markenschutz - wenn das marketing mit seinem latein am ende ist

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Leven GmbH | Unter Goldschmied 6 | 50667 Köln Köln, 16. Oktober 2015 ADRESSE Unter Goldschmied 6 | 50667 Köln | TELEFON +49 221 9346440 | FAX +49 221 9346445 | E-MAIL [email protected] GESCHÄFTSFÜHRUNG Prof. Dr. Wilfried Leven | AMTSGERICHT Köln | HRB 23690 | USt.-IdNr. DE 811428492 BANKVERBINDUNG Sparkasse KölnBonn | BLZ 37050198 | Kto.-Nr. 72362106 | BIC COLSDE33XXX | IBAN DE98370501980072362106 Jede Marke braucht Schutz vor Fälschern Prof. Dr. Wilfried Leven Markenfälscher verdienen wie Drogenbarone! Innerhalb der EU tauchten letztes Jahr 114 Millionen gefälschte Produkte auf, die einen Schaden von 50 Milliarden € verur- sachten. Weltweit beziffert die OECD den Schaden auf 250 Milliarden Dollar jährlich. Jede Marke braucht Schutz vor Fälschern. Wohlgemerkt vor Fälschern, über die schon fast üblichen Querelen mit ähnlichen Produkten sprechen wir hier nicht. Wir werden zeigen, dass letztendlich nur der Hersteller diesen Schutz realisie- ren kann. Aber lassen Sie uns vorne anfangen: Starke Marken realisieren höhere Deckungsbeiträge und bringen insgesamt mehr Profit. Das lockt natürlich Nachahmer an, die als Trittbrettfahrer vom Ruhm der Marke profitieren wollen, natürlich ohne die Investitionen in die Mar- ke, die diese ja gerade so stark gemacht haben. Plagiatoren, Fälscher mit gefakeden oder gefälschten Produkten verdienen lt. Wirtschaftswoche wie Drogenbarone. Innerhalb der EU tauchten letztes Jahr

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Marketing


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Leven GmbH | Unte r Golds chmie d 6 | 50667 Köln

Köln, 16. Oktober 2015

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Jede Marke braucht Schutz vor Fälschern

Prof. Dr. Wilfried Leven

Markenfälscher verdienen wie Drogenbarone! Innerhalb der EU tauchten letztes Jahr 114 Millionen gefälschte Produkte auf, die einen Schaden von 50 Milliarden € verur-sachten. Weltweit beziffert die OECD den Schaden auf 250 Milliarden Dollar jährlich.

Jede Marke braucht Schutz vor Fälschern. Wohlgemerkt vor Fälschern, über

die schon fast üblichen Querelen mit ähnlichen Produkten sprechen wir hier

nicht.

Wir werden zeigen, dass letztendlich nur der Hersteller diesen Schutz realisie-

ren kann.

Aber lassen Sie uns vorne anfangen:

Starke Marken realisieren höhere Deckungsbeiträge und bringen insgesamt

mehr Profit. Das lockt natürlich Nachahmer an, die als Trittbrettfahrer vom

Ruhm der Marke profitieren wollen, natürlich ohne die Investitionen in die Mar-

ke, die diese ja gerade so stark gemacht haben.

Plagiatoren, Fälscher mit gefakeden oder gefälschten Produkten verdienen lt.

Wirtschaftswoche wie Drogenbarone. Innerhalb der EU tauchten letztes Jahr

W 16.10.2015 16:43 2(4)

114 Millionen gefälschte Produkte auf, die einen Schaden von 50 Milliarden €

verursachten. Weltweit beziffert die OECD den Schaden auf 250 Milliarden Dol-

lar jährlich.

In Abwandlung von Matthäus 6, Vers 26 kann man sagen: „Seht die Vögel un-

ter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten doch“. Davor müssen Marken

geschützt werden! Aber wie, wenn man Plagiat und Original gar nicht mehr auf

den ersten Blick unterscheiden kann?

Marken müssen juristisch geschützt werden, aber nicht nur auf Staatsebene

einzelner Länder, sondern als weltweite konzertierte Aktion. Die Ächtung der

Plagiatoren muss im Herstellerland beginnen – durch Gesetze, die aber nicht

nur erlassen werden, sondern auch durchgesetzt werden.

Und natürlich muss der Vertriebsweg unterbrochen werden, nicht nur für Ziga-

retten und Alkoholika, auf die der jeweilige Zoll ein genaues Auge geworfen hat.

Auch der Straßenhandel mit nachgemachten Prada-Taschen, die allenthalben

in Urlaubsregionen angeboten werden und die Sie wissentlich als Fälschung

kaufen, muss massiv unterbunden werden.

Richtig gefährlich wird es aber, wenn KFZ-Teile gefälscht und in die Vertriebs-

kanäle geschleust werden. Gefährlich für uns als Autofahrer und natürlich für

den Autohersteller, der Regressansprüche befürchten muss. Und an dieser

Stelle versagt dann auch die juristische Prävention. Gegen die kriminelle Ener-

gie sind keine Gesetze und Verordnungen gewachsen, sie können nur ex post

bestrafen.

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Und so haben die Hersteller von Autos und Autoteilen seit langem ein System

der eindeutigen Identifizierung jedes, auch des kleinsten Teils entwickelt. Im

Internet können Sie für Ihr eigenes Auto nachschauen, welche Teile mit wel-

chen Identifikationsnummern verbaut wurden. Diese Teile darf es kein zweites

Mal geben, denn die Nummer ist ja verbraucht – wie bei PIN´s. Da auch bei

Reparaturen die ID-Nummer getestet wird, ist das System ziemlich wasser-

dicht.

Lebensbedrohlich sind die Arzneifälschungen. Vielleicht nicht direkt bei Viagra-

Fälschungen, vermutlich der Spitzenreiter, was Fälschungen anbetrifft.

Aber bei anderen Medikamenten schon: Lt. Handelsblatt haben 2 Hamburger

Brüder von 2008 bis 2013 gefälschte Packungen des weit verbreiteten Magen-

mittels OMEPRAZOL in den Markt gebracht. Wert der 600.000 gefälschten

Schachteln 15 Mio. €.

Fälschungen des Krebsmittels HERCEPTIN oder des Rheumamittels REMI-

CADE tauchen auch in Europa auf – weil die Gewinnspannen horrend hoch

sind.

W 16.10.2015 16:43 4(4)

Um solchen Fälschungen das Handwerk zu legen, hat die EU-Kommission be-

schlossen, dass bis 2019 jede einzelne Medikamentenpackung zweifelsfrei

identifizierbar und lückenlos bis zum Hersteller zurück verfolgbar sein muss.

Analoges planen die USA.

Anders als bei Autos liegt das Problem hier zusätzlich in der Vertriebskette.

Jede Packung erhält beim Hersteller einen eindeutigen Code, z.B. analog dem

bekannten QR-Code, jeder Vertriebsschritt registriert die ID-Nummer bis hin zur

Apotheke, die das Medikament an den Patienten abgibt. Taucht irgendwo im

Vertriebsweg die gleiche ID auf, muss es sich um eine Fälschung handeln, weil

der ID die legale Historie fehlt. Diese Scan-Cascaden-Lösung ist sicher, aber

bei 700 Millionen verkauften Packungen pro Jahr in Deutschland eine Mam-

mutaufgabe.

Fazit:

• Marketing schützt nicht vor Fälschern, es provoziert Fälschungen.

• Juristischer Markenschutz hilft meist nur im Nachhinein.

• Wie bei Geldscheinen hilft nur, dass jeder Hersteller seine Produkte einein-

deutig kennzeichnet und die Kennzeichnung im gesamten Vertriebsweg kon-

trolliert.

Den Film dazu gibt es auf: www.brand-energizing.de oder auf Youtube oder

Vimeo