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www.wheelies.de seit 1998 Mai 06 KOSTENLOS · KOSTENLOS · KOSTENLOS Achtung: Wheelies-Messe Gunzenhausen erst Februar 2007 Wheelies-Sicherheitstraining in Schwäbisch Hall am 28. Mai 2006 Reise: Bayerischer Wald Test: Moto Guzzi Griso 1100 Vergleich Benelli TNT 1130 / BMW K1200 R / Triumph Speed Triple Vergleich: Benelli TNT 1130 / BMW K1200 R / Triumph Speed Triple Moto Guzzi Griso 1100

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www.wheelies.de

seit 1998Mai 06

K O S T E N L O S · K O S T E N L O S · K O S T E N L O S

Achtung: Wheelies-Messe Gunzenhausen erst Februar 2007Wheelies-Sicherheitstraining in Schwäbisch Hall am 28. Mai 2006

Reise:Bayerischer Wald

Test:Moto Guzzi Griso 1100Vergleich Benelli TNT 1130 / BMW K1200 R / Triumph Speed Triple

Vergleich:Benelli TNT 1130 / BMW K1200 R / Triumph Speed Triple

Moto Guzzi Griso 1100

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Impressum

Herausgeber:Regio-Verlag, Schwäbisch HallAm Kühnbach 2774523 Schwäbisch HallTel. (0791) 53864Fax (0791) 959243Mobil: 0171/6019577eMail: [email protected]

Redaktion/Produktion:Eberhard Hermann (EH)

Anzeigenannahme/-preisliste:Eberhard HermannTel. (0791) 53864eMail: [email protected]

Erscheinung:Monatlich - einmalig - unbezahlbarBaden Württemberg, Bayern,Süd-Hessen:an über 800 Auslagestellen!

Auflage: 25.000 Stück

Satz & Repro:Klaus MackÖhringer Straße 3074545 Michelfeld-Gnadental

Druck:Stürtz GmbH, Würzburg

Freie Mitarbeiter:Susanne Bayer, Ralf Kistner, Marc Noll,Jürgen Hägele (Präsi), „David Longstroke“Robert Scheu, Günther Hägele

Sportfotograf:Reinhold Trescher

Termine und Veranstaltungen:Unter Angabe von Ort, Zeit und Datumwerden kostenlos Veranstaltungen ver-öffentlicht. An Pressematerial IhrerVeranstaltung sind wir interessiert.

Für die Richtigkeit von eingesandtemPressematerial wird keine Gewähr über-nommen. Nachdruck, auch nur auszugs-weise, gerne gesehen, aber bitte nur mitder Genehmigung des Verlags. Haftungder Redaktion bei fehlerhaften Anzeigenmax. nur in Höhe des Anzeigenpreises

Druckfehler unter Vorbehalt.

Vom Verlag angefertigte Anzeigen sindurheberrechtlich geschützt und dürfenausschließlich nur mit Genehmigung fürandere Zwecke verwendet werden.

Titelbild:Reinhold Trescher

Ja, wo fahren (waren) sie denn, die Osterbiker?

Als ich jetzt an den Osterfeiertagen auf der Suche nach schönem trockenen Bikerwet-ter rund um den Gardasee kurvte, war ich sehr erstaunt, dass im Gegensatz zu frühe-ren Jahren tote Hose, zumindest was deutsche Biker anbetrifft, herrschte. Ich fandwirklich angenehmes Bikerwetter vor. Die Straßen waren teilweise zwar noch etwasrustikal auf Grund des langen Winters, aber überwiegend trocken und die Kurvenwaren, wie seit Jahren, noch immer dieselben Spaßbringer. Ganz vereinzelt tauchtendoch ein paar wenige Biker mit dem deutschen Kuchenblech auf. Schade eigentlich.Hohe Spritpreise, die man mit einem Tankschlenker hoch nach Samnaun auf der An-fahrt zum Reschenpass doch zumindest für einen Teil der Strecke ganz beträchtlichsenken konnte (94 Cent für Super Plus), waren vielleicht ein stichhaltiges Gegenargu-ment oder war es das bescheidene demotivierende Winterwetter bei uns? Na, eskommt ja Pfingsten und dann geht’s bestimmt rund um den Lago di Garda, ob’s aberdann Spaß macht, wenn Bikerheerscharen um jede Kurve feilen, als gäbe es außerdieser einen Kurve keine mehr, möchte ich jedem selbst überlassen. Ich fand’s jeden-falls Klasse, dass ich nicht im Rudelzwang unterwegs sein musste und kann jedem Bi-ker nur empfehlen, sich auch oder gerade an Ostern als Einfahrziel oder Saisonauftakt die Gegend rund um den Gardasee aus-zusuchen.

Ja, wo fahren denn eigentlich, die ganzen Bikerinnen?

Stimmt es, dass sich viele Bikerinnen beim Fahren in Männergruppen nicht wohl fühlen, weil sie sich von dem oft übermäßigflotten Fahrstiel von uns Männern überfordert fühlen oder aber keinen Sinn darin sehen? Ich habe schon des Öfteren selbstbeobachten können oder müssen, wie manche Superbiker meinen, den Frauen zeigen zu müssen, wie Man(n) richtig durch dieGegend pfeift. Eines ist ganz sicher, die Frauen fahren nicht schlechter als wir Männer und mancher Biker kann durchaus vonBikerinnen lernen, wie Man(n) eine saubere Linie fährt! Und da sollte keinem Biker eine Zacke aus seiner Krone brechen, wenner das auch anerkennend dieser Bikerin sagt! Da ich voll bei den Reisevorbereitungen für 2007 bin und derzeit, wie schon an-gekündigt, Sardinien auf Wheelies-Reisetauglichkeit erkunde, würde mich interessieren, ob Interesse an speziellen Bikerin-nen-Touren oder Reisen besteht. Sicher haben Frauen andere Motorrad-Reisevorstellungen, was Tourenlänge, Reiseziele, Ge-schwindigkeit, etc. anbelangt. Wenn ich diese Vorstellungen weiß, kann ich vielleicht für 2007 eine solche Bikerinnen-Tourvorbereiten. Also einfach eine E-Mail an [email protected] mit euren Vorschlägen und Vorstellungen schicken.

WHEELIES-Messe Gunzenhausen: NEUER TERMIN ist der 10. und 11.02.2007

Auf Grund des diesjährigen ewigen Winters habe ich mich mit den Händlern der Altmühl- und Brombachseeregion verstän-digt, die für den 20. und 21.05.2006 vorgesehene WHEELIES-Motorrad-Messe auf den 10. und 11.02.2007 in der TennishalleGunzenhausen zu verschieben. Für viele Händler, die ihr Kommen zugesagt hatten, ist jetzt der Verkauf absolut vorrangig, we-niger die Präsentation. Dafür habe ich vollstes Verständnis!

28.05. WHEELIES-Sicherheitstraining in SHA nicht vergessen. Es sind noch Plätze frei! Also sofort anmelden, denn beim Sicher-heitstraining gibt’s keine Könner oder Anfänger, wir haben’s alle nötig und hoffen, unser dann erworbenes Können nieeinsetzen zu müssen. Die Schule war zwar immer kostenlos, aber für so manchen umsonst, deshalb kostet das WHEE-LIES-Sicherheitstraining 30 Euro und ist mit Sicherheit nicht umsonst!

Wir treffen uns bestimmt bald irgendwo!

Euer

EBBSEWHEELIES-Ausgabe JUNI gibt’s ab 02.06.2006

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Italy’s next TopmodelFahrbericht Moto Guzzi Griso 1100

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ch, was haben wir Deutschendoch mit schwer lösbaren Pro-

blemen zu kämpfen. Dabei stehtganz oben auf der Prioritätenskala:Wer hat es verdient, in den Model-Olymp einzuziehen und neben so er-lauchten „Weiber, die die nicht Weltbraucht“ mit Namen Klum, Evange-lista, Campbell, Schiffer oder Cora-chen-Schumacher über den Lauf-steg zu stolzieren oder die Silikon-Bällchen in irgendwelche Kameraszu halten und dabei möglichst not-geil-blöd zu grinsen. Gott sei Dankhaben wir ja unsere Heidi, die denmitfühlenden Fernsehzuschauernnach hartemAusscheidungsk(r)ampf mehrererKandidatinnen das zukünftige halb-verhungerte Vorzeigemodel derDeutschen präsentiert. Ein Tipp füralle, die wie ich die Schnauze gestri-chen voll haben vom verdummen-den Fernsehprogramm der Privat-sender mit Shows auf dem NiveauIntelligenzquotient „tote Katze“:Verbindet eure nächste Shopping-Tour mit einem Besuch beim MotoGuzzi-Händler eures Vertrauens.Dort seht ihr im Schaufenster einModel stehen, welches alle Hühnerauf den Laufstegen dieser Welt lo-cker in die Taschen stecken würde.Ob in Gelb, wie die Haare der Klum,Schwarz, weitaus tiefer als die Haut-farbe ihres Gatten Seal oder im klas-sischen Rot – mit der neuen Moto

Guzzi Griso zeigen uns einmal mehrdie Italiener, wie eine wirklicheSchönheit auszusehen hat!

Vor vier Jahren auf der Intermot inMünchen erntete die Griso als Stu-die bereits großen Applaus. Leiderwar zu befürchten, dass die Serien-verwirklichung aufgrund der damalsungewissen Zukunft der Traditions-marke scheitern würde oder dass,wie so oft, das Serienmodell vielvom Flair der Studie verlierenkönnte. Sämtliche Befürchtungenwaren unberechtigt, denn die Man-nen aus Mandello del Lario habenein Bike auf die Räder gestellt, wel-ches einem beim Anblick die Freu-dentränen angesichts des Designs indie Augen treibt.

Lang gestreckt und tief geduckt,muskulös und zeitlos klassisch.Diese Attribute fallen mir als erstesein, als mir Roland Däs, Moto Guzzi-Vertragshändler aus dem schwäbi-schen Birkenlohe und anerkannterTuner und Veredler der Zweirädervom Comer See, den Schlüssel fürsein Vorführmotorrad zum Testenübergibt. Den vielleicht einzigen op-tischen Makel hat er dabei schon

ausgemerzt: Die Riesentüte vonAuspuff auf der linken Seite wurdedurch ein formschönes Rohr derMarke BOS mit eingebauter Sound-Garantie ersetzt. Weitere Anregun-gen zur individuellen Gestaltung desBikes sind an einem weiteren Exem-plar im Showroom zu bewundern.Miniblinker, hochgezogene Doppel-rohranlage, veränderte Seitenteilesowie ein verkürztes Heck machendie Signora zum echten Sexsymbolauf zwei Rädern. Man(n) möchte denBlick kaum mehr davon abwenden.Ob der mit dem Erscheinen der bei-den Breva-Modelle von Moto Guzzieingeschlagene Weg in punkto erst-klassiger Qualität, Alltagstauglich-keit und moderner Technik auch mitder Griso konsequent weiter gegan-gen wird, werden die nun folgendenKilometer mit der „Black Beauty“zeigen.

Trotz aller notwendiger modernerFeatures, wie elektronischer Ein-spritzung, Doppelzündung oder ge-regeltem Katalysator, blieben dietraditionellen Guzzi-Werte durchden längs eingebauten 90-Grad-V-Motor mit Stoßstangensteuerung,Zweiventiltechnik sowie der Küh-

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Text: PräsiFotos: Präsi / Lukas Konietzny

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lung per Fahrtwind erhalten. Die Tra-dition setzt sich erfreulicherweiseauch beim Druck auf den Starter-knopf fort. Wie ein nasser Pudelschüttelt sich der Koloss von Motorund lässt das komplette Ross nebstReiter schon im Stand erbeben. Oh,wie können doch so kleine Dinge imMenschen große Emotionen entfa-chen!

Sitzen tut man auf der Griso so wiesie aussieht. Lässig-cool, ja irgend-wie fast machohaft. Leicht nachvorne gebeugt fallen die Hände aufden mächtig breiten Lenker – dieBeine sind auf ziemlich hoch undweit hinten angebrachten Rastenfast schon sportlich untergebracht.

Das Sitzmöbel unterstützt in seinerNeigung nach vorn diese Haltung.Die etwas harte Polsterung des Ge-stühls sollte nur notorische Fernrei-setouristen abschrecken. Allerdingsempfiehlt es sich bei längeren Tou-ren auf eine Sozia oder einen Soziuszu verzichten. Zu kurz ist die Aufla-gefläche für die meisten Allerwelts-popos um auf Urlaubsfahrten dieFreundschaft zwischen Pilot und Be-gleitung nicht zu gefährden.Kupplung ziehen – Verwunderungzeigen, dass diese auf einmal auchbei italienischen Bikes leichtgängigfunktionieren kann – 1. Gang einle-gen – wieder wundern, dass diesohne Geräusch von sich gehen kann– losfahren!

Ortsende Birkenlohe – der 6. Gangim sauber zu schaltenden Getriebeist schon drin. Schon knapp überLeerlaufdrehzahl schiebt die Fuhrevehement nach vorn. Spontan setztsie jeden Gasbefehl in Vortrieb um.Nicht das geringste Verschlucken,selbst beim Groove aus dem tiefstenDrehzahlkeller. Akustisch begleitetvon so einem brachialen Bollern ausder BOS-Tüte, welches allein schondie ganze Faszination eines V-2-An-triebs auf den Punkt bringt.

Ein beruhigendes Gefühl stellt sichbeim Fahren auch dadurch ein, dass

man durch die homogene Leis-tungsentfaltung das Gefährt ständigunter Kontrolle hat. Hektisch-nervö-ses Gezappel mit Bluthochdruck för-dernden Adrenalinschüben stelltsich auf der schönen Italienerin nieein. Was nicht heißen soll, dass manes auf ihr nicht mal richtig krachenlassen kann. Das Fahrwerk präsen-tiert sich in einem genialen Kompro-miss zwischen Sport und Alltag. DieFederelemente lassen sich kompletteinstellen. So werden wir „Ostalb-Biker“ auf unseren Straßen mit Gü-tesiegel „Tibetanischer Yak-Highway“ wohl eher die softere Va-riante der Marzocchi-Upside-Down-Gabel und des Sachs-Federbeinswählen, während die „Nürburgrin-gianer“ den härteren sportiven Be-reich bevorzugen werden. So oderso: Die Federelemente sind hervor-ragend aufeinander abgestimmt,bügeln Unebenheiten platt und bie-ten so einen famosen Fahrkomfort.Dabei legt der 240-Kilo-Brocken eineverblüffende Agilität an den Tag, dieman ihm aufgrund der technischenDaten und nach optischer Betrach-tung überhaupt nicht zutrauen wür-den. Der Abstand der Räder strecktsich auf gewaltige 2,26 Meter undlässt die Vermutung zu, das Teil fährtnur stur geradeaus. Mit Nichten! Derbreite Lenker unterstützt das präziseund handliche Einlenken. Ein leich-

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ter Druck bzw. Zug an den jeweiligenEnden und die Guzzi zieht präziseihre vom Piloten vorgegebene Bahn.Selbst Bremsmanöver in Schräg-lage quittiert die 1100er nicht mitübermäßigem Aufstellmoment.Vom massigen, als Einarmschwingeausgelegten Kardanantrieb sind kei-nerlei Einflüsse zu spüren. Dabei istdie Schräglagenfreiheit mehr als

ausreichend. Nur die Freizeit-Rossisdieser Welt werden in Linkskurvenden als erstes aufsetzende Seiten-ständer monieren. Mich hat die Agi-lität des Bikes echt begeistert. So et-was kannte ich bisher nur von weni-gen Naked-Bikes, wie einer DucatiMonster oder Triumph Speed Triple.Das Fahrgefühl des Hubraumgigan-ten im Sportlerdress, der YamahaMT-01, lässt sich mit dem der Grisovielleicht noch am Ehesten verglei-chen.

Auch die Stopper sind über jede Kri-tik erhaben. Feine Stahlflexleitun-gen sorgen für einen gut tastbarenDruckpunkt und gute Dosierbarkeit.Allerdings ist beherztes Zupackenangesagt, da die Anlage einiges anHandkraft verlangt. Aber schließlichwerden auf der Griso ja ganze Kerleoder taffe Weiber und keine Wick-Vaporub-Einreiber sitzen!

Die Kommandozentrale zeigt sichmit analogem Drehzahlmesser unddigitaler Tachoeinheit einschließlichBordcomputer mit allen ganz wichti-gen und weniger wichtigen Datenkomplett ausgestattet. Die ver-chromten Spiegel sorgen für freieSicht nach hinten an der eigenenOberarmmuskulatur ungestreift vor-bei.

Fazit: DAS Model für die Saison 2006ist gefunden. Und diesmal haben dieItaliener gezeigt, dass sie durchaus inder Lage sind, tolles Design mit her-vorragender Qualität zu kombinieren.Die Moto Guzzi Griso hat alles, wasdas Bikerherz höher schlagen lässt: ei-nen urigen Antrieb, der für ehrlichenstilvollen Charakter und coolste Sou-veränität steht. Dazu ein Fahrwerk,welches die Attribute quirlige Agilitätund präzise Handlichkeit verdient. DieVerarbeitung ist tadellos. Topp Lackie-rung, geringe Spaltmaße, sauber ver-legte Leitungen. Alles Dinge, die beiMoto Guzzi früher nicht selbstver-ständlich waren. Wer einmal unver-fälschten Fahrspaß in seiner reinstenForm auf einem Motorrad erlebenmöchte, wer daran glaubt, dass „EasyLivin’“ nicht nur ein Song von UriahHeep ist, sonder ein real existierendesLebensgefühl, der sollte beim nächs-ten schönen Frühlings- oder Som-mertag sofort den Weg zum Guzzi-Dealer einschlagen und einen Probe-ritt auf der Griso vereinbaren.

Möglicherweise werdet ihr dort etwaserfahren, was ihr schon aufgegebenhabt jemals zu erfahren! Ach so, wasspricht eigentlich gegen das Bike?Findet’s gefälligst selbst heraus. Ichkann euch da nicht helfen – mir fälltschlichtweg nichts ein!

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Daten und Messwerte:Motor:Bauart: Zweizylinder-Viertakt in V-Anordnung Hubraum: 1064 ccmLeistung: 88 PS bei 7600 U/min.Max. Drehmoment: 89 Nm bei 6400 U/min.

Fahrleistungen:Beschleunigung0 – 100 km/h 4,3 sek.0 – 150 km/h 8,2 sek.Durchzug50 – 100 km/h 4,2 sek.50 – 140 km/h 8,0 sek.Vmax 211 km/h

Gewicht:fahrfertig,voll getankt 240 kg

Tankinhalt 17,2 LiterVerbrauch 5,3 Liter (Super bleifrei /

Durchschnitt Landstraße)

Preis: 11.990 Euro

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Die aufmerksamen WHEELIE's-Le-ser sind im Bilde: Die COUNTRY RI-DER-Ausfahrt (5 Tage NaturparkFrankenwald) ist zu Ende und allemüssen wieder nach Hause.Denkste! Denn dazu ist das WetterAnfang September viel zu schön, sodass Jutta und ich die verbleibendeWoche von Mittwoch bis Samstagnutzen und eine Region in Deutsch-land besuchen wollen, auf die diedrei schwäbischen Hauptargumentebeim Speisen in einem Restaurant:GUT – VIEL – BILLIG auch zutreffen:den Bayerischen Wald. Gutes Essen– viel Natur – billig oder besser ge-sagt günstig zum „Urlauben“. Na-türlich bietet sich in diesem südöst-lichsten Zipfel Deutschlands aucheine Tagestour in den benachbartenBöhmerwald in Tschechien an. Doch

zuerst heißt es für uns: Moped sat-teln und abseits der mächtigenHighways gen Süden reiten!

Von Schwarzenbach am Wald gehtes über Helmbrechts nach Markt-schorgast und weiter nach Berneck,das Tor zum Naturpark Fichtelge-birge. LKW um LKW schiebt sich aufder gut ausgebauten B303 Richtungtschechische Grenze. Nachdem wirgenug Diesel inhaliert haben, biegenwir bei Bischofsgrün auf die wunder-schöne Landstraße zum über 1000Meter hohen Ochsenkopf ab. Fichtel-berg, Brand, Ebnath – allesamt idylli-sche Orte, die Häuser mit reichlichBlumenschmuck verziert. Auch ander Natur können wir uns bei herrli-chem Sonnenschein kaum satt se-hen. So wechselt ein Naturpark in

den anderen über: Steinwald – Hes-senreuther und Mantler Wald –Oberpfälzer Wald. Über die Klein-städte Vohenstrauss und Oberviech-tach erreichen wir bei Furth im Waldden kleinen Grenzübergang instschechische Vseruby. Von dortmöchten wir auf einer kleinen Ver-bindungsstraße entlang der deut-schen Grenze nach Nyrsko fahren.Der deutsche Grenzbeamte gibt be-reitwillig Auskunft über den Wegund warnt uns vor dem schlechtenFahrbahnbelag. In der Tat: Die Ne-benstraßen in unserem Nachbarlandsind wirklich der Kategorie „Mond-krater“ zuzuordnen. Die geringe Ver-kehrsdichte und die Schönheiten derLandschaft, vor allem entlang desNyrsko-Stausees entschädigen aller-dings für die Schlaglochpisten. Am

Bärwurz und BecherovkaDrei-Tagestour Bayerischer Wald / Böhmerwald

Text: PräsiFotos: Präsi / Jutta Hägele

Einfahrt zum Nationalpark

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GrenzübergangZelezna Rudawechseln wir,vorbei an buntenKugeln, Ramsch-klamotten und Gartenzwergen miteinem oder zwei Zipfeln, die auf den„Vietnamesen-Märkten“ feilgebotenwerden, wieder ins deutsche Baye-risch-Eisenstein über. Der geteilteGrenzbahnhof steht als mahnendesZeitdokument für die Vergangenheit,als eine Reise von West nach Ost mitviel Aufwand und Ärger möglichwar, andersherum aber nicht gestat-tet wurde.

Die Fahrt zum Großen Arber, mit1456 Metern der höchste Berg imBayerischen Wald, und zum GroßenArbersee bereitet angesichts der tol-

len kurvenreichen Straßenfüh-rung uneingeschränktes Vergnügen.Voller Freude lasse ich meine engli-sche Raubkatze von einer Kurve indie andere springen. Jutta klebt mirmit ihrer wendigen Pegaso Stradaaber stets am Hinterrad. Selbst imRückspiegel ist ihr Grinsen unter demHelm auszumachen. Über Boden-mais und Zwiesel kommen wir nachSpiegelau, wo wir uns eine Besichti-gung der berühmten Nachtmann-Bleikristallwerke nicht entgehen las-sen. Glas so weit das Auge reicht. Ir-gendwie komme ich mir mit meinenMotorradklamotten und dem Helm inder Hand wie ein Elefant im Porzel-lanladen vor: Eine ungeschickte Be-

wegung und Präsi’s Haftpflichtversi-cherung steht vor dem Konkurs!

In Rosenau bei Grafenau beziehenwir beim „Postwirt“ unser Quartier.Es ist eines von sechs Häusern des„Waidla-Wirte“-Verbundes – motor-radfreundliche Hotels im Bayeri-schen Wald mit Sonderarrange-ments für Biker mit ausgearbeitetenTourenvorschlägen und Gutscheinenfür die unterschiedlichsten Sehens-würdigkeiten in der Umgebung(www.hotel-postwirt.de oderwww.waidla-wirt.de).

Nach über 300 Kilometern auf kleinenaber herrlichen Nebenstraßen ha-

Cesky Krumlor - die PerleBöhmens

Rozmberg am Moldaustausee

Blick vom Lusen auf denBayerischen Wald

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ben wir unsden leckereng e g r i l l t e nStockfisch beim„Postwirt“ und ein zünftiges bayeri-sches „Helles“ redlich verdient.

Sumava ist der tschechische Namefür den Böhmerwald. Im Jahr 1991erhielt das größte zusammen hän-gende Waldgebiet Europas den Sta-tus eines Nationalparks und stehtseit dieser Zeit unter dem Patronatder UNESCO. Mit fast 70.000 ha istder Sumava-Nadorni-Park, so seintschechischer Name, immerhinneun Mal größer als sein deutscherNachbar, der Nationalpark Bayeri-scher Wald.

Heute haben wir uns den Grenzüber-gang Philippsreut ausgesucht. Derdeutsche Beamte nimmt seine Auf-gabe mit der Kontrolle der Pässesehr genau. Auch der Zustand derReifen und Fahrzeugzulassung wirdpeinlichst kontrolliert. Hab’ ich gar

nichts dagegen –nur, muss man dabei unbedingt

so unfreundlich sein? Seine tsche-chischen Kollegen zeigen sich dawesentlich lockerer. Nur Juttas neueAprilia hat es ihnen angetan. Na ja,solang es nur die Aprilia ist!

Nach wenigen Kilometern verlassenwir die B4 und biegen Richtung Vo-lary ab. Nach ca. 20 Minuten Fahrtsehen wir zum ersten Mal die Aus-läufer des gigantischen Lipno-Stau-sees vor uns. Zum Bannen der Hoch-wassergefahr und zur Stromerzeu-gung wurde in den Jahren 1952 –1959 der obere Flusslauf der Mol-dau, in der Landessprache Vltavagenannt, aufgestaut. Heute ziehtsich der See, eingebettet in eine na-turbelassene Waldlandschaft, übereine Länge von 48 Kilometern dahin.Langsam erwacht in dieser Regionauch der Fremdenverkehr. Autosund Motorräder aus dem nahen Ös-terreich und aus Deutschland trifft

man zu Hauf.Schicke Hotels und Pensio-nen und eine Reihe von Camping-plätzen direkt am Ufer des Sees be-mühen sich um Gäste. Immer wie-der streifen wir auf unserer Fahrtmalerische Buchten, verträumteDörfer. Auf dem See ziehen Segel-boote und Surfer ihre Bahn. EinFährmann bringt einen nach Bedarfans andere Ufer nahe der österrei-chischen Grenze. Die Weiterfahrt aufdieser Seeseite ist für motorbetrie-bene Fahrzeuge allerdings verbotenund den „Radlern“ vorbehalten. DasRisiko des „Erwischtwerdens“ neh-men wir lieber nicht auf uns. Don’tpay the ferryman!

Außerdem haben wir schon wiederein neues landschaftliches und bi-kermäßiges Highlight entdeckt: diekurvenreiche Fahrt an der Moldauentlang von Vyssi Brod undRozmberg bis nach Cesky Krumlov,

Tolle Ausblicke

Einsame Straßen

Paddelspaß im Cresky Krumlor

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der unbestrittenenPerle des Böhmer-walds. Knapp15000 Einwohnerleben in derschönsten StadtTschechiens. Vom Schlossturm aushat man einen grandiosen Ausblickauf die herrliche Altstadt, um diesich in einer engen Schleife dieMoldau zieht. Unzählige Kanufah-rer bieten beim Überfahren der dreiFlusswehre in der Stadt ein action-geladenes Schauspiel für die vielenTouristen. Sehenswert ist nebender gesamten Altstadt mit ihren vie-len Souvenirshops, Künstlerateliersund Museen das majestätisch überder Stadt thronende Schloss,ebenso wie alle historischen Ge-bäude. Was Kriege oder der Zahnder Zeit nicht anrichten konnten,schaffte aber beinahe die Natur:Beim verheerenden Hochwasser2002 wurden die tiefliegendenStadtteile arg getroffen. Die Restau-rationsarbeiten wurden zwar mitHochdruck voran getrieben, dochdie hier eher kleine Moldau bleibtstets eine potentielle Gefahren-quelle. Die Innenstadt von Cesky

Krumlov wurde im Jahr 1992 zumUNESCO-Weltkulturerbe erklärt.

Nach einem erfrischenden Eisbe-cher am Moldauufer fahren wir aufder B159 wieder zurück nach HorniPlana am Moldaustausee. Auf demweiteren Rückweg nehmen wir einkleines, weiter südlich durch herrli-che Moorwiesen und Wälder ver-laufendes Nebensträßchen unterdie Räder. Am Grenzort Nove Udoliam Fuße des 1332 Meter hohenDreisessels stoßen wir auf denSchwarzenberg Schwemmkanal.Die Idee, die Moldau und die Do-nau, zwei in verschiedene Meerefließende Flüsse, zu verbindenwurde schon im 14. Jahrhundertgeboren, aber erst im 18. Jahrhun-dert verwirklicht. Auf einer Streckevon ca. 90 Kilometern wurden auf

der nur maximal 4 Meter brei-ten Wasserschneise Stämme undRundhölzer aus dem riesigen Böh-merwaldgebiet in die Donau ge-schwemmt, um von dort auf Schif-fen und später per Bahn nach Wientransportiert zu werden. Dieses ein-zigartige technische Meisterwerkverlief dabei über 87 Brücken, 80Wasserdurchlässe (davon ein 419Meter langer Tunnel), 78 Wasser-gräben, 22 Schleusen und wurdezudem von 21 Bächen gespeist. ImJahre 1916 „besiegte“ die Eisen-bahn den Wasserweg und dasSchwemmen der Hölzer wurde ein-gestellt. Unsere Fahrt entlang desKanals wird schon nach rund vierKilometern an der Grenze nach Ös-terreich gestoppt. Der Grenzüber-tritt ist mal wieder den Wanderernund Fahrradfahrern vorbehalten.

Ferienparadies Moldaustausee

Der große Arber

Schweinerein im Freigehege

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Also treten wir denRückweg wieder über Philippsreutnach Rosenau an.

Wer im Bayerischen Wald weilt, sollteeinen Besuch des Tierfreigeheges aufkeinen Fall versäumen. Dies habenwir uns für heute vorgenommen. Zu-vor wollten wir nochmals auf den wiemit dem Kehrbesen gefegten griffi-gen Traumstraßen des östlichstendeutschen Mittelgebirges durch dieKurven wedeln, aber denkste! Dennein rostiger Nagel im Hinterreifenvon Juttas Pegaso macht unseremVorhaben ein jähes Ende. Den Patien-ten übergeben wir dem freundlichenReifenhändler vor Ort, um einegründliche Vulkanisierreparaturdurchführen zu lassen. Also darfmein Mädel heute Huckepack auf der

Tiger Platz nehmen. Nach-dem wir die Wolfsrudel, die zahmenWildschweine, Otter, Bären undsonstiges Waldgetier auf einem drei-stündigen Fußmarsch entlang dergroßzügig angelegten Naturgehegebesucht haben, begeben wir unsnoch auf die feinen Bikerpfade in dieSackgassendörfer von Finsterau undWaldhäuser. Die Wege enden jeweilsirgendwo in der Pampa oder an ei-nem „Bretterzaun“ an der Grenze zuTschechien. Egal welche Straße manin dieser Gegend unter die Rädernimmt, maximaler Fahrspaß ist ga-rantiert.

Leider neigt sich unsere Urlaubswo-che im Naturpark Frankenwald undThüringer Wald (Bericht im letztenWHEELIE’s) und anschließend imBayerischen Wald und Böhmerwalddem Ende entgegen und wir beladendie Tiger und die „nagelfreie“ Aprilia

mit dem Urlaubsgepäck, umam nächsten Tag die Heimreise überRegensburg, Kehlheim und durchdas Altmühltal ins Nördlinger Riesge-biet in unsere Heimat Ostalbkreis an-zutreten.

Zu Hause angekommen, entladen wirunsere Bikes und werfen unsere ver-schwitzten T-Shirts und gebrauchtenUnterhosen in die Waschmaschine.Karten, Werkzeug und sonstigerKram wird verstaut und dann..... derTankrucksack öffnet sich und heraushole ich etwas, auf das ich michschon auf der ganzen Heimreise ge-freut habe. Zwei Flaschen mit edlenTropfen. Mit meiner Jutta stoße ichauf unsere gelungene Tour mit tollenErlebnissen an. Ein Prosit mit Bär-wurz auf die Schönheiten des Bayri-schen Walds – Nastarowje Becher-ovka. Zum Andenken an die gran-diose Natur im Böhmerwald.

Auf schmalen Pfaden durchden Nationalpark

Glasbläserkunst in Zwiesel

Postkartenidyll am Moldastausee

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Adresse ist auch Büttner bei Zirndorf.Er hat sich auf die Japaner speziali-siert und das auch ab Bj. 1975 bisheute. Wer sich also trotz klammemGeldbeutel sein dringend benötigtesTeil beschaffen möchte, sollte es beiSpängler in Weissenburg 0941-70774oder Büttner in Zirndorf-Lind 0911-698818 versuchen.

Gebrauchtteile und Co.

Beide sind natürlich auch am Kaufvon Unfall-, Gebraucht-. und nicht re-parablen Motorrädern sehr interes-siert!! Wer nicht so versiert beimSchrauben ist, der kann auch die Re-paratur dort durchführen lassen. BeiSpängler gibts die Meister-Reparatursogar mit Garantie !!

Für so manchen Biker ist der Saison-beginn auch immer wieder die Zeitder Erkenntnis. Plötzlich fällt einemein, welches Teil beim Bikeeinmottenja schon geschwächelt hatte und sichüber den Winter komischerweise im-mer noch nicht erholt hat. Wenn dannauch noch gerade ebbe in der Biker-kasse herrscht, fängt die Saisongleich optimal an.

Was tun sprach Zeus. Eine Lösungwäre vielleicht, einen Gebrauchtteile-händler anzurufen. Motoren oderTeile, Elektronic, Rahmen, Gabeln, Rä-der und viele tausend Sachen mehrgibts zum Beispiel bei Spängler inWeissenburg. Er hat auf über 5000mÇ alles was an gängigen Gebraucht-teilen zufällig benötigt wird.

Natürlich für fast alle Motorradtypenseit Mitte der Siebziger Jahre bis so-gar Bj. 2006 und das zu einem Preis,der erheblich unter dem Neupreis desjeweiligen Neuteils liegt, bei Tauschalt gegen Neu !! Eine sehr gute

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Freikörperkultur (FKK), auch Natu-rismus bzw. Nudismus (von latei-nisch nudus: nackt), eine Bewegungder Nacktkultur, die den unbekleide-ten Aufenthalt im Freien aus ge-sundheitlichen Gründen als Lebens-prinzip vertritt.

Soweit die Worte aus dem Nachschla-gewerk Enzyklopädie 2005. Weiter istdarin zu lesen, „dass die natürlicheNacktheit die Entwicklung zur freienPersönlichkeit fördert“.Viel davon trifft auf das Bike-Terzett,welches wir in diesem Fahrberichttesten wollen, tatsächlich zu. Nackt-heit als Lebensprinzip – dem habensich die bärenstarke BMW K1200R,die aggressive Benelli TNT 1130 unddie giftige Triumph Speed Triple ver-schrieben.

Ein Wochenende „radaruntaugli-ches“ Tieffliegen in den EllwangerBergen steht für meine Testpiloten

und mich samt unserem Fotoschüt-zen Kolbes mit den potenten Mopedsauf dem Programm. Dabei wollen wirfeststellen, welches Ross für welchenReiter charakterlich am besten geeig-net ist. „Ein rattenscharfes Gerät“, soder Kommentar von Klaus, als er amvereinbarten Treffpunkt mit der Be-nelli eintrifft. „Wenn die loslegt, doamoinsch grad, dr Deifel holt dich“,merkt ein sichtlich beeindruckter Alexüber die BMW an. Auch mich lässt dieLeistungsentfaltung Marke „Donner-katapult“ der Triumph auf der Fahrt zumeinen Freunden unter dem Helm ju-beln.

„Wo nehmen die Italiener bloß immerwieder die Ideen für das Design her“,frage ich mich beim ersten Augen-kontakt mit der Benelli. Das Ding siehtaus wie das Paarungsresultat zwi-schen einer Hornisse und einer Kö-nigsanbeterin, dazu noch ein Schussschwarzer Panther. Vom Laufsteg der

Mailänder Modemesse auf die Stra-ßen des Ostalbkreises!

Ein Bike ohne Kompromisse mit tol-len Features, wie der taghelle doppel-flutige Scheinwerfer, die genialenLED-Rückleuchten, eine einwandfreieSitzposition mit prima Integration desFahrers und sehr gutem Kontakt zumBike. Zwischen den Beinen noch einhammermäßiger Dreizylinder, derröhrt, als hätte ein Nashorn einenAsthmaanfall und so zornig nachvorne prescht, dass dir deine unge-beichteten Süden vom letzten Jahrwieder einfallen.

Auf der anderen Seite stehen so un-ansehnliche Details wie der Kabelsa-lat im Lichtmaschinenbereich, Radab-deckungen vorne und hinten mitschlechtem Spritzwasserschutz, der„Schwabbelkennzeichenhalter“ oderder stümperhafte Hitzeschutz derAuspuffanlage unter dem Sitz, die ne-

FreikörperkulturVergleich Benelli TNT 1130 / BMW K1200 R / Triumph Speed Triple

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ben heißen Ärschen auch füreine verschmorte Kunststoffab-deckung sorgt.

Was um Himmels Willen ist nurmit BMW geschehen? Sind dieMünchner doch bekannt, dasssie brave vernünftige Motorrä-der auf den Markt bringen, diedie gleiche Faszination wie ein Stra-ßenkehrer bei der Arbeit auf michausüben. Und dann so was! Karl Dallim Modern Talking-Outfit schaut michan. Nebenbei sei erwähnt, dass diebayerische Maid mit 163 PS dasstärkste Serien-Nakedbike der Weltdarstellt. Durchkonstruiert wie ge-wohnt, dazu ein aufgeräumter undperfekt geordneter Aufbau wie in derVorstandschaft vom Kleintierzucht-verein. Hier passen auch die Kleinig-keiten. Wären z. B. keine Fußrastenangebracht, dann müsste man sie angenau dieser Stelle, an der sie sich be-finden, „hinerfinden“. Doch auch die-

ser Muskelprotz ist nicht frei von Kri-tik: So unstimmige Details wie die un-terschiedlichen Schrauben an denHandarmaturen oder das unpräzisenur nach Gefummel rastende Zünd-schloss oder der etwas zu steil gera-tene Seitenständer, der für teure Um-faller verantwortlich sein kann, soll-ten zur Nachbesserung frei gegebenwerden.

Hooligans aus England wollen wir zurWM in Deutschland keine haben, da-für Mopeds in anarchistischer Hooli-gan-Optik um so mehr. Endlich, nacheinigen zu braven Jahren, darf die

Speed Triple wieder ein echter Street-fighter sein. Mit „Nummer Fünf lebt“-Gesicht, Knackarsch und, wie gehabt,tief-schwarzer Dreizylinder-Seele.Von Null auf Hundert in gut 3 Sekun-den. Unter Umständen aber ohne Pi-loten, weil das Teil beim Dreh am Gas-griff so zur Sache geht, dass der Gutenach einem überraschenden Whee-lie, so hoch wie das Empire State Buil-ding, sich etwas verdattert auf demAsphalt wiederfinden könnte. Dassder Verarbeitungsstandard bei den Bi-kes von der Insel auf einem sehr ho-hen Level liegt, ist auch an „unserem“Triple zu erkennen. So Details wie die

Text: Präsi

Fotos: Albrecht KolbKlaus Bernhard Präsi

Testcrew: Klaus BernhardAlexander Ruff Präsi

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adrette Instru-menteneinheitoder die hochge-zogenen ver-chromten Dop-peltröten unterstreichen dies. Würdedie Engländerin nach dem Kaltstartdas Gas besser annehmen, gäbe esauf den ersten Blick gar nichts zu mot-zen.

Am Besten aber, wir laden euch ein-fach ein, das Wochenende mit dendrei Nackedeis und uns zu verbrin-gen. Wir nehmen euch mit auf unsereTesttour auf die kleinen verwinkeltenStraßen des Ostalbkreises.

Hört der Tester Worte!„Dass ich auf der TNT so super sitzenwürde, hätte ich bei meinen 1,90 Gar-demaß nicht gedacht. Der Lenker liegtsuper in der Hand, nur meine langenHaxen bringe ich nicht ganz in dieTankausbuchtung. Auf der BMW ist,bedingt durch den langen Tank, eineleicht nach vorn gebeugte Sitzhaltungnötig. Das ist für mich als Tourer- undCruiserfan nicht so mein Ding. Dafürfühlt sich der Allerwerteste auf der be-quemen Sitzbank sauwohl. Da ver-langt das Sitzbrettchen auf der Tri-umph, wie auch auf der Benelli schon

mehr Leidensfähigkeit. Lange Ur-laubstouren möchte ich da nicht he-runter reißen. „An der erhabenenSitzhaltung auf Grund des relativ brei-ten Lenkers gibt es bei der Triumphaber nichts auszusetzen“, klärt unsAlex auf.

„Weichei!“, kontert Klaus. „Machtdoch viel mehr her, wenn du ir-gendwo in Skandinavien auf einemBikertreffen mit so einem Anti-Rei-setier auftauchst und hast die ganzeStrecke über solch einen Heiden-spaß gehabt, den dir sämtlicheGoldwings dieser Welt nicht bietenkönnen. Deine Hämmorhoidenbrauchst du ja keinem unter dieNase reiben!“ Mehr als ein stillesSchmunzeln über die Beiden ist mirzu diesem Thema nicht zu entlocken.Da äußere ich mich schon lieber zuden ersten Testkilometern, die wirabwechselnd auf den drei Bikes,meist auf Straßen der viertklassigenKategorie, zurück legen, bevor wirdann im Kochertal einen Pendelver-kehr „rauf und runter“ einrichten.

„Die brennt wie Zunder“: Nie wurdeein Modellname wie der der BenelliTNT treffender umgesetzt. „Rock melike a hurricane“: Dieser Song derScorpions beschreibt in etwa, wasbeim Dreh am Gasgriff der Italiene-rin passiert. Dabei dieses infernaleFauchen,untermalt vom mechani-schen Klangteppich des 137 PS star-ken Dreizylinders. Dies kann die Tri-umph natürlich auch – mechanischwesentlich leiser, dafür von einempfeifenden Oberton begleitet. „Sub-jektiv gesehen setzt der Schub etwassanfter ein als bei der TNT. Objektivbetrachtet dürfte aber kaum ein Un-terschied zwischen der Benelli undder mit 130 PS fast gleich starkenSpeed Triple sein“, gebe ich den Phi-losophen. „Sehe ich auch so“, meintKlaus. „Die Engländerin hängt sogarnoch spontaner am Gas als das Tieraus Italien“. „Zügiges Anfahrenohne Wheelie ist mit dem britischenSerien-Streetfighter fast unmöglich.Wenn unser Magazin ein Wappen-bike benötigen würde, dann müsstees dieses Motorrad sein“ Ja, der

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Alex hat schonIdeen, gell!Nein, ganz ehr-lich - wer es bis-her noch nichtgeschafft hat, dieses Referenzmo-dell aller Dreizylinder mal auszupro-bieren, der kann nicht nachvollzie-hen, was diese ganze Schwärmereisoll. Eine Probefahrt verschafft hierAbhilfe.

Für lange Arme beim Durchzugsorgt auch die BMW. Mit rekordver-dächtigen 2,5 Sekunden von Null aufHundert zeigt der Vierzylinder seinePotenz. „Ganz unten geht sie es ge-mütlich an, aber dann, aber dann!“,grinst Alex. Und weiter, wie anfangsschon erwähnt, diesmal allerdingsin der hochdeutschen Übersetzung:„Ab 6000 Umdrehungen aufwärtsmeinst du, dass dich der Teufelholt!“ „Mir geht die ganze Sache et-was zu unspektakulär über dieBühne, vor allem, wenn du frischvon einem der Dreizylinder umge-stiegen bist“, wirft Klaus ein. „Nichtungerecht sein“, erwidere ich da-rauf, „denn nicht immer besteht dieFahrtroute aus kleinen Straßen, de-ren Kurven nur ab und zu von einpaar Meter Geraden unterbrochen

wird. Im Kochertal fällt mir bei derBMW der Vergleich zum ICE ein, soschienenartig liegt das Gefährt aufdem Asphalt. Und dann dieser turbi-nenartige Schub! Höchste Gefahr-stufe für meinen Führerschein!“„Ja, das elektronisch einstellbareFahrwerk der BMW ist echt eineWucht. Die schluckt sämtliche Un-ebenheiten. Allerdings fehlt mir dieexakte Rückmeldung des Straßenzu-standes vom Vorderrad. Der langeRadstand sorgt zwar für Stabilitätbis in den Höchstgeschwindigkeits-bereich, dafür will die Fuhre aberganz schön in die Kurve gedrücktwerden“, merkt Klaus nach seinemstrammen Proberitt auf der K 1200Ran und fügt hinzu: „Das Getriebelässt sich butterweich schalten,ohne die sonst typische BMW-Ge-räuschkulisse, Marke „brechendesEis“.

„Ein Italiener mit einer leicht zu be-dienenden Kupplung und exakterSchaltung“, wundere ich mich. Ob-wohl ich keinen Hehl daraus mache,

dass die Bikes von jenseits der Alpenmein Herz meist etwas höher schla-gen lassen, bin ich bei der Benelli et-was hin und her gerissen. Das Ge-samtkonzept passt zwar hervorra-gend, einige Details stören mich imFahrbetrieb allerdings schon ein we-nig: „Auf schlechtem Straßenbelag,vor allem mit Teerflickwerk, versetztes die TNT in Schräglage ganz ge-waltig“. Der Schreck sitzt mir noch inden Gliedern, als ich mich mit derItalienerin nach dem Überfahren ei-ner Längsnaht plötzlich auf der Ge-genfahrbahn wieder finde. „Coolbleiben Präsi. Du musst das Dingeben ganz nach unten legen. Zeige,wer der Herr im Hause ist!“, rät mirKlaus. „Die klebt auf der Straße, dapassiert gar nichts. Der Haftungs-grenzbereich ist bei dem Teil über-haupt nicht zu messen.“ „Das Ver-setzen in der Kurve ist mir auch pas-siert“, pflichtet mir Alex bei, „trotz-dem, ein Moped mit so einem geilenkurvengierigen Fahrwerk hatte ichbisher noch nie unter dem Hintern.“„Doch, die Speed Triple kann das al-

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les noch etwas besser. Wie ein Dro-genhund bei der Arbeit, schnüffelt dieTriumph nach der nächsten Kurve“.Klaus fallen halt die tollsten Verglei-che ein. „Aber echt, die Engländerinist fürs Geradeausfahren viel zuschade“, pflichte ich meinem Kumpelbei. „Wie ein Katapult schießt das Teilaus der Kurve um sich gleich darauf indie nächste zu stürzen.“ „In langgezo-genen Bögen komme ich mit der Be-nelli und vor allem mit der BMW aberbesser zurecht. Die mächtige 190-erWalze auf der Speed Triple sorgt fürein gehöriges Aufstellmoment beiBremskorrekturen und der extremkurze Radstand macht sich in schnel-len Kurven negativ in der Linienfüh-rung bemerkbar“, gibt Alex zum Bes-ten. Na ja, wenn er meint.

Beim Thema Bremsen sind wir dannwieder alle einer Meinung: Alle dreiMaschinen verzögern hervorragend,die Benelli fast zu bissig. Dies trifftauch auf das gewöhnungsbedürftigeIntegral-ABS der BMW zu. Dank deslangen Radstandes sind heftige

Bremsattacken aber ohne Schwierig-keiten möglich.

Drei Motorräder, die schon im Standfaszinieren, jedes auf seine einzigar-tige Art. Dies spiegelt sich dann auchim Fahrbetrieb wieder. Ein Höchst-maß an Spaß ist mit diesen Charak-terdarstellern garantiert.

So stellt sich nun die Frage:Welcher Charakter wird nun mitwelchem Bike glücklich? Hier unsere Antworten:

Der „Herzschrittmacher“: Die BenelliTNT sorgt für Adrenalinschübe schonbeim Anschauen. Kein „Frauenver-steher“, aber ein Verführer erstenGrades. Ein Designer-Bike mit tollemPoweraggregat, vorzüglichem Fahr-werk und akzeptabler Alltagstauglich-keit, aber auch mit den typischen„Schönheit muss leiden-Mängeln“.Auf die Sitzheizung durch den Aus-puff kann ebenso verzichtet werden,wie auf die teilweise schlampige Ver-arbeitung.

Was sagt nun unser Alex zu seinem„Liebling“: „Erst wer die TNT malzwischen den Beinen gehabt hat,weiß, was man(n) unter der Bezeich-nung Männerspielzeug versteht!!!“

Die „andere Dimension“: BMW lässtein nacktes Bike im Rahmen der Mo-toGP im Rahmenprogramm rennen.Dies macht deutlich, dass BMW mitder K 1200R in bisherige Tabuzonenvorstößt. Ein Höchstgeschwindig-keitszug auf Rädern mit einem Mo-tor mit eingebauter Schubgarantie.Ihre Stärken liegen in der Gerade-ausfahrt und man staune, im „Fern-verkehr“. Genussvolles Kurven-schwingen können die anderen bes-ser. Zudem wäre etwas mehr Liebeim Detail angebracht.

Kläusli’s Schlusswort über seinenFavoriten: „Steig auf, fahr los undkomisch – schon hast du die andernvergessen!“

Der „Ritter der Tafelrunde“: edel,ehrlich, athletisch - mit potentem

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Kämpferherz. Die Triumph bringt al-les mit, was einen mutigen Ritterausmacht. Sie will keinen Spaß ver-stehen, nein, sie bietet Spaß auf al-lerhöchstem Niveau. Dass dabei dieVerarbeitungsqualität auf dem glei-chen hohen Level angesiedelt ist,macht die Sache nur noch attrakti-ver. Echte Schwächen sind schwerzu finden: Ach so, vielleicht solltendie Engländer am Geradeauslauf der

Speed Triple noch etwas feilen – undein weniger breiter Hinterradschlap-pen wäre vermutlich auch mehr.

Dass Präsi auf Engländerinnen steht,ist kein Geheimnis: „Ein schlechtesMotorrad für Tester, da es eigentlichnichts zu meckern gibt. Setzt dasBike bitte sofort auf die Doping-liste!“

Die Testcrew bedankt sich ganz herz-lich für das unbürokratische Bereit-stellen der drei Testmotorräder beiden folgenden Firmen:

- Moto Dreams in Schorndorf (Be-nelli TNT)- Autohaus Mulfinger in SchwäbischHall (BMW K 1200R)- Kurz Fun Factory in Rosenberg (Tri-umph Speed Triple)

Hier noch ein paar “furztrockene“ Daten:

Benelli TNT BMW K 1200R Triumph Speed Triple

Motor:

Nennleistung 137 PS (9250 U/min) 163 PS (10250 U/min) 130 PS (9100 U/min)Max. Drehmoment 118 Nm (6750 U/min) 120 Nm (8250 U/min) 105 Nm (5100 U/min)

Maße und Gewichte:

Radstand 1419 mm 1580 mm 1429 mmSitzhöhe 810 mm 810 mm 840 mmGewicht vollgetankt 220 kg 245 kg 218 kgTankinhalt/Reserve 16/5 Liter 19 Liter 18 LiterKraftstoffverbrauchpro 100 km Landstraße 7,5 Liter 5,7 Liter 5,2 Liter

Fahrleistungen:

V-max. 249 km/h 263 km/h 242 km/hBeschleunigung0-100 km/h in sek. 3,1 2,7 3,30-200 km/h in sek. 9,3 8,5 9,9Durchzug60-100 km/h in sek. 3,1 3,6 3,2100-140 km/h in sek. 3,1 3,4 3,6

Preise (ohne Nebenkosten) ca. 14.500 Euro ca. 13.500 Euro ca. 10.800 Euro

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Wheelies aktuellMai 2006

01.05. Traditionelles Harley lüften in Schwä-bisch Gmünd am Cafe Sachsenhof alteB29 zw. Lorch und Schwäbisch GmündInfo:01726324422

06.05. 12. Poker Run mit Start in Berndshausenbei Künzelsau. Rundfahrt durch Hohen-lohe, auf einer vorgeschriebenen Stre-cke. Gestartet wird zwischen 15.00 und16.00 Uhr in Berndshausen am Club-haus. Startgebühr von 5 Euro. Infos un-ter www.drivebrothers.de

07.05. Motorradsicherheitsveranstaltung mitder Polizeidirektion HN, Bikergottes-dienst, Händlermeile u.v.m. direkt ander Platte in Löwenstein. Beginn 10 Uhr.

13.05. BMW Sports Day bei den BMW Händ-lern. Vorstellung R 1200 S + F800 S

14.05. Moto GP in Schanghai China

20.05. Brasilianische Nacht mit Samba Ole imAdler Westhausen

21.05. Ochsenessen im Adler Westhausen

20.+21.05. 19.Int.Laverda-Treffen der Laverda-Freunde-Villingen-Schwenningen,OT Rietheim. Alle italienischen Motorrä-der sind herzlich willkommen.Info: www.laverda-freunde-vs.de

19.-21.05. Harley Festival Mainz im Industriehafen.Infos: bei den Harley Händlern

21.05. Sicherheitstraining VHS Würzburg aufdem Dallenbergparkplatz 9 Uhr. Anmel-dung 0931-35593-0

21.05. Moto GP Le Mans Frankreich

21.05. Motorrad Gottesdienst in Schwaigern(Römerhöfe). Beginn 10 Uhr.Info: www.EC-MOT.de

24.05. 6. Haybusa-Treffen im thüringischen Sit-zendorf beim Apart-Hotel.Info: 0175-1566468

25.05. Oldtimertreffen in Leipheim an den Do-nauauen beim Schützenhaus.Info: 08221-6628

25.05. Vatertagstreff in Schuppachtal mit Her-bie & Friends ab 14 Uhr.

27.05. Motorrad-Ausfahrt abseits der großenStraßen an den Bodensee (ca 350km).Preis 30 ? pro Motorrad. Treffpunkt 7.30Uhr AHG Pforzheim und 9 Uhr AHGEningen. Anmeldung 07121/9840-0

28.05. WHEELIES Sicherheitstraining in Schwä-bisch Hall. Treffpunkt 9 Uhr. Dauer bisca. 16.30 Uhr. Unkostenbeitrag 30 Euro(inkl. 1 Essen + Getränk)! Anmeldung er-forderlich: 0791-53864 oder 0171-6019577

Achtung WHEELIES Motorrad Messe inGunzenhausen„NEUER TERMIN! 10.+11.02.2007“

30.6.-01.7. 3. WHEELIES Tourertreffen in Schup-pachtal bei Lore + Gustl.

Am Samstag 2 geführte Touren durchsKocher- und Jagsttal. Lagerfeuer, Ben-zingespräche, Spiele. Kostenlose Cam-pingmöglichkeiten, Matratzenlager 5.-Euro pro Person inkl. Dusche/ Trocken-raum oder Zimmer 18 Euro pro Personinkl. Frühstück.

Matratzenlager + Zimmer Vorbuchungerforderlich! Tel 07949-574 oder 0171-6019577

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Inmitten von unzähligen Obstplan-tagen liegt Schlanders 720-780 mü.d.M. (zwischen Reschenpass undMeran) mit seinen ca. 5700 Einwoh-nern. Der Ort wurde erstmals ur-kundlich im Jahre 1077 erwähnt. DiePension Garni Claudia hat 10 Zim-mer, alle mit Dusche/WC/ Fernseherund ist in der Moargasse 19 in 39028Schlanders zu finden. Sie ist einidealer Ausgangspunkt für vieleTouren. Zum Stilfser Joch sind esgerade mal 42 Kilometer.

Weitere Pässe wie Splügen, Gavia,San Bernadino, Umbrail, Albula, Ju-lier, Aprica, Tonale sind ohne grö-ßere Anstrengung zu erreichen. Dasgilt natürlich auch für sämtliche Do-lomitenpässe bis zum Giau-Pass. Et-was südlicher geht es dann über dasGampenjoch bis zum wunderschöngelegenen Molveno-See und zurücküber Madonna de Campiglio. Weres etwas ruhiger mag, der fährt überden Jaufen-Pass via Sterzing nach

Brixen und dann über das urigeWürz-Joch, zurück über Corvaraund Grödner Joch. Eine schöne ru-hige Tour führt bei Meran über Haf-ling nach Jenesien ins Sarntal, dannüber den Ritten, vorbei an Erdpyra-miden bei Klobenstein und dannüber eine urige schmale Straße wei-ter nach Lengstein mit seinem se-henswerten schiefen Kirchturm. An-schließend gehts zurück übers Ei-sacktal.

Eine fahrerische schon etwas an-spruchsvollere aber umso schöneregroßere Tour führt zuerst vonSchlanders Richtung Reschenpassum dann nach 13 km in Spondignalinks zum Stilfserjoch abzubiegen.Übers Stilfser geht’s hinunter nachBormio und von hier weiter derStraße 300 folgend links zum be-rühmten Gavia Pass, der inzwischenleider vollständig geteert ist, aberdeshalb von seinen fahrerischenund landschaftlichen Reizen nichts

eingebüßt hat. Wer aller-dings über den 2618m ho-hen Gavia fahrenmöchte, sollte auf alleFälle schwindelfrei seinund seine Maschine si-cher beherrschen. Für An-fänger nicht unbedingt geeignet !!Auf der anderen Seite des Gavia inPonte di Legno angekommen,geht’s weiter nach Edolo und vonhier links der Straße 42 folgend bisBreno. Hier links der SS 669 fol-gend, geht’s zu einem Eldorado fürpässegeile Biker zum Croce Dominihinauf. Der Abzweig ist leider sehrbescheiden beschildert und ent-sprechend schwer zu finden. Hiergibt’s noch! legal zu befahrendeSchotterstraßen, die alle fahreri-schen Herausforderungen erfüllen.Bitte in diesem Gebiet nicht imMoto Cross Stiel über die Pisten hei-zen, sonst wird auch hier bald dieBefahrbarkeit von legal in illegalwechseln!

Text und Bilder: Karl Bullinger

Pension Claudia, …die Bikerpension in Schlanders Vinschgau Südtirol

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Kurz nach dem viel be-suchten AusflugstreffpunktCampolaro rechts abbiegen auf dieSchotterstraße SS 345 zum CroceDomini, Giogo della Bala und Go-letto delle Crocette bis nach einigenKilometern zum Abzweig links zumPasso di Maniva. Die herrliche Ab-fahrt über den Maniva Pass führtteilweise über sehr rustikalen undschmalen Asphaltbelag in unzähli-gen Kehren hinunter nach Alfo dasdirekt am Idro See liegt. Ich bin mirsicher, dass dieser See jetzt genauzum richtigen Zeitpunkt bei entspre-chenden Temperaturen zur Abküh-lung von Mensch und Maschine

nach dieseranstrengenden aber unvergessli-chen Pässetour kommt. Nach ver-dienter Pause gibt’s dann mehrereMöglichkeiten um in ca. 2,5 StundenFahrzeit zurück nach Schlanders zukommen. Auf der SS 237 und dannlinks abzweigend der SS239 folgendüber Madonna di Campiglio, Merannach Schlanders oder zum Gardaseehinüberwechseln und am Westuferentlang über Riva del Garda und Me-ran zum Ausgangspunkt Schlanderszu kommen.

Ratsam ist diese Tour allerdings nurmit Tourenmaschinen und locker zu

bewältigen natürlich mit gro-ßen oder kleineren Enduros. Es gehtaber auch gemütlicher, wenn manmal nur einen halben Tag sich mitdem Motorrad herumschlagen will,dann kann man ins nahe Martelltalzum Kaffetrinken fahren, Es ist einsehr schönes empfehlenswertes Tal,das mit zwei sehr schönen engenKehrenanlagen, 8 Kehren vor demStausee und 10 Kehren danach amEnde des Tals das Bikerherz höherschlagen lässt. Wer im August da ist,kann sich noch mit frischen Erdbee-ren verwöhnen. Tipp, Erdbeerbe-cher im Waldheim, muss man pro-bieren. Das Schnalstal ist auch für

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eine Halbtagestourgeeignet. Ein Abstecher nach Kart-haus zur alten Klosteranlage, ist sehrlohnenswert, wie auch das Ultental.Wer dann immer noch nicht kehren-satt ist, der sollte mal einen Abste-cher zum Nördersberg machen(über Göflan), das ist eine sehrschmale Straße und führt zu einembewirteten Bergbauernhof.

Richtung Münstertal (CH) liegt diekleinste Stadt Italiens, namensGlurns, diese sollte zu Fuß besich-tigt werden. Glurns hat eine sehrgut erhaltene Stadtmauer und sehrviele alte Gebäude, dazu laden einpaar gemütliche Straßencafés zumProbieren der einheimischen Kücheein. Wer dazu noch abseits derStaatsstraße den Höhenweg Rich-tung Tanas (bei der freistehenden

Kirche vorLaas rechts abbiegen)

fährt, der sieht dann schon mal denVinschgau aus der Vogelperspek-tive., Der Weg endet in Schluderns,von da sind es dann noch ca.2 kmbis Glurns. Am Wochenende kannes schon mal vorkommen, dass Hel-muth, der Mann von Claudia, sichmit der GS an die eine oder andereGruppe anschließt. Er hat natürlichauch so seine geheimen Insider-tipps und Strecken auf Lager. Nacheinem anstrengenden Bikertag hatClaudia immer einen gut gefülltenKühlschrank für durstige Bikerkeh-len. Auch für die Hungernden habenClaudia und Helmuth immer einenguten Tipp zum Abendessen. Dazusollte man an Toni`s Bierkeller nichtachtlos vorbeigehen. Natürlich sindauch alle anderen Tipps von denbeiden zu empfehlen. Sollte mal je-mand dabei sein, der an einem Tagkeine Lust hat zum Motorradfahrenhat, der kann mit der im Mai 2005

neu eröffneten Vinschgaubahnstündlich von Schlanders nach Me-ran zum Bummeln fahren oder ein-fach beim spazieren gehen seineSeele baumeln lassen.

Ihr könnt euch aber auch ein eigenesUrteil bilden, indem ihr einfach malunter Tel. 0039-0473-730303, Fax0039-0473-746374 oder E-Mail:[email protected] ein Zimmer re-serviert.

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Croce Domini

Gavia

Maniva

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Wheelies aktuellAngekommen!

Nach knapp 5 Jahren und 66.000 (keinesfalls vergeu-deten) Kilometern auf Vespa und Maxi-Roller istRechtsanwalt Andreas Bludau endlich im Lager derMotorradfahrer angekommen. Kurz vor Ostern unddamit noch rechtzeitig vor der 1. Mai-Ausfahrt erhieltHerr Bludau von Herrn Andreas Gumler, dem Filiallei-ter der Firma Auto- und Motorradservice Kaiser, in derFranzstraße in Nürnberg die Schlüssel für seine HondaCBF 1000. Bludau: "Wer sicher, schaltfaul und mit vielSpaß fahren will, der kommt an diesem Motorradnicht vorbei." Die in Zahlung gegebene Vespa ließHerr Bludau allerdings mit etwas Wehmut zurück.

MTS MotorradtechnikEin voller Erfolg war die Neueröffnung der Firma MTSMotorradtechnik am 18.3.2006 in Landau/Pfalz. Über500 BMW begeisterte Besucher kamen bei strahlen-dem Sonnenschein zu den BMW Spezialisten. Außerdiversen Boxerumbauten gab es noch Diashows undFilme über verschiedene Touren. Die Teilnehmer ka-men dabei von Trier bis Würzburg in die Südpfalz undinformierten sich dabei über die Leistungen von MTS.Die Firma ist Vertriebspartner für den BMW Spezialis-ten Siebenrock und nimmt Inspektionen und Repara-turen bei allen BMW Motorrädern ab der Baureihe /5vor. Mit 20 Jahren BMW Erfahrung wird nun in dieneue Saison gestartet.

Motorrad Technik Südpfalz OHGIm Grein 1c · 76829 LandauTelefon: 06341-9690596 · Telefax: 06341-9690599www.mts-motorradtechnik.de

Motorrad Riedel in Schorndorf hat aufgestockt!

Um seinen Kunden außer einem preiswerten gutenMotorradservice auch noch entsprechend günstigeund qualitativ hochwertige Bekleidung anbieten zukönnen, hat sich Motorrad Riedel vergrößert. Motor-radbekleidung von Dieter Braun und Germas, ARCHelme und Motocrossbekleidung von Kenny.

Außerdem gibt’s die hervorragenden Rückenprotek-toren und Hosen von Forcefield. Ein Besuch in derVorstadtstr. 85 lohnt sich auf alle Fälle.

Suzuki Bikersday bei Scherzer in Feuchtwangen

Der Suzuki Bikersday war für den neuen Suzuki Mo-torrad- und Quadhändler Scherzer in Feuchtwangenein willkommener Anlass, gleich seine erste richtigeBikerparty damit zu verbinden. Zahlreiche Besucherkonnten außer denneuen Suzuki Modellenauch den allen WHEE-LIES Messe Besuchernbekannten StuntmanHorst Hoffmann bestau-nen, der wie immer einesuper Trial und StuntShow bot.

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edes Jahr seit 1907 findet dortEnde Mai/Anfang Juni die Tou-

rist Trophy statt. Folgerichtig ist esnur noch ein Jahr bis zum 100jähri-gen. Diese Tatsache bekommt manan jeder Ecke und in fast jedem Ge-spräch nicht ohne Stolz klarge-macht. Unweigerlich kommt dieFrage auf, ob die Bewohner eineZeitmaschine haben und das Jahr2006 einfach überspringen.

Doch völlig egal in welchem Jahr wiruns momentan befinden, die Be-geisterung für die Veranstaltung undinsbesondere für die Rennen bleibtungebrochen.

Rennen, die ausschließlich auf derStrasse stattfinden. Stellen Sie sicheinfach Ihre Hausstrecke vor, ca. 60km lang Dörfchen inklusive, dasGanze in abgesperrt und absolutohne Limits. Ein schöner Traum, lei-

der auch ein möglicher Albtraum, sogab es auch dieses Jahr wieder dreitote Racer und einige Verletzte. Un-angenehmes Thema sicher, aberwenn man sich mit Insidern, Einhei-mischen und Betroffenen unterhältbekommt man ein differenziertesBild der Dinge.

Die entscheidende Neuheit dieserTT war die Einteilung der Rennklas-sen; heiss diskutiert und zumindestbei einem Teil der Zuschauer hef-tigst umstritten. Auf der Strecke fah-ren praktisch nur noch 600er und1000er Viertakt Vierzylinder, diesemüssen den Supersport/ Super-stockregeln der WSB oder der Bri-tish Superbike entsprechen.

Als einzige Exoten fuhren zwei Vo-xans mit, darunter die neue BlackMagic. Ok, MV Agusta war auch ver-treten, sowie eine alte Aprilia Mille.

Die Gespannklassen blieben un-verändert, dort werden Motoren mit600ccm eingesetzt.

Als Zuschauer an der Strecke ist dasnatürlich optisch wenig abwechs-lungsreich, da immer die gleichenMaschinen vorbeikommen und esnoch dazu zwei identische 600erLäufe gibt. Die Teams allerdings,von denen nun mal die meisten ausEngland und Irland kommen und mitdenen ich sprechen konnte, warensehr zufrieden mit der neuen Rege-

Kennen Sie das auch? Der Sommer ist gerade so rum, da tauchen bereits die

ersten Vorboten für Weihnachten auf. So ähnlich kam man sich dieses Jahr als

Besucher auf der Isle of Man vor. Die kleine Insel, in der Irischen See gelegen,

ist der Treffpunkt für tausende Racefans aus aller Welt.

Countdown für TT 07

J

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lung, da diese we-sentlich besserplanbar und wohl

unterm Strich auch deutlich kosten-günstiger ist.

Wer es als Zuschauer exotischer mag,muss zum Manx Grand Prix, der EndeAugust stattfindet, fahren, dort gibt esdann auch Zweitakter zu sehen.

Aber keine Panik, natürlich ist esnach wie vor spektakulär an denklassischen Plätzen wie Hairpin,Gooseneck Creg ny baa oder wie sie

alle heissen mögen , zu stehen unddie Racer bei Ihrer Arbeit zu bewun-dern. Besonders die Gespannklasse:Es ist wirklich der Hammer, wenn soein Teil am Top of Bray Hill (inner-städtischer Streckenabschnitt, derim Verlauf steil abfällt) vorbeipfeiftund man den Beifahrer beim Rum-turnen beobachtet, da kann selbstmanch Hartgesottenem schon vomZusehen schlecht werden. Hier lie-gen Spass und Wahn doch rechtdicht beieinander.

By the way: .Spass und Wahn natür-lich auch wieder an der Hafenpro-

menade in der Hauptstadt Douglas,speziell am Bushy Zelt. Neben denüblichen Zweirad-Stunt-Darbietun-gen war auch diesmal wieder RussSwift (www.russswift.co.uk) mit sei-ner Mini-Car-Einparkshow dabei.Wer dass gesehen hat, meldet sichdanach gleich noch mal bei seinerFahrschule für einen Auffrischungs-kurs zum Thema Parken an.

Unterhaltung pur und für Besucher,die zum ersten Mal da sind, sichereine gute Show. Wiederholungstä-ter konzentrieren sich dann dochmehr auf das (gute) britische Bier so-

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wie Fish-and-Chips und füh-ren dabei hochgeistige Gespräche,bei denen es eher selten um Welt-frieden und Politik geht. Immer einThema ist dass Wetter und hier imBesonderen die hin und wieder et-was hohe Luftfeuchtigkeit, ums maldiplomatisch auszudrücken.

Das war dieses Jahr etwas anders, inder Trainingswoche war der üblicheRegen-Wolken- und Sonne-Mix, sodass sogar das erste Rennen aufSonntag verschoben werdenmusste. Der berühmt berüchtigteMad Sunday fand trotzdem in abge-kürzter Form statt; hier hat der Veran-stalter klar dazugelernt. Mit dem Mad

Sunday kam auch die Sonne undbleib die ganze Rennwoche über.Wer braucht da schon Mallorca? Ok,das war schon eher die Ausnahmefür die IOM. Übrigens einer der Posi-tivpunkte der TT überhaupt ist, dassSie überall nette Leute finden undmit ein paar Brocken Englisch inte-ressante Unterhaltungen führenoder problemlos Kontakte knüpfenkönnen. Die könnten vielleicht unge-mein für 2007 helfen wenn offiziellbereits alles ausgebucht ist. DerHype, der bereits schon jetzt entstan-den ist, ist für Inselverhältnisseschon erstaunlich. So konnte manzum Beispiel schon diesmal Mer-chandiseartikel für 07 kaufen.

Bemerkenswert auch die Aussagenvon Tim Bennett, führender Reisever-anstalter zum Thema TT: Für Wunsch-termine in 07 sollte man noch in die-sem Jahr reservieren, völlig unabhän-gig davon, ob man auch 2006 hinfah-ren möchte. Hier empfiehlt sich prinzi-piell eine frühe Buchung der Fähre.

Das Thema Unterkünfte vor Ort istnicht ganz so problematisch, hier

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findet manmeist auch kurzfristig nochein Plätzchen, Flexibilität vorausge-setzt. Flexibles Denken ist also ange-sagt zum Thema TT und kein echterFan wird sich durch Familie, Urlaubs-sperren, Baufinanzierung oder ähnli-chen Ausreden von einem Besuch ab-halten lassen. Auch Fahrerinnen sindstets willkommen, es sei hier noch-mals gesagt: das MAN im Inselnamensteht für Manx und nicht für Männer.

Also, selbst wenn Sie erst 2007 ca.2000 Euro für zwei Wochen lockermachen wollen, der Countdown hatbereits begonnen …

Story and pics by MAK

Für weitere Infos:

iomtt.com,visitisleofman.com,travelling-britainn.com

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Hier könnte Ihre Anzeige stehen:

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Die Buell Ulysses XB12X im Supermoto-Outfit

Buell Motorräder sind alles – außer langweilig undnormal. Wer seiner Ulysses XB12X eine noch höhereDosis an Nonkonformismus einhauchen will, der fin-det bereits jetzt ein breites Spektrum an Custom-Parts, die dieses außergewöhnliche Motorrad nocheinzigartiger machen.

Zu den Vertragshändlern, die Hand an die Ulysses leg-ten, zählt auch Buell Hannover. Volker Schirmer, ver-antwortlich für den Buell Store der niedersächsischenLandeshauptstadt, lebte mit diesem Umbau einmalmehr seine Leidenschaft für schnelle V-Twins aus: Ei-nige ebenso sanfte wie nachdrückliche Retuschenmachen aus dem Adventure Sports Bike eine wasch-echte Supermoto Buell. Sanft, weil nahezu alle Um-bauteile made by Buell sind und nachdrücklich, weilsie frech die sportlich-dynamische Seite des UlyssesCharakters betonen.

Die Cockpitverkleidung und das Heckteil stammenvon der Buell XB12Ss Lightning Long. Auf einen Heck-bürzel und das Triple Tail wurde ebenso verzichtetwie auf den hinteren Teil des Frontfenders. KleineSpiegel und Blinker, Dunlop Hypersportreifen D208

RR und eine optionale Lackierung im coolen Orangemachen den gelungenen Umbau perfekt.

Inklusive aller Teile ist die Maschine im Originallackfür 12.990 Euro* erhältlich. Wer sich für eine Sonder-lackierung entscheidet, zahlt zusätzlich 1.000 Euro*.Zu haben ist das auffällige Bike nicht nur bei BuellHannover, sondern auch bei zahlreichen anderendeutschen und österreichischen Buell Vertragshänd-lern. Fahrspaß pur ist garantiert!

Wer mit seinem Motorrad sportlich aufRennstrecken im Rahmen so genann-ter Fahrsicherheitsveranstaltungenunterwegs ist, sollte darauf achten,dass eine Versicherung des Fahrzeugsund des Fahrers nicht immer gegebensein muss.

Wer sich an einem Rennen und daheran einer Fahrtveranstaltung, bei der esauf die Erzielung einer Höchstge-schwindigkeit ankommt, beteiligt, istnicht versichert. In einem Urteil vom26.1.2005(SP 2005, 312) stellte dasLandgericht Stuttgart fest, dass wennbei einer solchen Veranstaltung dieDurchschnittsgeschwindigkeit inner-halb einer bestimmten Strecke gemes-sen wird und dabei auch Höchstge-schwindigkeiten gefahren werden, einRennen gegeben ist. Selbst wenn derVeranstalter das Ganze als so ge-nannte Gleichmäßigkeitsprüfung de-klariert, ist die Vollkaskoversicherungim Falle eines Sturzes nicht verpflich-tet, den Schaden am Moped zu regulie-ren.

Motorradsport und VersicherungenDas OLG Celle entschied mit Urteilvom 12.1.2005, dass die private Unfall-versicherung nicht greift, wenn es beieinem Pflichttraining für ein Sand-bahnrennen zu einem tödlichen Unfallkommt. Auch wenn das Training nichtdem Zweck diente, die Fahrer für dasRennen zu qualifizieren, so war trotz-dem die typische Situation eines Ren-nens gegeben. Die mit einem Rennenverbundene erhöhte Gefährlichkeit lagdurch das Training unter Wettkampf-bedingungen und damit als Üben derErzielung der Höchstgeschwindigkeitim Hauptrennen vor.

Wer sein für den Straßenverkehr zuge-lassenes Motorrad für Motorradren-nen umrüstet und das Motorrad zu-mindest für Trainingszwecke einsetzt,verliert den Versicherungsschutz imFalle des Diebstahls. Ein Motorradfah-rer hatte an seinem zunächst noch fürdie Straße zugelassenen Sportgerätdas Zünd- und Sicherheitsschloss ent-fernt. Er hatte es auf einem öffentli-chen Parkplatz abgestellt und es wargestohlen worden. Das Landgericht

Potsdam gab mit Urteil vom 26.1.2005der Versicherung Recht. Diese hattedie Regulierung richtigerweise mit derBegründung abgelehnt, dass der Mo-torradfahrer verpflichtet gewesenwäre, seine Modifikationen der Versi-cherung mitzuteilen. Zudem hätte erdas ungesicherte Fahrzeug nicht auf ei-nem öffentlichen Parkplatz abstellendürfen (Urteil vom 26.1.2005, SP 2005,421).

Gerade bei der Teilnahme an so ge-nannten Gleichmäßigkeitsfahrten aufabgesperrten Rennstrecken ist Vor-sicht geboten. Wenn tatsächlich diegleichen Gefahren wie bei einem Ren-nen vorliegen, ist kein Versicherungs-schutz bei privater Unfall- und Kasko-versicherung gegeben.

Autor: Andreas Bludau, Rechtsanwalt

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