische Kulturhaupt-
stadt mit beeindruckenden Kunstsammlungen, Oper, Ballett
und dem hohen Niveau des National Theatre of Scotland in
ein neues Licht rücken. 2008 wurde die Stadt von der Unesco
zur „City of Music“ gekürt. Das musikalische Angebot umfasst
immerhin mehr als 130 Events jährlich – von Pop bis Dudel-
sack, und das in schrägen Locations wie alten Lagerhäusern und
hochkarätigen Musiktempeln wie der Royal Concert Hall. Oder
die neuen Paradebauten am Ufer des River Clyde: Stararchitekt
Norman Foster schlug hier gleich zweimal zu, 1997 mit der
Konzerthalle The Clyde und 2013 mit der Event-Location The
Hydro. In den Bereichen Architektur und Design hat Glasgow
einiges vorzuweisen. Als eigenwilliger Interpret des Art nouveau
hatte Charles Rennie Mackintosh seinerzeit das Bild der Stadt
geprägt. Und mit der Gründung der Glasgow School of Art eine
einzigartige Talentschmiede für junge Künstler hinterlassen. Vor
einem Jahr wurde sie nach einem Brand restauriert und durch
eine moderne Kunstfabrik, das vom New Yorker Architekten
Steven Holl entworfene Reid Building, erweitert. Kulturelles
Highlight 2015: Der begehrte Turner Prize der Londoner Tate
Gallery wird erstmals in Glasgows urbanem Kultur- und Lifes
tylespot Merchant Square verliehen.
ALLES IM FLUSS
Wer bei GLASGOW bislang nur an Maltwhisky
dachte, wird überrascht sein: Die schottische Haupt-
stadt ist eine von jungen Künstlern und modernem
Design geprägte Kultur- und Lifestyle-Metropole
CHRISTINE VON PAHLEN
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CITY-GUIDE
94 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DRINKS ETC.��%/8(�'2* In der elegan-
ten Piano Bar konkurriert
Old World Jazz mit jungen
Newcomer-Sounds. Auch
die Drinks klingen nach
Herausforderung. Wie der
Vintage Sazerac Cocktail:
1982er Vintage Armagnac,
Champagner und Angostura-
Bitter. 151, West George
Street, Tel. 229 07 07
��7+(�327�67,//�%$5�Auch
wenn man sie nicht alle
durchprobieren kann, sind
370 Whiskysorten am
Gründungsort des ersten
„Ladies Only Whisky Club“
eine beeindruckende
Tatsache. Einsteiger werden
kompetent beraten. 154,
Hope Street, Tel. 333 09 80
��&25,17+,$1�Erst eine
Bank, dann Oberster
Gerichtshof und neuerdings
Entertainment pur auf fünf
Etagen des imposanten
Kuppelbaus. Mit Pianobar,
Cocktail Lounge, Restaurant
und Casino. 191, Ingram
Street, Tel. 552 11 01
SHOPPING��*/$6*2:�9,17$*(
Gelebte Nostalgie ist in
Glasgow Lebenshaltung.
Ob Pailletten, Pelze oder
Harrison Tweed, Vintage ist
kein alter Krempel, sondern
ein schönes Stück Geschich-
te. 453, Great Western Road
��7+(�1$1&<�60,//,(�
6+23�Auf der Suche nach
originellen Einzelstücken ist
��0$57,1�:,6+$57
Glasgows einziger Sternekoch
serviert seine Kreationen
25 Kilometer außerhalb der
Stadt. Seine innovative
regionale Gourmetküche
ist das Aushängeschild von
„Cameron House“, einem
noblen Country Hotel am
Ufer des Loch Lomond,
für viele der schönste See
Schottlands. Tel. 01389/
72 25 04, mwlochlomond.co.uk
��8%,48,7286�&+,3 Früher
wurden hier Kutschpferde
untergestellt. Heute sieht
„The Chip“ aus wie die
Dependance eines botani-
schen Gartens und genießt
den Ruf als eine der besten
Adressen für marktfrische
regionale Küche. 12, Ashton
Lane, Tel. 334 50 07
TRENDY��2;�$1'�),1&+�Urbane
Leichtigkeit à la Berlin-
Kreuzberg: Tagesgerichte auf
der Schiefertafel, blanke
Tische, statt Tapeten
wohlsortierte Weinregale.
Das Repertoire ist bunt, von
Jakobsmuscheln mit Pudding
und Blumenkohl bis
Rhabarber-Pistazien-Pavlova.
920, Sauchiehall Street,
Tel. 339 86 27
��&5$%6+$.. Die Gegend
– eine Durchgangsstraße
im Westend – ist wenig
inspirierend. Die Küche des
szenigen Shabby-Chic-Lokals
macht es wieder wett. Mit
extravaganten Meeresfrüchte-
Kreationen und Deftigem
wie Fish and Chips. 1114,
Argyle Street, Tel. 334 61 27
man hier an der richtigen
Adresse. Kuschelkissen, ausge-
fallene Leuchtkörper, modi-
sche Accessoires, originelle
Handbags und vieles mehr.
53, Cresswell Street
��7,025286�%($67,(6�
Zwei Absolventen der
Glasgow School of Arts,
Alistair McAuley und Paul
Simmons, sind die kreativen
Köpfe hinter dieser ausgefal-
lenen Kollektion opulenter
Stoffe und Tapeten. 384,
Great Western Road, Online-
shop: timorousbeasties.com
KULTUR��7+(�/,*+7+286( Im
ersten Gebäude des prägen-
den Stadt-Architekten
Mackintosh hatte viele Jahre
der „Glasgow Herald“ seine
Büros. Heute organisiert die
Galerie wechselnde Ausstel-
lungen, im Shop werden
Design-Klassiker angeboten.
Schönes Café-Bistro im
fünften Stock. 11, Mitchell
Lane, thelighthouse.co.uk
��.(/9,1*529(�$57�
*$//(5<�$1'�086(80�
Eine der größten städtischen
Kunstsammlungen Europas.
Im Fokus: die Dauerausstel-
lung „Pioneering Painters“
CHRISTINE VON PAHLEN, REISEEXPERTIN DER MADAME
„Das ‚Café Gandolfi’ ist eine echte Instituti-
on, wenn es um schottische Küche geht. Zum
Lunch herrscht Gedränge. Mein Lieblingsge-
richt: Heilbutt Chowder.“ 64, ALBION STREET, TEL. 552 68 13
TOP-TIPP
mit Werken der Künstler-
gruppe Glasgow Boys.
glasgowmuseums.com
��*/$6*2:�6&+22/�2)�
ART Studenten führen
Besucher durch die Talent-
schmiede der einheimischen
Kulturszene. gsa.ac.uk
��5,9(56,'(�086(80�
2012 eröffnet und bereits
jetzt eines der meistbesuch-
ten Museen in Großbritan-
nien. Das ausgefallene, von
Zaha Hadid entworfene
Gebäude am River Clyde
erzählt ein gutes Stück
regionaler Industriegeschich-
te. glasgowlife.org.uk
��32//2.�+286(�Das
Herrenhaus aus dem 18.
Jahrhundert ist ein versteck-
tes Juwel im Pollok Country
Park: Goya, El Greco und
Murillo im ersten Stock, Tea
and Scones parterre. 2060
Pollokshaws Road, nts.org.uk
INFOSVon deutschen Städten
fliegen mehrere Airlines
Glasgow an. City-Infos unter
peoplemakeglasgow.de
VORWAHL GLASGOW
(0)141
SCHOTTISCHE
STERNEKÜCHE:
„MARTIN WISHART“
COOL: KELVINGROVE ART
GALLERY AND MUSEUM
3,1.�3$66,21��',(�COCKTAIL LOUNGE '(6�Å%/<7+6:22'�648$5(�+27(/6´
0(,67(5:(5.��1250$1�)267(56�7+(�+<'52
IM GESTERN SCHWELGEN: THE GLASGOW VINTAGE
OPTISCHER UND MUSI-
KALISCHER GENUSS: DIE
KONZERTHALLE THE CLYDE
STANDESGEMÄSSE KULISSE
FÜR EINE WERTVOLLE
KUNSTSAMMLUNG: DER
POLLOK COUNTRY PARK
.8/785��/,)(67</(��0(5&+$17�648$5(
KREATIV MIT TRA-DITION: GLASGOW SCHOOL OF ART
REISE-NEWS
Seinen 25. Geburtstag feiert der ROCKY
MOUNTAINEER mit spektakulären Reiserouten
Ferienhaus Villen mit eigener Hochzeitskapelle für den schönsten Tag des Lebens sind eine Spezialität des Ferienhaus-Anbieters „To Toskana“. In eine besonders schöne haben wir uns sofort verliebt: Die etwas außerhalb von Florenz in einer idyllischen toskanischen Traumlandschaft ver-steckte Villa Montedomini mit einer romantischen Kapelle und zehn Schlafzimmern, die Platz für eine handverlesene Hochzeitsgesellschaft bieten. Der terrrassenförmig angelegte Garten ist die perfekte Kulisse für einen Hochzeitsempfang im kleinen Kreis. Wochenendpreis ab 4850 Euro, to-toskana.de
STERN-STUNDEN
1
FEINER ZUG
DAS KLEINSTE KINO DER WELT
1
es gibt einen guten Grund, warum der kobaltblaue Rocky Mountaineer nur
tagsüber durch den pazifi schen Nordwesten der USA und das westliche Kana-
da rollt: Die Passagiere sollen jeden Meter der überwältigend schönen Strecke
auskosten können. Zu den Höhepunkten zählen die schneebedeckten Gipfel
der Rockies, tosende Wasserfälle, der bezaubernde Bergsee Lake Louise, die
Metropolen Seattle, Vancouver und Calgary. Abwechslungsreich zusammen-
gestellt in 45 Packages auf fünf Bahnstrecken. Unser Reisebeispiel: „Coastal
Passage Canadian Rockies Highlights“, acht Tage Zugfahrt mit sieben Hotelnächten und ausgefal-
lenen Aktivitäten wie „Flightseeing“, einem Hubschrauberfl ug
über die wilde Berglandschaft der Rockies. Ganz neu: Zugbe-
gleiter, die während der Fahrt originelle Anekdoten der letzten
25 Jahre – auch auf Deutsch – erzählen. Reisepreis, ohne An-
und Abreise, pro Person ab 2800 Euro, rockymountaineer.com
��*5$1'�7285 Seit Anfang des Jahres verbindet die „Grand Train Tour of Switzerland“ auf einer Strecke von 1200 Kilometern die bedeutendsten Bahn-strecken im Schweizer Netz wie Glacier-, Bernina- und Wilhelm-Tell-Express. Tipp: der Swiss Travel Pass, 4 Tage, 2. Klasse, 204 Euro, MySwitzerland.com
��*5$1'(�'$0(�Zum 125. Geburtstag der Krimiautorin Agatha Christie (u. a. „Mord im Orient-Express“, Foto) gibt es für die Gäste des legendären Venice Simplon-Orient-Express in diesem Jahr viele Überraschungen. Unser Reisebeispiel: sechstägige Bahnfahrt von Paris nach Istanbul über Budapest und Bukarest an Bord des laut Experten besten Zugs der Welt. Abfahrt: 28. August. Reisepreis in der Doppelkabine ab 7130 Euro, nostalgiereisen.de
)h5�+,00(/667h50(5 Wer ein Mal das Glück hatte, das funkelnde Firmament über der Atacamawüste zu beobachten, weiß, was einem als Mitteleuropäer beim Blick in den Nachthimmel entgeht. Auf der neuntägigen Astronomie-Reise „Der Glanz der Sterne“ durch Chile genießt man nachts das Schimmern der Milchstraße mit bloßem Auge. Tagsüber beobachtet man das Uni-versum durch die Teleskope der be-rühmten Observatorien. Für weite-re Kicks sorgen die surreale Mond-landschaft der Wüste, Salzseen, Ne-belwälder, Nationalparks und Gey-sire. Im Bild: Sunset über dem Valle de la Luna. Pro Person inkl. Transfers, ohne internationale Flüge ab 6059 Euro, america-special-tours.de
SZENE AUS „MORD IM ORIENT-EXPRESS“
DER ROCKY MOUNTAINEER AUF SEINEM WEG DURCH KANADA
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96 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 99
BEST OFZauberhafte Sommerdüfte
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s. 114 PROFI Der Weg zu sexy Beinen
BEAUTY Inhalt
FITNESS Bikini-Figur? Mit
diesen eff ektiven Methoden klappt es
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NEWSFunkelnde Augenblicke, neue Spas, glänzende Blondtöne & mehr
ANTI-AGINGDie neuesten Treatments für eine straff e Silhouette
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100 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
BEAUTY
Glanz LEISTUNG
Was für eine Karriere! In den 1920er-Jahren
als Nebenprodukt bei der Entwicklung von
Autolacken entstanden, lange Zeit als un-
elegant empfunden und nur in Rosa erhältlich,
ist er heute eines unserer Lieblings-Beauty-
Produkte: der NAGELLACK. Hier die Trends
GHV�6RPPHUV��3OXV��3ÁHJH���6W\OLQJWLSSV
Finger FOOD
Zu weich, brüchig, ein eingerissenes Nagelbett – Fingernägeln sieht man sofort an, wenn sie vernachlässigt werden. So einfach geht’s: Zur täg-lichen BEAUTY-ROUTINE gehört ein Care Pen, der die Nagelhaut mit Avocadoöl oder Vitamin E schützt. Der Benefit: wirkt auch bei lackier-ten Nägeln! Für folgende PFLEGE-BOOSTER muss der Nagel jedoch unlackiert sein: Nagelöle, Cremes und Seren sorgen dank Panthenol, Arganöl oder Kalzium für mehr Elastizität, Stärke und Glanz.
BEAUTY
MANDEL
FormNägel schneidet man nur, wenn sie eingerissen sind. Gekürzt und in Form gebracht werden sie immer mit einer FEILE. Besonders schonend zum Nagel sind Sandblatt- oder Glasfeilen. Diese werden nicht hin- und hergezogen, sondern GLEICH-MÄSSIG vom Nagel rand zur Mitte geführt. Ob rund, spitz oder gerade ist reine Geschmacks-sache. Geht es nach internati-onalen Nageldesignern, trägt man 2015 jedoch leicht längere, mandelförmig gefeilte Nägel.
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 103
TRENDSHOW
„SO CHIC“,
TREAT COLLEC-TION, UM
19 EURO
LAKUR
„PORTOBEL-
LO PLUM“,
LONDON-TOWN, UM
18 EURO
NAIL LACQUER
„MERLOT SHIMMER“,
ORGANIC GLAM, UM 18 EURO
NAIL LACQUER „SOUR CHERRY",
MAC, UM 12 EURO
STRICHCODELIEBLINGS-NAIL-ART
DES SOMMERS:
NÄGEL IM STREIFEN-
LOOK. DAZU DEN
NAGEL MIT DÜN-
NEM TAPE ABKLE-
BEN UND DRÜBER-
LACKIEREN. AUCH
GUT: MIT NAIL PENS
STREIFEN AUF
DEN LACKIERTEN
NAGEL ZIEHEN.
Two-Tone: Coole Farbverläufe
zaubert der OMBRÉ-STYLE. Dabei
geht eine hellere Farbe am Nagelbett in
die dunklere Nuance an der Nagelspitze
über. Selbermachen ist ziemlich schwierig,
deshalb lieber den PROFI ranlassen.
Natürlich dürfen dunkle Töne nach wie vor die Nägel schmücken. Doch am KlXÀ�JVWHQ�NRQQWH�PDQ�auf den internationalen Laufstegen pastellfarbene Nägel sichten. Ob sämtliche Nude-Nuancen, gesehen bei Stella McCartney, softes Wasserblau bei Max Azria oder reines Weiß bei Jean Paul Gaultier: Zarte Farben geben den Ton an. Gerne auch in Cut-out-Optik, als Tupfenmuster oder im Regenbogen-Style. Absolutes No-Go für den Sommer? Ne-onfarben jeglicher Couleur!
PRETTY IN PASTELL
1
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GLITTER
ManiaIm Sommer darf GEFUNKELT werden, am besten dank Lacken mit stark pigmentierten Glim-merpartikeln. Die werden jedoch nicht alleine getragen, sondern intensivieren quasi als Überlack den FARBIGEN Grundlack. Schöne Alternative: mit dem Glitzerlack die Nagelspitze oder den Nagelmond betonen.
SHIMMER
NAIL POLISH
„PINK PEARL“,
BOBBI BROWN, UM 15 EURO
CLASSICS
CREME
„DULCE DE
LECHE“, OPI, UM 16 EURO
ROUGE
DIOR VERNIS
„MUGUET“,
DIOR, UM 25 EURO
GLITZERLACK
„MUSE“, IN-TENSAE, UM
16 EURO
104 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
❚ STARTSCHUSS Da die Oberfl äche staub- und fettfrei sein soll, werden die Nägel zuerst mit Nagellackentferner abgetupft. Um Verfärbungen vorzubeu-gen, kommt nun eine Schicht Unterlack. Wer unebene Nägel hat, trägt vor dem Unterlack noch einen Rillenfüller auf.❚ FARBSPIEL Lackiert wird immer in eine Richtung – von der Nagelhaut zur Nagelspitze. Für ein gleichmäßiges Ergebnis sollte nicht zu viel Farbe am Pinsel haften. Lieber zwei- bis dreimal lackieren, die einzelnen Farbschichten dazwischen gut antrocknen lassen. ❚ SCHLUSS-STRICH Mit einem Top-coat wird der Lack nun versiegelt. Be-sonders haltbar und splitterfest machen die neuen Gel-Überlacke die Farbe.
Damit Lack optimal zur Geltung
kommt, muss man Schichtarbeit
leisten. Das braucht etwas
Zeit und eine ruhige Hand
FRISCH GESTRICHEN
LA LAQUE COUTURE
„BLEU MAJO-RELLE“, YSL,
UM 25 EURO
NAIL LACQUER
„MIDNIGHT
BATH“, FABY, UM 15 EURO
„ARUBA BLUE“,
ESSIE, UM 8 EURO Dunkle TÖNE, wie
Nachtblau oder
Brombeere, verkleinern
den NAGEL optisch und
wirken bei langen oder
breiten Nägeln besonders
ELEGANT.
Do!❚ SCHUTZSCHILD Sonnenstrahlen können gelbliche Verfärbungen auf dem Nagelbett hervorrufen sowie die Lackfarbe verändern. Hier helfen Überlacke mit UV-Schutz („Umbrella Top Coat“ von Deborah Lippmann).
❚ BEAUTY FOOD Auch von innen kann man den Nagel stark und geschmeidig halten. Ganz wichtig: Biotin und Kieselsäure – stecken unter DQGHUHP�LQ�1VVHQ��+DIHUÁ�RFNHQ��Tomaten und Naturreis.
❚ TRICK Wer kleine Nägel hat, sollte sich für helle Töne, gerne mit Perlmuttanteil, entscheiden. Diese Lacke strecken optisch den Nagel.
Don’t !❚ SCHERENSCHNITT Die Nagelhaut sollte nicht mit der Schere geschnitten werden. Die Verletzungsgefahr ist zu groß, Keime könnten eintreten und das Nagelbett entzünden. Besser: mit einem gummierten Stäbchen zurückschieben.
❚ DIE RICHTIGE MISCHUNG Lacke, die eingedickt sind, nie mit Nagellack-entferner verdünnen. Sie enthalten zu YLHOH�3Á�HJHVWRIIH��GLH�GHU�4XDOLWlW�GHV�Lackes schaden. Hier helfen spezielle Lackverdünner.
❚ PINSELSTRICH Breite Nägel nicht vollständig lackieren. Lieber links und rechts einen kleinen Rand lassen, so wirken die Nägel schmaler.
PROFI-TIPPS
REPARIERT DANK
NEEM UND KAMILLE:
„NEEM NAGELÖL“,
DR. HAUSCHKA, UM 20 EURO
SHEABUTTER SPENDET
FEUCHTIGKEIT: „NAGELAUF-BAUCREME“,
ALESSANDRO,
UM 20 EURO
NÄHRT MIT APRIKOSENÖL: „HUILE
APRICOT", DIOR, UM 25 EURO
PFLEGT MIT
MANDELÖL:
„REGENERA-
TING OIL“,
ANNY, UM
13 EURO
MIT ARGANÖL:
„ALL IN ONE NAIL
STICK“, ARTDECO, UM 10 EURO
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AUFTRAGS
ArbeitDa Nägel aus leblosem Horn bestehen, schadet ihnen ein dauerhafter ANSTRICH nicht. Im Gegenteil! Lack schützt den Nagel vor dem Austrocknen und schädlichen Einfl üssen von außen. Man sollte aber darauf achten, ihn nicht zu nah am NAGELBETT aufzutragen, da dort der Verhornungsprozess noch nicht abgeschlossen ist und er eindringen könnte. Wichtig: Kaufen Sie Produkte, die keine krebserregenden STOFFE wie Formaldehyd oder Dibutyl-phthalat enthalten.
FEMININES FLAIR
BEAUTY
106 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DUFT-SOUVENIRS
Immer der Nase nach: Die
Parfums des Sommers
nehmen uns mit auf eine
AROMATISCHE REISE
BLÜTENRE-
GEN AUS
FREESIE,
MAGNOLIE
UND WEISSEM
MOSCHUS:
„L’EAU D’ISSEY
CITY BLOS-
SOM“, ISSEY MIYAKE, UM
67 EURO
DER PERFEKTE
BEGLEITER FÜR ALLE
PFINGSTROSEN-
FANS: „STELLA EAU
DE TOILETTE“, STEL-LA MCCARTNEY, UM 73 EURO
WEIBLICHER GEHT’S
KAUM! „PARADISE
BAY“ DUFTET
NACH ROSE, JAS-
MIN UND VANILLE.
KARL LAGER-FELD PARFUMS,
UM 52 EURO
EIN DEZENTER AUFTRITT FÜR
DAMASZENER ROSE, MANDA-
RINE UND MOSCHUS: „AC-
QUA NOBILE R OSA“, ACQUA DI PARMA, UM 98 EURO
ROMANTISCHES
TÊTE-À-TÊTE VON
GRÜNER SOJA-
BOHNE UND IRIS:
„B. BALENCIAGA
EAU DE PARFUM“, BALENCIAGA, UM 78 EURO
FEIGE, MANDARINE UND VEILCHEN
HARMONIEREN IN „FLEUR DE
FIGUIER EAU DE PARFUM“, RO-GER & GALLET, UM 49 EURO
IRIS VERSCHMILZT MIT ROSA PFEFFER-
BEERE: „BELLFLOWER TANGERINE PINK
PEPPER“, KORRES, UM 36 EURO
BEZIRZT MIT
BIRNENBLÜTE UND
PINKEM LOTUS: „FA-
TALE PINK“, AGENT PROVOCATEUR, UM 65 EURO
La Vie en Rose – Düfte, so
bezaubernd verführerisch wie PARIS,
die Stadt der Liebe
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SOMMERLICHE BRISE
PRICKELND WIE EIN KÜHLER
SUNDOWNER! „CK ONE SUMMER“
MIT LIMONE, GEEISTER WASSER-
MELONE UND GURKE. CALVIN KLEIN, UM 44 EURO
ZART PAR-
FÜMIERT MIT
ZITRUSFRÜCH-
TEN UND
PISTAZIE: „LA
PETITE ROBE
NIO RE EAU
FRAÎCHE“,
GUERLAIN, UM 73 EURO
URLAUBS-
GEFÜHLE
DANK FEIGE,
ORANGEN-
BLÜTE UND
FRANGIPA-
NI: „RESORT
COLLEC-
TION“, ELIE SAAB, UM
64 EURO
PAPAYABLÜTE TRIFFT AUF
AMARYLLIS UND CASH-
MERAN: „DOLCE FLORAL
DROPS“, DOLCE & GABBA-NA, UM 80 EURO
FRUCHTIG-SÜSSER
GENUSS MIT ERDBEERE,
PFIRSICH UND VANILLE:
„ESA CADA TURQUOISE
SUMMER“, ESCADA, UM 56 EURO
FASZINIERENDE
VERBINDUNG VON NE-
ROLI, GRAPEFRUIT UND
ESTRAGON: „ARMANI
CODE TURQUOISE“,
GIORGIO ARMANI, UM 40 EURO
SPRITZIGER MIX AUS MANDARINE, PFEFFERMINZE UND SCHWARZER
JOHANNISBEERE: „MANDARINO DI AMALFI“, TOM FORD, UM 190 EURO
ERLESENE KÖST-
LICHKEIT MIT
PATCHOULI UND
HONIG: „ANGEL
NOUVELLE
ÉTOILE“, THIER-RY MUGLER, UM 124 EURO
Sonne, Strand & Meer: Diese Parfums bringen
KARIBIK-Feeling in unseren Alltag
108 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
VERLOCKENDE
MELANGE AUS BER-
GAMOTTE, JASMIN
UND SANDEL-
HOLZ: „EROS POUR
FEMME“, VERSACE, UM 90 EURO
„GUCCI
GUILTY DIA-
MOND“ APH-
RODISIERT MIT
KARDAMOM,
FLIEDER UND
PATCHOULI.
GUCCI, UM
78 EURO
EDEL BEDUFTET MIT OSMANTHUSBLÜTE, MANGO UND PATCHOULI:
„SECRET DE ROCHAS“, ROCHAS PARIS, UM 70 EURO
SINNLICHES ARRANGE-
MENT AUS MOSCHUS
UND WICKE: „CANDY
KISS L’EAU“, PRADA, UM 37 EURO
IRIS, PFINGSTROSE UND
WILDLEDER GEHEN
EINE REIZVOLLE LIAI-
SON EIN: „EMOZIONE“,
SALVATORE FERRA-GAMO, UM 83 EURO
UMSCHMEICHELT
MIT MAIGLÖCK-
CHEN, FREESIE
UND BERNSTEIN:
„HILFIGER WO-
MAN FLOWER
MARIGOLD“,
TOMMY HIL-FIGER, UM 55
EURO
„MARNI SPICE“
ÜBERRASCHT
MIT INGWER,
ZIMT UND
BULGARISCHER
ROSE. MARNI, UM 87 EURO
EIN DUFTJUWEL
DANK WÜRZIGEM
INGWER UND
SANFTER MAGNOLIE:
„AQVA DIVINA“, BUL-GARI, UM 71 EURO
BEAUTY
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STILVOLLELEBENSLUST
La Dolce Vita per Knopfdruck: Aromen mit
ROM-Touch verschönern den Sommer
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 109
EINMALIGER MIX AUS
GEWÜRZNELKE, ROSE UND
INGWER: „ROCK THE AGES
TUDOR ROSE AND AMBER“,
JO MALONE, UM 49 EURO
DUFTGRUSS FÜR SIE UND IHN: „BLACK
PEPPER & SANDELWOOD“ MIT PFEFFER,
SANDELHOLZ UND BERGAMOTTE, ACCA KAPPA, UM 78 EURO
COCKTAIL AUS
SCHWARZTEE, IRIS
UND BOYSENBEERE:
„HUGO WOMAN“,
HUGO BOSS, UM 67 EURO
BETÖRENDER
HAUCH VON
KIRSCHBLÜTE
UND VEILCHEN:
„FLEURS DE CE-
RISIER L’EAU“, L’OCCITANE, UM 36 EURO
HASELNUSS KÜSST
ORANGEN-
BLÜTE UND
JOHANNISBEERE:
„LOVERDOSE RED
KISS“, DIESEL, UM
62 EURO
RAFFINIERTES TRIO
AUS BIRKENBLÄT-
TERN, NEROLI UND
GARDENIE: „SEE BY
CHLOÉ SI BELLE“,
CHLOÉ, UM 62
EURO
ERSTMALS IN EINEM
PARFUM VEREINT SIND
WEISSE MOHNBLUME UND
MOSCHUS: „FLOWER BY
KENZO L’EAU ORIGINELLE“,
KENZO, UM 70 EURO
AUFREGENDANDERS
Cool, extravagant – in diesen Düften steckt
der Spirit von NEW YORK
ANTI-AGING
110 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 111
Schoppelrey. „Durch die Fett-weg-Spritze können wir den Effekt
der sichtbaren Fettreduktion um weitere 25 Prozent steigern.“
Und so funktioniert die Kältetherapie, die von Dermatologen
der Harvard Medical School in Boston entwickelt wurde: Auf
den Entzug von Energie durch extreme Abkühlung – die zu be-
handelnden Körperpartien werden mit Flüssigstickstoff für etwa
eine Stunde auf drei bis vier Grad heruntergekühlt – reagiert Kör-
perfett derart empfindlich, dass eine Apoptose (ein programmierter
Zelltod) stattfindet. Die abgestorbenen Zellen werden dann im
Laufe der folgenden zwei bis vier Monate über die Leberfunkti-
on abtransportiert, während die Haut- und Bindegewebszellen
die Kälte unbeschadet überstehen. „Mit dieser Therapie kann
man Fettdepots am Körper auflösen, an denen die Fettreduktion
durch normales Abnehmen schwierig ist“, fasst der Dermatologe
Dr. Hans-Ulrich Voigt seine Erfahrungen mit der Kryolipolyse
zusammen. Und weiter: „Mit einem neuen, flächigen Handstück
können auch härtere, nicht einsaugbare Fettareale wie Reiterho-
sen behandelt werden.“ Laut Aussagen der Ärzte ist bereits eine
Sitzung ausreichend, um die Fettdepots zu minimieren – und
das ganz ohne Ausfallzeiten. Das Wunschergebnis soll dann nach
etwa zwei bis vier Monaten sichtbar sein. Kosten: ab 700 Euro.
BODY LIFTING Die erste und einzige
Methode, die seit 2009 von der
strengen amerikanischen Behör-
de FDA (Food and Drug Ad-
ministration) als nicht invasives
Lifting anerkannt wurde, setzt
man jetzt auch für den Kör-
per ein: Ultherapy. Sie arbeitet
mit zwei Arten von Ultraschall.
Im ersten Schritt werden über den
sogenannten optischen Ultraschall, mit dem man in der Medizin
auch Organe untersucht, die unterschiedlichen Hautschichten
KURVEN DISKUSSION
Gegen unschöne Pölsterchen, die jeder Diät und jedem Fitness-Programm trotzen, gibt es in
der ästhetischen Medizin immer ausgefeiltere Techniken. Auf dem Anti-Aging-Kongress IMCAS
in Paris wurden jetzt die neuesten rund ums Thema BODY CONTOURING präsentiert
❯
biarritz, Capri, Chiemsee ... Bis zur
Strandsaison ist zwar noch Zeit, den
Körper bikinifit zu machen, aber so-
lange es kein Zaubermittel für einen
jungen, knackigen Body mit ausge-
wogenen Maßen gibt, ist das oft harte
Arbeit. Vor allem Pfunde nachhaltig
loszuwerden braucht viel Geduld und
eine kluge Strategie. Doch selbst wer es geschafft hat, ist mit sei-
nem Äußeren oft unzufrieden. Häufig sind die Proportionen nach
einer Diät nicht stimmig, und es bleiben besonders hartnäckige
Fettpölsterchen. Was tun? Gezielte Workouts wären jetzt genau
richtig (siehe Seite 116), aber nicht jeder hat ausreichend Zeit
dafür. Zum Glück kann man für das Tuning der Körpersilhouette
beim Beauty-Doc zwischen verschiedenen Behandlungsmethoden
wählen. Die Palette reicht von Treatments, bei denen nicht ope-
riert wird, die ohne Narkose und Auszeiten ablaufen, bis hin zur
klassischen Liposuktion. Auf dem jüngsten Anti-Aging-Kongress
IMCAS (International Master Course on Aging Skin) in Paris wur-
den die neuesten Entwicklungen vorgestellt. Hier die Highlights.
KÄLTETHERAPIE Der coolste Weg zur
Sommerfigur: das Fett einfach mit Kälte
zerstören. Das Verfahren mit dem Zun-
genbrecher-Namen „Kryolipolyse“ (von
altgriechisch: kryos = Frost, lipa = Fett, ly-
sis = Auflösung) funktioniert komplett ohne
Schnitte, Nadeln und Narkose. Die Methode an sich ist zwar
nicht neu, es werden aber immer modernere Applikatoren ent-
wickelt, damit die entsprechenden Körperzonen zielgenau be-
handelt werden können. „Um den Effekt der Fettreduktion noch
weiter zu steigern, setzen wir seit Kurzem auf eine Kombination
aus Kryolipolyse und Fett-weg-Spritze – die sogenannte Ad-
vanced Kryolipolyse“, erklärt der Dermatologe Dr. Hans-Peter
EISKALT
PUSHUP!
ANTI-AGING
auf dem Bildschirm definiert. Dann wird ein gebündelter Ultra-
schall hinzugeschaltet, der einen gezielten Impuls auslöst. Die-
ser Impuls erwärmt das Bindegewebe in einer Tiefe von bis zu
vier Millimetern auf etwa 65 Grad, wobei die Oberhaut völlig
intakt bleibt. Durch diese Thermowirkung kommt es zur so-
fortigen Straffung der Kollagenfasern, und als Langzeitwirkung
bilden die Bindegewebszellen dann zusätzlich noch kollagene
und elastische Fasern. „Nach den überzeugenden Ergebnissen
im Gesichtsbereich setzen wir die Ultherapy inzwischen mit
sehr guten Ergebnissen auch für die Straffung des Dekolletés
ein“, erklärt der Dermatologe und Leiter der Rosenpark Klinik
Dr. Gerhard Sattler. Im Münchner Haut- und Laserzentrum
an der Oper geht man noch einen Schritt weiter und nutzt
das Gerät auch für die Innenseiten der Oberarme und Ober-
schenkel, der Achseln, Ellenbogen sowie das Areal über dem
Knie. Hierbei kommen Aufsätze mit hoher Eindringtiefe zur
Anwendung, und im Gegensatz zum Gesicht sind manchmal
mehrere Durchgänge erforderlich. Als „Advanced Ultherapy“
bezeichnen der Dermatologe Dr. Stefan Duve und Kollegen das
Zusammenspiel von Ultherapy und Fett-weg-Spritze. „Im ers-
ten Schritt wird mit mehreren Stichen die Fett-weg-Spritze in
den zu behandelnden Bereich gesetzt. Anschließend erfolgt die
Ulthera-Behandlung“, erklärt Dr. Duve. Und Dr. Sattler freut
sich, dass die Hersteller gerade an einem neuen Applikator für
den Körper arbeiten, der Ende 2015 auf den Markt kommen
soll. Auch bei diesem Verfahren gibt es keine Ausfallzeiten, man
ist sofort wieder gesellschaftsfähig. Der finale Effekt von Ulthe-
rapy entwickelt sich schrittweise nach drei bis sechs Monaten
und hält dann etwa ein bis zwei Jahre. Kosten: ab 2000 Euro.
V E L A S H A P E - I I I - M E T H O D E
Gleich mit drei Techniken
geht der neue „VelaShape
III“ gegen die Fettdepots
vor: Radiofrequenz, Infrarot
und mechanische Vakuum-
massage. „Damit Fettzellen
schmelzen, erhitzt man die
Haut durch das Infrarotlicht auf
gut 40 Grad. Gleichzeitig wird das Gewebe massiert, dadurch
der Lymphfluss angeregt und so die Neubildung von Kolla-
gen stimuliert“, erklärt die Dermatologin Dr. Patricia Ogilvie.
Das Gerät ist optimal dafür geeignet, Cellulite zu mindern,
wird aber auch an jeder anderen Stelle des Körpers angewen-
det, die besser konturiert werden soll: Oberschenkel und Po,
Bauch, Arme und Taille. Durch „VelaShape III“ lässt sich der
Körperumfang reduzieren, Cellulitedellen oder Dehnungsstrei-
fen werden optimiert, die Haut sichtbar gestrafft. Außer ein
paar blauen Flecken, die durch das Vakuum erzeugt werden,
gibt es keine Einschränkungen. Die Methode kann also auch
in die Mittagspause integriert werden. Meistens sind sechs
Behandlungen nötig, das Ergebnis hält etwa ein halbes Jahr.
Kosten: ca. 250 Euro pro Sitzung.
LIPOSUKTION „Nach wie
vor ist die Liposuktion der
Goldstandard in Sachen
Bodyforming“, so die
Überzeugung des Plas-
tischen Chirurgen Dr.
Dominik von Luko-
wicz. Allerdings han-
delt es sich bei der
Fettabsaugung um eine
OP mit allen dazugehörigen
Risiken, Schmerzen und auch gewis-
sen Ausfallzeiten. Ziel des Verfahrens ist die Harmonisierung der
Körperproportionen. Bei altersbedingter Fettumverteilung oder
genetisch bedingten Fettdepots kann die gesamte Silhouette ge-
formt werden. Und so funktioniert’s: Nachdem eine sogenannte
Tumeszenz-Lösung injiziert wurde, die anschließend von den
Fettzellen aufgesaugt wird, schiebt der Arzt über sehr kleine
Schnitte Kanülen in das entsprechende Areal und saugt durch
einen Vibrationsmechanismus das Fett ab. Dr. Sattler etwa
setzt auf eine größere Menge an Tumeszenz-Lösung, wodurch
das Verfahren noch schonender ist. Und Dr. Lukowicz hat bei
Eingriffen an den Beinen beste Erfahrungen, wenn er nach der
Fettabsaugung noch mit einem Needling behandelt, wodurch
die Haut zusätzlich gestrafft wird. Die einmal abgesaugten Fett-
zellen sind zwar für immer verschwunden, was einen aber leider
nicht davor schützt, dass sich wieder neue bilden können. Ko-
sten: ab 3000 Euro.
112 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
MARINA JAGEMANN
Die besten TREATMENTS
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proportionierte SILHOUETTE
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114 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
STRAFF BLEIBEN1 „Firming Power Gel“, Al-
phasense Swiss Cosmetics, um 60 Euro 2 „Body Lift Cellulite Control“, Clarins, um 47 Euro 3 „Anticellulite Cryo-Gel“, Collistar, um 52 Euro 4 „The Ultimate Buffing Cloth“, dermalogica, um 20 Euro 5 „Activating&Firming Cellu-lite Gel“, Doctor Duve, um 75 Euro 6 „Kühlender Beinbalsam Leg Lifts“, Origins, um 27 Euro 7 „Massageroller“, Alphasense
Swiss Cosmetics, um 26 Euro 8 „Cold Plasma Body“, Perrico-
ne MD, um 102 Euro 9 „Deep Sea Salt Scrub“, Douglas
Beauty System, um 20 Euro 10 „Körpercreme DNA Slim“, Jeanne Piaubert, um 80 Euro
BEAUTY-PROFI
■ HIGHTECH-HILFE Beim
„CO₂-Trockenbad“ liegt
man mit den Beinen in
einem mit Kohlensäure
gefüllten Kunststoffbeutel.
CO₂ dringt in die Haut
ein, kurbelt den Lymphfluss
an, Stoffwechselprodukte
werden abtransportiert. Bei
der „Hypoxi-Methode“ sitzt
man bis zur Hüfte in einer
Über- und Unterdruckkam-
mer und fährt Rad. Das op-
timiert die Fettverbrennung
und strafft das Bindegewebe.
■ FIT FOOD Kohlehydrate,
zu viel Eiweiß und Süßes –
diese Lebensmittel produ-
zieren saure Salze, die das
Bindegewebe belasten und
den Fettstoffwechsel blo-
ckieren. Besser: viel basische
Kost wie frisches Gemüse,
Obst und Dinkel sowie
kaliumreiche Lebensmittel
(Bananen, Tomaten und
Brokkoli), die Wasserein-
lagerungen im Zellgewebe
reduzieren.
Der Cellulite Beine machen – was so schön dynamisch klingt, muss, um erfolgreich zu sein, regelmäßig und
gewissenhaft durchgeführt werden. Attraktiv macht Beine alles, was die Durchblutung und den Stoffwechsel
anregt: Bodypeeling, eine Massage mit dem Luffahandschuh, Wechselduschen und Meersalzbäder. Danach
ist die Haut aufnahmefähig für Pflegeprodukte, die mit Wirkstoffen wie Koffein, Menthol oder Rosmarin-
extrakt Dellen mildern, den Fettabbau fördern und das Hautbild ebnen. Auch ein tägliches Mini-Workout
formt die Silhouette. Besonders effizient ist diese Übung: Beine hüftbreit aufstellen, in die Hocke gehen
ohne die Fersen zu heben. Mit dem Po nun am tiefsten Punkt zehnmal federn, Beine wieder strecken.
Übung zwei- bis dreimal wiederholen. Für einen Soforteffekt sorgen Bodywraps. Mit Algen- und Kampfer-
extrakt getränkte Bandagen werden fest um die Beine gewickelt. Da sich Wirkstoffe bei Wärme besser
entfalten, einfach 30 Minuten unter einer Decke entspannen und den straffenden Mix einwirken lassen.
FINE-TUNING
IN BESTFORM
DER EXPERTE Dr. Stefan Duve, Dermatologe am Haut- & Laserzen-
trum an der Oper, München: „Die RIO-METHODE ist eine erfolgreiche Behandlung gegen
Dehnungsstreifen. Zunächst wird das Hautbild 14 Tage lang mit einer Vitamin-A-Säure-Creme
verfeinert. Danach wird unter Lokalanästhesie mit dünnen Nadeln in das betroffene Gewebe
gestochen. Diese „Verletzungen“ regen die Bindegewebsfasern an, sich zusammenzuziehen und
dadurch die Haut nachhaltig zu STRAFFEN. Ich empfehle drei Behandlungen à 500 Euro.“
Wer jetzt startet, braucht im Sommer nichts zu
NDVFKLHUHQ��0LW�0LQLPDOHLQJULIIHQ�EHLP�3URÀ��
HIIHNWLYHQ�:RUNRXWV�XQG�GHU�ULFKWLJHQ�3ÁHJH�
werden die Beine zum perfekten HINGUCKER
BEIN-FREIHEIT
3
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FITNESS
116 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
rstaunlich, was sich in letzter Zeit in
meinem Freundes- und Bekannten-
kreis getan hat. Frauen, die, solange
ich sie kenne, immer von gewissen
Problemzonen durchs Leben begleitet
wurden, standen plötzlich wesentlich
leichter und vor allem wohlproporti-
onierter vor mir. Bei der einen war es
die Taille, die auch 15 Jahre nach einer
Geburt nicht wieder dünner wurde
und die sie jetzt mit einem schmalen Gürtel betont.
Bei der anderen waren es Reiterhosen, an die sie sich
schon als 25-Jährige gewöhnt hatte und die plötzlich
wie weggeschmolzen waren. Was war passiert? Sport
gemacht und Ernährung umgestellt, war die Antwort.
Das wollte ich genauer wissen. Hinter quasi vorgehal-
tener Hand wurde mir die Adresse der Fitness-Exper-
tin Tanja Krodel gegeben, die off enbar Wunder be-
wirken kann – durch „Barre“-Training (barre, franz. =
Stange). Zusammen mit Anja Riesenberg betreibt sie
in München das exklusive Studio12 (fi tness-studio12.
de) mit dem Schwerpunkt Barre-Fusion.
Was das Besondere am Barre-Fusion-Konzept ist:
Im Mittelpunkt steht das Workout an der Ballett-
stange, das immer wieder in die Übungen – die
man auch mit kleinen Handgewichten, Bändern
und Bällen ausführt – eingebaut wird. Das Training
für den ganzen Körper ist ein Mix aus Tanztech-
niken, funktionellen Übungen, Yoga und Pilates.
Es sorgt dafür, dass jeder Körperteil gefordert, aber
nicht überfordert wird. „Es werden tatsächlich auch
die kleinsten und tiefstliegenden Muskeln geformt,
was dazu führt, dass sich die gesamte Körpersil-
houette positiv verändert. Jede Muskelpartie wird
bearbeitet und gleich im Anschluss gedehnt“, so
Tanja Krodel. Das Ganzkörpertraining verbrennt
nicht nur Körperfett, sondern baut die Muskeln an
Armen, Beinen, Bauch und Po ganz gezielt auf, die
einzelnen Körperteile werden straff , bleiben aber
elastisch und in der Optik weiblich. Und wie läuft
eine Barre-Stunde ab? Nach dem Warm-up werden
an der Stange Oberkörper, Waden, Oberschenkel
eund Po trainiert. Jede Einheit schließt mit Muskeldehnen ab.
Schnelle Musik motiviert und ist der perfekte Begleiter für
die vielen Wiederholungen. Selbst Durchtrainierte haben am
Anfang mit Muskelkater zu kämpfen. Doch der Einsatz lohnt
sich: Schon nach etwa zwei Wochen sieht man erste Erfolge.
Moderne StreckbankAus den USA kommt der neueste Trend: „Lagree“-Fitness – ein
Workout, das schlanke, lange und straff e Muskeln verspricht.
Man trainiert an einem Gerät, das aussieht wie eine Art Streck-
FORM?VOLLENDET!Wer unzufrieden mit gewissen Körperregionen ist – meistens sind es Bauch, Beine und Po –,
kann durch diese HOCHEFFEKTIVEN TRAININGS erstaunliche Ergebnisse erzielen
bank. Es besteht aus einer längeren Platte in der Mitte und zwei
kürzeren an den Enden, die über Federn miteinander verbunden
sind. Der US-Trainer Sebastien Lagree hat das Gerät, das sich
„Megaformer“ nennt, entwickelt. In den Trainingsstunden sol-
len Übungen wie Ausfallschritte, Kniebeugen oder Liegestütze
möglichst langsam durchgeführt werden. Man bleibt dabei die
ganze Zeit auf dem Gerät, und die Muskeln müssen ähnlich wie
bei Pilates sowohl gegen die beweglichen Platten als auch gegen
den Zug der Federn anarbeiten. Das ist trotz kleiner Pausen sehr
anstrengend, aber eben extrem eff ektiv. Durch die Mobilität des
Geräts wird gleichzeitig die Koordination trainiert. Die Übun-
gen beanspruchen die Muskulatur des ganzen Körpers, wobei die
tiefer liegenden Muskeln im Bauch- und Rückenbereich schwer-
punkt mäßig trainiert werden. Da man die ganze Zeit in Bewegung
bleibt, verbessert sich ebenso die Ausdauer. Lagree-Fitness ist
für jeden geeignet, denn den Intensitätsgrad kann man an den
Geräten individuell einstellen. Ziel bei diesem Workout ist es,
den gesamten Körper zu straff en, ohne dass er hinterher zu mus-
kulös aussieht. Wie auch beim Barre-Training sind zwei bis drei
Einheiten pro Woche ideal.
SMARTE TRAININGSPARTNER
1 Perfekte Pfl ege nach der Dusche: „Oil & Tonic“, Biotherm, um 45 Euro 2 Erfrischende Abreibung mit Ingwer: „Incredible Spreadable Smoothing Ginger Body Scrub“, Origins, um 34 Euro 3 Zitrone und Minze revita-lisieren: „Workout Wonder“, Mio, um 25 Euro 4 Energiekick: „Eau Th er-male“, La Roche-Posay, um 8 Euro 5 Leichte Hülle: „Summer Cardigan“, Wellicious, um 120 Euro 6 Bewegungsfreiheit: „Legging“, Adidas by Stella
McCartney, um 90 Euro 7 Luftig: „Hatha Yoga Top“, Mandala, um 69 Euro 8 All in one: „Jumpsuit Beam“, Wellicious, um 130 Euro
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118 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
BEAUTY-NEWS
ie französische Riviera bietet im Sommer
ein wahres Farbspektakel: Das Türkis des
Meeres konkurriert mit dem satten Grün
der Olivenhaine, dazwischen leuchten rote Blüten. Kein Wunder,
dass Coco Chanel die Côte d’Azur zu einem ihrer Lieblingsplätze
erklärte und dort für sich und ihren Liebhaber, den Duke of West-
minster, eine imposante Villa bauen ließ. Dort erlebten sie viele
unbeschwerte Tage, mit prominenten Gästen wie Cocteau, Picasso
und Greta Garbo. Als Hommage an die idyllischen Aufenthalte er-
scheint nun die Sommerkollektion „Collection Méditerranée“. Im
Fokus steht das Spiel mit Farben und Licht. So schimmern Lider
und Nägel in Olivgrün, knalligem Aquamarin oder Violett. Die
intensiven Rottöne der „Rouge Coco Shine“-Lippenstifte sind mit
dezenten Gold- und Kupfernoten veredelt. Produkte ab 24 Euro.
d
EIN TAG AM MEERVon der CÔTE D’AZUR inspiriert, präsentiert
sich die „Summer 2015 Makeup Collection“
von Chanel mediterran schillernd
„ROUGE COCO
SHINE“ UND
„LÈVRES SCIN-
TILLANTES“,
CHANEL, JE
AB 29 EURO
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 119
3Fragen ...
... an MANUELA KOPP,
Guhl-Haarexpertin
1WEM STEHT DER LONG-
BOB, DIE TRENDFRISUR DES
JAHRES 2015, BESONDERS GUT?
Dieser Bob passt eigentlich zu fast jeder Frau. Besonders vorteil-haft ist er jedoch für runde Gesichter, da seine Überlänge streckt und dadurch optisch etwas schlanker macht.
2FÜR WELCHE HAARSTRUK-
TUR IST DIESER CUT
GEEIGNET? Egal ob fein, dick, wellig oder glatt – der Long-Bob kann bei jedem Haar getragen werden. Aber je nach Haar-struktur fällt der Look etwas anders aus.
3WIE STYLT MAN DEN AN-
GESAGTEN HAARSCHNITT
AM BESTEN? Eine tolle Styling-Variante ist der Undone-Look: Einfach etwas „Sea Salt Spray“ ins feuchte Haar sprühen und während dem Föhnen einkneten. Für feines Haar eignet sich das „Langzeit Volumen Föhn-Aktiv Styling-Spray“ von Guhl. Es wird ebenfalls ins feuchte Haar gesprüht. Anschließend die Haare über eine Rundbürste föhnen. So erhält man Volumen vom Ansatz bis in die Spitzen.
HELLE KÖPFE OB GOLDBLOND
ODER PLATIN, MIT
DEM „ENLIGHTENER
BLONDE FINISH
PROTECTIVE
TONER“ BEKOMMT
JEDE BLONDNUANCE
EIN GLÄNZENDES
TOUCH-UP, DAS BIS
ZU VIER WOCHEN
HÄLT. VON AVEDA,
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Shine bright Nur ein
Strich, und schon leuchten die Lider im
trendy METALLIC-LOOK. Ob als Lid-
schatten oder Eyeliner: Der PHYTO-EYE
TWIST von SISLEY (um 36 Euro) punktet
mit hochkonzentrierten Farbpigmenten.
Blaues Wunder
Die Rinde der sizilianischen Strand-
kiefer kann sich bei Verletzungen selbst
heilen. Wie gut, dass dieser Extrakt nun
seine regenerierenden Eigenschaften im neu-en „Blu Mediterraneo
Italian Resort Gesichts-serum“ von Acqua di Parma (um 97 Euro)
entfalten darf.
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BEAUTY-NEWS
UND SONST? Die 24-STUNDEN-DIÄT-APP erstellt individuelle Ernäh-
rungs- und Fitnesspläne für schnelles und dauerhaftes Abnehmen. Um 2 Euro * Laut einer neuen Studie
von vente-privee besitzen Europäerinnen zwischen 31 und 50 Jahren im Durchschnitt 58 Beauty-Produkte
BEAUTYPEDIA
DIESMAL: FRANZÖ-SISCH FÜR BEAUTYS Wer kennt das nicht – man steht vor dem Beauty-Regal in der Par-fümerie und ärgert sich, im Französischunterricht nicht besser aufgepasst zu haben, denn sehr viele .RVPHWLNÀ�UPHQ�EHWLWHOQ�ihre Produkte mit französischen Begriffen. Was genau bedeutet beispielsweise „Crème Légère Désaltérante“? LÉGÈRE weist darauf hin, dass es sich um eine leichte Textur handelt, DÉSALTÉRANTE heißt feuchtigkeitsspendend. $XFK�RIW�]X�À�QGHQ��SOIN, was schlicht und einfach IU�3Á�HJH�VWHKW��:HLWHUH�Sprachhürden: Mit NETTOYANT ist Reinigen gemeint, mit ÉCLAT
Glanz und Strahlkraft, bei LIFT FERMETÉ stehen Straffheit und Festigkeit im Vordergrund, und wenn man ANTI-TÂCHES
liest, dann handelt es sich um ein Produkt gegen 3LJPHQWÁ�HFNHQ���
„CRÈME LÉGÈRE DÉSALTÉRANTE“,
CLARINS, UM 43 EURO
GUT ZU(M) FUSS Endlich wieder offene Schuhe tragen! Aber bitte QXU�PLW�JHSÁ�HJWHQ�)�HQ��'DUXP�NPPHUW�VLFK�
jetzt die Hightech-Bürste „Clarisonic Pedi“: Zwei-mal wöchentlich entfernt der „Glättaufsatz“ raue
Stellen. Mit dem „Peeling-Bürstenkopf“ werden täglich abgestorbene Hautschüppchen entfernt
und die Hornhaut erweicht. Optimiert wird das 3Á�HJHULWXDO�GXUFK�HLQ�)X�SHHOLQJ��HLQHQ�%DOP�XQG�
ein hauterneuerndes Serum. Schon nach vier Wochen präsentieren sich die Füße – bei täglicher
Nutzung – weich und vorzeigbar.
MACHT DIE FÜSSE
AUSGEHTAUGLICH:
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PEDI“, CLARISO-NIC, UM 200 EURO
120 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
NIGHTS IN WHITE
SATIN
Beauty-Produkte in
zurückhaltendem
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mit luxuriösen
Inhalten auf.
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IN WHITE“,
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SUBLIMATRICE
POUR LE CORPS“,
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RES“, LANCÔME, UM 23 EURO
NAGELLACK „BRING
ON THE BLING“,
DEBORAH LIPP-MANN, UM 23 EURO
„CRÈME
DE MAIN“,
CHANEL, UM 53 EURO
„SISLEYA CON-
CENTRÉ ECLAT
ANTI-AGE“,
SISLEY, UM
375 EURO
„LUMINESSENCE BRIGHT REVELATOR
UNIVERSAL GREIGE BB FLUID SPF 50 PA“,
GIORGIO ARMANI, UM 66 EURO
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Gemeinsam sagen wir goodbye zu FrizzNEU: Unendliche Geschmeidigkeit von John Frieda®. Endlich wird trockenes,
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*Bei regelmäßiger Anwendung
122 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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BEAUTY-NEWS
TOP PICK WENIGER IST MEHR Ein paar Tropfen genügen,
um einen ebenmäßigen und strahlendenTeint zu schaff en: 1 Deckt Rötungen ab und versorgt die Haut mit Feuch-
tigkeit: „Beyond Perfecting Foundation + Concealer“, Clinique, um 32 Euro 2 Cranberryöl entfaltet seine anti-oxidative Wirkung: „Diorskin Nude Sérum de Teint“, Dior, um 51 Euro
Selbst
TESTDiesmal: Chefredakteurin PETRA
WINTER testet das „Beauty Light to go“ von BEAUTY LIGHT,
ab 35 Euro
VERSPRECHEN
Nie wieder fl eckiges Make-up und zu stark nachgezogene Augenbrauen! Mit dem Beauty Light wird das Gesicht vor allem in schummrigen Hotel-bädern optimal ausgeleuchtet. Es hat die Größe eines Locken-stabs und ist darum vor allem auf Reisen ein echter Gewinn.
ANWENDUNG
Mit einem Saugnapf bringt man das Beauty Light, eine stabförmige Lampe, auf einer ebenen Fläche am oder über dem Spiegel an. Achtung: Man braucht eine Steckdose im Bad, was manche Hotelbäder allerdings nicht haben.
FAZIT
Kaum zu glauben, wie häufi g man Frauen triff t, die zu viel Rouge oder abgebrochene Pinsel-haare im Gesicht haben. Ist mir selbst auch oft genug pas-siert. Das Beauty Light ist eine echte Off enbarung, weil es, vor allem auf Reisen, den perfekten Make-up-Auftrag ermöglicht.
SPA NEWS Abschalten und entspannen mitten in der City? Kein Pro-blem! In Hamburg lockt der erste Babor Flagship-Store nicht nur mit luxuriösen Produkten, sondern auch mit eff ektiven Treatments. Eine erholsame Pause vom Alltag verspricht das neue U Spa im Pariser „Hôtel Fouquet’s Barrière“. Neben dem größten Indoor-Swimmingpool der Stadt überzeugt das Spa mit Gesichts- und Körperbehandlungen von Shiseido.
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OPTIMIERT DIE HAUTEIGENE ABWEHR-
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BUSINESS-TALK
128 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
eine Altbauwohnung in München-
Schwabing: hohe Räume, doppelte
Fenster, Parkettböden. Durch die
Flügeltür sieht man von Tamara
Dietls Büro nach nebenan in einen
Salon mit prall gefüllten Bücher-
regalen und weißen Sofas. Aufge-
räumt und ruhig wirkt auch die
Gastgeberin, die gerade zwei Tassen
Kaffee auf den Tisch stellt. Das Ge-
heimnis ihrer Gelassenheit? Womöglich der Spruch auf einer
kleinen Karte, die über ihrem Schreibtisch hängt: „When too
perfect, lieber Gott böse.“
Das, meint Tamara Dietl
lächelnd, könne man sich
nicht oft genug sagen.
MADAME: Frau Dietl, Sie
sind Business-Coach für
Führungspersönlichkeiten.
Was ist denn so schwer da-
ran, Chef zu sein?
TAMARA DIETL: In höheren
Positionen wird die Luft
dünner, und es kann ein-
sam werden. Wer zu mir
kommt, sucht den Aus-
tausch mit einem Spar-
ringspartner von außen.
MADAME: Steckt jeder Kli-
ent, der zu Ihnen kommt,
in einer Krise?
TAMARA DIETL: Eigentlich
schon. Es gibt zumindest
immer einen konkreten
Anlass. Ich habe es erst
einmal erlebt, dass jemand
gesagt hat: So ein Coaching
gönne ich mir jetzt für mei-
ne Entwicklung, einfach so.
Die meisten befinden sich
in einer Konfliktsituation.
MADAME: Zum Beispiel?
TAMARA DIETL: Die Ge-
schäftsführerinnen oder Vorstände, die ich berate, haben Kon-
flikte mit Mitarbeitern oder strategische Probleme. Unsere Ar-
beitswelt, die technische Entwicklung verändern sich ja in nie
da gewesener Geschwindigkeit. Früher haben sich solche Um-
wälzungsprozesse über Generationen erstreckt. Die Menschen
hatten Zeit, sich anzupassen. Heute vollzieht sich der Wandel
im Laufe eines Erwachsenenlebens. Und wenn schon global al-
les wackelt, wird permanente Selbstüberprüfung immer wich-
tiger. Wer andere führen möchte, muss erst mal sich selbst füh-
ren können. Und an diesem Selbstmanagement fehlt es vielen.
MADAME: Woran erkennt man eine echte Krise?
TAMARA DIETL: Nicht daran, dass man ein berufliches oder pri-
vates Problem hat. Ein Problem ist noch keine Krise. Das Kenn-
zeichen einer Krise ist, dass die vertrauten Bewältigungsstrate-
gien nicht mehr funktionieren. Und dann gibt es drei klassische
Reaktionen: Erstarren oder Flucht, was beides zu nichts führt.
Oder eben Überdenken der alten Strategien. Die Chance, etwas
Neues zu lernen und damit ein größeres Repertoire an Ressour-
cen in schweren Zeiten zu schaffen, ist in einer Krise am größ-
ten. Deshalb kann so eine
Phase auch stärken.
MADAME: Das behaupten
ja auch bergeweise Rat-
geber. Aber wenn man ehr-
lich ist, findet man Krisen
dann doch nur schrecklich.
TAMARA DIETL: Natürlich.
Ich bin selber in meinem
Leben auch durch schwe-
re berufliche und private
Phasen gegangen. Mein
Mann ist an Krebs er-
krankt, meine Mutter ist
im letzten Jahr gestor-
ben. Das waren keine
schönen Zeiten, aber sie
haben mich immer wei-
tergebracht. Wer den
Anspruch hat, dass das
Leben ihm nur die schö-
nen Seiten schuldet, wird
an seine Grenzen stoßen.
MADAME: Warum betrach-
tet man Schicksalsschläge
und Probleme schnell als
persönliches Scheitern?
TAMARA DIETL: Unsere
Gesellschaft ist eben ver-
wöhnt und voller Ansprü-
che auf Glück und Gelin-
gen! Das liegt daran, dass wir in einer retouchierten Welt leben:
Medien und Werbung zeigen fast nur Perfektion. Vor allem Frauen
werden damit bombardiert, und es ist ganz schwer, sich vom
Idealbild für Körper, Karriere, Lifestyle frei zu machen. Ich sehe
ja schon an meiner elfjährigen Tochter, wie diese Scheinwelt sie
beeinflusst. Dabei ist das Nichtperfekte, das Unsichere der Nor-
malzustand des Lebens. Den Umgang damit kann man lernen.
Coaching-Expertin TAMARA DIETL�KDW�EHUXÁLFK�PLW�
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 129
Das hat allerdings mit harter Arbeit zu tun. Man muss seine Wer-
te immer wieder infrage stellen und sein Verhalten dauernd re-
flektieren – das kann manchmal sehr anstrengend sein.
MADAME: Sie bezeichnen sich als „Sinn- und Wertecoach“. Geht
Ihre Arbeit in den Bereich der Lebensberatung?
TAMARA DIETL: Sie hat zumindest viel mit der Haltung zu tun,
die man dem Leben gegenüber hat. Ich glaube nicht an Coa-
ching, das nur Verhaltensweisen trainiert wie: Stimme tiefer, Ich-
Botschaften senden, selbstbewusst auftreten. Das mag in Einzel-
situationen weiterhelfen, aber eigentlich spielt man damit eine
Rolle. Meine Aufgabe sehe ich darin, dem Klienten die richtigen
Fragen zu stellen: Wie bin ich authentisch? Welche Werte sind
mir wichtig? Das sind die
Ressourcen, aus denen
wir Kraft und Glaubwür-
digkeit schöpfen. Mein
größter Lehrmeister ist der
jüdische Psychiater Viktor
Frankl, der die Gefangen-
schaft in vier Konzentrati-
onslagern überlebt hat. Sei-
ne erste Frau, seine Eltern
und sein Bruder wurden
im KZ ermordet. Frankl
schrieb später das Buch
„Trotzdem Ja zum Leben
sagen“. Darin sagt er: Das
Leiden gehört zum Leben
dazu, und trotzdem bleibt
uns die Freiheit, wie wir
uns dazu stellen. Das ist
wahre Autonomie. Und
das kann man auch unter
weniger dramatischen Um-
ständen anwenden.
MADAME: Sie beraten sowohl männliche als auch weibliche Kli-
enten. Welche unterschiedlichen Probleme fallen Ihnen auf?
TAMARA DIETL: Ich würde sagen: Frauen sind grundsätzlich be-
reiter, sich und ihr Verhalten infrage zu stellen. Das ist schon
mal gut. Aber es hängt leider auch mit ihrem Hauptproblem
zusammen: Es mangelt ihnen immer noch oft an Selbstbewusst-
sein. Sie stapeln grundsätzlich tiefer als Männer, was Leistung
und Forderungen betrifft. Sie haben fast schon Angst zu sagen:
„Ich bin gut!“ Ich hatte eine Klientin, die nach ein paar Jahren
Familienzeit in den Job zurückkehren wollte und sich sorgte,
wie sie denn diese „Lücke“ erklären sollte. Sie sah überhaupt
nicht, dass das keine Lücke ist, sondern dass sie währenddes-
sen auf einer anderen Ebene sehr wohl Erfahrung mit Führung,
Macht und Verantwortung gesammelt hat.
MADAME: Und wie lässt sich diese Verzagtheit beheben?
TAMARA DIETL: Ich habe mich ja lange mit dem Frauenthema
befasst, ich bin schließlich die Tochter einer Radikalfeminis-
tin. Viele Frauen sind in einer doppelten Opferrolle gefangen.
Wenn sie nicht gut sind, geben sie sich selbst die Schuld. Und
wenn sie gut sind, glauben sie, sie hätten Glück gehabt. Es mag
schon sein, dass die modernen berufstätigen Frauen mit Familie
immer noch zu wenig Rollenvorbilder haben, die ihnen Selbst-
bewusstsein vorleben. Aber auch hier gilt: Ich habe die Freiheit,
mich zu den Umständen zu stellen! Statt immer zu klagen, dass
Frauen nicht so viel verdienen wie Männer, könnte man ja auch
mal die Klappe aufmachen. Das gehört zur Mündigkeit von
Frauen dazu. Deswegen, ganz ehrlich: Das ewige Jammern, es
habe sich für Frauen in der
Arbeitswelt so wenig getan,
halte ich für überholt.
MADAME: Sie sind selbst gerade
in einer schwierigen Lebenssi-
tuation: Ihr Mann, der Film-
regisseur Helmut Dietl, leidet
an Lungenkrebs. Schaffen Sie
es denn immer, dieser Krise
mit Haltung zu begegnen?
TAMARA DIETL: Ich ver-
suche es. Ich erwarte nicht,
dass mir das Leben nur Ver-
gnügen und Leichtigkeit
bietet. Ich will es in seiner
Gesamtheit annehmen, mit
allen Höhen und Tiefen –
das macht es mir leichter.
MADAME: Keine schwachen
Momente?
TAMARA DIETL: Natürlich
bin ich manchmal traurig
und erschöpft, aber ich
hadere nicht. Eine Freundin, vielmehr eine frühere Freundin,
hat mich nach der Diagnose entsetzt gefragt, wie ich denn auch
einen 20 Jahre älteren Mann hätte heiraten können, der Ket-
tenraucher war und überhaupt eher ungesund lebte. Was für
eine Frage! Ich liebe ihn und habe seine Eigenverantwortlichkeit
und somit auch seine Unvernunft respektiert. Ich habe mich für
genau diesen Mann entschieden. Und jetzt trage ich mit ihm
gemeinsam diese Krankheit.
MADAME: Woraus ziehen Sie Kraft?
TAMARA DIETL: Meine größte Kraftquelle ist der Sinn, den ich
meinem Leben gebe. Und man muss herausfinden, was einen
stärkt. Für mich sind es vor allem die liebevollen Beziehungen
zu meiner Familie und meinen Freundinnen. Und ich achte auf
mich, schlafe ausreichend, mache meinen Sport, und manchmal
gebe ich auch einfach Ruhe und mache nichts.
Tamara Dietl, 51, arbeitet als BUSINESS-COACH
und Trainerin für Führungskräfte aus Politik, Wirtschaft und
Medien. Sie wuchs in Hamburg als Tochter des SPD-Politikers
Freimut Duve und der Lehrerin Gulnar Abdel Magid auf und
war fast 20 Jahre als JOURNALISTIN tätig; für Spie-
gel TV drehte sie Dokumentationen u.a. über Willy Brandt und
Marlene Dietrich, an der Henri-Nannen-Schule unterrichtete
sie als DOZENTIN. Nach einem Stipendium der Ber-
telsmann Stiftung fing sie Feuer für Coaching und sattelte auf
BERATUNG um. Schwerpunkt: Sinn- und Werteent-
wicklung und der richtige Umgang mit Krisen und Konflikten.
Im Fokus steht der Begriff der EIGENVERANT-
WORTUNG – nur wer sich selbst führen kann, kann
auch andere führen. Ihr Buch „Die KRAFT liegt in mir.
Zum sinnvollen Umgang mit Krisen“ erscheint im Oktober im
btb-Verlag. Tamara Dietl lebt mit ihrem Mann, dem Regisseur
Helmut Dietl, und der gemeinsamen Tochter, 11, in München.
KERSTIN HOLZER
130 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DESIGN-TREND
LICHT & LUFT
Ob mit verspieltem Retro-Charme oder
in minimalistisch klarem Design: Vor Grün oder
am blauen Pool wirken WEISSE GARTEN-
MÖBEL klassisch chic und immer frisch
LOUNGER AUS DER
SWINGREST-
KOLLEKTION: „SWING
ME“ UND „SWING US“
VON DEDON, AB 1480
UND 2080 EURO
WETTERFESTE BANK
„GIULIETTA“ VON
SERRALUNGA, UM
930 EURO
GROSSES GEPOLSTERTES LOUNGE-
SOFA „LAGOON“ MIT UM 360
GRAD DREHBAREM SONNENSEGEL,
DESIGN VON KLAUS NOLTING FÜR
SOLPURI, AB 4000 EURO
VERSTELLBARER LOUNGE-SESSEL „OT 195“ MIT
FUSSHOCKER (HIER NICHT ABGEBILDET), VON
ROYAL BOTANIA, KOMPLETT UM 1100 EURO
RETRO-CHARME:
GARTENTISCH AUS DER
„RE-TROUVÉ“-SERIE
VON EMU, UM 1150
EURO, GESEHEN BEI
MADEINDESIGN.DE
REA
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Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 131
MODERNES FLECHTWERK:
SONNENLIEGE „SLIM BELT“
VON VITEO, UM 2260 EURO
LEICHTER KLAPPSTUHL „DUNE“,
DESIGN VON PASCAL MOR GUE FÜR
FERMOB, UM 140 EURO
SONNENSCHIRM „KLICKSCHIRM RUND“ VON WEIS-HÄUPL, KOMPLETT MIT FUSSGESTELL UM 800 EURO
SICHTSCHUTZ-
ELEMENT „PRIVACY“
VON TRIBÙ, UM
1895 EURO
BARHOCKER MIT
KUNSTSTOFF-
GEFLECHT AUS DER
SERIE „MAIA“ VON
KETTAL, PREIS AUF
ANFRAGE
ELEGANT: ITALIENISCHE GARTEN-MÖBEL-KOLLEKTION „CAPRI“,
BESTEHEND AUS POLSTERMÖBELN UND TISCHEN, VON FENDI
OUTDOOR, PREISE AUF ANFRAGE
BELEUCHTBARES PFLANZ-
GEFÄSS „BORDATO
LISCIO“, IN MEHREREN
GRÖSSEN, VON SERRA-LUNGA, AB 270 EURO
TEX
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132 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DINNER & DRINKS
BRITISH MUSEUM, LONDON
b ekannt ist das größte kulturhistorische Museum der
Welt nicht nur für seine riesige Sammlung ägyp-
tischer Mumien, sondern auch für das „Great Court
Restau-rant“. Das Lokal unter der imposanten klassizistischen
Glaskuppel begeistert mit modern-minimalistischem Interior
und exquisiter Küche. Die Speisekarte liest sich wie eine kuli-
narische Weltreise mit Stopps in exotischen Ländern. Frei-
tagabends lädt das Lokal regelmäßig zum Motto-Dinner, das
immer von aktuellen Ausstellungen inspiriert ist. Great
Russell Street, WC1B 3DG, Tel. 0044/20/73 23 89 90, Sa–Do 11.30–
17.30 Uhr, Fr 11.30–20.30 Uhr, britishmuseum.org
KUNSTHISTORISCHES MUSEUM, WIEN
n ach einem ausgiebigen Besuch der Gemäldegalerie,
Antikensammlung oder der Kunstkammer des KHM
ist das Restaurant perfekt für eine Pause. Wobei sich
auch ohne Museumsrundgang ein Besuch hier lohnt. In bester
Wiener Kaffeehausmanier werden traditionelle österreichische
Gerichte serviert. Neben Kaiserschmarrn, Strudel und Co.
gibt’s deftige Köstlichkeiten wie Entenbrust auf Orangen-
Sellerie-Bett oder Rote-Rüben-Carpaccio mit Kren-Salat.
Maria-Theresien-Platz, Tel. 0043/50/876 10 01, Fr–Mi 10–17.30 Uhr,
Do 10–17.30 Uhr und 18.30–22 Uhr, genussimmuseum.at
SCHLICHTE ELEGANZ: DAS GREAT
COURT IM BRITISH MUSEUM
DAS RESTAU-RANT IM KUNSTHI-
STORISCHEN
MUSEUM
BEFINDET SICH IN DER KUPPELHALLE
Ein Museumsbesuch ist per se ein sinnliches Vergnügen, doch je
ausgiebiger der Kunstgenuss, desto größer der Appetit auf
ganz profane Kost. Essen eben. Da passt es gut, dass es immer mehr
MUSEUMSRESTAURANTS gibt, die mit exzellenter Küche und
einem stilvollen Ambiente aufwarten. Übrigens kann man hier auch
speisen ohne den Appetizer Kunst
FOOD&ART
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 133
BROOKLYN MUSEUM, NEW YORK
o b vor oder nach dem Besuch eines der ältesten und
größten Museen New Yorks, ohne einen Abstecher
ins „Saul“ war man nicht da. Starkoch und Inhaber
Saul Bolton verwöhnt seine Gäste mit ausgefallenen Küchen-
Kreationen, die er aus regionalen und saisonalen Zutaten
zaubert. Gespeist wird in entspannter Atmosphäre: Dunkle
Hölzer und indirekte Beleuchtung harmonieren mit modernen
Elementen. Und dank einer umfangreichen Weinauswahl und
ausgefallenen Cocktailkreationen ist das „Saul“ nicht nur be-
liebt bei Museumsgästen, sondern auch Ausgangspunkt für die
hippe New Yorker Nachtschwärmerszene. 200 Eastern Parkway
Brooklyn, Tel. 001/718/935 98 42, Mi 12–15 Uhr, Do 12–15 Uhr und
17.30–22 Uhr, Fr 12–15 Uhr und 17.30–23 Uhr, Sa 11.30–15 Uhr
und 17.30–23 Uhr, So 11.30–15 Uhr, saulrestaurant.com
PALAIS DE TOKYO, PARIS
d as „Monsieur Bleu“ im Palais de Tokyo präsentiert sich
im edlen Art-déco-Stil der 1930er-Jahre. Das szenige
Restaurant im Museum für moderne Kunst ist nicht
nur ein Hotspot für Künstler, Kunstinteressierte, Designer
und Medienleute, sondern auch unter Gourmets ein Geheim-
tipp. Verantwortlich für die exklusive internationale Küche ist
Chef de Cuisine Benjamin Masson. Ergänzt wird das stim-
mige Konzept von raffinierter Küche und zurückhaltendem,
edlen Design noch durch einen unschlagbaren Blick auf den
Eiffelturm. Wenn zu späterer Stunde regelmäßig bekannte DJs
an den Plattentellern drehen und die Bar eröffnet wird, hält es
kaum mehr einen Gast auf seinem Platz, und das Restaurant
verwandelt sich in einen Nachtclub. 20 Avenue de New York, Tel.
0033/1/47 20 90 47, Mo–So 12–2 Uhr, monsieurbleu.com
IM INNEREN DES BROOKLYN MUSEUM VERSTECKT SICH DAS
EDELRESTAURANT SAUL
DAS MONSIEUR BLEU IST EINES DER ANGESAGTESTEN
RESTAURANTS IN PARIS
OCEANOGRÀFIC, VALENCIA
d as Ozeaneum im Osten der Stadt hat sich – wie der
Name schon andeutet – ganz dem Thema Meer
verschrieben. Da ist ein Unterwasserrestaurant nur
konsequent. Das „Submarino“ entführt seine Gäste in eine
beeindruckende, unbekannte Welt. Umgeben von Zehntau-
senden kleiner und großer Meeresbewohner speist man in
elegantem Ambiente. Hier fällt es leicht, die Hektik des Alltags
zu vergessen und sich ganz den kulinarischen Köstlichkeiten
hinzugeben. Eduardo Primo Yúfera, 1B, Tel. 0034/96/197 55 65,
Mo–Sa 13.30–17 Uhr und 21–1 Uhr, So 13.30–17 Uhr,
restaurantesubmarino.es
SERPENTINE GALLERIES, LONDON
e s ist eine einzigartige Location, die Stararchitektin Zaha
Hadid hier geschaffen hat. „The Magazine“ befindet
sich in einem Nebenflügel der Serpentine Galleries
– bekannt für moderne und zeitgenössische Kunst. Für die
Highlights auf den Tellern sorgt der Deutsche Emmanuel Eger.
Neben Frühstück, Brunch und Lunch bietet das Lokal noch
den „Chef ’s Table“ an, ein individuell auf die Wünsche der
Gäste abgestimmtes Fünf-Gänge-Menü in einem Separee mit
offener Show-Küche. West Carriage Drive, Kensington Gardens,
W2 2AR, Tel. 0044/20/72 98 75 52, Di 8–18 Uhr, Mi–Sa 8–23 Uhr, So
9–18 Uhr, magazine-restaurant.co.uk
SPEISEN UNTER WASSER: SUBMARINO IN VALENCIA
MINIMALISTISCH UND GEMÜTLICH: THE MAGAZINE
134 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
MADAME FOOD
EINFACH HEIMAT
TIPP Seit neun Generationen bauen die Wagners im rheinland-pfälzischen Siefersheim
Wein an. Die prämierten, neuerdings ökologisch erzeugten Silvaner, Weißburgunder und
Rieslinge unter dem Label „Wagner-Stempel“ sind hochgelobt. Besonders schön: Weinproben
und das Weinfest (29./30.8.) im romantischen Innenhof des Weinguts. wagner-stempel.de
Kerstin Brachvogel kocht jeden Monat für uns ein
köstliches Menü. Statt kulinarisch fremde Länder
zu bereisen, bleibt sie diesmal in DEUTSCHLAND
1
32
so gern ich neue Rezepte ausprobiere: Manche Gerichte
kommen bei mir ganz klassisch auf den Tisch, wie Spar-
gel mit Kartoff eln und Butter. Wo ich aufwuchs, gab es
viele Spargelfelder – und in der Spargelsaison manch-
mal schon zum Frühstück ein paar der zarten Spitzen.
Später kam für mich noch ein anderer Genuss hinzu: die spritzigen,
bodenständigen Weine aus meiner hessischen Heimat und ihrer
Nachbarregion. Wunderbare Begleiter für ein solch schlichtes, aber
köstliches Frühlingsmenü. Hier mein Vorschlag für vier Personen.
Beeren-Aperitif „Inge“
Zutaten pro Person für ein großes Cocktailglas
6 reife Himbeeren, 2 große Erdbeeren, in Spalten geschnitten, ein
paar Blätter frische Minze, Eiswürfel, 1 EL Ingwersirup, 1 EL Ho-
lunderblütensirup, 125 ml Sekt oder Prosecco, 125 ml Mineralwas-
ser mit viel Kohlensäure
Flüssige Zutaten in ein gekühltes Cocktailglas gießen, Beeren,
Minze und Eiswürfel dazu. Mit einem Cocktailspieß servieren.
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 135
Gebratenes Forellenfilet mit Linsensalat
und Pumpernickelstreuseln
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FÜR DEN LINSENSALAT: 300 g gekochte Berglinsen (oder eine ähn-
liche Linsensorte wie grüne oder Puy-Linsen), 1 kleine Karotte, ge-
schält und gewürfelt, 1 halber knackiger Apfel, geschält und gewürfelt,
1 halbe Fenchelknolle, fein gewürfelt, 5 Stangen Staudenselle-
rie, am besten die zarten inneren, fein geschnitten, 5 große oder
10 kleine Radieschen, klein gewürfelt
FÜR DAS SALAT-DRESSING: 3 EL Apfelessig, 8 EL kalt gepresstes
Sonnenblumenöl, 1 EL Hollunderblütensirup, 1/2 TL scharfer Senf,
1 TL gemahlener Fenchelsamen, am besten frisch aus dem Mörser,
Salz und Pfeffer
FÜR DIE PUMPERNICKELSTREUSEL: 2 Scheiben Pumpernickel,
1TL gesalzene Butter, 1 TL gemahlene Korianderkörner
Ein paar zarte Salatblätter und Radieschen zum Anrichten
Die Zutaten für den Linsensalat in einer Schüssel mischen.
Dressing in einer kleinen Glasflasche gut durchschütteln, zum
Linsenmix geben und unterheben. Alles abdecken, kalt stellen
und durchziehen lassen.
Die gesalzene Butter in einer Pfanne erhitzen und den zer-
krümelten Pumpernickel und Koriander darin rösten, bis die
Streusel knusprig sind. Auf Küchenpapier abkühlen lassen.
In der Pfanne Butter erhitzen. Fischfilets scharf auf der Schup-
penseite anbraten. Je nach Größe 2 bis 6 Minuten, bis der Fisch
gar, aber noch saftig ist. Kurz vor dem Servieren vorsichtig wen-
den, dann wieder umdrehen. Jedes Filet mit Pumpernickelstreu-
seln und Linsen anrichten, mit Salat und Radieschen garnieren.
Weißer Spargel mit Kartoffelpüree
24 bis 30 Stangen weißer Spargel
FÜR DAS KARTOFFELPÜREE: 1 kg mehligkochende Kartoffeln, ge-
schält und grob gewürfelt, 1/4 Sellerieknolle, geschält und geschnitten,
2 kleine Petersilienwurzeln, geschält und geschnitten, 1 kleines
Bund Petersilie, sehr fein gewiegt, ein paar Blätter zum Garnieren,
Salz für das Kochwasser und zum Würzen, 1/2 TL gemahlene Mus-
katnuss, 1 EL Butter
4 EL gesalzene, in einem Buttertöpfchen geschmolzene Butter, 40 g
Mandeln, gehobelt und blanchiert, in einer Pfanne goldbraun geröstet
Zunächst Petersilienwurzeln und Sellerie in einem großen Topf
mit Salzwasser 10 Minuten kochen lassen. Dann die Kartoffeln
dazugeben und weitere 20 Minuten kochen. Vor dem Abgie-
ßen des Wassers eine große Tasse Sud abschöpfen und beiseite-
stellen. Währenddessen leicht gesalzenes Wasser – am besten in
einem Spargeltopf – zum Kochen bringen, je nach Dicke der
Stangen etwa 8 bis 10 Minuten kochen.
Nun das Kartoffelgemüse mit 1 EL Butter, gehackter Petersilie,
Muskatnuss und ein paar Löffeln von der abgeschöpften Brühe
im Mixer pürieren, eventuell Flüssigkeit nachgießen, bis das Pü-
ree die gewünschte Konsistenz hat.
Die Spargelstangen vorsichtig aus dem Wasser heben, abtropfen
lassen und mit dem Kartoffelbrei, der zerlassenen Butter und
den gerösteten Mandeln servieren. Hübsch: Püree in Nocken-
form mit ein paar Blättern Petersilie garnieren.
Bayerische Creme
FÜR DIE CREME: 2 Eigelb, 100 g Zucker, 125 ml Milch, 250 ml Sah-
ne, 3 Blatt Gelatine, in kaltem Wasser eingeweicht, 1 Vanilleschote
FÜR DIE SAUCE UND GARNITUR: 150 g TK-Himbeeren, aufgetaut,
3 EL Orangenlikör, z. B. Grand Marnier, 3 EL Zucker, 150 g frische,
in Spalten geschnittene Erdbeeren, 10 Blätter Minze, fein gehackt
Ein paar frische Himbeeren und Minzblätter zum Garnieren
Die Eigelbe mit dem Zucker zu einer cremigen Masse schla-
gen. Dann die Milch mit dem aus der Vanilleschote geschabten
Mark und der Schote aufkochen. Die leere Schote entfernen
und die Milch langsam unter ständigem Rühren zur Eiercreme
geben, bis die Masse dicklich wird. Die eingeweichten Gelatine-
blätter ausdrücken und einrühren. Am besten die Schale in ein
kaltes Wasserbad stellen und weiterschlagen. Wenn die Masse
langsam zu gelieren beginnt, die sehr steif geschlagene Schlag-
sahne unterheben. In Förmchen oder Gläser füllen und über
Nacht kalt stellen.
Die aufgetauten Himbeeren (möglichst nicht zu sehr zerdrü-
cken) mit Orangenlikör, Zucker und Minze zu einer fruchtigen
Sauce rühren. Die Erdbeeren dazugeben, alles durchziehen las-
sen. Zum Servieren die Sauce auf die Creme geben, mit frischen
Himbeeren und Minzblättern garnieren.
Folgen Sie Kerstin Brachvogel auch auf Instagram: curlewanddragonfly
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1 Ein erfrischender saisonaler Aperitif mit Beeren 2 Köstlicher Dessert-Klassiker: Bayerische Creme 3 Leichtes Entree mit feiner Beilage: Forellenfilet mit Linsensalat und Pumpernickelstreuseln 4 Lieblingsgericht: frischer Spargel mit Butter und Mandeln, dazu Kartoffelpüree in dekorativer Nockenform
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Sportalm Tel. +43 5356 64361-0 / Magazin unter: [email protected] / shop online www.sportalm.at
MODE Inhalt
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 137
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CHIC Im Trend: lässige Eleganz in Weiß
s. 178EDELVon zart bis opulent: die neuen Luxusuhren
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s. 164SO LOVELYSpitze, Tüll & Lingerie-Optik: die schönsten Romantik-Looks
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FARBSPIELSchwarz und Weiß sind das Gewinnerteam der Saison
CHANEL
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138 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Das transparente Poloshirt aus Mesh harmoniert perfekt mit der schlichten 7/8-Hose. Shirt von Arthur Arbesser, um 540 Euro. Bundfaltenhose aus Baumwolle, von Tod's, um 420 Euro. Mules mit überhohem Schaft: Christian Louboutin
Beide Sessel „PL34“: FRANCO ALBINI.
Tisch: KEVIN UND PHILIP LAVERNE.
Buchkrippen: BRUNO MATHSSON
Model: Birgit Kos für EliteMilano. Haare: Alessandro Squarza für Face to Face. Make-up: Rachid Tahar für Freelancer mit Produkten von Giorgio Armani BeautyPRODUKTION:
NATALIE MANCHOT
FOTOS: STEFANO MORO VAN WYK
Solo-Auftritt für die Lieblingsfarbe dieses Sommers: Als Total Look gestylt
verleiht Weiss elegante Leichtigkeit und eine kühl-sinnliche Aura
klares STATEMENT
Zu der überlangen Bundfal-tenhose wird ein Baumwolltop kombiniert. Besonderer Blick-fang ist der darüber getragene Trenchcoat in Gitteroptik. Tanktop von Weekday, um 20 Euro. Hose aus Baumwolle von Dorothee Schumacher, um 420 Euro. Mantel von Akris, um 3270 Euro. Pumps: Céline
140 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Teppich: ANNA-GRETA SJOKVIST
Bluse mit Biesen und verdeckter Knopfleiste, von Dolce&Gabba-
na, Preis auf Anfrage
Röhrenlampe: MICHAEL ANASTASSIADES
142 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Unter der Bolero Jacke wird ein klassisches Tanktop getragen. Dazu eine schmalgeschnittene Hose mit aufgesetztem Wickel-rock. Jacke mit kleinem Steh-kragen, von Barbara Bui, um 755 Euro. Baumwolltop von Tommy Hilfiger, um 30 Euro. Diamant-Rivière: Gebrüder
Schaffrath. Halbgeschlossene Sandalen: Casadei
Teppich: BOHEMIAN RHAPSODY. Bett
„L77“: OSVALDO BORSANI. Wandleuch-
ten: CHARLOTTE PERRIAND. Antiker
Beistelltisch. Gemälde: GRAZIA TODERI.
Vase: ANDREA BRANZI
Zum kurzärmligen Pullover mit Rundhalsausschnitt werden eine Seidenbluse und eine weit geschnittene Hose gestylt. Cash-merepullover von Allude, um 900 Euro. Bluse von Windsor, um 300 Euro. Lässige Baum-wollhose von Drykorn, um 130 Euro. Ringe: Cada
Kunstwerke: NIKOLAS GAMBAROFF. Lampe: SEGUSO VETRI D'ARTE
Bluse mit überschnittener Schulter und tiefem Schlitz am Rücken, dazu ein wadenlanger Strick-
rock mit seitlichen Einschubtaschen. Oversize Bluse von Blumarine, um 330 Euro. Rock von
Rochas, um 500 Euro. Perlmuttarmreif: Ange-
la Pintaldi
144 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Teppich: SERMION ROUGE. Lampe: SEGUSO VETRI D'ARTE. Stühle: ISA.
Kunstwerke: NIKOLAS GAMBAROFF
146 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Cremefarbener, grobmaschiger Rollkragenpullover, von Michael
Kors, um 900 Euro
Lampe: SEGUSO VETRI D'ARTE
Der Stufenrock aus transpa-rentem Organza wird mit einer Hemdbluse mit koreanischem Kragen kombiniert. Rock von Maison Rabih Kayrouz, um 890 Euro. Hemd von Aquilano
Rimondi, um 450 Euro. Flats mit graphischem Muster: Tory
Burch. Ringe: Cada
Teppich: ANNA-GRETA SJOKVIST.
Deckenlampe: FLAVIO FAVELLI. Chaise-
longue: HANS WEGNER
Zum mehrlagigen, fein plissierten Etuikleid passt ein taillierter Blazer. Kleid von Boss, Preis auf Anfrage. Jacke mit schmalem Revers, von Fabiana Filippi, um 460 Euro. Schnürschuhe: Walter Steiger.
Diamant-Rivière: Gebrüder
Schaffrath
Teppich: BOHEMIAN RHAPSODY.
Beistelltisch: HANS WEGNER
148 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Tunikabluse mit 3/4-Arm und verdeckter Knopfleiste, darunter weiche Jersey-Shorts. Bluse von Marc O'Polo Pure, um 160 Euro. Kurze Hose von Boulezar, um 220 Euro. Zweifarbige San-dalen: Sergio Rossi. Diamant- Rivière: Gebrüder Schaffrath.
Ringe: Cada
Tisch und Stühle: VLADIMIR KAGAN
150 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Das ärmellose Stricktop mit stark gefranstem Saum wird mit einer weiten
Culotte mit Bundfalte kombiniert. Beides von Céline, um 780 und 1290 Euro.
Lederpumps: Céline
Stuhl: JORDAN MOZER. Stehlampe: PIERRE GUARICHE.
Sideboard: ICO PARISI. Vase: ANDREA BRANZI
Die Wohnung im Solea-Turm in Mailand wurde von Alida Forte Catella von Coima Image mit DOLCE VITA Homes gebaut. Die Ausstellung wurde von Nina Yasher, Gründerin der Nilufar Galerie kuratiert
FOTOS: TAKI BIBELAS
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SWEET & SEXY
152 ∙ 0$'$0( ∙ Mai 2015
Zur Hose aus Strick mit transparenten Nylonbahnen wird eine kurzärm-lige Hemdbluse aus schwarzem Tüll gestylt. Darunter: Bandeau-Bikini mit schmalen Nylonstreifen. Marlenehose von Arthur Arbesser, über thecorner.com, um 685 Euro. Bluse mit Kragen, von MSGM, um 180 Euro. Bikini: La
Perla, um 285 Euro. Schirm: Doppler
Model: Milena Zuchowicz für Mega Models. Haare & Make-up: Laurent Mole für Airport Agency mit Produkten von Christian Dior und La Biosthétique. Produktionsassistenz: Bernhard Ach. Wir danken dem Hotel „Lanka Princess“ (lankaprincess.com) und Emirates für die freundliche Unterstützung.
PRODUKTION: HANNI PONTANI
154 ∙ 0$'$0( ∙ Mai 2015
DIESE SEITE: Zweigeteilter weißer Jumpsuit aus Seidengemisch mit überlangen Hosenbeinen und breiten Lederträgern mit Lamellenoptik, von Porsche Design, Preis auf Anfrage. Schwarzer BH: La Perla
RECHTE SEITE: Neckholderweste mit schmalem Revers. Darunter: Bolero und schwarzes Bikinitop, alles von Barabara Bui. Weste und Bolero, zusam-men um 970 Euro. Top, Preis auf Anfrage. Shorts von Minx, um 195 Euro
156 ∙ 0$'$0( ∙ Mai 2015
DIESE SEITE: Reversloser Mantel mit Pailletten- und Perlenbesatz entlang des Saums, von Basler, um 800 Euro. Latzhose aus perforierter Baumwolle mit Tüllträgern, von Damir Doma, Preis auf Anfrage
RECHTE SEITE: Seidenbluse mit Grafikprint und Kontrastmanschetten, dazu eine weit geschnittene Seidenhose mit Elastikbund, beides von Paul
Smith, um 420 und 370 Euro. Schnürschuhe mit Cut-Outs: Santoni
158 ∙ 0$'$0( ∙ Mai 2015
DIESE SEITE: Geripptes Baumwollshirt mit tiefem V-Ausschnitt und Bündchen, von Iceberg, um 590 Euro. Dazu passt ein Jacquard- Pencilskirt mit schwarzen Blockstreifen, von Marc Cain, um 200 Euro
RECHTE SEITE: Cape aus Mesh, von Annette Görtz, um 450 Euro. Darunter: schürzenähnliches Top aus Baumwolle, von Ports 1961, um 280 Euro und schmale Hose mit Kreisprint, von Fausto Puglisi, um 530 Euro
160 ∙ 0$'$0( ∙ Mai 2015
DIESE SEITE: Minikleid mit Bustier und Patches aus floraler Spitze und Makramée, von Rochas, um 5000 Euro. Darunter: langärmlige Seiden-bluse mit Schluppenkragen, von Francesco Scognamiglio, um 870 Euro
RECHTE SEITE: Das Baumwollkleid mit Zipfelsaum und angedeuteten Keulenärmeln ist in der Taille gerafft. Der Paillettenbesatz bildet ein florales Muster. Von Blumarine, um 3400 Euro
162 ∙ 0$'$0( ∙ Mai 2015
DIESE SEITE: Das Minikleid mit den großen Polka-Dots zieren Volants am Rockteil und an den Ärmelenden, von Dolce & Gabbana, Preis auf Anfrage. Schultertasche aus Jacquard mit Gliederkette: Dolce & Gabbana
RECHTE SEITE: Semitransparentes Seidentop mit Vogelprint und schmalen Bündchen, sowie Hose mit Blumenprint und Zippern am Knöchel, beides von Strenesse, um je 300 Euro
164 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
ROMANCE
Lange Hippiekleider aus Lochspitze, zarte Lingerietops und Jacketts aus besticktem Tüll ... Romantik-
Looks in Weiß sind der Look für einen neuen Summer of Love
FOTOS: JACOB SADRAK & CARROL CRUZ
DIESE SEITE:
Weites, A-linienförmiges Kleid aus Baumwollbatist mit aufwendigem Muster aus Lochspitzenstickerei, von Hermès, um 14 000 Euro. Goldene Kette mit Kreisanhänger: Chaingang.
Model: Kassandra Jensen für M4 Models. Haare und Make-up: Caroline Jarchow für Nina Klein mit Produkten von Chanel und Balmain Hair Paris. Produktions-assistenz: Laura PrummerPRODUKTION: KAROLIN HELOU
166 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DIESE SEITE:
Über dem ärmellosen Kleid mit geome-trischen Stickereien wird ein Häkel-kleid getragen. Bodenlanges Kleid mit hohen Seitenschlitzen, von Kenzo, um 950 Euro. Häkelkleid von Antik Batik,
um 230 Euro. Taillengürtel: Elie Saab.
Römersandalen: Francesco Russo
RECHTE SEITE:
Zum Minikleid mit plissierten Volants an den Schultern wird eine Oversized-Leinenhose mit Wickeleffekt gestylt. Kleid von Isabel Marant, um 780 Euro. Hose von Marni, um 1000 Euro
DIESE SEITE:
Unter der sommerlichen Latzhose mit überkreuzten Trägern im Rücken wird ein Rundhalsshirt aus Spitze getragen. Latzhose von Elizabeth & James, um 670 Euro. Shirt von Kaviar Gauche,
um 580 Euro. Filigrane Goldringe: Margova. Sandalen: Chanel
RECHTE SEITE:
Neckholder-Kleid aus Leinen mit Lochspitze in Blumenoptik. Von Valentino, um 6980 Euro. Kette mit blauem Stein: Nallik. Sandalen: Francesco Russo
168 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DIESE UND RECHTE SEITE:
Neckholder-Minikleid aus aufwendig besticktem Tüll mit Schluppe und Stufenvolant-Rockteil aus Seiden-plissee. Das dazu passende Jackett ist aus demselben Material und hat ebenfalls Blütenapplikationen. Beides von Roberto Cavalli, Kleid um 6390 und Jackett um 6220 Euro. Römersandalen: Aquazzura
170 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
172 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
LINKE UND DIESE SEITE:
Oversized-Blusenkleid aus Baumwolle mit hohem Kragen und Lochstickereien. Die überlangen Manschetten sind fein bestickt. Von Dior, um 4280 Euro. Verschiedene filigrane Ringe: Margova
DIESE SEITE:
Ecrufarbenes Häkelkleid mit graphi-schem Muster und weiten Ärmeln, von Kaviar Gauche, um 885 Euro. Armband: Chaingang. Strohhut mit goldenen Farbdetails: House Of Flora.
Schnürschuhe: Kaviar Gauche
RECHTE SEITE:
Blusenkleid aus floraler Seidenspitze mit verdeckter Knopfleiste. Darunter ein Minirock aus Häkelspitze. Kleid von Blumarine, um 1615 Euro. Rock von Isabel Marant Étoile, Preis auf Anfrage. Armband: Chaingang
174 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DIESE SEITE:
Rundhalsshirt aus Spitze, von Luisa
Cerano, um 230 Euro. Darunter ein Spitzenbustier: Eres
RECHTE SEITE:
Midikleid im Lingerie-Stil mit einem Rockteil aus Spitzenbahnen. Von Rochas, um 1800 Euro. Halskette: Chaingang. Als Armband getragenes schwarzes Tuch: Saint Laurent par
Hedi Slimane
176 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
178 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
ON YOUR SIDE
time is
FOTOS: WOLF-DIETER BÖTTCHER
Sie sind auffällig groß oder zierlich zart, von schlichter
Schönheit oder aufwendig verziert. Was allen diesen Luxus-
uhren gemeinsam ist: Man liebt sie mit jeder Stunde mehr
Manchette-Uhr „Diamond Punk“. Das geometrische Armband ist komplett mit Diamanten besetzt, das Zifferblatt kann durch die bewegliche Abdeckung zugeschoben werden. Von Audemars Piguet, Preis auf Anfrage
Setdesign: Claus Stefanski/stefanski.at, Produktionsassistenz: Laura Prummer
PRODUKTION:
SUSANNE STEFANSKI
180 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DIESE SEITE:
„Ballon Blanc“ in Weißgold mit Diamanten auf der Lünette und einem flexiblen Armband aus kleinen Kugeln. Von Cartier, um 39 900 Euro. Dia-mantbesetze „Elite Ultra Thin Lady Moonphase“ mit violettem Zifferblatt. Von Zenith, um 7300 Euro
RECHTE SEITE:
Die Schmuckuhren sind von Modellen aus den 60ies inspiriert, mit ovalen Gehäusen mit Diamanten und Gold-armbändern mit Struktur. Von Piaget, in Roségold um 53 000, in Weißgold um 54 500 Euro
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182 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Von links: „Lady Serenade“ mit Automatikwerk, Brillanten und nachtblauem Perlmuttzifferblatt. Von Glashütte Original, um 11 700 Euro. „Bohème Date Automatic“ mit Krokolederband. Von Montblanc, um 3990 Euro. „Rendez-Vous Moon“ in Weißgold mit Diamanten und blauem Satinband. Von JAEGER LECOULTRE,
um 40 600 Euro
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184 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DIESE SEITE:
Miniuhr „Faubourg or Rose“ in Rosé-gold mit Diamanten. Von Hermès, um 11 650 Euro. „Oyster Perpetual Day-Date“ in Rotgold mit Automatikwerk und Diamanten auf dem Zifferblatt. Von Rolex, Preis auf Anfrage
RECHTE SEITE:
„Reine de Naples Jour-Nuit“ in Rosé-gold mit Diamanten und Mondphase. Von Breguet, um 110 900 Euro
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186 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Von links: „Première Full Diamond“ in Weißgold mit Diamanten, von Chanel, Preis auf Anfrage. Schmuck-uhr „Dentelle“ mit Diamanten und schwarzem Satinband. Von Louis
Vuitton, um 30 000 Euro. „Petite-Dia-mond“ im Art-Déco-Stil in Weißgold mit Diamanten. Von Ralph Lauren,
Preis auf Anfrage. „Classic Fusion Titanium Full Pavé“ aus Titanium mit Diamanten. Von Hublot, um 20 800 Euro
188 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
DIESE SEITE:
„De Ville Butterfly“ in Gelbgold mit Diamanten und kleinen Schmetterlin-gen auf dem Zifferblatt, von Omega, um 26 100 Euro
RECHTE SEITE:
„Calatrava“ in Roségold mit Handauf-zug und Diamanten. „Gondolo“ mit quadratischem Gehäuse in Roségold, Handaufzug und Diamanten. Beide Uhren von Patek Philippe, um 24 860 und 26 530 Euro
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190 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
EVENTS
Anja Kaehny (Louis
Vuitton), Sophie
Hein (Hermès), Irene
Ramme-Dörrenberg
(Parmigiani)
Anna Brandi
(Reviderm), Julia Bischoff
(Giorgio Armani)
Judith Milberg, Kunstexpertin
Mon Muellerschoen
Dorothee Demsas (Komet und Helden),
Beatrice Handte
(we love pr)
Rita-Graciela Werner (The Essence of Life), Marita
Gottinger (Gottinger PR), Tania Miglietti (Estée Lauder),
Sabine Eisenreich (Loews)
Jenny Achtermann
(Achtermann PR),
Sonja Lechner
Anne Raab
(Strenesse),
Sophia Bitter
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Allein unter Frauen: Hair-
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Alexandra Polzin
Phoebe Rocchi (Rocchi PR),
Hanni Pontani (MADAME), Anne-
Kathrin Blank (stylebob.com)
Nadja Göricke
(Ludwig Beck)
Petra Winter
(MADAME),
Christiane Wolff
(Serviceplan)
Nana von Thielmann (Nana Mohr
PR), Rena Haliassos (Unützer)
Immer ein starker
Auftritt – die
neue MADAME
Marion Kiechle, Annette Roeckl
(Roeckl Handschuhe)
Ayse Auth (Haarwerk), TV-Mode-
ratorin Alexandra Polzin, Caroline
Fischer (Caroline Fischer Couture)
First-Class-
Erfrischung von
Moët&Chandon
Vanessa Losch
(V. Communication),
Alexandra
Degel (Loews)Alja Tabache
(Schoeller&
von Rehlingen
Judith Cyriax (MADAME),
Dorina Geilenkirchen (Brand
Media / MADAME),
Hélène Gleitman (Tamad e.V.)
Modedesignerin
Susanne Wiebe, Dagmar
Holick (Clarins)
GLÜCKSTAG!Was tun, wenn der Kalender den Valentinstag auf den Samstag legt? Verhelfen wir „Freitag, dem 13.“ zu neuen Ehren und feiern die MADAME-Pre-Valentine-Lunch-Premiere! Hundert Ladies folgten der Einladung von MADAME und Clarins in die fast 200 Quadratmeter große Royal-Ludwig-Suite des Hotels „Vier Jahreszeiten Kempinski“ zu Champagner und feinsten Kreationen des neuen Restaurants „Schwarzreiter.“ Schönes beim Ab-schied gab es von Clarins und Juwelier Tamara Comolli.
Petra Penzinger
(InCommunications),
Gisela Rehm (smeg)
Alexa Agnelli (Moët
Hennessy),
PR-Lady Ines von Otto
Entspanntes Networking
in der Royal Ludwig Suite
Regisseurin Heidi Kranz,
Heike Haag (MADAME)
Melanie Weiler
(Kempinski), Karin
Leiding (Clarins)
Michaela Suska
(mwpr), Anna
Lauerbach
(Laurèl)
Fitna Ludwig (Bulgari), Kathrin Schumacher
(Hotel Vier Jahreszeiten Kempinski)
Alle 2 Monate neu. Am 23.04. erscheint die neue Ausgabe!
Das erste Mode- und Lifestylemagazin fur die Familie.
ECCOOPENING
Ready, steady, go - bis Oktober 2015 darf hemmungslos geshoppt werden! Ecco feierte das Opening seines Münchner Pop-up-Stores in der Neuhauser Straße 8 standesgemäß mit einer ausgelassenen Party. Thema Nummer eins der zahlreichen Gäste: die große Auswahl an hübschen Schuhen und coolen Taschen des für seinen lässigen Stil bekannten dänischen Labels.
ESCADAMEETS ART
Das nennt man kreative Synergie: Escada-Fashion-Director Daniel Wingate und der Künstler Thilo Westermann entwarfen zusammen die exklusive Capsule-Kollek-tion „Escada meets Thilo Westermann“ (F/S 2015). Zum Launch luden beide zum „Fashion.Art.Cocktail“ in den Berliner Store (Friedrichstr. 176-179) – unter den Gästen viele prominente Escada-Fans.
FILM AB!Das Luxuslabel Jaeger-LeCoultre und
MADAME laden zum exklusiven Kino-
abend. Gewinnen Sie die besten Plätze
die Schweizer Uhrenmanufaktur ist mit der
internationalen Filmkunst, u.a. als langjäh-
riger offizieller Partner der Filmfestspiele von
Venedig, aufs Engste verbunden. So passt es perfekt
in das künstlerische Engagement, dass die Weltmarke
zusammen mit MADAME im Vorfeld der Verlei-
hung des Deutschen Filmpreises 2015 in Berlin
(19.6.) ein für die „Lola“-Trophäe nominiertes Werk
präsentieren kann: Am 27. Mai wird in der Cinema-
Lounge des Münchner Hotels „Bayerischer Hof“
„Titos Brille“ gezeigt. Spezielles Highlight: Adriana
Altaras, Autorin der Buchvorlage und Regisseurin
des Films, wird an diesem Abend persönlich dabei
sein – für angeregte Diskussionen ist also gesorgt.
Jaeger-LeCoultre und MADAME verlosen zehn
Ticket-Pakete (für jede Gewinnerin werden zwei
Plätze reserviert). Einfach bis 13.5. eine E-Mail sen-
den an: [email protected] – viel Glück!
TV-Ladys Alena Gerber
und Tanja Bülter
Moderatorin Tamara
von Nayhauß
Model-Agent
Peyman Amin
bewährt
sich als DJ
Matthias Schwarte (Ecco),
Nadina Pellegrino
(GF KRM Deutschland/Ecco)
Film-Diva
Iris Berben
Daniel Wingate (Escada),
Künstler Thilo Westermann
Jung-Star
Maria Ehrich
Model
Franziska Knuppe
Schauspielerin
Natalia Wörner
Heißer Kandidat für den
Deutschen Filmpreis 2015:
„Titos Brille“ von und mit
Adriana Altaras
Internationale Stars wie Milla Jovovich (5.v.r)
und Clive Owen (4.v.r.) zählen zu den Freunden
des Hauses Jaeger-LeCoultre
Fashion-Tempel: der Berliner Escada Store
DJane Hara Katsiki
Shopping vom
Feinsten im neuen
Ecco-Store
Die Cinema-Lounge im Münchner
Hotel „Bayerischer Hof“
192 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
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EVENTS
INFOADRESSEN
A Acne Studios, acnestudios.com Agnona,
agnona.com Aigner, aignermunich.com Akris, akris.ch Al Coro, alcoro.com Alberta
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aquilanorimondi.it Arthur Arbesser, über thecorner.com und arthurarbesser.com Audemars
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BBarbara Bui, barbarabui.com Basler,
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nelli, brunel locucinelli.com Bulgari, bul-gari.com Burberry London, burberry.com
CCada, cada-schmuck.de Carrera,
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blat, rosenblat.de
D Damir Doma, damirdoma.com Dedon, dedon.de Dior,
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porio Armani, armani.com Eres, erespa-ris.com Ermanno Scervino, ermannoscervino.it Escada, escada.com
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nesco Scognamiglio, francescoscognamiglio.it
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galerieslafayette.de Gebrüder Schaffrath, gebrueder-schaffrath.de Georg Jensen, georgjensen.com Giorgio Armani, armani.com Giuseppe Zanotti Design, giuseppezanottide-sign.com Glashütte Original, glashuette-origi-nal.com Gucci, gucci.com
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Flora, houseofflora.net Hublot, hublot.com
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Minx, minx-mode.com Miu Miu, miumiu.com Margova, margovajewellery.com MSGM, msgm.it Montblanc, montblanc.com Moschino, mon-nierfreres.de und moschino.com Mulberry, mul-berry.com
N Nallik, nallik.de Navyboot, navyboot.com
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la Renta, oscardelarenta.com
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R Ralph Lauren, ralphlauren.de René
Storck, renestorck.com Rimowa, rimowa.com Roberto Cavalli, robertocavalli.com Rochas, rochas.com Roeckl, roeckl.com Rolex,
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Botania, royalbotania.com
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T Tamara Comolli, tamara-comolli.com The Bridge,
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les, thekooples.com Tho-
mas Sabo, thomassabo.com Thierry Lasry,
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fany & Co., tiffany.de Tod's, tods.com
Tommy Hilfiger, tommy.com Tory Burch, toryburch.de Tribù, tribu.
com Tsumori Chisato, tsumorichisato.com
U Unützer, unuetzer.net
V Valentino, valentino.com Valley Eyewear,
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W Walter Steiger, walter-steiger.de Weis-
häupl, weishaeupl.de Weekday, weekday.com Wempe, wempe.de Windsor, windsor.de
Z Zenith, zenith-watches.com
Mai 2015 ∙ MADAME ∙ 193
Fiona Bennett,
kissbyfionabennett.com Kris Nations,
krisnations.com
L La Perla, laperla.com Lala Berlin,
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Vuitton, louisvuitton.de Luisa Cerano, luisacer-ano.com
M M Missoni, m-missoni.com Maison Ra-
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194 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Die Geburtstagskinder des Monats blühen richtig auf und erleben einen herrlichen Frühling.
21.4. – 30.4. Neptun macht Sie fantasievoll und kreativ und lässt langfristige Planungen bestens gelin-
gen. Im Job wie privat zeigen Sie sich von Ihrer sensiblen Seite. Dank Venus warten zwischen 7. und
17.5. viele sinnliche Stunden auf Sie. 1.5. – 10.5. Die Sonne wirkt wie ein Lebenselixier. Sie fühlen
sich beschwingt und beflügeln andere Menschen. Diese Einstellung könnte Ihnen im Job neben Lob
auch den ein oder anderen Bonus einbringen. Privat wissen Sie genau, was Sie wollen, und lassen
sich durch nichts davon abbringen. 11.5. – 20.5. Der Mai ist einfach Ihr Monat. Sonne und Mars in
Ihrem Zeichen wirken sich positiv aus, Sie fühlen sich von der Natur inspiriert. Zu Hause renovieren
Sie, sorgen für frischen Wind und schaffen ein perfekt auf Sie zugeschnittenes Wohlfühl-Ambiente.
STIER
Z WILLINGE
21.5. – 31.5. Kluge Köpfe wie Sie
werden immer gesucht – das wird Ihnen
im Mai bewusst. Merkur und Mars
sorgen für Superchancen im Job. Lassen
Sie aber Ihren Partner nicht zu kurz
kommen! 1.6. – 11.6. Nehmen Sie sich
Zeit für sich. Ab 26.5. gilt es, durchzuat-
men und sich nicht im Stress zu verlieren.
Seminare und Reisen bringen Sie voran.
Vielleicht kommt Ihnen dabei sogar eine
tolle Idee für die Zukunft. 12.6. – 21.6.
Partys, Dinner und Einladungen im
Freundeskreis sorgen für Zerstreuung.
Hier treffen Sie auch interessante
Gesprächspartner. Bis 7.5. ist ein Kurz-
urlaub der effektivste Gute-Laune-Kick.
K REBS
22.6. – 1.7. Neptun inspiriert
Sie und fördert Ihre Kreativität. Sie
sind sehr einfühlsam. Während soziales
Engagement Ihnen wichtiger wird, treten
materielle Interessen in den Hintergrund.
2.7. – 12.7. Vom 17. bis 27.5. durchwan-
dert Venus Ihr Zeichen und schafft tolle
Voraussetzungen für alles, was das Leben
schöner macht. Ihre innere Zufriedenheit
wirkt auf andere äußerst attraktiv. Singles
können sich verlieben. 13.7. – 22.7. Venus
und Mars bringen Frühlingsgefühle
und neuen Schwung. Während sich
Liierte in ihrer Beziehung wohlfühlen,
kapern Solistinnen im Vorübergehen kur-
zerhand den begehrtesten Junggesellen.
L Ö WE
23.7. – 2.8. Schicksalsplanet Saturn
trumpft auf: Sie erhalten Anerkennung
und heimsen große Erfolge ein. Was Sie
sich vornehmen, gelingt. Singles sind
bereit, über eine feste Bindung nachzu-
denken. 3.8. – 13.8. Jupiter und Merkur
wecken die Geschäftsfrau in Ihnen. Sie
verhandeln geschickt, schließen gute Ver-
träge ab und erarbeiten sich Karrierevor-
teile. Die Romantik kommt dabei leider
etwas zu kurz. 14.8. – 23.8. Mars irritiert
Sie bis Mitte Mai, private Konflikte
beschäftigen Sie zunehmend. Sie haben
andere Vorstellungen als Ihre Lieben?
Suchen Sie ab 21.5. das Gespräch. Jetzt
zeigen Sie viel Verständnis füreinander.
J UNGFRAU
24.8. – 2.9. Jupiter und Pluto
verschaffen Ihnen Zugang zu elitären
Kreisen. Obwohl Sie gut ankommen,
nährt Saturn Zweifel in Ihnen. Neh-
men Sie die nicht allzu ernst, sondern
geben Sie sich selbstbewusst. 3.9. – 13.9.
Liebesgöttin Venus lässt Sie in herrlicher
Frühlingsromantik schwelgen. Sie haben
Glück und finden sehr attraktive Gesell-
schaft. So macht das Leben richtig Spaß!
14.9. – 22.9. Sie haben allerhand vor. Bis
13.5. sorgt Mars für viel Energie und
großes Geschick. Jetzt müssen Sie zeigen,
was Sie können, und sind dabei ganz in
Ihrem Element. Ab 27.5. finden Sie neue
private Ziele, die Sie aufleben lassen.
W AAGE23.9. – 2.10. Ihr Leben gestaltet
sich rasant und erfolgreich, denn Sie
gehören zu den Aufsteigerinnen des Mo-
nats. Sonne und Mars unterstützen Sie,
Ihre Ausdauer ist kaum zu toppen. Da
muss Ihr Umfeld erst einmal mithalten.
3.10. – 13.10. Private Veränderungen kos-
ten Kraft. Planen Sie eine Auszeit, und
erholen Sie sich. Ab dem 27.5. schenkt
Mars neue Energie. Dann können Sie
durchatmen und loslegen. 14.10. – 23.10.
Viel Arbeit, Erledigungen und Events
fordern Ihre Aufmerksamkeit. Trotzdem
denken Sie auch an sich: Schönheitspfle-
ge und romantische Rendezvous machen
Ihnen bis 9.5. gleich doppelt Spaß.
S KORPION
24.10. – 2.11. Eine stabile Phase
wartet auf Sie, in der Sie sich persönlich
entfalten können. Sie wissen ganz ein-
fach, was Sie wollen. In Ihrer Beziehung
sind Sie glücklich und blicken optimis-
tisch in die Zukunft. 3.11. – 13.11. Venus
und Pluto unterstützen Ihre Kreativität
und bringen Sie im Job voran. Privat
fehlt noch die Ruhe, um sich richtig
zu entspannen. Ab 18.5. fällt es Ihnen
leichter, sich auf Sinnlichkeit und Erotik
einzulassen. 14.11. – 22.11. Anspruchs-
volle Aufgaben fordern Sie: Bis 12.5.
wird Ihnen viel abverlangt. Vermeiden
Sie unnötige Termine, und gönnen Sie
sich einen entspannenden Ausgleich.
d
HOROSKOP MAI
Möchten Sie wissen, wie Ihre ganz persönliche Zukunft aussieht?
Die erfahrenen und liebevollen Astrologen, Kartenleger und
Hellseher von viversum beraten Sie 15 Minuten GRATIS am Telefon
unter 0800/400 21 40 (gebührenfrei) oder online unter viversum.de
S CHÜTZE
23.11. – 2.12. Sie lieben den
Luxus, treten gern als generöse Lady von
Welt auf. Saturn warnt jedoch: Finden
Sie heraus, wer von Ihren Freunden es
wirklich ernst mit Ihnen meint! Das kann
aufschlussreich sein. 3.12. – 13.12. Im
Frühling stecken Sie voller Schaff enskraft
und toller Ideen, fühlen sich zudem
sehr unabhängig und gehen einfach Ihren
Weg. So viel Freiheitsdrang kann Familie
und Partner schon mal verwundern.
14.12. – 22.12. Ihre Sterne stehen neutral
und bringen wenig Aufregung in Ihren
Alltag. Ihnen ist das zu langweilig? Sorgen
Sie selbst für Abwechslung – und planen
Sie zum Beispiel Ihre nächste große Reise.
S TEINBOCK
23.12. – 31.12. Für alles, was Sie
sich vorgenommen haben, fi ndet sich nun
eine gute Gelegenheit. Mit Leichtigkeit
bringen Sie Job, Liebe und Fitness unter
einen Hut. Applaus ist Ihnen garantiert.
1.1. – 10.1. Unter dem Einfl uss von Sonne,
Uranus und Pluto ist Flexibilität gefragt.
Genau das tut Ihnen jetzt gut und läutet
eine neue Lebens phase ein. Sie erkennen,
was Sie alles mit links stemmen können.
11.1. – 20.1. Bis 12.5. verleiht Mars Ihnen
jede Menge Kraft. Liegengebliebenes
kommt vom Tisch, Finanzen werden neu
geordnet, und auch in der Liebe tut sich
so einiges. Single-Ladys halten Ausschau
nach einem echten Beau – mit Erfolg!
W ASSERMANN
21.1. – 30.1. Ein Monat voller
Chancen: Merkur, Mars und Saturn
ermöglichen tolle Geschäftskontakte. Sie
sind gefragt, Ihre Fähigkeiten werden
geschätzt. 31.1. – 9.2. Merkur und Uranus
machen Sie schwungvoll und optimis-
tisch. Stress prallt an Ihnen ab, Termine,
Dates und Gesellschaften beleben Sie. In
Ihrem Freundeskreis stehen Sie gern im
Mittelpunkt. 10.2. – 19.2. Mars fordert
bis 12.5. viel Einsatz von Ihnen. Dafür
lässt Venus Sie in Liebesdingen auf der
Sonnenseite des Lebens wandeln. Genau
die richtige Mischung für Sie: Je größer
der Trubel, umso besser fühlen Sie sich.
F ISCHE20.2. – 1.3. Im Mai wollen Sie
sich endlich einmal wieder etwas
Besonderes gönnen. Wenn es um die
Erfüllung Ihrer Wünsche geht, scheuen
Sie keine Mittel. Verlieren Sie dabei aber
nicht Ihr Konto aus den Augen!
2.3. – 12.3. Wonneplanet Venus eröff net
wunderbare Chancen. Sie genießen,
lieben und sehen noch dazu hinreißend
aus. Berufl ich gelingt Ihnen ein besonde-
rer kleiner Coup. Ist da etwa eine
Beförderung drin? 13.3. – 20.3. Sonne
und Mars lassen Sie neue Kraft schöpfen.
Optimismus und Selbstvertrauen keimen
in Ihnen auf und machen Sie aktiv. Ab
27.5. können Sie außerdem Ihre
Verführungskünste neu entdecken.
W IDDER
21.3. – 31.3. Während Sie im Job
mit Ihrem Selbstbewusstsein punkten,
geht es im Privatleben bis 18.5. rund.
Stress und Hektik sorgen für gereizte
Stimmung. 1.4. – 10.4. Sie fühlen sich
stark, sind voller Tatendrang. Uranus und
Jupiter lassen Sie von Veränderung und
Freiheit träumen. Nutzen Sie die Kraft
des Frühlings, um das ein oder andere in
Ihrem Leben zu verbessern. 11.4. – 20.4.
Ihre große Kraft treibt Sie an und macht
Sie zum Vorbild. Bis 7.5. sorgt Venus
außerdem für zauberhafte Frühlingsge-
fühle. Singles können das nutzen:
Halten Sie bei Partys die Augen off en!
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VORSCHAU
DIE NEUE MADAME GIBT ES AB 13. MAI BEI IHREM ZEITSCHRIFTENHÄNDLER
196 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
Leichte Stoffe, fantasievolle Prints: Der
Sommer beginnt
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CRAZY COLOURS Klare Schnitte, starke Farben: die etwas andere Mode fürs
Office. HELLE FREUDE Sommerliche Schuhe und Taschen von sportlich bis sexy.
BOHEMIAN BEACH Das Styling für die Ferien und unbeschwerte Tage. WAHRE
KUNST STATT WARE KUNST Sammler sprechen über ihre Leidenschaft
und verraten ihre Tipps für die Art Basel. WAS MACHEN WIR AM WEEK-
END? Wunderbare Ausflugslokale an heimischen Gewässern. SONNEN-ABC Neue
Erkenntnisse und Facts zum Sonnenschutz. RESILIENZ Wie wir das Immunsystem der
Seele stärken. PICNIC IN THE PARK Rezeptideen für den Lunch auf dem Rasen.
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Mai 2015∙ MADAME ∙ 197
WORKSHOP
INFOSSenden Sie eine E-Mail mit Ihrem Namen, vollständiger Adresse und Tele-fonnummer an [email protected], Betreff : „LEFAY Resort & Spa“. Anmeldeschluss ist der 13.5.15. Die Kosten von 890 Euro beinhalten alle Workshops, Übernachtung und Verpfl egung. Ihre Teilnahmebestätigung erfolgt nach Zahlungseingang. Die Anreise ist nicht im Preis inbegriff en.
1 ERSTES 5-STERNE-SUPERIOR-HOTEL AM GARDASEE: DAS
„LEFAY RESORT & SPA“ 2 WORKOUT MIT PROFI 3 EXECU-
TIVE CHEF MATTEO MAENZA IN AKTION 4 ANNEMARIE-
BÖRLIND-REFERENTIN JUTTA EULER 5 HAIRSTYLING-PROFI
MARINA SIEMS VON MOROCCANOIL 6 DELUXE JUNIOR
SUITE 7 DIE AKTUELLE DEHA-KOLLEKTION 8 TREATMENT
IM TRAUMHAFT SCHÖNEN „THERAPEUTIC GARDEN“
9 FITNESSÖKONOMIN SARAH KRAATZ
VIVA LA VITA!Kickstart in den Sommer – vom 11. bis 14. Juni
erleben zwölf Leserinnen ein 360°-Wohlfühlpro-
gramm im „Lefay Resort & Spa“ am Gardasee
an der Zitronenküste des Lago di Garda, zwi-
schen sanften Hügeln und natürlichen, mit
Olivenhainen geschmückten Terrassen, liegt
das Wellness-Resort „Lefay“. Der perfekte
Platz, um uns mit dem holistischen Schön-
h eitskonzept unserer Partner auf einen wun-
derbaren Sommer in Bestform einzustimmen. Beginnen Sie
den Tag mit dem revitalisierenden Fitnessprogramm von Sarah
Kraatz und freuen Sie sich auf einen fröhlichen Fashion-Work-
shop mit Stefania Gallonetto und das besondere Wohlfühlstyling
der neuen Deha-Sportkollektion made in Italy. Entspannen Sie
im traumhaft großzügigen Lefay Spa und entdecken Sie mit der
Beauty-Expertin Jutta Euler die Wirkung spezieller Rezepturen
der Annemarie-Börlind-Naturkosmetik. Ein weiteres Highlight:
einfache Tipps und Tricks für das perfekte Sommerfrisuren-Sty-
ling der exklusiven Haarstyling- und Pfl egemarke Moroccanoil
mit Marina Siems. Plus genügend Zeit, um sich von Executive
Chef Matteo Maenza und seiner Kochschule für Genießer ver-
zaubern zu lassen, die Gärten des „Lefay Resort“ zu entdecken
oder die erblühende Umgebung zu erkunden. Macht das nicht
Lust auf den italienischen Frühsommer und „la Dolce Vita“?
2
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6
1
8
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4
MIT IM GEPÄCK:
„MOROCCAN-
OIL VOLUME
SHAMPOO“ UND
„BEAUTY PEARLS
SERUM“ VON
ANNEMARIE
BÖRLIND
198 ∙ MADAME ∙ Mai 2015
GOOD BUY
Flache Sandalen in leuchtenden Farben sind das Mode-Statement für sonnige Tage. Unser Favorit: die Zehensandalen aus Nappaleder von Unützer (499 Euro, über unuetzer.com). Das ornamentale Dekor ist übrigens aus Veloursleder und mit feinen Ketten umrandet. Das Beste:
Bei Eingabe des Codes „Madame15“ erhalten Sie vom 15.4. bis 12.5. exklusiv 20 % Rabatt
auf dieses Schmuckstück sowie auf die silbernen, goldenen und taupefarbenen Modelle.
FeineFLATS
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Reine de Naples Kollektion
in every woman is a queen
W E I T E R E I N F O R M A T I O N E N E R H A L T E N S I E B E I B R E G U E T I N D E U T S C H L A N D + 4 9 ( 0 ) 6 17 3 6 0 6 3 10 – W W W. B R E G U E T. C O M
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LASS DIE SONNE REIN!
Mai 2015LIVING
Traumhafte Farben, Muster und Deko-Ideen für ein sommerliches Zuhause
HÄUSER MIT SEELEEine Open-Air- Villa auf Bali
Ein Kloster in Reggio Emilia
Ein Bauernhaus im Friaul
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LASS DIE SONNE REIN!
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DESIGN
8 WELCOME Neue Design-Favoriten, aktuelle Tendenzen und Locations, die man gesehen haben muss
14 LIEBLINGE Die schönsten Gebrauchs- kunstwerke aus farbigem Glas
16 TREND Facetten: Durch Struktur werden minimalistische Formen erst so richtig interessant
18 TREND Arty Chic: Möbel & Co mit künstlerischem Flair
20 TREND Skulpturales Holz: die neue Natürlichkeit in spannenden Formen
30 LIEBLINGE Jetzt wird’s animalisch: Tapeten mit Tiermotiven – von niedlich bis chic
32 TREND Bunte fremde Welt: Das Ethno-Flair hat unsere Wohnungen
erobert – schillernde Deko-Fantasien gegen chronisches Fernweh
38 SEITENWEISE INSPIRATION Die schönsten Bücher und Bildbände für Design-Fans zum Th ema Indoor- und Outdoor-Living
42 LIEBLINGE Loveseats. Die besten Zweisitzer zum Kuscheln und Relaxen mit Stil
82 OFFEN FÜR ALLE(S) Wie aus dem Entree ein Raum wird, in dem man nicht nur Gäste empfängt und Garde- robe aufbewahrt. Tolle Design- Lösungen mit Tricks und Deko-Tipps
LIFESTYLE & LEUTE
22 LIEBE IM SPIEL Fünf internationale Designer-Duos, die zusammen leben und arbeiten, erzählen
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26 DER KLEINE OZEAN Lebensgefühl Swimmingpool: über die ewige Sehn- sucht nach dem gezähmten Blau
36 CLOSE-UP Frische Brise: Rivièra- Maison-CEO Henk Teunissen verrät persönliche Sommer-Styling-Tipps fürs Zuhause
44 OH, EIN SCHATZ! Die Wunderkam- mer-Objekte früherer Zeiten sind heute begehrter denn je
90 AT HOME Prominente laden zu sich nach Hause ein. Diesmal: Champagner-Botschafter Clovis Taittinger
UNTERWEGS
46 SCHÖNHEIT IM BLICK Hotels in aller Welt, die mit traumhaftem Panoramablick punkten
INSPIRATION
52 VILLA KUNTERBUNT Das paradie - sische Zuhause einer jungen Auswan- dererfamilie auf der Insel Bali
64 GRÜNE OASE Wie ein altes Bauern- haus im Friaul mit Pfl anzen und Kreativität zu neuem Leben erwacht
74 MIT HERZ UND SEELE Ein liebevoll restauriertes ehemaliges Kloster in Italien vereint jetzt Wohnen und Arbeiten unter einem Dach
TITELFOTO: FABRIZIO
CICCONI/LIVINGINSIDE.IT
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 5
64 8
46
1820
IN JEDER AUSGABE
7 EDITORIAL
88 IMPRESSUM UND INFO-ADRESSEN
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showroom münchen Widenmayerstraße 5 80538 München | 089 2368767-0 | [email protected] | www.dedar.com
Stoffe Tapeten Posamenten
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 7
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) EDITORIAL
FRISCHE LUFT
kommen die ersten Sonnenstrahlen, die ersten grünen Blätter und
die erste Wärme, verlagert sich das Leben von drinnen nach drau-
ßen. Dieses Erwachen ist jedes Jahr aufs Neue ein Fest. In dieser
Ausgabe zeigen wir Menschen, die für sich, ihre Familien und ihre
Mitarbeiter besonders schöne Outdoor-Flächen geschaff en ha-
ben. In einem ehemaligen Kloster in Reggio Emilia wird unter
Arkaden an einem langen Tisch gearbeitet und gespeist. In einem Bauernhaus im
Friaul wurde eine Scheune zur Orangerie umfunktioniert. Auf Bali verlagerte
eine Architektin ihr Bad gleich ganz unter freien Himmel. Das ist in unseren
Breitengraden schwierig, und nicht jeder hat großzügige Freiluftfl ächen. Aber
diese Beispiele erinnern uns daran, dass man auch (kleine) Terrassen und Gärten
gestalten kann wie ein weiteres Zimmer oder dass man drinnen fast wie draußen
leben kann – in Räumen, die uns unvergleichliche Energie und Lebensfreude
schenken. Herzlichst, Ihre
8 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
welcomes ...
POWER
WÄNDE Ein Team aus Fo-
tografen, Malern,
Grafi kern und
Designern war an
der Entstehung der
ersten „Digital
Wall Panel“-
Kollektion „Oxy-
more“ beteiligt.
Gemeinsam schu-
fen sie eine extra-
vagante, neuartige
Wanddeko. Die
41 Motive aus
Serien wie „Clas-
sic Reworked“,
„Graffi ti-Art“ und
„Künstleratelier“
(r.) sind in ver-
schiedenen Größen
erhältlich und auf
feinstes Vinylpa-
pier gedruckt. Von
Casamance
WANDPANE ELE „BANG BANG“ AUS DER REIHE „DANS L’ATÉLIER DE L’ARTISTE“, AUS DER OXYMORE-KOLLEKTION VON CASAMANCE, ROLLE 2 × 3 METER UM 430 EURO
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Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 9
3Fragen...
... an DR. CHRISTIAN
KURTZKE, CEO von Meissen Couture
1 WARUM LANCIERT MEISSEN
2015 EINE OUTDOOR-KOL-
LEKTION IM MID-CENTURY-STIL?
Diese Epoche steht für Aufbruch und Erneuerung und hat gerade im Design spannende Akzente gesetzt.
2WAS IST AN DIESEN „GAR-
TENMÖBELN“ BESONDERS?
Sie gehen über die übliche Funktio-nalität hinaus. Es sind sinnliche Stücke mit exquisiten Stoff en in Jacquard-Qualität. Möbel aus Holz und Metall mit manufakturver-edelten Porzellanelementen, alle mit bester Handwerkskunst gefertigt.
3WOHER STAMMEN DIE
IDEEN FÜR DIE KOLLEKTION?
Meissen hatte schon immer den Anspruch, komplexe Wohnwelten zu kreieren. Der große historische Fun-dus inspiriert uns heute zu neuem, zeitlos modernem Design, bei dem individuelle Wünsche möglich sind.
STOFF FÜR DIE SINNE SO GLAMOURÖS, SO
SANFT, SO SEXY: SAMT FEIERT EIN COMEBACK
AUF SOFAS, SESSELN, SPIEGELN UND LÜSTERN.
CHARMANTER BOHO-CHIC, DER MIT WEICHER
OBERFLÄCHE ZUM STREICHELN EINLÄDT.
Ewige Liebe Wie einst der Glaskünstler René Lalique
(1860–1945) ist auch der britische Skandal-
Artist Damien Hirst, 49, fasziniert von
Schmetterlingen. Bei Lalique tauchen sie in allen
Variationen auf, Hirst malt sie seit 1989: „Sie
sind Teil einer universellen Bildlichkeit. Jeder
liebt sie wegen ihrer zerbrechlichen Schönheit.
Mich interessiert, wie wir Natur benutzen, um
Nichtdarstellbares wie Liebe, Glauben, Ewigkeit
auszudrücken – die Spannung zwischen dem
echten Insekt und dem Geburtstagskarten-
Kitsch.“ Für das traditionsreiche Unternehmen
Lalique schuf Hirst die Glaskollektion „Eternal“
mit den Schmetterlingsmotiven „Love“, „Hope“
und „Beauty“, jedes in zwölf Farben,
limitiert auf 50 Stück. Gedacht als
Bild an der Wand oder als
Glasfenster, durch
das sanft getöntes
Licht fällt. Ab 15 000
Euro, von Lalique.
TOP TREND
SCHMETTERLINGSMOTIV
„HOPE“ IN HELLBLAU VON
DAMIEN HIRST FÜR LALIQUE
ROLF BENZ ZEIGT NEUE SAMTSTOFFE IN ACHT FARBEN. HIER IN TÜRKIS AUF SOFA 323, AB 3080 EURO
FEIN IN ROTEM
SAMT: SESSEL
„KEATON“ VON
MERIDIANI, PREIS AUF
ANFRAGE
INSPIRIERT VON DEN
KRINOLINEN DES
19. JAHRHUNDERTS:
SAMTLEUCHTE
„BLACKOUT“ VON
GINO CAROLLO FÜR
ARKETIPO FIREN-ZE, UM 2070 EURO
10 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
WELCOME
All-inclusive Vom ersten funktionellen Emaille-Abfalleimer über andere Haushaltspro-
dukte und Bad-Accessoires bis hin zu richtig coolen Küchenmöbeln aus
lackiertem Stahl: Im Laufe von 75 Jahren hat sich die dänische Firma Vipp
zu einer internationalen Designermarke entwickelt. Der nächste Schritt
folgte jetzt in Form des „Vipp Shelter“, eines innovativen Weekend-Hauses.
In der luftigen, 55 Quadratmeter großen Stahl-Glas-Konstruktion fühlt
man sich wie draußen in der Natur, aber doch geborgen. Clou des offenen,
nur in Bad/Schlaf- und Wohn/Küchenbereich unterteilten Bauwerks: Die
Innenausstattung gehört bis zum letzten Wandhaken mit zum Gesamt-
paket. Installationspläne werden mitgeliefert, in drei bis fünf Tagen steht
alles. Fehlt bloß noch ein schönes Grundstück … Preis: 485 000 Euro.
SPIEL(T)RAUM Die Kindermöbel aus der kleinen Manufaktur Lillylin in Oberfranken sind so perfekt gemacht, dass sie Generationen überdauern. Im Sortiment fi nden sich neben Minisofas und Gästebetten auch so ausgefallene Stücke wie „Mogli“ (oben): Die liebsten Kuscheltiere und Puppen in die Holz-wiege legen und auf dem angebauten Stuhl in den Schlaf schaukeln. Aus lackiertem Birkenholz mit Filzkissen.
BISTRO- LOFT AUS EINER ALTEN
SÄGEMÜHLE SCHUF
DIE BESITZERIN,
ART DIRECTOR
TANJA SOLCI, MAI-
LANDS NEUEN
GOURMET-TEMPEL
CARLO E CAMIL-
LA. HIER SPEIST
MAN IN INDUS-
TRIAL-AMBIENTE
AN ZWEI LANGEN
DESIGNERTISCHEN.
MODERNE CAPPELLINI-STÜHLE AN ZWEI LANGEN TISCHEN, ANTIKE LÜSTER ZU BLANKEM BETON: DAS BAR-RESTAURANT CAR-
LO E CAMILLA IN DER VIA G. MEDA 24, MAILAND. CARLOECAMILLAINSEG HERIA.COM
DAS SCHAUKEL-MÖBEL „MOGLI“ GIBT’S AUCH IN SCHWARZ
MIT ROSA KISSEN, VON LILLYLIN, UM 800 EURO
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 11
DESIGN EN MINIATUREAls Modellbauer haben die Briten Ro-bert und Gavin Paisley viel für bekannte Architekten und öffentliche Institutionen gearbeitet. Ihr FAIBLE FÜR SCHÖNE
ARCHITEKTUR leben die Brüder je-doch vor allem mit ihrer eigenen Marke Chisel & Mouse aus: In einer aufwen-digen Prozedur fertigen sie per Hand und per Computer aus einem Gips-Kunstharz-Mix mit Metallgerüst Modelle BERÜHMTER BAUWERKE an. Ihre Favoriten sind – „wegen der klaren Linien“ – Klassiker der Moderne und Art-déco-Gebäude. Nach Fotos oder Zeichnungen führen sie sogar PER-
SONALISIERTE AUFTRÄGE aus. Fertige Minihäuser gibt’s ab 110 Euro, auch im Webshop,Sonderanfertigungen ab 1370 Euro. Info: chiselandmouse.com DIE MINIATURMODELLE
VON ROBERT UND GAVIN
PAISLEY (OBEN) SIND BEI
DESIGNLIEBHABERN IN
ALLER WELT BEGEHRT
AUFPOLIERT Früher war das sogenannte
BAUERNSILBER (innen
verspiegeltes Glas) nur ein
Ersatz für all jene, die sich
kein Edelmetall leisten konn-
ten. Jetzt haben Designer
wie Arik Levy und Sebastian
Herkner das spannende
POTENZIAL dieses alten
Materials neu entdeckt: für
Teeservice und extravagante
Deko-Objekte (l.).
DEKO-KAKTUSGRUPPE
„ARIZONA“ AUS MUNDGE-
BLASENEM MURANOGLAS,
INNEN VERSPIEGELT,
VON RONY PLESL FÜR
VERREUM, AB 185 EURO
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12 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
Fashion goes Interior
Zwei namhafte Modelabels erweitern ihre Range um
eine Home Collection. Die deutsche Marke ALLUDE, bekannt für edle Strick-Couture, setzt auch hier auf
sinnliches Cashmere. Die Kollektion umfasst Kissen
und opulente Decken in den Trendfarben Offwhite,
Rosa, Hellgrau, Anthrazit und Taupe. Mit Fazzini wählte
das italienische Modelabel LA PERLA einen Textilher-
steller, der das Konzept einer aus feinsten Seidensatins
und Leinen gefertigten Home Collection umsetzt.
Bettwäsche, Plaids und Handtücher in verführerischen
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Allude
STRAHLEND Designerin Gisa Narracott und Businessma-
nager Chris Coles statten seit Jahren Hotels, Privat- und Geschäftshäuser mit glamou-röser Beleuchtung aus. In ihrem Ham-burger Showroom Lightcouture bieten sie Europas größte Lüsterauswahl – Pracht-stücke führender Marken und Designer, von klassisch bis modern. Wer trotzdem
nicht fündig wird, wird vom Lightcouture-Team beraten, wie sich sein individueller
Lichttraum erfüllen lässt. Th elightcouture.com
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VON LLADRÒ, UM
179 000 EURO, GESEHEN
BEI LIGHTCOUTURE
LUXUS PUR:
CASHMERE-KISSEN
VON ALLUDE, BETTWÄSCHE
VON LA PERLA
AMERICAN DINER Zeitgemäß in-szeniertes American-Bar-Ambiente im Herzen des Münchner Banken-viertels: „Burger & Lobster Bank“ ist der neue Lunch- und After-Work-Treff der hippen Geschäfts-elite. Chefkoch Mario Ramsbacher liefert – bis vier Uhr früh – die lukullischen Bausteine für jede Art Kombi aus Burgern, Lobstern und Steaks. Dazu ein Glas handverle-sener Vintage-Champagner oder schräge Cocktails wie „Smoked Bacon Bloody Mary“. Prannerstr.
11, Tel. 0152/27 27 27 82
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Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 13
WELCOME
SOMMERFREUDEN IN DER XXL-
VARIANTE DES „SWINGREST“-HÄNGE-
LOUNGERS VON DEDON KANN MAN
ALLEIN ODER GEMEINSAM MIT ANDE-
REN HERRLICH RELAXEN, SCHAUKELN
UND TRÄUMEN. AB 4990 EURO
WACHS- KULTURKönig Ludwig XIV. regierte, als CIRE
TRUDON im Jahr 1643 gegründet
wurde. Bis heute hat die Pariser Lu-
xus-Wachsmanufaktur, einst Hofl ie-
ferant, Liebhaber in aller Welt. Zum
Stammhaus in St. Germain kommt
jetzt ein neuer Shop im Marais. Der
schafft mit historisch nachempfun-
denem Interieur eine Atmosphäre,
in der die
Kerzen,
Duftkerzen
und Skulp-
turen aus
allerfeinstem
Wachs noch
mehr bezau-
bern. cire
trudon.com
DER NEUE CIRE-TRUDON-SHOP IN DER PARI-
SER RUE SAINTE-CROIX DE LA BRETONNERIE
(H)AUSDRUCK In drei Jahren soll das „3D Print Canal House“ des Architektenteams DUS in Amsterdam stehen. Das Gebäude nach Vorbild der klassischen „Canal“-Häuser wird aus in riesigen 3-D-Dru-ckern gefertigten Teilen zusammengesetzt – ein Forschungsprojekt für innova-tives Bauen, mit Guide schon zu besichtigen. 3dprintcanalhouse.com
SO SOLL DAS AMSTER-
DAMER 3-D-PRINT-CA-
NAL-HAUS AUSSEHEN,
WENN ES FERTIG IST
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14 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
Am schönsten wirken diese Vasen, Karaffen und Kunstobjekte aus
FARBIGEM GLAS, wenn das Licht auf sie fällt. Dann funkeln sie wie kostbare
Edelsteine. Ihre Facetten erglühen in allen Nuancen des Regenbogens und
lassen Verborgenes diskret durch die milchig-sanfte Hülle schimmern
WINDLICHT „GLAM“ AUS MUNDGE-
BLASENEM, FACETTIERTEM GLAS AUF
EINEM SANDSTEINSOCKEL,
VON GUAX , AB 400 EURO
WIE EWIGES EIS:
WODKAGLAS „GLA-
CIER“ VON ARTEL, UM 155 EURO
HANDLE WITH CARE
WIE EINE TROPISCHE FRUCHT:
VASE „TROPICUS“ – MUNDGEBLASEN,
VON HAND GESCHLIFFEN, AUF 300
STÜCK LIMITIERT, VON ARCADE MURANO, UM 2230 EURO
VASE „INDENT“
IN SKULPTU-
RALER FORM,
VON NICHE MODERN,
UM 370 EURO
KRUG „PLANET
EARTH“ MIT GRAVUR,
VON THERESIEN-THAL, UM 430 EURO
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 15
LIEBLINGE
FÜR KLEINE KOSTBARKEITEN:
SCHMUCKDOSE „BRILLIANT“ VON
NORMANN COPENHAGEN, AB 30 EURO
MUNDGEBLASENE UND HANDGE-
SCHLIFFENE KRISTALLGLASVASE:
„BUBBLES“ VON JABĝREK LUKÁŠ FÜR
MOSER, UM 2640 EURO
AUS DER SERIE „CINCIN“
VON KLAAR PRIMS: KARAFFE UM 120 EURO, GLAS
ALS VIERERSET UM 170 EURO
ITALIENISCHE
GLASKUNST IN
VOLLENDUNG:
VASENOBJEKT
„RHAPSODY“ VON
MARIO CIONI, UM 3350 EURO
APART: WENDEGLAS „BUBBLES“
AUS DER KOLLEKTION „LES
ENDIABLÉS“ VON JOSÉ LÉVY FÜR
SAINT LOUIS, UM 395 EURO
GLASVASEN „RIVOLI“
MIT SCHÖNEM
LAMBERT HOME, JE UM 50 EURO
DESSERTSCHALE
„CUP CAKE“
VON KOSTA BODA, UM 50 EURO
VASE „GRID BAG“ IN
TASCHENFORM MIT METALL-
STRUKTUR, VON VANESSA MITRANI, UM 280 EURO
VASE „COLLANA“
MIT ABNEHMBARER
TÜRKISER GLAS-
MANSCHETTE UND
PORZELLANSOCKEL,
VON ROSENTHAL, AB 130 EURO
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FACETTEN
gerade wenn die Farben dezent und die Formen
elementar, ja fast kompakt erscheinen, sorgen
Facetten-Strukturen für interessante optische
Hingucker. Modeschöpfer machten es in Stoff
vor: Issey Miyake ist der Meister in der Kunst,
superschlichte Schnitte durch dreidimensionale
Facetten bzw. Faltungen zu etwas Einzigartigem zu machen.
Jetzt reizt das Spiel mit der Geometrie auch die Produktdesi-
gner, die es an anderen Materialien ausloten: Eine weiße Por-
zellanvase mit abgeschrägten Kanten wirkt wie ein Origami-
Objekt und stellt einen aparten Kontrast zu einem lockeren
Blumengebinde dar. Reizvolle Eff ekte ergeben sich beson-
ders bei verspiegelten Möbelfl ächen oder Glas. Hier bricht
sich das Licht in unzähligen Facetten, erscheinen Form und
Raum in Einzelteile aufgelöst. Wenn man es bedenkt, ist die
Grundidee für diese Facettierung wohl von der Natur ab-
geschaut. Unter dem Mikroskop erweist sich die kristalline
Struktur von Steinen als faszinierend – eine Ästhetik, die aus
der Kombination einer Grundform mit einer Vielzahl kleine-
rer geometrischer Formen entsteht.
TREND
EINZIGARTIGE REFLEXE: HÄNGE-
LEUCHTE „CRYSTAL ROCK“ VON ARIK
LEVY FÜR LASVIT, AB 940 EURO
ISSE
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MIT GUCKLOCH: STUHL
„HEXA“ VON CONTEMPO, UM 1400 EURO
SCHALE „SUPERNOVA“
AUS PORZELLAN,
VON GEORG JENSEN, UM 145 EURO
KRISTALLINE FORMEN:
VASE „SURFACE“ VON
ROSENTHAL, UM 70 EURO
„FX10 LOUNGECHAIR“ MIT
LEDERBEZUG, VON NEUE WIENER WERKSTÄTTE,
UM 2000 EURO
VASE AUS MATTER
KERAMIK, VON
BLOOMINGVILLE, UM 45 EURO
EINE LEUCHTE
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URGESTEIN:
„ROCK“ VON
FOSCARINI, UM 800 EURO
HANDARBEIT:
„DREAM MIRROR“
VON GALLOTTI & RADICE, PREIS
AUF ANFRAGE
TABLETT „BRADLEY“ VON
IVORY COLLECTIONS, PREIS AUF ANFRAGE
KUNSTWERK, DAS DEN RAUM
SPIEGELT: KONSOLE „STELLAR“
VON JAKE PHIPPS, LIMITIERTE
EDITION, UM 15 000 EURO
16 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
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TREND
ARTY CHIC
experimente in Sachen Design geben oft Impulse für neue Trends. So
hinterlässt die Mailänder Memphis-Bewegung der 1980er-Jahre bis
heute Spuren – mit ihren lustvoll verspielten Formen und Farben,
ihrer Rebellion gegen nüchternen Funktionalismus. Kreationen
an der Grenze zwischen Kunst und Design – Originale oder Ent-
würfe einer neuen Generation – fi ndet man auch heute eher in Galerien. Inzwi-
schen aber ist der Trend bei großen Möbellabels angekommen. Immer wieder
mal präsentieren sie fantasievolle Einzelstücke, die sich in ihrer farblichen oder
formalen Gestaltung vom Üblichen abheben.
BÜCHERREGAL „PIXL“
AUS HOLZ, VON ROCHE BOBOIS, AB 1200 EURO
TEPPICH „ZAP“ AUS HANDGE-
KNÜPFTER TIBETISCHER
WOLLE MIT STRAHLEN-
FÖRMIGEM ZENTRUM, VON
THE RUG COMPANY, UM 4200 EURO
FARBSYMPHONIE: HOLZ-SIDE-
BOARD „LEGATO“ VON CASA-MANIA, PREIS AUF ANFRAGE
DIE FARBFLÄCHEN
UNTERSTREICHEN
DIE ASYMMETRISCHE
FORM DES SESSELS
„GEMINI“ VON
ARTIFORT, AB 1900 EURO
SOFA „K2“ VON ALES-
SANDRO MENDINI, ÜBER
A LOT OF BRAZIL, UM 3300 EURO
REGAL MIT INTE-
GRIERTEM SCHREIB-
TISCH PLUS SITZ-
BANK, VON MULLER VAN SEVEREN, UM
3600 EURO
18 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
SKULPTURALE
TEEKANNE „COLO-
RADO“ VON MARCO
ZANINI, ÜBER
MEMPHIS MILANO, UM 1050 EURO
FUTURIS-
TISCHE TISCH-
LAMPE AUS
LACKIERTEM
STAHL, VON
FRANÇOIS CHAMPSAUR, UM 3800 EURO
SPIEGEL „ROUND
SQUARE“ VON
DOMESTIC, UM 65 EURO
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DESIGN VON ARIK LEVY,
IN NEUAUFLAGE: TISCH
„PATCHWORK“ VON
ESTABLISHED&SONS, PREIS AUF ANFRAGE
POLTRONA ARCHIBALD. DESIGNED BY J.M. MASSAUD.
SALA DEL THE, PALAZZO COLONNA, ROMA
Italian Masterpieces
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München Nymphenburger Strasse 5 + 49 89 54 88 45 850
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I)
SKULPTURALES
HOLZ
die „neue Natürlichkeit“ ist ein Trend, der
wenig mit dem verstaubten Begriff „rusti-
kal“ zu tun hat. Nicht mehr damit gemeint
sind also die holzgetäfelte Einbauwand,
das schwere Eichenbuff et. Auch nicht das
schnell zusammengeschraubte Kiefern-
regal einer bekannten Möbelkette. Holz
spielt dabei dennoch als Werkstoff mit Lebensspuren die Haupt-
rolle. Eine reizvolle Maserung kann Ausgangspunkt für Design-
spielereien werden. Von Wind und Wetter gebleichte Äste werden
als spannender Kontrast zu glatter Künstlichkeit eingesetzt. Der
Charme des Rohen, Unbehandelten lässt diese modernen Holzmö-
bel oft wie natürlich entstandene Zufallsprodukte aussehen. Bei ei-
ner – scheinbar direkt vom Baum gehackten – Massivholzscheibe,
die als Tischplatte dient, ist der Axtansatz ein Deko-Element. Aber
auch elegant geschwungene minimalistische Bugholzmöbel könnte
man für abstrakte Skulpturen halten.
20 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
TREND
STATEMENT IN
HOLZ: BEISTELL-
TISCH „8480“ VON
ROLF BENZ, UM 500 EURO
MATERIALMIX: SANDALEN
VON ATTILIO GIUSTI LEOMBRUNI, MIT SOHLE IN
HOLZOPTIK, UM 250 EURO
SPIEL MIT MATERIALIEN:
SPIEGEL „TORSION“ VON
MALABAR, UM 4000 EURO
GRAZIÖSE BEINE: STEHLAMPE
„DRIFTWOOD“ VON BLEU NATURE, UM 1200 EURO
MULTIFUNKTIONAL:
„BRICK“ ALS HOCKER ODER
BEISTELLTISCHE, AUS
NATURBELASSENEM HOLZ,
VON GERVASONI 1882, AB 165 EURO
MODERNER
KLASSIKER:
BEISTELLTISCH
„ESCHER“
VON EMME-MOBILI, UM
1500 EURO
OPTISCHE
TÄUSCHUNG:
MODE „INLAY“
VON PORRO, UM 5400 EURO
„WOODEN CHAIR“:
UNKONVENTIONELLER
BUGHOLZSESSEL
VON CAPPELLINI, UM 3700 EURO
Boxspring
de luxe –
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mehr Wert sind.
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PORTRÄT
LIEBE IM
SPIEL Das einsame Schöpfergenie ist ein beliebtes Klischee in Kunst und Literatur. Die
Wirklichkeit sieht oft anders aus, besonders in der Designszene der Gegenwart. Hier
werden die spannendsten Entwürfe meist von eingespielten Teams entwickelt. Und neu-
HUGLQJV�LPPHU�KlXÀ�JHU�YRQ�DESIGNERDUOS, die auch privat zusammengehören. Wir
stellen Ihnen hier fünf solcher Paare unterschiedlicher Nationalitäten vor –
die jungen Nachfolger der berühmten Kreativen Charles und Ray Eames
FÜR DAS „DUTCH LANDSCAPE“-PROJEKT
WÄHREND DER DUTCH DESIGN WEEK
2014 ENTWARFEN VIER KREATIVPAARE
TEPPICH-UNIKATE, JEDER EINZELNE IN
SEINEM PERSÖNLICHEN STIL. CLAIRE
VOS (LINKS) SCHUF EINEN HANDGE-
TUFTEN TEPPICH MIT RELIEFSTRUKTUR
IN ABSCHATTIERTEN FARBEN, EINER
VORLIEBE DER TEXTILDESIGNERIN. IHR
MANN RODERICK VOS (RECHTS) VEREINTE
– ALS HOMMAGE AN SEINE ASIATISCHEN
VORFAHREN – DIE INTERESSANTESTEN
TEPPICHMUSTER DER LETZTEN 200 JAHRE
ALS FARBENFROHES PUZZLE-MOTIV
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Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 23
ÄSTHETIK für alle
DAS NIEDERLÄNDISCHE INDUSTRIAL-DESIGNERPAAR CLAIRE UND RODERICK VOS LEBT UND ARBEITET IN ’S-HERTOGENBOSCH „Eigentlich bin ich altmodisch“, sagt Roderick Vos von
sich. „Ich verabscheue Design, das bloß intellektuelles
Entertainment ist. Ich gestalte Dinge für das tägliche
Leben, die man nicht erklären muss.“ Mit seiner
Frau, die er im Studium kennenlernte, gründete
er 1990 sein Studio. „Claire war auf Textil-, ich
auf Produktdesign spezialisiert – das war ideal,
so kombinierten wir zwei Welten.“ Zu
Entwürfen für große Firmen wie Driade
kamen vor zwei Jahren ein Shop und ein
Webstore für die Eigenkreationen. „Ich
bin eher der Tüftler, Claire der Multitasker.
Sie designt ebenfalls noch, meist Textilien, ist
aber außerdem Manager und Art Director
der Stores.“ Als Designer müsse man heute
nicht nur Talent, sondern auch Disziplin
besitzen, ein großer Kommunikator und
Visionär sein, so Roderick Vos. Und egal,
ob Sessel, Vasen oder ganze Interiors
nach Maß entwickelt werden – einig sind
sich die beiden immer darüber: „Keinen Fake,
sondern materialgerechte, schlichte und zugleich schöne und
funktionelle Produkte auf den Markt bringen, die sich nicht nur
eine kleine Elite leisten kann.“ Er, Halb-Indonesier, lebte mit
seiner Frau, die aus einer holländischen Textildesignerfamilie
stammt, fünf Jahre in Asien. „Das hat uns stark geprägt. Wir
schätzen Handwerkskunst und versuchen, sie mit industrieller
Produktion zu kombinieren.“ So entstand eine Reihe moderner
Rattansessel. Ästhetik beginnt für Claire und Roderick Vos
nicht am Zeichenbrett, sondern in der Fabrik und in enger
Zusammenarbeit mit Handwerkern und Spezialisten aus aller
Welt – nicht nur untereinander als Designerpaar halten die
beiden viel von kreativem Teamwork.
STUDIO RODERICK VOS
Stark im DETAIL DAS NORWEGISCHE DESIGNERPAAR AMY HUNTING UND
OSCAR NARUD FÜHLT SICH IN LONDON WOHL Beide sind sie gebürtige Norweger und haben einen britischen Eltern-
teil. 2008 trafen sich Amy Hunting und Oscar Narud bei einem Work-
shop in Warschau zum ersten Mal. Seit ein paar Jahren arbeiten sie
DOV�7HDP��'LH�6\QHUJLH�LVW�LGHDO��À�QGHQ�VLH��$P\�KDW�HLQHQ�ÅDEVWUDNWHUHQ�
Approach“ zu allem, er eher einen technischen. „Das sorgt für krea-
tiven Zündstoff und unerwartete Lösungen.“ Auch wenn dahinter oft
ein langwieriger Arbeitsprozess steckt – dem Endprodukt soll man das
nie anmerken: „Starkes Design ist für uns, wenn es selbstverständlich
und stringent erscheint, das Material bestens zur Geltung kommt.“ Ein
schönes Beispiel dafür sind ihre „Apex“-Tische aus farbigen Holzkegeln,
die in durchsichtige Glaszylinder eingelassen sind. „Die Grenzen von
Material, Budget und Zeitrahmen ausloten und dann zu überraschenden
(UJHEQLVVHQ�À�QGHQ��GLH�,QWHUHVVH�ZHFNHQ´��LVW�IU�EHLGH�LPPHU�ZLHGHU�
die Herausforderung. Abseits der Massenproduktion leben sie ihre kre-
ative Freiheit am liebsten aus. Bei limitierten Galerie-Editionen wie den
„Copper Mirrors“ (rechts) können sie sogar den Fertigungsprozess bis
ins letzte Detail nach eigenen Vorstellungen steuern: Jede Kupferscheibe
ist von Hand spiegelglatt poliert, und nach vielen Experimenten fanden
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HUNTING & NARUDSPIEL MIT GEO-
METRISCHEN
FORMEN: DIE
„APEX“-TISCHE
CHIC: SOFA „MONTY“ UND SESSEL „BLOQ“
ERGÄNZEN SICH PERFEKT: RODERICK UND CLAIRE VOS
AMY HUNTING UND OSCAR NARUD
MODERNER
RATTANSESSEL:
„KRATON“
FÜR DRIADE
EXTRAVAGANT: KERAMIKVASE
„GILI“
DURCHDACHTES DESIGN: „VANITY
MAGAZINE TABLE“
BEWEGLICHE KUPFERSPIE-
GEL REFLEKTIEREN DAS
LICHT: „COPPER MIRROR
SERIES“ FÜR DIE LONDONER
GALLERY LIBBY SELLERS
PLAYmobil RAW EDGES DESIGN STUDIO, DAS SIND DIE ISRAELISCHEN DESIGNER
YAEL MER UND SHAY ALKALAY, DIE JETZT IN LONDON LEBEN Beide sind Jahrgang 1976, studierten in Tel Aviv und London. Seit dem Diplom 2006
sind sie unzertrennlich, haben inzwischen zwei kleine Kinder, viele Designpreise
gewonnen und mit spannenden Installationen und Kreationen Furore gemacht: einer
Kommode zum Anlehnen, einem Sessel in Stofftütenform ... „Ich bin eher technisch
begabt und an Bewegung interessiert, Yael kann sich dafür manches besser vorstellen“,
erklärt Shay. Gelernt habe aber jeder vom anderen. Wie hält man das aus, zusammen
zu leben und zu arbeiten? Diese Frage stellt sich für die beiden längst nicht mehr, und
um einen „typischen Stil“ geht es ihnen schon gar nicht. Aber der Name Raw Edges
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Neugier, der Spieltrieb, mit dem sie alles anpacken. Mal steht am Anfang eines Produkts
eine Formidee, mal ein Materialmix, mal eine Bewegung. „Als Designer können wir die
Welt nicht grundlegend ändern, aber überraschen, neue Sichtweisen vorschlagen. Wie
jeder dann damit umgeht, ist seine persönliche Sache“, sagen die beiden unisono.
RAW EDGES
BESAU &MARGUERRE
2011 GRÜNDETE DAS DEUTSCHE DESIGNERPAAR EVA MARGUERRE UND MARCEL BESAU IN HAMBURG STUDIO BESAU-MARGUERRE Sie fanden vor zehn Jahren in einem Seminar an der Karlsruher Hochschule für
Gestaltung zueinander: „Wir wurden auch privat ein Paar, sprachen über unsere
Projekte und arbeiteten dann ständig zusammen“, erzählt Marcel Besau. Er bringt
VSH]LHOOHV�.QRZ�KRZ�LP�%HUHLFK�*UDÀ�N�XQG�&RPSXWHUSURJUDPPLHUXQJ�PLW��6LH�
ist Expertin, wenn es um Interior-Styling für Kunden wie das Stilwerk oder um
Magazine geht. „Gemeinsamer Schnittpunkt“ ist das Produktdesign. Das Portfolio
der beiden Anfangdreißiger ist noch klein, aber spannend. 2013 entwickelten sie
für den Deutschen Werkbund Plakate für die Biennale in Venedig, gerade wurde
ihre neue LED-Leuchtenserie „North“ für e15 mit einem Designpreis ausge-
zeichnet. Ihre farbenfrohen Moodboards und die „fast kindliche Freude, wenn
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Funktion gerecht wird und dabei vor allem den emotionalen Zugang zum Objekt
ermöglicht“, ist für beide ein stetiger Lernprozess: „Diese Erfahrungen lassen
uns zusammenwachsen.“ Derzeit
sind sie fasziniert von Kupfer als
„starkem, warmem, archaischem“
Material. Dass ihre Kupferleuchten
jetzt bei einem Hersteller wie e15
in Serie gehen, ist für sie „ein guter
Schritt in die richtige Richtung“.
SHAY ALKALAY UND YAEL MER 2009 AUF DER DESIGN MIAMI/BASEL IN IHRER INSTAL-
LATION „MOUNT DOMESTICUS“ (AUS FALT- BERGKULISSE UND FARBIGEN PARKETT-
STÄBEN). DAMALS GEWANNEN SIE DEN „DESIGNERS OF THE FUTURE“-AWARD
NEU: DIE PREISGEKRÖNTE
KUPFERLEUCHTEN-SERIE
„NORTH“ FÜR E15
LEBEN UND ARBEITEN ZUSAMMEN:
MARCEL BESAU UND EVA MARGUERRE
„PIVOT“ –
EINE SCHUBLADEN-
KONSOLE ZUM
ANLEHNEN, FÜR ARCO
OBEN: HOCKER
„NIDO“ AUS GLAS-
FASERFÄDEN, ÜBER
STILWERK ZU KAUFEN
UNTEN: INTERIOR-
STYLING-PROJEKT FÜR
EIN MAGAZIN
SESSEL „KENNY“: ENTWICKELT AUS
EINEM AUSSTELLUNGS-STOFFPROJEKT
– JETZT VON MOROSO PRODUZIERT
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FarbenFROH
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 25
PORTRÄT
Wilde schöne STORYS
DIE KÜNSTLERIN AYLIN LANGREUTER UND DER INDUSTRIAL-DESIGNER CHRISTOPHE DE LA FONTAINE ZOGEN MIT IHREN KINDERN VON MAILAND IN EIN NIEDERBAYERISCHES SCHLOSS Charles Schumann, in dessen Bar in München sich die beiden zuerst nur rein
privat näherkamen, trug 2013 als Gastdesigner einen eleganten silbernen
Champagnerkühler zu ihrer Kollektion „Admit One Gentleman“ bei. Unter
dem Labelnamen „Dante Goods and Bads“ designt und ediert das deutsch-
luxemburgische Kreativpaar seit 2012 Unkonventionelles: das edle
Spiegel-Kerzen-Objekt „Vanity“, einen „Voodoo-Stuhl“, magisch
wie ein Totempfahl, einen irritierend echten „Elefantenfuß“-
Tisch. „Künstler und Designer – das sind zwei völlig getrennte
Welten, die sehr kritisch miteinander umgehen. Aber das hilft
uns, Dinge, die in der Luft liegen, als Produkte zu realisieren.“
Die feinen, kleinen Kollektionen sind unter fantasieanregende
Mottos gestellt. Aylin Langreuter ergänzt die Präsentationsfotos
mit seltsam schönen, wie alte Stiche anmutenden Illustrationen.
„Nützlichkeit und Qualität sind selbstverständlich bei ‚gutem
Design‘. Doch das muss heute mehr mitbringen: Storys, die Erin-
nerungen, Emotionen und Assoziationen auslösen“, sind sie sich
einig. Ihre Rollen Art Direction/Kommunikation und Entwick-
OXQJ�3URGXNWLRQ�WDXVFKHQ�VLH�RIW��Å$EHU�DXFK�GDQQ�EHHLQÁ�XVVHQ�
und verstehen wir uns immer schnell.“
DANTE GOODS AND BADS
„ONE OF A KIND“:
BEISTELLTISCH-SET AUS
DER „SCENES FROM THE
PRAIRIE“-KOLLEKTION
„AND SO ON“: MÖBELMODULE AUS HOLZ UND
GETÖNTEM GLAS AUS DER „SIDE GLANCE“-KOLLEKTION
TISCH-SESSEL-HYBRIDMÖBEL
„WHENEVERMORE“ AUS
DER KOLLEKTION „SCENES
FROM THE PRAIRIE“ VOR
EINER ILLUSTRATION VON
AYLIN LANGREUTER
AYLIN LANGREUTER STUDIERTE KUNST UND PHILOSOPHIE, CHRISTOPHE DE LA FONTAINE ARBEITETE ALS INDUSTRIAL-DESIGNER FÜR EINIGE BEDEUTENDE ITALIENISCHE LABELS
„SHINING“:
EIN KERZEN-
STÄNDER AUS
KERAMIK,
MIT SPIEGEL-
REFLEKTOR,
AUS DER „SIDE
GLANCE“-
KOLLEKTION
26 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
ATEMBERAUBEND Die
amerikanische Stilikone und
Autorin C. Z. Guest und ihr
Sohn Alexander Michael Dou-
glas Dudley am Pool ihrer Villa
Artemis in Palm Beach, 1955
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Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 27
DER KLEINE OZEAN
-HGHU��ZLUNOLFK�MHGHU�ÀQGHW�HLQHQ�HLJHQHQ�SWIMMINGPOOL cool. Nicht unbedingt, um darin
seine Bahnen zu ziehen oder sich eine Abkühlung zu verschaffen. Einfach wegen des Lebensgefühls.
Unser Autor Wolf Reiser über die ewige Sehnsucht nach dem gezähmten Blau
vor einem Jahrhundert bau-
te sich der Zeitungsmagnat
William Randolph Hearst
bei San Simeon an der
wilden, mächtigen Küste
zwischen Los Angeles und
San Francisco ein seiner
Meinung nach einzigartiges
Traumschloss, dessen Gar-
tenpark vom Neptune Pool
dominiert wurde. Der hatte in etwa die Ausmaße von 30 auf 30
Metern und war gesäumt von griechischen Statuen, seltsamen
Kolonnaden, symbolistischen Tempeln, Gipskitsch, Pavillons
und sogar einem Nachbau des antiken Portikus. Alles, was
damals Geld, Rang und Namen hatte – Churchill, Roosevelt,
Monroe, Bogart, Garbo, Chaplin, Kelly, Grant, Crawford –,
tummelte sich hinter den Hecken und Mauern dieses kalifor-
nischen Neuschwansteins. Man badete, bräunte sich, posierte,
blinzelte, neckte, küsste, scherzte und schnippte keck mit den
Fingern, denn diese Bilder aus dem Innenleben der „happy few“
gingen in Blitzgeschwindigkeit in die Welt hinaus. Weil es bei
Citizen-Kane-Hearst aber etwas steif zuging und nur Milkshakes
gereicht wurden, traf sich die verwöhnte Entourage nach Ein-
bruch der Dämmerung lieber woanders. Im Herzen des Leicht-
sinns, in den höher gelegenen Villen der Stadt der Engel, wo
rund um den Pool und die Uhr à la Gatsby gefeiert wurde. Mit
Gin und Champagner im Überfluss, Trompeten, Palmen und
Papageien, Skandalen, Ekstasen, Intrigen und Raufereien.
Die Roaring Twenties sind eigentlich ohne jene Pools,
ohne diese avantgardistisch-exotische Gartenkultur
kaum vorstellbar, und es ist kein Wunder, dass es aus-
gerechnet „jazzy“ F. Scott Fitzgerald war, der den Reiz die-
ses Trends erkannte. In seinem Liebesroman „Zärtlich ist die
Nacht“ exportiert er den US-Poolfaktor nach Europa, wo er
dann rund um den Basaltstein-Meerwasserpool des „Hôtel
du Cap-Eden-Roc“ in Antibes Leute wie Gertrude Stein, He-
mingway, Edward VIII. und Wallis Simpson, Cocteau und
Picasso über Dekadenz, Sehnsucht, Erlösung und Katharsis
sprechen lässt. Ausgerechnet Katharsis, die Reinigung, die ri-
tuelle Waschung der nervösen Seele. Na ja, irgendwie hatte
man bei den Fitzgeralds immer das Gefühl, dass sie in ihrem
Vuitton-Überseekoffer stets einen aufklappbaren Riesenpool
nebst Bar, Big Band und Badepersonal mit sich führten.
Tauchen wir ein in die Sechzigerjahre. Ich glaube, kein
normal empfindender Mensch kann und konnte sich
dem Bann der amerikanischen Leichtigkeit dieser De-
kade entziehen, diesem heiteren und unverwüstlichen Op-
timismus, zeitlich mal vage eingerahmt von dem Start der
Kennedys und der Mondlandung. Als unser Europa noch die
letzten Trümmer vor den Türen wegkehrte, erreichten uns aus
Übersee unverschämte TV-Bilder und Magazin-Covers. Atem-
los gafften wir über den Ozean nach Kalifornien, wo coole
und gut aussehende Jungs mit goldenen Uhren ihr schickes
Cabrio durch Hollywood steuerten, eine Ray-Ban auf der
Nase, im Mundwinkel flatterte die filterlose Lucky, und keiner
von denen war um einen flotten Spruch verlegen. Sie stan-
den spät auf, lebten von Luft, Liebe und geheimnisvollen Ge-
schäften. Sie waren glücklich verheiratet, wurden aber auf dem
Weg zum Hotelpool ständig von bildschönen Piz-Buin-Feen
umschwärmt, aus den Boxen hörte man blechernen Karibik-
Sound, Kellner mit Strohhüten rührten oder schüttelten den
Helden die Cocktails zurecht. Die Sonne leuchtete, die Zeit
REFLEXION
❯
REFLEXION
28 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
hielt den Atem an, und in diesen suggestiven Bildorgien wohnte
sorglose Schönheit, die ewige Jugend. Das Leben als Spielwie-
se. Immer dabei, als geheimes Zentrum sozusagen, war das
flackernde Blau, das kleine Meer, die Illusion des Ozeans – als
Beweis für die Macht des „American Way“, selbst das wildeste
Meer plus Moby Dick in Form meißeln zu können. In der
Folge bedienten Mode, Kunst (Pop-Art!), Musikindustrie und
natürlich Hollywood dieses Klischee oder wurden von ihm
bedient. Und irgendwann nahm sich der Pool als festes Motiv
im kollektiven Bewusstsein selbst ernst und stand für Macht,
Luxus, Status, Stil und manchmal sogar auch für die kleine
Rebellion, wenn etwa Dustin Hoffman alias Benjamin in „Die
Reifeprüfung“ auf der Luftmatratze im kleinen Heimbecken
dahintreibt, entrückt, stoned und zum Leidwesen seiner Top-
Mittelklasse-Eltern von den neuen verwirrenden Freuden des
Eros eingenebelt. Einen Pool – das versuchen ihm die Eltern
zu sagen –, einen Pool, Benjamin, den muss man sich erar-
beiten, hart erarbeiten. Erst Fron, dann Pool. Für eine Welt
der Dekadenz, des Lasters und der Sünden stand in good old
Europe – zwei Jahre später – der französische Film „Der Swim-
mingpool“ mit Alain Delon und Romy Schneider: Das lässige
Abtauchen ins provenzalische Azur des Pools bot die perfekte
Option, wenn wieder einmal ein nervender Kommissar nahte.
Wobei Billy Wilder schon 1950 dem Pool eine zentrale Rolle
zukommen ließ: In „Boulevard der Dämmerung“ liegt das er-
zählende Ich bereits ganz zu Beginn mausetot im Becken und
erklärt dem Zuschauer mit trockenem Sarkasmus, warum es
zu diesem unglücklichen Vollbad kommen konnte.
Er ist die beste Frau, die ich jemals hatte“, meinte Tony
Curtis einmal über den riesigen Pool des „Bel-Air“-Ho-
tels in L.A. Seine Intervallgeliebte Marilyn Monroe wird
einem ewig im Gedächtnis bleiben als die „schönste Nereide
der Weltgeschichte“, wie das „Life“-Magazin seinerzeit auf sei-
nem Cover mit einem Pool-Foto von ihr titelte. Während der
Dreharbeiten zu „Something’s Got to Give“ entstand im Studio
Soundstage 14 von Fox ihr legendäres Pool-Shooting: bis auf ein
hautfarbenes Bikinihöschen nackt, platinblond, mit elfenbein-
weißer Porzellanhaut. Wenig später nahm sie sich das Leben.
Kleine Notiz am Rande: Ihr früherer Ehemann, der Dramatiker
Arthur Miller, arbeitete ein paar Jahre vorher gleich um die Ecke
zusammen mit dem Architekten Frank Lloyd Wright an einem
Poolkonzept, das als Hommage an seine Marilyn gedacht war
– die gemeinsame Villa auf der Spitze eines Berges hoch über
Hollywood ruhend und im Garten dann ein Infinity-Pool. Über
zwei sehr barocke Rundungen, die etwa 25 Meter weit über den
Abgrund reichten, sollten sich Wasserfälle hinunterstürzen.
Sollten – aber die Idee wurde offenbar mal wieder von einem
Kennedy durchkreuzt. Und wenn wir schon dabei sind – gerade
der Kennedy-Clan nutzte das demonstrative Dolce-Vita-cool-
Pool-Leben als Imageförderung und Wahlkampf-PR: die drei
Brüder in engen Badehosen, die Frauen im kleinen Schwarzen,
putzige Kinder, süße Tiere, Freunde, Kellner, Sonnenschirme,
Liegen, erfrischendes Bad, BBQ-Schwaden und ein paar he-
rumliegende Geheim-akten: relax, take it easy, so ganz anders
eben als bei den Adenauers daheim.
Es dauerte in Deutschland noch ein gutes Jahrzehnt, bis
sich so ab 1975 herum der private Pool durchsetzte.
Während die Banken in den USA längst extra ausgewie-
sene Poolkredite vergaben und jeder, der das wollte, sich ein
randvolles Becken innerhalb von zwei Stunden in den Garten
bauen lassen konnte, bedeutete die Anschaffung des eigenen
Schwimmbads bei uns zunächst einen behördlichen Sonder-
akt. Zudem musste man auch abwägen, ob man damit nicht
in den Geruch des neureich-parvenühaften Angebers kommen
würde. Pool, das hatte schon ein Geschmäckle und Malibu
und Mannheim – da war doch noch ein kleiner kultureller
Unterschied. Wenn man indessen heute eine normale deut-
sche Stadt mit dem Flugzeug verlässt und noch einmal nach
unten schaut, sieht man Hunderte grüner oder blauer Becken
in den Gärten aufleuchten, symbolische Weiher des Wohl-
stands und des Erfolgs. Die Münchner Firma PAM stellt seit
jenen Wirtschaftswunderjahren Poolsysteme her, und die Ge-
schäftsführerin Ursula Müller meint: „Der Pool war ja schon
das Gemeinschaftsbad der Römer und wurde als Therme be-
zeichnet, wenn man warme Quellen erschließen konnte. In der
Gründerzeit baute man neben Deutschlands Fabrikantenvillen
zum Schwimmen geeignete Teiche, die als Löschwasserbehälter
für Notfälle dienten. Der wachsende Wohlstand, die Urlaubs-
reisen in mondäne Kurbäder und am Ende der kulturelle Ein-
fluss der USA führten zu einem kräftigen Boom an Privatbä-
dern in den Siebzigerjahren.“ Inzwischen gäbe es bei uns gut
600 000 Schwimmbäder, die je nach Größe und Ausstattung
zwischen 10 000 und mehr als eine halbe Million Euro kosten
würden, wobei da oft noch ein erweiterter Wellness-Bereich da-
zukomme, ergänzt Ursula Müller.
In der Tat haben sich rund um das Bedürfnis nach dem ei-
genen Pool inzwischen ganze Wirtschaftszweige entwickelt.
Während es in den USA meistens um neue Superlative und
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 29
schiere Größe geht – oder um Thrills, wie im „Marina del Rey“
in L.A. oder im „Nuggets“ in Las Vegas mit echten Haien
und Alligatoren zu baden –, spielen bei uns Deutschen tradi-
tionshalber die technischen Feinheiten eine große Rolle, und
demgemäß entzünden sich unter Poolexperten hitzige Diskus-
sionen, etwa um röchelnde Saugroboter, flutende Lichtkegel,
Gegenstromanlagen, Düsengeräte, Bodensprudler, Riesen-
aquarien, Filteranlagen, Abdeckungen, sparsame Heizsysteme
und andere Raffinessen. Gerne lässt man sich auch bei den
Freizeitbädern inspirieren von so spielerischen Elementen wie
beweglichen Inseln, Bonsai-Rutschen oder Wasserpilzen. Und
unter Eso-Anhängern finden Feng-Shui-Objekte, Buddha-
Statuen und allerlei Aroma-Hamams
ihre dankbaren Abnehmer. Mehr oder
weniger aber halten wir uns hierzu-
lande an die bescheidene Maxime des
niederländischen Architekturhistorikers
Thomas van Leeuwen: „Sinn und Zweck
eines Pools ist es, den Garten zu verschö-
nern und die Partys zu beleben.“
Was die Form betrifft, ist er-
laubt, was gefällt, und die
Funktion ist wiederum eine
andere Sache. Das Viereck dominiert,
ob Normalbürger oder asketischer Wett-
kampftyp, in dessen Bassin ohnehin klar
ausgezeichnete Bahnen und bunt mar-
kierte Korkgrenzen herrschen. Ob Ver-
liebte lebenslänglich zum herzförmigen
Pool tendieren, sei dahingestellt. Und
terrassierte Becken oder kurvig-runde
Schwimmbäder mit orientalischen Bodenmosaiken sind wie
alles, was aus der Reihe tanzt, eben stets ein bisschen teurer.
Auch an der möglichst originellen Farbe haben sich schon viele
Pooldesigner abgearbeitet. Es gibt – eher frustrierende – Ver-
suche mit schwarzen Vulkankacheln. Und fragwürdige Red-
Pool-Experimente – wo man also symbolisch mit Blut und
Feuer spielt –, etwa im Hotel „Unique“ in São Paulo, im
„Library Resort“ in Ko Samui und auch im „Murano Resort“
in Marrakesch. Am Ende herrscht einhellige Dankbarkeit an-
gesichts jenes Naturgesetzes, das besagt, dass weiße Kacheln
und eingelassenes Wasser bei Sonneneinstrahlung dieses wun-
derschöne Gletscherblau ergeben. Um genau diesen Ton aber
dann ganz hauchzart zu variieren, stehen den Poolgestaltern
heute rund 5000 Kachelanstrich-Abstufungen zur Verfügung.
Die meisten Ideen und Innovationen auf diesem Markt kom-
men natürlich aus der Hotelbranche, wo mit gro-ßen Etats um
die Gunst der Kundschaft gebuhlt wird. Es ist mittlerweile fast
schon zu ihrer Kernaufgabe geworden, angesichts des begrenz-
ten Platzes in den Megacitys dieser Welt optimale und gleich-
zeitig ästhetische Lösungen zu finden und auf den Dächern
oder klug konzipierten Balkonflächen exzentrische Wohlfüh-
lelemente zu schaffen. Im „Amankila“ auf Bali liegt der Fall
noch anders. Dort haben alle Villen ihre privaten Becken, de-
ren Wasser sanft Richtung Hauptpool abfließt, in dem sich
wiederum drei Wasserterrassen wie in einer perfekten Illusion
im Meer auflösen. Legende ist natürlich
auch der XXL-Pool des „San Alfonso
del Mar“ in Chile, der mit etwa 1000
Meter Länge, 8 Hektar Fläche, 350 Mil-
lionen Liter Salzwasser und 3,5 Meter
Tiefe parallel zum Pazifik verläuft. Laut
„Guinness-Buch der Rekorde“ können
die Hotelgäste im „größten Pool der
Welt“, dessen Boden über eine eigens
angefertigte Spezialfolie verfügt, auch
Bootsfahrten unternehmen und natür-
lich surfen und segeln.
Auf unspektakuläre Art und
Weise spektakulär ist der Frei-
luftpool in der Nähe der ana-
tolischen Sinterterrassen von Pamuk-
kale, wo man wie einst Agamemnon
abwechselnd in kaltem und warmem
Thermalwasser schwimmen kann und
dabei stets die versunkenen antiken Säulenreste aus dem Areal
von Hierapolis vor Augen hat. Unerreicht aber ist die kühne
Konstruktion des Pools im 24. Stock des „Holiday Inn Shang-
hai Pudong Kangqiao“. Dieser ragt am hinteren Ende des
Dachgeschosses über die Kante des Hauptgebäudes hinaus,
und dank des gläsernen Bodens hat der Schwimmer oben für
einen Moment das Gefühl, sich im freien Fall zu befinden. Die
erschrockenen Gesichter der Passanten unten auf der Straße
kann man sich vorstellen.
Am Ende des Tages betrachtet ist ein Pool – so wie ein
flackerndes Kaminfeuer oder ein Dom oder ein län-
geres Gedicht – Heimat und Fremde, Traum und Rea-
lität. Auch sexy irgendwie, glaubt man Tony Curtis.
„SINN UND
ZWECK
EINES
POOLS
IST ES,
PARTYS ZU
BELEBEN.“THOMAS VAN LEEUWEN
30 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
TIERISCH!Ob im Flur, an einer Wand im Ess- oder Kinder-
zimmer: TAPETEN MIT ANIMAL-PRINTS als
Dekor sind groß im Trend – von edel bis exotisch
IMPRESSIONEN AUS DEM MEER: FISCHE TUMMELN SICH AUF„AQUA-RIO“ VON COLE
&SON, UM 180 EURO/ROLLE
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S: M
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ates
(I)
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 31
PRETTY „FLAMINGO“ VON GRAHAM&BROWN, UM 10 EURO/ROLLE
FRÜHLINGSBOTEN:
VOGELMOTIV AUS
DER „BOTANICA“-
KOLLEKTION VON
CHIVASSO, UM
90 EURO/ROLLE
HÜBSCH GERAHMT:
TAPETE „NIKOLAI“ VON
SANDERSON UK, ÜBER
TAPETENAGENTUR.DE,
UM 115 EURO/ROLLE
HÄSCHEN HÜPF! „MARCH
HARE“ IN ROT VON JANE CHURCHILL/COLEFAX & FOWLER, UM 75 EURO/ROLLE
HÜBSCH FÜR KIN-
DERZIMMER: „ANIMAL
PARADE“ MIT MÄR-
CHENMOTIVEN,
VON HIBOU HOME, UM 85 EURO/ROLLE
DER TANZ DER LIBEL-
LEN: TAPETE „DRA-
GONFLY DANCE“ VON
OSBORNE & LITTLE, UM 110 EURO/ROLLE
MIAU! DIE PERFEKTE
TAPETE FÜR KATZEN-
LIEBHABER: „CAT“ VON
BAINES & FRICKER, UM 125 EURO/ROLLE
LIEBLINGE
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I)
DESIGN-TREND
32 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
natürlich macht es Spaß, sich in frem-
den Ländern auf Streifzüge zu bege-
ben und nach schönen Souvenirs und
Artefakten Ausschau zu halten. Nach
bemalten Keramiktellern, einer hand-
gemachten Holzskulptur oder farbig
gemusterten Textilien. Das verlangt
aber auch Zeit und manchmal Nerven. Nicht jeder versteht sich
aufs Feilschen. Doch man kann sich ja auch, ohne den Koff er
packen zu müssen, easy ein Stück Exotik ins Haus holen: Desig-
ner und Interior-Architekten lassen sich heute gern von fremd-
artigen Wohnkulturen inspirieren. Moderne Teppichdesigns
wirken wie stilisierte afrikanische Webmuster. Paravents ähneln
in ihrer schimmernden Lackoptik traditionellen chinesischen
Vorbildern, wirken aber – wild bemalt mit üppigen Pfl anzen-
motiven – originell und neu. Tische aus buntem Kunststoff -
gefl echt erinnern an Körbe, in denen die Frauen in der Kari-
bik ihre Früchte zum Markt tragen. Und ein lianenartiger, mit
sattgelbem Samt überzogener Kronleuchter lässt selbst das
minimalistischste Ambiente aufl euchten wie
ein von der Sonne angestrahlter Re-
genwald. Der Ethno-Trend spielt
mit Stilzitaten, kreiert die fanta-
sievollsten Accessoires, schwelgt
in Farben und Naturmaterialien
– ein vielfältiger bunter Kosmos,
der alles hat, was Wohnen indivi-
dueller macht.
BUNTE FREMDE
WELTEin Touch Afrika, Asien, Arizona …
Der Ethno-Trend hat unsere Wohnungen erobert
– und steht ihnen gut. Schillernde DEKO-
FANTASIEN stillen chronisches Fernweh
PARAVENT
„JUNGLE ROOM
SCREEN“ VON
ANNA GLOVER, UM 3250 EURO
SMARAGDGRÜNER SAMT-
HOCKER „COCOA“ VON
BRETZ, UM 700 EURO
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 33
SESSEL MIT FEDERN IN REGENBO-
GENFARBEN: „FAUTEUIL BIG BANG“
VON MAT & JEWSKI, UM 5500 EURO
KERAMIKDOSE
VON ASIA-TIDES, ÜBER BY
FURNISH.COM,
UM 90 EURO
SEIDENKISSEN IN
ANANASFORM,
VON SILKEN FAVOURS, UM
180 EURO
POUF „PASADENA“
VON MISSONI,ÜBER ARTEDONA,
UM 470 EURO
SAMTWEICH:
BEFLOCKTER
KRONLEUCHTER
„JASMIN“ VON
THOMAS & VINES, UM 1300 EURO
HANDGE-
HOCKER
„DETROIT“
VON GANDIA BLASCO, UM
380 EURO
MODERNER KLASSIKER:
SITZLANDSCHAFT
„MAH JONG“ VON
HANS HOPFER, HIER
MIT MISSONI-BEZÜGEN,
VON ROCHE BOBOIS, ELEMENT AB 700 EURO
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I)
DESIGN-TREND
34 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
WOHNEN IM Ethno-LOOK WECKT EMOTIONEN
TEPPICH MIT TRI-
BALMUSTER, VON
BO CONCEPT, UM 370 EURO
FLECHTHOCKER „BANJOOLI“ UM 220 EURO, METALLHOCKER „KUB
SMALL“ UM 560 EURO, GELBER BEISTELLTISCH „TIA MARIA“, PREIS AUF
ANFRAGE , ALLES VON MOROSO
DEKORATIV: „BULL
ON POST“ VON
KERAMIKKÜNST-
LER JONATHAN ADLER, UM 350
EURO
HOCKER „MOUSSE“
MIT EINEM LEDERBE-
ZUG IN GOLD, VON
BLEU NATURE, UM 420 EURO
AUS NATURFA-
SER: TABLETT
VON CRAVT
ORIGINAL,
PREIS AUF
ANFRAGE
FILIGRANES
FLECHT-
WERK: SESSEL
„CALYX“ VON
KENNETH COBONPUE, UM 2250 EURO
Mai 2015 ∙MADAME LIVING ∙ 35
AFRICAN SPIRIT: „VOODOO CHAIR“ VON DANTE, PREIS AUF ANFRAGE
HANGE-
ARBEITET AUS
GEHÄMMERTEM
MESSING: PARA-
VENT „DELPHI“
VON BRABBU, UM 14 100 EURO
DEKOSCHALE „KENIA“ AUS
GEWEBTEM KUNSTSTOFF, VON
LAMBERT HOME, UM 70 EURO
DEKANTER „DA-
KOTA“ MIT LEDER-
VERZIERUNG, VON
RALPH LAUREN, UM 570 EURO
VASE „SPARTACUS“
AUS DER COLOR
COLLECTION
VON VANESSA MITRANI, PREIS AUF
ANFRAGE
LICHT- UND
SCHATTENSPIEL:
LAMPE „AMANITA“
AUS KORBGE-
FLECHT, VON
ALESSI, UM 410
EURO
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7)
CLOSE-UP
LEICHTEBRISE
Der niederländische Interior-Experte Henk Teunissen,
Gründer und CEO der Designermarke Rivièra Maison,
weiß, wie man sein Zuhause SOMMERLICH umstylt
1 INSPIRATION VON DRAUSSEN Die Natur zeigt uns, wie
kreativ man mit Farben umgehen und mit ungewöhnlichen
Kombinationen Effekte erzielen kann. Lassen Sie sich von den
ersten Frühlingsblumen dazu anregen, Ihr Interior wieder mal
aufzufrischen. Und auch ein schön arrangierter Strauß in einer
neuen bunten Vase kann ein Impuls zum Umdekorieren sein.
2 IDEEN SAMMELN Ein Städtetrip im Frühling wirkt
inspirierend. Ich bringe von Reisen die unterschiedlichsten
Eindrücke für die saisonal wechselnden Rivièra-Maison-Kollekti-
onen mit: Besonders in New York, Hongkong, London, Paris und
Amsterdam entdecke ich neue Interior-Trends. Die besten davon
setzen wir in eigene Kreationen um. Mein aktuelles Lieblingsstück:
ein Glasvitrinen-Tisch im Industrial-Look à la New York.
3 FERIEN-FEELING Es gibt Orte und Landschaften, die
Sehnsucht und angenehme BiIder in uns wecken. Für Rivièra
Maison wählten wir dieses Jahr die Karibik und St. Barth als
Trendthema – mit edlen schlichten Accessoires wie Windlichtern
und Kissen, inspiriert von den endlosen weißen Sandstränden und
dem türkisblauen Meer. Und auch Arizona mit seiner faszinierend
rauen Landschaft taucht in einer Kollektion auf, mit Materialien wie
Wildleder oder Flechtwerk und Erdtönen. Für den Hochsommer
lieferte uns der unbeschwerte Outdoor-Lebensstil an der Côte
d’Azur Designideen wie zum Beispiel pastellfarbene Leinenplaids
oder rustikales Essgeschirr.
4 DEZENTER BACKGROUND Setzt man bei den Basics auf
neutrale Töne wie Natur, Weiß und Creme, lässt sich jedes
Interieur leicht mit saisonalen Elementen und Accessoires variieren.
In diesem Sommer peppen wir alles mit Blau in vielen Schattie-
rungen auf, akzentuiert durch Farbtupfer in zartem Rosa und kühlem
Mintgrün. Trendy wird’s durch Spitzeneinsätze mit Retro-Flair und
HLQH�FKDUPDQWH�3ULVH�)LÀWHV��XQG�6L[WLHV�/RRN�
5 NATÜRLICH ECHT Der moderne Country-
Look passt perfekt zur heißen Jahreszeit, wo
man sich gern ein Stück Natur ins Haus holt – wie
die Möbel und Accessoires aus unseren Studios. Zum
größten Teil sind sie handgefertigt und bestehen oft
aus Naturmaterialien wie Rattan, recyceltem Holz
oder Aluminium, sommerlich ergänzt durch Materi-
alien wie zum Beispiel Steine oder Muscheln.
6 DETAILS IM BLICKPUNKT Ein Kleider-
haken an einer Stuhllehne, an dem man seine
Jacke aufhängt, ein Rattanesstisch mit eingelassenen
Sets und unter jedem Platz eine Schublade –
SUDNWLVFKH��IHLQH�'HWDLOV�ZLH�GLHVH�ÀQGHQ�VLFK�EHL�DOO�
unseren Kreationen und sind gerade im Sommer
ideal für unkompliziertes relaxtes Wohnen.
7DAS HAUS ÖFFNEN Ein langer Holztisch,
an dem man draußen auf der Terrasse mit der
Familie und Freunden zusammensitzt und tafelt
– gerade im Sommer sind solche Möbel, die die
Kommunikation anregen, wichtig und wunderbar.
LÄSSIGER SOMMER-LOOK FÜR ZU HAUSE
1 RUSTIKAL GESTYLT:
BLÜTENWEISSE
STOFFSERVIETTEN
2 NATUR-LOOK TRIFFT
VINTAGE: RATTANKÖRBE
UND LEINENKISSEN
3 MUSCHELN IN PINK:
TISCHDEKO FÜR HEISSE
TAGE 4 GARTENFEST:
HÜBSCHE ROBUSTE
DESSERTTELLER
5 KISSENDEKO IN
HELLEN NATURTÖNEN:
SCHÖN AUF EINER
MASSIVEN HOLZBANK
6 STIMMIG ARRANGIERT:
EINE VASE MIT ROSEN
1
2
3
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36 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
HENKTEUNISSEN BAUTE AUS DEM
AMSTERDAMER FLORISTEN-SHOP
SEINES VATERS EINE INTERNATIONALE INTERIOR-DESIGN-
MARKE AUF – MIT SAISONAL WECH-SELNDEN MÖBEL-
UND ACCESSOIRE-KOLLEKTIONEN
IN BERLIN
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*aktuelle Erhebung (01/2015) Urban Land Institute (ULI) und Price Waterhouse Coopers (PwC)
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38 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
AUSFLÜGE IN NEUE KREATIVREICHE
Filmreife Fantasie Der Garten, den der legendäre Interior-Designer
Tony Duquette in den 1940er-Jahren rund um seine
Villa in Beverly Hills anlegte, gleicht einem Dschun-
JHO��3DVVHQG�]XU�H[RWLVFKHQ�3ÁDQ]HQSUDFKW�OLH��HU�
diese asiatische Baumhaus-Pagode errichten. Die
grüne Ruheoase ist einer der faszinierenden Gärten,
die in dem Band „Sehnsucht nach Garten“, Callwey
Verlag (siehe auch rechte Seite oben) gezeigt werden
BÜCHER
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 39
Luxus mit Meerblick 'LH�+DPSWRQV�VLQG�GHU�EHOLHEWHVWH�5FN]XJVRUW�GHU�1HZ�<RUNHU�LP�6RPPHU�����SULYDWH�+lXVHU�|IIQHWHQ�
für den Bildband Design in the Hamptons��7KH�0RQDFHOOL�3UHVV��XP����(XUR��YRQ�$QWKRQ\�,DQQDFFL�H[NOXVLY�LKUH�3IRUWHQ��'HU�+HUDXVJHEHU�ZlKOWH�$QZHVHQ�
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Kult-Guide )ULVFK�XQG�PRGHUQ�ZLUNHQ�VLH�QRFK�LPPHU��GLH�+lXVHU��0|EHO�XQG�2EMHNWH�DXV�GHQ�����HU��XQG�����HU�-DKUHQ��'HU�/RXQJH�&KDLU�
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will, wird das mit 1000 farbigen Abbildungen ausgestattete Buch mid-century modern complete (DuMont Verlag, 68 Euro) von Dominic Bradbury gern zur
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Grüne Paradiese 9RQ�5RVHQ�XPUDQNWH�3HUJROHQ��.LHVZHJH�XQG�VWUHQJ�JHVWXW]WH�%XFKVKHFNHQ��SSLJ�EHZDFKVHQH�PHGLWHUUDQH�7HUUDV�
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40 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
New Glamour %HVRQGHUH�:RKQUlXPH�VLQG�DXFK�LPPHU�6SLHJHOELOGHU�LKUHU�EHVRQGHUHQ�%HZRKQHU��0LW�GHP�%XFK�Wunderkammern �*HVWDOWHQ�9HUODJ��������(XUR���KHUDXVJHJHEHQ�YRQ�5REHUW�.ODQWHQ��6RÀ�D�%RUJHV�XQG�6YHQ�(KPDQQ��|IIQHW�VLFK�HLQ�OHEHQGLJHV�8QLYHUVXP�YRQ�HOHJDQWHP�PR�
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Wohn-Wellness 'HU�EHNDQQWH�,QWHULRU�([SHUWH�7HUHQFH�&RQUDQ�KlOW�HV�PLW�5XG\DUG�.LSOLQJV�Å/HKUH�XQV�GLH�)UHXGH�DQ�HLQIDFKHQ�
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YHUUlW�GHU�HUIROJUHLFKH�'HVLJQHU��0|EHOKHUVWHOOHU�XQG�5HVWDXUDQWEHVLW]HU�LQ�VHLQHP�%XFK�Einfach entspannt wohnen (DVA, 29,99 Euro). Raum für Raum
HUKlOW�GHU�/HVHU�SUDNWLVFKH�,QIRUPDWLRQHQ�XQG�7LSSV�]X�7KHPHQ�ZLH�%HOHXFKWXQJ��$XIEHZDKUXQJ��5DXPRUJDQLVDWLRQ�XQG�0DWHULDOLHQ��$OOHV�LVW�XPVHW]EDU�IU�MHGH�
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Inselträume in Weiß 'LH�%DOHDUHQLQVHO�,EL]D�LVW�HLQ�2UW�YROOHU�.RQWUDVWH�²�+LSSLH�(OGRUDGR��3DUW\�%KQH��EHOLHEWHV�8UODXEV�
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BÜCHER
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 41
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42 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
LIEBLINGE
LOVESEATSSind die hübsch, diese ZWEISITZER – und Spaß machen sie außerdem! Man kann sie einzeln
platzieren oder paarweise gegenüber, alleine nutzen oder – am schönsten – zum Tête-à-Tête
DAS SOFA „FRANCESCA“ VON CASAMILANO PUNKTET MIT ELEGANTER RUNDUNG, DIE BEZÜGE SIND WÄHLBAR, AB 3790 EURO
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 43
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KOMPAKT: „LARISSA“ MIT
LEINENBEZUG, VON
FLAMANT, UM 1590 EURO
MIT KLAPPBAREN LEHNEN: ZWEISITZER „ROSSINI“
VON KOINOR, AB 1550 EURO
WIE AUS EINEM GUSS: „COSSE“.
ZWEISITZER VON LIGNE ROSET, AB 2740 EURO
ABGESCHIRMT: „ALCOVE“ VON VITRA, AB 3690 EURO
ZIERLICH: „BELLEVUE“
VON VERY WOOD, UM 1325 EURO
APART IN ROSA:
„FAVN“ MIT LOSEN
EXTRAPOLSTERN,
VON FRITZ HANSEN, AB 8000 EURO
RETRO-GLAM:
„ZARINA“ VON
ADELE-C, AB 3390 EURO
DEKORATIV GESTEPPT:
„TESORO“ VON
FREIFRAU, ÜBER
FASHION FOR HOME,
AB 830 EURO
KLASSISCHE FORM, MODERN INTERPRETIERT:
SOFA „MIRABELLE“ VON NEUE WIENER WERKSTÄTTE, UM 2235 EURO
44 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
wer einmal auf einer Antiqui-
tätenmesse dem Reiz eines bota-
nischen Fliegenpilz-Modells aus
dem 19. Jahrhundert erlegen
ist, gehört schon dazu. Zur Ge-
meinde der potenziellen Samm-
ler von „Wunderkammer“-
Objekten. Selten müssen die sein, irgendwie besonders, schräg halt.
In dieser durchgestylten Zeit bringen sie Staunen in unsere Welt,
ein Lächeln, ja, und manchmal auch angenehmes Gruseln.
Ganz professionell angetan von wundersamen Kuriositäten ist
Georg Laue. Der Münchner ist Inhaber der Schwabinger Gale-
rie Kunstkammer (kunstkammer.com). Er berät Sammler und
Museen auf der ganzen Welt. Organisiert Ausstellungen, wo
Wunderkammer-Objekte wie selbstverständlich neben zeitge-
nössischer Kunst gezeigt werden. Cindy Sherman oder Th omas
Schütte neben dem spiralförmig gewundenen Stoßzahn eines
Narwals? Doch, das funktioniert! Wenn man so will, ist Laue
einer der geistigen Nachfahren von Philipp Hainhofer. Der
legendäre Augsburger Kunstagent des 17. Jahrhunderts beriet
Fürstenhäuser und Heerscharen von Gelehrten beim Aufbau-
en ihrer Sammlungen mit jenen originellen Objekten, die man
auch schon mal nach Wunsch anfertigen ließ. Wie den weltbe-
rühmten Pommerschen Kunstschrank – eine Wunderkammer
en miniature, in der sich sogar eine Apotheke befand inklusive
chirurgischen und astronomischen Instrumenten. Heute lassen
Dinge aus Bernstein, Elfenbein, Koralle, Kokosnuss und Rhino-
zeros-Horn nicht nur die Aura einer fürstlichen Kunstkammer
wiederaufl eben, sie fl ößen auch Respekt ein vor dem Wissens-
stand und der großen Handwerkskunst früherer Zeiten.
Apropos Kunstfertigkeit: Auf der letzten Antiquitäten- und
Kunstmesse TEFAF in Maastricht präsentierte Laue einen
EXOTISCH
1 ARRANGEMENT AUS
EINEM ECHTEN OKTOPUS
UND EINEM RENAISSANCE-
BESTECK AUS VENEDIG, UM
1600 2 HANDKOLORIERTER
KUPFERSTICH EINES
EXOTISCHEN PAPAGEIS AUS
JOACHIM J. N. SPALOWSKYS
BUCH „BEYTRAG ZUR
NATURGESCHICHTE DER
VÖGEL“, WIEN 1792
3 GEORG LAUE VOR EINEM
KUNSTKAMMER-REGAL
MIT KOSTBARKEITEN
DER RENAISSANCE UND
DES BAROCKS
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Antik, selten, kurios: Die WUNDERKAMMER-
Objekte früherer Zeiten sind heute begehrter
denn je. Wir trafen drei Experten
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Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 45
KULTOBJEKTE
Kunstkammerschrank mit Objekten der Renaissance und des Ba-
rocks, auch um zu zeigen, dass das klassische Sammlerregal durch-
aus ins Hier und Heute passt. Drinnen fand sich u. a. eine aus
Buchsbaum gefertigte Gliederpuppe, die im 17. Jahrhundert in
Deutschland entstanden und mit nur 23 Zentimeter Größe un-
gewöhnlich klein und feingliedrig ausgearbeitet wurde. Objekte
wie dieses kosten schnell sechsstellige Beträge, doch der Händler
ist immer wieder überrascht, dass ein kostbarer Kokosnusspokal
aus der Renaissance für weniger Geld zu haben ist als eine Druck-
grafi k eines zweitklassigen Malers der Moderne.
Das Feld der klassischen „Kunst- und Wunderkammer“ ist groß,
und Kategorien gibt es jede Menge: Als „Artifi cialia“ etwa be-
zeichnet man kostbare Kunstwerke wie bedeutende Intarsienmö-
bel oder Bernsteinpokale. „Naturalia“ meint seltene Naturalien,
„Scientifi ca“ sind wissenschaftliche Instrumente wie ein Kompass
oder andere historische Messgeräte. „Mirabilia“ sind unerklär-
liche Dinge, „Exotica“ Schätze aus fremden Ländern ...
Auf seiner ganz persönlichen Forschungsreise befi ndet sich auch
der in Paris lebende Mailänder Luca Moioli, der mit Kunstkam-
merobjekten handelt (curiositesetmerveilles.com). Wobei das
Handeln eher eine lästige Notwendigkeit ist: „Ich verkaufe, weil
ich manchmal verkaufen muss, um wieder Kapital für Neuanschaf-
fungen zu haben.“ Schon mit 17, in einem Alter also, in dem sich
andere italienische Jungs für Fußball, Sportwagen und Mädchen
interessieren, kaufte Moioli seine erste historische Sehhilfe. Längst
gilt er unter Kuratoren und Sammlern als Experte für Brillen und
optische Geräte des 16. bis 18. Jahrhunderts. Wobei sein Portfolio
von „Artifi cialia“ bis „Musica“ (noch eine Kategorie!) reicht. Was
für eine Welt, in der er da mit fast kindlicher Entdeckerlust lebt!
So wie der Wiener Simon Weber-Unger, der in seinem „Wissen-
schaftlichen Kabinett“ (wisskab.com) antike wissenschaftliche Ge-
räte verkauft genauso wie taxidermische Exponate (ausgestopfte
Tiere), medizinische Lehrtafeln, Bronzemodelle von längst ausge-
storbenen Tierarten, Äpfel aus Wachs ... Selbst mit einem ausge-
stopften Krokodil ist er einmal in der U-Bahn gesichtet worden.
Und wie wird man nun ein Wunderkammer-Weltenbummler?
„Dafür gibt es keine Ausbildung“, sagt Weber-Unger. Bereits als
Schüler war er von „biologischem Design“ fasziniert, und mit 22
übernahm er von seinem Vater das kleine Geschäft in der Spie-
gelgasse, schräg gegenüber vom Auktionshaus-Riesen Dorotheum.
Hier kuratiert Weber-Unger auch als Experte die zweimal jährlich
stattfi ndende Spezialauktion mit naturwissenschaftlichen Kuriosa.
Und obwohl er sich im Kosmos der Kuriositäten zu Hause fühlt:
Das Staunen hat er nicht verlernt. RALF EIBL
KOSTBARES
IM BLICK
1 SELTENE PARISER
DOPPELBRILLE AUS
GOLD UND EMAILLE, UM
1776 2 LUCA MOIOLI
GILT ALS EXPERTE FÜR
ANTIKE OPISCHE GERÄTE
3 FRÜHES DEUTSCHES
FIGURMODELL AUS
BUCHSBAUM,
16. JAHRHUNDERT
DER NATUR AUF DER SPUR
1 SIMON WEBER-UNGER VOR EINEM
SCHIFFSMODELL DER „LE SANS
PAREIL“ 2 DER HÄNDLER GIBT AUCH
AUFWENDIGE PUBLIKATIONEN
HERAUS, HIER EIN BAND MIT NATUR-
DRUCKEN 3 KAPITALE BRONZE:
REKONSTRUKTION EINES GLYPTODONS,
WIE MAN SICH DAS VORZEITLICHE
GÜRTELTIER UM 1920 VORSTELLTE
3
2
1
2
3
1
DIE SCHÖNHEIT IM BLICK
Das stilvolle Interior und die erlesene Küche sind fast schon selbstverständlich.
Die Lage allerdings ist einzigartig. In der Wüste von Abu Dhabi, über den Dächern von
Florenz, am Titicacasee: Diese außergewöhnlichen Hotels sind LOGENPLÄTZE an
den faszinierendsten Orten der Welt
UNTERWEGS
LUXUSREFUGIUM IN DER WÜSTE: „QASR AL
SARAB DESERT RESORT“
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ORIENTZAUBER MIT RELAX-FAKTOREinen wohltuenden Gegenpol zum Glitzer und Glamour des arabischen Emirats Abu Dhabi bildet die Back-to-Nature-Philosophie des 90 Minuten von der
Hauptstadt entfernten „Qasr Al Sarab Desert Resort“. Gebaut wurde es auf der Ruine einer alten Festung. Rundum gibt es nichts als Wüstendünen – die Rub al-
&KDOL�JLOW�DOV�JU|�WH�]XVDPPHQKlQJHQGH�6DQGÁlFKH�GHU�:HOW��%HGXLQHQ�)HHOLQJ�HUOHEHQ�GLH�*lVWH�GHU�/X[XVYLOOHQ�PLW�3OXQJH�3RRO�EHL�:VWHQ�:DONV�XQG�.DPHO�
Trekking. Wer mag, verbringt eine unvergessliche Nacht im Zelt mit Blick in den funkelnden Sternenhimmel über der Wüste. DZ ab 1215 Euro, anantara.com
Luxus vor traumhafter Naturkulisse
TOSKANISCHES GIPFELGLÜCK Wie einst Dante und Galileo Galilei schätzen auch heutige Toskana-Besucher die inspirierende Ruhe auf den Hügeln hoch über den Dächern von Florenz. Einer
der romantischsten Orte ist das historische Hideaway „Torre di Bellosguardo“, ein elegantes Ensemble aus einem alten Wachturm aus dem 13. Jahrhundert und
einer restaurierten Renaissance-Villa mit 16 Gästezimmern. Am besten träumen und schwelgen lässt es sich am von Zypressen gesäumten Pool im terrassenförmig
angelegten Park. Wie eine Theaterkulisse darunter ausgebreitet: die einzigartige Schönheit der toskanischen Hauptstadt. DZ ab 300 Euro, torrebellosguardo.com
ZU GAST BEI BÄREN, WÖLFEN & WALEN$Q�GHU�:HVWNVWH�YRQ�9DQFRXYHU�,VODQG�WULIIW�GHU�MDKUKXQGHUWHDOWH�5HJHQZDOG�GHV�3DFLÀF�5LP�1DWLRQDO�3DUN�GLUHNW�DXI�GLH�.VWH��,Q�3ROHSRVLWLRQ��GDV�VWXUPHU-
probte „Wickaninnish Inn“ mit Platz für 150 naturverliebte Gäste. Bei knisterndem Kaminfeuer schauen sie durch bodentiefe Fenster auf das einzigartige Leben in
der Wildnis. Je nach Jahreszeit tummeln sich hier Wölfe und Bären, Wale und Seelöwen. Nach geführten Wanderungen durch das Unesco-geschützte Biosphärenre-
VHUYDW�RGHU�.DMDNIDKUHQ�DXI�GHP�0HHU�HQWVSDQQW�PDQ�VLFK�LP�Å$QFLHQW�&HGDUV�6SD´�EHL�0DVVDJHQ�XQG�3HHOLQJV�PLW�0HHUVDO]��'=�DE�����(XUR��UHODLVFKDWHDX[�FRP
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 47
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48 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
ABENTEUER-FLAIR FÜR GENIESSERDer weite Weg in die himmelstürmende Bergwelt des Königreichs Bhutan ist schnell vergessen: Auf der Terrasse des „Uma Punakha Resort“ empfängt einen medi-
tative Ruhe, dazu ein Blick über Reisfelder in allen Grünnuancen und das silberne Band des Mo Chu River. Anspruchsvolle Naturfreunde logieren in neun Zimmern
und zwei Villen. Morgens bricht man auf zu Mountaintrekking und Wildwasser-Rafting. Hinterher entspannt man in dem mit heißen Steinen geheizten Badehaus
und lässt sich mit regionalen Köstlichkeiten verwöhnen, die nach traditioneller Art auf offenem Feuer zubereitet werden. DZ ab 400 Euro, comohotels.com
WILDLIFE-WUNDERWELTSambias South Luangwa National Park wurde schon in den 1970er-Jahren von Wildlife-Visionär Norman Carr als idealer Platz für abwechslungsreiche Walking-
Safaris entdeckt. Das ist dieses artenreiche Schutzgebiet bis heute. Unter dem Label „Norman Carr“ wurden hier in den letzten Jahren weitere bodenständige
Camps eröffnet. Schönster Neuzugang: die recycelbaren sechs Zelte der „Chinzombo Lodges“ auf den Sandbänken des Luangwa River. Am Abend kommen
Elefanten, Löwen und Giraffen ans Wasser, auf den Uferwiesen grasen Flusspferde. Pro Tag und pro Person all inclusive ab 615 Euro, normancarrsafaris.com
DIE NATUR ALS GROSSES KINOAuf den ersten Blick ist sie ein schlichtes Blockhaus: Die „Titilaka Lodge“ thront in 4000 Meter Höhe auf einem Plateau in den peruanischen Anden. Zu ihren Füßen
glitzert der von 25 Flüssen gespeiste Titicacasee in der Sonne. Vor den großen Fenstern der 18 Suiten gibt es immer etwas zu sehen: Dorfbewohner führen beladene
Ponys vorbei, Frauen in wollenen Petticoats radeln in der Abenddämmerung nach Hause, Gewitter und bizarre Wolkenformationen bieten ein aufregendes Natur-
VFKDXVSLHO��%HLP�'LQHU�NRPPW�IDQJIULVFKHU�)LVFK�URK�DOV�&HYLFKH�DXI�GHQ�7LVFK�RGHU�JHJULOOW�PLW�H[RWLVFKHP�4XLQRD�6DODW��'=�DE�����(XUR��UHODLVFKDWHDX[�FRP
Fenster mit exotischer Aussicht
UNTERWEGS
DIE GEDANKEN FLIEGEN LASSEN: TERRASSE DER „TITILAKA LODGE“ ÜBER DEM TITICACASEE
www.dedon.de
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Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 51
LIVINGMIT FANTASIE UND LEBENSLUST
74
52S.
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S.
INSPIRIEREND Arbeiten und Leben in einem ehemaligen Kloster
BUNT Mit der Villa Lalaland auf Bali schuf sich eine Familie ihr Zuhause
64KREATIVLABOR Ein Bauernhaus im Friaul bekommt seinen erdigen Charme zurück
52 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
VILLA KunterbuntDie Architektin Valentina Audrito und ihr Mann Abhishake Kumbhat schufen für sich und ihre Kinder auf
Bali ein paradiesisches Zuhause mit viel Platz für FANTASIEVOLLES DESIGN und Lebensfreude
FOTOS: FELIX FOREST/LIVINGINSIDE.IT
TEXT: SAMANTHA BROWN. STYLING: DINA BROADHURST
LINKE SEITE:
Die Chill-out-Zone im Wohnbereich vermittelt mit zurückhaltenden Farben, großzügigen
Sitzflächen und dezenten Ethno-Mustern
Urlaubsstimmung
DIESE SEITE:
Auf der Terrasse über- raschen Sonnenliegen in Knallfarben und unge-wöhnlichem Design, auf der Veranda der Villa ein riesiges Nest voller Eier
DIESE SEITE OBEN:
Valentina Audrito und Abhishake Kumbhat haben ihr Zuhause
komplett selbst gestaltet
DIESE SEITE UNTEN:
Die Fensterfront schafft eine optische Verbindung zwischen Wohnbereich
und Garten
RECHTE SEITE:
Helle Farben, transpa-rente Designelemente
und viel Licht bringen im Schlafzimmer die Energie zum Fließen
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 55
einen treffenderen Namen hätten
Valentina Audrito und ihre Fami-
lie für ihr paradiesisches Zuhause
auf Bali nicht wählen können:
„Lalaland“, zu Deutsch „Wolken-
kuckucksheim“, so tauften sie das
zwischen smaragdgrün leuchten-
den Reisterrassen eingebettet lie-
gende Anwesen. 1800 m² Grund-
und 560 m² Wohnfläche, geprägt
von einer lebhaften Atmosphäre, kräftigen Farben, spielerischer
Fantasie und überraschendem, höchst individuellem Design.
Von einer großzügigen Holzterrasse eröffnet sich ein herrlicher
Panoramablick auf die üppige Vegetation rundum. Kaum vor-
stellbar, dass diese überwältigende Aussicht früher zugewuchert
und zugebaut war. Valentina Audrito ist Architektin und hat
das Refugium für ihre junge Familie konzipiert. Sie erinnert
sich noch gut: „Die ursprüngliche Gestaltung des Gartens war
geradezu absurd. Er verlief abschüssig, war mit zu vielen Bäu-
men bewachsen und an seinem Ende ragte eine Mauer auf. Von
der Landschaft und den Reisfeldern war absolut nichts zu se-
hen.“ Das Makeover des Außenbereichs war nicht die einzige
„Dieser Ort war
wie eine leere
LEINWAND und
bot den Luxus,
mit großzügigen
RÄUMEN arbei-
ten zu können.“
❯
56 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
DIESE SEITE:
Wie zufällig entstanden
wirkt dieses Arrangement
mit Ei – und ergibt doch
eine grafische Komposition
aus Objekten, Fotokunst
und Treppenstufen
RECHTE SEITE:
Im Zentrum: die fanta-
sievoll kreierte Decken-
leuchte aus ausrangiertem
Kochgeschirr
58 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
Veränderung, die Valentina und ihr Mann Abhishake „Abhi“
Kumbhat am neuen Heim für sich, Sohn Leon und seine kleine
Schwester Chili vornahmen.
Vor sechs Jahren boten Freunde der Familie die in der Region
Canggu im Südwesten Balis gelegene Immobilie zum Verkauf
an. Valentina und Abhi kannten das Anwesen gut und freuten
sich über die glückliche Fügung. Die in Italien geborene Archi-
tektin und Designerin hatte sich wie viele Auswanderer während
eines Urlaubs in die Insel verliebt. „Da bekam ich plötzlich den
ersten Job angeboten und blieb einfach“, erzählt sie. „Nachdem
das Projekt abgeschlossen war, konnte ich nicht mehr zurück
nach Italien. Mein Leben war jetzt hier.“ Schließlich begegnete
sie Abhi. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, wie sie sagt.
Aus der gemeinsam gekauften ungewöhnlichen Wohnanlage
ihr Traumzuhause zu schaffen ist ein bis heute andauernder
Prozess. Die ursprüngliche Struktur bildeten zwei „Joglos“,
traditionelle javanische Teakholzhäuser. Diese blieben erhal-
ten. Allerdings wurden sie gründlich renoviert und vieles an-
dere neu gebaut. Das eine Joglo beherbergt drei klimatisierte
Schlafzimmer, ausgestattet mit hohen Decken und eigenen Ba-
dezimmern. Im anderen, direkt angeschlossenen Haus befinden
sich der ineinander übergehende Ess- und Wohnbereich und
die Küche. Valentinas Büro ist in einem separaten Gebäude auf
dem Grundstück untergebracht. „An diesem Ort hat uns ge-
fallen, dass er wie eine leere Leinwand war. Und ich den Luxus
hatte, mit großzügigen Räumlichkeiten arbeiten zu können“,
sagt Valentina. Generell gestalte sie Rohbauten völlig neutral,
mit cleanen Räumen und natürlichen Materialien. Die Interiors
dagegen kreiert sie eklektisch und maximalistisch: „Ich arbei-
te viel mit Farbe und interessanten Brüchen.“ Die Innenein-
richtung von „Lalaland“ präsentiert sich tatsächlich als gelun-
gener Mix aus ausgefeilter Eleganz und verspielten Formen. Die
kühl weißen Räume sind mit einer kleinen, kühnen Auswahl
schon mal schräger Designstücke ausgestattet – etwa einer
„Ein Zuhause
braucht keinen
einheitlichen
STIL, es braucht
eine SEELE!“
❯
LINKE SEITE OBEN:
Skurrile Designobjekte, Kunst in kräftigen
Farben, ein Ei-Tisch – die typische Handschrift
der Hausbesitzer
LINKE SEITE UNTEN:
Eine Galerie? Nein, das Elternbadezimmer
DIESE SEITE:
Valentinas Sohn Leon als Kunstwerk-Double. Das rote „Mund“-Sofa hat
ihr Vater designt
60 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
DIESE SEITE:
Im Kinderzimmer sorgen
fröhliche Farben für gute
Laune. Den Tisch in
Form eines riesigen
halben gekochten Hüh-
nereis hat die Hausherrin
selbst entworfen
RECHTE SEITE:
Windspiele aus Muschel-
schalen an der Decke,
eine große Outdoor-
Wanne – das Badezim-
mer ist Valentinas und
Abhis ganz persönliche
Wellness-Oase
62 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
Lampenkonstruktion aus altem Kochgeschirr und einem hellro-
ten „Mund“-Sofa. Ihre Leidenschaft für Ei-Motive in jeglicher
Ausführung, ob in Design, Farbe oder Funktion, lebt Valentina
mit Hingabe aus. In der Villa begegnet man ihnen in Gestalt
von Skulpturen, Kunstwerken und sogar architektonischen
Elementen, wie dem Outdoor-Gästebadezimmer, das an eine
überdimensionale Eierschale erinnert. „Ich liebe diese Form und
die Idee dessen, was Eier repräsentieren“, meint die Architektin.
Valentinas und Abhis höchst dekorativer Einrichtungsstil wird
vom gleichen kreativen Spirit befeuert wie ihre Entscheidung,
ihr eigenes Design-Unternehmen Word Of Mouth zu gründen.
Erst hätten sie nur die Möbel ausstellen wollen, die sie im Laufe
der Jahre entworfen hatten. Dann entwickelte sich daraus ein
Concept-Store, in dem man heute auch Mode kaufen und Kaf-
fee trinken kann. Während Valentina das Gesamtgeschäft leitet,
das Interiordesign und Grundstücksgestaltung mit einschließt,
führt Abhi den Laden. „Unsere Art, Dinge miteinander zu ver-
binden, folgt keiner Strategie oder Linie. Es ist mehr eine Art
Layering, ein Übereinanderlegen unserer Erfahrungen“, sagt
Valentina. Aus diesem „Layering“ resultierte sowohl das breit
aufgestellte Geschäftsmodell des Paares als auch die facetten-
reiche Ästhetik von „Lalaland“.
Alles in einem einheitlichen Stil zu gestalten, das funktioniere
für sie nicht, meint Valentina. Was funktioniere, sei eine Kom-
bination aus Stücken, die den Geschmack der Menschen spie-
geln, die diesen Ort bewohnen: „Ein Zuhause sollte nicht aus
einem Guss sein – es braucht eine Seele.“ Beflügelt von dieser
emotionalen Haltung, entstanden in „Lalaland“ außergewöhn-
liches Design und zahllose originelle Details. In Schlaf- und
Badezimmer der Eltern etwa hängen von der gesamten Decke
Windspiele aus Muschelschalen und verbreiten eine ruhige
Atmosphäre. Von der Leidenschaft der Hausbesitzer, Altes und
Neues zu mischen, erzählen die bunten Bodenfliesen im Kolo-
nialstil und das handbemalte Keramikwaschbecken. Mit einer
Outdoor-Badewanne verlieh Valentina dem Ganzen einen lu-
xuriösen Touch. „Das Badezimmer fühlt sich dadurch extrem
privat an, ganz weit weg von allem anderen“, erzählt sie.
Der erklärte Lieblingsort der Familie ist die große Holzter-
rasse, die zwischen die Villa und ein angrenzendes Reisfeld
gesetzt wurde. „Fast jeden Tag nehmen wir hier bei Sonnenun-
tergang einen Aperitif. Das Licht ist zu dieser Tageszeit einfach
unglaublich“, schwärmt Valentina. Wenn sie auf die kleinen
Hütten schaut, in denen die Reisbauern sich während der
Feldarbeit ausruhen, arbeitet ihr kreativer Geist bereits wieder
auf Hochtouren – und malt sich aus, was als Nächstes kom-
men könnte: „Ich habe vor, die Bauern zu bitten, uns dabei zu
helfen, die Hütten mit Alang-Alang-Gras-gedeckten Dächern
auszustatten. Dann können wir ein paar Kissen hineinlegen
und sie nutzen.“ Zum Beispiel, um neue außergewöhnliche
Projekte zu ersinnen …
DIESE SEITE OBEN:
Das Kinderbadezimmer in Vintage-Optik ist
mit Tier-Kunstwerken dekoriert
DIESE SEITE UNTEN:
Möbel und Deko-Elemente setzen im kühl
weißen Wohnbereich farbige Akzente
LINKE SEITE:
Die XXL-Veranda mit Pool, maßgefertigten bunten Sonnenliegen
und einladenden Sitz-landschaften
Giuseppe Mangia erweckte ein ALTES BAUERNHAUS im Friaul mit
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GRÜNE OASE
FOTOS: FABRIZIO CICCONI/LIVINGINSIDE.IT
STYLING: FRANCESCA DAVOLI
ATMOSPHÄRE
Dunkle Holzbalken, liebevoll
freigelegte Klinker- und
Steinwände und ausgesuchte
Vintage-Stücke schaffen im
Wohnbereich ein authen-
tisches, gemütliches Ambiente
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 65
BUON APPETITO!
Viel Platz für genussvolle
Treffen mit Freunden.
Die Küchenfront ist aus
gewachstem Roheisen
individuell angefertigt.
Um den Vintage-Esstisch
gruppiert: „Ripple Chair“-
Stühle von Ron Arad für
Moroso (über connox.de)
GARTEN-THRON
Ein Lieblingsplatz von Giu-
seppe Mangia: Outdoor-Ses-
sel „Shadowy“ von Moroso
(über einrichten-design.de)
ein Haus nach eigenen Vorstellungen für sich
selbst sozusagen maßzuschneidern sei eine
absolut fesselnde Erfahrung, sagt Giuseppe
Mangia rückblickend. Lange hatte er seine
knapp bemessene Freizeit darauf verwen-
det, im friaulischen Hinterland nach einem
Bauernhaus zu suchen, das sein künftiges
Zuhause werden sollte. Das ideale Objekt durfte nicht zu weit
von Udine entfernt liegen, wo der Set-Designer und Szenograf
mit Kollegen das Eye Studio betreibt. Es musste allerdings ab-
gelegen genug sein, mit viel Grün drum herum, damit er seine
beiden Hunde frei laufen lassen kann.
Als Giuseppe endlich fündig wurde, entsprach das Gebäude zu-
nächst nicht wirklich seinen Anforderungen: Der zentrale Teil des
alten Hauses war lang und eng geschnitten und erstreckte sich
über zwei Stockwerke und einen Dachboden. Flankiert wurde
es von zwei Scheunen, die glücklicherweise in ihrem Original-
zustand belassen waren und dem Anwesen etwas von dem länd-
lichen Ambiente zurückgaben, das durch die Renovierungsmaß-
nahmen der Vorbesitzer verloren gegangen war. Anstelle eines
Gartens fand Giuseppe nur Beton und Schotter – und einen 70
Jahre alten Maulbeerbaum, in den er sich sofort verliebte. Seine
Architektin Silvia Pedron ermutigte den Set-Designer, das Haus
zu kaufen. Sie hatte sofort gespürt, dass sich unter den Schichten
von Beton und Putz etwas sehr Besonderes versteckte. ❯
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 67
OPEN SPACE Im
puristisch gestalteten
Wohnbereich sind Holz
und Stein die bestim-
menden Materialien. Eine
schwarze, frei schwebende
Holztreppe führt ins obere
Stockwerk. Der Durch-
bruch zur Küche verleiht
den schmal geschnittenen
Räumen Großzügigkeit
68 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
All das in weniger als sechs Monaten über die Bühne gebracht
zu haben grenzt fast an ein Wunder!“
Heute lebt Giuseppe umgeben von Pflanzen in einem geräu-
migen Haus. Einem Zuhause, das eigens für ihn kreiert wurde,
genau nach seinen Vorstellungen. Das Leitthema bei der Gestal-
tung war Recycling. Dank seines Jobs als Set-Designer konnte er
die meisten Rohmaterialien, die er in Möbel verwandelte oder
verbaute, an Foto-Sets generieren: Das Holz der Eingangswand
stammt genauso von einem Fotoshooting wie der eiserne Bo-
den, der eigentlich entsorgt werden sollte und stattdessen als
Verkleidung für seine Küchenmöbel Verwendung fand. Auch
die alten Eichenbohlen, die für die Rampen und Stege vor dem
Haus verbaut wurden, wurden so recyclt. „Meine Leidenschaft
dafür, Dinge wiederherzustellen und ihnen neues Leben einzu-
hauchen, hat wiederum meine Sammellust geweckt“, so Giu-
seppe. „Ich sammle Buddhas und Teekannen. Und ich halte
überall nach Buchstaben Ausschau. Die Exemplare, die im
Gang zum Schlafzimmer hängen, sind das Ergebnis einer zehn-
jährigen Suche.“ Sein Faible fürs Sammeln manifestiert sich
auch in Giuseppes Liebe zu Pflanzen. Ursprünglich stammt er
aus dem Salento im Süden Apuliens. Seit einer Weile bringt er
jedes Mal, wenn er aus der alten Heimat zurück nach Hause
kommt, ein paar Pflanzen von dort mit. Auch seine Freunde
RECYCLING
WAR DAS ZENTRALE
THEMA BEI DER
GESTALTUNG
„Die Restaurierungsarbeiten waren zunächst ein Akt der Befrei-
ung von all der Hässlichkeit“, erzählt Silvia Pedron, die bei der
Realisierung des Projekts Traumhaus eine Schlüsselrolle gespielt
hat. „Wir mussten alle baulichen Eingriffe zum Verschwinden
bringen, die ohne Respekt vor diesem Gebäude durchgeführt
worden waren.“ Einbauten aller Art behinderten sowohl durch
ihre Form als auch durch ihr Ausmaß die Lichteinstrahlung und
die Aussicht. Der Putz verdeckte die schöne Struktur der für die
Region typischen Klinker- und Steinwände. „Die Gipskarton-
wände schnürten dem Wohnraum regelrecht die Luft ab, indem
sie ihn in kleine Einheiten zerschnitten. Die Bodenfliesen, die
Farben der Wände, die Art, wie die Holzelemente behandelt
worden waren, das alles trug zu einer anonymen Atmosphäre
bei, die einem das Gefühl vermittelte, sich an einem sehr ge-
wöhnlichen Ort zu befinden“, erinnert sich die Architektin.
Heute sind die hässlichen Fenster durch Türen ersetzt oder
durch große Glasfronten mit und ohne Ausgang. So wird ein
Zusammenspiel, eine Art Dialog zwischen Hausinnerem und
-äußerem kreiert. Die Stein- und Klinkerwände sorgen mit ih-
rer poetischen, kultivierten Ausstrahlung für ein besonderes,
warmes Ambiente. Silvia Pedron meint: „Sieht man jetzt ein
Bild von dem Haus vor der Restaurierung, man würde nie glau-
ben, dass diese Veränderung binnen so kurzer Zeit passiert ist.“
„Wenn ich heute, nach fünf Jahren, das Haus anschaue“, sagt
Giuseppe Mangia, „vergesse ich fast, wie anstrengend die Zeit
der Restaurierung war. Erst jetzt, mit Abstand, kann ich sie in
der Erinnerung als ein großes Abenteuer sehen: Monatelang
lebte ich unter einer Staubwolke, wochenlang schlief ich in
einem Haus ohne Fenster und nahm zahllose armselige Mahl-
zeiten zu mir.“ Giuseppe wohnte im Schlafzimmer im ersten
Stock, während sich das Erdgeschoss komplett in eine Baustelle
verwandelte: Wände wurden niedergerissen, Löcher geschlagen,
Balken positioniert. Drinnen und draußen wurden Betonbö-
den erneuert, Strom- und Wasserleitungen verlegt, Einbauten
auseinandergenommen. „Ich habe überall mit Hand angelegt“,
erzählt Giuseppe. „Mit einem Freund legte ich die Steinwän-
de frei. Wir halfen den Bauarbeitern beim Einziehen doppelter
Wände und dem Schreiner, als er das Treppenhaus auseinander-
nahm und später wieder zusammenbaute. Außerdem baute ich
die Behälter selbst, in denen die Pflanzen wachsen. Ich strich
Decken und Wände, reinigte die Balken, legte den Garten an …
KUNSTWERKE
Die Deko-Objekte sind
Eigenkreationen des
Hausherrn. Das Sofa
stammt von Gervasoni
❯
FREIRAUM Fenster-
fronten und Durchbrüche
sorgen auf den zwei Ebenen
des Wohnbereichs für viel
natürliches Licht. Vorsichts-
maßnahme: Auf den num-
merierten Treppenstufen fehlt
die (Unglücks-)Zahl 13
70 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
begannen irgendwann, ihm immer neue Pflanzen zu schenken.
„Mein heimisches Gewächshaus wird von einem wunderbaren
natürlichen Licht illuminiert und ist mein sicherer Hafen, wo
ich den Frieden und die Ruhe finde, nach denen ich oft das
Bedürfnis verspüre“, schwärmt Giuseppe. „Es ist eine richtige
Orangerie. Ich habe es so angelegt, dass es Sukkulenten beher-
bergen kann. Die sind an warme Temperaturen gewöhnt und
würden das hiesige, raue Winterklima niemals überleben.“
Dass Giuseppe aus Apulien stammt, zeigt sich auch in seiner
ausgeprägten Gastfreundschaft. Er liebt es, die Erinnerungen
an seine Kindheit aufleben zu lassen. Damals holte seine Groß-
mutter ihn jedes Mal an ihre Seite, wenn sie große Mittag- oder
Abendessen für den erweiterten Familienkreis mit zehn bis 15
Personen zubereitete. Es ist also kein Zufall, dass der wichtigste
Ort im Haus die direkt neben dem Essbereich platzierte Küche
ist. Architektin Silvia Pedron verstand sofort, dass das Bewirten
von Gästen und das gemeinsame Kochen mit ihnen ein zen-
trales Thema in Giuseppes Leben ist. Deshalb plante sie den
meisten Platz im Wohnbereich für die Kochinsel, die Anrichten
und einen großformatigen Esstisch ein. Von seinem Platz am
Herd aus hat der passionierte Gastgeber das Erdgeschoss in sei-
ner gesamten Länge einschließlich des Außenbereichs im Blick.
Und erfreut sich jeden Tag aufs Neue an seiner Entscheidung für
dieses paradiesisch schöne Leben, umgeben von der herrlichen
Vegetation des ruhigen, fruchtbaren friaulischen Hinterlands.
SICHTSCHUTZ
Die zwei Meter hohe
Gartenmauer mit der
überdimensionalen
Hausnummer 12
soll neugierige Blicke
fernhalten
PASSION Die Buch-
staben im Gang zum
Schlafzimmer hat Giuseppe
Mangia in zehn Jahren
zusammengetragen
LICHTBLICKE Die
ehemalige Scheune wurde
zur Orangerie und durch
eine Glasfront optisch geöff-
net. „Osorom“-Sitzobjekte
von Moroso (über connox.
de) und aus verlassenen
Villen stammende Steinva-
sen setzen stilvolle Akzente
RUHEZONE Auf
Stegen und Plattformen
aus alten Eichenbohlen
lässt es sich entspannt
durch den Meditations-
garten flanieren. Ein
Relax-Paradies – auch
für Giuseppes Hunde
GOOD NIGHTS
Im Schlafzimmer domi-
nieren Holz und helle
Töne. Die Deko ist selbst
gemacht. Das Doppelbett
wurde auf ein Podest ge-
setzt. Bettwäsche: Society
(über luxodo.com)
74 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
mitHERZ & SEELE
FOTOS: DAVIDE LOVATTI/ VEGA MG. TEXT: KURT G. STAPELFELDT
In einem alten italienischen Kloster vereint die
Architektin Benta Wiley WOHNEN & ARBEITEN unter einem Dach
DIESE SEITE: Beim Team-Lunch wird ein Arbeitstisch aus dem Studio zur Tafel und der Wandelgang des Klosters zum Speisesaal
LINKE SEITE: Benta Wileys Töchter relaxen mit einer Freundin im Wohnzimmer. Die Module für den Coffee Table hat Bentas Studio entworfen. Sofa: B&B Italia. China-Schrank: antik
76 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
Die elegante Farbspra-che und die Mischung aus Designmöbeln und Vintage-Stücken verbrei-ten Wohnzimmer-Gemüt-lichkeit in Bentas Studio. Naturstein-Tisch von Willy Rizzo. 70s-Lampe mit goldenen Blättern aus Frankreich. Weiße Hän-gelampe aus Seide: Blue Room Design
hause trägt meine ganz persönliche Handschrift, aber in beiden,
Büro und Wohnung, herrscht eine große stilistische Vielfalt. Ich
würde sagen, oben habe ich mehr auf asiatischen Minimalismus
gesetzt und unten mehr auf französischen Landhausstil – das ist
einfach das Quäntchen Ambivalenz, das in uns allen steckt.“
Das obere Stockwerk beherbergt die Hausherrin, ihre zwei Töch-
ter und deren Nanny. Gestalterisch folgt es tatsächlich einer eher
rationalen, schlichten Linie. Die dominierende Farbe ist Weiß,
ergänzt durch natürliche Blau-, Grau- und Erdtöne. An allen
Wänden hängen Kunstwerke, die Benta zusammen mit ihrem
Geschäftspartner und Berater Gheppe Bigi Jotti, einem angese-
henen Antiquitätenexperten, ausgewählt hat. „Vieles, was ich in
der Wohnung gemacht habe, war ein Experiment. Wenn man
den Kunden beweisen will, dass etwas funktioniert, gibt es kaum
etwas Besseres, als es in seinen eigenen vier Wänden umzusetzen“,
meint sie. Ein Beispiel für ihre Innovationslust ist der glänzende,
weiße Laminatboden in einem Korridor, der unbedingt mehr
Helligkeit brauchte. „In der Wohnung und im Studio findet sich
so mancher Prototyp von Sachen, die ich designt habe oder die
wir für Projekte entwickelt haben“, sagt Benta. „Und dann gibt es
noch die Vintage-Stücke, die Gheppe mir gegeben hat. Etwa den
lombardischen Betthimmel aus dem 17. Jahrhundert. Wir haben
die Seide entfernt, ihn mit Vorhängen aus Sackleinen aufgepeppt
und in der Mitte eine Glühbirne montiert. Das Teil war praktisch
unverkäuflich, aber wir haben es gerettet.“
Benta Wiley ist eine Frau mit Visionen. Ihren Beruf als Architek-
tin und Designerin übt sie bereits mit großem Erfolg aus. Aber
sie will mehr. Auch ihr neuestes Baby, die Agentur The Italian
Corner, treibt sie mit ansteckender Energie voran. Ein Team aus
Experten vermittelt Kunden in aller Welt Design, Interior-Style
und Kunst aus Italien. Der Service reicht von der Abwicklung
umfassender Einrichtungsprojekte bis zum Aufbau einer Kunst-
sammlung. Auch bei dieser neuen Aufgabe hilft Benta der multi-
kulturelle Hintergrund. Ihre australische „Alles geht“-Mentalität
kombiniert sie mit italienischen Handwerkstraditionen. Dazu
kommen ein sicherer Blick für Qualität und das perfekte Detail
und ihre große Freude an ironischen Stilbrüchen. Ganz wie bei
der Gestaltung ihrer Wohnung und des Studios.
für viele Menschen aus der ganzen Welt ist Ita-
lien ein Land, in dem man mindestens einmal
im Leben gewesen sein muss. Viele, die da
waren, kehren immer wieder dorthin zurück,
und viele verlassen es nie wieder. Italien geht
einem unter die Haut und verändert einen.
So erlebte es auch Benta Wiley aus Brisbane.
Die Australierin kam nach Mailand, um dort
an der Technischen Universität Architektur zu
studieren. Sie ist in Italien geblieben. Aller-
dings nicht in der smoggeplagten, hektischen Mode-Metropole.
Sie ist nach Reggio Emilia umgezogen, wo das Leben ein bisschen
entspannter und „süßer“ ist. „Ich mag diese Stadt sehr“, sagt die
Wahl-Italienerin. „Außerdem liegt sie relativ nah bei Bologna,
Rom und Mailand, was strategisch günstig für meine Arbeit ist.
Mein Creative Director sitzt in Mailand, und ich habe Mitarbei-
ter in der ganzen Welt. Toll ist auch, dass ich in zwei Stunden in
den Bergen bin, wenn mich die Lust aufs Skifahren packt.“
Bentas Wohnung und Studio befinden sich im Herzen der Alt-
stadt von Reggio Emilia, in einem ehemaligen Kloster aus dem
16. Jahrhundert. Die insgesamt 240 Quadratmeter verteilen sich
auf zwei Etagen: Das Atelier BW Architects belegt das Erdge-
schoss, die Wohnung liegt im dritten Stock. „Mein Studio fühlt
sich an wie ein Zuhause“, erzählt die Architektin und Designerin.
„Es gibt einen großen Konferenzraum, aber auch eine richtige
Küche und ein Esszimmer, in dem wir oft zusammensitzen.“ Die
gesellige Atmosphäre, die sie hier geschaffen hat, prägt auch die
Arbeitsweise im Studio. „Es hört sich vielleicht platt an, aber bei
uns herrscht ein richtiges Workshop-Feeling“, sagt Benta. „Wir
zaubern aus den Resten der Dinnerparty vom Vorabend eine Mit-
tagsmahlzeit, und hinterher entwerfen wir am Esstisch ein Modell
für ein aktuelles Bauvorhaben.“ Das Atelier verantwortet Archi-
tektur- und Interior-Design-Projekte in Italien, arbeitet aber auch
international. Vor allem in Asien, wo Benta als Kind eine Wei-
le gelebt hat. Daher stamme wohl ihre Affinität zur asiatischen
Kultur und dem dortigen Stilverständnis, meint sie. Ihre multi-
kulturelle Prägung schlägt bei ihrer Arbeit immer wieder durch.
Vor allem die australische Haltung des „Alles ist möglich“, dieses
typische „Man sollte es wenigstens versucht haben …“.
Stilistisch unterscheiden sich Bentas Arbeits- und Wohnräume
stark. Obwohl beide warm und gemütlich sind, repräsentieren
sie verschiedene Seiten ihrer Persönlichkeit. Sie selbst meint: „Ich
finde nicht, dass ich einen bestimmten, festgelegten Stil habe,
obwohl einige Leute das möglicherweise anders sehen. Mein Zu-
78 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
RECHTE SEITE OBEN: Der Flur wirkt durch den glänzenden weißen Boden hell und lebendig. Die antike Holztruhe und die modernen Deko-Elemente ergeben ein harmonisches Gesamtbild. Lampe: Flos. UNTEN: In der Küche des Studios bereitet Benta Mahlzeiten für das Team zu. Der Vintage-Metzgertisch, Retro-Design und warme Farben sorgen für rusti-kalen Charme. Der Teppich ist aus Leder gewebt. Kühlschrank: Smeg
„Vieles von dem, was
ich in meiner
Wohnung realisiert
habe, war ein
Experiment.“
80 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
Die Architektin (r.) mit ihrer Freun-
din, Teppich-Designerin Mariella
Ienna. Im Kinderzimmer hat Benta
das „Bookworm“-Regal von Kartell
als Stofftier-Behausung neu inter-
pretiert. Den barocken, goldenen
Betthimmel im Schlafzimmer hat sie
mit Vorhängen aus Sackleinen und
einer Glühbirne modernisiert. Die
Tierköpfe aus weißer Keramik bilden
einen amüsanten Kontrast
„Ich habe keinen
bestimmten Style. In
meiner Wohnung
herrscht stilistische
Vielfalt.“
Blaue Wände schaffen eine ruhige, kreative
Atmosphäre im Studio. Zu eigenen Entwür-
fen wie den quadratischen, mit gemus-
tertem Stoff bezogenen Poufs kombiniert
Benta Design-Klassiker wie den Philippe-
Starck-Stuhl und Vintage-Elemente wie die
französischen Lampen (o).Vor der grauen
Wand kommen der antike Landhaustisch
mit der Marmorplatte und die hellen Stühle
optimal zur Geltung. Die Keramiksamm-
lung im Regal hat Benta auf Reisen und
Flohmärkten zusammengetragen, die 70s-
Lampen sind von Castiglione (l.)
OFFEN FÜR ALLE(S)
Das Entree ist weit mehr als ein funktioneller Durchgangsort.
Es ist wie eine ERSTE UMARMUNG beim Nachhausekommen
und Begrüßen der Gäste. Schön und clever gestaltet, lässt
sich selbst der kleinste Flur zum Wohnraum erweitern
ENTREE
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Mai 2015 ∙ MADAME LIVING∙ 83
HARMONIE IN Grau UND WeißWILLKOMMEN! 1 Elegante Glaskonsole „Penrose“
von Tonelli, um 2200 Euro 2 Daybed
bzw. Sitzbank von Menu, um 1650
Euro 3 Kleines Sofa mit Lederbezug:
„Tautou“ von Meridiani, Preis auf
Anfrage 4 Mit Ornamenten verzierte
Spiegelfront: Kommode „Gray 63“
von Gervasoni, um 2250 Euro
POLSTERSESSEL „653“
VON ROLF BENZ, UM 500 EURO
WANDUHR „PENDULUM
CLOCK“ VON MINIFORMS, UM 200 EURO
PERFEKT ÜBER
EINEM SIDE-
BOARD: SPIEGEL
„CIRCLE“ VON
DEKNUDT, UM
740 EURO
HOCKERBANK
„LEATHER TRIPLE
STOOL“ VON H FURNITURE, UM 1100 EURO
SCHIRM-
STÄNDER AUS
METALL, VON
SELETTI,UM 80 EURO
GARDEROBE
„EDA“ VON
ARKETIPO, AUS
KERAMIK UND
METALL, UM 1100
EURO
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84 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
GESCHWUNGEN:
BUCHENHOLZ-
GARDEROBE
„TWIST“ VON
HORM, UM 320
EURO
UNKONVENTIONELLE
GARDEROBE VON
ENO STUDIO, UM
150 EURO
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thema Ihres Wohnstils signalisiert wird? Wenn Sie etwa kräftige
Farben wie Pink oder Maigrün lieben, so kann bereits hier eine
Wand den Ton angeben, der im angrenzenden Raum wieder auf-
taucht. Sammeln Sie Vintage-Möbel aus den Fifties, könnten Sie
zum Beispiel eine zierliche Kommode aufstellen, in der Hand-
schuhe und Mützen diskret verstaut sind und die gleichzeitig
mit Accessoires wie Vasen oder Dosen geschmückt werden kann.
Auch Lieblingsstücke machen sich als Empfangskomitee gut: ein
großformatig aufgezogenes Foto vom letzten Toskana-Urlaub,
eine Jugendstilleuchte vom Pariser Flohmarkt ... Und selbst bei der
praktischen Möblierung und Gestaltung sind persönliche Akzente
wunderbare Hingucker: Ein ovaler antiker Spiegel mit feiner Pati-
na erfüllt seinen Zweck genauso wie ein neues Serienmöbel, sieht
aber wesentlich origineller aus, eine Polsterbank aus Samt oder ein
hübscher Cocktailsessel dient nicht nur als Sitzmöbel, sondern
auch als (Kurzzeit-)Ablagefl äche für Taschen, Jacken, Schals. Die
Botschaft? In diesem Haus herrscht das pralle Leben!
1
beim Betreten einer Diele
nimmt man als Besucher
zunächst die Gesamtatmo-
sphäre wahr. Dieser erste
Eindruck setzt sich aus mar-
kanten Einzelheiten zusam-
men: Das kann eine unge-
wöhnlich gemusterte Tapete
sein, ein hübscher farbiger
Kronleuchter, ein Gardero-
benständer aus Messing in Form eines Baums oder die klassische
Schwarz-Weiß-Geometrie des Fliesenbodens. Und vielleicht sind
es auch weniger positive Eindrücke wie ein Schuh-Chaos oder
ein Sammelsurium aus zusammengewürfelten Möbeln. Ganz
gleich, wie groß Ihr Entree ist: Schenken Sie diesem Raum die
Aufmerksamkeit, die er als Visitenkarte Ihres Zuhauses verdient.
Wie wäre es mit einem tollen Blickfang, mit dem ein Grund-
Lieblingsstücke ZAUBERN ATMOSPHÄRE
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 85
FREIRAUM 1 Das Sideboard im
Retro-Stil gibt es in
Eiche, Wenge oder
Nussbaum, von Case, ab 1900 Euro 2 Multi-
funktionaler Gardero-
benständer „Plateau“
von Punt, ab 920 Euro
3 Platzsparend: Klapp-
sekretär „Nubo“
von Ligne Roset, um
1400 Euro
ENTREE
„MY GRAND-
DAUGHTERS
CABINET“ VON
GÄRSNÄS, PREIS AUF
ANFRAGE
„SUNFLOWER
CLOCK“ VON VITRA, UM
920 EURO
GEPOLSTERTE LEDERBANK
„PANCA“ VON BAXTER, PREIS AUF ANFRAGE
HINTER DEM SPIEGEL VER-
BIRGT SICH EIN SCHLÜSSEL-
SCHRANK: „EGG“ VON RIZZ, AB 260 EURO
ZEITSCHRIFTENREGAL
„SLOPE“ VON KARL AN-DERSSON, AB 350 EURO
DEKORATIVER
KLEIDERSTÄN-
DER AUS MATTEM
MESSING, VON
DRIADE, UM
1300 EURO
BEISTELLTISCH IN FORM EINER HALB-
KUGEL: „BONGO“ MIT MESSING-
PLATTE, VON MERIDIANI, PREIS
AUF ANFRAGE
3
2
86 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
FO
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Alb
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)
��*(6&+,&.7�9(567$87�Mäntel und Schuhe verschwin-den am besten hinter einer maßgefertigten Schiebetür-wand, Mützen und Schals in Schubladen oder dekora-tiven Schachteln. Für gerade abgelegte Kleider macht sich ein frei stehender Garderobenständer gut, möglichst in- teressant geformt und nie ganz zugehängt.
��0(+5�:2+15$80�Vermeiden Sie es, den Eingang zum bloßen Abstellplatz oder Durchgangszimmer zu ma-
chen. Werten Sie den vorhandenen Raum möglichst auf: Mit einem Buchregal wird er zu einer Mini-Bibliothek, mit einer zierlichen Sitzgruppe und ein paar Pflanzen zum Wintergarten, und mit einem Klappsekretär an der Wand können Sie einen kleinen Arbeitsplatz gewinnen.
��237,6&+�(5:(,7(51�Ein einheitlicher Bodenbelag, der auch in angrenzenden Räumen vorkommt, vergrößert das Entree. Unterschiedliche Farben oder Spiegel an ein-zelnen Wänden dagegen lassen lange, schmale Flure größer erscheinen. Eine im selben Ton wie die Wände gestrichene Eingangstür schafft harmonische Geschlossenheit.
��,16�5(&+7(�/,&+7�*(5h&.7�Viele kleine, in eine dunkle Zimmerdecke eingelassene Lichtspots leuchten den Raum gleichmäßig aus und wirken wie ein Sternenhim-mel. Wandleuchten beidseitig neben Spiegeln sorgen für sanften Lichtschimmer, mit dimmbaren Deckenflutern lassen sich Lichtinseln schaffen oder Einzelmöbel betonen.
VITRINE „MONOCY-
LINDRE“ IN KNALLIGEM
ROT VON TOLIX, AB
3000 EURO
AUS INDIVIDUELL
STAPELBAREN TEILEN:
HOLZGARDEROBE
„KLODS HANS“ VON
GLIMAKRA, AB 610 EURO
MIT SAMT BEZOGEN:
HOCKER „EVERGREEN“ VON
ERCOL, UM 530 EURO
GIBT’S IN VIELEN FARBEN: KLEIDERBÜ-
GEL „HANG ON“ VON NORMANN COPENHAGEN, 10ER-SET UM 80 EURO
1
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TIPPS & TRICKS
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 87
ENTREE
BUNTE Einzelstücke SETZEN AKZENTE
IM FOKUS 1 Garderobe „Metro“ um 400
Euro, Spiegel „Max“ um 130 Euro,
Hocker „Hexagon“ um 170 Euro,
alles von BoConcept 2 Hut-Tisch-
lampe „Jeeves“ von Jake Phipps, um 370 Euro 3 Spiegel „The
Adnet Circulaire“ von Gubi, ab
940 Euro 4 „Talitha Cabinet“ um
2150 Euro, Stuhl „Maxime“ um
1300 Euro, beides Jonathan Adler
GARDEROBE UND GLEICHZEITIG
RAUMTEILER: „APPAREL“ VON
VERA & KYTE, UM 1450 EURO
HOLZGARDE-
ROBE „SIM“
VON TAKE HOME DE-SIGN, AB
125 EURO
MUNDGEBLASENE
GLASHAKEN VON
PETITE FRI-TURE, AB
45 EURO
FÜR SCHÄTZE: LIMITIERTER DESIGNERSCHRANK „GLOBE“ MIT
DREHBAREM GLOBUS, VON GUFRAM, UM 8900 EURO
WANDLAMPE „BIG BANG“ AUS
KUNSTSTOFF, VON FOSCARINI,
UM 530 EURO
3
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MADAME Verlag GmbH Ë�-FPOSPETUS�����Ë�������.²ODIFO�
5FM���������� �����'BY��������� �� ����&�.BJM�NBJMCPY@NBEBNF�EF�
Verleger Christian Medweth
Chefredakteurin Petra Winter
Stellvertretende Heike HaagChefredakteurin
Art Director Kathrin Wirtz
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Design Christiane Wirthensohn (Ltg.) Bildredaktion Volkmar Gerber/GerberMedia (Ltg.frei), Nadia Gasmi (frei), Simone Hoffmann, Oliver Pauli (frei), Nina Saller (frei)
Grafik Nilson Luiz Cândido de Souza, Vivien Fast, Anna Piro-Lauble (frei), Theresa Schuardt (frei)
Assistentin Brigitte Nennhuberder Chefredaktion
Freie Mitarbeiter Alexandra Berger, Larissa Brachvogel, Laura Thiesbrummel Schlussredaktion Schlussredaktion.de GmbH, Frankfurt am Main Verantwortlich Petra Winterfür Redaktion
Korrespondenten:
Paris Eva Müller-May 22, rue d’Alleray, 75015 Paris Tel. 01 45 33 39 51
Mailand Barbara Granetzny-Görtz Via Camillo Hajech 19 20129 Mailand, Tel. 02/71 68 52 Anzeigenvermarktung BM Brand Media GmbH
Sprecherin der Helma SpiekerGeschäftsführung Geschäftsleitung Alexander KratzSales Verantwortlich Tanja Schraderfür Anzeigen Director Brand Management
Anzeigenleitung Dorina Geilenkirchen Senior Brand Manager
Marketing Sabine Quante
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Verlagsleiterin Franziska von Alvensleben
Geschäftsführung Marie-Christine Dreyfus, Alexander Kratz
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Media & Service International
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ÖSTERREICH
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K.media
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(�0DLO�GDYLG�FDVWHOOR#NPHGLDQHW�HV
k������I¾U�DOOH�%HLWU¦JH�EHL�0$'$0(�9HUODJ�*PE+
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0$'$0(�HUVFKHLQW�PRQDWOLFK�LP�0$'$0(�9HUODJ�*PE+��/HRQURGVWU������������0¾QFKHQ��Nachdruck��DXFK�DXV]XJV�weise, nicht gestattet. Für unaufgefordert eingesandtes Redaktionsmaterial übernimmt der Verlag keine Gewähr.
MADAME Vertrieb Einzelverkauf: %39�0HGLHQ�9HUWULHE�*PE+��&R��.*��5¸PHUVWU������������5KHLQIHOGHQ�����������������������������*HVFK¦IWVVWHOOH�0¾QFKHQ��/HRQURGVWU������������0¾QFKHQ��ZZZ�ESY�PHGLHQ�FRP�Herstellung: Viktoria Masri (Ltg.), Jochen Schulz. Litho:�0;0�'LJLWDO�6HUYLFH�*PE+��$OSHQVWUD¡H���D��������0¾QFKHQ��Druck:�55�'RQQHOOH\�*OREDO�3ULQW�6ROXWLRQV�XO��2EU��0RGOLQD������������.UDNDX��3ROHQ�Datenschutz:�'LH�7HLOQDKPHEHGLQJXQJHQ�I¾U�0$'$0(�*HZLQQVSLHOH�ZLH�DXFK�GLH�'DWHQVFKXW]EHGLQJXQJHQ�ILQGHQ�6LH�LP�,Q�WHUQHW�XQWHU�ZZZ�PDGDPH�GH�GDWHQVFKXW]�KWPO
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LIVING
88 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
Mai 2015 ∙ MADAME LIVING ∙ 89
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90 ∙ MADAME LIVING ∙ Mai 2015
er hat einen Job, um
den ihn wohl man-
cher beneidet: Clovis
Taittinger ist „Cham-
pagner-Botschafter“ des traditionellen Fa-
milienunternehmens und renommierten
Champagnerhauses Taittinger in Reims. Als
Leiter der Exportabteilung bereist er die ganze Welt. Charme und
Lebenslust sind beim ältesten Taittinger-Sohn jedoch nicht nur
Business-Attitüde: Er lebt in Paris, ist ein geistreicher, weltoff ener
Mensch, der den Esprit des prickelnden Edeltropfens überzeu-
gend verkörpert – ein Experte, wenn es um stilvolles Feiern geht.
MADAME: Was macht eine gelungene Gästemischung aus?
CLOVIS TAITTINGER: Laden Sie nur Leute ein, die Sie und Ihr(e)
Partner(in) auch wirklich mögen. Ich persönlich bevorzuge
unkomplizierte Gäste – Menschen, die ein großes Talent zum
Glücklichsein und Feiern haben.
MADAME: Was gehört für Sie zur perfekten Planung?
AT HOME
CHRISTIANE WIRTHENSOHN
Eine private Party ist für
mich ein erfreuliches ge-
sellschaftliches Ereignis,
keine Pfl icht. Servieren
Sie erstklassigen Cham-
pagner und Wein und
einfache, aber glücklich machende
Speisen, bloß nichts zu Gesetztes!
Die Leute sollen sich ihr Brot selbst
abschneiden, auch bei Tisch rau-
chen und so viel trinken können,
wie sie Lust haben.
MADAME: Was halten Sie von einem
bestimmten Motto für eine Party?
CLOVIS TAITTINGER: Meine Frau
und ich bevorzugen improvisierte
Einladungen. Wir besuchen und
veranstalten keine „Motto“-Partys.
Die besten Feste sind für uns die,
wo nicht etwas Bestimmtes gefei-
ert wird, sondern der Anlass ein-
fach die Freude ist, mit bestimmten
Menschen zusammen zu sein. Das
Drumherum stimmen wir jeweils
so ab, dass unsere Gäste sich wohlfühlen
und gern wiederkommen.
MADAME: Wie wichtig sind der passende
Rahmen und das, was man serviert?
CLOVIS TAITTINGER: Gedämpfte Beleuch-
tung und dezente Musik schaff en eine an-
genehme Atmosphäre. Für lange Vorbe-
reitung habe ich keine Zeit, deshalb gibt
es immer das Gleiche, Bewährte – aber
vom Feinsten: Räucherlachs, Lachsrogen
mit Blinis und Taramas, ein paar gute
Käse sorten. Jeder kennt das, alle lieben
es. Von Sitzordnungen und Formalitäten halte ich nichts. Ich
selbst setze mich ja auch am liebsten neben hübsche Frauen ...
MADAME: Was war für Sie das größte Desaster bei einer Party?
CLOVIS TAITTINGER: Es gab nicht genügend zu trinken, Getränke
und Musik waren schlecht, die Nachbarn haben sich beschwert.
Der Hauptfehler, den man begehen kann, ist ein Mangel an
Qualität in dem, was man als Gastgeber anbietet.
MADAME: Was ist für Sie der vollkommene Champagner-Moment?
CLOVIS TAITTINGER: Ganz am Anfang, wenn man durstig ist und
die Flaschen geöff net werden. Wenn die Perlen im Glas empor-
steigen – das ist immer wieder magisch! Aber auch beim Aus-
klingen des Abends den letzten Tropfen zu genießen. Das kann
einen in Liebeslaune versetzen oder zu etwas anderem, völlig
Verrücktem verführen.
PRICKELND! 1 CLOVIS TAITTINGER
2 ZUM EDLEN TROPFEN
RÄUCHERLACHS (HIER
VON DALLMAYR) 3 PER-
LENDER TRINKGENUSS
4 DAS STAMMHAUS VON
TAITTINGER BEI REIMS
2
4
3
1
HAPPY HOURSCLOVIS TAITTINGER aus dem
gleichnamigen französischen
Champagnerhaus versteht
es, aus Partys Wohlfühl-Events
für seine Gäste zu machen
ALEXANDER-BRETZ-STRASSE 2 · D -55457 GENS INGEN · TEL. 06727-895 - 0 · CULTSOFA@ BRETZ.DE | FL AGSHIPS : ST ILWERK BERLIN | HOHE STR.1 DORTMUND | ST ILWERK DÜSSELDORF | SCHÄFERGASSE 33 FRANKFURT | ST ILWERK FISCHMARK T HAMBURG | HOHENSTAUFENRING 62 KÖLN | REUDNITZER STR. 1 LEIPZ IG | Q3, 5 MANNHEIM | HOHENZOLLERN 10 0 MÜNCHEN | HALLPL ATZ 37 NÜRNBERG | KÖNIGSTRASSE 26 STUT TGART | ST ILWERK WIEN | OHLINDA.BRETZ .COM
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COSMOPOLITAN BLUE ORCHID ��������������� P ����������W�����E�.
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