mediennutzung von jugendlichen - demokratiezentrum wien · 2013-08-12 · mediennutzung von...
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Mediennutzung
von Jugendlichen
Buch, Internet, Fernsehen, Hörfunk, Zeitung/Zeitschrift
Erhebung zum Medienalltag
von Österreichs SchülerInnen der 7. bis 13. Schulstufe
Impressum © Buchmarketing, Wien 2010
Verfasserin: Christina Misar-Dietz
Vorwort
Die Lebenswelten der Jugendlichen sind zusehends von Medien durchdrungen.
Dabei lässt vor allem die Nutzung der digitalen Medien in den letzten Jahren einige
Tendenzen erkennen. Zum einen erhalten immer jüngere Kinder Zugang zu Computern:
Laut der deutschen JIM-Studie 2009 besitzen bereits 63 Prozent aller 12- bis 13-Jährigen
einen eigenen Computer. Zweitens wird die Mediennutzung zusehends mobil und damit
räumlich unabhängig genutzt. Der dritte und wohl eindeutigste Trend ist die wachsende
Attraktivität des „Social Web“ – allen voran die Sozialen Netzwerke.
Dieser Trend lässt sich eindrucksvoll an den Zahlen der vorliegenden Mediennutzungs-
umfrage ablesen, die in das Unterrichtsprojekt Medienpuzzle integriert ist: Gaben 2008
erst neun Prozent der SchülerInnen an, in Online Communities wie Facebook, SchülerVZ
etc. häufig aktiv zu sein, waren es 2009 schon 42 Prozent. 2010 sind bereits 64 Prozent
der Jugendlichen Teil eines Sozialen Netzwerks.
Die Trends zeigen, dass sich Kinder und Jugendliche in ihren Medienwelten zusehends
autonom bewegen. Der selbständige Umgang mit Medien beginnt früher und unterliegt
immer weniger der direkten Kontrolle von Erziehungsberechtigten und PädagogInnen.
Um diese Herausforderungen meistern zu können, bedarf es vielfältiger Unterstützung.
Medienkompetenz als Fähigkeit, Informationen aus unterschiedlichen Medien filtern
und bewerten zu können, ist heutzutage ein wichtiges Bildungsziel.
Auch die „Matura neu“, die ab 2014/15 in Österreich flächendeckend durchgeführt wird,
trägt diesen Anforderungen Rechnung.
Karl Hafner Michael Schnepf BMUKK, Sektion 1 Verlag Buchkultur
Mediennutzung 2010 1
Inhalt
Überblick.................................................................................................................................... 2
1. Erhebung ................................................................................................................................ 3
1.1 Ablauf............................................................................................................................... 3 1.2 Beteiligung / Sample ........................................................................................................ 4 1.3 Sample / Grundgesamtheit ............................................................................................... 4
2. Mediennutzung im Überblick................................................................................................. 7
3. Medium Internet ................................................................................................................... 10
4. Medium Buch....................................................................................................................... 13
5. Medium Fernsehen............................................................................................................... 17
6. Medium Hörfunk.................................................................................................................. 20
7. Medium Zeitung/Zeitschrift ................................................................................................. 23
Tabellenverzeichnis
1.2 Vergleich Grundgesamtheit/Sample nach Schultyp ............................................................................................................... 5 1.3 Vergleich Grundgesamtheit/Sample nach Bundesland........................................................................................................... 5 2.1 Medienbindung 2009-2010..................................................................................................................................................... 7 2.2 Medienbindung nach Gruppen ............................................................................................................................................... 7 2.3 Nutzungsfrequenz Medienvergleich ....................................................................................................................................... 8 3.1 Nutzungsfrequenz Internet.................................................................................................................................................... 10 3.2 Zugang Internet..................................................................................................................................................................... 10 3.3 Aktivitäten online ................................................................................................................................................................. 11 3.4 Kommunikation online ......................................................................................................................................................... 11 3.5 Präsenz im Netz .................................................................................................................................................................... 12 4.1 Nutzungsfrequenz Buch........................................................................................................................................................ 13 4.2 Bezugsquellen....................................................................................................................................................................... 14 4.3 Belletristik versus Sachbuch................................................................................................................................................. 14 4.4 Bücher, die gefallen .............................................................................................................................................................. 14 4.5: Bücher Top Ten ................................................................................................................................................................... 15 4.6: Lesemotivation .................................................................................................................................................................... 15 4.7 Hörbücher und E-Books ....................................................................................................................................................... 16 5.1 Nutzungsfrequenz Fernsehen................................................................................................................................................ 17 5.2 Fernsehvorlieben................................................................................................................................................................... 17 5.3 Planung ................................................................................................................................................................................. 18 5.4 Beschäftigungen während des Fernsehens ........................................................................................................................... 18 5.5 Übertragungsgeräte............................................................................................................................................................... 19 6.1 Nutzungsfrequenz Hörfunk .................................................................................................................................................. 20 6.2 Bevorzugte Inhalte................................................................................................................................................................ 20 6.3 Nutzungsarten ....................................................................................................................................................................... 21 6.4 Top Ten Lieblingssender ...................................................................................................................................................... 21 7.1 Nutzungsfrequenz Zeitung/Zeitschrift.................................................................................................................................. 23 7.2 Lieblingszeitungen/-zeitschriften ......................................................................................................................................... 23 7.3 Zeitung oder Zeitschrift? ...................................................................................................................................................... 24 7.4 Zeitungsinhalte, die interessieren ......................................................................................................................................... 24 7.5 Interessante Zeitschrifteninhalte ........................................................................................................................................... 25 7.6 Bezugsquellen....................................................................................................................................................................... 25
Mediennutzung 2010 2
Überblick Der vorliegende Endbericht liefert heuer zum dritten Mal in Folge einen Einblick in das
Nutzungsverhalten von Österreichs SchülerInnen der siebenten bis 13. Schulstufe bezüglich
der Medien Buch, Internet, Fernsehen, Hörfunk und Zeitung/Zeitschrift. Die wichtigsten
Ergebnisse und Trends im Vergleich zum Vorjahr:
Das Internet ist eindeutig jenes Medium, auf das die Jugendlichen am wenigsten verzichten
möchten. Am stärksten trifft dies für Buben, SchülerInnen ab 14 Jahre und SchülerInnen der
berufsbildenden Schulen zu. Die Nutzungsfrequenz ist weiterhin leicht gestiegen. Schon 69
Prozent sind täglich online, sie nutzen das „social web“ hauptsächlich zur Kommunikation:
Bereits 64 Prozent (2008: 9%, 2009: 43%) sind Teil eines sozialen Netzwerks, hier zeigt sich
der signifikanteste Trend in der gesamten Umfrage.
Fernsehen nimmt mit 79 Prozent täglicher NutzerInnen die meiste Zeit im jugendlichen
Medienalltag ein, wird aber nur von einem Viertel der SchülerInnen für unverzichtbar
gehalten. Beachtliche 92 Prozent aller SchülerInnen nutzen übrigens die Fernsehzeit zum
Essen und Trinken. Vor allem unter den Jüngeren bzw. HauptschülerInnen finden sich
Vielseher, die täglich mehr als eine Stunde vor dem TV verbringen und ihre Lieblingsserien
(78% sehen häufig Serien) schauen. Der TV wird immer öfter mit dem Computer
ausgetauscht, bereits 46 Prozent sehen am PC fern.
Bücher haben, relativ gesehen, mehr Fans als tatsächlich LeserInnen: Sie belegen bei der
Medienbindung zwar den dritten Platz, nehmen aber im Medienalltag der Jugendlichen
verglichen mit den anderen vier Medien den letzten Platz ein. Den größten Anteil an
bekennenden Buchfans weisen die Mädchen bzw. die AHS-Schulen auf, insgesamt lesen
Jüngere (12-13 Jahre) mehr als Ältere (14-18 Jahre). Bevorzugte Lektüre sind Romane und
Erzählungen, vorwiegend Jugendbücher bzw. populäre Vampir-, Fantasy- oder
Kriminalromane. Immerhin 6 Prozent geben an, ein E-Book bereits auf einem eigenen E-
Book-Reader gelesen zu haben.
Durch die attraktive Gestaltung des Medienprojekts und Gewinnspiels „Medienpuzzle“
konnte heuer eine noch höhere Beteiligung an der Umfrage zur Mediennutzung erreicht
werden: 2.774 SchülerInnen der siebenten bis 13. Schulstufe aller Schultypen aus ganz
Österreich haben schließlich alle Fragebögen zur Mediennutzung beantwortet – das entspricht
einer Steigerung von 24 Prozent gegenüber dem Vorjahr – und bilden das Sample der hier
vorliegenden Ergebnisse.
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1. Erhebung
Seit 2008 werden einmal jährlich im Rahmen der internetbasierten Schulaktion
„Medienpuzzle“ Daten zur Mediennutzung österreichischer SchülerInnen der siebenten bis
13. Schulstufe aller Schultypen aus ganz Österreich erhoben. Zwischen 22. Februar und 23.
April 2010 forderte das Medien-Schulprojekt unter dem Motto „Medienkompetenz stärken!“
zur aktiven Teilnahme am Gewinnspiel rund um die Medien Internet, Buch, TV, Radio und
Zeitung/Zeitschrift auf. 253 LehrerInnen registrierten sich innerhalb des Aktionszeitraums mit
insgesamt 3.348 SchülerInnen – das sind 22 Prozent mehr als im Vorjahr.
1.1 Ablauf Innerhalb des Aktionszeitraums konnten sich LehrerInnen und deren Schulklassen in einem
passwortgeschützten Bereich der Website www.welttag-des-buches.at anmelden und die
Fragebögen zu den Nutzungsgewohnheiten, die in das Medien-Schulprojekt „Medienpuzzle“
eingebettet sind, bearbeiten.
Informiert wurden Landesschulräte, Direktionen und LehrerInnen durch den Erlass des
BMUKK sowie Aussendungen von Buchkultur, Verlagsbüro Schwarzer und Buchklub der
Jugend. Eine zusätzliche Motivation zur Teilnahme an allen gebotenen Inhalten war ein
Gewinnspiel mit 37 Medienpreisen für die teilnehmenden Schulklassen bzw. LehrerInnen.
Durch das attraktive Umfeld des Medienprojekts und Gewinnspiel „Medienpuzzle“ konnte
heuer eine noch höhere Beteiligung erreicht werden.
Nach Aktionsende wurde die teilnehmenden LehrerInnen um ihr Feedback zu Inhalt und
Ablauf des „Medienpuzzle“ gebeten.28 Prozenz nutzten diese Möglichkeit und gaben fast
durchwegs ein sehr positives Echo: Die meisten Klassen hatten keine Schwierigkeiten mit
dem Ausfüllen der Fragen zur Mediennutzung. Manche LehrerInnen bewerten in ihren
Antworten diese geforderte Leseleistung sogar als zusätzliches Plus:
„Fragebögen verständlich formuliert, SchülerInnen wurden zum genauen Lesen angehalten. Danke.”
„Keinerlei Probleme, die Fragebögen sind verständlich formuliert. Der eine oder andere Schüler wurde beim Absenden mit einer Fehlermeldung konfrontiert, weil er eben ein Kreuzchen vergessen hatte oder eines zu viel gemacht hatte.”
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1.2 Beteiligung / Sample 3.348 SchülerInnen haben sich 2010 zum „Medienpuzzle“ registriert und einen Nickname
definiert. Davon haben lediglich 180 (5%) weder Fragebögen noch Arbeitstexte behandelt.
3.168 haben sich tatsächlich mit ihren Mediennutzungsgewohnheiten insofern
auseinandergesetzt, als sie einen oder mehrere der Fragebögen bearbeitet haben. Am
beliebtesten war dabei der Fragebogen zum Medium Internet, der von 3.113 Jugendlichen
ausgefüllt wurde. Zu ihren Nutzungsgewohnheiten von Büchern gaben 3.010 SchülerInnen
Auskunft. Die Fragebögen zu den Medien Zeitung/Zeitschrift (2.818 Antworten), Fernsehen
(2.902) und Radio (2.922) wurden von weniger SchülerInnen bearbeitet.
2.774 haben schließlich alle Fragebögen zur Mediennutzung ausgefüllt und bilden das Sample
der hier vorliegenden Ergebnisse. Gemessen an den Erhebungen der Vorjahre – 2008: 1.973,
2009: 2.230 SchülerInnen1 – ist das Sample dank des großen Interesses am „Medienpuzzle“
stetig gewachsen.
1.1 Entwicklung Sample 2008-2010
1.3 Sample / Grundgesamtheit Die Repräsentativität des vorliegenden Samples von 2.774 SchülerInnen lässt sich in Relation
zur Grundgesamtheit beschreiben. Als Grundgesamtheit wurden die aktuellen Grunddaten des
österreichischen Schulwesens 2008/20092 definiert.
Im gesamten Regelschulwesen Österreichs beträgt der Anteil der Schülerinnen 48 Prozent,
während im Sample überdurchschnittliche 60 Prozent weibliche Teilnehmerinnen zu finden 1 Vgl. Arge Welttag des Buches: Umfrage 2008. Mediennutzung Jugendlicher. Wien 2008; Buchmarketing: Mediennutzung von Jugendlichen 2009. Endbericht zur Erhebung. Wien 2009. 2 Siehe www.bmukk.gv.at/schulen/bw/ueberblick/schulstat_oester.xml, abgerufen am 16.03.2009.
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sind. Betrachtet man die Verteilung nach Schulstufen, so entfallen überdurchschnittliche 59
Prozent der Daten auf SchülerInnen der siebenten und achten Schulstufe. Bei der Verteilung
nach Schultypen zeigt sich im Vergleich mit der Grundgesamtheit3 ein starker Überhang von
HauptschülerInnen und eine geringe Beteiligung von SchülerInnen berufsbildender Schulen4:
1.2 Vergleich Grundgesamtheit/Sample nach Schultyp
Die nachfolgende tabellarische Übersicht nach Bundesland zeigt einen signifikanten
Überhang an Schulklassen aus Tirol, Vorarlberg und Burgenland sowie eine
unterdurchschnittliche Beteiligung in Wien, Oberösterreich und Salzburg:
1.3 Vergleich Grundgesamtheit/Sample nach Bundesland
3 Vgl. Zahlenspiegel 2009 (http://www.bmukk.gv.at/medienpool/18975/zahlenspiegel_2009.pdf, abgerufen am 22.06.2010). Da für die Schulstufen 7-13 keine Daten vorliegen, wurde die Summe aller AHS-, HS- und BBS-SchülerInnen als Grundgesamtheit definiert. 4 Unter der Bezeichnung berufsbildende Schulen (Abkürzung BBS) werden im Folgenden berufsbildende Schulen und Akademien insgesamt subsumiert.
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Elf Prozent der TeilnehmerInnen gaben an, dass bei ihnen zu Hause eine andere Sprache als
Deutsch gesprochen wird. Verglichen mit dem Zahlenspiegel 20095, der allerdings
SchülerInnen ohne österreichische Staatsbürgerschaft (österreichweit 9%) gesondert anführt,
ergibt das einen leicht erhöhten Anteil von SchülerInnen mit Migrationshintergrund am
vorliegenden Sample. Neun Prozent der SchülerInnen nennen eine oder mehrere der
Sprachen, die bei ihnen gesprochen werden: Bosnisch, Serbisch und Kroatisch sind die meist
genannten Sprachen (zusammen 32%), gefolgt von Türkisch (20%) und Albanisch (6%).
5 Zahlenspiegel 2009 S. 16.
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2. Mediennutzung im Überblick
2.1 Medienbindung 2009–2010
Das Internet ist eindeutig das Medium, an das die SchülerInnen am stärksten gebunden sind.
Wie die Antworten auf die Fragestellung „Am wenigsten kann ich verzichten auf …“ zeigen,
belegen Fernsehen und Buch weit abgeschlagen den zweiten und dritten Platz. Auf Radio und
Zeitung könnten deutlich mehr Jugendliche verzichten. Vergleicht man die Antworten mit
denen des Vorjahres, zeigt sich eine leichte Zunahme des Internets (für 47 Prozent das
attraktivste Medium) auf Kosten des Fernsehens, des Radios und des Buches.
2.2 Medienbindung nach Gruppen
Differenziert man die Ergebnisse nach den Kategorien Geschlecht, Alter und Schultyp, zeigt
sich, dass die Medien-Hitliste für alle Untergruppen zwar dieselbe bleibt, die Gewichtungen
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aber erheblich schwanken. Bei den Mädchen führt ebenfalls, wenn auch weniger deutlich, das
Internet (44%), Fernsehen folgt (25%) und Bücher belegen einen guten dritten Platz (14%).
Innerhalb der Schultypen sind die SchülerInnen der berufsbildenden Schulen die stärkste
Gruppe der Internet-Fans (50%), AHS-Schulen weisen den größten Anteil an bekennenden
„Buchmenschen“ (17%) aus. Fernseh-Aficionados finden an Hauptschulen Gleichgesinnte
(29%). Altersmäßig zeigt sich, dass das Internet für die älteren (14–19 Jahre: 53%) wichtiger
ist als für jüngere SchülerInnen (12–13: 44%), ungekehrt sieht es beim Fernsehen aus.
Interessanterweise hat das Lesen von Büchern und Zeitungen bzw. Zeitschriften bei den
Jüngeren einen höheren Stellenwert (14 bzw. 6%) als bei den SchülerInnen der höheren
Schulstufen (11 bzw. 4%).
Bei Gegenüberstellung der Antworten zur Medienbindung mit den Angaben zur
Nutzungsdauer zeigt sich die Einstellung zu den einzelnen Medien:
2.3 Nutzungsfrequenz Medienvergleich
Während nur 25 Prozent der Jugendlichen das Fernsehen für unverzichtbar halten, gehört es
doch für 79 Prozent zum täglichen Medienkonsum und ist damit das meistgenützte Medium.
Gegenüber dem Vorjahr zeigt sich allerdings ein leichter Rückgang (2009: 82% täglicher TV-
Konsum, für 27% unverzichtbares Medium). Nur fünf Prozent nutzen dieses Medium selten
bis gar nicht. Fernsehen gehört also für nahezu alle Jugendlichen zum Medienalltag.
Interessant, dass dennoch nur ein Viertel davon angibt, darauf nicht verzichten zu können.
Beim Internet gehen Medienbindung und Nutzungsfrequenz Hand in Hand: Offline geht es
für rund die Hälfte der SchülerInnen (2009: 45%) gar nicht mehr, schon 69 Prozent (2009:
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68%) sind täglich online. Gegenüber dem Vorjahr sind Frequenz und Bindung leicht
gestiegen. Der Anteil an Nicht- oder Selten-Usern ist mit fünf Prozent gleich klein geblieben.
Das Radio hat ein ähnliches Imageproblem (Medienbindung und Nutzungsfrequenz klaffen
auseinander) wie das Fernsehen: Es wird zwar von 60 Prozent täglich gehört, aber nur von
zehn Prozent für unverzichtbar gehalten. Gegenüber dem Vorjahr ist der Anteil an täglichen
HörerInnen sogar leicht gestiegen, der Prozentsatz an Nicht-Usern ist mit fünf Prozent gleich
geblieben.
Verglichen mit Internet, Fernsehen und Radio nimmt das Lesen weit weniger tägliche
Medienfreizeit ein: Während Zeitungen bzw. Zeitschriften immerhin von 29 Prozent täglich
gelesen werden, möchten nur fünf Prozent darauf nicht verzichten. Die Nutzungsfrequenz ist
gegenüber dem Vorjahr nahezu gleich geblieben. Der Anteil an Nicht- oder Seltenbenützern
ist mit 23 bzw. sechs Prozent hoch.
Das Buch hat ein gutes Image: Bücher werden zwar nur von 22 Prozent der Jugendlichen
täglich gelesen, doch 13 Prozent halten dieses Medium für unverzichtbar. Der Anteil an
Selten- bzw. Nichtlesern ist mit 39 bzw. 16 Prozent sehr hoch.
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3. Medium Internet
3.1 Nutzungsfrequenz Internet
Das Lieblingsmedium der SchülerInnen (vgl. Kapitel 2.1) wird nahezu von allen Jugendlichen
(95%) regelmäßig genutzt, ein Viertel ist täglich über eine Stunde online. Hier ist der Anteil
der männlichen Schüler mit 32 Prozent besonders hoch. Unter den täglichen Usern finden sich
besonders viele SchülerInnen von berufsbildenden Schulen, HauptschülerInnen sind leicht
unterdurchschnittlich im Netz anzutreffen. Nach wie vor (vgl. Endbericht 2009) nutzen die
Jüngeren das Internet noch etwas seltener als die älteren Jugendlichen.
3.2 Zugang Internet
Nahezu alle Jugendlichen (99%) haben zu Hause Zugang zum Internet. 62 Prozent geben an,
sich über ihren eigenen PC einzuloggen, 42 Prozent nutzen den PC der Eltern oder
Geschwister. 91 Prozent der SchülerInnen nutzen das Internet während des Schulunterrichts.
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Mobiles Internet via Handy wird bereits von 28 Prozent der Jugendlichen genutzt, im Vorjahr
waren es erst 17 Prozent.
3.3 Aktivitäten online
Die Onlineaktivitäten der SchülerInnen haben sich, verglichen zum Vorjahr, kaum geändert:
Kommunizieren ist für 65 Prozent die häufigste Beschäftigung. Der häufige Konsum von
Filmen und Fernsehen im Netz ist von 44 auf 48 Prozent leicht gestiegen. Auch das
Recherchieren im Internet via Google etc. erfreut sich zunehmender Beliebtheit und wird
mittlerweile von insgesamt 95 Prozent praktiziert. Neben anderen passiven Nutzungsarten des
Internet, wie Online-Spielen, Radio- und Podcast-Hören, tritt eine aktive Teilhabe am Web
2.0 eher in den Hintergrund: Nur sechs Prozent stellt häufig eigene Inhalte ins Netz, 72
Prozent der SchülerInnen nutzen diese Möglichkeit gar nicht.
3.4 Kommunikation online
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Aus den Antworten zu den Kommunikationswegen im Internet lässt sich der Erfolgsweg der
sogenannten sozialen Netzwerke nachzeichnen: Gaben 2008 erst neun Prozent der
SchülerInnen an, in Online-Communities wie Facebook, SchülerVZ etc. häufig aktiv zu sein,
waren es 2009 bereits 42 Prozent: 2010 sind 64 Prozent der Jugendlichen Teil eines sozialen
Netzwerks. Nur 19 Prozent haben am „social web“ kein Interesse. 60 Prozent der
SchülerInnen besuchen häufig Chatrooms, nur 25 Prozent kommunizieren häufig via E-Mail.
3.5 Präsenz im Netz
Parallel zum erhöhten Interesse am sozialen Aspekt des Internets ist der Prozentsatz an
SchülerInnen, die ein persönliches Profil im Netz eingerichtet haben, von 62 auf 84 Prozent
gestiegen. Etwas mehr (89%) haben eine eigene E-Mail Adresse. Eine eigene Website oder
ein selbst geführtes Weblog sind für die Jugendlichen weniger wichtig (14 bzw. 8%), hier
zeigt sich erneut das mäßige Interesse an einer Mitgestaltung des Internets, im früheren Sinn
des Web 2.0.
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4. Medium Buch
4.1 Nutzungsfrequenz Buch
Bei Analyse der Antworten der SchülerInnen zur Häufigkeit, mit der sie zu Büchern greifen,
zeigt sich, dass das Buch das Medium mit der geringsten Nutzungsfrequenz (22% täglich,
weitere 23% regelmäßig) und dem größten Anteil an Nicht-Nutzern (16%) ist. Dennoch
möchten 13 Prozent der Jugendlichen auf Bücher nicht verzichten, das Buch folgt damit in
Bezug auf die Medienbindung hinter Internet und Fernsehen auf dem dritten Platz (vgl.
Tabelle 2.1).
Ein differenzierter Blick auf die Ergebnisse zeigt, dass das Lesen auch 2010 weiblich ist:
Während genau die Hälfte der Mädchen täglich oder regelmäßig Bücher zur Hand nehmen,
sind es bei den männlichen Mitschülern nur 37 Prozent. Erwartungsgemäß hat auch die Wahl
der Schullaufbahn großen Einfluss auf die Lesegewohnheiten der Jugendlichen: Während der
mit zwölf Prozent höchste Anteil an Leseratten (täglich über 60 Minuten) in den Klassen der
allgemeinbildenden höheren Schulen sitzt, findet sich in den berufsbildenden Schulen der
höchste Anteil (22%) an Nichtlesern.
Parallel zu den Ergebnissen der Medienbindung nach Altersgruppen (vgl. Tabelle 2.2) nimmt
das Lesen bei den jüngeren SchülerInnen einen weit größeren Platz im Medienalltag ein: 25
Prozent der 12- bis 13-Jährigen lesen täglich, bei den Älteren sind es nur mehr 17 Prozent.
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4.2 Bezugsquellen
Hinsichtlich der Bezugsquellen der Lektüre hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig
geändert: Buchhandlungen, das eigene Zuhause und Buchgeschenke sind weiterhin die drei
wichtigsten Kanäle. Allerdings ist der Erwerb in Buchhandlungen vom dritten auf den ersten
Platz vorgerückt: 75 Prozent der Jugendlichen kaufen ihre Bücher demnach im Geschäft.
Ungefähr die Hälfte der SchülerInnen leihen sich die Bücher aus, die sie lesen – aus dem
Freundeskreis bzw. aus Büchereien oder der Schulbibliothek. Online-Shopping von Büchern
ist bei den 12- bis 19-Jährigen (noch) kein Thema, nur 27 Prozent kaufen im Internet-bzw.
Versandbuchhandel wie z.B. Amazon. Immerhin sieben Prozent haben bereits E-Books auf
den eigenen Computer herunterladen.
4.3 Belletristik versus Sachbuch
4.4 Bücher, die gefallen
Welche Bücher werden von den SchülerInnen gelesen? Romane und Erzählungen werden von
den Jugendlichen weit öfter zur Hand genommen als Sachbücher. 34 Prozent geben an, häufig
Fiction-Titel zu lesen, Sachbücher werden nur von neun Prozent regelmäßig, von weiteren 44
Prozent manchmal aufgeschlagen.
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4.5: Bücher Top Ten
Knapp die Hälfte der SchülerInnen nutzen die Möglichkeit, im Fragebogen ein Buch zu
nennen, das ihnen besonders gefallen hat. Wie schon im Vorjahr wurde mit überwältigender
Mehrheit die populäre Vampir-Serie „Bis(s) …“ der amerikanischen Jugendbuchautorin
Stephenie Meyer genannt, gefolgt von Joanne K. Rowlings „Harry Potter“. Den dritten Platz
nehmen die Unterhaltungsthriller von Dan Brown ein, vor Christopher Paolinis Eragon und
den Jugendbüchern von Thomas Brezina. Insgesamt zeigt sich eine Mischung von populären
Fantasy-, Thriller- und Vampir-Titeln mit Jugendbüchern.
4.6: Lesemotivation
Bei der Frage nach den Motiven Bücher zu lesen wurde zunächst das Selbstkonzept als
LeserIn abgefragt. 40 Prozent der Jugendlichen geben an, Texte gut und schnell zu verstehen,
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weitere 45 Prozent tun dies manchmal. Immerhin 15 Prozent bezeichnen sich selbst als
mangelhafte LeserInnen.
Häufigstes Motiv zu lesen ist die Leselust: 79 Prozent geben an, dass ihnen Lesen Spaß
macht. Ein weiteres intrinsisches Lesemotiv ist das Interesse an neuen Inhalten, das 70
Prozent zum Buch greifen lässt. 61 Prozent suchen in Büchern nach Informationen. Rund die
Hälfte geben extrinsische Motive an und lesen, weil sie müssen bzw. um eine bessere
Deutschnote zu erhalten. Rund vierzig Prozent der jugendlichen LeserInnen sind
leistungsorientiert motiviert und lesen, weil sie sich gerne anstrengen bzw. weil sie mehr und
besser lesen möchten als andere.
4.7 Hörbücher und E-Books
Alternative Nutzungsarten von Buchinhalten, wie Hörbuch und E-Book, sind bei den
Jugendlichen ein untergeordnetes Thema. 41 Prozent geben an, Hörbücher schon mal auf dem
CD-Player angehört zu haben, doch nur 25 Prozent der Jugendlichen interessieren sich
überhaupt für Hörbücher.
An E-Books ist das Interesse bislang noch geringer: Nur 13 Prozent geben an, sich dafür zu
interessieren. Sechs Prozent haben E-Books schon auf einem eigenen E-Book-Reader gelesen,
kein so schlechtes Ergebnis, wenn man die hohen Preise und die noch geringe Verbreitung
von Lesegeräten berücksichtigt.
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5. Medium Fernsehen
5.1 Nutzungsfrequenz Fernsehen
Während das Internet seinen Stellenwert als attraktivstes Medium (vgl. Kapitel 2.1) 2001
ausbauen konnte, blieb das Fernsehen das Medium mit der höchsten Nutzungsfrequenz:79
Prozent (2009: 82%) sehen täglich fern, 30 Prozent mehr als eine Stunde.
Unter den Vielsehern sind besonders viele Buben. 37 Prozent der männlichen Jugendlichen
sehen täglich mehr als 60 Minuten fern. Betrachtet man die Ergebnisse nach Schultyp, so
dürften sich unter den HautschülerInnen besonders viele „Couch-Potatoes“ ausmachen lassen,
87 Prozent sehen täglich fern. Für die 12- bis 13-Jährigen nimmt das Fernsehen einen
größeren Stellenwert (täglich 84%) im Alltag ein, als bei ihren älteren MitschülerInnen
(täglich: 71%).
5.2 Fernsehvorlieben
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Bezüglich der Inhalte, die aus dem großen Programmangebot ausgewählt werden, hat sich im
Vergleich zum Vorjahr nichts geändert: Am beliebtesten sind Serien (von 79 Prozent häufig
konsumiert), gefolgt von Spielfilmen und Musikvideos. TV-Shows und Nachrichten gehören
für die Jugendlichen ebenfalls zum individuellen Programm-Mix. Für Wissens-Sendungen,
Sport und Kulturbeiträge wird weit seltener eingeschaltet.
5.3 Planung
Wenn auch die Bindung an das Medium Fernsehen lange nicht so hoch wie an das Internet ist,
wird vor dem TV nicht nur viel Zeit verbracht, sondern der Fernsehkonsum auch erstaunlich
bewusst gestaltet: 90 Prozent (davon 63% häufig) kennen die Beginnzeiten ihrer
Lieblingssendungen und schalten programmgemäß ein. 80 Prozent gestalten ihre
Fernsehzeiten nach Fernsehprogramm und 77 Prozent der SchülerInnen schauen DVDs und
Videos über den Fernseher. 86 Prozent zappen sich aber auch durchs Programm und bei 33
bzw. 16 Prozent läuft der Fernseher manchmal oder häufig im Hintergrund.
5.4 Beschäftigungen während des Fernsehens
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Ungeteilte Aufmerksamkeit genießt das Fernsehen häufig bei der Hälfte der Jugendlichen.
Fast ebenso oft beschäftigen sie sich nebenbei mit Telefon, Handy oder Computer. Dass
Fernsehen zu den alltäglichen Ritualen zählt, zeigen die Antworten zum Thema
Essen/Trinken und TV: 92 Prozent der SchülerInnen essen und trinken während des
Fernsehens. Kommunikation ist weniger wichtig, nur 25 Prozent unterhalten sich regelmäßig
dabei.
5.5 Übertragungsgeräte
Im Vergleich zum Vorjahr haben sich die Angaben zu den TV-Übertragungsgeräten leicht
geändert: Vor dem Wohnzimmer-Gerät nehmen nur mehr 61 Prozent regelmäßig (2009: 65%)
Platz, ein eigenes Gerät schalten bereits 56 Prozent häufig ein (2009: 50%). Fernsehen bzw.
Videokonsum am Computer wird immer populärer, 46 Prozent nutzen diese Möglichkeit.
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6. Medium Hörfunk
6.1 Nutzungsfrequenz Hörfunk
Ähnlich dem Fernsehen genießt das Radio bei den Jugendlichen einen geringen Stellenwert
(vgl. Kapitel 2.1). Es wird nur von zehn Prozent der SchülerInnen für unverzichtbar gehalten
und belegt damit bezüglich Medienbindung vor Zeitung/Zeitschrift den vorletzten Platz. Bei
der Nutzungsfrequenz kommt dem Hörfunk allerdings nach Fernsehen und Internet mit fast
60 Prozent täglicher Nutzung der dritte Platz zu.
Dabei schalten die Mädchen zu 84 Prozent regelmäßig ein, bei den Buben sind es nur 79
Prozent. Von den SchülerInnen der Hauptschulen hören 63 Prozent sogar täglich Radio.
Ebenso hoch ist der Prozentsatz unter den 12- bis 13-Jährigen.
6.2 Bevorzugte Inhalte
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Der Anteil an HörerInnen, die dieses Medium zum Musik hören nutzen, ist im Vergleich zum
Vorjahr noch weiter gestiegen: Für 97 Prozent (2009: 94%) bedeutet Radio Musikgenuss. Nur
34 Prozent hören regelmäßig aktuelle Informationen im Hörfunk, Interviews und Reportagen
sogar nur elf Prozent. Anrufersendungen und Gewinnspiele spielen für 82 Prozent gar keine
Rolle.
6.3 Nutzungsarten
Bei den Empfangsgeräten lässt sich eine leichte Verschiebung hin zu mobilen
Empfangsgeräten bzw. „Livestream“-Radioinhalten beobachten: Für die Mehrheit (73%
häufig, 19 % manchmal) ist noch der klassische Radioempfänger das Gerät der Wahl. 60
Prozent nutzen bereits aber das eigene Handy (2009: 57%) oder hören Radio im Internet
(36%). Eher selten werden Radiosendungen als Podcasts zeitverschoben konsumiert (15%).
6.4 Top Ten Lieblingssender
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Mit großem Abstand und insgesamt 966 Nennungen führt der ORF-Sender „Ö3“ das Ranking
der Lieblingssender, über die 82 Prozent der SchülerInnen Auskunft gaben. Weit dahinter
folgt mit 511 Nennungen der bundesweit ausgestrahlte Privatsender „Krone Hit“. Der
alternative Jugendkultursender des ORF, „fm4“, der in Österreich nicht ganz flächendeckend
empfangen werden kann, belegt den vierten Platz.
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7. Medium Zeitung/Zeitschrift
Im Medienensemble von Buch, Internet, Fernsehen und Hörfunk spielen Zeitungen und
Zeitschriften für die Jugendlichen eine untergeordnete Rolle. Bezüglich Medienbindung
belegen sie den letzten Platz, nur fünf Prozent der SchülerInnen möchten auf Periodika nicht
verzichten. Auch bei der Nutzungsfrequenz ist die Zeitung bzw. Zeitschrift mit 29 Prozent
Nicht- oder Wenignutzern Vorletzter im Medienranking.
7.1 Nutzungsfrequenz Zeitung/Zeitschrift
29 Prozent der SchülerInnen lesen immerhin täglich in einer Zeitung/Zeitschrift, darunter
finden sich besonders vielen Buben (36%). Untersucht man die Ergebnisse nach Schultyp,
zeigt sich ein hoher Anteil von regelmäßigen Zeitungslesern unter den AHS-SchülerInnen
(73%). Wenig überraschend sind es vor allem ältere Jugendliche (76%), die täglich eine
Zeitung oder Zeitschrift aufschlagen.
7.2 Lieblingszeitungen/-zeitschriften
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74 Prozent der Jugendlichen nutzen die Möglichkeit ihre Lieblingszeitung oder -zeitschrift zu
nennen. Mit 871 Nennungen führte heuer wie im Vorjahr die Jugendzeitschrift „Bravo“,
gefolgt von der auflagenstärksten österreichischen Tageszeitung, der „Krone“. Platz drei
belegt heuer das regionale Blatt „Kleine Zeitung“, dahinter liegt mit „Heute“ eine in Wien,
Nieder- und Oberösterreich erhältliche Gratis-Zeitung.
7.3 Zeitung oder Zeitschrift?
Bei den Antworten auf die Frage nach der bevorzugten Lektüre haben Zeitschriften die Nase
vorn, sie werden von 39 Prozent der SchülerInnen häufig (Zeitungen: 35%) gelesen. Mehr
Jugendliche nehmen dafür Zeitungen manchmal zur Hand (60%), sodass die Quote von
Mediennutzern bei beiden Formaten mit 95 Prozent gleich hoch ist.
7.4 Zeitungsinhalte, die interessieren
Tageszeitungen werden von den Jugendlichen überwiegend auf den Serviceseiten
aufgeschlagen: Inhalte, die sie interessieren, sind das TV-Programm, Rätsel, Wetter und
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Veranstaltungstipps. Als einziges redaktionelles Ressort, wird von 40 Prozent der Sport
beachtet. Politik, Wirtschaft und Kultur interessieren nur 13 bzw. zehn Prozent der
SchülerInnen.
7.5 Interessante Zeitschrifteninhalte
Wie schon die Antworten zu den liebsten Zeitschriften der Jugendlichen zeigen, sind die
wichtigsten Themen in der Altersgruppe Jugend und Mode bzw. Lifestyle. Immerhin 46
Prozent der SchülerInnen interessieren sich für Zeitschriften zu den Themen Musik, Film und
Literatur, weit vor Sport, zu dem sich 26 Prozent in Zeitschriften informieren.
7.6 Bezugsquellen
Was die Verfügbarkeit betrifft, so nehmen die meisten SchülerInnen (86%) Zeitungen und
Zeitschriften zur Hand, die sie im Haushalt vorfinden. Immerhin drei Viertel der Jugendlichen
geben für Zeitungen und Zeitschriften gelegentlich ihr eigenes Geld aus.
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Aus den Antworten der SchülerInnen „Ich fühle mich von der Werbung nicht gestört. Aber ich würde sie nie im Leben anklicken.” „Im Jahr 1990 würde ich mir ganz schön verloren vorkommen, da ich ja so ziemlich alle Informationen aus dem Internet hole. Es ist für mich schwer vorstellbar, dass man damals noch in die Bücherei ging, um seine Fragen zu beantworten.” „Ich finde Serien realitätsfern, aber guck sie trotzdem extrem gerne, es ist einfach schön sich in diese Welt hineinzuversetzen, auch wenn es nur 30 Minuten am Tag sind.” „Podcasts höre ich so gut wie nie, da es am Radio doch viel einfacher geht. Eine Taste und die Musik läuft.“ „Also mir gefallen alle Schülerzeitungen, die ich mir angesehen habe. und ich finde es toll so etwas zu haben. Wir haben so etwas nicht auf unserer Schule.” LehrerInnen über das Medienpuzzle 2010 „Es passte gut in meinen Unterricht, weil dadurch auch die neuen Medien, die ja im neuen Lehrplan einen Schwerpunkt darstellen, abgedeckt sind und die Schulbücher in diesen Bereichen oft hinterherhinken.” „Mir und den SchülerInnen haben die Bearbeitung der Fragebögen und der Arbeitstexte sehr gut gefallen. Alle waren konzentriert bei der Arbeit, wobei in der Nachbesprechung herauskam, dass es für sie keine Arbeit, sondern wirklich tolle und coole Einheiten am PC waren.” „Das Medienpuzzle bietet einen guten Überblick über Trends und aktuelle Medien und liefert auch genug Diskussionspunkte. Ich würde das Medienpuzzle definitiv weiterempfehlen!! „Ich bedanke mich für ein interessantes Instrument für den Unterricht!”