mit case case management effektivität und effizienz in...

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Andrea Wesenauer Andrea Wesenauer Mit Mit Case Case Management Effektivität und Management Effektivität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung Effizienz in der Gesundheitsversorgung erhöhen erhöhen 3. Internationale Fachtagung der ÖGCC in Kooperation mit der MCI 26. November 2010 Universität Innsbruck Mag. a Dr. in Andrea Wesenauer OÖ Gebietskrankenkasse

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Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Mit Mit CaseCase Management Effektivität und Management Effektivität und Effizienz in der Gesundheitsversorgung Effizienz in der Gesundheitsversorgung erhöhenerhöhen

3. Internationale Fachtagungder ÖGCC in Kooperation mit der MCI

26. November 2010Universität Innsbruck

Mag.a Dr.in Andrea WesenauerOÖ Gebietskrankenkasse

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Die OÖGKK stellt sich vor

Entwicklung von CM in der OÖGKK

Vorstellung unseres CM-Modells „Netzwerk Hilfe“1. Definition von CM in der OÖGKK2. Ablauforganisation von Netzwerk Hilfe3. Zukünftige Fallrekrutierung

NWH-EvaluationsergebnisseHauptdiagnosenAltersstrukturDer/die typische KlientIn

FallbeispielSchmerzreha-Patientin: Eva Maria P.Kosteneffektivität der Schmerzreha

Warum CM in der sozialen Krankenversicherung?

Inhalt

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

- ist die zweitgrößte Gebietskrankenkasse (nach den Versicherten)

ca. 850.000 Versicherteca. 1.175.000 betreute Personen

- wird nach dem Prinzip der Selbstverwaltung geführtNicht der Staat, sondern ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen übernehmen die Verwaltung der Sozialversicherung, da sie als BeitragszahlerInnen und Versicherte unmittelbar betroffen sind.

- hat als Krankenversicherungsträger folgende Aufgaben:Vorsorge für den Versicherungsfall

der Krankheitder Arbeitsunfähigkeit infolge Krankheitder Mutterschaft

Zahnbehandlung und ZahnersatzGesundheitsförderung und Festigung der GesundheitRehabilitationVerhütung und Früherkennung von Krankheit

Die OÖGKK

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

- bewältigt diese Aufgaben mit ca. 2000 MitarbeiterInnen

- arbeitet mit über 3100 VertragspartnerInnen zusammen

- bietet mit 23 Kundenservicestellen ein direktes Betreuungsnetz in ganz OÖ an

- betreibt an 17 Standorten eigene medizinische EinrichtungenFachambulatorienZahnambulatorienKur- und Erholungsheime

- mit einem jährlichen Budget von rd. 1,7 Mrd. €

Die OÖGKK

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Ansatzpunkte der sozialen KV

Den einzelnen Versicherten/Patienten

betreuen

Das Versorgungssystem in OÖ gestalten

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

2003 Implementierung von CM in der OÖGKK

2004 PGA Qualifizierungsprogramme

2006 Gründung des Vereins ÖGCC

2006 Netzwerk Hilfe

Heute: flächendeckendes Angebot mit 74 Netzwerk-Hilfe BetreuerInnen

Entwicklung von CM in der OÖGKK

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Entwicklung von CM in der OÖGKK

Neue

Betreuungsphilosophie

in der OÖGKK

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Zugrunde liegende Definitionen von CMCase Management ist eine auf den Einzelfall ausgerichtete …Methode zur Realisierung von Patientenorientierung und Patientenpartizipation sowie Ergebnisorientierung in komplexen und hochgradig arbeitsteiligen Sozial- u. Gesundheitssystemen.

(Ewers/Schaeffer 2000,8)

ÖGCC 2008„over the time“„across services“„package of care“Balance zw. Humanität und Ökonomie!Verknüpfung der personalen Handlungsebene mit dem Organisations- bzw. Systemkonzept advocacy, broker, gate-keeper

(Ewers/Schaeffer 2000)

Netzwerk HilfeAuslöser: Krankheit oder Unfallkomplexe Problemstellunghohe Akteursdichte, d.h. mind. 2 Netzwerkpartner außerhalb der SVmangelnde Selbstversorgungskompetenz sowie mangelnde Ressourcen des Klientensystems

– Schriftlich festgehaltene Zielvereinbarungen

– Einhaltung des Regelkreises

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Kundenservice - Leiter

Chefärztin

Vertragspartner

Sozialservice

Kundenservicestellenleiter

Assistenz

AU-Management

Mob. Kundenbetreuer

CM - Serverteam

Leiterin

Nahtstellenmanagement

Behandlungsökonomie

Koordination und Leitung

Administrator

Innviertel

Salzkammergut

Rohrbach, Freistadt, Urfahr

Pregarten, Perg

Grieskirchen, Eferding, Wels

Enns, Steyr, Traun

Kirchdorf

Steuerung/Erfolgsplan

Direktor, Ressortdirektorin,KSOÖ-Leiter, Chefärztin

ExpertInnenteamAlle MentorInnen und

Serverteam- MitgliederInnen

(Vertragspartnerbereich, Leiterin Kurheim, KS-Lt.)

CM-Ausbildung

MentorInnen

Linz

Organisation von NWH

NH BetreuerInnen

Kundenservicestellen

MitarbeiterInnen

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Ablauforganisation – „Regelkreis“

Ergebnisse -wertungENDE

MonitoringNeubewertung

KoordinationVerbindung zuOrganisationen

Zielver -einbarung

Assessment(Bedarfser -

hebung )

Fallaufnahme

KlientInnenidentifizieren

AblaufmodellRegelkreis

Ergebnisbe -wertungENDE

MonitoringNeubewertung

KoordinationVerbindung zuOrganisationen

Zielver -einbarung

Assessment(Bedarfser -

hebung )

Fallaufnahme

KlientInnenidentifizieren

AblaufmodellRegelkreis

Ergebnisbe -wertungENDE

MonitoringNeubewertung

KoordinationVerbindung zuOrganisationen

Zielver -einbarung

Assessment(Bedarfser -

hebung )

Fallaufnahme

KlientInnenidentifizieren

AblaufmodellRegelkreis

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Beratungsgespräch

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Fallrekrutierung in der OÖGKK

AU Meldung

Kurantrag

(786.373/2009)

Geschützte Personen

fast 1,2 Mio.

46% Erwerbstätige Krankheit

28% Angehörige

22% Pensionisten

4% sonstige

Schalter

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Fallrekrutierung in der OÖGKK

AU Meldung

Kurantrag

(786.373/2009)

Nicht AU-AF: 416.417 (53%)Bsp.: leichtere Verletzungen, …..

Betreuung durch Hausarzt

davon 2% langwierige Fälle für AUMDiagnosen/Fälle: AU >60 Tage

• F… psych. Erkrankungen (20%)• M… Muskel-Skelett (Schmerz, 20%)• S/T… Verletzungen, Erschöpfung (51%• C-D…. Karzinomerkrankungen (13%)

FallmanagementFallmanagement

1,06%

Geschützte Personen

fast 1,2 Mio.

46% Erwerbstätige Krankheit

28% Angehörige

22% Pensionisten

4% sonstige

Schalter

Bagatell Diagnosen (AU-AF):369.956 (47%)Bsp.:• A 09 Gastroenteritis • J 06 Grippaler Infekt• K 29 Gastritis• R 51 Kopfschmerz

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Evaluationsergebnisse: Diagnosegruppen

21%

9%

13%

13%

13%

15%

16%

andere Diagnosen

Nervensystem

Verletzungen, Vergiftungen + bestimmte andereFolgen äußerer Ursachen

psych.Krankheiten + Verhaltensstörungen

Kreislaufsystem

Neubildungen

Muskel-Skelettsystem + Bindegewebe

Hauptdiagnosen unserer KlientInnen 2009Hauptdiagnosen unserer KlientInnen 2009

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Evaluationsergebnisse: Altersstruktur

(Kern(Kern--Homolka, 2010)Homolka, 2010)

15

22

27

36

12

6

1 1

15

22

36

20

1

43

8

2121

35

0-10 11-20 21-30 31-40 41-50 51-60 61-70 71-80 81-90 91-100

Altersdekaden

Anz

ahl d

er K

lient

Inne

nmännlich weiblich

Arbeitsunfähigkeit seit 4 Monaten AUM CM

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Fallbeispiel: Eva Maria P.

Diagnose(n) M 51 (Bandscheibenschäden)F 32 (depressive Episode)

Krankenbehandl ung/Diagnostik(extramural)

Hausarzt, Neurologe, Orthopäde, Neurochirurg, Radiologe CT Untersuchungen, MRT Passivtherapie (Elektrotherapie, Moor, Massagen)Aktivtherapie (Heilgymnastik)

Heilmittel, - behelfe

Orale MedikationInfusionstherapie TENS-Gerät

Krankenanstalt SchmerzambulanzTagesklinisch: CT-gezielte Infiltrationen

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Wer braucht wann was?

Kompetente Führung durch den

Dschungel desGesundheitswesens

Frau Eva-Maria P.

Schmerz-Reha

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Direkte Kosten

vorher

Krankenbehandlung 1.113 € 000787 €Medikamente… 0.291 € 000196 €Krankenanstalten 1.344 € 000949 €Summe 2.748 € 1.932 €

Differenz: 816 € (- 29,7%)/Person(Habelsberger/Grunt-Göschl 2008, n=43)

Indirekte KostenArbeitsausfall KrankengeldInvaliditätspensionEntgeltfortzahlung…..

EffektezB. Return-to-Work (RTW)

53

75 78

38

15

10 10

18

5

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

1 Mo 2 Mo 12 Mo

Pensionarbeitslosarbeitsunfähigarbeitsfähig

(n=43)

1 Jahrnachher

Kosteneffektivität der Schmerzreha (Foko-Daten, OÖGKK; Habelsberger/Grunt-Göschl 2008)

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Kosteneffektivität der Schmerzreha (Foko-Daten, OÖGKK; Habelsberger/Grunt-Göschl 2008)

(n=43)

Effekte - Nutzen für unsere KundInnen

Reduzierung von Schmerz u. Schmerzbeeinträchtigung

Lebensqualität, Lebensfreude

Wiederherstellung von funktionellen Fähigkeiten

Reintegration ins Erwerbsleben

68,472

36

24,6

45,8

53

27

15,4

NRS SES ADS PDI

NRS = numerische Rating Scala für Schmerz (p=0,01)SES= Schmerzempfindungsscore, Befinden (p=0,01)ADS = Allgm. Depressionsscore (p=0,05)PDI = pain disability index/Schzmerzbeeinträchtigung (p=0,01)

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Effektive und effiziente Versorgung braucht

hervorragende Versorgungssysteme

ein hervorragendes Case Management

zur individuellen Fallsteuerungund Fallbegleitung

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Effektive und effiziente Versorgung braucht

hervorragende Versorgungssysteme

ein hervorragendes Case Management

zur individuellen Fallsteuerungund Fallbegleitung

Liefert Informationen Liefert Informationen zur Verbesserungzur Verbesserung

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

CM in der sozialen Krankenversicherung

Warum?1. Ausdifferenzierung des

Gesundheitswesens

2. Steigende Komplexität

3. Knappe Ressourcen

Wirkung1. KundInnenzufriedenheit

2. Effektivität u. Qualitätssteigerung

3. Effizienz

4. Imagegewinn u. Systemakzeptanz

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

CM in der sozialen Krankenversicherung

Warum?1. Ausdifferenzierung des

Gesundheitswesens

2. Steigende Komplexität

3. Knappe Ressourcen

Wirkung1. KundInnenzufriedenheit

2. Effektivität u. Qualitätssteigerung

3. Effizienz

4. Imagegewinn u. Systemakzeptanz

CM bedeutet einen Gewinn für Kunden und die CM bedeutet einen Gewinn für Kunden und die Sozialversicherung!Sozialversicherung!

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!

Andrea WesenauerAndrea Wesenauer

Literaturquellen:

• Angerbauer, Gerald (2007): Handbuch – Netzwerk Hilfe, OÖGKK,Linz.• Angerbauer, Gerald/Kern-Homolka, Ingrid (2009): Gebietsverantwortung – Evaluierung der

Aktivitäten 2008, OÖGKK, Linz. • Ewers, Michael/Schaeffer, Doris (2000, Hg): Case Management in Theorie und Praxis, 1.

Aufl.,Verlag, Hans Huber, Bern.• Czypionka, Thomas/Kraus, Markus/Röhrling, Gerald/Straka, Heidemarie (1008): Case

Management in Österreich und Europa; in: Health System Watch, Soziale Sicherheit, S. 1-15.• Habelsberger, Winfried (2008): Interdisziplinäres Schmerzmanagement, Physikalische

Therapie und Rehabilitation, S.9-10.• Kleve, Heiko et aL(2006): Systemisches Case-Management. Falleinschätzung und

Hilfeplanung in der Sozialen Arbeit;Carl-Auer-Verlag, Heidelberg.• Kern-Homolka, Ingrid (2009): Evaluierung der Netzwerk Hilfe Fälle 2007/9; OÖGKK, Linz.• Olzinger, Karl (2009): Österr. Gesellschaft für Case und Care Management, Case

Management Initiativen in Österreich – Teil 2; in: Case Management, 2/2009, S. 95-97.• Olzinger, Karl (2006): Gesundheitspreis der Stadt Linz 2006.• ÖGCC: Grundlagenpapier (homepage)• Popper, Hans (2005): Care & Case Management auf regionaler Ebene – Netzwerk Hilfe

(Präsentation für die Landesgesundheitsplattform) L:\KSOOE\KS_USER\Projekte\Case- Management-DANOL\Direktion\Popper (25. Juni 2005)

• Popper, Hans (2005): Med. Rehabilitation in der Krankenversicherung – ein „Fall“ für case- management; in: Soziale Sicherheit 10/2005.

• Ribeiro, Marlene (2010): Case Management im österreichischen Gesundheitswesen, Zukunftsszenarien anhand von Experteninterviews. Paper 28,Gespol-JKU/OÖGKK, Linz.

• Wesenauer/Sebinger (2009): (Un)Gleich? Ein Thema der sozialen Krankenversicherung, in: Soziale Ungleichheit und Gesundheit, Wesenauer/Sebinger (Hrsg.) Marbuse-Verlag, Frankfurt/Main 2009, S 41 ff.