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Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den Öffentlichen Personen-Nahverkehr
Dipl.-Ing. Ralf MesserschmidtBetriebsleiter BOStrab und BOKraftVerkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH
Trinationaler Kongress der Deutsch‐Französisch‐Schweizerischen Oberrheinkonferenz
"Blackout – grossflächiger grenzüberschreitender Stromausfall"
Basel, 7. Dezember 2016
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
• geb. am 11.12.1964 in Stuttgart• Studium an der Universität Stuttgart und der TU Berlin• 1993 Abschluss als Dipl.-Ing. Planung und Betrieb im
Verkehrswesen• seit 1994 in ÖPNV-Unternehmen tätig• seit 1998 bei VBK• seit 2008 Leiter Hauptabteilung bzw.
Unternehmensbereich Betrieb• seit 2010 Betriebsleiter BOStrab und BOKraft
Ihr Referent:Dipl.-Ing. Ralf Messerschmidt
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Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
VBKVerkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH
AVGAlbtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
VBK und AVG – 2 Unternehmen im KVV
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KVV: Karlsruher Verkehrsverbund GmbHRegie-Organisation der Aufgabenträger in der Region Karlsruhe
• 107,5 Mio. Fahrgäste in 2015• 1.204 Mitarbeiter• 69,2 km Schienen-Infrastruktur• 2 Betriebshöfe• 103 Schienenfahrzeuge• 55 Busse• 7 Tram- und 1 Stadtbahnlinie• Schlossgartenbahn• Turmbergbahn
• 73,9 Millionen Fahrgäste in 2015• 788 Mitarbeiter• 286,9 km eigene und gepachtete
Infrastruktur• 561 km Streckenlänge Schienenverkehr• 186 Stadtbahnen• Regional- und Reisebusverkehr• Cargo (615.000 Tonnen)
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
• Aus der Region umsteigefrei in die Innenstadt
• In der Region schnell als Eisenbahn – in der Stadt flexibel als Straßenbahn
• Optimale Nutzung bestehender Schieneninfrastruktur
• Verknüpfung von Eisenbahn- und Straßenbahnstrecken
• Erschließungsverbesserung durch Haltepunktsausbau
• Dichter Fahrplantakt fast rund um die Uhr
• Moderne Fahrzeuge
Das Karlsruher ModellBekannt als „Mutter“ aller Tram-Train-Systeme
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Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
Was bewegt uns, wenn sich nichts mehr bewegt?
• Szenario eines flächendeckenden und länger anhaltenden Blackouts aus dem Blickwinkel des ÖPNV
• Vorsorgemaßnahmen für den Blackout in Nahverkehrsunternehmen• Inhalt und Zielsetzung des Projekts „Stromausfallplanung“ der Stadt Karlsruhe• Wie viel öffentliches Leben – und wie viel ÖPNV – gibt es noch beim
Stromausfall? Festlegung der aufrecht zu erhaltenden Aufgaben und Funktionen• Technische Vorkehrungen für den Blackout: Notstromversorgung, Kommunikation• Weitere organisatorische Maßnahmen• Ressourcenproblematik bei länger anhaltenden Stromausfällen:
• Beschaffung von Treibstoff; • Verfügbarkeit und Arbeitsbereitschaft von Mitarbeitern
• Ein Thema, dass inzwischen die gesamte Branche beschäftigt: Neue VDV-Mitteilung 7039 Strategien zum Umgang mit Spannungsausfällen
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Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
Szenario: plötzlich gehen die Lichter aus…
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• Am 22.02.20XY kommt es gegen 13 Uhr in den westlichen Stadtteilen von Karlsruhe zu einem Spannungsausfall
• Die Lage ist zunächst uneinheitlich: teilweise fahren noch Bahnen in Gebieten, die sonst stromlos sind, weil die Gleichrichterstationen aus anderen Netzabschnitten gespeist werden
• Zunächst die übliche Hoffnung, das wird sich schon innerhalb weniger Minuten wieder erledigen...
• Stattdessen weitet sich das Problem aus: innerhalb von rund einer Stunde ist ganz Karlsruhe stromlos, es kommen Berichte über Spannungsausfälle aus ganz Nordbaden, der Pfalz und dem Elsass
• Es ist Winter, selbst tags sind es wenige Grad unter Null. Die Bahnen stehen und kühlen in kurzer Zeit stark aus. Die meisten Fahrgäste wollen gleich aussteigen, einige bleiben zunächst noch in der Bahn in der Hoffnung, es wird schon gleich weitergehen. Nach gut einer halben Stunde geben alle auf, aber nun wohin? Die Geschäfte haben inzwischen geschlossen und alle Kunden zum Verlassen der Häuser aufgefordert.
• Auf dem Heimweg sind eine Vielzahl von Schülern „gestrandet“. Die älteren gehen zu Fuß nach Hause, Gruppen von jüngeren wissen nicht wohin…
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
• Einige Bahnen stehen quer über Kreuzungen: mit eigenen Kräften, unterstützt teilweise von Feuerwehr und Tiefbauamt, werden liegengebliebene Bahnen von den Kreuzungen geschoben oder geschleppt, um den sonstigen Verkehr nicht zu behindern
• Karlsruhe ist eine Tram-Stadt: mit den vergleichsweise wenigen vorhandenen Bussen, die von anderen Linien abgezogen werden, wird versucht, auf der Ost-West-Hauptachse einen Ersatzverkehr einzurichten. Statt eine Bahn alle 1,5 Minuten kommt nun ein Bus alle 15 Minuten. Tumultartige Szenen beim Einstieg, der Bus kommt deshalb kaum weiter.
• Wenigstens funktioniert die Kommunikation: die USV hat die Funktionen der Leitstelle zunächst unterbrechungsfrei übernommen, nach rund 15 Minuten aktiviert der Störungsdienst der VBK erfolgreich das Notstromaggregat.
• Um 17 Uhr fordern Polizei und Feuerwehr 3 Busse zur Evakuierung eines Pflegeheims an, weil dort die Heizung funktionslos ist. Die Busse müssen vom Ersatzverkehr abgezogen werden. Bei einem Bus weigern sich die Fahrgäste auszusteigen. Der Bus muss von der Polizei geräumt werden. Es kommt zu Rangeleien und wüsten Beschimpfungen.
Szenario: Stunde 3 nach dem Blackout
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Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
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Szenario: Tag 3 des Blackouts• Das öffentliche Leben ist weitgehend zum Erliegen gekommen. Seit gestern
verkehrt kein ÖPNV mehr, weil keine Kraftstoffversorgung für die Gesamtflotte sichergestellt werden kann. Ein Teil der Busse wird für Evakuierungsaufgaben, insbesondere für Fahrten zu Wärmestuben, herangezogen.
• Personalprobleme: einige der für den Restbetrieb erforderlichen Personale bleiben zu Hause, um sich um Haus und Familie zu kümmern. Da die Mobilfunkversorgung größtenteils zusammengebrochen ist, sind sie auch nicht erreichbar.
• Dagegen weigern sich einige andere, nicht benötigte Mitarbeiter, zu Hause zu bleiben. Sie versuchen sich unbefugt Zutritt zur Leitstelle zu verschaffen, die als Krisenraum dient und als einziger Raum des Unternehmens beheizt ist.
• Besonderes Problem bleibt die Kraftstoffversorgung: zwar wird die VBK wie vereinbart priorisiert beliefert und eine Tankstelle ist mit einem Notstromaggregat betriebsfähig, aber nach einem bewaffneten Überfall auf einen Mitarbeiter, mit dem Dritte die Betankung ihres Fahrzeugs erzwungen haben, kann die Betankung der Fahrzeuge nur noch unter Polizeischutz erfolgen. Wegen zunehmender Plünderungen kann der jedoch nur eingeschränkt zugesagt werden.
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
Szenario: am Tag 6 erste Lichtblicke
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• Nach 6 Tagen können erste Gebiete wieder spannungsversorgt werden. Wegen Überlast bricht das Netz noch mehrmals wieder zusammen. Es braucht noch weitere 2 Tage, bis wieder flächendeckend und stabil Strom zur Verfügung steht
• Die Betriebsaufnahme des ÖPNV gestaltet schwierig: durch das tagelange Abstellen bei kalten Temperaturen ist trotz Abschaltung und abgezogenem Stromabnehmer bei den meisten Fahrzeugen die Batterie zusammengebrochen. Es braucht jeweils mehrere Stunden, ein Fahrzeug wieder in Betrieb zu nehmen.
• Mehrere Fahrzeuge, die noch in Außenbereichen abgestellt waren, wurden zudem Opfer von Vandalismus: Graffiti, eingeschlagene Scheiben, aufgebrochene Fahrausweisautomaten etc.
• Infolge dessen braucht es insgesamt weitere 6 Tage, bis der ÖPNV wieder uneingeschränkt leistungsfähig ist.
• War die Stimmung der Bevölkerung während des Blackouts noch überwiegend pragmatisch, kommt jetzt (mit der wiederhergestellten Verfügbarkeit von Fernsehen, Facebook & Co.) die Stunde der Vereinfacher und Populisten: das hätte man alles schneller und besser hinbekommen müssen, im öffentlichen Dienst arbeiten nur Versager und Idioten, usw….
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
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Gesamtstädtischer Rahmen für Karlsruhe:
STROMAUSFALL-PLANUNG STADT KARLSRUHEZielsetzung:
„Ab Ende 2018 ist die Stadt Karlsruhe auf einen mehrtägigen Stromausfall, der einen Zeitraum von bis zu zwei Wochen umfassen kann, vorbereitet. […] Bis Ende 2018 sind […] Notfallpläne erstellt, wie im Falle eines langanhaltenden Stromausfalls zu verfahren ist. […] Jede und jeder Mitarbeitende weiß am Ende des Projektes, was im Fall eines mehrtägigen Stromausfalls zu tun ist. Die Notfallpläne aller Ämter und städtischen Tochtergesellschaften sind durch die Branddirektion in einem Dokument "Stromausfallplanung der Stadt Karlsruhe" zusammengefasst. Die Stadt Karlsruhe hat die Bevölkerung und Betriebe über die Möglichkeit eines langanhaltenden Stromausfalls informiert und erfüllt im Ereignisfall ihre gesetzliche Fürsorgepflicht gegenüber der Bevölkerung."
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
Welche Aufgaben und Funktionen müssen bei einem Blackout vom ÖPNV erfüllt werden?• Kurzzeitiger Stromausfall (< 2 Stunden)
• Vermeidung von Gefahren für Leib, Leben und Vermögenswerte• Betriebsstörung, danach schnelle Rückführung in den Regelbetrieb
• Spannungsausfall mittlerer Dauer (< 1 Tag)• Evakuierung von Fahrgästen, Rückholung Personal• Ersatzverkehr mit Bussen soweit verfügbar• Verschieben verkehrsbehindernd oder -gefährdend liegengebliebener Bahnen
• Flächendeckender, mehrtägiger Spannungsausfall• Bewusste Reduzierung des öffentlichen Lebens soweit sinnvoll/möglich• Also kein flächendeckender Ersatzverkehr!• Noch verfügbare ÖPNV-Ressourcen (i.d.R. Busse) für Hilfeleistungen bereitstellen
(Evakuierungen, Verkehr zu Aufwärm-/Versorgungsstützpunkten)• Vorbereitung zur Wiederaufnahme des Betriebs nach längerem Stillstand
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Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
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• Festlegung der bei einem Blackout zu gewährleistenden Aufgaben/Funktionen• Welche Aufgaben/Funktionen sind weiter zu betreiben?• Welche Aufgaben/Funktionen können entfallen?• Welche Aufgaben/Funktionen entstehen zusätzlich?
• Organisationsstruktur beim Blackout• Unternehmensinterner Krisenstab?• Mitarbeit im städtischen Krisenstab• Wann ersetzt die Notfall-Organisation die
reguläre Aufbauorganisation?• Kommunikationskonzept
• Alarmierung: wie werden erforderliche Mitarbeiter bei einem Blackout alarmiert?• Wer muss mit wem auch bei einem Blackout kommunizieren können?
• Ressourcenplanung• Wieviele und welche Mitarbeiter werden zur Gewährleistung der relevanten
Funktionen benötigt?• Welche technischen Voraussetzung müssen vorhanden sein?
(Räume, Notstromversorgung, Kraftfahrzeuge, Kommunikationsmittel)
Organisatorische Vorbereitung auf einen Blackout (1)
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
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• Konzept zur Wiederaufnahme des Betriebs nach dem Blackout• Inbetriebnahme liegengebliebener Fahrzeuge• Personaleinsatz und Transfer zu Einsatzstellen• Vermeiden von Überlastsituationen bei Wiederaufnahme des Betriebs• Kommunikation mit Kunden und Öffentlichkeit
• Bevorratungsplanung: • Treibstoffbedarf für Notstromaggregate und Fahrzeuge, Abstimmung mit
Behörden über bevorzugte Versorgung• Bevorratung von Trinkwasser, Verpflegung, Leuchtmitteln, wichtigen
Ersatzteilen• Festlegung allgemeiner Vorsorgeregelungen zur „Reichweiten-“ Verlängerung
• Tanken Busse bei Einfahrt statt vor Ausfahrt• Tanken Dienst-Kfz spätestens wenn Tank halb leer• Rechtzeitiges Nachladen akkubetriebener Geräte
• Regelmäßige Schaltproben für USV und Notstromversorgung• Regelmäßige Notfallübungen
Organisatorische Vorbereitung auf einen Blackout (2)
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
Erforderliche Ressourcen im Blackout (1)
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• Kraftstoffversorgung• Kraftstoffbedarf für Notstromaggregate und Hilfsleistungen/-verkehre ermitteln• mit BOS Vereinbarungen über bevorzugte Kraftstoffversorgung treffen• Kraftstoffversorgung muss ihrerseits in die Notstromversorgung integriert sein (wie
kommt sonst der Sprit in den Tank?)
Was benötigt wird, um für die verbleibenden Aufgaben arbeitsfähig zu sein:
• Kommunikation• Wesentliche Leitstellenfunktionen, insbesondere
Funk, über Notstromversorgung absichern• Kommunikation zu BOS-Stellen sicherstellen
• Notstromversorgung• Welche Funktionen werden benötigt?• Welche Systeme/Geräte sind in die Notstrom-
versorgung einzubeziehen?• Sind die Aggregate für längere Betriebsdauer geeignet?
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
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Erforderliche Ressourcen im Blackout (2)
Was benötigt wird, um für die verbleibenden Aufgaben arbeitsfähig zu sein:
• Wärme• Mitarbeiter in Leitstellen oder Krisenstabsräumen frieren ungern• Mitarbeiter im Außeneinsatz benötigen eine Möglichkeit, sich nach einem
Einsatz wieder aufwärmen zu können
• Wasser• Wasserversorgung und Abwasserentsorgung genießen bei Versorgern höchste
Priorität, zumindest für Karlsruhe besteht jedoch die Aussage, dass auch bei länger anhaltendem Blackout die Versorgung gewährleistet ist
• Dennoch: Bevorratung von ausreichend Trinkwasser für Einsatzkräfte
• Sicherheit• Welche Zugangskontrollen funktionieren bei Stromausfall?• Kommt man in die erforderlichen Gebäude/Tore hinein/hinaus?• Bleibt ein Zutritt Unbefugter unterbunden?• Umgang mit der Gefahr von Plünderungen, Vandalismus, Kraftstoffdiebstahl
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
Mitarbeiter bei einem Blackout (1)
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• Kommunikation mit Mitarbeitern• Festlegung der Alarmierung (z. B. über
Selbstalarmierung)• Im Dienst Bereitstellung der erforderlichen
Kommunikationsmittel (i.d.R. Betriebsfunk)• Festlegung von Regelungen zum Dienstantritt nach
Ende des Spannungsausfalls
Welche Mitarbeiter werden benötigt und stehen diese zur Verfügung?
• Personalbedarf• Wie viele Personen werden zur Sicherstellung welcher Funktionen benötigt?
(Führung, Leitstelle, technische Dienste, Fahrpersonal, Hilfsdienste)
• Versorgung der Mitarbeiter im Dienst• Trinkwasser, Nahrung, Wärme, Hygiene (in Bevorratungsplanung
berücksichtigen)• Wie kommen Mitarbeiter zum Dienst und wieder nach Hause?
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
Mitarbeiter bei einem Blackout (2)
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• Angebote für dienstverpflichtete Mitarbeiter• Versorgung mit Nahrung und Wärme, wenn
möglich auch für Angehörige?
• Umgang mit nicht benötigten Mitarbeitern klären, die ihre Arbeitskraft anbieten, • insbesondere, wenn damit vorrangig Zugang zu
knappen Ressourcen wie Nahrung und Wärme erzwungen werden soll
Mögliche Probleme beim Einsatz von Mitarbeitern während eines Blackouts
• Loyalitätskonflikte• Kommen die benötigten Mitarbeiter wie vorgesehen zum Dienst?• Oder bleiben sie zu Hause, um Familie und Eigentum zu schützen, insbesondere
wenn sich bei mehrtägigem Spannungsausfall die Sicherheitslage verschärft?• Rechtliche Möglichkeiten zur Dienstverpflichtung im Katastrophenfall, aber
beeindruckt das die Mitarbeiter im Ernstfall?
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
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Kategorisierung von Spannungsausfällen nach ihrer Dauer und den damit verbundenen Auswirkungen:• Spannungsausfall von wenigen Sekunden („Wischer“)
• Keine besonderen Auswirkungen auf den Betrieb• Pufferung (USV) für kritische Systeme vorsehen
• Spannungsausfall 0 bis 2 Stunden • Betriebseinstellung und Evakuierungen• Ersatzverkehre bei temporär sehr hoher Nachfrage
• Spannungsausfall 2 bis 24 Stunden• Auslaufende Ersatzverkehre wegen zunehmender
Engpässe (fehlende Mitarbeiter, Aussetzen von Kommunikationsmitteln, Kraftstoffversorgung)
• Spannungsausfall von mehr als 24 Stunden• Öffentlicher Verkehr weitgehend ausgefallen• Weitgehender Ausfall von Kommunikationstechnik• „Verbundkatastrophe“ mit Bedrohung der öffentlichen Sicherheit
Die Empfehlung des Verbandes:VDV-Mitteilung 7039 Strategien zum Umgang mit Spannungsausfällen
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Die Empfehlung des Verbandes:VDV-Mitteilung 7039 Strategien zum Umgang mit Spannungsausfällen
• Präventive Maßnahmen und Checklisten für die Bereiche• Anlagen und technische Dienste• Betrieb• Fahrzeuge• Interne und externe Kommunikation• Security
• Besonderheiten bei Bahnen nach § 24 (5) BOStrab: Elektrische Einspeisungen• Haupteinspeisungen: für den gesamten Energiebedarf aller angeschlossenen
Betriebsmittel• Hilfseinspeisungen (andere Energiezuführung), soweit es die betrieblichen
Verhältnisse erfordern• Ersatzeinspeisungen aus netzunabhängiger Quelle für
• Sicherheitsbeleuchtungen, • ggf. nachrichtentechnische Anlagen, • Zugsicherungsanlagen
• Empfehlungen zur Wiederaufnahme des Betriebs nach längerem Stillstand
Maßnahmen und Folgen eines Blackouts für den ÖPNV
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• Basisschutzkonzept Kritische Infrastrukturen (Herausgeber: Bundesministerium des Innern 2005)
• Schutz Kritischer Infrastrukturen – Risiko- und Krisen-management, Leitfaden für Unternehmen und Behörden (Herausgeber: Bundesministerium des Innern 2011)
• Krisenmanagement Stromausfall (Kurzfassung) (Herausgeber: Innenministerium Baden-Württemberg und Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, 2010)
• Leitfaden für die Planung, Einrichtung und den Betrieb einer Notstromversorgung in Unternehmen und Behörden (Herausgeber: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, 2005/2014)
Weitere Literatur