mittelstandsrecht sose 2015 ra-freimuth.de vorlesung vom 05.06.2015, 08.00 – 09.30 uhr 1
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MittelstandsrechtSoSe 2015
ra-freimuth.deVorlesung vom 05.06.2015, 08.00 – 09.30 Uhr
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1.2.1.2.2.7 Zahlungsverzug, §§ 280, 286 BGBVoraussetzungen- Fällige Forderung- Nicht rechtzeitige Leistung- Mahnung des Schuldners durch den Gläubiger (formlos gültig, aber beweisbar) - Entbehrlichkeit der Mahnung u.a., wenn nach§ 286 Abs. 2 BGB Leistungszeit nach dem Kalender bestimmbar oderDer Schuldner die Leistung ernsthaft und endgültig verweigert.
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- Ebenfalls Verzug ohne Mahnung, wennbei einer Entgeltzahlung keine Leistung innerhalb von 30 Tagen nach Fälligkeit und Zugang einer Rechnung oder Aufstellung erfolgt, § 286 Abs. 3 BGB.(ist der Schuldner Verbraucher, so gilt dies nur, wenn Rechnung oder Aufstellung einen entsprechenden Hinweis enthält)
• Kein Verzug, wenn Schuldner die Verzögerung nicht zu vertreten hat, § 286 Abs. 4 BGB.Bedeutet: Grundsätzlich hat Schuldner die Verzögerung immer zu vertreten, ausnahmsweise eben nur dann nicht, wenn er sie nicht zu vertreten hat. Der Schuldner muss also das Nicht-Vertreten müssen beweisen, nicht der Gläubiger das Vertreten müssen.
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Rechtsfolge: Verzugszinsen- 5 PP über dem Basiszinssatz, § 288 Abs. I BGB- 9 PP über dem Basiszinssatz bei Rechtsgeschäften ohne Verbraucher, § 288 Abs. II BGB- Höhere Zinsen aus einem anderen Rechtsgrund, § 288 Abs. III BGB- Geltendmachung eines weiteren Schadens, z.B. Vertragsstrafe, § 288 Abs. IV BGB
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1.2.1.2.3 Internationales Vertriebsrecht
Geregelt im EGBGB (Einführungsgesetz zum BGB), Art. 3 ff. EGBGB. Bedeutung:- Anwendung des nationalen Rechts durch das Gericht, vor dem ein Rechtsstreit geführt wird.- ergibt sich zumeist aus Gerichtsstandvereinbarungen- Zuständigkeit der Gerichte: Gerichtsverfassungsgesetz (GVG) und Zivilprozessordnung (ZPO)
Seit 2009 gilt für Europa die Rom I – Verordnung- sie regelt nur die Anwendbarkeit des Rechts, nicht den Inhalt:- Grundsätzlich freie Wahl der Parteien (§ 3)- falls keine Wahl getroffen wurde: Sitz des Verkäufers (§ 4), weitere Beispiele siehe dort
ROM I
1.2.1.2.3.1 Internationales Privatrecht
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1.2.1.2.3.2 CISG Seit dem 1. Januar 1991 besteht ein Übereinkommen der vereinten Nationen über Verträge des internationalen Warenkaufs(CISG = United Nations Convention on Contracts for the International Sale of Goods)und zwar auch für die Bundesrepublik Deutschland.Die Regelungen gelten für alle Verträge, die Warenlieferungen zum Gegenstand haben und einen Bezug zu einem der Vertragsstaaten aufweisen.Im einzelnen müssen folgende Voraussetzungen vorliegen:
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CISG Voraussetzungen
Kaufvertrag oder Werklieferungsvertrag über Waren
Niederlassung der Parteien in verschiedenen Staaten
Vertragsabschluss nach dem 01.01.1991
aber: vertraglicher Ausschluss des EU-Kaufrechts möglich
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Inhalt CISG
Lieferung von Ware, die in Menge, Qualität und Art , Verpackung oder Behältnis den Anforderungen des Vertrags genügt. - Art. 35 CISG
Käufer hat die Ware zu untersuchen und Mängel anzuzeigen, Art. 38 und 39 CISG
Verlust der Gewährleistungsansprüche bei verspäteter Untersuchung und Rüge
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Ansprüche des Käufers, Art. 46 ff. CISG
Nachbesserung bei mangelhafter Ware
Nacherfüllung bei Minderlieferung
Ersatzlieferung bei gravierenden Mängeln oder
Aufhebung des Vertrages oder
Kaufpreis mindern
Schadenersatzansprüche nur bei Verschulden
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1.2.2 Unternehmensgebundene Vertriebsorganisation
Fachhändler Depotpartner Vertragshändler
keine besonderen gesetzlichen Bestimmungen
Übliche Gewährleistung, §§ 437 ff. BGB und § 377 HGB
Handlung im eigenen Namen und auf eigene Rechnung
Pflichten -Absatzförderung Interessenwahr-nehmung entsprechend § 86 HGB
Häufig Eigentums-vorbehalt
Offene (zul.)/geschlossene (unzul.)selektive Betriebssysteme
Führt gesamtes Warensortiment
Unterstützende Werbung
eventuell Kommissionär
Keine spezielle gesetzliche Regelung
im eigenen Namen, auf eigene Rechnung
Keine spezielle gesetzliche Regelung
Rahmenvertrag
Verpflichtung zum Kauf bei Möglichkeit zum Weiterverkauf
Weitere Verpflichtungen - Erteilung von Auskünften- Abnahme einer bestimmten Menge- Befolgung von Weisungen des Herstellers- geregelter Einsatz der Marke - Konkurrenzverbot- Verkaufsmodalitäten- Gestaltung der Verkaufsräume u.ä.)
§§ 86, 86 b HGB entsprechend bei Vertragsbeendigung
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1.2.2.4 Franchisevertrag
Alleinvertriebsrecht
Vorrecht
Konzession
erweiterter Vertragshändlervertrag
Franchisegeber: gibt Geschäftskonzeption vor
Franchisenehmer: ist hieran gebunden
Ziel: einheitlicher Marktauftritt
Dauerschuldverhältnis und Geschäftsbesorgungs-vertrag, §§ 675 ff. BGB
analoge Anwendung §§ 84 ff. HGB
Abgrenzung zum Arbeitsverhältnis über die Kriterien Selbstbestimmung und Weisungs- und Direktionsbefugnis