marien konkret nr. 63

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MARIEN konkret 63/11 MARIEN konkret 18 Perspektiven Jede Minute zählt – Krankenhaus investiert in Kardiologie 24 Soziales Teufelskreis durchbrechen – Hilfe in Krisensituationen 36 Gesundheit Die sieben größten Feinde des Herzen Unternehmensmagazin 63 | Herbst 2011 St. Marien-Krankenhaus Siegen, GSS Gesundheits-Service Siegen und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen Seite 8 Tag der offenen Tür

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Unternehmensmagazin St. Marien-Krankenhaus Siegen, GSS Gesundheits-Service Siegen und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen

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M A R I E N k o n k r e t

18 Perspektiven

Jede Minute zählt – Krankenhaus investiert in Kardiologie

24 Soziales

Teufelskreis durchbrechen – Hilfe in Krisensituationen

36 Gesundheit

Die sieben größten Feinde des Herzen

Unternehmensmagazin 63 | Herbst 2011

St. Marien-Krankenhaus Siegen, GSS Gesundheits-Service Siegen und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am St. Marien-Krankenhaus Siegen

Seite 8

Tag der offenen Tür

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Mailbox 4 Kurznachrichten 5 Termine

Perspektiven 14 Jede Minute zählt 24 40 Jahre Anästhesie

Schwerpunkt 8 Tag der offenen Tür 28 Die Wucht des erlebten Schicksals

Report 26 Perfekter Dreiklang zwischen Mensch, Organisation und IT

Soziales 16 Handreichung für Patienten 22 Teufelskreis durchbrechen

Gesundheit 18 7.000 Teilnehmer beim Firmenlauf 20 Kaffeemühle, Mensch ärgere Dich nicht ... 30 Ressource Mensch 36 Die sieben größten Feinde des Herzens

Panorama 32 Ein Gläschen in Ehren 32 Schlankheitswahn 33 Heiß und begehrt 34 Rätsel

Impressum: Herausgeber: St. Marien-Krankenhaus Siegen gem. GmbH, Kampenstraße 51, 57072 Siegen, Siegen - HRB

3188, USt.-IdNr.: DE176257881, Geschäftsführer: Christoph Rzisnik und Hans-Jürgen Winkelmann, Vorsitzender des

Verwaltungsrats: Bruno Sting. Referat Kommunikation & Marketing: Christian Stoffers (V.i.S.d.P.). Druck: Vorländer, Siegen.

Satz & Layout: Christian Stoffers. Druckvorstufe: conception, Siegen. Fotos: Horstgünter Siemon, Archiv.

Leserbriefe, Bildbeiträge und Anmerkungen an die Redaktion „MARIEN konkret“ adressieren. Die Redaktion behält sich die

Veröffentlichung und Kürzungen eingereichter Unterlagen vor. Beiträge für die MARIEN konkret 4/2011 können bis zum

15. November 2011 eingereicht werden.

MARIEN konkret Nr. 63, September - November 2011, ISSN 1863-9356

Inhalt

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Großes PreisrätselGewinnen Sie einen Überraschungspreis

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Christoph RzisnikGeschäftsführer

Hans-Jürgen Winkelmann Geschäftsführer

Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Jubiläumsjahr 2011 geht in sein letztes Quartal. Für ein Fazit ist es noch deutlich zu früh, stehen doch noch viele Aktivitäten vor der Tür. Aber: Ein bisschen stolz können wir alle schon heute sein, denn das Feed-back auf unsere bisherigen Jubiläumsveranstaltungen war und ist außerordentlich positiv.

Fest steht, dass der Tag der offenen Tür, den wir im Juli mit über 4.000 Gästen erleben durften, das Highlight des Sommers war. Kein Ereignis in der Krönchenstadt Siegen konnte an diesem Wochenende mit einer ähn-lichen Publikumswirkung aufwarten. Alle haben hier zusammengewirkt, so dass wir den Menschen unserer Region einen eindrucksvollen Quer-schnitt unserer Leistungsfähigkeit und auch unserer funktionierenden Dienstgemeinschaft bieten konnten. Viele andere Veranstaltungen im gesamten Unternehmen sollen an dieser Stelle auch erwähnt sein: Die MARIEN Akademie zum Thema Thoraxschmerz mit interaktivem Einbezug des Publikums mittels TED oder die zahlreichen Sommerfeste in unseren Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit vielen Bezügen zum 150-jährigen Jubiläum des Mutterunternehmens.

Die vielfältigen Aktivitäten in den Einrichtungen unseres Unternehmens verleiten uns jedoch nicht dazu, das „Tagesgeschäft“ auszublenden. So konnte im Sommer ein drittes Herzkatheter-Labor in Betrieb genommen werden. Landesweit sind wir damit in der 1.Liga der kardiologischen Versorgung angesiedelt. Gleichfalls laufen die Baumaßnahmen in der Strahlentherapie sowie im Bereich des D-Trakts auf Hochtouren. Schließ-lich konnten die Vorbereitungen für die Zertifizierung des St. Marien-Krankenhauses Siegen abgeschlossen und den Visitatoren ein überaus positiver Eindruck über unser St. Marien-Krankenhaus Siegen gegeben werden. Unsere Wohn- und Pflegeeinrichtungen sind im Frühjahr mittels des gleichen Verfahrens geprüft worden, so dass wir einen zertifiziert-einheitlichen Qualitätsstandard in den Einrichtungen unseres Unterneh-mens vorhalten.

Der Sommer stellt nicht zuletzt auch eine Zäsur dar. So erfolgt aktuell in der Medizinischen Klinik II – Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin ein Generationswechsel. Herr Prof. Dr. med. Peter Schu-ster, der in über 25 Jahren diese bedeutsame Klinik zukunftsfest aufbau-te, wird in den Ruhestand verabschiedet. Herr Prof. Dr. med. Michael Buerke übernimmt Anfang Oktober dieses Amt und wird die Klinik, die wesentlich für die weitere Entwicklung des St. Marien-Krankenhauses Siegen bleiben wird, weiter entwickeln. In großer Dankbarkeit für das Geleistete verabschieden wir am 30. September mit einem Festakt Herrn Professor Schuster und begrüßen den neuen „Chef“ der Kardiologie, Herrn Professor Buerke.

Ihnen allen, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Partner und Freunde unserer Einrichtungen wünschen wir einen goldenen Herbst in der Hoff-nung auf noch viele Gespräche und Begegnungen. Unsere noch zahlreich anstehenden Jubiläumsveranstaltungen sollten Anlässe genug hierfür bieten.

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>>> Unter Druck

Herz unter Druck: Bluthochdruck ist gefährlich fürs Herz. Unter die-sem Motto möchte das St. Marien-Krankenhaus gemeinsam mit der Herzstiftung im November über den Bluthochdruck informieren. Dieser kommt in Deutschland bei rund 44 % der Frauen und 51 % der Männer vor. Die Folgen des unbehandelten hohen Blutdrucks sind – insbesondere für das Herz – fatal. Leider verpassen viele die Chance einer frühen Behandlung. Die Leitung des Seminars haben die Chefärzte Prof. Dr. med. Mi-chael Buerke und Prof. Dr. med. Peter Schuster inne.

Monatelang ist der Regen ausgeblie-ben – mit verheerenden Folgen für die Menschen am Horn von Afrika. Das St. Marien-Krankenhaus Siegen unterstützt die Opfer der Dürre mit unterschiedlichen Aktionen.Um den Hungernden am Horn von Afrika beizustehen, organisierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Krankenhauses beispielsweise eine große Spendenaktion zugun-sten der Welthungerhilfe und Mise-rior. Ein Highlight war dabei eine dreitägige Waffelbackaktion, die von Katharina Marksteiner und Volker Bätzel initiiert wurde und fast 2.000 Euro an Spendengelder einbrachte. Partner dieser Aktion war die Firma Unilever Food Solutions.

>>> Bischof Hombach besucht Haus Mutter Teresa

Mailbox

>>> Hungersnot am Horn von Afrika

Bischof Bernhard Hombach be-suchte Haus Mutter Teresa in Nie-derfischbach und feierte mit den Bewohnern eine Heilige Messe. In seiner Predigt ging Bischof Hom-bach, der zuletzt Bischof in Nica-ragua war und im September den 50. Jahrestag seiner Priesterweihe beging, auf das Leid ein, das durch Kriege verursacht wird. Insbesonde-re Bürgerkriege seien von besonde-rer Grausamkeit geprägt, berichtete er. Der hieraus hervorgerufene Hass ließe sich nicht per Befehl abstellen. Bischof Hombach empfahl, in den Herzen abzurüsten, und sich – ins-besondere in reicheren Regionen – auch mit weniger zu begnügen.

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>>> Sozialpreis 2011

Die Katholische Sozialstiftung Sie-gen-Wittgenstein verleiht erstmals den Katholischen Sozialpreis Siegen-Wittgenstein für herausragendes soziales Engagement. Ausgezeich-net werden Personen und Organisa-toren, die sich mit den besonderen Situationen oder Problemen Not lei-dender oder sozial benachteiligter Menschen in der Region Siegen-Witt-genstein intensiv beschäftigen. Der Preis ist mit insgesamt 6.000 Euro dotiert und möchte zu den wichtigs-ten Auszeichnungen kirchlicher Ein-richtungen in Südwestfalen werden. Die Preistäger des Jahres 2011 wer-den am 12. Oktober auf dem Sozia-len Forum des Dekantes Siegen im St. Marien-Krankenhauses bekannt gegeben.

Dr. med. Klaus Siegeris verstärkt die Filiale „Chirurgie Kreuztal“ des medi-zinischen Versorgungszentrums am St. Marien-Krankenhaus Siegen. Er ist Facharzt für Chirurgie und Unfallchirurgie.

Mailbox

>>> Gesichter der Demenz

Seit 1994 finden in aller Welt vielfäl-tige Aktivitäten statt, um die Öffent-lichkeit auf die Situation der Alzhei-mer-Kranken und ihrer Angehörigen aufmerksam zu machen. Weltweit sind etwa 35 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betrof-fen, zwei Drittel davon in Entwick-lungsländern. Demenz hat viele Formen und Gesichter. Betroffen sind Menschen im hohen Alter, an-dere sind noch jung. Daher lautet das Motto des Welt-Alzheimertages 2011: „Gesichter der Demenz“. Das Demenz-Servicezentrum für die Re-gion Südwestfalen hat hierzu ein umfangreiches Programm zusam-mengestellt, andem sich auch die Einrichtungen des GSS Gesundheits-Services Siegen beteiligen.

>>> Verstärkung für medizinisches Versorgungszentrum Termine

+++ MitarbeiterfestDas große Mitarbeiterfest anläss-lich des 150jährigen Bestehens des St. Marien-Krankenhauses findet am 23. September um 19.00 Uhr in der Siegerlandhalle Siegen statt.

+++ Marien AkademieNeues über chronische Schmerzen erfahren Interessierte am 21. Sep-tember um 18.00 Uhr von Prof. Dr. Walter Zieglgänsberger im neuen Hörsaal.

+++ Marien AkademieAm 28. September um 19.30 Uhr findet im Neuen Hörsaal der Vor-trag von Prof. Dr. Andreas Kruse zum Thema „Demenz“statt.

+++ AusstellungVom 27. September bis zum 19. Oktober zeigt das St. Marien-Krankenhaus Siegen im Kapellen-foyer die Ausstellung „Wucht des erlebten Schicksals“.

+++ VerabschiedungAm 30. September verabschiedet das St. Marien-Krankenhaus Sie-gen mit einem Festakt Herrn Prof. Dr. med. Peter Schuster.

+++ Mediziner-AbendDas St. Marien-Krankenhaus Siegen lädt am 5. Oktober nieder-gelassene Ärztinnen und Ärzte der Region zum Medizinerabend ins Brauhaus Irle.

+++ Soziales Forum 2011Am 12. Oktober findet ab 18 Uhr im Neuen Hörsaal des St. Marien-Krankenhauses Siegen das Soziale Forum 2011 statt.

+++ Marien AkademieAm 19. Oktober referiert Prof. Dr. Georg Marckmann ab 19.30 Uhr zum Thema „Ethik in der Medizin im Wandel der Zeit“.

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Mailbox

>>> Rebekka

Für Patientinnen mit Brustkrebs bietet das St. Marien-Krankenhaus zum fünften Mal ein Seminar an unter dem Stichwort REBEKKA. In sechs Treffen geht es darum, im geschützten Rahmen mit anderen Betroffenen unter behutsamer An-leitung mit der Erkrankung und deren Folgen leben zu lernen, die veränderte Wirklichkeit anzuneh-men, eigene Kräfte neu zu ent-decken, Achtsamkeit für Körper, Geist und Seele einzuüben und das Selbstvertrauen zu stärken. Elemente dieser Selbst- und Grup-penerfahrung sind: Gespräche, Körperwahrnehmungsübungen, Impulse zur Kreativität, Medita-tion, Entspannungsübungen und Impulse aus Literatur und Musik. Termine und weitere Informatio-nen sind unter www.marienkran-kenhaus.com zu finden.

Mit Ingrid Appelkamp hat Haus Mut-ter Teresa in Niederfischbach eine neue Heimleiterin. Die gebürtige Sie-generin ist verheiratet und hat drei Kinder. Nach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester arbeitete sie zu-nächst im St. Marien-Krankenhaus Siegen. In den 80er Jahren lebte sie mit ihrer Familie in den USA. Seit 1992 ist sie wieder im Pflegeberuf tätig und schloss 2001 ihre Weiter-bildung zur Pflegedienstleitung ab. Diese verantwortungsvolle Aufgabe übernahm sie schließlich 2004. Es schloss sich die Ausbildung „Ma-nagement sozialer Einrichtungen“ an, die Ingrid Appelkamp 2007 er-folgreich absolvierte.

>>> Über die Einrichtung hinaus denken

Die von dem GSS Gesundheits-Ser-vice Siegen betriebene Einrichtung hat 103 Wohn- und Pflegeplätze sowie weitere Plätze in den benach-barten Service-Wohnanlagen. Willi Ax, der sich als Direktor für die Wohn- und Pflegeeinrichtungen des GSS verantwortlich zeichnet, stell-te Ingrid Appelkamp als Persön-lichkeit vor, die ideal geeignet sei, die Einrichtung im Herzen Nieder-fischbachs sowohl fachlich als auch menschlich weiter zu entwickeln. In-grid Appelkamp kümmert sich ins-besondere um die inhaltliche Neu-ausrichtung der Einrichtung. „So wie ich mir stationäre Altenpflege vorstelle, gehört neben dem Kern-

>>> Tag der Entscheidungen

Über 100 Teilnehmer besuchten im Juli die Marien Akademie im neuen Hörsaal des St. Marien-Kranken-hauses. Schwerpunkt der von Prof. Peter Schuster geleiteten interak-tiven Veranstaltung war das Thema Thoraxschmerz. Jeder Teilnehmer erhielt ein Voting-Gerät, mit dessen Hilfe er zwischen unterschiedlich-en Therapieentscheidungen wählen konnte. Die Auflösung erfolgte dann unmittelbar nach der Aufforderung „Wie würden Sie entscheiden?“ und sorgte für manche Überraschung.

>>> Wo andere Schlitten fahren

„Der saubere Einbau der Ersatzteile und ein richtiges und ausdauerndes Aufbautraining haben diese Leistung ermöglicht“, beschreibt Klaus Hahn seine außergewöhnliche Leistung. Der ehemalige Patient von Dr. med. Alois Franz bezwang mit seiner Schlittenprothese beschwerdefrei das Timmelsjoch (2500 m). Mit einer E-Mail bedankte sich Klaus Hahn beim Team der Klinik für Orthopädie und Sporttraumatologie und legte eindrucksvolle Aufnahmen bei.

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>>> Über die Einrichtung hinaus denken

Mailbox

>>> Jetzt „APPholen“

Die App des St. Marien-Kranken-hauses Siegen feiert ihren ersten Geburtstag.Mit ihr bleiben Leserinnen und Le-ser auch unterwegs immer auf dem Laufenden. Die App bildet das In-ternet-Angebot des Krankenhauses komprimiert ab. Interessierte erhal-ten Push-Nachrichten, können also bei wichtigen Ereignissen informiert werden, auch wenn sie ihre App nicht einge-schaltet haben. Deutschlands erste App eines Krankenhauses kann kostenlos im App-Store er-worben werden.

„The same procedure as last year“ hieß es im Sommer an der Kranken-pflegeschule. Der Kurs 08 trat zum Examen an. Zunächst wurden drei Klausuren in den unterschiedlichen Fachberei-chen geschrieben. Die praktischen Examina beendeten die Schüler noch im August. Den Abschluss bil-dete dann im September das „Münd-liche“, bei dem unter dem Vorsitz des Fachservice Gesundheit Siegen – früher Gesundheitsamt – alle „Pro-banden“ in unterschiedlichen The-menblöcken geprüft wurden.

>>> Erfolgreich geprüft

bereich Pflege ein großer Teil sozio-kulturelles Angebot dazu – nicht zu vergessen die seelsorgerische Kom-ponente.“ Ohne ein professionelles Team wäre dieser Anspruch nicht zu bewältigen. Daher sieht Appelkamp in ihrem Team eine verlässliche Grundlage für die Weiterentwick-lung der Einrichtung. Die Intensivierung der externen Kommunikation ist für sie als wei-tere Aufgabe nahezu gleichrangig. „Es hilft nichts, wenn ich mich mit der Erstellung einer Konzeption be-gnüge. Ich muss auch über die Ein-richtung hinaus denken.“

>>> Examen „gebaut“

Es hat sich wirklich gelohnt – und dafür haben sich alle Beteiligten kräftig ins Zeug gelegt, sich bes-tens vorbereitet und ihren, ohne-hin seit Jahren qualitativ hohen Standard in den Wohn- und Pfle-geeinrichtungen erneut unter Be-weis gestellt. In den Wohn- und Pflegeeinrichtungen des GSS Ge-sundheits-Service Siegen wurde ein externes Förderaudit von der Zertifizierungsgesellschaft pro-Cum Cert nach DIN EN ISO 9001-2008 durchgeführt. Damit werden alle Unternehmensbereiche ein-heitlich durch diese Gesellschaft unter dem Aspekt „Christliche Werte und professionelles Quali-tätsmanagement“ zertifiziert.

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W ie funktioniert ein moder-ner Krankenhausbetrieb? Wie wird Patienten hier

geholfen? Welche neuen Techniken und Methoden stehen dafür heutzu-tage zur Verfügung? Und was wird für Vorsorge, Pflege und Rehabili-tation geleistet? Antworten darauf konnten Interessierte beim „Tag der offenen Tür“ am 10. Juli im Siegener St. Marien-Krankenhaus bekom-men. Den Auftakt bildete eine fest-liche Messe in der St. Michael-Kir-che mit Bischof Joseph Clemens aus Rom. Anschließend stellte sich das Krankenhaus in der Kampenstra-

ße mit einem bunten Programm im und rund um das Gebäude vor. Auf insgesamt fünf Ebenen des Haupt-hauses – einschließlich des Zentral-OPs und der Notaufnahme – sowie in weiteren Gebäuden erhielten die Besucher interessante Einblicke in den modernen Krankenhausbetrieb. Mitarbeiter aus unterschiedlichen Bereichen stellten ihre Tätigkeits-gebiete vor. Die Organisatoren des größten Publikumsevents im Jubi-läumsjahr zählten über 4.000 Besu-cher an diesem besonderen Tag im Sommer, der zu den wenigen son-nigen Tagen im Juli gehörte.

Projektgruppe bereitete Tag vor

Die Geschäftsführung des St. Ma-rien-Krankenhauses Siegen, Chri-stoph Rzisnik und Hans-Jürgen Winkelmann, und die Projektgruppe 150 Jahre St. Marien-Krankenhaus Siegen hatten sich für diesen Tag allerhand einfallen lassen, um allen

Tag der offenen TürSt. Marien-Krankenhaus Siegen ermöglichte Blick hinter die Kulissen

Plakate & Co. – Der Tag der offenen Tür war in vielerlei Hinsicht ein beson-deres Event. Dies macht auch ein Blick auf die eingesetzten Kommunika-tionsmittel deutlich: Über 400 Plakate wurden im Vorfeld in der Krön-chenstadt angebracht. Eine Sonderbeilage mit einer Gesamtauflage von 100.000 Exemplaren wurde veröffentlicht. Mehrere tausend Flyer wurden herausgegeben. Radio Siegen & Co. berichteten über das Großereignis.

Schwerpunkt8

GENAU HINGESCHAUT

Bischof Clemens zelebriert Hochamt

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Interessierten den Besuch ebenso informativ wie attraktiv zu gestal-ten. Unter der Überdachung des Eingangsbereichs wurde ein be-gehbares Herz aufgestellt, das von innen in Augenschein genommen werden konnte.Spannende Einblicke hinter die Kulissen des St. Marien-Kranken-hauses boten verschiedene Füh-rungen, zum Beispiel durch den Bunker, in dem während des 2. Weltkriegs die Behandlung der Pa-tienten stattfand, aber auch durch

einzelne Abteilungen. Zudem war der zentrale Operationsbereich voll-ständig geöffnet, damit die Besucher einen Eindruck davon bekommen

konnten, was dort für die Versor-gung der Patienten geleistet wird. Vorträge zu medizinischen Themen und Informationsstände von Kli-niken und Instituten ergänzten das umfangreiche Angebot.Auch die Rettungsdienste der Regi-on Siegen-Wittgenstein waren vor Ort dabei und präsentierten sich mit einer Leistungssschau. Zudem stellten sich verschiedene Selbsthil-fegruppen vor. „150 Jahre – 150 Spender“ lautete schließlich das Motto einer großen Blutspende-Aktion. Dazu stand ein Blutspendetruck bereit – den Spen-dern winkte ein großes Badetuch –, und kurz vor Ende des Tages der offenen Tür konnte vermeldet wer-den, dass auch dieses Ziel erreicht wurde.

Gespräche in lockerer Atmosphäre

Zum 150jährigen Bestehen des St. Marien-Krankenhauses Siegen wurde eine Festschrift herausgegeben. Diese bietet einen Rückblick auf die er-folgreiche, aber auch leidvolle Geschichte des Hauses von seiner Grün-dung bis zur Gegenwart. Verfasst wurde dieser Rückblick maßgeblich von Dr. Michael Römling, der in über zwölf Monaten intensiver Archivarbeit diese eindrucksvolle Festschrift zu Papier bringen konnte. Leser können sich faszinieren lassen, in welche wechselvollen Epochen der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung die Geschichte von Aufbau, Zerstö-rung und Wiederaufbau des Krankenhauses eingebettet ist. Zahlreiche Aufnahmen und Abbildungen aus 150 Jahren Krankenhaus-Geschichte ergänzen die spannenden historischen Zusammenhänge. Die Festschrift kann für fünf Euro an der Rezeption des Hauses erworben werden.

Information stand im Mittelpunkt

Therapiezentrum mit tollem Programm

Aufführungen im Bewegungsbad zeigten die Angebote und Möglich-keiten des GSS-Therapiezentrums. Große und kleine Fußballfans hatten auch die Gelegenheit, dort Spieler der aktuellen Elf von Sportfreunde Siegen kennen zu lernen. Kicker der heimischen NRW-Liga-Mannschaft kamen extra zu einer Autogramm-stunde ins St. Marien-Krankenhaus Siegen. Natürlich wurde auch an die jungen Besucher gedacht. Neben ei-ner Hüpfburg und einer Kinderbe-

Schwerpunkt

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Mitmachen erwünscht

Schwerpunkt

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Zelebranten (oben) und „Abnahme“ des Hubscharuberlandeplatzes (unten)

Schwerpunkt

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„Da muss es doch sein?“

Schwerpunkt

Verpflegung professionell organisiert Medizin ganz nah am Menschen

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lustigung mit Clown Pikkus wartete auf sie eine „Marienkäfer“-Jagd – natürlich konnten auch Erwachsene auf die Jagd gehen. Eine Gastrono-mie im Garten verwöhnte die Gau-men der Besucher, und eine Tombo-la lockte mit attraktiven Gewinnen. Mit der Teilnahme daran unterstütz-ten die Besucher ein soziales Pro-jekt der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein. Ende September erhalten alle Mitar-

beiterinnen und Mitarbeiter, die an dem Tag der offenen Tür mitgewirkt haben eine DVD mit den Fotos.

Ehrengäste (oben) und praktische Erfahrungen (unten)

Schwerpunkt

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e in akuter Herzinfarkt ist ein le-bensbedrohlicher Notfall. Um den Schaden am Herzmuskel

gering zu halten und das Überle-ben des Patienten zu sichern, ist eine schnellstmögliche Behandlung notwendig. Da jede Minute zählt, hat die Kardiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen ein weiteres Herzkatheter-Labor in Betrieb ge-nommen. Diese Investition in mo-derne Medizintechnik ist vor allem eine Verbesserung der Notfallver-sorgung für Herzpatienten im Drei-ländereck von Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen und un-terstreicht die überregionale Bedeu-tung der Kardiologie im St. Marien-Krankenhaus Siegen. „Die Errichtung eines weiteren Herzkatheter-Labors vollzieht sich innerhalb umfangreicher Baumaß-nahmen in der Medizinischen Klinik

II, zu der die Kardiologie gehört. Mit Investitionen im siebenstelligen Be-reich wird die medizinische Infra-struktur der größten Kardiologie im Dreiländereck von Nordrhein-West-falen, Rheinland-Pfalz und Hessen ‚zukunftsfest‘ gestaltet“, sagt Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsfüh-rer des St. Marien-Krankenhauses.

Hilfe rund um die Uhr

„Mit über 6.000 Patienten und drei modernen Herzkatheter-Laboren ge-

hört die Medizinische Klinik II im St. Marien-Krankenhaus Siegen zu den größten kardiologischen Zentren in Nordrhein-Westfalen.“Bis dato waren zwei Herzkatheter-Labore mit modernster Ausstattung und digitaler Bildverarbeitung im St. Marien-Krankenhaus Siegen ange-siedelt. Über 3.500 invasive Untersu-chungen des Herz-Kreislaufsystems wurden jährlich durchgeführt. „Mit unserer modernen Infrastruktur können wir lebensbedrohlich er-krankten Herzpatienten sofort und unverzüglich helfen“, sagt Chefarzt Prof. Dr. med. Peter Schuster. Rund um die Uhr stehen diese ständig be-reit, um Patienten mit akutem Herz-infarkt nach dem heutigen Stand der Medizin zu behandeln. Alle moder-nen Katheterverfahren einschließ-lich der Implantation von beschich-teten Stents würden angewendet.

Jede Minute zählt Krankenhaus investiert siebenstelligen Betrag in der Kardiologie

Perspektiven14

Labor in Betrieb

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Verschlüsse werden so mit großer Präzision und Zuverlässigkeit er-kannt. Weiterhin wird die Leistungs-fähigkeit der Herzkammer beurteilt, was Aufschlüsse über den Gesund-heitszustand der Patienten gibt. „Es wurden beste infrastrukturelle und personelle Voraussetzungen für das Wohl der Patienten geschaffen. Gerade in diesem Bereich der Notfall-versorgung gilt: Sicherheit hat Vor-rang. Daher wird aktuell neben dem Herzkatheter-Labor die gesamte Kli-nik modernisiert, um auch in Zukunft lebensbedrohliche Notfälle kompe-tent, nach dem aktuellen Stand der medizinischen Entwicklung, ver-sorgen zu können“, erklärt Prof. Dr. med. Peter Schuster abschließend.

„Diagnostik und Therapie von Herz-erkrankungen sind heute ohne die Möglichkeiten eines Herzkatheter-Labors unvorstellbar. In Notfällen, besonders beim Herzinfarkt, ist die schnelle Versorgung der betroffenen Patienten von eminenter Bedeutung, da jede Minute für die Erhaltung von Herzmuskelgewebe zählt“, erläutert Prof. Schuster den Rang einer sol-chen Weiterentwicklung der Infra-struktur im Dreiländereck.

Präzision und Zuverlässigkeit

Im Herzkatheter-Labor können zum einen Diagnosen erstellt werden, indem Verengungen und Verschlüs-se in den Herzkranzgefäßen sicht-bar gemacht werden. Zum anderen können die Experten der Klinik die Instrumente auch direkt zur Thera-pie nutzen, indem beispielsweise mit einem durch die Leiste eingeführten winzigen Ballon die Gefäße geweitet und Verschlüsse eröffnet werden. Die Untersuchung mittels Herzkathe-ter gilt aktuell als die genaueste Un-tersuchung der Herzkranzarterien. Sie stellt diese in voller Ausdehnung einschließlich ihrer Nebenäste dar. Auftretende Verengungen oder gar

Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann und Chefarzt Prof. Dr. med. Peter Schuster stellen neues Herzkathe-terlabor vor

Perspektiven

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Jahrelang auf Station: der Bücherwagen

K rankenhaushilfe steht auf den Namensschildern, aber meist werden sie Grüne Damen und

Herren genannt und das, obwohl sie im St. Marien-Krankenhaus Siegen keinen grünen Kittel tragen und die Patienten in zivil aufsuchen. Die eh-renamtlichen Mitarbeiter und Mit-arbeiterinnen der Krankenhaushil-fe stehen Menschen während ihres Krankenhausaufenthalts bei und sind aus dem Krankenhaus nicht mehr wegzudenken.

Konzept der Caritas realisiert

Die Krankenhaushilfe im St. Marien-krankenhaus Siegen, ein ehrenamt-licher Besuchsdienst, bietet nun seit

35 Jahren den Patienten des Hauses ihren begleitenden Dienst an. Grund-lage für die Arbeit ist ein Konzept der

Caritas-Konferenzen Deutschlands, das auf Anregung der Evangelischen Krankenhaushilfe zurückgeht. „Damals haben wir als eine der er-sten Gruppen in der Diözese diesen Dienst mit fünf Damen begonnen. Für uns bedeutete es 1976 ein un-berechenbares Unternehmen, ohne vorbereitende Einführung oder Schulung diese Aufgabe zu überneh-men. Außer unserer Bereitschaft zu helfen, wo unsere Hilfe gebraucht wurde, zuzuhören, wo Not und Sor-gen ausgesprochen wurden, und der Zeit, die wir zur Verfügung stellten, konnten wir nichts anbieten. Aber schon bald gewannen wir aus un-seren Erfahrungen im Umgang mit den Patienten und dem positiven

Handreichung für PatientenKrankenhaushilfe seit 35 Jahren im Krankenhaus aktiv

Soziales16

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chert hat. Im Sinne eines solchen gegenseitigen Austausches möchten wir auch in Zukunft unseren Dienst verstehen nach unserem Leitwort: Weil der Mensch den Menschen braucht.“

Wer sich für ein Engagement bei der Krankenhaushilfe interes-siert, kann sich an Bettina Anderl (mittwochs von 9 bis 11 Uhr, Tel.: (0271) 231-2623) oder an das Sekreta-riat der Pflegedirektion, Tel.: (0271) 231-2302 wenden

und sich unverbindlich informieren. Weitere Informationen sind auch im Internet unter www.marienkranken-haus.com zu finden.

zutragen und Hilfen im persönlichen Bereich zu geben. Vor allem geht es um das Gespräch und den Kontakt zum Patienten, für den die Krankheit oft eine besondere Krise seines Le-bens bedeutet und Einsamkeit, Sorge und Ungewissheit mit sich bringen kann.

Doris Paar: „Rückblickend können wir sicher sagen, dass uns bei allem Schweren und Bedrückenden, das wir erlebt haben, auch vieles berei-

Grüne Damen imSt. Marien-KrankenhausDie Katholische Kran-kenhaushilfe setzt seit über 30 Jahren Maß-stäbe für bürgerschaft-liches Engagement. Die so genannten Grünen Damen und Herren ha-ben sich ehrenamtlich zusammengeschlos-sen, um die Sorgen der Patientinnen und Patienten mitzutragen und Hilfen im persönlichen Bereich zu geben. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das Gespräch mit Ihnen, die Erledigung von Besorgungen sowie die Kontaktaufnahme zum So-zialdienst, zu den Seelsorgern oder Verwandten. Die Katholische Krankenhaushilfe wurde nach dem Vor-bild evangelischer Krankenhaushilfen im Herbst des Jahres 1976 gegründet. Als erste Gruppe in der Erz-diözese Paderborn übernahmen damals fünf Damen im St. Marien-Krankenhaus Siegen diesen Dienst, der nun in vielen Krankenhäusern zur festen Einrichtung geworden ist.

Soziales

Echo Mut, diesen wichtigen Dienst weiterzuführen“, erinnert sich Doris Paar gegenüber der MARIEN kon-kret. Zunächst hat die Krankenhaus-hilfe auch Aufgaben des heutigen Sozialdienstes mitübernommen, wie Vermittlung von Haushaltshilfen und Heimplätzen nach der Entlassung. „Dies waren manchmal für uns recht schwierige Auf-gaben“, so Doris Paar. 1986 kam die Betreuung der Pati-entenbücherei hinzu.

Zukunft gestalten

Die Gruppe besteht zur Zeit aus 13 Personen, die sich bemühen, die Sor-ge um den kranken Menschen mit-

„Außer unserer Bereitschaft zu helfen, zuzuhören und Zeit zu haben, konnten wir

nichts anbieten“.Doris Paar

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7.000 Teilnehmer beim 8. Siegerländer FirmenlaufSt. Marien-Krankenhaus Siegen stellt zweitgrößtes Team

Gesundheit

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die beiden Läufer nach 17:39 Minuten über die Ziellinie, dicht gefolgt von Routinier Thomas Braukmann. Dieser hatte 2004 den ersten Firmenlauf gewonnen. Bei den Frauen gewann Lisa Jaschke (20:14 min.) vor Caprice Giehl (20:28 min.) – Team Orthopädie – und Rebekka Ot-terbach (21:59 min.).„Die sportliche Leistung steht nicht im Vordergrund, son-dern dass Kollegen aus unterschiedlichsten Abteilungen vom Auszubildenden bis zum Chef gemeinsam unterwegs sind und dabei Spaß haben“, erläutert Petra Gahr das Konzept des Firmenlaufes. Die Preise für die besten Kostümierungen des Firmen-laufs gingen an die „Turbo-Twins“ aus Neunkirchen (Fir-ma Robert Thomas), Greenpeace Siegen (Das laufende Atom-Moratorium) gefolgt von Ferndorf Rohren – Motto: Rohre von Natur aus rund.

Bange Minuten um Kollegen

Während des Laufs er-litt ein Läufer aus dem St. Marien-Krankenhaus

Siegen einen Infarkt. Dank der sofortigen Hilfe durch die mitlaufenden Ärzte und der innerhalb kürzester Zeit eintreffenden Notärzte konnte der Läufer sofort inten-siv behandelt und schließlich im Krankenhaus gerettet werden. Die mitlaufenden Mitarbeiter waren geschockt und bangten um ihren Kollegen. Das Team des St. Mari-en-Krankenhauses Siegen sagte selbstverständlich auch die Feier zum Firmenlauf ab. Die Feier soll nun auf dem großen Mitarbeiterfest in der Siegerlandhalle im Herbst nachgeholt werden.

Z um achten Mal nahm das St. Marien-Krankenhaus Siegen mit einer großen Mannschaft beim Sie-gerländer Firmenlauf teil. Bei angenehmen Tem-

peraturen ließen es sich fast 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nehmen, zusammen mit über 7.000 Läuferinnen und Läufern aus insgesamt 400 Firmen die etwa fünf Kilometer lange Strecke zu absolvieren. Tau-sende Zuschauer, 19 Stimmungspunkte mit Bands und Musikanlagen, sowie etliche private Initiativen – das St. Marien-Krankenhaus Siegen hatte eigens einen Pavillon aufgebaut –, feierten gemeinsam mit den Läufern und Walkern. Siegen hatte wieder seinen Karneval.„Es war toll, dass sich so viele Mitarbeiter angemeldet haben und dass das gesteckte Ziel von 150 Läufern im Jubiläumsjahr sogar noch übertroffen wurde“, freute sich Petra Gahr vom Zentralen Dienst Personal. Jeder Krankenhaus-Teilnehmer am Firmenlauf erhielt ein blaues Funktionsshirt mit dem Aufdruck „150 Jahre näher am Menschen“.

Team steht im Zentrum

Dicht gedrängt stehen die Starter in der Bismarckstraße und lauschten den Grußworten von Landrat Paul Breuer und den Bürgermeister der Stadt Siegen Steffen Mues. Punkt 19:30 Uhr wurde dann der Startschuss gegeben und eine bunte Karawane machte sich auf den Weg in Richtung Siegener Innenstadt und zurück. Nach rund 17 Minuten bogen die ersten Athleten auf die Ziellinie ein. Tim-Arne Sidenstein und Tobias Dreier waren gleichauf, einen Schlussspurt ersparten sie sich. Hand in Hand liefen

Stau in WeidenauLahme, die gehen?

Gesundheit

„Die sportliche Leistung steht nicht im Vordergrund.“

Petra Gahr

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Kaffeemühle, Mensch ärgere Dich nicht & Stricknadeln Das St. Marien-Krankenhaus Siegen packt den Erinnerungskoffer

Die Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz rückt immer mehr in den Fokus

des Krankenhausalltags. Hier sol-len funktionale Abläufe eine schnel-le Entlassung gewährleisten. Diese setzten jedoch ein „Funktionieren“ des Patienten voraus.Doch nimmt die Zahl der Patienten zu, für die ein Krankenhausaufent-halt aufgrund einer Demenz zu einem Trauma wird. Die Aufnahme ins Krankenhaus bedeutet für diese Pa-tientengruppe eine einschneidende Veränderung des bisherigen Tages-ablaufs. Das St. Marien-Kranken-haus Siegen hat das Problem erkannt – die MARIEN konkret berichtete in ihrer letzten Ausgabe – und hat unter-schiedliche Maßnahmen ergriffen.

Koffer packen

Das Krankenhaus packt nun den „Erinnerungs-koffer“, um den Kranken-hausaufenthalt und -alltag für Patienten mit Demenz sinnvoller zu gestalten.

„Wir möchten ihnen die Möglichkeit geben, sich in unserem Hause wohl-er zu fühlen“, sagt Daniela Schneider, die das Projekt jüngst vorstellte. Die Koffer wurden von der Gesundheits- und Krankenpflegerin im Rahmen ihrer Weiterbildung zur Fachkraft für gerontopsychiatrische Pflege und Betreuung entwickelt.

Angebot startete im Mai

Die „Erinnerungskoffer“ für das Krankenhaus wurden insbesondere auf die Bedürfnisse von Menschen mit dementiellen Erkrankungen abgestimmt. Unter anderem laden Kaffemühle, Stricknadeln, alte Fo-tos, Spiele und Gesangsbücher die Patienten sowie ihre Angehörigen

zum Erinnern und Beschäftigen ein. Zum Start des neuen Angebots wur-den im Mai zunächst zwei Koffer zur Verfügung gestellt. Diese sind über die Patienteninformation zu bezie-hen und stehen jederzeit für unse-re Patienten und ihre Angehörigen zur Verfügung. Die Erweiterung des Beschäftigungsangebots wird ange-strebt. „Da sind wir immer auf der Suche nach neuen alten Inhalten sind, freuen uns sehr über Gegenstände ‚aus alter Zeit‘“, sagt Initiatorin Da-niela Schneider.

Weiterentwicklung der Angebote

Weil das Team der Pflegedirekti-on die Qualität der Beschäf-tigungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz im St. Marien-Krankenhaus Siegen sicherstellen und die Inhalte den Bedürfnissen dieser Pa-tienten entsprechend weiter entwickeln möchte, freut es sich über Verbesserungsvor-

schläge.

Gesundheit

Erinnerungskoffer

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21Perspektiven

Neuer Chefarzt in der KardiologieProf. Dr. med. Michael Buerke Ab 1. Oktober 2011 Nachfolger von Prof. Dr. med. Peter Schuster

in der Autostadt Wolfsburg wurdeMichael Buerke 1964 geboren; erist verheiratet mit Frau Dr. Ute

Buerke und hat drei Kinder: Audrey zwei Jahre, Jeffrey acht Jahre und Kenneth 14 Jahre. Nach dem Abitur hat Michael Buerke in Gießen Medizin studiert und in der Gruppe Suttorp/Seeger (Thema: „Stimulation der Synthese des Plätt-chen-aktivierenden Faktors (PAF) in Endothelzellen und Neutrophilen durch Staphylococcus aureus Alpha-Toxin“) promoviert. Das AIP und die Facharztausbildung hat er an der Jo-hannes-Gutenberg-Universität in der II. Medizinischen Klinik bei Prof. Dr. med J. Meyer absolviert. Während dieser Zeit hat Michael Buerke von 1992 bis 1994 während eines For-schungsaufenthaltes an der Thomas Jefferson University in Philadelphia, USA zu Pathomechanismen der myo-kardialen Ischämie und Reperfusion und im besonderen über Mechanis-men der Leukozytenakkumulation geforscht. Wichtige Stationen seiner klinischen Ausbildung waren kardi-ologische, gastroenterologische und angiologische Stationen, Herzkathe-terlabor, Endokriniologie, kardiolo-gische und allgemeine Intensivstati-on. Neben der klinischen Ausbildung hat er in Mainz wissenschaftliche Fragestellungen zur Restenose und Inflammation im Kardiovaskulären System bearbeitet. Dabei war ihm die Kombination von in vitro Unter-suchungen und Bestimmungen am Patienten und auch klinische Studi-en wichtig. Die Venia legendi für das Fach Innere Medizin mit dem Titel „Bedeutung der Leukozyten-Endo-

thel-Interaktion im Rahmen der my-okardialen Ischämie und Reperfusi-on“ hat Michael Buerke 2000 erlangt. Dafür wurde er mit dem E.K.-Frey-Preis der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin 2001 ausgezeichnet. Die Weiterbildung mit der Schwer-punktbezeichnung Kardiologie hat er 2001 beendet.Im Jahre 2002 hat Michael Buerke eine Oberarztstelle an der Martin- Luther-Universität in Halle/Saale (Medizinische Klinik III, Direktor Prof. Dr. K. Werdan) angenommen. Als leitender Oberarzt hat er an der Klinik Schwerpunkte wie akute Herzinsuffizienz, ECMO-Programm, Chest-Pain-Unit, Pulmonal arterielle Hypertonie, Aortenklappen-Stents, Erwachsene mit angeborenen Herz-fehlern und Kardiovaskuläre Bildge-bung etabliert und weiter ausgebaut.Er baute ein STEMI-Netzwerk auf, um die Versorgung mit allen betei-ligten Partnern zu standardisieren und zu verbessern. Mit den nieder-gelassenen Kollegen wurde eine enge Zusammenarbeit auf dem Gebiet der KHK-Versorgung und bei Patienten mit Vorhofflimmern gepflegt. In Hal-le hat Michael Buerke die Zusatzbe-zeichnung internistische Intensivme-dizin erworben.Die Erstellung der DGK Leitlinie zur Endokarditis und zum kardiogenen Schock hat er aktiv mit gestaltet. In der Deutschen Gesellschaft für Kar-diologie hat er die Arbeitsgruppe Hä-mostase und Thrombose geleitet und ist in der Task-Force Chest-Pain-Unit aktiv. In der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin

leitet Michael Buerke den Nukelus „Kardiale Dysfunktion bei Sepsis und Schock“ und ist seit 2010 Präsident der Gesellschaft. Dort hat er aktiv die Weiterbildung in Form von ICU-Be-ginner-Kursen und Facharztkursen initiiert. Zusätzlich hat Michael Buerke einen Studiengang „Management im Ge-sundheitswesen“, an der Fachhoch-schule Coburg erfolgreich absolviert.Privat verbringt er gerne Zeit mit der Familie, beim Joggen und Radfahren.

Prof. Michael Buerke wird bei einemFestakt am 30. September 2011 offi-ziell in sein Amt als Chefarzt der Me-dizinischen Klinik II eingeführt. Die MARIEN konkret wird ausführlich berichten.

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in diesem Jahr liegt der Fokus der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein in der För-

derung von Krisenpräventionspro-jekten bei jungen Familien. Exem-plarisch steht hierfür ein Projekt, dass aktuell in der Frauenklinik des St. Marien-Krankenhauses Siegen initiiert wird: Hier werden insbe-sondere junge Frauen und Mädchen in schwierigen Lebenssituationen beraten oder bei der Bewältigung einer Krise unterstützt. „Eines der wesentlichen Kriterien für die Unterstützung eines Projek-tes ist, dass es Familien in Notlagen hilft und Lücken in der Versorgung schließt. Daher möchten wir uns in diesem Jahr schwerpunktmäßig der Unterstützung von Familien und hier insbesondere von Frauen in Krisensituationen widmen“, sagt Dr. Theodor R. Gräbener, Vorsitzender

des Stiftungsrats der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein im Gespräch mit der Marien kon-kret. „Vorstand und Stiftungsrat der Katholischen Sozialstiftung Siegen-Wittgenstein bitten Sie um eine wohlwollende Unterstützung dieses Anliegens, das dazu beiträgt, einen oft zu beobachtenden Teufelskreis zu durchbrechen.“

Ein Beispiel unter vielen

„Perspektiven, Handlungs- und Lö-sungsansätze für jeden Einzelfall werden gemeinsam mit den Betrof-fenen entwickelt“, erklärt Hubert Berschauer aus dem Stiftungsrat. Hilfesuchende sollen bei der Bewäl-tigung von Krisensituationen ge-stärkt werden.Ein Beispiel unter vielen: „Chantall ist in einer Alkoholiker-Familie auf-gewachsen. Sie erlebte viel häusli-che Gewalt und sexuelle Übergriffe. Ihre Bezugsperson als Kind war ihre Oma, die leider schon verstorben ist. Immer wieder gerät ihr Leben aus den Fugen. Ihre erste Ehe mit einem gewalttätigen Mann, mit dem sie zwei Kinder hat, ist in die Brüche gegangen. Auch mit ihrem zweiten Ehemann hat sie Probleme wie auch mit einem ihrer Kinder, das nun im

Teufelskreis durchbrechenHilfe für Mädchen und Frauen in Krisensituationen

Soziales22

Bank für Kirche und Caritas BLZ 472 603 07

Konto-nr. 16 750 500

nachhaltig weiter wirken

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nen Schritten‘, der den Teufelskreis aus häuslicher Gewalt und Perspek-tivlosigkeit durchbricht.“

Teenageralter ist. Ihre Ausbildung hat sie abgebrochen und ist hoch verschuldet. Sie fühlt sich wie aus-gelaugt, ist oft überlastet und hat Angst, zusammenzubrechen. Und das kurz vor der Niederkunft ihres dritten Kindes.“Die Katholische Sozialstiftung möch-te Frauen wie Chantall in ihrer be-drückenden Lebenssituation helfen und unterstützt am St. Marien-Kran-kenhaus ein vielversprechendes Projekt der Krisienprävention, das gemeinsam mit dem Sozialdienst Katholischer Frauen realisiert wer-den soll. „Junge Frauen sollen eine Perspekti-ve für ihr Leben erhalten und erfah-ren, dass sie mit ihren Sorgen und Nöten angenommen werden“, so Hans-J. Winkelmann, Geschäftsfüh-rer des St. Marien-Krankenhauses. „Auch wenn die Sozialstiftung hier nur initial tätig werden kann, ist ein Anfang für Familien in Krisensitua-tionen gemacht – ein Anfang in ‘klei-

Soziales

Anzeige

Flucht in den Rausch

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Perspektiven

40 Jahre AnästhesieDie Klinik für Anästhesie feiert ein Jubiläum. Dr. med. Annette Wilmes gründete

vor 40 Jahren diese Abteilung.

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leitet sich aus dem Altgriechischen ab und beschreibt den Zustand der Empfindungslosigkeit zum Zweck einer operativen oder diagnostischen Maßnahme. Die medizi-nische Fachdisziplin der „Anästhesiologie“ befasst sich mit der Durchführung von Anästhesieverfahren, hat heu-te aber auch fachliche Schwerpunkte in der operativen Intensivmedizin, der Schmerztherapie sowie der Pallia-tivbehandlung. Aufgrund ihrer besonderen Erfahrung in der Sicherung der Atmung und der Herz-Kreislauf-Funktion wirken Anästhesisten innerhalb des Krankenhauses aber auch außerhalb regelmäßig als geschulte Notärzte in der Akut-versorung von Patienten.

Jährlich rund 10.000 Narkosen

Mehr als 20 ärztliche Mit- arbeiter und fasst eben-so viele Fachpflegekräfte stellen aktuell unter der Leitung von Prof. Dr. med. Werner Hering die anäs-

thesiologische Versorgung der Patienten im St. Marien-Krankenhaus Siegen sicher. Bei den alljährlich rund 10.000 von der Klinik für An-ästhesie und operative Intensivmedizin durchgeführten Narkosen ist es uns ein stetes Anliegen, fachliche Kompe-tenz auf hohem Niveau zu gewährleisten, dadurch größt-mögliche Sicherheit für unsere Patienten zu garantieren und durch menschliche Zuwendung und Freundlichkeit Vertrauen zu schaffen.

am 1. August 1971 wurde die Anästhesie im St. Ma-rien-Krankenhaus Siegen zum ersten Mal in einer eigenständigen Abteilung zusammengefasst und

unter die ärztliche Leitung einer Chefärztin gestellt. Diese Aufgabe übernahm damals Frau Dr. med. Annette Wilmes, Fachärztin für Anästhesie, die ihre Ausbildung am Institut für Anästhesie und Intensivmedizin der Ludwig-Maximi-lians-Universität in München absolviert hatte. Die Ärztin war damit auch die erste Chefärztin am Siegener Kam-pen. Hatten zuvor Pflegekräfte unter der ärztlichen Auf-sicht der Operateure die Narkosen durchgeführt, so wur-de ab dem Jahr 1971 auch im St. Marien-Krankenhaus Siegen die Anästhesie zu einem medizinischen Teilgebiet mit Facharztstandard.

Anästhesie Spätzünder in Deutschland

Auf Bundesebene war bereits im Jahr 1953 die „Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und In-tensivmedizin“ gegründet worden, mit dem Ziel, die Anästhesie auch in Deutschland als eigenständiges medizinisches Fachgebiet zu etablie-ren. Damit sollte vor allem das medizinische Versor-gungsniveau und die Sicherheit der Patienten während und nach der Operation entscheidend verbessert werden. Der Anstoß hierzu kam hauptsächlich aus den USA und aus Großbritannien, wo sich die Anästhesie bereits 50 Jahre früher zu einem eigenständigen medizinischen Fachgebiet entwickelt hatte. Der Begriff „Anästhesie“

Arbeiten im zentral-OPSeit 2002 Chefarzt: Prof. Dr. med. Werner Hering (rechts)

Perspektiven

1971 - 2002Dr. med. Annette Wilmes,

erste Chefärztin der Klinik für Anästhesie und Intensivme-

dizin

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Perfekter Dreiklang zwischen Mensch, Organisation und IT

OP-Organisation im St. Marien-Krankenhaus

ein effizienter Betrieb des Opera-tionsbereichs ist ohne IT-Unter-stützung nicht mehr vorstellbar.

Leerstände und Mängel in der Ablauf-planung in diesem sensiblen Bereich wirken sich umgehend auf die Wert-schöpfung des Krankenhauses aus. Eine Software-Lösung unterstützt das St. Marien-Krankenhaus auf den Weg hin zu einem effizienten OP-Ma-nagement und schafft die Grundlage für das Zusammenspiel von Mensch, Organisation und IT.

IT als Planungshilfe

Für das St. Marien-Krankenhaus hat der Operationsbereich einen hohen Stellenwert. Über 11.000 OPs finden hier jährlich statt. Bis zu zehnköp-fige OP-Teams arbeiten in den acht Operationssälen und greifen auf eine hochwertige Ausstattung zurück. Diesen komplexen Bereich gilt es zu koordinieren. Die Aufgabe eines OP-Koordinators hat Dr. med. Martin

Schmelling inne. Er wirkt einerseits bei Operationen als Anästhesist mit und koordiniert andererseits über-greifend die Besetzung der Säle. Ihn unterstützt die IT als wertvolle Pla-nungshilfe.Je nach Fachrichtung planen die einzelnen Kliniken mit unterschied-lichen Zeitmodellen: Die Orthopädie hat üblicherweise einen sehr hohen elektiven Anteil. Bei Operationen in der Chirurgie, Handchirurgie und Gynäkologie liegt zudem ein hohes Dringlichkeitspotenzial vor. Dement-sprechend wird mit Wochenplänen gearbeitet, die schließlich mit Tages-plänen harmonisiert werden.

Saalbezogene Planung

Jede Klinik bewegt sich dabei vor-rangig innerhalb ihrer zugewiesenen Kontingente, die im Bedarfsfall geän-dert werden können. Aus den zuge-wiesenen Kontingenten werden die OP-Anmeldungen in einer späteren

Planungsphase per Drag-&-Drop auf die OP-Säle gezogen. Eine kontin-gentbezogene Planung wird dadurch zu einer saalbezogenen Planung, in der die genaue Reihenfolge und Saalzuordnung festgelegt wird. Der OP-Plan wird spätestens am Vortag durch den OP-Koordinator bestätigt und damit fixiert. Die kontingentbe-zogenen OP-Anmeldung und Vorpla-nung erlaubt dabei ein hohes Maß an Planungssicherheit, da alle erfor-derlichen Ressourcen für den OP-Tag auch tatsächlich geprüft und vorhan-den sind. Zu einer bestmöglichen Pla-nung des Tagesprogramms kommt die Komponente der ungeplanten Er-eignisse, die Notfälle. Es bedarf einer großen Erfahrung, Notfälle geschickt um die elektiven Operationen herum zu platzieren. Notfälle und nachgemeldete Pati-enten können in das laufende Pro-gramm übernommen werden oder Operationen abgesetzt werden. Der Fortschritt in den einzelnen Sälen

Perspektiven

Teamarbeit im neuen Zentral-OP OP-Koordinator Dr. med. Martin Schmelling

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wird erkennbar. Den Unterschied zwischen einer isoliert eingesetz-ten Planungssoftware und einem ausgefeilten integrierten Manage-mentsystem für den Operationsbe-reich macht das zugrunde liegende Prozesswissen aus. Dieses muss auf einem klinikweiten Multiressourcen-Management aufsetzen, welches die Behandlungsplanung und Leistungs-koordination einheitlich organisiert, um wirkliche Mehrwerte zu schaffen. Wichtig ist ein sau-beres und schnelles Arbei-ten gemäß Regieanweisung. Denn Verzögerungen haben Dominoeffekte zur Folge. OP-Absagen aus organisa-torischen Gründen sind dabei nicht nur für das Krankenhaus, sondern auch für Patienten ein Problem. Die Anforderungen an eine OP-Manage-ment-Software lauten daher: Schnell, einfach und intelligent, damit eine vo-rausschauende Planung umsetzbar ist. Anmeldung, Planung und Doku-mentation müssen ineinander grei-fen. Alle wesentlichen Informationen müssen permanent verfügbar sein.

Perspektiven

Komplexer Bereich

In der OP-Ablaufsteuerung wird am Tag der Operation eine Echtzeitlinie mit der aktuellen Systemzeit ein-geblendet. Entsprechend der OP-Fortschritte in den einzelnen Sälen wird der Status der Operationen dokumentiert (Patient anwesend, Schnitt, OP-Ende etc.). Daraus wer-den die OP-Abläufe grafisch erkenn-

bar. Auf Schmellings Initiative hin wurde zusätzlich eine farblich ko-dierte Ablaufsteuerung nach dem Ampelprinzip geschaffen. Die Über-sicht informiert auf einen Blick, wie weit die jeweilige Operation fortge-schritten ist. Eine grüne Kodierung zeigt dabei an, dass die Operation beendet ist. Je früher eine abseh-bare Änderung dokumentiert und kommuniziert wird, desto effizienter

kann er agieren und umso höher ist die Zufriedenheit bei allen Beteiligten. Die zeitsynchrone Dokumentation mittels fd-klinika.plus ist bei jeder Operation zu erreichen. Hausindivi-duelle Pflichtfelder und logische Be-dingungen werden in den Stammda-ten festgelegt. Die OP-Dokumentation ist in der Regel abgeschlossen, sobald der Patient den Saal verlässt. Die syn-chrone Dokumentation ist ein Beitrag

zur Patientensicherheit im Rahmen der Risi-ko- und Fehlervorsorge des St. Marien-Kranken-hauses. Die Dokumen-tation beinhaltet neben anderen auch Kriterien

wie beispielsweise eine Zählkontrolle vor dem Wundverschluss. Geplant ist zusätzlich die Integration der WHO-Checkliste Patientensicherheit. Darü-ber hinaus stellt sie eine elementare Datenquelle für das Controlling und damit die Basis für Entscheidungen der Geschäftsführung dar, indem sie das Datenmaterial für vielschichtige Auswertungen und Statistiken rund um das OP-Management liefert.

„Es ist nicht immer leicht, allen Akteuren gerecht zu werden.“

Dr. med. Martin Schmelling

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Schwerpunkt

Die Wucht des erlebten Schicksals Ausstellung anlässlich des Sozialen Forums im Dekanat Siegen

Das Dekanat Siegen wählt mit der Ausstellung „Die Wucht des erlebten Schicksals“ einen

besonderen Weg, um auf das Soziale Forum hinzuweisen. Es zeigt vom 27. September bis zum 19. Oktober im St. Marien-Krankenhaus Siegen diese vielbeachtete Ausstellung des Ham-burger Künstlers Ulrich Rölfing, die 25 Bewohner des Antoniusheim aus dem münsterländischen Vreden – Ob-dachlose – porträtiert in Öl zeigt.

Erlebbarer Armut stellen

Der erste Blick auf die Bilder zerstört verbreitete Klischees: Die Porträts zeigen Menschen wie du und ich. Nur vereinzelt lassen die Gemalten erkennen, dass es sich um ehemalige Obdachlose handelt. Es drängt sich der Vergleich auf, dass das eine oder andere Bild in der „guten Stube“ hän-gen könnte und vielleicht den Opa der Familie zeigt.

„Angesichts der Erfahrung, dass die Schere von arm und reich auch in wirtschaftlich besseren Zeiten im-mer weiter aufgeht, erscheint uns gerade diese Ausstellung geeignet, die Schwerpunkte des diesjährigen Sozialen Forums zu vermitteln“, so Dechant Werner Wegener. „Insbe-sondere der erlebbaren Armut wol-len wir uns stellen.“ Dicke Striche, helle, aber nicht knal-lige Farben benutzte der Künstler Ulrich Rölfing, um die Bewohner des Antoniusheimes im münsterlän-dischen Vreden zu malen. „Schnapp-schüsse“ hat er geschaffen, so genau sein Strich. Da ist der Mann, der mit schräg gestelltem Kopf skeptisch von unten nach oben blickt. Auf einem anderen Bild hat ein Mann mit Hut den Mund geöffnet – atemlos viel-leicht, vielleicht aber auch staunend. Isoliert betrachtet, sind die Bilder un-spektakulär. Sie könnten also gut und gerne im Wohnzimmer hängen.

Bemerkenswert werden sie erst, wenn man die Lebensgeschichten der porträtierten Männer liest. Mit ihrer Erzählung wandeln sich die Moment-aufnahmen zu erlebten Schicksalen. Ihre Lebensgeschichten erzählen vom kleinen Glück – vom beruflichen Erfolg als Handwerker, vom Famili-enidyll. Und sie verdeutlichen, dass das Schicksal dieser Männer jedem widerfahren kann. Arbeitslosigkeit, Scheidung, plötzliche Krankheit – sie haben die Gemalten aus der Bahn geworfen. So wie Gerhard A.: Zwei gescheiterte Beziehungen liegen hin-ter dem gelernten Metzger. Eine hielt sogar zehn Jahre lang, vier Kinder sind aus dieser Verbindung hervor-gegangen. Doch unterschwellig be-gleitete Gerhard A. immer ein Alko-holproblem. Als seine Mutter 2001 starb, kam der totale Absturz. Drei Jahre später landete er im Antoni-usheim und fand dort über eine Be-schäftigung in der Gärtnerei wieder zu einem fast normalen Leben.„Wie bei der Ausstellung nehmen wir beim Sozialen Forum ein breites Spektrum von Situationen und Hin-tergründen in den Blick. Und dahin-ter verbergen sich individuelle und erlebte Schicksale“, so Dechant We-gener.Die Ausstellung „Die Wucht des er-lebten Schicksals“ ist montags bis sonntags von 8.30 bis 20.00 im Ka-pellenfoyer des St. Marien-Kranken-hauses Siegen zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am 27. Sep-tember um 18.30 Uhr mit einem Gottesdienst. Der Eintritt ist frei. Das gleichnamige Buch ist im Verlag Aschendorff erschienen.

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29Schwerpunkt

Kein Patriarch einer

Bauernfamilie sondern ein

ehemaliger Obdachloser

in Öl. Das Bild ist Teil

der Ausstellung

„Die Wucht des

erlebten Schicksals“.

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M a r i e n k o n k r e t 6 3 / 1 1

eEine Umstrukturierung der Personalabteilung führte ab dem Jahr 2008 zur Abteilung

„Zentrale Dienste Personal“. Mitt-lerweile haben sich hier die Zweige Personalcontrolling, Personalservice und Personalentwicklung kontinu-ierlich entwickelt.

Personalentwicklung

Seit dem Jahr 2009 wurde das Konzept zur Personalentwicklung erarbeitet, in den verschiedenen Gremien beraten und im Juni 2011 durch die Geschäftsführung freige-

geben. Als Konzept beschreibt es eine Grundvorstellung und enthält Leitgedanken – gleichzeitig dient es der Transparenz innerhalb des Unternehmens. Das Konzept, hin-terlegt im Dokumentenlenkungssy-stem, beschreibt Vorhandenes wie Zukünftiges und soll Orientierung und Hilfe für aktuelles wie zukünf-tiges Handeln geben. Vor allem aber möchte das Konzept zur aktiven Mit-wirkung einladen, da Personalent-wicklung immer dynamisch ist und sich in den nächsten Jahren durch Erfahrungen, Ideen und Verände-rungen der Rahmenbedingungen

weiter entwickeln wird. Ergänzend wurde ein Konzept zur Einführung und Einarbeitung von Mitarbeitern für das St. Marien-Krankenhaus entwickelt und Handlungsleitfäden für Fördergespräche in der Pflege sowie in den Zentralen Diensten he-rausgegeben.„Wir verstehen Personalentwicklung auch als Prozess der beruflichen Entwicklung mit den Bausteinen Orientierung, Ausbildung und Qua-lifizierung. Als Unternehmen mit mittlerweile mehr als 1.700 Mitar-beitern besteht damit auch seitens des Trägers eine besondere Ver-pflichtung und Verantwortung ge-genüber der Gesellschaft“, heißt es im Konzept.

Ausbildung

Berufliche Ausbildung ist ein ent-scheidendes Instrument der Per-sonalrekrutierung, denn in qua-lifizierten Mitarbeitern wird die

Ressource MenschZentrale Dienste Personal entwickelt Konzept

Personalentwicklung – Dies bedeutet eine Zusammenfassung aller syste-matisch gestalteten Prozesse, die es ermöglichen, das Leistungs- und Lernpotenzial von Mitarbeitern zu erkennen, zu erhalten und zu fördern. Dabei verstehen wir Personalentwicklung als eine kontinuierliche Aufga-be, dies bedeutet für uns auch, unsere Strategie in Fragen der Personal-entwicklung transparent darzulegen.

Gesundheit30

WAS IST DAS?

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Zukunft des Unternehmens gesehen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt in der Ausbildung der Ärzte und Fachärzte sowie der Gesundheits- und Krankenpflegekräfte. „Darü-ber hinaus bilden wir in weiteren zwölf Berufsfeldern aus und möch-ten dazu beitragen, jungen Men-schen berufliche Handlungskompe-tenzen zu vermitteln“, so Hartmut Goubeaud gegenüber der MARIEN konkret. Momentan werde die Ein-führung „Ausbildungsbegleitender Hilfen“ angestrebt, um leistungs-schwachen Auszubildenden eine

individuelle Förderung zu ermög-lichen. Im Rahmen der Aktivitäten zum 150jährigen Jubiläum findet am 20. Oktober 2011 der „Tag der Ausbildungsberufe“ im St. Marien-Krankenhaus statt. Der Tag steht unter der verantwortlichen Koordi-nation von Klaus Stinner als Leiter der Krankenpflegeschule. Hartmut Goubeaud zitiert dann das Leitbild des Unternehmens, in dem es heißt: „Im Rahmen unserer Mög-lichkeiten erhält jeder Mitarbeiter die für seine Aufgaben notwendige Fort- und Weiterbildung. Alle sind gefordert, ihren Kenntnis- und Wis-sensstand zu aktualisieren. Bei uns wird Fort- und Weiterbildung fort-laufend durchgeführt und ständig weiterentwickelt. Wir betreiben eine

langfristig ausgerichtete Personal-entwicklung, die Mitarbeiter moti-viert.“

Fort- und Weiterbildung

Seit dem Jahr 2003 wird im Unter-nehmen die Fort- und Weiterbildung groß geschrieben. Mittlerweile wur-de das Team der Fort- und Weiter-bildung personell aufgestockt und drei Koordinatoren benannt. Diese garantieren eine reibungslose Or-ganisation aller Veranstaltungen, stehen als unmittelbare Ansprech-partner zur Verfügung und vertreten sich gegenseitig. Erstmalig wurde im Jahr 2011 ein Jahreskalender herausgebracht, der zur besseren Planung für potenzielle Teilnehmer

2011 wurde erstmals für alle Bereiche ein Jahresbericht erstellt. Alle im Unternehmen innerhalb eines Jahres durchgeführten internen Veranstal-tungen wurden hierzu erfasst und aufgeführt, besonders unter der Be-rücksichtigung der Anzahl, der Dauer und der Teilnehmerzahlen, zusätz-lich mit den entsprechenden Ausgaben und Einnahmen. Auch können die jeweiligen Veranstalter (Kliniken, IBF, Hygiene) separat dargestellt und ebenso extern genutzte Angebote ausgewiesen werden. Im Jahresbericht 2010 wird deutlich, dass das Fort- und Weiterbildungsangebot intensiv genutzt wird. Es ist angedacht, zukünftig ein klares Anforderungsprofil zu erstellen und einheitliche Teilnehmerlisten einzuführen. Damit zukünf-tig Mitarbeiter die für ihre berufliche Qualifizierung notwendigen Infor-mationen auch unabhängig von beruflichen Dienstzeiten nutzen können, soll auch ein e-learning Angebot im Unternehmen entwickelt werden.

eine Übersicht aller im Kalender-jahr angebotenen Veranstaltungen aufführt. Darüber hinaus ist die ge-samte Raum-, Medien- und Service-planung seit 2010 neu konzipiert worden. Die Konzepte zur Fort- und Weiterbildung und Ärztliche Fort- und Weiterbildung wurden beide im Juni 2011 fertig gestellt und konnten den Gremien zur Freigabe vorgelegt werden. Die Konzepte beinhalten sämtliche relevanten Informationen und werden zukünftig ebenfalls im Dokumentenlenkungssystem zu fin-den sein.

Gesundheit

JAHRESBERICHT 2010

Zukunftsmusik: e-learning am Arbeitsplatz

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Panorama

Ein Gläschen in Ehren

Alkohol und seine Folgen

Die Mehrheit der Schwangeren trinkt gelegentlich Alkohol in dem Glauben, ein Gläschen werde schon nicht schaden – ein fataler Irrtum. Denn Alkoholkonsum in der Schwangerschaft ist die häu-figste Ursache für Behinderungen von Neugeborenen in Deutsch-land. Generelle Grenzwerte gibt es nicht: Schon kleinste Mengen Alkohol können irreversible Schä-den verursachen.Da Babys Alkohol zu 96 Prozent schlechter abbauen können als Erwachsene, sind schon geringe Mengen Alkohol in der Schwan-gerschaft gefährlich. Bereits zwei Gläser Wein können schon zu viel sein. Eine Untersuchung von Hirnforschern der Staatlichen Universität von Washington an Mäuseembryonen hat gezeigt, dass bereits ein Alkoholgehalt von 0,7 Promille im Blut massive Ner-venschäden im Gehirn des Fötus verursachen kann. Erschwerend kommt hinzu, dass jede Frau ganz individuell auf Alkoholkonsum re-agiert: Elf Prozent der Schwange-ren, die nur mäßig trinken, be-kommen trotzdem ein Kind mit fetalem Alkoholkonsum. Nur der völlige Verzicht bietet daher abso-lute Sicherheit für das Kind.

Oft sagt der Blick auf die Waage nur die halbe Wahrheit, schließlich gibt sie ja nur eine Kilo-Angabe an. Das Normalgewicht sagt nichts über Fit-ness aus. Denn ein durchtrainierter Kraftsportler bringt durchaus mehr Masse auf die Waage als ein Sport-muffel mit Wampe. Muskeln wiegen eben mehr als Fett. Ein Blick in den Spiegel kann aufschlussreicher sein, denn der zeigt deutlich, wo die Fett-polster und wo die Muskeln sitzen. Und das ist es schließlich, worauf es ankommt. Nur die Zusammenset-zung des Körpers ist wichtig.

Verhältnis zur Waage überdenken

Muskeln sind schwerer als Fett

Magersucht ist die am schwierigsten zu therapierende psychische Krankheit und die mit der höchsten Sterblichkeitsrate. Meist trifft sie Frauen, vor allem junge Mädchen. Häufig nehmen psychische Erkrankungen in der Pubertät ihren Anfang. Das wundert nicht, denn es ist eine Phase des Umbruchs: Die Kinder fangen an, sich vom Elternhaus zu lösen, die erste Liebe spielt eine Rolle, die ersten sexuellen Kontakte. Hat man den Verdacht, dass ein Freund oder Angehöriger an Magersucht leidet, sollte man unbedingt han-deln. Magersucht und Esstörungen sind keine Erkrankungen, die sich von „selbst“ erledigen. Deshalb ist es wichtig, diese psychischen Hilferufe ernst zu nehmen. Es ist jedoch schwierig, Betroffene direkt darauf anzusprechen. Oft reagieren sie mit Ablehnung oder Aggression. Hilfe, wie man solch eine Situation bewältigen kann, bieten zum Beispiel Beratungsstellen.

Schlankheitswahn und MagersuchtDie Krankheit ernst nehmen

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33Panorama

Der Hörsturz ist die häufigste Funk-tionsstörung des Innenohrs. Ganz plötzlich ist das Hörvermögen stark eingeschränkt. Zugleich leiden viele Betroffene unter Tinnitus und Schwin-delgefühl. Die zunehmende Belastung in der Arbeitswelt führt auch zu einer Belastung im familiären Bereich und auf Dauer kann diese Doppelbelastung auch zu körperlichen Schäden führen. Das gilt auch für jüngere Menschen, die unter der zunehmenden Arbeits-

Zivilisationskrankheit HörsturzMeist ist Stress der Auslöser

verdichtung und der Sorge um ei-nen Arbeitsplatz leiden. Doch Stress ist nicht der einzi-ge Risikofaktor.Wie bei einem Herzinfarkt können auch bei einem Hörsturz die gleichen Faktoren eine Rolle spielen: Fettleibigkeit, Bluthochdruck, Dia-betes Mellitus, Fettstoffwechselstö-rungen oder das Rauchen.

Heiß und heilend!

Ob wir ihn als kaltes oder warmes Getränk zu uns nehmen, als Gebäck oder als Schokolade auf der Zunge zergehen lassen – Möglichkeiten, Ka-kao zu genießen, gibt es viele. Eine wahre Götterspeise eben – so heißt ja schon die Pflanze. Der wissen-schaftliche Name „Theobroma“ leitet sich ab von: „theo: Gott“ und „bro-ma: Speise“. Kakao heißt also über-setzt „Götterspeise“ – und angeblich ist sie sehr gesund! Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Kakao-

Kraftstoff für Gehirn, Herz- und Kreislauf

zubereitungen mit hochkonzentrier-ten Flavonoiden die Durchblutung und damit die Reaktionsschnelligkeit des Gehirns deutlich anregen. Die-se Wirkung lässt zwar bald wieder nach, aber es gibt Hinweise, dass der regelmäßige Genuss von Kakao sich positiv auf das Altern unseres Denkorgans auswirkt. Das weiß in Mittelamerika fast jeder. Seit Jahr-tausenden nutzen die Menschen die kostbaren Samen als hochwertige und anregende Nahrung.

Gesund und lecker – aber macht Kakao am Ende nicht süchtig oder high? Ja, aber nur, wer 20-30 kg Vollmilch-Schokolade isst, fühlt sich vermutlich berauscht. Es gibt Kakao-Inhaltsstoffe, die Wohlgefühle auslösen können und die denen im Haschisch und Morphium ähneln. Das Molekül Phenylethylamin ist denen von Amphetaminen, wie Ecstacy, sehr ähnlich. Es kann einen Beloh-nungsschaltkreis im Gehirn akti-vieren und die Kakao genießende Person empfindet Freude. Die in Schokolade gefundenen Mengen sind allerdings so gering, dass keinerlei Sucht- oder Rauschge-fahr besteht.

„Droge“ Kakao?

Suchtpotenzial der süßen Speise

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Liebe Leserinnen und Leser,

das Lösungswort in diesem Rätsel ist diesmal eine Person. Bitte die Lösung aufschreiben und bis zum 1. November 2011 an die Redaktion der MARIEN konkret (St. Marien-Kran-kenhaus Siegen gem. GmbH, Referat Marketing & Kommunikation, Kampenstr. 51, 57072 Siegen) senden. Unter allen fristgemäß vorliegenden Einsendungen mit richtigem Lösungs-wort wird ein Überraschungspreis verlost.

Gewinner des letzten Rätsels ist Herr Markus Pönitz, Berlin.

Es wird keine Gewähr übernommen und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Auflösung erfolgt in der nächsten Ausgabe. Wir wünschen viel Glück!

Ihre Redaktion

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Auflösung Rätsel 62

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Die sieben größten Feinde des HerzensDie üblichen Verdächtigen

Gesundheit

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tät und werden enger. Das Herz muss deshalb allgemein mehr pumpen, um Blut durch die Gefäße zu pressen.

Bauchspeck

Die Fettzellen im Bauchraum funktionieren wie ein selb-ständiges Organ und produzieren Hormone, die in en-ger Verbindung mit Entzündungsprozessen stehen. Von diesen weiß man, dass sie wiederum Gefäß- und Herz-krankheiten auslösen können.

Passivrauchen

Der Raucher inhaliert bekannterweise eine ganze Reihe von Giftstoffen, die Krebs auslösen können, den Gefäßen und damit dem Herz schaden. Und das Passivrauchen

gefährdet fast ebenso stark.

Falsche Ernährung

Fett und leicht aufschließ-bare Kohlenhydrate sind Gift für die Gefäße. Denn die-se Form der Kohlenhydrate, wie sie etwa Zucker und Weißmehl liefern, wandelt der Körper besonders rasch in Fett um.

Psychische Belastungen

Bekannt ist, dass Stress den Blutdruck erhöht und da-mit langfristig das Herz gefährdet. Allerdings wird nicht jeder krank, der psychischem Druck ausgesetzt ist. Es kommt nämlich darauf an, wie man sich unter Belastung verhält. Wer sich ständig ärgert und keine Möglichkeit findet, auch mal abzuschalten, hat ein besonders hohes Risiko.

Übergewicht, Rauchen, Stress und eine ganze Rei-he von anderen Faktoren, von denen man es nicht erwartet hätte, gefährden das Herz. Wer sie alle

kennt, kann sie meiden und damit sein Herz möglichst lange gesund erhalten. Herzkrankheiten sind weltweit die häufigste Todesur-sache, knapp die Hälfte aller Todesfälle in Deutschland geht auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurück. Allein hier zulande erleiden mehr als 250.000 Menschen pro Jahr einen Herzinfarkt, knapp 350.000-mal führten Chirurgen Herzoperationen durch – Bypass, Herzklap-pe, Herzschrittmacher. MARIEN konkret identifiziert die sieben größten „Feinde des Herzens“.

Bewegungsmangel

Wer zu wenig körper-lich aktiv ist, riskiert viele Krankheiten, nicht nur Übergewicht, Blut-hochdruck, Muskel- und Skeletterkrankungen. Er gefährdet damit auch sein Herz. Es verliert seine Funk-tionskraft und wird schwach.

Diabetes

Seit etwa zehn Jahren hat die Medizin anhand von Stu-dien erkannt, dass die Vorstufe von Diabetes, das soge-nannte metabolische Syndrom, ein starker Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist.

Bluthochdruck

Hypertonie tut nicht weh. Trotzdem schadet der zu hohe Druck auf Dauer den Gefäßen. Sie verlieren an Elastizi-

Risikofaktor falsche Ernährung

Gesundheit

Mehr als 250.000 Menschen pro Jahr erlei-den einen Herzinfarkt, knapp 350.000-mal

führten Chirurgen Herzoperationen.

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Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

name Tätigkeit

Kesisoglu,Ararat HandwerkerHesse, Anke-Astrid Assistenzärztin AnästhesieTanasa, Diana Lavinis Assistenzärztin Med. Klinik IIBuschmann, Melanie Assistentin der PersonalleitungWeber, Jolande Hauswirtschaftl. MitarbeiterinSchneck, Susanne Hauswirtschaftl. MitarbeiterinDiehl, Carola Hauswirtschaftl. MitarbeiterinAnlauf, Thorsten Assistenzarzt OrthopädieAlkadri, Mohamad Assistenzarzt ChirurgieEl Din, Ahmed Assistenzarzt Med. Klinik IIMuntean, Elena Assistenzärztin GynäkologieWagner, Daniela Assistenzärztin Med. Klinik IISchwarz, Katharina Krankenschwester Z-OPKöstler, Vera Hauswirtschaftl. HilfskraftWäschenbach, Yvonne Assistenzärztin Med. Klinik IIIDr. Großmann, Anne Assistenzärztin Med. Klinik IIKlaus, Sina Kristin Azubi Med. FachangestellteKröck, Julia Katharina Azubi Med. FachangestellteHeinz, Marina Azubi OTAMehmeti, Kushtrim Azubi OTASchol, Denise Krankenschwester Intensivst.Weber, Julia Dorothea Azubi-OTASchlickau, Mandy Azubi KöchinSchmidt, Joana OTA Zentral-OPSchröder, Sascha Hauswirtschaftl. HilfskraftHartmann, Benedikt Azubi IT-System-Elektroniker CMCSchneider, Jasmin HebammeTrapp, Carina ArzthelferinHornung, Anna Ges- u. Krpfl.Elitz, Annica Med. Fachangest.Schimpchen, Elke Stat.-AssistentinOpaterni, Waldemar HandwerkerBötel, Thoralf Oberarzt OrthopädieDr. Ludwig, Joanna Assistenzärztin Med. Klinik II

Heiraten

name Tätigkeit Datum

Thomas geb. Krämer, Martina Gesundh- u. 17.05.2011 Krankenpfl. A7

News

+++ Neuer FacharztDr. med. Ibrahim Ali Darwich, Funktionsoberarzt in der Chirur-gischen Klinik, hat seine Aner-kennung zum Führen der Fach-arztbezeichnung „Facharzt für Viszeralchirurgie“ erhalten.

+++ ZusatzbezeichnungDr. med. Martin Schmelling, Oberarzt in der Klinik für Anästhe-sie, hat seine Anerkennung zum Führen der Zusatzbezeichnung „Intensivmedizin“ erhalten.

+++ WeiterbildungConstanze Brachwitz hat ihre Wei-terbildung zur Laktationsberaterin,Fachkraft für Stillförderung ab- geschlossen. Ebenfalls erfolgreich beendet hat Jonas Lichtenthäler seine Weiterbildung zum Pflege-experten für Menschen mit Herz-insuffizienz/Heart Failure Nurse (DGGP).

+++ ZertifizierungMitte September erfolgte die Visita-tion des St. Marien-Krankenhauses Siegen zur Zertifizierung nach dem Regelwerk der KTQ/pCC. Der Ausgang des Verfahrens stand zum Zeitpunkt des Redaktionsschlusses noch nicht fest.

+++ DVD mit BildernDie über 400 ehrenamtlichen Helfer vom Tag der offenen Tür im St. Marien-Krankenhaus Siegen erhalten eine DVD mit den schöns-ten Impressionen vom großen Sommer-Event. Die DVD erscheint Ende September und wird in den Einrichtungen des Unternehmens verteilt.

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64|11MARIEN konkret 64 I 11Lassen Sie sich in der nächsten Ausgabe folgende Fragen beantworten:

• Wie verliefen die letzten Veranstaltungen im Jubiläumsjahr?• Welches Ergebnis ergab die Zertifizierung?• Wie ist der Stand bei den aktuellen Baumaßnahmen?• Was erwartet mich Anfang 2012?

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Geburten

name Tätigkeit Datum Kind

Muresan, Ioan-Petru Ass.-Arzt Med.Klinik II 15.05.2011 Stefan BernardWittzek, Nina Isabella Ges.- u. Krankenpfl. 07.06.2011 Ben JoelTillmann, Andreas Oberarzt Med. Klinik II 19.06.2011 Greta CarolinSchneider, Nicola PTA , Apotheke 29.06.2011 Fiona MadleenDr. Schönenbrücher, Miriam Ass-Ärztin Med. III 01.07.2011 Clara HannaAßmann, Rene Ges.- u. Krankenpfl. A6 05.07.2011 JoshuaKrolzig, Martin Oberarzt Gynäkologie 16.07.2011 Leo MaximilianGrub, Claudia Hausw. Mitarbeiterin Grub, Andreas Leitung Einkauf

07.07.2011 Dana

Daub, Dorothea z. Zt. Elternzeit 05.06.2011 Lisann

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