medizinische hilfsmittel und geräte. 1 rechtliche grundlagen mit einführung und materialien. von...

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doch recht kurze Einleitung wenig Wissen vermitteln, das er nicht schon aus Standard- werken, wie beispielsweise dem DAB 10 kennt. Waagen und von E. Launert iiber den Mor- ser vermi8t) schliefit den Band ab, der nicht nur - wie ABDA-Prasident Klaus Sturzbe- cher in seinem Vorwort betont - den Mu- seumsbesuchern als Erinnerungssriitzte will- komrnen sein durfte, sondern allen an der Verbindung von Kunst und Pharmazie Inter- essierten nachdriicklich zu empfehlen ist. E. J. Verspohl, Miinster Kostbarkeiten aus dem Deutschen Apo- theken-Museum Heidelberg. Von Wolfgang-Hagen Hein und Wolf-Dieter Miiller-Jahncke. Photographien von Lothar Baur. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1993. 166 Seiten, 75 Abb., geb. D M 98,-. ISBN 3-540-56156-0. Wer sich als Besucher des Deutschen Apo- theken-Museums im Heidelberger Schloi3 nicht mit dern kleinen illustrierten Fuhrer begniigen will, den man dort oder iiber den Govi-Verlag, Eschborn, erwerben kann, dem steht nunmehr mit den hier angezeigten ,,Kostbarkeiten" ein ebenso ansprechender wie handlicher Bildband zur Verfiigung, der in 75 hervorragend reproduzierten und durch knappe, jeweils auch ins Englische iibersetzte Texte erlauterten Farbaufnahmen gleichsarn die Highlights dieser einzigartigen Sammlung darbietet. Mit einer persischen Fayence aus dem Anfang des 14. Jahrhun- derts beginnend und rnit zwei Kosmas und Damian-Medaillen von 1968 bzw. 1976 en- dend, vermittelt die aus der Fulle der Expo- nate getroffene Auswahl in chronologischer Folge einen asthetisch reizvollen und sach- lich instruktiven Querschnitt durch die pharrnazeutischen Objekt- und Kulturge- schichte, indem sie dem Betrachter vor allem die materiale wie formale Vielfalt der Arznei- behaltnisse, aber auch Arbeitsgerate, ein- schlagige bildliche und plastische Darstellun- gen, kunstlerisch gestaltete Lehrbriefe, Rei- seapotheken, Ansichten von Offizin- und Laboratoriumseinrichtungen usw. vor Augen fuhrt. Dariiber hinaus haben die beiden Autoren: der u. a. als Herausgeber des ,,Apo- theker-blenders" bekannte W.-H. Hein sowie W.-D. Muller-Jahncke, Kurator des Deutschen Apotheken-Museums, ihrer Pu- blikation eine kurze Einfuhrung vorange- stellt, in der hauptsachlich die historisch- stilistische Entwicklung der apothekarischen Handwerkszeuge und Aufbewahrungsgefafie in Grundzugen dargelegt wird (im Fall einer zweiten Auflage sollte man in den einleiten- den Ausfiihrungen uber das Museum dem Leser allerdings auch mitteilen, dafi sich dieses seit 1957 im Heidelberger Otthein- richbau befindet; und auRerdem die vorge- nommene Namensdeutung der sog. Apenge- ter nach dem betreffenden Artikel im ,,Lexi- kon des Mittelalters" korrigieren!). Ein Ver- zeichnis weiterfiihrender Literatur (in dem man die Arbeiten von H. P. Conradi iiber Apothekenglaser, von H. R. Jenemann uber P. Dilg, Marburg Perspectives in Medicinal Chemistry. P. Testa, E. Kyburz, W. Fuhrer, R. Giger (Herausgeber), VCH Weinheim, Verlag Hel- vetica Chimica Acta, Basel 1993,644 Seiten, 225,- DM, ISBN 3-527-28486-9 (Weinheim). Drei Forschungsleiter der Baseler Pharma- zeutischen Industrie und der beriihmte Schweizer Pharmazeut Bernhard Testa von der Universitat Lausanne haben sich zusammengetan und den hier vorliegenden Samrnelband der geladenen Vortrage, die wahrend des ,,Internationalen Symposiums der Medizinischen Chemie" 1992 in Basel gehalten worden sind, herausgegeben. Die Berichte stellen eine Momentaufnahme der Forschungsaktivitaten in ganz verschiedenen Gebieten dar: Nach einer schwungvollen Einleitung von Triggle, USA, uber die Ver- gangenheit, Gegenwart und Zukunft der ,,Medicinal Chemistry", die man frei als Pharmazeutische Chemie iibersetzen kann, sind die einzelnen Berichte, die zumeist von Forschern aus der Industrie geschrieben worden sind, in folgende Kapitel unterteilt: 1. Drugs acting as Enzyme Inhibitors (Protease Inhibitors, Inhibitors of other Enzymes), 2. Drugs acting on Receptors (Molecular Bio- logy of Drug Receptors, Peptides and Pepti- domimetics acting at Drug Receptors, Drugs acting in CNS Receptors), 3. Drugs acting in Nucleic Acids and Nucleic Acid Processing Enzymes, 4. Drugs acting on Ion Channels, 5. Other therapeutic Approaches, 6. Drug Desgin und Targeting (Approaches in Lead Finding and Lead Optimization, Prodrugs and Targeted Drug Delivery) und 7. Molecu- lar Toxicology. Zwar variiert von Beitrag zu Beitrag die Qualitat, insgesamt gibt das vorliegende Buch aber den hohen wissenschaftlichen Standard dieses Symposiums wieder. Jeder Bericht stellt eine kleine Ubersicht uber das jeweilige Thema unter Einbeziehung der selbst erarbeiteten Ergebnisse dar, so dai3 zum Verstehen der Berichte keine Spezial- kenntnisse notwendig sind. Zum intensiveren Studium regen die ausfuhrlichen Literatur- verzeichnisse am Ende jeden Beitrages an. Leider fehlt bei manchen Artikeln eine Kurz- fassung, die einen schnelleren Uberblick ermoglicht. Auch ist Qualitat der Abbildung sehr unterschiedlich, einige sind so gut wie gar nicht zu erkennen. Sehr wertvoll zum schnellen Nachschlagen ist das Sachverzeich- nis am Ende des Buches. Wie imrner bei einem Kongressband liegen Licht und Schatten dicht beieinander. Hier uberwiegen bei weitem die positiven Seiten. Jedem, der sich mit dem Gebiet der Arznei- stoffentwicklung interessiert, sei dieses Buch empfohlen. Ulrike Holzgrabe, Bonn Medizinische Hilfsrnittel und Gerate. 1 Rechtliche Grundlagen mit Einfuhrung und Materialien. Von G. Schorn, W. V. G. Stuttgart, Grundwerk mit 4 Erganzungsliefe- rungen, Ringbuch, DM 2 18,-, Fortsetzungs- werk. ISBN 3-8047-1284-3 Es handelt sich um die Loseblattausgabe einer kommentierten Sammlung aller Geset- zes- und Verordnungstexte zu dern Thema medizinische Hilfsrnittel und Gerate. Nach einer Adresseniibersicht uber alle Institutio- nen und Verbande, die mit medizinischen und pharrnazeutischen Fragen zu tun haben, wird zunachst eine Ubersicht uber weiter- fuhrende Literatur gegeben. Im Speziellen Teil wird ein Kommentar zurn Arzneimittelrecht, zurn Lebensrnittel- und Bedarfsgegenstanderecht, zum Geratesicher- heitsrecht, Chemikalienrecht, Eich- und MeRrecht, Atomrecht und zum Internationa- len Recht gegeben. Dann findet man aus- fiihrliche Erorterungen uber die rechtliche Situation zur Fachinforrnation und Wer- bung. Es folgen dann die Gesetzestexte. Dern Werk vorgeschaltet ist eine Broschure ,,Akti- ve implantierbare Medizinprodukte" . Dern nicht arzneimittelrechtlich versierten Beobachter wird klar, welche Fulle von Re- gelungen notwendig sind, urn einen ordentli- chen Gebrauch der Medikalprodukte zu garantieren. Fur den Fachmann handelt es sich ohne Zweifel um ein unverzichtbares Nachschlagewerk. Es sollte auch in pharma- zeutischen Bibliotheken vorhanden sein. G. RuckerIBonn 132 Phannazie in unserer Zeit / 23. Jahrg. 1994 / Nr 2

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Page 1: Medizinische Hilfsmittel und Geräte. 1 Rechtliche Grundlagen mit Einführung und Materialien. Von G. Schorn, W. V. G. Stuttgart, Grundwerk mit 4 Ergänzungslieferungen, Ringbuch,

doch recht kurze Einleitung wenig Wissen vermitteln, das er nicht schon aus Standard- werken, wie beispielsweise dem DAB 10 kennt.

Waagen und von E. Launert iiber den Mor- ser vermi8t) schliefit den Band ab, der nicht nur - wie ABDA-Prasident Klaus Sturzbe- cher in seinem Vorwort betont - den Mu- seumsbesuchern als Erinnerungssriitzte will- komrnen sein durfte, sondern allen an der Verbindung von Kunst und Pharmazie Inter- essierten nachdriicklich zu empfehlen ist.

E. J. Verspohl, Miinster

Kostbarkeiten aus dem Deutschen Apo- theken-Museum Heidelberg. Von Wolfgang-Hagen Hein und Wolf-Dieter Miiller-Jahncke. Photographien von Lothar Baur. Springer-Verlag, Berlin u. a. 1993. 166 Seiten, 75 Abb., geb. DM 98,-. ISBN 3-540-56156-0.

Wer sich als Besucher des Deutschen Apo- theken-Museums im Heidelberger Schloi3 nicht mit dern kleinen illustrierten Fuhrer begniigen will, den man dort oder iiber den Govi-Verlag, Eschborn, erwerben kann, dem steht nunmehr mit den hier angezeigten ,,Kostbarkeiten" ein ebenso ansprechender wie handlicher Bildband zur Verfiigung, der in 75 hervorragend reproduzierten und durch knappe, jeweils auch ins Englische iibersetzte Texte erlauterten Farbaufnahmen gleichsarn die Highlights dieser einzigartigen Sammlung darbietet. Mit einer persischen Fayence aus dem Anfang des 14. Jahrhun- derts beginnend und rnit zwei Kosmas und Damian-Medaillen von 1968 bzw. 1976 en- dend, vermittelt die aus der Fulle der Expo- nate getroffene Auswahl in chronologischer Folge einen asthetisch reizvollen und sach- lich instruktiven Querschnitt durch die pharrnazeutischen Objekt- und Kulturge- schichte, indem sie dem Betrachter vor allem die materiale wie formale Vielfalt der Arznei- behaltnisse, aber auch Arbeitsgerate, ein- schlagige bildliche und plastische Darstellun- gen, kunstlerisch gestaltete Lehrbriefe, Rei- seapotheken, Ansichten von Offizin- und Laboratoriumseinrichtungen usw. vor Augen fuhrt. Dariiber hinaus haben die beiden Autoren: der u. a. als Herausgeber des ,,Apo- theker-blenders" bekannte W.-H. Hein sowie W.-D. Muller-Jahncke, Kurator des Deutschen Apotheken-Museums, ihrer Pu- blikation eine kurze Einfuhrung vorange- stellt, in der hauptsachlich die historisch- stilistische Entwicklung der apothekarischen Handwerkszeuge und Aufbewahrungsgefafie in Grundzugen dargelegt wird (im Fall einer zweiten Auflage sollte man in den einleiten- den Ausfiihrungen uber das Museum dem Leser allerdings auch mitteilen, dafi sich dieses seit 1957 im Heidelberger Otthein- richbau befindet; und auRerdem die vorge- nommene Namensdeutung der sog. Apenge- ter nach dem betreffenden Artikel im ,,Lexi- kon des Mittelalters" korrigieren!). Ein Ver- zeichnis weiterfiihrender Literatur (in dem man die Arbeiten von H. P. Conradi iiber Apothekenglaser, von H. R. Jenemann uber

P. Dilg, Marburg

Perspectives in Medicinal Chemistry. P. Testa, E. Kyburz, W. Fuhrer, R. Giger (Herausgeber), V C H Weinheim, Verlag Hel- vetica Chimica Acta, Basel 1993,644 Seiten, 225,- DM, ISBN 3-527-28486-9 (Weinheim).

Drei Forschungsleiter der Baseler Pharma- zeutischen Industrie und der beriihmte Schweizer Pharmazeut Bernhard Testa von der Universitat Lausanne haben sich zusammengetan und den hier vorliegenden Samrnelband der geladenen Vortrage, die wahrend des ,,Internationalen Symposiums der Medizinischen Chemie" 1992 in Basel gehalten worden sind, herausgegeben. Die Berichte stellen eine Momentaufnahme der Forschungsaktivitaten in ganz verschiedenen Gebieten dar: Nach einer schwungvollen Einleitung von Triggle, USA, uber die Ver- gangenheit, Gegenwart und Zukunft der ,,Medicinal Chemistry", die man frei als Pharmazeutische Chemie iibersetzen kann, sind die einzelnen Berichte, die zumeist von Forschern aus der Industrie geschrieben worden sind, in folgende Kapitel unterteilt: 1. Drugs acting as Enzyme Inhibitors (Protease Inhibitors, Inhibitors of other Enzymes), 2. Drugs acting on Receptors (Molecular Bio- logy of Drug Receptors, Peptides and Pepti- domimetics acting at Drug Receptors, Drugs acting in CNS Receptors), 3. Drugs acting in Nucleic Acids and Nucleic Acid Processing Enzymes, 4. Drugs acting o n Ion Channels, 5. Other therapeutic Approaches, 6. Drug Desgin und Targeting (Approaches in Lead Finding and Lead Optimization, Prodrugs and Targeted Drug Delivery) und 7. Molecu- lar Toxicology.

Zwar variiert von Beitrag zu Beitrag die Qualitat, insgesamt gibt das vorliegende Buch aber den hohen wissenschaftlichen Standard dieses Symposiums wieder. Jeder Bericht stellt eine kleine Ubersicht uber das jeweilige Thema unter Einbeziehung der selbst erarbeiteten Ergebnisse dar, so dai3 zum Verstehen der Berichte keine Spezial- kenntnisse notwendig sind. Zum intensiveren Studium regen die ausfuhrlichen Literatur- verzeichnisse am Ende jeden Beitrages an. Leider fehlt bei manchen Artikeln eine Kurz- fassung, die einen schnelleren Uberblick

ermoglicht. Auch ist Qualitat der Abbildung sehr unterschiedlich, einige sind so gut wie gar nicht zu erkennen. Sehr wertvoll zum schnellen Nachschlagen ist das Sachverzeich- nis am Ende des Buches.

Wie imrner bei einem Kongressband liegen Licht und Schatten dicht beieinander. Hier uberwiegen bei weitem die positiven Seiten. Jedem, der sich mit dem Gebiet der Arznei- stoffentwicklung interessiert, sei dieses Buch empfohlen.

Ulrike Holzgrabe, Bonn

Medizinische Hilfsrnittel und Gerate. 1 Rechtliche Grundlagen mit Einfuhrung und Materialien. Von G. Schorn, W. V. G. Stuttgart, Grundwerk mit 4 Erganzungsliefe- rungen, Ringbuch, DM 2 18,-, Fortsetzungs- werk. ISBN 3-8047-1284-3

Es handelt sich um die Loseblattausgabe einer kommentierten Sammlung aller Geset- zes- und Verordnungstexte zu dern Thema medizinische Hilfsrnittel und Gerate. Nach einer Adresseniibersicht uber alle Institutio- nen und Verbande, die mit medizinischen und pharrnazeutischen Fragen zu tun haben, wird zunachst eine Ubersicht uber weiter- fuhrende Literatur gegeben.

Im Speziellen Teil wird ein Kommentar zurn Arzneimittelrecht, zurn Lebensrnittel- und Bedarfsgegenstanderecht, zum Geratesicher- heitsrecht, Chemikalienrecht, Eich- und MeRrecht, Atomrecht und zum Internationa- len Recht gegeben. Dann findet man aus- fiihrliche Erorterungen uber die rechtliche Situation zur Fachinforrnation und Wer- bung. Es folgen dann die Gesetzestexte. Dern Werk vorgeschaltet ist eine Broschure ,,Akti- ve implantierbare Medizinprodukte" .

Dern nicht arzneimittelrechtlich versierten Beobachter wird klar, welche Fulle von Re- gelungen notwendig sind, urn einen ordentli- chen Gebrauch der Medikalprodukte zu garantieren. Fur den Fachmann handelt es sich ohne Zweifel um ein unverzichtbares Nachschlagewerk. Es sollte auch in pharma- zeutischen Bibliotheken vorhanden sein.

G. RuckerIBonn

132 Phannazie in unserer Zeit / 23. Jahrg. 1994 / Nr 2