mit büchern die welt entdecken - comenius eveil · eva cambeiro andrade und reiner delgado am...
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Mit Büchern die Welt entdecken
Seminarreihe für Eltern mit blinden und sehbehinderten Kindern
Projektbericht
In einem eintägigen Seminar erfuhren Eltern gemeinsam mit ihren Kindern, was für die kognitive und motorische Förderung der Kinder besonders wichtig ist. Ein Kinderbuch wurde als Tastbuch gestaltet und die Handlung mit Aktivitäten, Anschauungsmaterial und Erläuterungen für die Kinder mit Seheinschränkung erfahrbar gemacht. Das Seminar wurde viermal in verschiedenen Regionen Deutschlands angeboten:
Herten (Westenfalen) 2.11.2013
Berlin 16.11.2013
Schramberg 11.1.2014
Hannover 18.1.2014
Projektumsetzung
Es wurde ein eintägiges Seminar für Eltern mit ihren blinden oder sehbehinderten Kindern und weiteren Geschwisterkindern konzipiert und viermal durchgeführt.
a) Förderung des Kindes
Grundlage des Seminars ist das kinderbuch "Freunde" von Helme Heine mit dem Schwein Dicker Waldemar, Franz von Hahn und Johnny Mauser. Darin gibt es Dinge, die für ein blindes Vorschulkind nicht ohne Weiteres verständlich sind. Während sehende Kinder einen Fluss, ein Boot, einen Bagger, einen Elefanten oder die Sonne sehen können - auf Bildern, im Fernsehen oder im Original, sind solche Dinge für blinde oder sehbehinderte Kinder nur begrenzt erfahrbar. Man muss spezielle Lernsituationen organisieren, in denen Kinder solche Dinge möglichst genau erfahren können:
durch Aktivitäten: durch einen Bach waaten, über eine lange Flussbrücke gehen
durch Originalobjekte: Auf einer Baustelle einen Bagger betasten
durch Modelle: Plastik- oder Blüschelefanten erkunden
durch Erklärungen: die Größe, Entfernung und Hitze der Sonne erläutern Die Eltern lernten in dem Seminar, sich bewusst zu machen, was ihr Kind schon weiß und was es noch lernen muss, um ein Buch zu verstehen. Sie wurden ermutigt, ihrem Kind beim Erkunden seiner Umwelt viel Freiheit zu geben und ihm viel zuzutrauen. So kann es sich geistig und in seinen Bewegungen optimal entwickeln. Das Kinderbuch ist für diese Aktivitäten nur der äußere Anlass. Die Eltern sollen
lernen, ihr Kind auch anhand der Geschichten aus anderen Büchern oder auch einfach so im Alltag zu fördern. Wie dies in den Seminaren umgesetzt wurde, geht auch aus den angehängten Programmen hervor. Zusätzlich erhielten die Eltern eine Anleitung zur Arbeit mit dem Buch, die auch auf andere Bücher übertragbar ist. Ergänzend zu diesen Erläuterungen wird hier aufgezeigt, in welchen Bereichen die Eltern Anregungen zur Förderung ihrees Kinder erhielten: Motorische Förderung
Die drei Freunde fahren Fahrrad. Es wird gemeinhin angenommen, dass blinde Menschen nicht und sehbehinderte nur eingeschränkt Fahrrad fahren oder mit anderen Geräten wie Roller oder Inline Skates fahren können. Die Eltern wurden in den Seminaren ermutigt und angeleitet, wie sie auch mit einem blinden Kind Fahrrad fahren können.
Die Freunde bilden eine Pyramide, um Kirschen zu pflücken. Bei den Seminaren konnten die Kinder auf einen Baum bzw. auf eine Leiter klettern, um Obst zu pflücken. Dabei lernen die Eltern, dass die meisten sportlichen Aktivitäten auch mit einer Seheinschränkung möglich und nicht gefährlich sind. Sie lernen, ihren Kindern mehr zuzutrauen, sie weniger einzuengen und ihnen so eine normale motorische Entwcklung zu ermgölichen.
Beim Basteln des Buches formen Kinder und Eltern gemeinsam die drei Tiere aus Modelliermasse. Die kinder falten unter Anleitung ein Boot aus Papier. Das schult ihre Feinmotorik und die Eltern lernen, dass auch solch kleinteilige Aufgaben für ein blindes Kind bewältigbar sind.
Sinnesförderung Die Kinder lernen im Seminar, ihre Sinne einzusetzen, um die Welt zu erkunden. Die Eltern lernen, sie dabei zu unterstützen, sie zu ermutigen und ihnen möglichst wenig Grenzen zu setzen. Beispiele im Seminar sind:
Das Experimintieren mit Wasser: Die Kinder ertasten gegenstände, spüren deren Gewicht und testen, ob sie im Wasser schwimmen oder untergehen.
Sie hören, welche Gegenstände ins wasser geworfen werden.
Sie ertasten unterschiedliche Tiere und lernen, sie zu unterscheidne.
Sie erkennen Tierstimmen. Begriffsbildung Die Eltern werden dafür sensibilisiert, zu erkennen, was ihr kind schon kennt und weiß und was es erklärt haben muss. Sie lernen, dem Kind Dinge mit vielfältigen Methoden und Materialien nahezubringen und so ihre geistige Entwicklung und Begriffbildung zu fördern. Z. B. lernen sie die Teile eines Baums kennen. Sie klettern auf einer LEiter nach oben, um die Höhe einzuschätzen und sie betasten einen Bonsai, um den Überblick über seine Form zu bekommen.
b) Herstellung eines Buches
Die Eltern lernten auch, ein Kinderbuch so umzugestalten, dass es als Tast- und Aktionsbuch für ihr blindes oder sehbehindertes Kind interessant wird, z. B. folgendermaßen:
für Sehbehinderte die Bilder des Buches einscannen und sehbehinderungsgerecht mit einem Grafik-Programm bearbeiten durch löschen kleiner, nebensächlicher Details, verstärken von Linien und Kontrasten, sowie Vergrößerungen
durch vergrößern der Schrift oder hinzufügen von Blindenschrift: Der Text des Buches wurde in normaler Schrift und in Brailleschrift gedruckt. Außerdem schrieben die Eltern Kärtchen mit den Worten Schwein, Maus und Hahn, die im Buch zu den jeweiligen Schlafplätzen befestigt werden müssen. So bekamen sie einen ersten Eindruck von Blindenschrift und wie sie geschrieben wird.
durch nachbauen der Bilder mit möglichst originalen Materialien Die Landschaftsflächen im Buch sind z. B. aus Kunstrasen, der Baumstamm aus echter Rinde und die Baumkrone aus künstlichen Buchsbaumzweigen. Die Hühnerleiter ist aus Holzstäben und der Schweinestall mit Bast ausgelegt.
durch Elemente, die sich immer wieder verändern lassen und das Tastbuch so zu einem Aktionsbuch machen: Die Tiere sind im Buch lose und können von Buchseite zu Seite mitgenommen werden, ebenso das kleine drahtfahrrad. Das Boot aus Papier kann aufgefaltet werden und auf dem kleinen Latexteich schwimmen. Vom Baum kann man kleine Kirschen pflücken und damit kleine Rechenspiele machen u.s.w.
c) Weitere Beratungsangebote
Bei den Seminaren waren auch Berater des örtlichen Blinden- und Sehbehindertenvereins sowie der blinde Sozialreferent des DBSV dabei. So konnten sich die Eltern während den Pausen und des bastelns nicht nur untereinander austauschen sondern auch über alle Fragen um die Förderung ihres Kindes und weitere Leistungen informieren. Sie kennen dann kompetente Ansprechpartner, an die sie sich auch nach dem Seminar bei fragen wenden können. Außerdem lernen sie blinde Erwachsene kennen und erfahren, welche positive Entwicklung auch ihre Kinder nehmen können.
Mit Büchern die Welt entdecken
Tipps für Eltern blinder und sehbehinderter Kinder
entwickelt für Seminare für Eltern und Kinder 2013
des Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverbandes
mit Förderung des BKK-Bundesverbandes
Eva Cambeiro Andrade und Reiner Delgado
Am Beispiel des Buches "Freunde" von Helme Heine zeigen wir auf, wie Sie ein
Kinderbuch nutzen können, um Ihr Kind in vielfältiger Weise zu fördern.
Die Freunde sind nur ein Beispiel, dass Ihnen zeigen soll, was alles in einem Buch
stecken kann.
Sie können in drei Schritten vorgehen:
1. Analyse des Buches
Welche Inhalte aus dem Buch sind interessant, um sie mit einem blinden oder
sehbehinderten Kind genauer zu bearbeiten?
2. Analyse Ihres Kindes
Welche der Inhalte, die Sie in Schritt 1 gefunden haben, sind für Ihr Kind schon
bekannt und brauchen nicht näher erklärt zu werden?
Welche Inhalte kennt Ihr Kind vielleicht noch nicht richtig?
Kennt Ihr Kind alle Gegenstände und Tiere, die im Buch vorkommen?
Kann es sich darunter wirklich etwas vorstellen?
Kennt Ihr Kind alle Handlungen, die im Buch vorkommen, z. B. Schneiden, auf
einen Baum klettern, Brot backen, Feuer machen?
Kann Ihr Kind sich unter allen Begebenheiten im Buch etwas vorstellen, vor
allem solchen, die mit Sehen zu tun haben? Z. B. sich verstecken, die Begriffe
vor, hinter, über, unter, rechts, links. Hinweise zum Erlernen neuer Begriffe
(Begriffsbildung) finden Sie auch unter www.comenius-eveil.eu.
3. Planen Sie Aktivitäten, um mit Ihrem Kind das Buch zu erarbeiten
Dabei haben Sie vor allem drei Möglichkeiten:
Aktionen, um Dinge aus dem Buch nachzuerleben, z. B. In den Wald gehen,
mit einem Boot fahren, etwas zerschneiden ...
Originalobjekte aus dem Buch kennenlernen, z. B. Verschiedene Arten von
Scheren, Autos, Bagger, Tiere, Pflanzen ...
Was nicht original erkundet werden kann, kann vielleicht als Modell betastet
und erklärt werden, z. B. Stoff- oder Plastiktiere, Spielzeugfahrzeuge, aus
Bausteinen nachgebaute oder gebastelte Modelle
Sie können natürlich nicht alle Themen auf einmal und direkt nacheinander mit Ihrem
Kind bearbeiten. Konzentrieren Sie sich auf die Dinge die Ihr Kind und Sie spannend
finden und die Ihnen Spaß machen. Später können Sie sich dann für andere Themen
entscheiden.
Sie können das Buch auch mit Ihrem Kind zusammen ergänzen.
Elemente aus dem Buch "Freunde"
Inhalt des Buches
Die drei Freunde Franz von Hahn, Johnny Mauser und das Schwein Dicker
Waldemar brechen mit dem Fahrrad vom Bauernhof auf, lassen am Dorfsteich Steine
flippen und fahren mit einem gefundenen Boot als Piraten über den See. Sie teilen
sich Kirschen, pinkeln gemeinsam und schwören sich abends hinter der Regentonne
ewige Freundschaft. Nur gemeinsam schlafen gehen klappt nicht. Franz von Hahn
bleibt im Mausekoch stecken, Johnny Mauser ist vom Geruch im Schweinestall
gestört und die Hühnerleiter zerbricht unter dem Dicken Waldemar. Aber sie träumen
zumindest voneinander.
1. Tiere
Vielen Kindern sind echte Tiere heute fremd. Es gibt aber nicht nur auf dem Land
sondern auch in der Nähe von Städten oft Möglichkeiten, Nutztiere kennenzulernen.
Blinde und sehbehinderte Kinder sollten die Gelegenheit bekommen, die Tiere
anzufassen und möglichst auch ihre gesamte Körperform zu erkennen. Suchen Sie
auch möglichst naturgetreue Plastik- oder Kuscheltiere, damit Ihr Kind sie betasten
kann.
Spielen Sie Ihrem Kind auch Tiergeräusche vor und machen Sie mit Ihm die
Geräusche nach. Sie können mit Tiergeräuschen Ratespiele machen.
Lassen Sie Ihr Kind Tiere aus Knete oder Fimo formen und gestalten Sie Ihr
Freunde-Buch damit. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, dass die Tiere
möglichst gut gelingen, sondern, dass Sie die Tiere Ihres Kindes sind. Die Tiere
können beim Lesen von Buchseite zu Buchseite mitgenommen werden.
Johnny Mauser Franz von Hahn Der dicke Waldemar
2. Bauernhof und Ställe
Ihr Kind sollte auch erkunden, wie Tiere gehalten werden, wie sich das Stroh anfühlt
und riecht, auf dem Schweine gehalten werden, wie ein Hühnerstall gestaltet ist.
Geben Sie Ihrem Kind Zeit, Tiere oder Gegenstände ausführlich zu ertasten.
Ermutigen Sie es, mit den Händen selbst auf Entdeckungsreise zu gehen. Ein kurzes
Anfassen reicht meist nicht, um einen Eindruck von etwas zu bekommen.
Gestalten Sie die Flächen im Buch mit möglichst originalgetreuen Materialien, z. b.
Landschaft mit Kunstrasen. Darauf können mit Klettband viele Dinge aufgeheftet
werden. Stroh für den Schweinestall kann mit Bast gestaltet werden und die
Hühnerleiter mit kleinen Holzstäben.
Auf der vorletzten Seite können Sie ein kleines sortierspiel einbauen, in dem Karten
mit den Worten Maus, Schwein und Hahn zu den jeweiligen Behausungen der Tiere
geheftet werden können. Ihr Kind kann diese Worte aus Braille- oder Normalschrift
auch erkennen lernen, wenn es noch nicht lesen kann. Schwein ist z. B. viel länger
als Hahn und Maus.
3. Fahrrad fahren
Die drei Freunde fahren gemeinsam Fahrrad. Das ist auch für blinde und
sehbehinderte Kinder möglich. Sie können mit einem Bobby-Car, Dreirad oder Roller
anfangen und auch auf einem Fahrrad das gleichgewicht halten. Wenn Ihr Kind noch
etwas sieht, kann es evtl. auch ganz allein in ruhiger Umgebung fahren. Auf größeren
Flächen können Sie auch mit Ihrem Blinden Kind Fahrrad fahren. Überwinden Sie
Ihre Angst vor dem Risiko. Für die Entwicklung Ihres Kindes ist es wichtig, dass es
lernt, sich viel zu bewegen und auf einem Rad Gleichgewicht zu halten. Wenn Ihr
Kind größer ist, können Sie auch gemeinsam Tandem fahren.
Lassen Sie Ihr Kind ein Fahrrad ausfürlich erkunden und erklären Sie ihm, wie alle
Teile funktionieren.
Mit einer Murmel Bahn oder einer Bahn für Spielzeugautos können Sie mit Ihrem
Kind Experimente zum bergab fahren machen.
Formen Sie - vielleicht zusammen mit Ihrem Kind - ein Fahrrad
aus Draht. Das ist nicht so schwer.
Eine Anleitung gibt es z.B. auf YouTube unter:
http://www.youtube.com/watch?v=eKnk6L2_TM8
Auch dieses Fahrrad kann zusammen mit den Tieren durch
das ganze Buch wandern.
4. Am See
Die drei Freunde erleben am See viele Dinge. Gehen Sie mit Ihrem Kind im Sommer
zu einem See oder füllen Sie ein Planschbecken mit Wasser. Sie lassen Steine
flippen. Erklären Sie Ihrem Kind, wie das funktioniert. Je nachdem kann man das
Hüpfen der Steine auf dem Wasser auch hören. Machen Sie Experimente, was im
Wasser schwimmt und was untergeht. Lassen Sie Ihr Kind Schilf erkunden.
Kennen Sie jemand, der angelt? Dann zeigen Sie Ihrem Kind eine echte Angel und
erklären sie, wie sie funktioniert. Es gibt für Kinder auch Angelspiele.
Gestalten Sie den Dorfteich in dem Buch z. B. mit blauem Latex. Das fühlt sich ein
bisschen kühl udn flexibel wie Wasser an.
5. Boot
Zeigen Sie Ihrem Kind, wenn möglich, echte Boote und Schiffe und auch Spielzeug-
oder Modellschiffe. Erkunden Sie mit ihm die Unterschiede zwischen Motor, Segel-
und anderen Booten. Probieren Sie oder erklären Sie, warum ein Boot schwimmt,
auch wenn es aus Metall ist und wie ein Boot vom Wind angetrieben wird. Fahren Sie
mit Ihrem Kind Boot.
Falten Sie gemeinsam ein Boot aus Papier.
So geht es:
Halbieren Sie ein quadratisches Papier.
Die beiden Hälften werden wiederum halbiert, sodass eine Art
"Ziehharmonikaflatung" entsteht.
Knicken Sie an den Enden je eine doppellagige Ecke schräg ab, also viermal.
Falten Sie die vier schrägen Ecken noch spitzer, sodass ein flaches dreieck - doppelt
aufeinanderliegend - entsteht.
Falten Sie die beiden flachen Ecken des doppelten dreiecks zurück. Ergebnis ist
bereits die Silhouette eines Bootes.
Die Figur wird zu einem Boot auseinandergezogen.
Damit die Faltungen im Bootsinneren liegen, wird es einmal umgestülpt.
Boot falten 1 Boot falten 2
Boot falten 3 Boot falten 4
Boot falten 5 Boot falten 6
Boot falten 7 Boot falten 8
Boot falten 9
6. Baum
Die Freunde besorgen sich Kirschen. Erkunden Sie mit Ihrem Kind Bäume. Lassen
Sie es auf Ihren Schultern an die Zweige fassen, auf einer Leiter oder am Baum
selbst hochklettern, genau so, wie sehende Kinder das auch machen würden.
Erkunden Sie gemeinsam Unterschiede zwischen Baumarten: wie sich die Rinde
anfühlt, die Form der Blätter und natürlich der Früchte. Vergleichen Sie Laub- und
Nadelbäume. Machen Sie die Form eines Baums an einem Bonsai deutlich.
Im Buch können Sie einen Baum aufkleben: Den Stamm aus einem Stück echter
Rinde und die Baumkrone z. B. aus künstlichen Buchsbaumzweigen.
Formen Sie kleine Kügelchen aus roter lufttrocknenden Modelliermasse (z. B.
"Superfluffy") und stecken Sie je zwei auf ein V-förmig gebogenes Stück Draht. Die
können Sie dann als Kirschen in den Baum hängen.
7. Nachthimmel
Die freunde begegnen einander im Traum am Nachthimmel. Sterne, Mond und
Wolken kann man zwar sehen aber nicht anfassen. Besprechen Sie mit Ihrem Kind,
was Sterne, Mond und Wolken sind, wie sie beschaffen sind und wie sie auf Bildern
normalerweise dargestellt werden. Sie können Ihr Freunde-Buch mit Watte als
Wolken, einem Mond aus Fimo und Dekosternen gestalten.
8. Taktile Beschriftungen
Sie können das Buch auch mit den Texten in Brailleschrift ergänzen. Dazu gibt es
viele verschiedene Möglichkeiten.
Wortversion: Kleben Sie nur einzelne Wörter von Gegenständen oder Personen
in das Buch ein. Sie können diese auch auf Kärtchen schreiben, die von Ihrem
Kind mit Klettband an die richtigen Gegenstände geheftet werden können.
Sie können den kompletten Text auf die eingehefteten Buchseiten direkt
schreiben, auf "Overhead"-Folien, die Sie ins Buch einheften, auf transparente
Klebefolien oder natürlich auch auf Papier.
Die Seitenzahlen können Sie auf die Originalseiten direkt schreiben oder auf
transparente Klebefolie. Oder Sie kleben eine entsprechende Zahl an
Klebepunkten statt Braillezahlen auf die Seiten.
Ihr Kind kann vielleicht selbst schon üben, seinen Namen zu schreiben. Diesen
können Sie dann auch in das Buch einkleben: "Dieses Buch gehört: ..."
Der Brailletext sollte mit doppeltem Zeilenabstand sein, für manche Kinder
vielleicht auch mit doppeltem Wortabstand.
Folgende Braillesysteme sind denkbar:
Basisschrift mit Ausschreibung aller Buchstaben
Vollschrift mit den Abkürzungen ch, ei, au ...
ggf. 8-Punkt-Braille, wenn Ihr Kind dies voraussichtlich in der Schule zuerst lernen
wird
In der regulären 6-Punkt-Brailleschrift ist es für Vorschüler einfacher, die
Kennzeichnung von Großbuchstaben wegzulassen.
9. Bildbeschreibungen
Beim Vorlesen sollten Sie Ihrem Kind auch die Originalbilder eines Buches
beschreiben. Dabei können folgende Stichworte helfen:
- Was ist auf dem Bild?
- Wo ist was?
- Was macht wer?
- Woran erkennt man das?
- Wie sehen die Personen und Dinge aus?
- Was ist wichtig, um das Bild und die Handlung des Buches zu verstehen?
- Erst eine allgemeine Beschreibung, dann Details
- Darauf achten: Kennt mein Kind die Begriffe, die ich zum Beschreiben verwende
- Gibt es spannende oder lustige Randdetails, die auch beschrieben werden sollten
- Die Beschreibungen dürfen natürlich nicht zu lang werden
Den vorgelesenen Text mit den Bildbeschreibungen können Sie auch aufnehmen
und haben dann ein Hörbuch für Ihr Kind.
10. Taktile Zeichnungen und Bilder
Generell können Sie normale Kinderbücher mit tastbaren Bildern ergänzen. Hinweise
für gute Tastbücher finden Sie unter www.comenius-eveil.eu. Für tastbare
Zeichnungen gibt es verschiedene Möglichkeiten, z. B.:
dünnes Papier auf Fliegengitterunterlage mit Wachsmalkreiden bemalen
spezielle Zeichenfolie auf Silikonunterlage oder anderer Zeichenunterlage mit
Punktschriftgriffel oder (leerer) Kugelschreibermine
Fingerfarbe mit Duftöl – z.B. für ein Buch mit Obst
verschiedene 3D-Farben / Glitterglue …
Wachsfäden
Prägeset von Ravensburger
Motivstanzer und –präger
Modelle, Formen und Relieffs aus allen Materialien
Seminar Herten 2.11.2014
Programmablauf
09.30 - 10.00 Uhr: Eröffnung
- Begrüßung, Vorstellung des Tagesprogramms - Vorlesen der Geschichte mit Geräuschen (Frau Avci-Wissing)
Fotografieren während der Veranstaltung (Frau Mönnig)
10.00 - 10.30 Uhr: a) Kinder basteln die Tiere: Dicker Waldemar, Franz von Hahn und Jonny Mauser aus Fimo u.a.
b) Eltern erhalten grundlegende Infos zu Kinderbüchern, Aktivitäten mit den Kindern u.a.
10.30 - 12.30 Uhr: Erlebnisstationen zum Buch für Eltern und Kinder
a) Mäuse (Frau Avci-Wissing) b) Tiere auf dem Bauernhof
c) Hühner (Frau Lakenberg)
d) Steine flippen am Planschbecken: verschiedene Gegenstände ins Wasser werfen, fühlen und hören, was passiert
e) ein Boot falten und auf dem Wasser im Planschbecken schwimmen lassen f) Angeln: Angelzeug betasten, etwas aus dem Planschbecken Angeln, Angelspiel
g) Auf einen Baum klettern mit Leiter, ggf. etwas pflücken, Baummodell betasten h) balancieren
i) Fahrrad , Laufrad fahren
12.30 - 13.30 Uhr: Mittagessen, Pause, Gelegenheit für Austausch
13.30 – 14.30 Uhr: Fortsetzung Erlebnisstationen
14.30 - 15.30 Uhr: Das Buch fertig basteln: a) Die gebastelten Tiere ins Buch tun
b) das gefaltete Boot ins Buch tun c) Brailleschilder machen: "Maus", "Schwein", "Hahn"; diese können den jeweiligen Schlafplätzen
zugeordnet werden d) eine Buchseite fertig basteln, z. B. Baum mit Kirschen, Zaun
15.30 – 16:00 Uhr: Abschluss a) Geschichte mit Buch und Geräuschen lesen (Frau Avci-Wissing)
b) Verabschiedung
16:00 – 17.00 Uhr: Kaffee und Kuchen
Seminar Berlin 16.11.2013
Programmablauf
10.00 - 10.20 Uhr: Eröffnung - Begrüßung, Vorstellung des Tagesprogramms - Vorlesen der Geschichte mit Geräuschen (Hanna Behrends) 10.20 - 11.10 Uhr: a) Kinder basteln die Tiere: Dicker Waldemar, Franz von Hahn und Jonny Mauser aus Fimo u.a. b) Eltern erhalten grundlegende Infos zu Kinderbüchern, Aktivitäten mit den Kindern u.a. evtl. ausfallen lassen 11.10 - 13.00 Uhr: Erlebnisstationen zum Buch für Eltern und Kinder a) Mäuse (??) b) Schweine auf dem Bauernhof kennenlernen (Sabine Kremer) c) Hühner und Hahn auf dem Bauernhof kennenlernen, eine Hühnerleiter betasten (Sabine Kremer) d) andere Tiere auf dem Bauernhof kennenlernen (Sabine Kremer) e) Steine flippen am Planschbecken: verschiedene Gegenstände ins Wasser werfen, fühlen und hören, was passiert (Christiane Waschau und Team) f) ein Boot falten und auf dem Wasser im Planschbecken schwimmen lassen (Reiner Delgado) g) Angeln: Angelzeug betasten, etwas aus dem Planschbecken Angeln, Angelspiel (Christiane Waschau und Team) h) Auf einen Baum klettern mit Leiter, ggf. etwas pflücken, Baummodell betasten (Hanna Behrends) i) Fahrrad fahren mit laufrad, Fahrrad, Dreirad, Kettcar (Miriam Heideker) j) etwas Bergab fahren lassen mit Hot Wheel Bahn u.a. (Nathalie Muschick) Eva Cambeiro Andrade unterstützt das Basteln und die Stationen, wo Hilfe gebraucht wird) 13.00 - 14.00 Uhr: Mittagessen, Pause, Gelegenheit für Austausch 14.00 - 15.00 Uhr: Das Buch fertig basteln: a) Die gebastelten Tiere ins Buch tun b) das gefaltete Boot ins Buch tun c) Brailleschilder machen: "Maus", "schwein", "Hahn"; diese können den jeweiligen Schlafplätzen zugeordnet werden 15.00 - 15.15 Uhr: Abschluss a) Geschichte mit Buch und Geräuschen lesen (Hanna Behrends) b) Verabschiedung 15.15 - 16.00 Uhr: Kaffee und Kuchen
Seminar Schramberg 11.1.2014
Programmablauf
10.00 - 10.30 Uhr: Eröffnung - Begrüßung, Vorstellungsrunde, Vorstellung des Tagesprogramms (DBSV / Stiftung St. Franziskus) - Vorlesen der Geschichte mit Geräuschen (Bernhard Uhl) 10.30 - 11.30 Uhr: Erlebnisstationen zum Buch für Eltern und Kinder a) echte Tiere kennenlernen: Besuch zum Bauernhof mit Schweinen, Hühnern und Kühen: in kleinen Gruppen mit Shuttelverkehr c) eine Hühnerleiter betasten (falls vorhanden) d) andere Tiere kennenlernen (Schaffe, Kühe, Esel...): falls vorhanden e) Planschbecken/Wanne: verschiedene Gegenstände ins Wasser werfen, fühlen und hören, was passiert f) ein Boot falten und auf dem Wasser im Planschbecken/Wanne schwimmen lassen (Reiner Delgado) g) Angeln: Angelzeug betasten, Fische aus dem Planschbecken/Wanne angeln (Angelspiel mit Magnet) h) Auf einen Baum klettern mit Leiter, ggf. etwas pflücken, Baummodell betasten (Eva Cambeiro) i) Fahrrad fahren mit laufrad, Fahrrad, Dreirad, Kettcar j) etwas Bergab fahren lassen mit Hot Wheel Bahn u.a. 11.30 - 12.30 Uhr: a) Eltern und Kinder basteln die Tiere: Dicker Waldemar, Franz von Hahn und Jonny Mauser aus Fimo u.a. b) Eltern erhalten grundlegende Infos zu Kinderbüchern, Aktivitäten mit den Kindern u.a. 12.30 - 13.30 Uhr: Mittagessen, Pause, Gelegenheit für Austausch 13.30 - 14.30 Uhr: Fortsetzung Erlebnisstationen (Möglichkeit, Tierpräparate zu betasten) 14.30 - 15.30 Uhr: Das Buch fertig basteln: a) Tiere fertig basteln: Feder und verschiedene Körperteile kleben, Augen mit Perlenkuli malen
b) Brailleschilder machen: "Maus", "Schwein", "Hahn"; diese können den jeweiligen Schlafplätzen zugeordnet werden c) Kärtchen mit Punktschriftzahlen beschriften 15.30 – 16.15 Uhr: Kaffee und Kuchen, Gelegenheit weitere Tastbücher kennenzulernen („Die Buchstabenfreunde“, „Die geheimnisvolle Spur“, „Der kleine Maulwurf geht auf Reisen“, „Jella Schnipp Schnapp“, „Zilly, Billy und Willy“) und Broschüren rund ums Thema Tastbücher mitzunehmen. 16.15 - 17.00 Uhr: Abschluss a) Geschichte mit Buch und Geräuschen vorlesen (diesmal nur für die Kinder) b) Eltern erhalten Informationen zum neuen Tastbuch (parallel zur Geschichte-vorlesung für die Kinder) c) Jede Familie bekommt ein Buchexemplar: Kinder und Eltern erkunden das Buch zusammen und tun die selbst gebastelten Elemente ins Buch (das gefaltete Boot, die Tiere, die Brailleschilder)
Seminar Hannover 18.1.2014
Programmablauf
10.30 - 11.00 Uhr: Eröffnung - Begrüßung, Vorstellungsrunde, Vorstellung des Tagesprogramms - Pizza-Bestellung - Vorlesen der Geschichte mit Geräuschen 11.00 - 12.00 Uhr: a) Eltern und Kinder basteln die Tiere: Dicker Waldemar, Franz von Hahn und Jonny Mauser aus Fimo u.a. b) Eltern erhalten grundlegende Infos zu Kinderbüchern, Aktivitäten mit den Kindern u.a. 12.00 - 13.00 Uhr: Erlebnisstationen zum Buch für Eltern und Kinder a) Tiermodelle kennenlernen Gemeinsamkeiten und Unterschiede herausarbeiten Unterschiede zwischen Modell und Original: Größe, Fell/Federn/Haut
b) Planschbecken/Wanne: verschiedene Gegenstände ins Wasser werfen, fühlen und hören, was passiert Was schwimmt, was nicht
c) ein Boot falten und auf dem Wasser im Planschbecken/Wanne schwimmen lassen
d) Angeln: Fische aus dem Planschbecken/Wanne angeln (Angelspiel mit Magnet)
e) Auf einen Baum klettern mit Leiter, ggf. etwas pflücken, Baummodell betasten
f) etwas Bergab fahren lassen mit Hot Wheel Bahn u.a.
13.00 - 14.00 Uhr: Mittagessen, Pause, Gelegenheit für Austausch 14.00 - 14.30 Uhr: Fortsetzung Erlebnisstationen 14.30 - 15.30 Uhr: Das Buch fertig basteln: a) Tiere fertig basteln: Feder und verschiedene Körperteile kleben, Augen mit Perlenkuli malen b) Brailleschilder machen: "Maus", "Schwein", "Hahn"; diese können den jeweiligen Schlafplätzen zugeordnet werden c) Kärtchen mit Punktschriftzahlen beschriften 15.30 – 16.00 Uhr: Kaffee und Kuchen, Gelegenheit weitere Tastbücher kennenzulernen („Die Buchstabenfreunde“, „Die geheimnisvolle Spur“, „Der kleine Maulwurf geht auf Reisen“, „Jella Schnipp Schnapp“, „Zilly, Billy und Willy“) 16.00 - 16.30 Uhr: Weitere Aktivitäten mit Büchern a) Film "Die drei kleinen Schweinchen" und Braille b) wie kann man O wie schön ist Panama umsetzen
16.30 - 17.00 Uhr: Abschluss a) Geschichte mit Buch und Geräuschen vorlesen (diesmal nur für die Kinder) b) Eltern erhalten Informationen zum neuen Tastbuch (parallel zur Geschichte-vorlesung für die Kinder) c) Jede Familie bekommt ein Buchexemplar: Kinder und Eltern erkunden das Buch zusammen und tun die selbst gebastelten Elemente ins Buch (das gefaltete Boot, die Tiere, die Brailleschilder)