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Dezember 2014 Ausbildungsmarkt Konzepte gegen vorzeitige Lösung von Verträgen Räume für die Zukunft Designmöbel in Halle Gute Nachfolger gesucht Engpass im Mittelstand Titelthema Ihr Recht 2015 Was ändert sich für Unternehmer? 12 14 Das Magazin der IHK Halle-Dessau

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Page 1: Miwi 12 2014:Inhalt - Industrie- und Handelskammer Halle ... · nicht von der Besteuerung. Das glei-che Neutralitätsprinzip müsste gel-ten für die Finanzierung – bei der Frage

Dezember 2014

AusbildungsmarktKonzepte gegen vorzeitige Lösung von Verträgen

Räume für die ZukunftDesignmöbel in Halle

Gute Nachfolger gesuchtEngpass im Mittelstand

TitelthemaIhr Recht 2015Was ändert sich für Unternehmer?

12 14

Das Magazin der IHK Halle-Dessau

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auf ein wort

auf ein wort

Carola Schaar Dr. Thomas BrockmeierPräsidentin Hauptgeschäftsführer

1mitteldeutsche wirtschaft 12 14

Die Steuereinnahmen von Bund undLänder haben schon wieder einenneuen Rekord erreicht, so das Bun-desfinanzministerium in seinem ak-tuellen Monatsbericht. Im Vergleichzum Oktober des Vorjahres stiegensie um 3,1 Prozent auf 40,3 Milliar-den Euro. BundesfinanzministerWolfgang Schäuble kann sogar für2015 den ersten Haushalt ohne Net-tokreditaufnahme seit 1969 vorle-gen. Die Zeit für eine grundlegendeSteuerreform war noch nie so reifwie jetzt.

Paragrafen-WildwuchsDas deutsche Steuerrecht ist un-überschaubar. Auch Experten fin-den sich darin nicht immer auf An-hieb zurecht, „normale“ Bürger undUnternehmer schon gar nicht. Au-ßerdem lassen sich Zeit und mate-rielle Ressourcen sinnvoller inves-tieren als fürs – zudem meist frucht-lose – Wühlen durch den Paragra-fendschungel, zum Beispiel fürWertschöpfung. So gesehen ist dieUndurchschaubarkeit unseres Steu-errechts also ein gigantischer Wohl-standsvernichter.

Neutralitätsprinzip beachten!Unser Steuersystem ist aber nichtnur zu kompliziert, sondern es ver-letzt auch oft das Prinzip der Neu-tralität. Dieses Prinzip bedeutet, dasswirtschaftliche Entscheidungennicht durch Steuern so beeinflusstwerden sollten, dass anders gehan-delt wird, als sachlich vernünftigwäre. Das betrifft z. B. die Rechts-form: Welche Rechtsform ein Un-ternehmer für sein Unternehmenwählt, sollte von betriebswirtschaft-lichen Anforderungen abhängen,nicht von der Besteuerung. Das glei-che Neutralitätsprinzip müsste gel-ten für die Finanzierung – bei derFrage also, ob ein Unternehmen sichüber Eigenkapital oder Fremdkapitalfinanziert. Und es müsste gelten bei„Make-or-Buy-Entscheidungen“,

ebenso wie bei der Wahl des Konsu-menten zwischen verschiedenenProdukten.

Indirekte Steuern vereinheitlichen!Ein besonders anschauliches Beispielfür den Wildwuchs im deutschenSteuerrecht liefern die indirektenSteuern. Die wohl kurioseste ist dieMehrwertsteuer. Hier gelten bei-spielsweise unterschiedliche Sätzefür Tomatenmark mit Gewürzen undohne, für eine im Sitzen oder imStehen konsumierte Currywurst oderfür Esel und Maulesel. Hinzu kom-men weitere indirekte Steuern, z. B.Energiesteuer, Tabaksteuer, Strom-steuer, Biersteuer, Kaffeesteuer,Schaumweinsteuer, Rennwett- undLotteriesteuer und noch viele mehr,jeweils in unterschiedlicher Höheund mit unterschiedlicher Systema-tik. Machen wir ein Gedankenexpe-riment: Was wäre, wenn all diese

indirekten Steuern in einer neuenMehrwertsteuer zusammengefasstwürden, mit einem einzigen einheit-lichen Satz, der hoch genug wäre,um die Einnahmen von heute zu er-zielen? Wäre ein solches Steuersys-tem nicht besser? Es wäre auf jedenFall deutlich einfacher, transparenterund unbürokratischer!

(Noch) gute Wirtschafts-lage für Reformen nutzen!Die gegenwärtige Bundesregierungprofitiert noch von den Arbeits-marktreformen der „Agenda 2010“.Es ist der robuste Arbeitsmarkt mitRekordbeschäftigung und Lohnzu-wächsen, der die Steuereinnahmensprudeln lässt. Noch. Sollte die Si-tuation sich verschlechtern – wofürdie Politik mit Mindestlohn und Ren-te mit 63 – einiges tut, dann könntesich das Zeitfenster für eine Steuer-reform bald wieder schließen. DieZeit zu handeln ist also jetzt! ■

Steuererleichterungen

Hohe Zeit für richtige Entscheidungen der Politik!

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Im Geschäftsbereich Recht und Fair Play gibt die IHK regio-nalen Unternehmen Auskünfte und Tipps zu typischen recht-lichen Problemen. Vor allem eine Frage beschäftigt Unter-nehmer momentan: Der kommende Mindestlohn wirft seineSchatten voraus. Das zeigt auch das Ergebnis einer Sonder-auswertung aktueller Konjunkturdaten der IHK. Und: Auf-grund der gestiegenen Löhne und Gehälter in Deutschland imvergangenen Jahr ändern sich 2015 die Beitragsbemes-sungsgrenzen der Kranken- und Rentenversicherung.

Konzepte gegen vorzeitige Lösung vonAusbildungsverträgenWährend sich die Vorzeichen am Ausbildungsmarkt umge-kehrt haben und viele Betriebe freie Ausbildungsplätze nichtmehr besetzen können, steigt der Anteil vorzeitig gelösterAusbildungsverträge – und verschärft das Problem. Ursachenund Handlungsoptionen haben die IHK und das Institut fürArbeitsmarkt- und Berufsforschung in einer Studie unter-sucht, die Mitte November in Halle vorgestellt wurde.

Unternehmensnachfolge mit der IHKDie IHK Halle-Dessau unterstützt Unternehmensnachfolgengemeinsam mit den anderen gewerblichen Kammern im Netz-werk Unternehmensnachfolge. So wurden 2013 mehr als 450Unternehmer und Nachfolger beraten. Doch: Noch 2014 wer-den 587 Einzelunternehmer im südlichen Sachsen-Anhalt dasRuhestandsalter erreichen und dem gegenüber steht eine wei-ter sinkende Anzahl von Existenzgründungen: Allein in denletzten drei Jahren ist diese Zahl um 20 Prozent gesunken.

IHK-Serie: Stark für SieWas leistet die IHK Halle-Dessau für die Unternehmen imsüdlichen Sachsen-Anhalt? Die Mitteldeutsche Wirtschaftstellt dieses Leistungsspektrum vor und gibt Service-Infos. Indieser Ausgabe rücken wir Achim Schaarschmidt, Referent fürWirtschaftsförderung, in den Blickpunkt. Der Diplomökonomunterstützt Gründer beim Schritt in die Selbstständigkeit, in-formiert Unternehmer über Finanzierungs- und Fördermög-lichkeiten und steht Firmen bei Krisen oder der Unterneh-mensnachfolge zur Seite.

inhalt

titelthema

S. 44

S. 18

S. 4

inhalt 12 14

S. 6

Ihr Recht auf einenBlick: Was ändertsich 2015?

auf ein wort 1

regionalreport 19Aus der Region 19

branchenreport 12industrie 12handel 14dienstleistungen 16

service 40Unternehmensbörse 40Kooperationsbörse 40Gewerbeflächenbörse 40Recyclingbörse 40Geschäftsangebote ausländischer Unternehmen 40

vorschau 43Terminkalender 43Impressum 43Bildnachweis 43

stark für sie 44IHK-Leistungen: Starthilfe und Unternehmensförderung 44

2 14 12 mitteldeutsche wirtschaft

bekanntmachungen 42Beschlüsse der IHK-Vollversammlung 42

panorama 3

ihkreport 4Konzepte gegen vorzeitige Lösung von Ausbildungsverträgen 4Den ostdeutschen Dialog fortsetzten 4

praxiswissen 17standortpolitik 17starthilfe und unternehmensförderung 18aus- und weiterbildung 29innovation und umwelt 33international 36recht und fair play 39

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panorama

panorama

Kampagne mit (Erfolgs-)Geschichte

Unternehmen aus Sachsen-Anhaltsind aufgerufen, sich am Wettbe-werb „Mein gutes Beispiel“ zu be-teiligen. Der Wettbewerb, der durchdie Bertelsmann Stiftung ins Lebengerufen wurde und in diesem Jahrdurch den Verein „Unternehmen fürdie Region“ ausgelobt wird, richtetsich an Unternehmen, die mit ihrempraktischen Know-how und unter-nehmerischer Kreativität gesell-schaftliche Herausforderungen inihrer Region anpacken. Um eineAuszeichnung kann sich jedes mit-telständische Unternehmen bewer-ben, das ein soziales, kulturellesoder umweltrelevantes Projekt ini-tiiert hat. Mit wenigen Klicks aufder Internetseite www.mein-gutes-beispiel.de präsentiert man das eigene gute Beispiel einer breitenÖffentlichkeit und ist damit Vorbildbundesweit. Gleichzeitig bewirbtman sich um die Auszeichnung„Mein gutes Beispiel“. Anmelde-schluss ist der 15. Januar 2015. ■

Ausbildungswille ungebrochen

Zum 31. Oktober 2014 sind 3.632neue Ausbildungsverträge bei derIHK Halle-Dessau eingetragen wor-den. Dies sind 8,4 Prozent wenigerals im Vorjahr. Die Ausbildungsbe-reitschaft der Unternehmen sei den-noch ungebrochen. So würden 217 Unternehmen erstmals ausbil-den. „Der erneute Rückgang vonAusbildungsverträgen beruht auf der deutlich gesunkenen Zahl derSchulabgänger, dem Rückgang vonAltbewerbern und der erhöhten Studierneigung der Jugendlichen“,erklärt Dr. Simone Danek, Ge-schäftsführerin für Aus- und Wei-terbildung bei der IHK. Für Jugend-liche, die ausbildungswillig, aber leider noch nicht ausbildungsreifseien, wurde wieder das Unterneh-menspraktikum „Einstiegsqualifizie-rung“ angeboten. Die IHK Halle-Dessau habe 145 Plätze eingewor-

Natürlich fand der November-Stammtisch der Loserdorfer Unternehmer genau am 9.11. statt,obwohl im damaligen Bezirk Halle wegen fehlen-der West-Nachbarschaft keine Mauer fiel. Zwarsind I.H.K. und seine Mannen geschichtsbewusst,aber es gab am Novemberstammtisch genau dreiGründe, sich intensiv der Gegenwart zu widmen.

Erstens blickten die Loserdorfer mit Skepsis überdie nahe thüringische Grenze, wo man nach Überzeugung von Ingo & Co. anstelle eines linkenRegierungschefs vielleicht doch einen anderen Geeigneten installieren sollte: Barack Obama zum Beispiel, der ja im Wilden Westen kaumnoch was bewirken kann, aber im Wilden Ostendoch bestimmt das Thüringer Parlament hintersich hätte – vielleicht sogar mit mehr als einerStimme Mehrheit.

Zweitens könnte sich Obama vor dem Hinter-grund schwächelnder Wirtschaftszahlen in MiddleGermany gleich mal um ein Phänomen kümmern,das in Ostthüringen seinen Ausgangspunkt nimmt.Gemeint sind die „Negativzinsen“. Die SkatbankAltenburg, die trotz ihres etwas operettenhaftenNamens eine ernstzunehmende Tochter der Volks-bank ist, zahlt jetzt in einigen Fällen keine Zinsenmehr, sondern kassiert sie. Zunächst mal bei Tagesgeldern von 500.000 Euro und mehr.

Drittens: Irmchen Kleinschmidt, die immer wacheUnternehmersgattin, brachte dazu gleich eine Ideeein: Unter den Verwandten, in der Familie sollteman dieses Prinzip auch schnellstens einführen.„Wenn ich meiner Tochter 500 Euro leihe, vereinbare ich selbst bei jahrelangen Laufzeitenkeine Zinszahlung mehr, sondern gebe mich vonvornherein mit einer Rückzahlung von 450 Eurozufrieden. 50 Euro Negativzins eben. Immer nochbesser als bisher – denn da habe ich meist über-haupt nichts zurückgekriegt“.

Ein völlig neuer, irgendwie sogar verbraucher-freundlicher Trend also ist da im Anmarsch. Und wenn sich diese Art allgemeiner Kredit-verbilligung mit dem Slogan „Borgen ohne Sorgen!“ hierzulande durchsetzt, will man in Loserdorf und Altenburg unüberhörbar „Yes we can!“ rufen.

Notfalls auch ohne Obama.

hoja

Einmal monatlich schauen wir nach dem Unter-nehmer Ingo H. Kleinschmidt aus Großloserdorf am Rande Sachsen-Anhalts, der von seinen Freunden liebevoll I.H.K. genannt wird.

Neuesvon I.H.K leinschmidt

3mitteldeutsche wirtschaft 12 14

ben. 67 Plätze konnten gemeinsammit den Agenturen für Arbeit be-reits besetzt werden. ■

IHKtransparent 2014online

Seit 2012 gibt das Portal IHKtran-sparent Auskunft über Struktur, Ar-beit und Finanzen der 80 Industrie-und Handelskammern. Nun ist dieaktualisierte Fassung für 2014 onlinegegangen. Auch dieses Jahr enthältdas Portal zahlreiche Neuerungen.Einige Themen sind hinzugekom-men, andere Fragen wurden klarerformuliert. So sind nun beispielswei-se detaillierte Zahlen zu Rücklagenund Anlagevermögen der IHKn ver-fügbar. Im Bereich Bildung und Aus-bildung werden erstmals die Zahl derausbildenden Betriebe, Angaben zuTeilnahmen an Unterrichtungen so-wie Daten zum ehrenamtlichen En-gagement in Prüfungsausschüssenfür Sach- und Fachkunde erfasst.Alle Informationen sind ab sofortunter www.ihk.de/ihktransparent ab-rufbar. ■

Rechtsfragen im Einzelhandel

Was muss ein Händler bei der Wer-bung für besondere Verkaufsveran-staltungen (zum Beispiel beim Jubi-läums- oder Räumungsverkauf) be-achten? Welche Anforderungenmüssen bei einem Tag der offenenTür eingehalten werden? Welche La-denöffnungszeiten gelten in Sach-sen-Anhalt? Welche Rechte habenHändler und Kunden beim Um-tausch/Rückgabe von Waren? Dieseund andere rechtliche Fragen beant-wortet die IHK beim Workshop„Rechtsfragen im Einzelhandel“ am12. Januar 2015 in Halle (Saale). DieVeranstaltung ist für IHK-Mitglie-der kostenfrei. Weitere Informatio-nen unter www.halle.ihk.de | Doku-ment-Nr. 15771764 oder telefonischbei Daniel Loeschke unter 03452126-267. ■

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ihkreport

ihkreport

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Ausbildungsmarkt

Konzepte gegen vorzeitige Lösung von AusbildungsverträgenWährend sich die Vorzeichen amAusbildungsmarkt umgekehrt habenund viele Betriebe freie Ausbil-dungsplätze nicht mehr besetzenkönnen, steigt der Anteil vorzeitiggelöster Ausbildungsverträge – undverschärft das Problem. Ursachenund Handlungsoptionen haben dieIHK und das Institut für Arbeits-markt- und Berufsforschung (IAB)in einer gemeinsamen Studie unter-sucht, die Mitte November in Hallevorgestellt wurde. „Jede Vertragslösung ist eine zuviel. Denn selbst wenn damit oftkein Ausbildungsabbruch, sonderneine Umorientierung verbunden ist,entstehen allen Beteiligten Kosten“,erklärt Carola Schaar, Präsidentinder IHK Halle-Dessau. „Hier wolltenwir den Ursachen auf den Grundgehen und gemeinsam gegensteu-ern“, so Schaar. Kay Senius, Vorsit-zender der Geschäftsführung derBA-Regionaldirektion für Sachsen-Anhalt und Thüringen, kommen-tierte die Ergebnisse wie folgt: „Wirmüssen insbesondere junge Men-schen mit Bildungsdefiziten für denÜbergang von der Schule in denBeruf stark machen. Instrumentewie die Einstiegsqualifizierung ha-ben sich dabei bewährt. Zudem giltes, die Attraktivität einer betriebli-chen Ausbildung zu erhöhen. Dabeigeht es nicht nur um die Ausbil-dungsvergütung, sondern vor al-lem um das Angebot und das Auf-zeigen von Entwicklungs- und Kar-rieremöglichkeiten duch die Unter-nehmen.“Der Studie zufolge hängt das Lö-sungsrisiko vor allem vom Niveauder schulischen Vorbildung und vonder Ausbildungsvergütung ab. Jehöher beides sei, desto seltener wür-den Ausbildungsverträge vorzeitiggelöst. Deshalb empfehlen IHK undArbeitsagentur eine Verbesserungder Ausbildungsreife von Schulab-gängern, eine bedarfsgerechte Be-treuung beim Übergang von Schulein Ausbildung, eine Verbesserungder Berufsorientierung und eine aus-bildungs- und wohnortnahe Be-schulung der Auszubildenden. ■

kontakt

IHK Halle-DessauGeschäftsführerin

Aus- und WeiterbildungDr. Simone Danek

Tel. 0345 [email protected]

1Kay Senius, Chef der

BA-Regionaldirektion, undIHK-Präsidentin Carola

Schaar präsentierten gemeinsam den

Forschungsbericht.

Die Studie kann auf der Internetseite der IHK unter

www.halle.ihk.de | Doku-ment-Nr. 19692 abgerufen

werden.

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Treffen mit der Bundesbeauftragten der Bundesregierung

Den ostdeutschen Dialog fortsetzenIris Gleicke, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Energie und Be-auftrage der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, trifft auf die Präsidenten und die Hauptge-schäftsführer der Industrie- und Handelskammern in den neuen Bundesländern.

Die Präsidenten und die Hauptge-schäftsführer der Industrie- undHandelskammern in den neuen Bun-desländern trafen sich Mitte Oktobermit der Beauftragten der Bundesre-gierung für die neuen Bundeslän-der, der Parlamentarischen Staatsse-kretärin Iris Gleicke, im Bundeswirt-schaftsministerium. Auch IHK-Prä-sidentin Carola Schaar (2. v. l.) nahmam Austausch im Bundeswirt-schaftsministerium teil. Zuvor fandein Informationsaustausch mit derbundeseigenen Wirtschaftsförde-rungsgesellschaft Germany Trade &Invest (GTAI) statt. Die GTAI ver-marktet den Wirtschafts- und Tech-nologiestandort Deutschland imAusland, informiert deutsche Unter-nehmen über Auslandsmärkte undbegleitet ausländische Unternehmenbei der Ansiedlung in Deutschland.

Der Gedankenaustausch mit IrisGleicke zur wirtschaftlichen Ent-wicklung 25 Jahre nach dem Fallder Mauer fand in offener Atmo-sphäre statt. Erörtert wurden unteranderem Themen wie der Breit-bandausbau sowie Aspekte der Ver-kehrsinfrastruktur in den neuenBundesländern. Die Teilnehmer ei-nigten sich darauf, den äußerst kon-struktiven Dialog zwischen Politikund den ostdeutschen Industrie- undHandelskammern fortzusetzen. ■

ihkreport

IHK Halle-Dessau | Franckestraße 5 | 06110 Halle Telefon: 0345 2126-0 | www.halle.ihk.de

Für Ihren Erfolg machen wir uns stark!

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Recht und Fair Play

Die IHK hilft durch den Paragraphen-DschungelDas Wirtschaftsleben mit seinen zahlreichen Rechtsgebieten wird heutzutage durch eine ständig wach-sende Zahl von rechtlichen Vorschriften geregelt, die kaum ein Unternehmer noch alleine ohne fach-kundigen Rat überblicken kann, deshalb helfen IHK-Mitarbeiter durch den Paragraphen-Dschungel.

Wettbewerb und Wirtschaftliches Han-deln in der sozialen Marktwirtschaftbrauchen faire, klare und allgemeinanerkannte Regeln. Das Geschäftsfeld„Recht und Fair Play“ der IHK machtsich für die Eigenverantwortung derUnternehmen und gegen unnötigestaatliche Eingriffe und Bürokratiestark und berät zu allen den Gewer-bebetrieb betreffenden Rechtsgebie-ten. Durch Auskünfte zu vielen ver-schiedenen Rechtsgebieten, die für Un-ternehmer Bedeutung haben, gibt dieIHK ihren Mitgliedern Entscheidungs-hilfen. Außerdem organisiert die IHKInformationsveranstaltungen. Die Klä-rung von Zweifelsfragen im Vorfeldkann dabei unnötige Rechtsstreitig-keiten vermeiden. Die Einigungsstellebietet Hilfestellung bei wettbewerbs-rechtlichen Streitigkeiten. Das Schieds-gericht unterstützt bei anderen Streit-fällen von Unternehmen. Die Grenzender Erstberatung werden durch dasIHK-Gesetz sowie das Rechtsdienst-leistungs- und Steuerberatungsgesetzvorgegeben: Die Vertretung eines Un-ternehmens vor Gericht ist einer IHKebenso wenig erlaubt wie die Anferti-gung eines Schriftsatzes, einer Klage-schrift oder eines maßgeschneidertenVertrages. Außerdem engagieren sichdie Fachleute für „Anstand und Sittedes ehrbaren Kaufmanns“. Zu denAufgaben gehören auch hoheitlicheTätigkeiten wie Erlaubnis- und Regis-terbehörde. Außerdem sind die Mitar-beiter wesentlicher Anlaufpunkt zuFragen des Sachverständigenwesensund Handelsregisters. ■

Sachbezugswerte 2015Der Bundesrat hat am 7. November 2014 der vom Bundesministerium fürArbeit und Soziales erlassenen 7. Verordnung zur Änderung der Sozialver-sicherungsentgeltverordnung (SvEV) zugestimmt. Damit erfolgt die jährli-che Anpassung der Sachbezugswerte. Ab 1. Januar 2015 wird sich demnachnur der Sachbezugswert für Unterkunft und Miete auf 223 Euro erhöhen.Der Monatswert für Verpflegung bleibt 2015 unverändert bei 229 Euro. Auchdie Sachbezugswerte für Frühstück, Mittag- und Abendessen bleiben damitgleich. Die Sachbezugswerte für Verpflegung und Unterkunft orientieren sichan der Entwicklung der Verbraucherpreise. Der Verbraucherpreisindex fürVerpflegung hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert. Der Ver-braucherpreisindex für Unterkunft oder Mieten stieg um 1,1 Prozent.

IHK Halle-DessauGeschäftsführerin

Recht und Fair PlayDr. Ute Jähner

Tel. 0345 [email protected]

kontakt

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Die Top-Fragen der IHK-MitgliederIm Geschäftsbereich Recht und Fair Play gibt die IHK regionalen Unternehmen Auskünfte und Tippszu typischen rechtlichen Problemen. Dabei dürfen die IHK-Mitarbeiter zwar keinen Anwalt ersetzen,doch leisten sie vielfach juristische „Erste Hilfe“, indem sie gesetzliche Regelungen erklären und Merk-blätter, Vertragsmuster und ähnliche Hilfen bereitstellen. Wir haben eine Auswahl der häufigsten Fra-gen an die IHK aus verschiedenen Rechtsbereichen zusammengestellt.

Wie darf eine Firma heißen?Bei der Namensgebung eines im Handelsregister einzu-tragenden Unternehmens sind firmenrechtliche Grund-sätze zu beachten. Das Handelsgesetzbuch (HGB) gibt in § 18 vor, welchen Anforderungen eine „Firma“ genügenmuss: Eine Firma muss zur Kennzeichnung des Kaufmannsgeeignet sein, Unterscheidungskraft besitzen, den ent-sprechenden Rechtsformzusatz enthalten und darf nichtüber wesentliche geschäftliche Verhältnisse täuschen. Sokann die Firma z. B. als Personenfirma wie „Fritz SchmidtOHG“, als Sachfirma wie „XY Möbelhandel GmbH“, alsPhantasiefirma wie „Phönix GmbH“ oder aus einer Kombi-nation dieser Bestandteile gebildet werden. Es ist ratsam,vor der notariellen Firmenanmeldung bei der IHK anzufra-gen, ob sie die gewählte Firmenbezeichnung firmenrecht-lich für zulässig hält. So lassen sich Verzögerungen durchgerichtliche Beanstandungen beim Eintragungsverfahrenund unnötige Kosten vermeiden. Die IHK überprüft Grund-sätze wie Firmenwahrheit, -klarheit sowie die Unter-scheidbarkeit von anderen in dem Ort ansässigen Firmen.

Weitere Informationen unter www.halle.ihk.de | Do-kument-Nr. 5764

Wie verhalte ich mich bei „Adressbuchschwindel“?Beim so genannten „Offerten- oder Registerschwindel“ wird mit einemrechnungs- oder behördenähnlichen Formular eine Zahlungsverpflich-tung vorgetäuscht. Bevorzugte Opfer der unseriösen Adressbuchverla-ge sind Existenzgründer und junge Unternehmen, die erst vor Kurzemin das örtliche Handelsregister eingetragen worden sind. Diese Ein-tragungen sind vom Registergericht unter www.handelsregister.de bekannt zu machen. Die Adressbuchschwindler sammeln diese Datenund schreiben die Unternehmen an. Gern wird dabei auch der Eindruckerweckt, eine öffentliche Stelle sei Absender der Rechnung für die ver-meintlich weitere, gesetzlich verlangte Veröffentlichung. Daher emp-fehlen wir zunächst keine voreiligen Zahlungen oder Unterschriften zuleisten. Im Zweifelsfall fragen Sie bei uns nach und schicken uns die ver-dächtigen Formulare zur Prüfung.

Weitere Informationen unter www.halle.ihk.de | Dokument-Nr. 6997

Was mache ich bei einer wettbewerbsrechtlichen Abmahnung?Das Wettbewerbsrecht ist kompliziert und unübersichtlich. Wettbewerbsverstöße sind daher keine Seltenheit. Miteiner Abmahnung wird der Adressat in der Regel aufgefordert, innerhalb weniger Tage eine Unterlassungserklärungabzugeben. Damit kann der Abgemahnte vermeiden, dass der Unterlassungsanspruch gerichtlich geltend gemachtwird. Bei vielen abgemahnten Unternehmern herrscht häufig der Glaube vor, dass es sich bei der Abmahnung umeine Form modernen Raubrittertums handelt. Diese Auffassung ist grundsätzlich nicht richtig.Wenn Sie eine Abmahnung erhalten haben, sollten Sie diese unbedingt ernst nehmen. Auch wenn es für den Emp-fänger häufig nicht nachvollziehbar ist, sind die meisten Abmahnungen rein rechtlich nicht zu beanstanden. Igno-rieren Sie sie jedoch und lassen die gesetzte, meist sehr kurze Frist verstreichen, gehen Sie das Risiko einer mithohen Kosten verbundenen einstweiligen gerichtlichen Verfügung ein. Sie sollten die in der Regel bereits bei-gefügte Unterlassungserklärung jedoch auch nicht ungeprüft abgeben. Häufig wird darin die Vertragsstrafe zuhoch angesetzt. Sie kann darüber hinaus so weit gefasst sein, dass Sie die Vertragsstrafe auch bei ganz ande-ren als den aktuell vorgeworfenen Verstößen zahlen müssen. Auch Schadensersatzansprüche müssen in einerUnterlassungserklärung nicht anerkannt werden. In diesen Fällen kann es angebracht sein, die Erklärung zu ändern und damit gegebenenfalls auch die entstehenden Kosten zu reduzieren. Manche Abmahnungen sind zudem unberechtigt oder offensichtlich missbräuchlich und sollten daher nach entsprechender Prüfung zu-rückgewiesen werden. Daher sollte sich der Abgemahnte bei der IHK informieren und diese auch über die Abmahnung benachrichtigen.Dies hilft auch, neue missbräuchliche Serienabmahner schnell zu erkennen.

Weitere Informationen unter www.halle.ihk.de | Dokument-Nr. 748

Wie viele Urlaubstage stehen dem Arbeitnehmer gesetzlich zu?Der gesetzliche Mindesturlaub beträgt gemäß § 3 BUrlG 24 Werktage.Werktage sind alle Tage, die nicht Sonn- oder gesetzliche Feiertage sind,also auch Samstage. Besteht die Arbeitsverpflichtung an weniger alssechs Tagen, ist daher eine Umrechnung vorzunehmen. Ist der Arbeit-nehmer z. B. von Montag bis Freitag zur Arbeit verpflichtet, reduziertsich der Urlaubsanspruch entsprechend auf 20 Arbeitstage; bei einer Ar-beitsverpflichtung an vier Tagen pro Woche beträgt der Urlaubsan-spruch 16 Arbeitstage. Als Faustregel kann gelten, dass der Arbeit-nehmer vier Wochen im Jahr urlaubsbedingt abwesend sein darf.

Weitere Informationen unter www.halle.ihk.de | Dokument-Nr. 17911

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Lohnuntergrenze

Mindestlohn wirft Schatten vorausMitte dieses Jahres hat der Deutsche Bundestag mit anschließender Zustimmung des Bundesrates dasGesetz zur Stärkung der Tarifautonomie (Tarifautonomiestärkungsgesetz) und damit den gesetzlichenStundenmindestlohn von zunächst 8,50 Euro beschlossen. Die Regelungen eines allgemeinen Min-destlohns sind im Mindestlohngesetz (MiLoG) festgelegt, welcher Bestandteil des Tarifautonomie-stärkungsgesetzes ist. Wir informieren Sie über die wichtigsten Änderungen.

So gilt der gesetzliche Mindestlohngrundsätzlich für alle Arbeitnehmersowie Praktikanten i.S.v. § 26 Be-rufsbildungsgesetz (BBiG). Unab-hängig von der Vertragsbezeichnungwird als Praktikantin oder Prakti-kant betrachtet, wer sich nach dertatsächlichen Ausgestaltung undDurchführung des Vertragsverhält-nisses für eine begrenzte Dauer zumErwerb bestimmter betrieblicherpraktischer Kenntnisse und Erfah-rungen zur Vorbereitung einer be-ruflichen Tätigkeit unterzieht, ohnedabei eine geordnete Berufsausbil-dung i.S.d. BBiG oder eine ver-gleichbare praktische Ausbildung zuabsolvieren.Es gibt jedoch folgende Ausnahmenund Besonderheiten sowie für eineÜbergangszeit bis maximal 31. De-zember 2017 abweichende Regelun-gen. Zunächst sind vom Mindest-lohn folgende Personengruppen aus-genommen.

• Praktikanten (§ 22 Abs. 1 MiLoG)1. Die ein verpflichtendes Praktikum

auf Grund einer schulrechtlichenBestimmung, einer Ausbildungs-ordnung, einer hochschulrechtli-chen Bestimmung oder im Rah-men einer Ausbildung an einergesetzlich geregelten Berufsaka-demie leisten.

2. Die ein Praktikum von bis zu 3 Monaten zur Orientierung füreine Berufsausbildung oder fürdie Aufnahme eines Studiumsleisten.

3. Die ein begleitendes Praktikumvon bis zu 3 Monaten im Rahmeneiner Berufs- oder Hochschulaus-

bildung leisten, soweit nicht be-reits zuvor ein solches Prakti-kumsverhältnis mit demselbenAusbildenden bestanden hat.

4. Die an einer Einstiegsqualifizie-rung nach § 54 a SGB III oder aneiner Berufsausbildungsvorberei-tung nach §§ 68 bis 70 BBiG teil-nehmen

• Jugendliche unter 18 Jahre ohneBerufsabschluss (§ 22 Abs. 2 MiLoG)

• Auszubildende (§ 22 Abs. 3 MiLoG)

• Ehrenamtlich Tätige (§ 22 Abs. 3 MiLoG)

• Langzeitarbeitslose, d.h. längerals 1 Jahr arbeitslos (§ 22 Abs. 4 MiLoG)

Für Langzeitarbeitslose gilt die Aus-nahme vom Mindestlohn lediglichinnerhalb der ersten 6 Monate derBeschäftigung. Danach ist auch indiesem Fall der Mindestlohn zu zah-len. Die Bundesregierung hat zum01.06.2016 darüber zu berichten, in-wieweit diese Regelung die Wieder-eingliederung von Langzeitarbeits-losen in den Arbeitsmarkt geförderthat. Damit verbunden ist eine Ein-schätzung, ob diese Regelung fort-bestehen soll.Weiterhin wird für Saisonarbeiterdie bestehende Möglichkeit derkurzfristigen sozialabgabenfreienBeschäftigung von 50 auf 70 Tage –befristet auf vier Jahre – ausge-dehnt.

ÜbergangsregelungenBis zum 31. Dezember 2017 gehenabweichende Regelungen eines all-gemeinverbindlichen Tarifvertragessowie Regelungen auf der Grundla-ge des Arbeitnehmer-Entsendege-setzes sowie des Arbeitnehmerüber-lassungsgesetzes, dem Mindestlohnvor. Jedoch müssen ab dem 1. Ja-nuar 2017 abweichende Vereinba-rungen in diesem Sinne mindestensein Entgelt von brutto 8,50 Euro jeZeitstunde vorsehen. Für Zeitungszusteller besteht ab dem1. Januar 2015 ein Anspruch auf 75Prozent und ab dem 1. Januar 2016auf 85 Prozent des Mindestlohnsvon 8,50 Euro. Vom 1. Januar 2017bis zum 31. Dezember 2017 beträgtder Mindestlohn 8,50 Euro. Darunterfallen alle Personen, die in einemArbeitsverhältnis ausschließlich pe-riodische Zeitungen oder Zeitschrif-ten an Endkunden zustellen. Diesumfasst auch Anzeigenblätter mitredaktionellem Inhalt. ■

titelthema

9mitteldeutsche wirtschaft 12 14

IHK-KonjunkturumfrageDer kommende gesetzliche Mindestlohn wirkt sich bereitsheute negativ auf die Beschäftigungsabsichten der Unter-nehmen im südlichen Sachsen-Anhalt aus. Das ist das Er-gebnis einer Sonderauswertung aktueller Konjunkturdatender IHK. Der Saldo aus positiven und negativen Beschäfti-gungsplänen der Unternehmen fällt im dritten Quartal 2014auf ein deutlich negatives Niveau von minus 11,0 Prozent-punkten. Dies ist ein für die Beschäftigungserwartungen sehrschlechter Wert, der zuletzt in der Finanzkrise 2009 gemeldetwurde. Den stärksten Anteil daran haben die Dienstleis-tungsunternehmen. Hier ist der Saldo sogar bis auf minus 18,2Prozentpunkte abgesackt – der niedrigste Wert seit 2005.

kontaktIHK Halle-DessauGeschäftsfeldRecht und Fair PlayJens HoffmannTel. 0345 [email protected]

anzeigenhotline < < <> > > 0361 5668194

Alle Unterlagen und Informa-tionen zum Thema Mindest-lohn dazu finden Sie auchunter www.halle.ihk.de | Dokument-Nr. 19609.

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titelthema

14 12 mitteldeutsche wirtschaft10

Sozialversicherung

Neue Bemessungsgrenzen für 2015Aufgrund der gestiegenen Löhne und Gehälter in Deutschland im vergangenen Jahr ändern sich 2015die Beitragsbemessungsgrenzen der Kranken- und Rentenversicherung.

Bei den Rechengrößen in der Sozi-alversicherung handelt es sich umWerte, die jährlich neu ermittelt undfestgesetzt werden. Sie beeinflussendie Beiträge zur Sozialversicherung.Das betrifft die Renten-, Kranken-und Pflegeversicherung. Die Beitragsbemessungsgrenze mar-kiert das Maximum, bis zu dem inden Sozialversicherungen Beiträgeerhoben werden. Der über diesenGrenzbetrag hinausgehende Teil ei-nes Einkommens ist beitragsfrei.

Die Versicherungspflichtgrenze legt ei-nen Wert fest. Wer über diese Grenzehinaus verdient, kann sich, wenn ermöchte, bei einer privaten Kranken-versicherung versichern. Die Versi-cherungspflichtgrenze in der gesetzli-chen Krankenversicherung ist zu-gleich die Jahresarbeitsentgeltgrenze.Die Bezugsgröße hat für viele Wertein der Sozialversicherung Bedeu-tung. In der Gesetzlichen Kranken-versicherung wird danach die Min-destbeitragsbemessungsgrundlage

für freiwillige Mitglieder sowie fürdas Mindestarbeitsentgelt festgelegt.In der gesetzlichen Rentenversiche-rung hängt von ihr ab, wie viel Bei-trag Selbstständige oder Pflegeper-sonen zahlen müssen. Das Durchschnittsentgelt ist u.a.Grundlage zur Ermittlung der Be-zugsgröße und findet Verwendungbei der Ermittlung der Entgeltpunk-te für die Berechnung der Renten-anwartschaften aus der gesetzlichenRentenversicherung. ■

WEST OST

MONAT JAHR MONAT JAHR

Beitragsbemessungsgrenzeallgemeine Rentenversicherung 6.050 Euro 72.600 Euro 5.200 Euro 62.400 EuroKnappschaftliche Rentenversicherung 7.450 Euro 89.400 Euro 6.350 Euro 76.200 EuroArbeitslosenversicherung 6.050 Euro 72.600 Euro 5.200 Euro 62.400 EuroKranken- und Pflegeversicherung 4.125 Euro 49.500 Euro 4.125 Euro 49.500 Euro

VersicherungspflichtgrenzeKranken- und Pflegeversicherung 4.575 Euro 54.900 Euro 4.575 Euro 54.900 Euro

Bezugsgröße in der Sozialversicherung 2.835 Euro1) 34.020 Euro1) 2.415 Euro 28.980 Euro

Vorläufiges Durchschnittsentgelt 2015allgemeine Rentenversicherung 34.999 Euro 34.999 Euro

1) In der gesetzlichen Kranken-und Pflegeversicherung gilt

dieser Wert bundeseinheitlich.

kontakt

IHK Halle-DessauGeschäftsfeldInternational

Diana HofmannTel. 0345 2126-233

[email protected]

Exportkontrolle

Genehmigungspflicht für Frequenzumwandler und andere GüterAnhang I der EG-Dual-use-Güter-Verordnung enthält die Güter mitdoppeltem Verwendungszweck, de-ren Export genehmigungspflichtigist. Dieser Anhang wird in regel-mäßigen Abständen auf Basis in-ternationaler Vereinbarungen ak-tualisiert und ist nun durch die De-legierte Verordnung C(2014) 7567final, veröffentlicht am 22. Oktober2014, neu gefasst. Diese überarbei-tete Liste tritt nach 60 Tagen inKraft, das wäre am 21. Dezember2014. In der überarbeiteten Güter-liste sind alle technischen Ände-rungen der letzten Jahre nachge-zogen worden, die von den inter-

nationalen Exportkontrollregimenbeschlossen worden sind. In einigenwenigen Fällen entfällt künftig dieGenehmigungspflicht. Hier prakti-ziert das Bundesamt für Wirtschaftund Ausfuhrkontrolle (BAFA) schonjetzt das sogenannte AG-0-Verfah-ren. Das bedeutet, dass Genehmi-gungen sofort erteilt werden.In vielen Fällen werden aber zu-sätzliche Güter genehmigungs-pflichtig. Daher sollte der Artikel-stamm überprüft werden. Besonderskritisch sind Frequenzumwandler(Listenposition 3A225) sowie be-stimmte Pumpen und Ventile (Lis-tenposition 2B350g und 2B350i).

Das BAFA hat hierfür vorab zweiAllgemeine Genehmigungen, AGG14 und 17, sowie Merkblätter ver-öffentlicht. Weitere Informationenfinden Sie unter www.ausfuhrkon-trolle.info. ■

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Bund und Länder profitieren glei-chermaßen von steigenden Steuer-einnahmen. Gerade die Länder sindnun gefordert, ebenfalls ehrgeizig ander Erfüllung der Schuldenbremse zuarbeiten. Bisher konnten noch nichtalle Länder nachhaltige Erfolge inder Haushaltskonsolidierung erzielen– und das trotz erheblicher Mehrein-nahmen. Hier helfen nur konsequen-tere Anpassungen bei den Ausgaben.Für den Bund gilt, dass zumindestvon der Einnahmenseite her das Zielder „Schwarzen Null“ in 2015 nichtin Gefahr ist. Damit könnte die Gro-ße Koalition ein wichtiges Zeichensetzen: Erstmals seit 1969 würde derBundeshaushalt ohne zusätzlicheKredite auskommen.

Investitionen stärkenKlar ist aber auch, dass neue kon-sumtive Ausgaben der Vergangen-heit angehören müssen. Jetzt müs-sen dringend die Wachstumskräftegestärkt werden. Es gilt, durch Fo-kussierung und UmschichtungenSpielräume in den Haushalten zuschaffen und frei werdende Mittel invollem Umfang in Infrastrukturin-vestitionen zu leiten. FinanzministerSchäuble hat mit der Ankündigung,ab 2016 zusätzliche Investitionen inHöhe von zehn Milliarden Euro zurVerfügung zu stellen, einen richtigenSchritt vorgezeichnet. ■

titelthema

11mitteldeutsche wirtschaft 12 14

Aktuelle Steuerschätzung

Anstieg setzt sich fort, wenn auch etwas gedämpftDie Steuereinnahmen des Staatessteigen weiter, auch wenn der Zu-wachs leicht gebremst wird. Zu die-sem Ergebnis kommt der ArbeitskreisSteuerschätzungen, der heute dieneuen Zahlen vorgelegt hat. VomRekordniveau des vergangenen Jah-res aus (in Höhe von 619,7 MilliardenEuro) steigen die Steuereinnahmenbis 2019 noch einmal jedes Jahr umdurchschnittlich 23 Milliarden Euroauf dann 760 Milliarden Euro. Diesegute Entwicklung zeigt, dass finan-zielle Spielräume für mehr Investi-tionen zur Stärkung der Wettbe-werbsfähigkeit vorhanden sind.Die Steuerschätzer haben die aktuellnach unten korrigierten Wachstums-prognosen für die deutsche Wirt-schaft berücksichtigt. Die Konjunk-turdelle macht sich auch bei denSteuereinnahmen bemerkbar – wennauch verzögert und auf Grund derrobusten Binnennachfrage wenigerstark. In diesem Jahr wird der Zu-wachs bei den Steuereinnahmennochmals um eine Milliarde Euro hö-

her ausfallen als bei der vorange-gangenen Schätzung im Mai erwar-tet. Für den Zeitraum 2015 bis 2018ist der erwartete Anstieg der Steuer-einnahmen leicht nach unten korri-giert worden, die Steuereinnahmenfür 2019 wurden erstmals geschätzt.

Beschäftigung und Konsumstützen SteuereinnahmenDie nach wie vor sehr gute Beschäf-tigungslage auf Rekordniveau, stei-gende Löhne und eine stabile Ver-braucherlaune sorgen für deutlicheMehreinnahmen bei den aufkom-mensstarken Steuerarten wie derLohnsteuer und der Umsatzsteuer,die zusammen 57 Prozent des Steu-eraufkommens ausmachen. Aberauch die Gewinnsteuern der Unter-nehmen, wie z. B. die Körperschaft-steuer, wachsen. Sollte die Konjunk-tur schnell wieder Fahrt aufnehmen,dürfte der kleine Dämpfer bei denSteuermehreinnahmen kaum ins Ge-wicht fallen.

Seit 2005 bietet die IHK die Möglichkeit mithilfe der Anwendung „Ursprungs-zeugnis Online“ Ursprungszeugnisse elektronisch zu beantragen. Dabei bean-tragen die Unternehmen ein Ursprungszeugnis über das Internet, die IHK prüftund bestätigt und der Ausdruck erfolgt dann direkt im Unternehmen. Die per-sönliche Antragstellung beziehungsweise der Postversand entfallen damit. Mehrals 30 Unternehmen nutzen diesen Service bereits. Ab dem nächsten Jahr stellen wir unsere Anwendung auf die Version Stufe2plus um. Dies bedeutet, dass der Ausdruck inklusive einer Faksimile-Unterschriftund -Stempel im Unternehmen erfolgt. Bescheinigungen wie beispielsweiseHandelsrechnungen oder Packlisten können ebenso elektronisch bearbeitetwerden. Nähere Informationen zur Anmeldung und Kostenaufwand erhalten Siebei Diana Hofmann unter Telefon 0345 2126-282.

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branchenreport

branchenreport

industrie

Serumwerk Bernburg AG

Kontinuität in Vorstand und EhrenamtMit Dr. Helge Fänger, dem langjährigen Vorstandsvorsitzenden der Serumwerk Bernburg AG, tritt amJahresende einer der profiliertesten Wirtschaftslenker Sachsen-Anhalts in den beruflichen Ruhestandein. Die Nachfolge und der Übergang an der Vorstandsspitze des Bernburger Unternehmens wurde vonlanger Hand vorbereitet, um Kontinuität zu wahren.

„Als 2011 die Verlängerung meinesVertrages um weitere fünf Jahreanstand, habe ich den Aufsichtsratdarum gebeten, meine neue Amts-periode auf drei Jahre zu begren-zen. Schließlich werde ich im kom-menden Jahr 68 Jahre alt. Undauch wenn ich mich geistig undkörperlich noch absolut fit fühle,wollte ich zu einem Zeitpunkt auf-hören, wo ich es noch selbst ent-scheiden kann“, erzählt Fänger, dersich im Skiurlaub nach wie vorauch auf die schwarzen, sprichschwierigsten Abfahrtspisten wagt.In dem Drei-Jahres-Zeitraum soll-te auch dezidiert die Vorbereitungder Nachfolge und die langfristigeGestaltung des Übergangs an derUnternehmensspitze betrieben wer-den. Zum 1. Januar 2015 werdenFrank Kilian (Finanzen/Recht/Personal/Verkauf) sowie Dr. JanLukowczyk (Produktion/Technik/

12 14 12 mitteldeutsche wirtschaft

Zulassung/Forschung) quasi alsDoppelspitze den Vorstandsvorsitzder Aktiengesellschaft übernehmen.Fänger wechselt zum gleichen Zeit-

punkt in den Aufsichtsrat unddürfte dort den inzwischen auchschon 74-jährigen Hans Herbst alsChef beerben.

1Wechsel an der Vorstands-

spitze der Serumwerk Bern-burg AG: Dr. Jan Lukowczyk (l.)

folgt gemeinsam mit Frank Kilian (nicht im Bild) dem

langjährigen Vorstandsvor-sitzenden Dr. Helge Fänger.

1

industrie 12handel 14dienstleistungen 16

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mitteldeutsche wirtschaft 12 14 13

Steuermann in stürmischen Zeiten1987 als Betriebsleiter in das Unter-nehmen eingetreten, hat Fänger – ab1990 als Vorstandsvorsitzender – dasSerumwerk wie kein Zweiter geprägt.Geschickt manövrierte er den Bern-burger Betrieb durch die „kolossalschwierige Zeit“ nach Wende undWährungsunion, als sich durch dasdevisenbedingte Wegbrechen desRussland-Geschäfts der Umsatz glatthalbiert hatte und quasi von heuteauf morgen ein Außendienst undeine eigene Logistik aus dem Bodengestampft werden mussten, um dieKunden zu erreichen. „Mit Blick aufhochpotente Wettbewerber wie etwaFresenius oder Braun und die höchstungleichen Ausgangsbedingungenhaben wir damals schon hinterfragt,ob wir überhaupt aus eigener Kraftbestehen können“, räumt Fänger ein.Aber auch wenn Erzeugnisse undAnlagen veraltet gewesen seien,„hatten wir doch qualifizierte undmotivierte Leute, um neue Wege zubeschreiten.“Nachdem mit Hilfe einer Bremer In-vestorengruppe durchgeführten Ma-nagement-Buy-Out und der erfolg-bringenden Fokussierung auf zweiNischenprodukte in Human- und Ve-terinärmedizin sei das Selbstbe-wusstsein der Mitarbeiter etappen-weise gestiegen. Die Herstellung vonVolumenersatz-Infusionslösung imFalle des Blutverlusts beim Menschensowie die Produktion von Eisen-Dex-tran-Präparaten gegen Eisenmangelbei Jungtieren bilden bis heute dasRückgrat des Unternehmens. „Wirhaben auch sehr von dem zu DDR-Zeiten sicher besonders geschultenImprovisationsvermögen und Erfin-dungsreichtum unserer Leute profi-tiert“, betont Fänger. Als Mitte der1990er Jahre die Bezugsquelle fürden bis dato gängigen Wirkstoffs fürdie Volumenersatzmittel zu versie-gen drohte, entwickelte man ein ei-genes Verfahren und errichtete inBernburg selbst eine Herstellungs-anlage für Hydroxyethylstärke.

Erfindungsreichtum bringt „Punktlandung“„Das war eine absolute Punktlan-dung.“ Eine ähnliche Geschichtehabe die eigene Syntheseanlage fürEisendextran, deren Kapazität in-zwischen mehrfach der weltweitsteigenden Nachfrage angepasstwurde. Zudem baute man in Bern-burg ab 1999 – einhergehend mitdem Eintritt von Frank Kilian in dasUnternehmen – systematisch das zu-sätzliche Geschäftsfeld Dialyse auf

und nahm schließlich im Jahre 2008in Pirna nahe Dresden eine eigeneDialysatoren-Herstellung in Betrieb.Kurioserweise ebenfalls am 1. Janu-ar 1999 hat auch der neue VorstandDr. Jan Lukowczyk, ein Chemikerwie Fänger übrigens, seine Tätigkeitim Serumwerk begonnen. Raschzum Leiter der Wirkstoffproduktionavanciert, wurde der heute 44-Jäh-rige im Jahr 2011 bereits zum Pro-kurist bestellt. „Es war ein sehr an-genehmer gleitender Übergang“,sagt Lukowczyk mit Blick auf dennun anstehenden Wechsel an derUnternehmensspitze. Sein „Tandem-Partner“ Frank Kilian und er hättensich in den zurückliegenden dreiJahren bis ins Allerkleinste eine ge-naue Vorstellung von dem machenkönnen, was auf sie zukommt. Hel-ge Fängers Fußstapfen seien ja nichteben klein. Bei einer Belegschafts-versammlung in diesem Frühjahrwurde dann auch gegenüber denMitarbeitern und sukzessive gegen-über den Kunden der bevorstehendeFührungswechsel kommuniziert –verbunden mit der nachdrücklichenVersicherung, dass die Kontinuitätgewahrt bleibe. „Angesichts einesdeutschen Marktanteils von 85 bis90 Prozent bei unseren Kernproduk-ten wird auch weiterhin die Aus-weitung des Exports im Mittelpunktunserer Entwicklungsstrategie ste-hen“, erläutert Lukowczyk. Beson-dere Aufmerksamkeit gelte aktuellden USA und Kanada. Zudem habeman drei neue Arzneimittel und Me-dizinprodukte in der Entwicklungund befände sich mit einem weiterenPräparat bereits im Prozess der Zu-lassung.

Anecken, um etwas zu bewegenLast but not least bleibt an der Ser-umwerk-Spitze auch beim ehren-amtlichen Engagement die Konti-nuität gewahrt. Bereits im vorigenJahr wurde Jan Lukowczyk für denausscheidenden Helge Fänger in dieIHK-Vollversammlung gewählt. „Ich

habe mich bei der IHK und in wei-teren Gremien gern eingesetzt, umdie Belange der Wirtschaft zu ver-treten und etwas zu bewegen, bin dasicher auch immer mal angeeckt.Doch um Beliebtheitspreise geht esnicht – und auch wenn ich den Ein-druck habe, dass die Politik zuneh-mend beratungsresistent gewordenist, können wir ja nicht aufgeben“,resümiert Fänger. Ausdrücklich hebter das kritische Aufbegehren der IHKHalle-Dessau – „als eine der wenigenKammern in ganz Deutschland“ –in Sachen EEG hervor.

Andreas Löffler ■

branchenreport

kontaktSerumwerk Bernburg AGHallesche Landstraße 10506406 BernburgTel. 03471 8600www.serumwerk.com

1Viktoria Gruner bei der Konfektionierung von Flaschen mit veterinär-medizinischen Lösungen.

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branchenreport

14 14 12 mitteldeutsche wirtschaft

Der aus Süddeutschland stammendeSalzmann war nach der Wende insGeiseltal gekommen, um dort einenFreizeitpark aufzubauen. Als sich die-se Pläne zerschlagen hatten und er imJahr 2000 von der deutsch-chinesi-schen Auslandshandelskammer dasAngebot erhielt, einen Weihnachts-markt in Hongkong zu organisieren,bemerkte er, dass es ihm noch an ei-nem echten „Hingucker“ fehlte: Beieinigen Gläsern des einheimischenTsingtao-Biers wurde dann die Ideezum Bau übergroßer Weihnachtspy-ramiden geboren. Die in Langweidbei Augsburg gestartete Fertigungwurde wenig später an Salzmannsneues Domizil in Braunsbedra ver-legt, das eine zentralere Lage bietet.

Brummendes Nischen-geschäftDas Geschäft brummt; die vier Pro-duktionsmitarbeiter haben gut zutun: „Es ist eine kleine, aber auchhochsolide Marktnische. Die Ad-ventszeit ist nach wie vor diejenigePeriode im Jahresverlauf, wo dasGeld noch am lockersten sitzt unddie Leute sich nicht kasteien wollen“,sagt Salzmann. Auch die Kommu-nen hätten zunehmend die Strahl-kraft eines attraktiven Weihnachts-marktes für den gesamten inner-städtischen Handel erkannt.

Allerdings wollte sich der heute 65-Jährige, dessen Unternehmen 2011eine satte Millionen Euro Umsatzverbuchte, aus Alters- und Krank-heitsgründen schon vor einiger Zeitzurückziehen. Weil „das gesammel-te Know-how aber nicht den Bachruntergehen“ und die Firma fortge-führt werden sollte, trat SalzmannEnde 2012 über die IHK-Unterneh-mensbörse „nexxt-change“ mit JörgBeyer in Kontakt. Der diplomierteTechnische Betriebswirt suchte nacheiner geeigneten Möglichkeit, sei-nen schon langgehegten Plan vonunternehmerischer Selbstständigkeitzu realisieren. „Wir haben einanderbeschnuppert; und nicht zuletzt we-gen seiner profunden betriebswirt-schaftlichen Kenntnisse sah ich inihm rasch den idealen Nachfolger“,so Salzmann. Während man sichauch über den Kaufpreis relativ zü-gig einigte, bereitete dessen Finan-zierung Jörg Beyer monatelangesKopfzerbrechen.

Stolperstein Finanzierung„Die erste Bank winkte sofort ab, beider zweiten musste ich mit 2,5 Pro-zent der Investitionssumme in Vor-leistung gehen, um vier Wochenspäter auch nur ein ‚Nein!‘ zu erhal-ten“, erinnert sich der heute 38-Jäh-rige. Erst die Volksbank Halle zeig-

Verkaufsanlagenbau Beyer Großkayna

An der Spitze der PyramideSie sind die Attraktionen der Weihnachtsmärkte in Halle, Leipzig, Dresden und Berlin, aber auch inFlensburg, Mainz und Bochum – die übergroßen Weihnachtspyramiden an denen Glühwein oder Brat-würste verkauft werden. Was wohl nur wenige wissen: Montiert werden die imposanten Gebilde ausHolz und Stahl im Braunsbedraer Ortsteil Großkayna, genauer gesagt: im Verkaufsanlagenbau JörgBeyer. Der 38-Jährige hat das Unternehmen in diesem Jahr von Manfred Salzmann übernommen – auchdank der IHK-Nachfolgerbörse „nexxt-change“.

te sich von der Geschäftsidee undBeyers Businessplan angetan. „Al-lerdings mahlten wegen der vielenGremien, die in den Finanzierungs-prozess eingeschaltet waren, dieMühlen recht langsam. So konntenwir die eigentliche Unternehmens-übergabe statt am 1. Januar erst zum1. Juni diesen Jahres vollziehen.“Der hallesche UnternehmensberaterJörg Balgar, der Beyer und Salz-mann zur Seite stand, sieht die Klä-rung der Finanzierung mitsamt ih-rem oft erheblichem zeitlichen Auf-wand generell als „größten Stolper-stein“ bei einer Unternehmensüber-gabe. Und auch wenn der Braunsbe-draer Verkaufsanlagenbau aus dengenannten Gründen sozusagen „argverspätet“ in dieses Geschäftsjahrstartete, ist der neue Inhaber JörgBeyer guter Dinge, dass „wir imkommenden Jahr akkurat durch-starten“. Vorbesitzer Salzmann bleibtihm mit seinem Erfahrungsschatzund Kontakten vorerst als angestell-ter Verkaufsleiter erhalten. Und dankeiner jüngst geschlossenen Ver-triebskooperation mit „MK Illumi-nation“, einem in 60 Ländern ver-tretenen Festbeleuchtungsspezialis-ten aus Österreich, hofft Beyer, auchdas internationale Geschäft auszu-weiten.

Andreas Löffler ■

handel

1Jörg Beyer (l.) übernahm

das Unternehmen von Manfred Salzmann.

2Solcher Art Pyramiden für

Weihnachtsmärkte werdenvom Unternehmen Verkaufs-

anlagenbau Beyer in Braunsbedra geplant,

produziert und vertrieben.

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2

kontaktIHK Halle-Dessau

Geschäftsfeld Starthilfeund Unternehmensförderung

Susann SommerTel. 0345 2126-452

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Verkaufsanlagenbau Jörg Beyer

Michel-Vesta-Ring 1-306242 Braunsbedra/

OT GroßkaynaTel. 034633 34600

www.verkaufsanlagenbau.de

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branchenreport

16 14 12 mitteldeutsche wirtschaft

Dabei entstand inmitten der halle-schen Innenstadt ein Raum, der miteinzigartigen Arrangements aus Designklassikern wie z. B. Vitra,Thonet, Fritz Hansen, stilvollesWohninterieur und geschmackvol-len Accessoires fasziniert.Phantasie als Motivation. Eine Woh-nung, ein Büro zu besitzen, die nichtjeder sein eigen nennt, ist faszinie-rend. In einer Umgebung zu wohnenoder zu arbeiten, in der man sichselbst wiederfindet, ist unbeschreib-lich. GeKo! macht beides möglich.Die Raumkonzeption z. B. für Arzt-praxen, Archive, Kanzleien, Konfe-renzräume bilden dabei das Kern-geschäft. Zufriedene Kunden sindder beste Beweis für erfolgreicheArbeit. Durch zahlreiche Aufgaben für dieunterschiedlichsten Branchen wiezum Beispiel mit den StadtwerkenHalle GmbH, der HWG, dem Lan-desmuseum für Vorgeschichte inHalle (Saale), dem Erdgas Sportparkund dem Franziskanerkloster undvielen mehr, hat Gerald Kopp bereitsVisionen entwickelt und mit Lei-denschaft, Erfahrung und Knowhowin die Wirklichkeit umgesetzt.Eine Innenausstattung von GeKo!ist immer auch das Werk des Kun-den. Denn diese Ideen und Vorstel-lungen sind es, aus denen GeKo!seine Motivation schöpft. Und dievon Gerald Kopp umgesetzt wer-

den: Farben, Formen, Funktionen.Klassisch, modern, extravagant –die Variationsmöglichkeiten sindunerschöpflich. Die Langlebigkeitvon Materialien, Konstruktion undÄsthetik sind dabei der wichtigsteGrundsatz.Wer seine „Marken“ in den Vorder-grund stellt, ordnet sich diesen un-ter, so Gerald Kopp. Er stellt Sie inden Mittelpunkt – all die Wünsche,Vorstellungen und Bedürfnisse. Des-halb wird es nie eine Lösung geben,die auch beim Nachbarn steht. DieIndividualität und eine gewisse Ex-klusivität stehen über den Marken.Richtig beraten kann man nur, wennman Fragen stellt. Viele und dierichtigen Fragen, so Gerlad Kopp.

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1

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praxiswissen

standortpolitik

Zahl des Monats

Steuereinnahmen der Gemeinden so hoch wie noch nieDie Steuereinnahmen der deutschenGemeinden waren mit 84,5 Milliar-den Euro im Jahr 2013 auf einemhistorischen Hoch. Und glaubt mander Steuerschätzung für die kom-menden Jahre, werden sie weiterstark steigen. So geht die aktuelleSchätzung der Bundesregierung voneinem jährlichen Zuwachs bis 2019zwischen 3 und 4 Prozent aus. Die Gemeinden in Sachsen-Anhalterzielten 2013 davon mit 1,409 Mil-liarden Euro circa 1,6 Prozent dieserSteuereinnahmen. Die Gemeinden inden ostdeutschen Flächenländern ins-gesamt standen für 9,5 Prozent. Derwichtigste Anteil der Gemeindesteu-ereinnahmen ist dabei die Gewerbe-steuer. Sie entspricht netto – nachAbzug der Umlage an Bund und Land– in Sachsen-Anhalt 41,5 Prozent derGesamteinnahmen. Das entspricht imWesentlichen dem Bundesdurch-schnitt. Eher schwach im Vergleichmit anderen, besonders den west-deutschen Bundesländern, sind dieEinnahmen der sachsen-anhaltischenGemeinden aus dem Anteil der Lohn-

steuer, Einkommensteuer und der Ab-geltungssteuer. Diese tragen mit zu-sammen 32,5 Prozent nur unter-durchschnittlich zu den Einnahmenbei. Entsprechend fallen dann ande-re Steuerarten stärker ins Gewicht, sozum Beispiel die Grundsteuer mit17,1 Prozent und der Umsatzsteuer-anteil mit 6,4 Prozent. Die sonstigenSteuereinnahmen – im WesentlichenHundesteuer, Vergnügungssteuer und

praxiswissen

17mitteldeutsche wirtschaft 12 14

Zweitwohnsitzsteuer – stehen für 1,3Prozent. Innerhalb des Landes beka-men die drei kreisfreien Städte Des-sau-Roßlau, Halle (Saale) und Mag-deburg 2013 zusammen 27,5 Prozentder Gemeindesteuereinnahmen desLandes. Der Rest entfiel zu 49,3 Pro-zent auf kreisangehörige Gemeindenmit mehr als 10.000 Einwohnern undzu 23,1 Prozent auf Gemeinden mitweniger Einwohnern. ■

1Jährliche Steuereinnahmen der Gemeinden in Deutsch-land und die entsprechendeSteuerschätzung der Bundes-regierung in Mrd. EuroQuelle: Statistisches Bundes-amt; eigene Berechnungen

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standortpolitik 17starthilfe und unternehmensförderung 18aus- und weiterbildung 29innovation und umwelt 33international 36recht und fair play 39

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starthilfe und unternehmensförderung

DIHK-Report erschienen

„Gute Nachfolger – Engpass im Mittelstand“ So viel wie nie und so wenig wie niezuvor – so lässt sich laut dem am 11. November erschienen DIHK-Re-port Unternehmensnachfolge 2014die aktuelle Lage bei der Unterneh-mensnachfolge beschreiben. Wäh-rend die Zahl der übernahmeinte-ressierten Existenzgründer, die denRat der IHKs suchen, auf einen er-neuten Tiefstand gesunken sei, willeine Rekordzahl von Alt-Inhabernihren Betrieb übergeben. Erstmalsübersteige damit die Zahl der Alt-In-haber die Zahl der potenziellen Be-triebsübernehmer. Besonders in derIndustrie kämen rein rechnerischfünf Alt-Inhaber auf einen mögli-chen Nachfolger. Hoher Kapital- undModernisierungsbedarf und dieschwierige Suche nach qualifiziertenÜbernehmern machen die Nachfol-gesituation in der Industrie beson-ders eng.Der DIHK-Nachfolgereport entstehtauf der Grundlage einer Befragungder Nachfolgeberater in den Indus-trie- und Handelskammern. So wi-derspiegelt er auch die Situation imIHK-Bezirk Halle-Dessau: Immermehr Unternehmer erreichen dasRuhestandsalter: Im IHK-Bezirksind es allein in diesem Jahr 587Einzelunternehmer. Auf der anderenSeite ziehen viele qualifizierte Per-sonen gerade in Zeiten des Fach-kräftemangels eine gut dotierte ab-hängige Beschäftigung der Selbst-ständigkeit vor. Dies ist am Rück-

gang an Existenzgründungen deut-lich spürbar. Seit 2010 ist die Zahlder Existenzgründer im IHK-Bezirkum 20 Prozent gesunken. 55 Pro-zent der Senior-Unternehmer fin-den daher nicht den passendenNachfolger.

Schwierigkeiten, Kauf zufinanzierenHinzu kommt ein weiteres Problem –die Finanzierung. Bundesweit hatjeder zweite ÜbernahmeinteressierteSchwierigkeiten, die Übernahme so-wie etwaige notwendige Moderni-sierungsinvestitionen zu finanzie-ren. Zwar fällt es Übernehmern imderzeit günstigen Zins- und Finan-zierungsumfeld etwas leichter als inden Jahren zuvor, Finanzierungs-probleme zu bewältigen, jedoch ver-halten sich die Geschäftsbanken ge-genüber Unternehmensnachfolgernauch in Sachsen-Anhalt eher res-triktiv. Unterstützung gibt es dem-gegenüber vor allem durch Bürg-schaften und Beteiligungen, diedurch Bürgschaftsbank und Mittel-ständische Beteiligungsgesellschaf-ten gewährt werden. Nach wie vor, so schätzt der DIHKein, verunsichert Unternehmer starkdas noch in diesem Jahr erwarteteUrteil des Bundesverfassungsgerichtszur Erbschaftsteuer. Betroffen seiendabei Übergeber wie Nachfolger: 22Prozent der Senior-Unternehmer se-

hen durch eine Belastung mit Erb-schaftsteuer die Betriebsübergabegefährdet, bei den Junior-Unterneh-mern sind es 21 Prozent.In der immer enger werdendenNachfolgesituation sieht der DIHKdie Politik in einer besonderen Ver-antwortung, den Generationswech-sel im Mittelstand nicht zusätzlichzu erschweren. Daher müsse sich dieBundesregierung an ihre Aussage imKoalitionsvertrag halten: eine mit-telstandsfreundliche Erbschaftsteu-er. Auch künftig müssen Unterneh-men ohne Substanzverlust von einerGeneration auf die nächste übertra-gen werden können. ■

praxiswissen

„NEW“ – die Unternehmermesse für MitteldeutschlandAm 16. April 2015 findet in der HALLE MESSE eine neueMesse für Entscheidungsträger aus dem Mittelstand statt:Die „NEW“ ist eine Kongressmesse für Entscheidungsträ-ger aus kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU)aus der Metropolregion Mitteldeutschland. NEW steht fürNetworking, Effizienz und Wissenstransfer. Auf der „NEW“stellen sich Unternehmen vor, die innovative Lösungen fürden Mittelstand anbieten. Die Fokusthemen der Messe2015 lauten: Digitalisierung, Personal & Fachkräfte, Ener-gieeffizienz und Nachfolge.Informationen zu einer Teilnahme an der „NEW“ erhaltenSie unter [email protected] oder unter Telefon08334 988 2744 und unter www.new2015halle.messe.ag.

Sprechtage im IHK-ServiceCenter Die IHK-Hauptgeschäftsstelle bietet im nächsten Jahr regelmäßig Fach-und Branchensprechtage im IHK-ServiceCenter an. Unternehmen könnensich durch Fach- und Branchenexperten kostenfrei beraten lassen. Umlange Wartezeiten zu vermeiden, ist eine telefonische Voranmeldungunter 0345 2126-0 anzuraten.

Sprechtage I. Quartal 201515. Januar Branchensprechtag Dienstleistungswirtschaft22. Januar Fachsprechtag Unternehmensnachfolge10. Februar Branchensprechtag Handel10. März IHK-Start-Tag für Gründer24. März Branchensprechtag Gastgewerbe

kontakt

IHK Halle-DessauGeschäftsfeld Starthilfe

und UnternehmensförderungAchim SchaarschmidtTel. 0345 2126-272

[email protected]

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WeißenfelsNaumburg

Halle (Saale)

Lutherstadt Wittenberg

Wittenberg

Anhalt-Bitterfeld

Salzland

Mansfeld-Südharz

Saalekreis

Burgenlandkreis

Lutherstadt Eisleben

Merseburg

Sangerhausen

BernburgKöthen

Leipzig

Magdeburg

Dessau-Roßlau

Bitterfeld-Wolfen

Zerbstregionalreport

regionalreport

wenn die Sängerin und Schauspie-lerin Cornelia Froboess am erstenFestspielsamstag im historischen Ei-chenkranz in Wörlitz Texte undBriefe von Müller und Weill, ErnstKrenek und Friedrich Hollaender re-zitiert. Oder wenn, im vielfältigenRahmenprogramm des Festes, dieOrangerie des Schlosses Georgiumab 22. Februar 2015 die Ausstellung„Vom Lied zum Bild“ zeigt, mit Gra-fikzyklen nach Gedichten von Wil-helm Müller wie „Winterreise“ und„Die schöne Müllerin“.Zu den Höhepunkten des 2015erJahrgangs zählen außerdem vierkonzertante Aufführungen von be-deutenden Bühnenwerken Weills wie

„Royal Palace“ und „MahagonnySongspiel“ mit der Deutschen Staats-philharmonie Rheinland-Pfalz sowie„Johnny Johnson“ mit dem MDRSinfonieorchester zur Festivaleröff-nung im Anhaltinischen TheaterDessau und der „Dreigroschenoper“mit HK Gruber und dem EnsembleModern zwei Tage danach am glei-chen Ort. Aufführungen solcher Grö-ßenordnung würden möglich durchdie Unterstützung der Kurt WeillFoundation for Music New York so-wie zahlreicher anderer Förderer undSponsoren, zu denen auch die Stadt-werke Dessau gehören, hob ThomasMarkworth, der Präsident der Kurt-Weill-Gesellschaft e.V., hervor. Dino

Dessau

Weill Fest zieht weitere KreiseUte Lemper mit Songs und Chansonsin den Theatern Dessau und Magde-burg, Katharina Thalbach mit einemKonzert in der Marienkirche Dessauund Cornelia Froboess als Artist inResidence mit vier verschiedenenProgrammen in acht Veranstaltun-gen – das sind nur einige Höhe-punkte des 23. Kurt Weill Fest vom27. Februar bis zum 15. März 2015.Unter dem Motto „Vom Lied zumSong“ wird das Fest gleich in fünfStädten Flaggen setzen, wird außerim traditionellen Festivalort Dessau-Roßlau, dem Geburtsort des großenKomponisten, auch in Wörlitz, derLutherstadt Wittenberg sowie erst-mals in Magdeburg und Halle prä-sent sein. Man habe sich erfolgreichum Kooperationen bemüht, unteranderem mit dem Theater und demMDR Landesfunkhaus in Magdeburgoder dem Kunstmuseum MoritzburgHalle, um die Kompetenz andererEinrichtungen mit einzuholen unddie Effizienz zu steigern, sagte Fest-spielintendant Prof. Michael Kauf-mann bei der Vorstellung des Pro-gramms. Da Weill als Neuerer derMusik des 20. Jahrhunderts für dieVerschmelzung von Sprache undMusik stehe, werde beim kommen-den Fest auch der ebenfalls in Des-sau geborene Dichter Wilhelm Mül-ler gewürdigt. So zum Beispiel,

kontaktKurt Weill Fest Dessau GmbHEbertallee 6306846 Dessau-RoßlauTel. 0341 14990900www.kurt-weill-fest.de

1Thomas Markworth, Präsi-dent der Kurt-Weill-Gesell-schaft e.V. (l.) und Festspiel-Intendant Prof. Michael Kaufmann präsentierten dasProgramm zum 23. Weill Fest.

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burg-Vorpommern sowie in Lünen inNordrhein-Westfalen investiert. Einganz entscheidender und wichtigerSchritt bei der Umstrukturierung istneben der Modernisierung bestehen-der Werke die Errichtung einer neu-en Produktionsstätte im Rhein-Main-Gebiet. Die Fertigstellung desNeubaus inklusive Tiefkühllager undLogistikflächen soll bis 2017 erfol-gen. Die Suche nach einem konkre-ten Standort hat bereits begonnen.Für den Neu- bzw. die Umbautensteht insgesamt ein Investitionspaketin Höhe von 400 Millionen Euro zurVerfügung. Derzeit liegt der Unter-nehmensschwerpunkt in der Beliefe-rung des Lebensmitteleinzelhandelsmit abgepackten Brot und Backwa-ren. Da die Verbraucher aber immermehr Wert auf Frische legen, gehtder Trend derzeit zu ofenfrischenBackwaren. Integrierte Backstatio-nen in den Supermärkten sind im-mer gefragter. Häufig werden dieseProdukte jedoch nicht ausschließlichselbst hergestellt, sondern man greiftauf spezielle Tiefkühlwaren zurück.Lieken reagiert auf diesen Trend undrüstet nach.Die Lieken-Gruppe ist einer vonDeutschlands führenden Backspe-zialisten. Seit Mitte vergangenenJahres gehört Lieken zum tsche-chischen Agrofert-Konzern, dessenEigentümer auch SKW Piesteritz ausWittenberg unter sich vereint.

Mit Paukenschlag voranNach fast genau zehn Jahren wurdeAnfang November eine weitere Pro-duktionsanlage der Hi-Bis GmbHfeierlich in Betrieb genommen. Hi-Bis GmbH ist das erste japanische

regionalreport

Unternehmen, das sich in Sachsen-Anhalt ansiedelte und ein Joint Ven-ture zwischen den Firmen HonshuChemical Industry, Mitsui & Co. so-wie Bayer MaterialScience ist.Aufgrund der großen Nachfragenach Bisphenol-Trimethylcyclohe-xan (BP-TMC) hatten sich die betei-ligten Unternehmen zu einer Erwei-terung entschlossen. Mit einer In-vestition in Höhe von 48 MillionenEuro wurden 17 Arbeitsplätze undzwei Ausbildungsplätze geschaffen.Die Kapazität des Betriebes wird soauf jährlich 10.000 Tonnen verdop-pelt. In der neuen Anlage wird wei-terhin BP-TMC hergestellt. Das wei-ße, pulverförmige, organisches Zwi-schenprodukt dient Bayer zur Pro-duktion eines Spezialkunststoffs mithoher Wärmeformbeständigkeit. Eswird somit für thermisch hoch be-lastete und optisch anspruchsvolleTeile in der Automobilbeleuchtung,Lichttechnik und Elektronikindustrieverwendet. Zur Inbetriebnahme derNeuanlage kam auch Dr. Reiner Ha-seloff, Ministerpräsident des LandesSachsen-Anhalt: Die Beteiligungzweier japanischer Firmen unter-streiche die herausragende Bedeu-tung ausländischer Investitionen fürdie Wirtschaft des Landes. Der japa-nische Botschafter in Deutschland,S.E. Takeshi Nakane, gehörte auchzu den hochrangigen Gästen desFestaktes. Nach alter Tradition wur-de mit dem Aufschlagen von Sake-Fässern die neue Anlage ihrer Be-stimmung übergeben. Kenji Shirai,Geschäftsführer der Hi-Bis GmbH,sagte: „Ich bin sehr stolz, dass wirmit der Erweiterung der Anlage dieerfolgreiche Entwicklung unseresUnternehmens fortsetzen werden.“Die erneute Investition mache aberauch deutlich, dass Bitterfeld imLand Sachsen-Anhalt ein attrakti-ver Industriestandort sei. ■

1Nach alter Tradition wurde

mit dem Aufschlagen vonSake-Fässern die neue

Hi-Bis-Anlage ihrer Bestimmung übergeben.

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kontaktHi-Bis GmbH

OT GreppinSalegaster Chaussee 1

06803 Bitterfeld-WolfenTel. 03493 75580

Lieken Brot- und Backwaren GmbH

Heinrich-Hertz-Straße 1306796 Brehna

Tel. 034954 690www.lieken.de

Höll, seit Anfang Oktober neuerkaufmännischer Geschäftsführer derStadtwerke, sieht es als Aufgabe deskommunalen Unternehmens, diekulturellen Schwerpunkte der Stadtzu unterstützen. „Die Region hat ei-nige bekannte Dessauer vorzuwei-sen, und Kurt Weill ist sicherlich ei-ner der berühmtesten“, sagt Höll, derab Januar gemeinsam mit ThomasZänger die Stadtwerke führen wird.Das Engagement für die „Dreigro-schenoper“ – ein Herzstück in WeillsSchaffen, in Dessau aufwendig undanspruchsvoll inszeniert – sei des-halb wichtig, weil sie, wie andereHighlights auch, eine große natio-nale und internationale Außenwir-kung habe. So würde das Weill Festzum positiven Botschafter der StadtDessau-Roßlau und des LandesSachsen-Anhalt.

Marlene Köhler ■

Anhalt-Bitterfeld

Frische InvestitionBei der Großbäckerei Lieken kommtes in den nächsten drei Jahren zuzahlreichen Umstrukturierungen.Auch das Toast- und Sandwich-Werk am Standort in Brehna profi-tiert davon. Für einen insgesamtzweistelligen Millionenbetrag sollenhier das Lager erweitert und neueProduktionsanlagen angeschafftwerden, teilte das Unternehmen mit.Das dafür benötigte Grundstück undGebäude wurde von der Lieken AGbereits in diesem Jahr erworben. Bis-her arbeiten bei Lieken in Brehnaetwa 150 Mitarbeiter. Neben demWerk in Brehna wird auch in dieStandorte Lüdersdorf in Mecklen-

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regionalreport

1993 hatte sich das Unternehmen,das in Süddeutschland beheimatetist und in der vierten Generation ge-führt wird, für Standorte in Leipzigund Leuna entschieden. In Leuna istBecker als einziger Anbieter vonhochmodernen Hebebühnen derPlatzhirsch. „Die Entscheidung, da-mals nach Leuna zu gehen, wargoldrichtig“, urteilt der Niederlas-sungsleiter. Die Unternehmen derchemischen Industrie nutzen die Ge-räte für die Instandhaltungsmaßnah-men an den Rohrbrücken, aber auchfür Handwerker ist die zeiteinspa-rende Technik längst unverzichtbar.Stabile Partner seien insbesonderedie Linde AG, die Coca Cola Erfri-schungsgetränke AG, der LeunaerStandortbetreiber InfraLeuna GmbH,aber auch die BASF und die Müll-verbrennungsanlage MVV UmweltO&M in Leuna. Auch bei den Ein-wohnern in der Region sind die He-bebühnen gefragt, gilt es etwas amEinfamilienhaus zu werkeln oder malein Baum zu fällen. Kießlings Teamhilft dann mit dem Einsatz vor Ort.

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1Der Leunaer Niederlassungs-leiter Sven Kießling geht mitVorliebe in die Luft.2Ein Teil der Flotte am LeunaerStandort.

kontaktPaul Becker GmbHAm Haupttor, Bau 461506237 LeunaTel. 03461 433073www.becker.eu

Saalekreis

Mit Vorliebe in die LuftgehenWenn die halleschen Polizeikom-missare Schmücke und Schneideraus dem „Polizeiruf 110“ im richti-gen Licht über den Fernseher flim-merten, hin und wieder auch malein Regen über sie herein prasselteoder Aufnahmen von den beidenHerren aus großer Höhe gefilmt wur-den, dann hatte ein Unternehmenaus Leuna seine Finger im Spiel. Nein, besser: Die Paul Becker GmbHwar mit ihren Arbeitsbühnen vorOrt. Denn immer wenn es eng wirdund der Aufbau starrer Gerüste zuaufwändig und teuer wären, rollendie orangefarbenen Fahrzeuge an.„Auf Baustellen und in der Land-wirtschaft, in Tiefgaragen oder Park-häusern – auf engstem Raum bietetunsere Technik beste Voraussetzun-gen. Sie ermöglicht eine unerreich-te Flexibilität und Funktionalität inallen Bereichen. Ob Teleskoplader,Kran, Stapler, Arbeitsbühne, oderSeilwinde – unsere Allrounder kön-nen alles“, erklärt Sven Kießling,Niederlassungsleiter der Firma inLeuna. Beispiele hat er dafür natürlich so-fort auf Lager: So wird die schwereTechnik gemietet, um Abgasmes-sungen an Industrieschornsteinenoder Reparaturen an Funktürmendurchzuführen. An großen Gebäu-den sind Fensterputzer an der Au-ßenfassade unterwegs, Baurbeitersind auf dem kürzesten Weg zu einerKirchturmspitze oder unterwegs aufdas Dach der Burg Querfurt. Sie fah-ren vor, um Autobahnbrücken aufihre Stabilität zu testen und stellendas verrückte Haus im EinkaufsparkNova eventis auf den Kopf.

Die Niederlassung verfügt heute über100 Arbeitsbühnen, darunter befin-den sich in der Flotte seit vier Jahren17 Teleskopstapler. Mit ihren Ar-beitsbühnen gelangen sie zwischensechs bis 72 Meter in die Höhe. ProJahr werden damit über 1.000 Ein-sätze gefahren. Jedes Jahr investiertdie Paul Becker GmbH, die insge-samt acht Niederlassungen besitzt,in neue Mietmaschinen. So wurdeallein in den vergangenen zwei Jah-ren mit 23 neuen Maschinen in denFuhrpark Leuna investiert. Damit dasUnternehmen auch weiterhin unterden Top 20 Arbeitsbühnenvermie-tern in Deutschland rangiert, wer-den an die Mitarbeiter – in Leunasind es um Sven Kießling sieben,höchste Anforderungen gestellt.„Ständige Qualifizierung und Wei-terbildung des Teams, kundenorien-tierte Lösungen sowie eine qualitativhochwertige Übergabe und Einwei-sung auf unsere Maschinen sind dasA und O“, bilanziert der 39-Jährige.

Petra Wozny ■

Halle

Für guten Geschmackund gegen MüllAm Anfang stand der Frust: Als derleidenschaftliche Müsli-Fan MarioGursky in der Packung mit seinerfavorisierten Sorte gerade einmalhandgezählte zwölf der von ihm be-sonders heißgeliebten Schoko-Chipsentdeckte, sann er auf Abhilfe: EineMöglichkeit, das eigene Müsli ganzindividuell zusammenzustellen. „Klargibt es bereits entsprechende Anbie-ter im Internet, aber eine Bestellungdort ist ja mit Wartezeit und auch mitVersandkosten verbunden“, sagt der30-Jährige, der in Halle in der Nähe

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regionalreport

Marketing für MittelständlerStrategisches Marketing für kleineund mittelständische Unternehmenbietet die im Mai dieses Jahres ge-gründete Now Media Network UGan. Der 30-jährige Journalist KevenNau und der 29-jährige Multime-dia-Designer Marcus Hamel wollenUnternehmen bei der Realisierungihrer Ideen helfen. Das könnenHändler sein oder Produktionsfir-men, Handwerker oder Telekommu-nikationsanbieter und andere mehr.„Um sein Produkt an den Käufer zubringen oder eine gute Idee bekanntzu machen braucht es Werbung“,sagt Keven Nau. Gerade junge Leu-te würden sich auf der Suche nachProdukten und Unternehmen vor al-lem im Internet umsehen, sagt Nau,und hier kommt sein junges Unter-nehmen ins Spiel: „Wenn die Nutzerim Netz auf ein cooles Design sto-ßen, bleiben sie dran“. Das Gesichteiner Website, von Visitenkarten,Flyern und anderen Aushängeschil-dern einer Firma ist enorm wichtigfür die Vermarktung, wissen Nauund Hamel aus eigener Erfahrung.Gerade kleinere Unternehmen hättenProbleme bei der Umsetzung ihrerguten Ideen, gäben zum Beispiel dieGestaltung von Internetseiten beider Firma X und von Visitenkartenund anderen Druckartikeln bei derFirma Y in Auftrag, so dass es kei-nen Wiedererkennungseffekt gibt.„Bei Now Media Network bekom-men die Auftraggeber alles aus einerHand. Der Kunde liefert die Idee, dasProjekt, wir erstellen das Konzeptund realisieren es auch“, sagt Ge-schäftsführer Keven Nau. In diesemlangfristigen Prozess, in dem man inständigem Gespräch mit dem Kun-den ist, ergänzen sich Nau und Ha-

bensmittel-Sortiment mit Gängigemwie Nudeln, Mehl, Zucker, Butter,Eiern, Honig und Marmelade hin-zugekommen – „wie in einem klei-nen Tante-Emma-Laden“. Und hand-werklich erzeugte Wurstwaren auseiner traditionellen Dorffleischereibei Magdeburg, mit denen er auchsein Imbissangebot bestückt, sind inMario Gurskys Laden ebenfalls zuerhalten. „Last but not least habeich trendige Szenegetränke wie‚Club-Mate‘, ‚Fritz-Limo‘ oder ‚Vita-Cola‘ mit in mein Sortiment aufge-nommen, da ich ja auch viele Schü-ler und Studenten zu meinen Kun-den zähle.“ Das Anatomische Insti-tut der Martin-Luther-Universitätbefindet sich direkt vor, die IGS (In-tegrierte Gesamtschule) direkt hinterseinem Laden. „Der geisteswissen-schaftliche Campus der Uni liegtebenfalls nicht weit entfernt; undim Zuge des Umbaus der Steintor-Kreuzung und der Eröffnung derneuen Jugendherberge dürfte dashiesige Viertel in den kommendenJahren weiter an Attraktivität hin-zugewinnen“, sieht Gursky seine Ge-schäftsaussichten positiv.

Andreas Löffler ■

des Steintors einen Backshop be-treibt. Also etablierte er vor Ort inseinem Laden eine „Müsli-Misch-Station“, an der Kunden sozusagen„in Echtzeit“ aus etwa einhundertKomponenten ihr ganz persönlichesMüsli kreieren können.Positiver Nebeneffekt: Es fällt prak-tisch kein Verpackungsmüll an –höchstens eine kleine Papiertüte.„Viele Kunden bringen allerdingsauch gleich ihre eigenen Behältnissemit oder leihen sich gegen einenkleinen Pfand eine Dose zum Trans-port von mir aus“, so Gursky. „Unddas Ganze lädt natürlich auch zumgeschmacklichen Experimentierenund Ausprobieren ein. Ich selbst bei-spielsweise kombiniere aktuell Voll-korn-Hirse, Honig-Perls und Schoko-Crunchies mit verschiedenen, auchexotischen Trockenfrüchten wie Ber-beritzen oder Schisandra-, Aronia-sowie Maulbeeren.“ Die Preisberech-nung erfolgt nach Gewicht gemäßder Einteilung der Zutaten in siebenverschiedene Preisgruppen. „Überden Daumen gepeilt kosten 350Gramm individuell ,maßgeschnei-dertes’ Müsli bei uns die Hälfte mehrals die vergleichbare Packungsgrößeeines Markenanbieters.“Die von Gursky Ende der diesjähri-gen Sommerferien geschaffene„Müsli-Misch-Station“ ist der jüngs-te Schritt bei der stetigen Weiter-entwicklung seines im Februar 2011eröffneten Backshops. „Angefangenhabe ich mit drei kleinen Regalen,einer Kühlvitrine und einer bei Ebayfür unfassbare 2,50 Euro ersteigertenVerkaufstheke, die ich allerdings ausDortmund heranzutransportierenhatte“, erinnert sich der gelernte Ein-zelhandelskaufmann, der von An-fang an auf Individualität und Re-gionalität setzte. „Meine Backwarenbeziehe ich nach wie vor praktischausnahmslos von den Privatbäcke-reien Friedrich in Halle sowie Bau-meyer in Kanena.“ Später und aufKundenwunsch sei ein kleines Le-

1Aus über 100 Zutaten, die preislich in sieben Kategorien eingeteilt werden, können sich

Kunden ihr ganz individuelles Müsli zusammenstellen.

2Mario Gursky etablierte eine

Müsli-Misch-Station in seinem Laden.

3Geschäftsführer Keven

Nau (l.) und Multimedia-Designer Marcus Hamel wollen zukünftig Unter-nehmen beim Marketing

unterstützen. 1

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kontaktDein Backshop Mario Gursky

Große Steinstraße 3306108 Halle

www.facebook.com/DeinBackshop/info

Now Media Network UGKleine Ulrichstraße 37

06108 Halle (Saale)Tel. 0345 95990940

www.now-media-network.de

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regionalreport

abgesprochen und koordiniert durch-geführt werden. So beispielsweise diejährlich stattfindende zentrale Be-rufsorientierungsmesse, die Lehrer-weiterbildung und der MarktplatzBerufe; um nur einige zu nennen. Als Arbeitskreis „Wir für Mansfeld-Südharz“ haben sich die Beteiligtendann Anfang des Jahres 2014 darü-ber verständigt, eine gemeinsameUnternehmens- und Netzwerkver-anstaltung durchführen zu wollen,die insbesondere auf die Erwartungder Unternehmen an die Politik undinstitutionellen Einrichtungen ein-gehen soll.Vor diesem Hintergrund wurden Un-ternehmerinnen und Unternehmerdes Landkreises um ihre Meinungzu Themen wie „Personalbeschaf-fung, -bindung und -entwicklung“,„Übergang Schule-Beruf“ oder „Er-wartungen an die Politik“ gebeten.Auf Grundlage dieser Befragungwurde diese Unternehmerveranstal-tung vorbereitet. Die thematischeEinstimmung „Von global zu lokal“erfolgte mit einem von Danilo Wei-ser (Radio SAW) moderierten Im-pulsgespräch, bei dem die Wirt-schaftsexperten Dr. Wolfram Wallrafund Dr. Gunthard Bratzke die wirt-schaftliche Situation im Allgemei-nen und im Landkreis im Besonde-ren erörterten. Frei nach dem Motto„Mittendrin statt nur dabei“ nutztendie Gäste die Möglichkeit, sich anvier Thementischen „ÜbergangSchule – Beruf“, „Qualifizierungs-bedarf in den Unternehmen – plusFördermöglichkeiten“, „Personalbin-dung“ und „Gesundheitsmanage-ment“ aktiv zu beteiligen, Erfahrun-gen auszutauschen und umfassendzu diskutieren. Abschließend erfolg-te eine gemeinsame Auswertung undDokumentation der Veranstaltungs-inhalte. ■

Die Chance zum neuen Job Nicht oft sind Susann Gorisch, OlafKohring und Franziska Kaiser in ih-ren Diensträumen der Kreisverwal-tung in der Lindenallee in Luther-stadt Eisleben anzutreffen. Die dreiFamilienintegrationscoaches ver-bringen einen guten Teil ihrer Ar-beitszeit damit, mit Unternehmernim Landkreis zu sprechen, um Prak-tikumsplätze für junge Arbeitslosezu organisieren. Unterstützt werdensie dabei von einem Jobcoach. Ähn-lich zeitaufwendig ist die Arbeit mitden von dem Trio betreuten jungenArbeitslosen. Diese sollen über Prak-tika in Unternehmen fit für den Ar-beitsmarkt gemacht werden. Im Landkreis betreuen die Familien-integrationscoaches 163 Bedarfsge-meinschaften. Seit es das Landes-programm „Familien stärken – Per-spektiven eröffnen“ gibt, konntensie 32 junge Menschen in geförder-te berufliche Erprobungen vermit-teln. Die Erprobungsphase soll eineVorbereitung auf eine feste dauer-hafte Anstellung sein. Ein erfolg-

mel ideal. Da ist der freie Journalist,der schon für Zeitungen und Zeit-schriften wie „Bild“ oder „Stern“, fürRadio- und Fernsehsender gearbeitethat und das in Halle relativ neueOnline-Magazin „Stadtleben.de“ be-treut. Täglich muss er in diese „Mi-schung aus Stadtguide, Nachrich-ten- und Veranstaltungsportal“ dieneuesten Geschehnisse einstellen,immer auf dem Laufenden sein, wasin Halle und Umgebung passiert. Da-bei kann er auf ein großes multime-diales Netzwerk von Firmen zurück-greifen, durch seine Erfahrung inPR- und Öffentlichkeitsarbeit – un-ter anderem für MIT, die CDU-Mit-telstands- und Wirtschaftsvereini-gung für Halle und den Saalekreis –kann er für Kunden vielfältige Kon-takte herstellen. Beispielsweise zuRadiosendern, für die er schon Hör-funkspots produziert hat. Der Me-dien-Designer Marcus Hamel, dersich nach Abschluss seines Studi-ums an der Kunsthochschule BurgGiebichenstein selbstständig machte,hat schon für große Unternehmengearbeitet, unter anderem für einenVerlag aus Berlin Projekte realisiert.Daten-Visualisierung durch Infogra-fiken bis hin zur Gestaltung vonApps ist sein Geschäft. Für eine Kö-thener Firma wurde eine Videochro-nik produziert, die die 25-jährigeGeschichte der Firma per Animationerzählt. Auch für Bildungsträgeroder Firmenveranstaltungen wurdenschon solche Video-Produktionenhergestellt. Sie berühren die Zu-schauer und bleiben dadurch ganzanders in Erinnerung, sagen Mar-cus Hamel und Keven Nau. Zurzeiterarbeitet Now Media Network dasKonzept einer neuen Website füreine Energie-Agentur in Leipzig.

Marlene Köhler ■

Mansfeld-Südharz

Fokus MittelstandMehr als 40 Vertreter aus Wirtschaftund Politik nahmen Anfang Oktoberan der Auftaktveranstaltung „FokusMittelstand – Gemeinsam für Mans-feld-Südharz“ im BergbaumuseumRöhrigschacht teil. Bereits 2011 ha-ben sich Vertreter von Unternehmen,Institutionen und Verwaltung desLandkreises Mansfeld-Südharz ver-ständigt, zukünftig gemeinsam Stra-tegien für die Fachkräftesicherungunserer Region zu entwickeln sowieAktivitäten abzustimmen und zubündeln. Im Ergebnis dieser Zusam-menarbeit konnten bisher eine Reihevon Veranstaltungen und Aktionen

Gesucht: „Besondere innovative Leistungen im Handwerk und Gewerbe“ Unternehmen aus dem gesamten Landkreis Mansfeld-Süd-harz sind aufgerufen, sich für den seit 1997 gemeinsamvom FDP-Kreisverband, der Kreishandwerkerschaft undder Industrie- und Handelskammer ausgelobten Preis für„Besondere innovative Leistungen im Handwerk und Ge-werbe“ zu bewerben. Neben technisch-innovativen Leis-tungen seien auch besondere Aktivitäten gefragt, die zurSchaffung und Sicherung von Arbeits- und Ausbildungs-plätzen führen. Die Preisverleihung findet Ende Februar2015 statt. Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember 2014.Bewerbungen an die IHK-Geschäftsstelle Sangerhausen,Ewald-Gnau-Straße 1b, 06526 Sangerhausen.

kontakt

IHK Halle-DessauGeschäftsstelle SangerhausenFrank LehmannEwald-Gnau-Straße 1b06526 SangerhausenTel. 03464 [email protected]

1Teilnehmer der Auftakt-veranstaltung „Fokus Mittel-stand – Gemeinsam für Mansfeld-Südharz“ beteiligten sich intensiv an den Thementischen.

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den Abend bei meiner Familie“, sagtder Jüngere. „Und ich werde auch inmeinem Alter noch gebraucht“, un-terstreicht Mischke. Die Joboffensi-ve war das Beste, was ihnen passie-ren konnte, meinen sie.Andy Haugk, Bürgermeister derStadt, erklärt, was hinter diesem ein-zigartigen Projekt steckt. „Die künf-tige Entwicklung unserer Kommunesteht auf dem Spiel, wenn die Men-schen im Revier keine Arbeit haben.Sie ziehen der Ausbildung und Ar-beit hinterher und gehen uns für im-mer verloren. Städtebauliche Kon-zepte kommen nur zum Tragen,wenn gesunde Unternehmen unse-ren Bürgern eine Zukunft in ihremArbeitsleben bieten.“ Diese Argu-mente funkten unter anderem beiLars Knopke, stellvertretender Ge-schäftsführer des Schönburger Si-cherheitsunternehmens City Schutz.„Wir brauchen allesamt Mitarbeiter,wissen aber häufig zu wenig vonei-nander. Also schlug ich vor: Lasstuns miteinander reden, konkret undehrlich.“ Während die Stadt dengrößten Saal der Kommune im Bür-gerhaus stellte als auch die Werbungübernahm, kamen der City Schutz,der Logistiker DHL und die GALA-MIBRAG nicht mit leeren Händen.Insgesamt hatten die drei namhaftenUnternehmen 70 freie Ausbildungs-stellen in rund 20 Berufen und weitüber 80 Arbeitsplätze im Gepäck.Jede der Firmen stellte sich vor, auf-merksame Zuhörer waren den Red-nern sicher. „Ich fand es toll, dass dumit den Fachleuten von Mensch zuMensch reden konntest. Da wussteich gleich, woran ich war. Eine Be-werbung wirfst du in den Briefkas-ten und dann musst du endlos war-ten“, erinnert sich Jens Kurzhals.„Nicht wenige kamen gleich mit di-cken Mappen. Wir wollen und wirkönnen – diese Einstellung war beiden meisten Bewerbern zu spüren“,ergänzt GALA-MIBRAG-Service Ge-schäftsführer Reinhard Stenger. Erzieht Bilanz: „Von 22 Bewerbern aufzehn Arbeitsstellen haben wir sechsfest eingestellt. Ein Superergebnis.“

Auf die 50 Stellen beim City-Schutzkamen 36 Bewerbungen. In Arbeitseien zwei Personen gekommen.„Auch das ist für uns eine gute Sa-che“, lobt Knopke das Ergebnis. Bür-germeister Andy Haugk weiß, dasses eine Neuauflage der Joboffensivegeben wird. „Hohenmölsen ist damitüberregional wahrgenommen wor-den. Es gibt bereits Anfragen vonUnternehmen, die vor dem Start derersten Auflage eher skeptisch wa-ren. Wir konnten damit punkten,dass die Joboffensive keine 08/15-Messe ist.“ Das Konzept für dienächste Offensive steht. Es soll eineDaueraktion werden, planen Knopkeund Stenger. Anfragen gibt es be-reits aus Teuchern, Lützen, Weißen-fels und Merseburg. Die beste Wer-bung dafür, wie Topf und Deckel zu-sammenkommen, machen indes sol-che Männer wie Jens Kurzhals undManfred Mischke: „Die Arbeit ist inunserer Heimat in einem angesagtenUnternehmen und das Geld stimmt.Passt“, fasst Mischke zusammen,worauf die Joboffensive zielt.

Petra Wozny ■

Zeitgewinn über indivi-duelles FirmenportalEinst vor die Wahl gestellt, arbeitsloszu werden oder etwas zu riskieren,entschied sich Jens Wanner für letz-tere Variante, und der Erfolg gibt ihmRecht. Der Computerspezialist hat1997 das Unternehmen DatensystemeGmbH gegründet und feilt seit demdaran, Betriebsprozesse anderer Un-ternehmen zu vereinfachen, indivi-duelle Anpassungen zu programmie-ren, Sonderlösungen zu entwickelnund zu perfektionieren. Zwischen-zeitlich hat er nicht nur Händler undUnternehmen mit seiner Dienstleis-tung begeistert, sondern auch ein ta-lentiertes Team hinter sich. Begonnenhat der heute 53-Jährige in einemZimmer seines Einfamilienhauses.Seit einigen Jahren liegt der Firmen-sitz nur wenige hundert Meter von

regionalreport

1Sorgen sich um Arbeit in derRegion: Bürgermeister AndyHaugk und die UnternehmerLars Knopke sowie Reinhard

Stenger (v.l.).2

Sind wieder in Arbeit: die Hohenmölsener Jens Kurzhals

und Manfred Mische (v. l.).

versprechender Weg, denn bereits19 Teilnehmer des Landespro-gramms konnten mit Hilfe der Fa-milienintegrationscoaches direkt aufden ersten Arbeitsmarkt oder in eineAusbildung vermittelt werden. Während einerseits junge Menschenin Arbeit gebracht werden, liegt derAnreiz für die Unternehmen nichtnur in der zeitweiligen finanziellenFörderung des neuen Mitarbeiters.Während der bis zu elfmonatigenberuflichen Erprobung können die-se ihren potentiellen Mitarbeiterkennenlernen und auf Herz und Nie-ren prüfen. Während der gesamtenErprobungsphase begleiten dieCoaches sowohl den Praktikantenwie auch das Unternehmen und ste-hen bei Problemen mit Rat und Tatzur Seite. In dieser persönlichen Be-treuung liegt aus Sicht der Beteilig-ten der Schlüssel zum Erfolg. DerLandkreis Mansfeld-Südharz führtseit dem 1. September 2012 das Lan-desprogramm „Familien stärken –Perspektiven eröffnen“ durch, wel-ches aus Mitteln des EuropäischenSozialfonds gefördert wird. DieLaufzeit des Landesprogramms istbis zum 30. Juni 2015 begrenzt. ■

Burgenlandkreis

Großer Ansturm auf ArbeitsplätzeJens Kurzhals und Manfred Mischke,die sich bis vor wenigen Monatennicht kannten, eint eine ganze Men-ge. Beide sind in der Kleinstadt Ho-henmölsen zu Hause, beide warenlänger als ein Jahr arbeitslos, beidesuchten einen Job. Aus der Regionwollten der 35-Jährige und der 58-Jährige nicht weg. Jetzt sind diezwei Kollegen und arbeiten bei derGALA-MIBRAG-Service GmbH, ha-ben hier einen festen Arbeitsvertragals Baumaschinenführer. „Ich bin je-

kontaktFrau Franziska Kaiser

(Region Hettstedt)03464 5353432

[email protected]

Herr Olaf Kohring(Region Eisleben)03464 5353433

[email protected]

Frau Susann Gorisch(Region Sangerhausen)

03464 5353431sgorisch@

mansfeldsuedharz.de

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der A9 entfernt in Weickelsdorf. ZumTeam, in das neben Ehefrau Janaauch Tochter Isabell integriert sind,gehören insgesamt 19 Mitarbeiter,davon neun Auszubildende.Die Gedanken von Jens Wanner be-wegen sich mit Überschallgeschwin-digkeit, wenn er über sein Unterneh-men spricht. „Seit 17 Jahren sind wirPartner der Software Company Amicund vertreiben das ERP SystemA.eins. In den letzten drei Jahren ha-ben wir auf der Basis von Intrexx un-ser eigenes iWUNDS Firmenportalentwickelt. Insbesondere der Funkti-onsumfang von Intrexx, einer Ent-wicklungsumgebung von United Pla-net, ist enorm, schildert der Ge-schäftsführer und erklärt was dahin-ter steckt. „Wir haben Apps entwi-ckelt, die Unternehmensabläufe ver-einfachen und dadurch Zeit sparen“.Das Geniale daran: „Man brauchtnichts anderes mehr, da es sich umplattformübergreifende Lösungenhandelt, die sowohl vom PC und Lap-top als auch vom Smartphone oderTablet aufgerufen werden können“,versichert der Geschäftsführer.Von der Warenwirtschaft über einArchivsystem oder einem CRM Mo-dul bis zum Zeitmanagement ist al-les möglich, was ein Unternehmenbenötigt. Beispielsweise kann derGeschäftsführer sich von jedem Ortder Welt über die App „Zeiterfas-sung“ über die Arbeitszeiten derMitarbeiter informieren.

Für den Beruf hinterdie Kulissen blickenStinkt es in einer Müllverbren-nungsanlage? Und überhaupt: Wasist Plotten? Und wie bekommt manBrillengläser in ein Gestell? Wielenkt man einen Abraumbagger undwarum tragen Bankangestellte Kos-tüm oder Anzug? Jugendliche be-wegen vor der Berufswahl ganz vie-le, manchmal schier unmöglich er-scheinende Fragen. 138 Mädchenund Jungen der Weißenfelser Beu-ditzschule haben sich den Weg inUnternehmen der Region gemacht,um darauf Antworten zu finden.Schnuppern war dabei ausdrücklicherwünscht, denn der Berufsfin-dungstag, der seit acht Jahren imRahmen des IHK-Projektes Schule-Wirtschaft organisiert wird, soll Lustauf eine Ausbildung und Arbeit inder Region machen. „Wir wollen ori-entieren, anschubsen und mit Hilfeder Firmen aufzeigen, was unmittel-bar vor der Haustür der Jugendli-chen möglich ist“, erklärt TobiasVoigt, Referent der IHK-Geschäfts-stelle Weißenfels. Die langjährige Zu-sammenarbeit mit der Beuditzschulesei einmalig im Kammerbezirk. Undsie trage bereits Früchte: „UnsereAuswertung zeigt, dass sich seit 2010von den Abgängern der zehntenKlasse zwischen 25 bis 45 Prozentder Schüler in einem der Betriebebeworben haben, die in unseremPool sind“, bilanziert Voigt. Beson-ders begehrt seien dabei Schüco, aberauch Chefs culinar in Zorbau.Mit knapp zehn Unternehmen seidas Projekt einmal an den Start ge-gangen. Mittlerweile seien fast 40im Pool. In diesem Jahr beteiligtensich 24 an dem Schnuppertag. DieBeuditzschule baut ganz besondersauf Firmen aus dem GewerbegebietZorbau. So konnte diesmal die SitaAbfallverwertungs GmbH gewonnenwerden. „Wir möchten den Jugend-lichen zeigen, was bei uns passiertund Neugier auf einen Beruf als Kes-selwärter wecken“, sagt Geschäfts-führer Klaus Libuda. Hier werde dieJugend gebraucht, lässt er durchbli-

Das Intrexx Share – das Social Me-dia für Unternehmen – ermöglichteine reibungslose Kommunikationinnerhalb eines Unternehmens unddas auch ganz ohne Internet. „Zeitspart auch der separierte Postein-gang", erklärt Jana Wanner. Keinlästiges Abstempeln und Sortierender Briefe oder Erfassen der Mails –die App erfasst sauber den gesamtenPosteingang. Die Liste lässt sich fort-setzen: die App für die Bestellerfas-sung, die Rechnungsverwaltung, dasCallcenter, die Inventur, die Rück-rufliste, die Anbindung an den Au-ßendienst oder der Menüservice.„Wir können die Applikationen ein-zeln oder auch komplett installieren– der Effekt ist immer gleich: demUser bleibt mehr Spielraum für dasWesentliche“, meint Jens Wanner.Die firmeninterne Kommunikationwerde präziser und schneller, dieAnwendung spare Kosten. Alleskomme aus einer Hand. Etliche Kun-den aus weiten Teilen Deutschlandshätten den Nutzen bereits für sichentdeckt und loben die Effektivitätals auch den Zeitgewinn.Das Computerunternehmen, das sichneben der Softwareentwicklungebenso gut auf die kreative Erstel-lung von Websites versteht, will sichin Mitteldeutschland bekannter ma-chen. Jens Wanner denkt an Semi-nare und die Kooperation mit Ju-gendlichen.

Petra Wozny ■

regionalreport

1Isabell Wanner vor der bunten Fassade des Unter-nehmens, die Markenzeichenfür WUNDS geworden ist.2Wie bekommt man einen ohnehin schon großen Basketballspieler noch größer? Mathias Kuch von der Simon-Werbung Weißen-fels erklärt es den Beuditz-schülern. 3Jana und Jens Wanner demonstrieren die Viel-seitigkeit des IWUNDS Firmenportals.

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kontaktWUNDS Datensysteme GmbHMeineweher Straße 106721 Osterfeld/OT WeickelsdorfTel. 034422 21752www.wunds.net

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Entstanden seien Fotos und eine Do-kumentation. Die IG wolle den Im-mobilienbesitzern und Bürgern denSpiegel vorhalten. Eine gute Zusam-menarbeit pflege die Stadt mit derStadtverwaltung. Die Verwaltungmüsse mehr kontrollieren und ihreMöglichkeiten konsequenter aus-schöpfen, dafür plädiert die Interes-sengemeinschaft. Manches koste ein-fach Zeit. So steht das Kino „Gloria“,direkt an der Saale und zentral gele-gen, seit Jahren leer. Ein neuer Be-sitzer findet sich nicht. Und dasnächste Problem kündigt sich an:Der Bahnhof der Stadt soll verkauftwerden. Die Verwaltung regte des-halb an, mit Unternehmern der Re-gion vor Ort einen Termin zu machen– möglicherweise ergeben sich aussolch einer Sicht dann ganz neueIdeen der Vermarktung. Für Elke Simon-Kuch, Vizepräsiden-tin der IHK kann Engagement fürWeißenfels nie genug sein. Vor zwölfJahren gründete sich der VereinStadtmarketing, dem sie vorsteht.„Fühlen sich Mitarbeiter in der Stadtwohl, kann das nur die Arbeit imUnternehmen beflügeln“, meint sie.Zum Wohlbefinden habe das Stadt-marketing schon eine Menge beige-tragen. So wurden unter der Regiedes Vereins und mittels Spenden inder Stadt über 20 Blumenampelnaufgehängt, die Verkehrskreisel be-grünt und mit Kunstwerken verse-hen und die Ortseingangsschilder at-traktiver gestaltet sowie mit einerSitzbank ausgestattet. ZahlreicheFlyer, so zu Parkmöglichkeiten inWeißenfels und den Radwegen, sei-en herausgegeben worden. 41 Un-ternehmen sind im Stadtmarketingvertreten. Als neue Ideen werden ge-genwärtig ein Nachtshopping fürFrauen und die Forcierung der The-men Saale, Wein und Schuhe for-ciert. Besonderes Augenmerk legendie Unternehmer auch auf das Zu-sammengehen der Innenstadt mitden durch die Gebietsreform hinzu-gekommenen Ortsteile. Elke Simon-Kuch und Christine Ehret machenweiter für Weißenfels den Daumenhoch.

Petra Wozny ■

regionalreport

cken, denn es werde nach Bedarfausgebildet. Zu den 55 Mitarbeiternsoll im kommenden Jahr ein Auszu-bildender kommen. Die Jugendli-chen, die bislang im Unternehmenausgebildet wurden, seien alle über-nommen worden. „Es sind interes-sante Jobs bei uns“, erklärt Be-triebsleiter Frank Weigel einer Grup-pe von Beuditzschülern. „Wir habenmit Technik ebenso zu tun wie mitder Umwelt und den Kunden. Es istein stabiler Job – und das Geldstimmt auch.“ Mit Interesse sehensich die Mädchen und Jungen imLeitstand um und erfahren, dass beider Sita täglich bis zu 80 Lkw ihreLadung abgeben. Rund 300.000Tonnen Abfall mache das im Jahr.„Das habe ich alles vorher nicht ge-wusst. Wirklich interessant“, sagtder 16-jährige Florian Schmidt, dernach dem Realschulabschluss Lage-rist werden will.Wie bringt man einen ohnehin schongroßen Basketballspieler fotografischnoch größer auf Pappe? Für dasTeam der Simon-Werbung in Wei-ßenfels ist das keine Herausforde-rung, doch die Schüler staunen. Ma-thias Kuch macht den Jugendlichenklar: In einer Print und Werbefirmazählen alle Schulfächer. Das nam-hafte Weißenfelser Unternehmen hat20 festangestellte Mitarbeiter. „Wir

sind auf der Suche nach den Besten“,macht er klar. Werbung ist schnell-lebig. Wer da als Mitarbeiter nichtgerade süchtig sei, habe wenig Chan-cen auf das Weiterkommen. Dochauch, wer bei Simon-Kuch nicht ge-rade zum Team zählen will, habedennoch gute Chancen für ein Prak-tikum. „Das ist es, was wir vor einerBerufsentscheidung wollen“, meintTobias Voigt von der IHK.

Petra Wozny ■

Daumen hoch für WeißenfelsDie Stadt Weißenfels hat schon lan-ge Naumburg überholt – das findetjedenfalls der Oberbürgermeister vonder Saale, Robby Risch. „Die Ver-kehrsinfrastruktur ist weit und breitdie beste. Die Wirtschaftskraft kannsich sehen lassen. Doch irgendwiefehlt der Stolz auf Weißenfels. DasImage der Saalestadt ist bald auf glei-chem Niveau wie Zeitz – und das istim Keller“, sagt die UnternehmerinChristine Ehret und erhält Beifall vonden Mitgliedern des Wirtschafts-stammtisches der IHK in dieser Stadt.Ehret belässt es nicht bei der Kritik.Sie lenkt den Blick auf die bereitssanierten Straßen, auf das gepflegteGrün, den Stadtbalkon an der Saale.Alles schick, wären da nicht abriss-reife Häuser, bemalte Wände, aus denDachrinnen sprießende Bäume, leer-stehende Immobilien. Das Gesamt-bild hat eine Schieflage. Darum grün-dete Christine Ehret mit Gleichge-sinnten die Interessengemeinschaft„Attraktives Weißenfels“. „Wir sind hier aufgewachsen, habenFirmen gegründet. Wir sind Weißen-fels“, betont sie vor den über 50 Mit-gliedern des Wirtschaftsstammti-sches. Seit April träfe sich die Inte-ressengemeinschaft regelmäßig. Gro-ße Wunder werde sie nicht vollbrin-gen – kleine Veränderungen aberschon. Zielstrebig gehen die Mitglie-der auf Hauseigentümer zu, um sieauf Mängel hinzuweisen. Einige Ver-besserungen könne die Interessen-gemeinschaft (IG) schon verbuchen.

1Sita-Betriebsleiter Frank

Weigel erklärt den SchülernBetriebsabläufe der Abfall-

verbrennungsanlage.2

Die Merseburger Straße inWeißenfelser ist saniert.

Das hier stehende Kino stehtallerdings leer.

3Elke Simon-Kuch (l.) und

Christine Ehret engagieren sich für Weißenfels.

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praxiswissen

IHK-Personaldienstleisterkonferenz

Wohin geht die Zeitarbeit?Personaldienstleistungsunternehmen sind ein wichtiger Jobmotor. Allerdings steht die Branche vor er-heblichen Herausforderungen, sollte die Politik ihr durch verfehlte Regulierung Steine in den Weglegen – so ein Fazit der erstmals Anfang November durchgeführten IHK-Personaldienstleisterkonfe-renz in Halle (Saale). 79 Unternehmer und Unternehmerinnen aus Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thü-ringen sind der Einladung der IHK Halle-Dessau und der IHK Magdeburg nach Halle gefolgt.

„Der demografische Wandel, ein sichverschärfender Fachkräftemangelund immer neue Regulierungsver-suche bringen die Existenz der Bran-che in Gefahr. Wenn sich die Rah-menbedingungen für die Zeitarbeitweiter so verschlechtern, dann drohtein erheblicher Aderlass“, führteAntje Bauer, Geschäftsführerin fürStarthilfe und Unternehmensförde-rung der IHK in Ihrer Begrüßungaus. Momentan gibt es in Sachsen-Anhalt 932 Personaldienstleistungs-unternehmen, 534 davon im südli-chen Sachsen-Anhalt.Die Arbeitnehmerüberlassung ist fürdie sachsen-anhaltischen Unterneh-men seit Jahren ein wichtiges In-strument zur Beschäftigungssteue-rung, das betonte Dr. Christof Alt-mann, Leiter des GeschäftsfeldesStandortpolitik bei der IHK. Beson-ders in konjunkturell sehr guten Zei-ten bilden die Zeitarbeitsdienstleistereine flexible Möglichkeit, Auftrags-spitzen abzuarbeiten. So schwanktauch die Zahl der Leiharbeitnehmerim konjunkturellen Rhythmus. Amhöchsten war sie zu den Spitzenzei-ten 2008 und 2011 mit jeweils über26.000 Personen in Sachsen-Anhalt.Zum Jahresende 2013 waren 22.307in dieser Form beschäftigt. Ange-sichts der Bestrebungen der Bundes-politik aber, die Lohnhöhe mit derEinführung des Mindestlohnes ab2015 ungeachtet aller ökonomischenVernunft politisch bestimmen zuwollen, wird es zeitnah Gesetzesini-tiativen zur Einschränkung des In-strumentes geben, so Altmann.

Wachsender FachkräftemangelProf. Dr. Dr. h.c. Lothar Abicht, Ge-schäftsführer isw Institut für Struk-turpolitik und Wirtschaftsförderunggemeinnützige Gesellschaft mbH,machte klar, vor welchen Herausfor-derungen Unternehmen in den kom-menden Jahren stehen. Sie müsseneinen Spagat meistern: Sie benötigeneinerseits die älteren Arbeitnehmer,deren Fachwissen und Erfahrungenmit wachsendem Fachkräftemangelimmer bedeutender wird. Andererseitswerden sie getrieben von der „Gene-ration Y“, den nach 1980 Geborenen,

die den Wandel in der Arbeitsweltprägen und bestimmen. Fachkräftewerden sich zunehmend an der At-traktivität von Arbeitgebern orientie-ren. Der Arbeitsmarkt wandelt sichso von einem „Arbeitgebermarkt“ zueinem „Arbeitnehmermarkt“. „Eskommt auf Vielfältigkeit, Freiräumeund Solidarität an. Unternehmenmüssen sinnstiftende Arbeit bietenund mehr Karrieresicherheit als Job-sicherheit bieten“, so Prof. Abicht. Hier zeigt sich das Dilemma der Zeit-arbeit in der Gegenwart: Mit demFachkräftemangel kommt unter dengegenwärtigen Rahmenbedingungendas Geschäftsmodell der gewerbli-chen Arbeitnehmerüberlassung insWanken. Doch Sebastian Lazay, Vi-zepräsident des Bundesarbeitgeber-verbandes Zeitarbeit verdeutlichte

anhand von belastbaren Zahlen dieBedeutung der Zeitarbeit für denMittelstand und deren arbeitsmarkt-politische Dimension. Er bewies, dasstarifvertraglich gesichert, der Min-destlohn in der Zeitarbeit bereitsexistiert und über die Branchenzu-schlagstarifverträge auch die Forde-rung „gleiche Arbeit für gleichesGeld“ erfüllt wird.Fazit der Veranstaltung: Das Imageder Zeitarbeit zu verbessern, ist nichtzuletzt die Aufgabe der Zeitarbeits-firmen selbst. Hierzu sind neue Ide-en gefragt. Eine engere Vernetzungist eine Idee, um hierzu den Erfah-rungsaustausch zu intensivieren. DieIHK-Personaldienstleisterkonferenzwar ein erster wichtiger Schritt indiese Richtung. Eine Fortsetzung istdaher versprochen. ■

1Neben Prof. Dr. Dr. h.c. LotharAbicht, Dr. Petra Bratzke, Vorsitzende der Geschäfts-führung, Agentur für ArbeitHalle, Sebastian Lazay, Vize-präsident, Bundesarbeit-geberverband Personaldienst-leistungen, Johannes Krause,Regionsgeschäftsführer derDGB-Region Halle-Dessau undDetlef Arlt von LMI-Partnersprachen Antje Bauer und Dr. Christof Altmann auf derIHK-Personaldienstleister-konferenz.

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Buchtipp!Wie können wir ein Umfeld gestalten, in demMenschen außergewöhnliche Dinge anpackenund umsetzen? Eine Kultur schaffen, in der dieBereitschaft zu permanentem Wandel und neu-em Denken ebenso selbstverständlich ist wie dieFähigkeit zu maximaler Innovation? „Nur Totebleiben liegen“ gibt Antworten, wie wir mit denrasanten wirtschaftlichen und gesellschaftli-chen Veränderungen Schritt halten können.

„Nur Tote bleiben liegen“ von Anja Förster undPeter Kreuz ist im Pantheon Verlag erschienenund kostet 14,99 Euro.

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praxiswissen

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Unternehmensnachfolge

Regelmäßige Sprechtage in der IHKDie IHK Halle-Dessau unterstütztUnternehmensnachfolgen gemein-sam mit den anderen gewerblichenKammern im Netzwerk Unterneh-mensnachfolge. So wurden 2013mehr als 450 Unternehmer undNachfolger beraten. Zu den 23 Ver-anstaltungen, die die Kammern imvergangenen Jahr zum Thema Un-ternehmensnachfolge durchführtenkamen knapp 1.500 Teilnehmer. Da-bei wird das Netzwerk von den Ex-perten der Beratervereinigung Un-ternehmensnachfolge Sachsen-An-halt BUSA e. V. unterstützt. DieBUSA e. V. ist seit zwei Jahren Mit-glied im Netzwerk Unternehmens-nachfolge der Kammern. Gemein-

sam mit den BUSA-Experten lädt dieIHK ab 2015 regelmäßig zu Sprech-tagen zur Unternehmensnachfolgeein. Die Steuerberater, Rechtsanwäl-te und Unternehmensberater beant-worten dabei Fragen zu rechtlichenund steuerlichen Problemen der Un-ternehmensnachfolge. Das Bera-tungsangebot ist kostenfrei. Um lan-ge Wartezeiten zu vermeiden, ist einevorherige telefonischer Anmeldungzwingend erforderlich. Der nächsteSprechtag findet am 22. Januar 2015ab 14:00 Uhr im IHK-ServiceCenterin der Hauptgeschäftsstelle Hallesatt. Weiter Informationen gibtAchim Schaarschmidt unter Telefon:0345 2126-272. ■

Gastbeitrag: CERTURIA Certification Germany GmbH

David gegen Goliath in MitteldeutschlandDie in Halle (Saale) ansässige Zertifizierungsstelle ist national und international tätig. CERTURIA Cer-tification GmbH ist von der DAkkS (Deutsche Akkreditierungsstelle) zur Zertifizierung von Qualitäts-managementsystemen sowie zur Zulassung von Trägern und Maßnahmen nach der Akkreditierungs-und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) befugt. Sie bietet jedem Kunden eine individuelleLösung zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.

Grundlegendes Ziel eines jeden Un-ternehmens ist es, im Wettbewerbmit Anderen zu bestehen oder sichidealerweise deutlich abzuheben.Eine Zertifizierung ist jedoch heut-zutage längst kein Alleinstellungs-merkmal mehr, sondern eine markt-bedingte Anforderung für eine kon-tinuierliche Unternehmensentwick-lung. Kristin Michallik, Geschäfts-führerin der CERTURIA CertificationGmbH, erläutert, dass bereits vieleOrganisationen in Deutschland inden verschiedensten Bereichen zerti-fiziert sind. „Wir hoffen natürlich,dass wir in Zukunft viele Unterneh-men für Ihr nächstes Rezertifizie-rungsaudit gewinnen können. Nichtjeder weiß“, führt sie aus, „dass einWechsel zu einer anderen Zertifizie-rungsstelle so einfach sein kann.“

Dennoch gibt es viele Organisatio-nen, die bisher gar nicht über eineZertifizierung nachgedacht habenoder es aber bisher nicht für sinnvollerachteten. Doch gerade in Zeiten derkonsequenten Budgetierung, Limitie-rung und Verschärfung des Wettbe-werbs sind geregelte und flüssigeRoutineprozesse von hoher Bedeu-tung. „Ein aufmerksamer, freundli-cher und kompetenter Kundenum-gang sowie eine hohe Qualität derangebotenen Dienstleistungen undProdukte, sollten“, laut Michallik, „injedem Unternehmen zum Standardgehören.“ Fehlerquellen müssen dau-erhaft minimiert werden, Prozessebedürfen der ständigen Optimierungund auch Daten, Fakten und Zahlenmüssen regelmäßig analysiert wer-den. Eine Zertifizierung nach ISO

9001 ist ein klares Zeichen an dieKunden, dass der Qualitätsgedankeim Unternehmen fest verankert ist.Zudem ist bewiesen, dass zertifizier-te Unternehmen mit einem verlässli-chen Qualitätsmanagementsystem ei-nen erheblichen Rückgang an Be-schwerden verzeichnen, den Bedarfan Produkten und Dienstleistungensteigern und Betriebskosten senkenkönnen. Die auf jedes Unternehmenindividuell zugeschnittenen Lösun-gen von CERTURIA verbessern Pro-dukte, Abläufe und Prozesse nach-haltig und zuverlässig. Eine flexibleIntegration in das Tagesgeschäft er-möglicht einen mühelosen Zertifizie-rungsablauf. Michallik ist sich sicher:„In CERTURIA finden Sie den kom-petenten Partner – ob für Zertifizie-rungen nach ISO oder AZAV.“ ■

Weitere Informationen findenSie unter www.certuria.de.

Neuer Vorstand beim BUSA e. V. Zum Vorsitzenden der Be-ratervereinigung Unter-nehmensnachfolge Sach-sen-Anhalt BUSA e. V. istam 3. November 2014 derUnernehmensberater Se-bastian Baum, ICB Bran-denburg/Havel GmbH &Co. KG aus Potsdam wiedergewählt worden. Als stell-vertretende Vorsitzende istauch Rechtsanwältin AnjaKühlborn, Kühlborn &Möller Rechtsanwälte GbRHalle (Saale) bestätigt wor-den. Neu in die Funktionals Schatzmeister des Ver-eins wurde SteuerberaterRalf Trägenap, Steuerberater aus Querfurt gewählt.Die „Beratervereinigung Unternehmensnachfolge Sach-sen-Anhalt BUSA e. V.“ ist Partnerin im von den gewerb-lichen Kammern getragenen Netzwerk Unternehmens-nachfolge Sachsen-Anhalt. Sie gewährleistet eine umfas-sende und fachlich kompetente Beratung im Netzwerk Un-ternehmensnachfolge. Mitglieder der Beratervereinigungsind Steuerberater, Rechtsanwälte und Unternehmensbe-rater, die über ausgewiesene Fachkenntnisse und Erfah-rungen im Bereich der Unternehmensnachfolge verfügen.Unternehmer und Nachfolger können so bei der Unter-nehmensnachfolge fachlich unterstützt und durch Exper-ten begleitet werden.

kontaktCERTURIA Certification

Germany GmbHMerseburger Straße 237

06130 Halle (Saale)Tel. 0345 47050510

www.certuria.de

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praxiswissen

aus- und weiterbildung

Berufsorientierung

Richtiges Formulieren in der Bewerbung gefragtDer Beginn des neuen Ausbildungsjahres ist zugleich auch der Startschuss für ein neues Jahr, in demdie IHK Halle-Dessau Veranstaltungen zur Berufsorientierung anbietet. Neben bewährten Kooperatio-nen ergeben sich hier auch immer wieder neue Kontakte. Das Ludwigsgymnasium aus Köthen (Anhalt)trat an das Geschäftsfeld Aus- und Weiterbildung heran und bat um Unterstützung zum Thema Be-rufsorientierung.

Am 23. Oktober 2014 führten Aus-bildungsberaterin Nadine Kühnl undAusbildungscoach Kathrin Lorischin drei Klassen der 10. Klassenstufedes Gymnasiums ein Bewerbung-scoaching durch. Den Schülern wur-de dabei detailliert erläutert, wie eineerfolgreiche Bewerbung aussehensollte. Neben dem Aufbau der Be-werbung wurde besonderes Augen-merk auf griffige und aussagekräfti-ge Formulierungen im Bewerbungs-anschreiben sowie im Lebenslauf ge-legt.Anschließend konnten die Schülerdas Gelernte gleich anwenden. DieSchüler erhielten zum Üben jeweilsein Negativbeispiel eines Anschrei-bens und eines Lebenslaufes. Da-durch wurden sie sensibilisiert undfanden Formfehler als auch unpas-sende Formulierungen. Bei der ge-meinsamen Auswertung dieser Ne-

gativbeispiele wurde deutlich, dassdie Schüler die Thematik gut ver-standen haben und bereits nutzenkonnten. Folgend wurde je ein Posi-tivbeispiel eines Bewerbungsan-schreibens und eines Lebenslaufesverteilt, welches die Schüler für ihreBewerbungsunterlagen als Muster-vorlage verwenden können.Das Bewerbungscoaching fand so-wohl bei den Lehrern des Gymnasi-ums als auch bei den Schülern gro-ßen Anklang, so dass die beidenMitarbeiterinnen der IHK Halle-Des-sau gebeten wurden, diese Veran-staltung im April 2015 in den 9. Klassen zu wiederholen. Ein Leh-rervertreter bekräftigte diesenWunsch mit der Äußerung, dass dieSchule für solche Veranstaltungenmehr auf Fachpersonal vertrauenmuss sowie auf deren Unterstützungangewiesen ist.

Lehrerinnen und Lehrer äußertenauch den Wunsch, mehr in Kontaktmit Unternehmerinnen und Unter-nehmern zu kommen. Dabei wärenPraktika für das Lehrpersonal ge-nauso wünschenswert wie Schulver-anstaltungen zur Berufsorientierung,in den sich Unternehmensvertreterpräsentieren. Interessierte Unterneh-merinnen und Unternehmer könnensich hierfür an die zuständigen IHK-Ausbildungsberater wenden. ■

1Ausbildungscoach Kathrin Lorisch führte am Ludwigs-gymnasium in Köthen Bewerbungscoachings durch.

IHK Halle-Dessau | Franckestraße 5 | 06110 Halle Telefon: 0345 2126-0 | www.halle.ihk.de

Für Ihren Erfolg machen wir uns stark!

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kontaktIHK Halle-DessauGeschäftsfeld Aus- und WeiterbildungLange Gasse 306844 Dessau-RoßlauNadine KühnlTel. 0340 [email protected] LorischTel. 0340 [email protected]

Förderung für gute Leistungen

Für seine herausragenden Studienleistungen ist Ende Oktober ein Student derMartin-Luther-Universität Halle-Wittenberg von der IHK Halle-Dessau mit demDeutschlandstipendium ausgezeichnet worden. Aus den Händen von Dr. Simo-ne Danek, Geschäftsführerin Aus- und Weiterbildung, erhielt Daniel Pleus, Stu-dent der Wirtschaftswissenschaften/Philosophie eine Ehrenurkunde, die miteiner einjährigen Förderung des Studiums verbunden ist.

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praxiswissen

Kaufmännische Berufe• FrühjahrZwischenprüfung schriftlich 25.02.2015Zwischenprüfung praktisch Jan. und Feb. 2015

• SommerAbschlussprüfung schriftlich 28.04.2015 und 29.04.2015Abschlussprüfung praktisch Juni bis August 2015

- Informationsverarbeitung Bürokaufmann/-frau05. oder 06.05.2015

- Informationsverarbeitung Kfm. für Bürokommunikation07. oder 08.05.2015

• HerbstZwischenprüfung schriftlich 30.09.2015Zwischenprüfung praktisch August und September 2015

• WinterAbschlussprüfung schriftlich 24.11.2015 und 25.11.2015Abschlussprüfung praktisch Januar und Februar 2015

- Informationsverarbeitung Bürokaufmann/-frau19. oder 20.11.2015

- Informationsverarbeitung Kfm. für Bürokommunikation26. oder 27.11 2015

Gewerblich-technische Berufe• FrühjahrZwischenprüfung schriftlich 19.03.2015Zwischenprüfung praktisch 23.02.2015 bis 24.04.2015

Zwischenprüfung praktisch und schriftlich- Bauzeichner 19.03.2015

Abschlussprüfung Teil 1 praktisch und schriftlich- Technischer Systemplaner 18.03.2015- Technischer Produktdesigner 17.03.2015

Abschlussprüfung Teil 1 schriftlich- Mechatroniker 14.04.2015 - Metallberufe 17.03.2015- Elektroberufe 18.03.2015- Kfz-Mechatroniker 18.03.2015- Karosserie- u. Fahrzeugbaumechaniker

18.03.2015

Abschlussprüfung Teil 1 praktisch- Mechatroniker 14.04.2015 bis 15.05.2015- Metallberufe 18.03.2015 bis 26.03.2015- Elektroberufe 09.03.2015 bis 17.03.2015- Elektroniker f. Automatisierungstechnik

18.03.2015 bis 26.03.2015- Elektroniker f. Gebäude- u. Infrastruktursysteme

18.03.2015 bis 26.03.2015- Kfz- Mechatroniker 19.03.2015 bis 17.04.2015- Karosserie- u. Fahrzeugbaumechaniker

19.03.2015 bis 17.04.2015- Technischer Modellbauer 18.03.2015 bis 26.03.2015

- Verfahrensmechaniker Kunststoff- u. Kautschuktechnik18.03.2015 bis 26.03 2015

• SommerAbschlussprüfung schriftlich 05.05.2015 und 06.05.2015Abschlussprüfung praktisch 04.05.2015 bis 31.08.2015

Abschlussprüfung praktisch- Bauzeichner 09.06.2015 bis 11.06.2015- Industrieelektriker 05.05.2015 bis 31.08.2015- Technischer Systemplaner 19.05.2015- Stahl- und Metallbautechnik 19.05.2015

• HerbstZwischenprüfung schriftlich 24.09.2015Zwischenprüfung praktisch 31.08.2015 bis 25.09.2015

Zwischenprüfung (praktisch/schriftlich)- Bauzeichner 17.09.2015

Abschlussprüfung Teil 1 praktisch und schriftlich- Technischer Systemplaner 23.09.2015- Technischer Produktdesigner 22.09.2015

Abschlussprüfung Teil 1 schriftlich- Mechatroniker 15.09.2015- Metallberufe 22.09.2015- Elektroberufe 23.09.2015- Kfz-Mechatroniker 23.09.2015- Karosserie- .u. Fahrzeugbaumechaniker

23.09.2015

Abschlussprüfung Teil 1 praktisch- Mechatroniker 15.09.2015 bis 16.10.2015- Metallberufe 23.09.2015 bis 01.10.2015- Elektroberufe 14.09.2015 bis 22.09.2015- Elektroniker f. Automatisierungstechnik

23.09.2015 bis 01.10.2015- Elektroniker f. Gebäude- u. Infrastruktursysteme

23.09.2015 bis 01.10.2015- Kfz-Mechatroniker 24.09.2015 bis 23.10.2015- Karosserie- u. Fahrzeugbaumechaniker

24.09.2015 bis 23.10.2015- Technischer Modellbauer 23.09.2015 bis 23.10.2015- Verfahrensmechaniker Kunststoff- und Kautschuktechnik

23.09.2015 bis 23.10.2015

• WinterAbschlussprüfung schriftlich 01.12.2015 und 02.12.2015Abschlussprüfung praktisch 01.12.2015 bis 29.02.2016

Abschlussprüfung praktisch- Bauzeichner 11.01.2016 bis 13.01.2016- Industrieelektriker 01.12.2015 bis 29.02.2016- Technischer Systemplaner 19.01.2016- Stahl- und Metallbautechnik 19.01.2016

AnmeldefristenFrühjahrsprüfung = 18.11.2014 Herbstprüfung = 31.05.2015Sommerprüfung = 31.01.2015 Winterprüfung = 31.07.2015

Weitere Informationen finden Sie unter www.halle.ihk.de | Doku-ment-Nr. 642.

Termine der Zwischen- u. Abschlussprüfungen 2015Haupttermine sind fett gedruckt; abweichende Termine in Normalschrift

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mitteldeutsche wirtschaft 12 14 31

praxiswissen

Internet

Neuer Internetauftritt des BIBBFür alle Entscheider und Verantwortlichen in der dualen Berufsausbildung sind die Internetseiten desBundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) eine hilfreiche Wissensdatenbank. Seit kurzem ist der Inter-netauftritt nun noch moderner, aktueller und nutzerfreundlicher.

Vor wenigen Wochen wurde derneue Internetauftritt des BIBB prä-sentiert: BIBB-Präsident HubertFriedrich Esser erläuterte bei derVorstellung: „Unsere Daten, Analy-sen und Informationen werdendurch das neue Internetangebotnoch konzentrierter und effektiveraufbereitet und vermittelt. Dadurchschärfen wir unser Profil als natio-nal wie auch international agieren-des Kompetenzzentrum für die be-rufliche Bildung und bieten eine ent-sprechende Plattform für die Wis-senschafts-Politik-Praxis-Kommu-nikation.“Wichtige Neuerungen sind unter an-derem:• Die vielfältigen, komplexen und

interdisziplinären Themen, For-schungsergebnisse und Dienstleis-tungen des BIBB sind klarer und

übersichtlicher strukturiert, da-durch leichter zugänglich und bes-ser wahrnehmbar.

• Der Internetauftritt ist für mobileEndgeräte wie Smartphones undTablets optimiert.

• Social Media-Funktionen wurdenintegriert.

• Die englischsprachige Version wirdstärker an den Informationsbedarfinternationaler Zielgruppen ange-passt.

Mit dem Relaunch setzt das BIBBeinen weiteren Meilenstein bei derUmsetzung eines leistungsfähigenWissensmanagements für die beruf-liche Bildung. Mit www.bibb.de be-treibt das Institut schon jetzt dasführende Expertenportal zur berufli-chen Bildung in Deutschland. Zu-sammen mit den Fach- und Projekt-portalen des BIBB werden aktuellrund 445.000 Internetseiten und Do-kumente angeboten.Die neue Hauptnavigation ermög-licht einen verbesserten Zugriff aufdie Themenebene. Zu den Schwer-punkten „Berufe“, „Praxis und Pro-gramme“, „Forschung“ und „Berufs-bildung international“ werden fürdie jeweiligen Zielgruppen opti-mierte Einstiegsportale auf der Start-seite angeboten. Weitere Informa-tionen unter www.bibb.de. ■

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32 14 12 mitteldeutsche wirtschaft

praxiswissen

Zukunftschancen

Assistierte AusbildungWenn eine Berufsausbildung vom ersten Tag bis zur Abschlussprüfung glatt läuft, ist das der Idealfall.Nicht selten aber gibt es Gründe, die den reibungslosen und erfolgreichen Verlauf gefährden. Nicht sel-ten sind dann Azubi und auch Ausbilder oder der Chef mit der Situation überfordert. UnkomplizierteHilfe bietet hier das Projekt „Zukunftschance assistierte Ausbildung (ZaA)“.

Die für Unternehmen und Azubikostenlose Begleitung durch einenAssistenten beinhaltet unter ande-rem folgende Angebote:• Unterstützung bei der Beantra-

gung und Inanspruchnahme vonausbildungsbegleitenden Hilfen(abH) und die Koordinierung vonHilfsangeboten

• Unterstützung der Auszubilden-den bei der Bewältigung von All-tagsproblemen, um Ausbildungs-abbrüche zu verhindern

Alle Angebote sind dabei stets aufden individuellen Bedarf des Azubisausgerichtet. In Absprache mit denVertretern der Ausbildungsunter-nehmen und dem Azubi werdendann die konkreten Unterstützungs-angebote formuliert. Diese könntendann wie folgt aussehen:

• Begleitung bei Ämtergängen – z.B. rund um die erste eigene Woh-nung, zur Beantragung der Be-rufsausbildungsbeihilfe (BAB) usw.

• sozialpädagogische Betreuung beiUnstimmigkeiten im Elternhaus

• Kontrolle der Berichtshefte (nurnach Absprache mit Ausbildungs-betrieb)

• Beantragung von Stützunterrichtbei individuellem Bedarf

• Kontakt zur Berufsschule, zu Klas-senleitern und Bereichsleitern undWahrnehmung von Klassenleiter-stunden bzw. Sprechzeiten in denBerufsschulen

• Rückmeldungen an die Ausbil-dungsunternehmen über eventu-elle Fehlzeiten und den Stand inder theoretischen Ausbildung

Die Betreuungs- bzw. Unterstüt-zungsangebote beziehen sich auf al-

les rund um die Ausbildung. Unter-nehmensinterne betriebliche bzw.wirtschaftliche Ausbildungsabläufesind davon gänzlich unberührt.Darüber hinaus gibt es auch indivi-duelle Angebote für die Ausbil-dungsunternehmen, wie:• Unterstützung bei der bedarfsge-

rechten Förderung der Auszubil-denden

• Kooperation und regelmäßiger In-formationsaustausch

• Beratung in Einzel- oder Grup-pencoachings

• einzelfallbezogene Beratung fürAusbilderinnen und Ausbilder

Kontakt zu den Assistenten stellendie Ausbildungscoaches der IHKHalle-Dessau her. Ausbildungscoa-ches agieren im Rahmen eines vomLand Sachsen-Anhalt und der EUgeförderten Projektes zur Verhinde-rung von Ausbildungsabbrüchen.Hierbei ist die enge Zusammenar-beit zum Thema assistierte Ausbil-dung ein wichtiger Baustein.

kontakt

IHK Halle-DessauLeiter Aus- und Weiterbildung

Björn BosseTel. 0345 [email protected]

Prüfungstermine 2015 in der beruflichen Fortbildung Anmeldeschluss für alle Fortbildungsprüfungen (auch Wiederholungsprüfungen) ist drei Monate vor der entsprechenden Prüfung! Geprüfte/-r Bilanzbuchhalter

19., 20., 23., 27. März 24., 25., 28., September, 02. Oktober

Zusatzqualifikation: Erstellen von Ab-schlüssen nach internationalem Stan-dard 23. März

28. September

Optionale Qualifikation: Organisations-und Führungsaufgaben 01. April

14. Oktober

Geprüfte/-r Fachkaufmann/-frau fürEinkauf und Logistik 21., 22. April

19., 20. Oktober

Geprüfte/-r Controller/-in bei Bedarf

Geprüfte/-r Personalfachkaufmann/-frau 14. /15. April

Geprüfte/-r Immobilienfachwirt 10./11 März

15./16. Oktober

Geprüfte/-r Technische/-r Fachwirt/-in (TQ) 02. März

(WQ) 18. März (HQ) 22. Mai

(TQ) 21. September (WQ) 22. Oktober

(HQ) 09. Dezember

Geprüfte/-r Wirtschaftfachwirt/-in (WQ) 18. März

(HQ) 16./17. April (WQ) 22. Oktober

(HQ) 16./17. November

Fachwirt/-in für soziale Dienstleistun-gen bei Bedarf

Geprüfte/-r Handelsfachwirt/-in 23./24. März

17. /18. September

Fachkraft für Telekommunikation Januar/Juli

Fachkraft für Textverarbeitung Juli

Bürofachkraft 7. Januar Juli

Geprüfter Betriebswirt 11., 12., 18., 19. Juni

12., 13., 19., 20. November

Geprüfte/-r Technische/-r Betriebs-wirt/-in bei Bedarf

Geprüfte/-r IT-Entwickler/-in / Geprüf-te/-r IT-Berater/-in bei Bedarf

Geprüfte/-r Küchenmeister/-in / Ge-prüfter Restaurantmeister/-in

(WQ) 18. März

(HQ) 29./30. April (WQ) 22. Oktober

(HQ) 24./25. November

Basisqualifikation Geprüfte/-r Industrie-meister/-in Metall/Elektrotechnik, Ge-prüfte/-r Netzmeister/-in, Geprüfte/-rLogistikmeister/-in 29. /30. April

05. /06. November

Geprüfte/-r Industriemeister/-in Metall (Handlungsspezifische Qualifikationen)

04. /05. Mai 09. /10. November

Geprüfte/-r Industriemeister/-in Elek-trotechnik (Handlungsspezifische Qualifikationen)

18. /19. Mai 12. /13. November

Geprüfte/-r Industriemeister Chemie (BQ) 19. /20. März

(BQ) 15. /16. Oktober (HQ) 26. /27. März

(HQ)22. /23. Oktober

Geprüfte/-r Industriemeister Lebens-mittel Teil 1: 27. April

Teil 2: 16. /17. KW

Geprüfte/-r Industriemeister Kunst-stoff/Kautschuk bei Bedarf

Geprüfte/-r Industriemeister Pharmazie (BQ) 19. /20. März

(BQ) 15. /16. Oktober HQ 26. /27. März

Geprüfte/-r Polier schriftl. Prüfung 30. /31. März

Geprüfte/-r Netzmeister Strom/Gas bei Bedarf

Geprüfte Schutz- und Sicherheitskraft 09. März

13. Oktober

Spezialist/-in für Fertigungsverfahren inder Photovoltaik bei Bedarf

Geprüfte/-r Prozessmanager Produkti-onstechnologie bei Bedarf

Geprüfte/-r Prozessmanager Mikro-technologie bei Bedarf

Netzmonteur Strom/Gas bei Bedarf

Ausbildereignung 3. März/7. April5. Mai/2. Juni/1. September

6. Oktober/3. November/1. Dezember

Geprüfter Aus- und Weiterbildungspä-dagoge/ Geprüfter Berufspädagoge

bei Bedarf

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innovation und umwelt

TerraTec/enertec 2015

VIII. Mitteldeutsches Entsorgungsforum am 27. Januar 2015Vom 27. bis 29. Januar 2015 lädt dieLeipziger Messe wieder zur TerraTecund enertec ein. Diese beiden Mes-sen der Energie- und Umweltbran-che stellen wirtschaftliche und nach-haltige Lösungen der Ver- und Ent-sorgung dar. Zudem wird 2015 auch

die größte internationale Kooperati-onsbörse für Umwelt- und Energie-technik in Deutschland, die GreenVentures, wieder mit den beidenFachmessen kombiniert.Im Rahmen der TerraTec und enerteclädt das Cluster Kreislauf- und Res-sourcenwirtschaft zum inzwischenachten „Mitteldeutschen Entsor-gungsforum“ ein. Die Konferenz be-schäftigt sich vorrangig mit Fragenaktueller abfallwirtschaftlicher Ent-wicklungen, Chancen und Perspek-tiven, auch vor dem Hintergrundsich verändernder Rahmenbedin-gungen auf europäischer Ebene.

Im Beisein der Ministerien fürLandwirtschaft und Umwelt sowieWissenschaft und Wirtschaft desLandes Sachsen-Anhalt sowienamhafter Repräsentanten ausKommunalpolitik, Wissenschaftund Führungskräften der Kreis-laufwirtschaft werden Eckpunktefür die weitere Zusammenarbeit derKreislaufwirtschaft mit dem LandSachsen-Anhalt erörtert sowie ak-tueller Projekte des Clusters vorge-stellt. Die Anmeldung für die Konferenzist online unter www.entsorgungs-forum.isw-gmbh.de möglich. ■

33mitteldeutsche wirtschaft 12 14

praxiswissen

kontakt

IHK Halle-DessauGeschäftsfeldInnovation und UmweltAndreas ScholtyssekTel. 0345 [email protected]

IHK Halle-Dessau | Franckestraße 5 | 06110 Halle Telefon: 0345 2126-0 | www.halle.ihk.de

Für Ihren Erfolg machen wir uns stark!

Zertifizierung „Haus der kleinen Forscher“

Neugierde wird belohntFür ihren Einsatz um die frühkindli-che Bildung wurden Mitte November18 Kindereinrichtungen aus dem Sü-den Sachsen-Anhalts mit der Aus-zeichnung der bundesweit engagier-ten Stiftung „Haus der kleinen For-scher“ geehrt. Im Rahmen einer fei-erlichen Veranstaltung in der Indus-trie- und Handelskammer Halle-Des-sau erhielten 14 Kitas und 4 Horte inHalle ihre Ehrenplakette aus den

Händen von IHK-GeschäftsführerinDr. Simone Danek. Stellvertretend für die ausgezeich-neten Einrichtungen aus dem SüdenSachsen-Anhalts eröffnet die Kita„Onkel Uhu“ A aus Halle (Saale) mitGesang und Tanz die Veranstaltung.Annett Dierks, Leiterin der FreienGrundschule Spergau, gewährtspannende Einblicke in den For-schungsalltag ihrer Schule. „Die

Vielfalt an Experimenten der Stif-tung ‚Haus der kleinen Forscher‘kann und sollte allen interessiertenGrundschulen in unserem Land zu-gänglich gemacht werden. Gute Bil-dung ist die Basis für ein zukünftigselbstbestimmtes Leben der Kinderund der Jugendlichen und bereitetmaßgeblich auf das Berufslebenvor“, begründet Danek das IHK-En-gagement. Seit Mai 2009 ermöglichte die IHK alsNetzwerkpartner den pädagogischenFachkräften aus über 350 Kitas undHorten im Süden Sachsen-Anhaltsdie Teilnahme am „Haus der kleinenForscher“. Ziel ist es, das Interesseund die Neugierde von drei- biszehnjährigen Mädchen und Jungenan Naturwissenschaften und Technikzu wecken. Beim Experimentierenwerden auf spielerische WeiseSprach- und Lernfähigkeit der klei-nen Forscher entwickelt. Die IHK ver-mittelt den Kontakt zur Initiative undorganisiert die Workshops für die Ki-tas und Horte. Über 2.000 Pädagogenbesuchten bereits Workshops zu The-men wie Wasser, Luft, Sprudelgas,Klänge und Geräusche oder Magne-te. Seit 2011 ist das Angebot auch fürGrundschulen geöffnet. ■

1Die Kinder der Kita „Onkel Uhu“ A aus Halle (Saale) hatten bei der Zertifizierungs-veranstaltung zum Haus derkleinen Forscher ihren Spaß.

kontakt

IHK Halle-DessauGeschäftsfeld Aus- und WeiterbildungKathrin OlejnikTel. 0345 [email protected]

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14 12 mitteldeutsche wirtschaft34

praxiswissen

Reiner-Lemoine-Innovationspreis

Von laserbearbeiteten Dichtungen bis KuscheltiereAuf dem Wirtschaftsforum in Wolfen wurden innovative Geschäftsideen Anfang November mit demReiner-Lemoine-Innovationspreis ausgezeichnet, der alle zwei Jahre vergeben wird. Unternehmen derRegion Anhalt-Bitterfeld konnten mit innovativen Ideen, Produkten, Verfahren oder Dienstleistungenteilnehmen. Bewertet wurde anhand der Kriterien wirtschaftlicher Erfolg, technischer Fortschritt, un-ternehmerische Leistung, Originalität, Potenzial zur Schaffung von Arbeitsplätzen und dem Nutzenfür die Region.

Dass es in Anhalt-Bitterfeld viel in-novatives Potential gibt, davon konn-te man sich bei der Prämierung derbesten Geschäftsideen überzeugen:Insgesamt wurden fünf Preise verge-ben, die unter anderem auch von zweiheimischen Firmen gestiftet wurden.Hier würdigt der Mittelstand den Mit-telstand. Das zeige, wie stark die Un-ternehmen inzwischen gewordensind, darauf machte Manfred Pio-trowski, Leiter der IHK-Geschäftsstel-le in Dessau, aufmerksam. Außerhalb

des offiziellen Programms wurde zu-dem innovatives soziales Engagementvom Rotary Club geehrt. Den Sonderpreis der IHK erhielt die Per-gande Gruppe in Weißandt-Gölzau fürden „Innovativen regionalen Wachs-tumskern WIGRATEC+“. Das Unterneh-men bildet das Zentrum dieses äußerststarken und effizienten Forschungs-bündnisses für Wirbelschicht- und Gra-nulationstechnologie, bestehend aus 12Partnern aus der Wirtschaft und zweiHochschulen. Ein Kernthema ist dabeidie Entwicklung einer automatischenEchtzeitprozessregelung, welche maß-geblich zur Qualitäts- und Produktivi-tätssteigerung beitragen wird. Wie sichdie enge Zusammenarbeit von Wirt-schaft und Wissenschaft auf Innova-tionen und damit auf das Wachstumvon Unternehmen auswirken kann,zeigt die Pergande Gruppe beispielhaft.Heute gehört sie zu den führenden Un-ternehmen in Deutschland mit inter-nationalen Aufträgen. Ein weltweit einzigartiges Produkt be-kam dieses Jahr den Preis der na-mensgebenden Reiner-Lemoine-Stif-tung. Steri-Toys GmbH aus Wolfenstellt sterile Kuscheltiere her, die Kin-dern Trost spenden sollen, wenn siesich in medizinischen Bereichen auf-halten müssen. Auf Intensivstationen,in der Frühgeborenenabteilung undanderen sensiblen Bereichen sind Ku-scheltiere als gefährliche Keimüber-träger bisher strengstens untersagt.

Kundenspezifische Lösungen hinge-gen erarbeitet der Hauptgewinnerdes Wettbewerbes, die Köthener Spe-zialdichtungen GmbH, mit einemneuen „Rapid Laser Material Manu-factoring“. Mit diesem Verfahrenkönnen sie individuelle und an-spruchsvolle Dichtungen produzie-ren, die unter anderem in aggressi-ven Medien und bei extrem hohenTemperaturen zum Einsatz kommen.Mit der erreichten Ressourceneffi-zienz können auch kleine Stückzah-len wirtschaftlich hergestellt werden.„In der Hektik der wirtschaftlichenTagesaufgaben wird mit diesem PreisAufmerksamkeit und Anerkennungfür kreative Unternehmen geschaf-fen“, unterstreicht Landrat Schulze.Er beglückwünschte alle Teilnehmerzu ihren Leistungen und dankteebenfalls dem Veranstalter EWG An-halt-Bitterfeld mbH für die gute Zu-sammenarbeit. ■

1

1Preisübergabe des IHK-Sonder-

preises an Susann Krohn, Geschäftsführerin der

IPT Pergande GmbH

PreisträgerKöthener Spezialdichtungen GmbH aus Köthen (Anhalt)OT Kleinwülknitz„Rapid Laser Material Manufactoring – lasergenerierte Her-stellung von Wirkstoffen“Steri-Toys GmbH aus Bitterfeld-Wolfen OT Wolfen„Weltweit erstes steriles Plüschtier“Polifilm Extrusion GmbH aus Südliches Anhalt OT Weißandt-Gölzau„Poliflexx PFE 34“Miltitz Aromatics GmbH aus Bitterfeld-Wolfen OT Wolfen„Hochwertige Zwischenprodukte der Riechstoffindustrie mittelsZiegler-Natta-Katalyse von Isopren“Pergande Group aus Südliches Anhalt OT Weißandt-GölzauInnovativer regionaler Wachstumskern Wigratec (Wirbelschicht-und Granuliertechnik)Campus Bitterfeld-Wolfen e.V. aus Bitterfeld-Wolfen OT Wolfen„Anhalt Zukunft – Mitteldeutsche Lern- und Erlebniswelt“

Verlängerung der KMU-PatentaktionMit der KMU-Patentaktion unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) kleine und mitt-lere Unternehmen (KMU), die erstmals ihre Ergebnisse aus Forschung und Entwicklung durch Patente oder Ge-brauchsmuster schützen lassen wollen. Unternehmen, die zumindest in den zurückliegenden fünf Jahren keine Pa-tente oder Gebrauchsmuster angemeldet haben, erhalten Zuschüsse in Höhe von 50 % der externen Kosten für • Recherchen zum Stand der Technik, • Kosten-Nutzen-Analysen, • Patent- oder Gebrauchsmusteranmeldungen in Deutschland, • Vorbereitungen für die Verwertung einer Erfindung und • Patent- oder Gebrauchsmusteranmeldungen für das Ausland.

Die KMU-Patentaktion wurde jetzt bis zum Ende des Jahres 2015 verlängert.Weitere Informationen zur KMU-Patentaktion finden Sie unter: www.signo-deutschland.de/unternehmen.

IHK Halle-DessauGeschäftsfeld

Innovation und UmweltDr. Sophie Kühling

Tel. 0345 [email protected]

kontakt

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praxiswissen

„transHAL“

Erster Transferpreis vergebenKlar, denkt man da zuerst an Partnervermittlung. Doch bei diesem „Blind Date“ geht es nicht ums Flir-ten, sondern darum, zweckdienlich drei Partner zusammenzubringen: Wissenschaft, Wirtschaft undVerwaltung. Bereits zum zweiten Mal hatten die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und dieStadt Halle (Saale) zum Transfertag „transHAL“ eingeladen, bei dem sich die IHK Halle-Dessau alsPartner einbringt.

Ziel ist es, den „Wissenstransfer“ zubeschleunigen, um den Wirtschafts-und Wissenschaftsstandort Halleund dessen Region nachhaltiger zustärken. Die Zusammenarbeit mitPartnern aus der Wissenschaft bietetvor allem kleinen und mittleren Un-ternehmen Chancen, neue Produkt-oder Dienstleistungsideen zu reali-sieren. Die Möglichkeiten der Ko-operationen von regionalen Unter-nehmen und der Universität sind da-bei vielfältig und reichen von derAuftragsforschung über wissen-schaftliche Beratung bis hin zu stu-dentischen Praxisarbeiten. „Ein Unternehmer kann auf Dauernur wettbewerbsfähig bleiben, wenner innovativ ist“, unterstrich IngridWeinhold, Vizepräsidentin der IHKHalle-Dessau, in diesem Zusammen-hang. Dazu benötigten Unterneh-men natürlich auch die passendenwirtschaftlichen Rahmenbedingun-gen, die Innovationen fördern undden Wissens- und Technologie-transfer unterstützen. „In Sachsen-Anhalt gibt es über 80 ProzentKlein- und Kleinstunternehmer, dieunter zehn Arbeitnehmer beschäfti-gen. Das macht uns zum Ausnahme-Bundesland, für das auch anderewirtschaftspolitische Instrumentegreifen müssen“, so Weinhold. För-derprogramme seien dabei unersetz-bar. „Wir hoffen, dass die F&E-Richtlinien des Landes für die neueEU-Strukturförderperiode bald ver-öffentlicht werden und hoffentlichviele Förderprojekte mit finanziellen

Mitteln ausreichend ausgestattetwerden“, betonte sie. Im Rahmen des Transfertages„transHal“ wurde erstmals der ge-meinsame Transferpreis der UniHalle und der Stadt Halle verliehen.Ausgezeichnet wurde Prof. JoachimUlrich, Inhaber der Professur fürThermische Verfahrenstechnik undDirektor des Zentrums für Inge-nieurwissenschaften. Er erhielt denPreis für seine vielfältigen For-schungsprojekte mit nationalen undinternationalen Partnern und seineMitwirkung an zahlreichen paten-tierten Erfindungen im Bereich derVerfahrenstechnik. Als wissen-schaftlicher Berater unterstützt Ul-rich weltweit seit vielen Jahren Un-ternehmen und engagiert sich fürden internationalen Erfahrungsaus-tausch zu Ansätzen und Unterstüt-zungsmechanismen des Wissens-und Technologietransfers mit Uni-versitäten in Äthiopien, Südkoreaund in der Mongolei. Als Grün-dungsbotschafter sensibilisiert erStudierende und Doktoranden fürunternehmerisches Denken und be-gleitet als Mentor oft auch die je-weiligen Gründungsprojekte.Veranstaltet wird die transHAL vonder Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Stadt Halle.Partner sind neben der IHK auch dieEuropäische Metropolregion Mittel-deutschland und die UnivationsGmbH – Institut für Wissens- undTechnologietransfer an der Martin-Luther-Universität. ■

1Im Rahmen des Transfertages„transHal“ wurde erstmals dergemeinsame Transferpreis derUni Halle und der Stadt Halleverliehen. Ausgezeichnetwurde Prof. Joachim Ulrich.2IHK-Vizepräsidentin IngridWeinhold ermutigte beimTransfertag alle Unternehmerzu Innovationen.

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IHK-Auszeichnung an SchraubenwerkZerbst GmbH vergeben

Bereits seit 15 Jahren erfüllt die Schraubenwerk Zerbst GmbH dieAnforderungen an ein Umweltmanagementsystem nach der eu-ropäischen EMAS-Verordnung. Die Jubiläumsurkunde nahm Eck-hard Schmidt, Geschäftsführer der Schraubenwerk Zerbst GmbH,von IHK-Geschäftsstellenleiter Manfred Piotrowsky entgegen.EMAS (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein Gütesiegelder Europäischen Union für Umweltmanagement und Umwelt-betriebsprüfung. Die IHK Halle-Dessau ist die zuständige EMAS-Registrierungsstelle für Sachsen-Anhalt. Weitere Informationenzu EMAS unter www.halle.ihk.de | Dokument-Nr. 1604.

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praxiswissen

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international

Förderprogramm des MonatsFast Track to InnovationFördergegenstandFördermechanismus des EU-Förderprogramms Horizon 2020 mitverkürztem Antragsverfahren (maximal 6 Monate) für innovativeProjekte, die kurz vor dem Markteintritt stehen; gefördert werden: • abschließende Entwicklung von Produkten, Verfahren, Dienst-

leistungen, Geschäftsmodellen etc. von der Demonstrationsphasebis zur Marktaufnahme (Pilotphasen, Versuchseinrichtungen, Sys-temvalidierung, Validierung von Geschäftsmodellen, pränormati-ve Forschung, das Setzen von Standards, usw.)

• themenoffene Anträge (bottom up) für die Bereiche der Grundle-genden und industriellen Technologien (LEIT) sowie der Gesell-schaftlichen Herausforderungen

• Verbundprojekte mit 3-5 Partnern mit hoher Industriebeteiligungaus jeweils drei unterschiedlichen EU-Mitglied- oder assoziiertenStaaten

AntragsberechtigungAlle Rechtspersonen (natürliche oder juristische Personen) eines EU-Mitgliedstaats, eines assoziierten Staats oder eines Drittlands. Erst-malige Antragsteller werden bevorzugt.

Förderquote/Förderhöchstsumme• Förderquote 70 Prozent der direkten abrechenbaren Kosten, er-

gänzt durch eine Pauschale von 25 Prozent für indirekte Kosten • Maximale Förderung 3 Millionen Euro pro Projekt, zur Verfügung

gestelltes Gesamtbudget 100 Millionen Euro/Jahr

• mindestens 60 Prozent des Budgets sollen an die Industrie (private,gewinnorientierte Organisationen) gehen und/oder eine Mindest-zahl an Industriepartnern beteiligt werden (bei drei oder vierPartnern mindestens zwei Partner aus der Industrie, bei fünf Part-nern mindestens drei)

Zusatzinformation• Antragsstellung zu einem beliebigen Zeitpunkt; an drei Stichta-

gen im Jahr entscheidet die Europäische Kommission über die För-derung; einstufiges Evaluierungsverfahren

• Kriterien für die Auswahl der Anträge: Wirkung (stärker gewich-tet), Qualität, Effizienz der Umsetzung, Exzellenz

• Förderung von Ideen mit besonders hohem Marktpotential; aus-schlaggebend sind das Potential für das Wachstum von Umsatzund Arbeitsplätzen und die Stimulierung privaten Investments

• Budgethöhe, Projektlaufzeit und die Zahl der förderbaren Projek-te sowie das genaue Auswahlprozedere noch nicht festgelegt

Anträge können ab dem 6. Januar 2015 jederzeit eingereicht werden.Die Stichtage im Jahr 2015 sind am 29. April 2015, 1. September2015 und 1. Dezember 2015.

Weiterführende Informationen: www.horizont2020.de/einstieg-fti.htm; www.nks-kmu.de/foederung-fti.php

IHK-Ansprechpartnerin Innovation und Technologietransfer: SophieKühling, Telefon: 0345 2126-265, E-Mail: [email protected].

Partner von morgen

Internationalisierung leicht gemacht Das Programm „Partner von morgen“ hat auch in diesem Jahr erfolgreich und unkompliziert mittel-ständische Unternehmen aus Sachsen- Anhalt und ausländische Studenten von regionalen Universi-täten und Hochschulen für interessante Projekte zusammengebracht.

„Sehr hilfreich ist es, wenn beste-hende und potentielle Geschäftspart-ner in Südamerika in ihrer SpracheProjekte mit uns erörtern können“,ist sich Falk Herrmann, Geschäfts-führer von MaxxContact aus Bitter-feld sicher. Zusammen mit Omar Ca-macho Gomez aus Kolumbien bauter Geschäftsbeziehungen nach Süd-amerika aus. Der Student des Berei-ches Nachhaltige Energiesysteme derOtto-von-Guericke Universität Mag-deburg erleichtert jedoch nicht nurden Ausbau der Geschäftsbeziehun-gen nach Südamerika, er arbeitet inseinem 3-monatigen Praktikum auchpraktisch an aktuellen Projekten in

der Region mit, sei es zum Beispielbei der Planung und Montage vonSolaranlagen oder Projektierungenvon E-Bike Ladestationen. Der Fokus des Programms „Partnervon morgen“ ist bei den teilnehmen-den Unternehmen oft ähnlich. „Einwichtiger Punkt in diesem für unssehr nützlichen Programm ist derAufbau internationaler Fachkompe-tenz im Vertrieb“, erzählt Dr. JürgenKoppe, Geschäftsführer des erfolg-reich expandierenden UnternehmensMOL Katalysatortechnik aus Merse-burg. Seine mehrfach ausgezeichne-ten Produkte für die Wasserreinigungsind einzigartig und vielseitig ein-1

1Gioia Battagello und Jan Koppe

bei MOL Katalysatortechnik.

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praxiswissen

setzbar. Das in der Welt bekannt zumachen, ist sein Ziel. In diesem Jahrwird dies unter anderem auf dem ita-lienischen Markt vorgestellt. Unter-stützt wird er dabei tatkräftig vonGioia Battagello, italienische Stu-dentin der Universität Magdeburg.Sie recherchiert potentielle Kunden,Kooperationspartner und Vertriebs-wege in Italien. Die Aufbereitung derMarketingunterlagen ist Teil ihrer Tä-tigkeit, wie auch die Vorstellung derProdukte auf einer internationalenMesse in Belgien. Die Zusammenar-beit endet aber nicht mit dem Pro-jektende. Partnerschaftlich wird da-nach weiter zusammen gearbeitet.

Diese weiterführende Zusammenar-beit, auch in Verbindung mit stu-dentischen Abschlussarbeiten bei ei-nem Großteil der acht teilnehmen-den Unternehmen zeugt von derQualität des „Matchings“ von Un-ternehmen und Studierenden. Ex-pert People Management aus Mag-deburg, erfahrener Personaldienst-leister für die Region und jahrelan-ger Partner der Gesellschaft für In-ternationale Zusammenarbeit (GIZ),nahm sich in diesem Jahr dieserAufgabe an. Der begleitende Moni-toring- und Evaluierungsprozesszeigt, dass dieses Programm des Mi-nisteriums für Wissenschaft und

Wirtschaft des Landes Sachsen-An-halt und der Carl- Duisburg-Gesell-schaft erfolgreich war. Es wurdenkonkrete Projekte zur Teilnahme undzum Ausbau der Tätigkeiten regio-naler Unternehmen am globalenMarkt unterstützt und vorange-bracht. Auf der anderen Seite haben Stu-denten aus Italien, Kolumbien, Peru,Russland und China die Arbeit undMenschen in Unternehmen Sachsen-Anhalts kennen gelernt. Ihnen er-öffnet sich damit die Möglichkeit,unter Umständen länger als zumStudium in Sachsen-Anhalt tätig zusein. ■

kontaktExpert People Management GmbHMark MehlgartenAm Fuchsberg 639112 MagdeburgTel: 0177 4108103

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praxiswissen

Russische Manager zu Gast in Halle

Follow-up nach 15 Jahren Im Jahr 1997 wurde auf Initiative des deutschen Bundeskanzlers und des russischen Präsidenten eineAusbildungsinitiative für Fach- und Führungskräfte aus russischen Unternehmen ins Leben gerufen.Innerhalb des TRANSFORM-Programms der Bundesregierung absolvieren seither jährlich russische Füh-rungskräfte eine Managementqualifizierung in Deutschland.

Von Januar 1999 bis Dezember 2000nahm auch das „Konsortium RegionMitteldeutschland“ an der „Jelzin-Initiative“ teil: In Kooperation unteranderem mit der IHK zu Leipzigwurden von der IHK Bildungszen-

trum Halle-Dessau GmbH 7 Gruppenqualifiziert, die zudem Praktika inUnternehmen des KammerbezirkesHalle-Dessau absolvierten.Die Teilnehmer aus dem Jahr 1999erinnern sich noch immer sehr gern

an diese Zeit und beschlossen, demKammerbezirk erneut einen Besuchabzustatten. Stellvertretend kamenkürzlich drei ehemalige Teilnehmernach Halle. Vor Vertretern des IHK-Geschäftsbereich International unddes IHK Bildungszentrums zogen sieeine beeindruckende Bilanz der ei-genen Entwicklung und berichtetenauch über weitere Teilnehmer. Vielehaben inzwischen eigene Unterneh-men gegründet, vertreten russischeFirmen auf dem deutschen oder eu-ropäischen Markt. Zudem äußertensie den Wunsch, mit Unternehmenund Einrichtungen in Sachsen-An-halt zusammenzuarbeiten. Deshalbwurde vereinbart, dass konkrete Ko-operationswünsche seitens der IHKbekannt gemacht werden. Der Auf-enthalt der Gäste wurde durch einabendliches Treffen mit damaligenTutoren und ehemaligen Praktika-Unternehmen bereichert. Den Aus-klang bildete eine Tagesfahrt zu denHöhnstedter Weinbergen und nachQuedlinburg. ■

Business Roundtable und IHK-Exportleiterkreis

Trotz aller Schwierigkeiten miteinander im Gespräch bleibenDie von der EU im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt verhängten Wirtschaftssanktionen gegenRussland standen im Mittelpunkt eines Business Roundtables sowie des 19. IHK-Exportleiterkreises inHalle. Dabei nahm mit René Harun von der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer in St. Pe-tersburg ein ausgewiesener Experte zu den Auswirkungen der Sanktionen Stellung und beantworteteaus erster Hand Fragen zum Umgang mit den Beschränkungen.

„Von Januar bis August dieses Jah-res sind die Exporte aus Sachsen-Anhalt nach Russland gegenüberdem Vergleichszeitraum des Vorjah-res um 18 Prozent auf 245 MillionenEuro zurückgegangen“, erklärte Bir-git Stodtko, Geschäftsführerin Inter-national der IHK Halle-Dessau. Dader Anteil der Ausfuhren nach Russ-land am Gesamtexport Sachsen-An-halts lediglich 3,9 Prozent betrage,seien in der Region „zwar nur ver-hältnismäßig wenige Unternehmenbetroffen, diese aber in der Regelschwerwiegend“, so Stodtko weiter.Die Sanktionen hätten, mit einer Kre-

ditverknappung einhergehend undim Zusammenspiel mit der schonlänger grassierenden Rubelschwäche,den Rückgang weiter forciert, „auchwenn es momentan noch ganz gutläuft, weil schon bestehende Verträ-ge abgearbeitet werden.“

Bei Dual-use-Güternschnell in GrauzoneDie meisten Fragen der Unternehmerbeim Business Roundtable zieltenauf den erkennbar schwierigen Um-gang mit den so genannten Dual-use-Gütern ab, die sich sowohl für

1Ein Treffen nach 15 Jahren:

Teilnehmer am ProgrammTRANSFORM.

2Die IHK-Geschäftsführerin

International, Birgit Stodtko,bei ihren einleitenden Wortenzum 19. IHK Exportleiterkreis„Russland aktuell & Logistik-

standort Halle-Leipzig“.

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mitteldeutsche wirtschaft 12 14 39

praxiswissen

1René Harun von der Deutsch-Russischen Auslandshandels-kammer, Delegierter derDeutschen Wirtschaft in Sankt Petersburg, nahm zur aktuellen Situation in Russ-land sowie zu den von der EU verhängten Wirtschafts-sanktionen Stellung.

zivile als auch militärische Zweckeeinsetzen lassen. „Weil Unwissen-heit bekanntlich vor Strafe nichtschützt und man sehr schnell imGraubereich drin ist: Jeder Unter-nehmer, der diesbezüglich auch nurden geringsten Zweifel hat, ist sehrgut beraten, sich beim Bundesamtfür Wirtschaft und Ausfuhrkontrol-le (BAFA) eine entsprechende Unbe-denklichkeitsbescheinigung zu be-sorgen“, unterstrich Russland-Ex-perte René Harun, der die zuweilenkniffligen Abgrenzungsfragen an-hand eines zweifellos zugespitztenBeispiels greifbar machte: „Was istmit dem Kugelschreiber, mit dem einrussischer General den Befehl für ei-nen Einmarsch unterschreibt?“Harun verwies darauf, dass inDeutschland angesichts einer hohenExportquote im verarbeitenden Ge-werbe an die 400.000 Arbeitsplätzeunmittelbar vom Russland-Geschäftabhängen würden. Der Fachmannstellte auch die Wirksamkeit der ge-genwärtigen Wirtschaftssanktionenin Frage: „Keiner sagt, dass sichRussland richtig verhält; das ist einanderes Thema. Aber es ist kein Ein-lenken von russischer Seite erkenn-bar. Wir schaden uns im Gegenteilselbst, weil man sich vor Ort zuneh-

mend weg von deutschen Unterneh-men hin nach Asien, allen voranChina, orientiert.“ Harun verknüpf-te dies mit dem Appell an die Poli-tik, alle Chancen zum Dialog zu nut-zen und trotz der Krise die Tür fürGespräche offen zu halten.

Großes Potenzial des russischen Marktes„Stets mit dem Partner reden, erstrecht, wenn Schwierigkeiten auftre-ten und mal etwas nicht klappt“,müsse auch das Credo für das kon-krete Alltagsgeschäft der auf demrussischen Markt aktiven deutschenUnternehmen sein, ergänzte BirgitStodtko. Man solle, so schwierig esgegenwärtig auch sei, unbedingt vorOrt präsent bleiben und keinesfallsaufgeben, bekräftigte gleichfallsRené Harun. Tatsächlich könne essich sogar lohnen, über ein antizy-klisches Verhalten in der Krise nach-zudenken und gerade jetzt Produk-tion bzw. Vertriebsnetz auf- oderauszubauen. „Das Potenzial in Russ-land ist nach wie vor enorm, wennman allein an die Bau- und Infra-strukturmaßnahmen für die Fußball-WM 2018 denkt“, hob der Expertehervor.

Der IHK-Exportleiterkreis fand übri-gens in dem in nur 204 Tagen er-richteten und Anfang Oktober diesesJahres eröffneten Neubau der Fins-terwalder Gruppe an der halleschenEuropachaussee statt. Unterneh-menssprecher Sven Köcke, der auchVorsitzender des im Verkehrsminis-terium angesiedelten sachsen-an-haltischen Logistik-Beirates ist, führ-te die Gäste zum Abschluss der Ver-anstaltung durch das hochmoderneLogistik-Zentrum mit seinen beein-druckenden Hochregalen.

Andreas Löffler ■

kontaktIHK Halle-DessauGeschäftsfeld InternationalRalph SeydelTel. 0345 [email protected]

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Suchportal „Mediatoren-suche.info“

Mediatoren als Vermittler bei Konflikten sehr gefragtIm Mai 2014 startete die IHK mitder Online-Plattform „Mediatoren-suche.info“ eine neue Service-Leis-tung. Mediatoren, die zur außerge-richtlichen Lösung von Konfliktenbeitragen wollen, haben hier dieMöglichkeit, ihre Daten und Ar-beitsfelder öffentlich einsehbar zuhinterlegen. Konfliktparteien kön-nen dann mithilfe der alphabeti-schen Namenssuche oder mit derSuche nach Arbeitsfeldern den fürsie geeigneten Mediator finden. Diehohen Zugriffzahlen zeigen das ver-mehrte Interesse an einer außerge-richtlichen Streitbeilegung.„Aktuell verzeichnen wir über 430Zugriffe durch interessierte Kon-fliktparteien. Wir möchten alle Me-diatoren in Sachsen-Anhalt und da-

rüber hinaus ermuntern, sich bei In-teresse an einer Listung an uns zuwenden“, so Dr. Ute Jähner, Ge-schäftsführerin Recht und Fair Playder IHK. Nach Antragsstellung aufListung im Portal der IHK Halle-Des-sau werden die angegebenen Datenmit dem kammerinternen formalenAnforderungsprofil abgeglichen. DieVerantwortung für die notwendigentheoretischen Kenntnisse und prak-tischen Erfahrungen zur Leitung ei-ner Mediation trägt der Antragsstel-ler allerdings selbst. „Die Aufnahmein das Portal unterliegt keiner fach-lichen Prüfung durch uns und stelltdaher kein Qualitätssiegel der IHKdar“, betont Jähner.Weiterführende Hinweise zur außer-gerichtlichen Streitbeilegung sowie

recht und fair play

Antragsformulare für die Listung alsMediator finden sich auf dem Such-portal ww.mediatoren-suche.info. ■

kontaktIHK Halle-DessauGeschäftsfeldRecht und Fair PlayChristiane LoertzerTel. 0345 [email protected]

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14 12 mitteldeutsche wirtschaft40

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06217 MerseburgPrivatperson bietet Freilagerfläche mitangrenzenden Garagen, die zusätzlichangemietet werden können, zur Miete/Pacht oder zum Kauf an (Grundstücks-größe 8.500 m² – 25.900 m²; Lager 8.500m²/Restfläche 20.500 m²). Es besteht Um-/Ausbau- sowie Teilungsmöglichkeit; ge-eignet für Produktion und als Lager.

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06526 SangerhausenÖffentliche Hand verkauft voll erschlos-senes Gewerbegrundstück 50.000 m²(Gewerbegebiet „Alte Maschinenfabrik“);geeignet für Produktion und DL-Branche.

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06766 Bitterfeld-WolfenÖffentliche Hand verkauft Gewerbeobjektmit 30.000 m² (Bürofläche 2.000 m²,Restfläche 600 m²) mit Verwaltungs-,Werkstatt- und Lagergebäuden - 1. Geb.B: Wärme 208,1 kWh, Strom 7,4 kWh,Gas - 2. Geb. B: Wärme 229,2 kWh,Strom 28,8 kWh, Gas - 3. Geb. B: Wär-me 348,5 kWh, Strom 52,6 kWh, FW;Teilungsmöglichkeit; Um-/Ausbau- undErweiterungsmöglichkeit; geeignet fürHandel und DL-Branche. ■ GB-1075

RecyclingbörseHinweis: Interessenten werden gebetenüber die Internetseite www.ihk-recyclingboerse.de direkt Kontakt zu denInserenten der nachfolgenden Angebo-te/Nachfragen aufzunehmen. Kontakt:Silvana Theis, Telefon: 0345 2126-263,E-Mail: [email protected].

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Chitosan und Schlangengiftprodukte –Vertriebspartner gesuchtRussisches Unternehmen, spezialisiert aufdie Produktion von Chitosan-Gel mitSchlangengift und weiterer pharmazeu-tischer Substanzen auf der Basis von

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Schlangengift, sucht Vertriebspartnerund Partner für ein Joint Venture. DieProdukte werden zur Schmerzlinderungbei Muskelüberlastung, Verletzungenoder Traumata des Muskel-Skelett-Sys-tems eingesetzt. ■ EG0914 RU03

Verlag sucht Produzent von BrettspielenEin polnischer Hersteller und Anbietermöchte Partnerschaften mit Herstellernvon Brettspielen und Businesssimulationneu etablieren. Das Unternehmen willneue Spiele vertreiben, die bis jetzt nochnicht auf dem polnischen Markt verfüg-bar sind. Es werden Vertriebsdienstleis-tungen und Lizenzvereinbarungen ge-sucht. ■ EG0914 PL03

Holz- und LaminatfußbodenSerbischer Fabrikant von Vollholz- bzw.Laminatfußböden stellt in erster Liniedreilagige Fußböden her. Das Unterneh-men sucht einerseits eine langfristige Un-ternehmenskooperation zur gemeinsa-men Produktion und andererseits poten-tielle Investoren für die Automatisierungder Produktion. ■ EG0914 RS03

Halterungen für Zahnbürsten und BecherKroatisches Unternehmen stellt aus rost-freiem Stahl Haltevorrichtungen fürZahnbürsten und Becher her. Zielgruppesind hauptsächlich Kindergärten, Ferien-lager und Hostels. Das Unternehmen suchtnach Handelspartnern, Vertriebsverein-barungen, aber auch nach der Möglichkeitdes Verkaufs von eigenen Patenten undder Firma. ■ EG0914 HR04

Lebensmittelverpackungen – ZulieferergesuchtFranzösische Vertriebsgesellschaft, spe-zialisiert auf Lebensmittelverpackungen,sucht europäischen Anbieter von Jo-ghurt- und Sahnebechern. Das Unter-nehmen beliefert Landwirte und Molke-reien und verkauft auch Behälter fürSahne und Frischkäseprodukte. Es suchtneue Zulieferer, die zwischen 30 und 70Millionen Joghurtbecher pro Jahr pro-duzieren können. ■ EG0914 FR05

Endfertigung – Kooperationspartner ge-suchtFranzösisches Unternehmen, spezialisiertauf Entwicklung und Herstellung vonSpezialmaschinen für die Endfertigungvon Industrieteilen, wie Entkalken, Ent-fetten, Trimmen, Entgraten, Strahlen,Waschen, Polieren, Trocknen, Taumeln,sucht für Herstellung und ZulieferungKooperationspartner, die auf Endbear-beitung, wie zum Beispiel Entfettung,spezialisiert sind. ■ EG0914 FR09

Hochdruckausrüstungen – Kooperations-partner gesuchtFranzösisches Unternehmen, einer derbedeutendsten Hersteller von Hoch-druckausrüstungen in Europa, sucht Part-ner oder Premiumvertragspartner aus denBereichen Öl, Erdölprodukte, Gasförde-rung, kryogene Lagerung, neue Energien,oder Lagerung und Herstellung vonTanks. Das Unternehmen entwickelt undbaut kryogene Speicher bei sehr niedri-gen Temperaturen für Flüssiggas undkann als Subunternehmer bestimmte

Aufgaben wie Brennschneiden überneh-men. ■ EG0914 FR10

Nachhaltiges BauenKroatisches Beratungsunternehmen imBereich des energieeffizienten und nach-haltigen Bauens vermittelt Unternehmenund Produkte aus dem Bereich. Hierzuwerden Firmen und Anbieter gesucht,die ökologische Baumaterialien (Holz-wolle, Hanf, Schafwolle, etc.) anbieten.

■ EG0914 HR05

Entwicklung und Verkauf von Entwässe-rungssystemenEin niederländisches KMU mit der Spe-zialisierung auf Entwässerungssystemehat zwei innovative Produkte entwickelt.Um das eigene Sortiment zu erweiternund um nationale und internationaleKunden zu bedienen, sucht die Firmaneue Produkte. Die Firma interessiert sichfür Geschäfts- oder Distributionsverträge.

■ EG0914 NL04

Neue Produkte für WasseraufbereitunggesuchtEin Unternehmen mit Sitz in Barcelona istauf die Konstruktion und Fertigung vonmechanischen Geräten und maßgeschnei-derten Lösungen für die Wasseraufberei-tung spezialisiert, vor allem für städtischeKläranlagen, Trinkwasseranlagen, Regen-becken und Talsperren. Das spanische Un-ternehmen sucht exklusive, mit hohemMehrwert sowie energieeinsparende undkostenreduzierende wettbewerbsfähigeProdukte oder Dienstleistungen für dieWasserbehandlung, um das Portfolio zuerweitern. ■ EG0914 ES05

Auf der Suche nach einem Lieferanten fürRadon-Entferner/Radon-Fänger Ein KMU aus Nordschweden, das in derWasseranalyse und Wasseraufbereitungund -Klärung tätig ist, sucht nach einemKooperationspartner, der einen Radon-Entferner/Radon-Fänger liefern kann, umsein Filtersystem noch besser an Kun-denbedürfnisse anzupassen.

■ EG0914 SE02

Import und Vertrieb von medizinischenProduktenEin tschechisches Unternehmen, speziali-siert auf den Import und Vertrieb Medi-zingeräten, bietet seine Vertriebsdienst-leistungen für die Tschechische Republikan. Gesucht werden innovative Hilfsmit-tel und Geräte, insbesondere für die Be-handlung oder Reduzierung von Schmer-zen und Schlafstörungen bzw. für dieÜberwachung von Vitalfunktionen. DasUnternehmen betreibt Online-Shops unddeckt mit Verkaufsrepräsentanten das ge-samte Land ab. ■ EG0914 CZ05

Düngemittel und landwirtschaftliche Che-mikalien Eine polnische Firma mit Erfahrungenim Bereich Düngemittel und Agrarche-mikalien, einschließlich Substanzen, diedie Züchtung und das Veredeln fördern,sucht einen innovativen Hersteller vonDüngemitteln, Pestiziden und Bauche-mie, der in der EU tätig ist und seine Pro-dukte auf dem polnischen Markt anbie-ten möchte. ■ EG0914 PL02

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bekanntmachungenBeschlüsse der IHK-Vollversammlung

Beschluss-Nr.: 20/14/3Die Vollversammlung beschließt auf der Grundlage von § 6 Abs. 2 Buchst. bder Satzung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau für dieDurchführung der Gleichwertigkeitsfeststellung nach dem Berufsqualifi-kationsfeststellungsgesetz Sachsen-Anhalt eine Gebühr in Höhe von600,00 Euro.

Der Gebührentarif wird wie folgt ergänzt:

2.5.6 Bescheid über die Gleichwertigkeitsfeststellung nach BQFG LSA 600,00 Euro

Halle (Saale), 24. September 2014Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau

Carola Schaar Dr. Thomas BrockmeierPräsidentin Hauptgeschäftsführer

Der vorstehende, von der Vollversamm-lung der Industrie- und HandelskammerHalle-Dessau am 24. September 2014beschlossene und vom Ministerium fürWissenschaft und Wirtschaft des LandesSachsen-Anhalt am 19. November 2014genehmigte Beschluss Nr. 20/14/3, wirdhiermit ausgefertigt.

Halle (Saale), 21. November 2014Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau

Carola Schaar Dr. Thomas BrockmeierPräsidentin Hauptgeschäftsführer

Beschluss-Nr.: 21/14/3Die Vollversammlung beschließt auf der Grundlage von § 6 Abs. 2 Buchst. bder Satzung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau für dieDurchführung der Fortbildungsprüfung zum/-r Geprüften Fachwirt/-in imGesundheits- und Sozialwesen eine Gebühr in Höhe von 430,00 Euro.

Der Gebührentarif wird wie folgt ergänzt:

2.5.1 Erwachsenenprüfungen- Geprüfte/-r Fachwirt/-in im Gesundheits-

und Sozialwesen 430,00 Euro

Halle (Saale), 24. September 2014Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau

Carola Schaar Dr. Thomas BrockmeierPräsidentin Hauptgeschäftsführer

Der vorstehende, von der Vollversamm-lung der Industrie- und HandelskammerHalle-Dessau am 24. September 2014beschlossene und vom Ministerium fürWissenschaft und Wirtschaft des LandesSachsen-Anhalt am 19. November 2014genehmigte Beschluss Nr. 21/14/3, wirdhiermit ausgefertigt.

Halle (Saale), 21. November 2014Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau

Carola Schaar Dr. Thomas BrockmeierPräsidentin Hauptgeschäftsführer

Halle (Saale), 24. September 2014Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau

Carola Schaar Dr. Thomas BrockmeierPräsidentin Hauptgeschäftsführer

Der vorstehende, von der Vollver-sammlung der Industrie- und Han-delskammer Halle-Dessau am 24. September 2014 beschlossene undvom Ministerium für Wissenschaftund Wirtschaft des Landes Sachsen-Anhalt am 19. November 2014

genehmigte Beschluss Nr. 19/14/3, wird hiermit ausgefertigt.

Halle (Saale), 21. November 2014Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau

Carola Schaar Dr. Thomas BrockmeierPräsidentin Hauptgeschäftsführer

Beschluss-Nr.: 19/14/3Die Vollversammlung beschließt auf der Grundlage von § 6 Abs. 2Buchst. b Satzung der IHK Halle-Dessau, dass die Nummern 8.1 bis8.4 des Gebührentarifs der IHK Halle-Dessau mit Wirkung zum 1. Januar 2015 wie folgt lauten:

8.1 Ausstellung von Ursprungszeugnissen• Erstausfertigung/Original inkl. Kopien 6,00 Euro

8.2 Bescheinigung von Handelsrechnungen und weiteren außenwirtschaftlichen Dokumenten 3,00 Euro• je weitere Ausfertigung 0,50 Euro

8.3 Ausstellung von Carnet A.T.A.• für Mitglieder 18,00 Euro• Nicht-Mitglied 40,00 Euro• Bereinigung internat. Carnets/Nachtrag 20,00 Euro

8.4 Ausstellung EU-Bescheinigung 20,00 Euro

Die Gebührensätze sind innerhalb eines Zeitraumes von jeweils zweiJahren auf einen etwaigen Anpassungsbedarf hin zu überprüfen.

Der Vollversammlung ist entsprechend zu berichten.

bekanntmachungen

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terminkalender | vorschau

terminkalender1/2 15

Mitteldeutsche Wirtschaft – Magazin der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau23. Jahrgang Nr. 12/2014

HerausgeberIndustrie- und Handelskammer Halle-DessauFranckestraße 5, 06110 Halle (Saale) Postfach 200 754, 06008 HalleInternet: www.halle.ihk.deE-Mail: [email protected] Tel. 0345 2126-202, Fax 0345 212644-202

RedaktionJanine Scharf (verantw.)Erscheinungsweise: monatlich Erscheinungstermin: 10. DezemberJahrgang 2014Tel. 0345 2126-202, Fax 0345 212644-202

Anzeigen und VerlagPrüfer MedienmarketingEndriß & Rosenberger GmbHSchlösserstraße 39, 99084 ErfurtTel. 0361 5668194Fax 0361 5668196Anzeigenverwaltung: Gudrun WenskeAnzeigenleiter: Wolfrüdiger W. Endriß

Anzeigenberatungmedienmarketing.erfurt@pruefer.comwww.pruefer.com

Zur Zeit gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 19 vom Januar 2014

Layoutkonzept3D Marketing und DesignHerderstraße 8, 06114 Halle (Saale)

Gesamtherstellungmdv Mitteldeutscher Verlag GmbHAm Steintor 23, 06112 Halle (Saale)

Druck und buchbinderische VerarbeitungDruckhaus Schütze GmbHFiete-Schulze-Straße 13a, 06116 Halle (Saale)Tel. 0345 56666-0, Fax 0345 5666666

VertriebMitteldeutsche Zeitungszustell-Gesellschaft mbHDelitzscher Straße 65, 06112 Halle (Saale)Tel. 0345 565-2411, Fax 0345 565-2412

Der Bezug der IHK-Zeitschrift erfolgt im Rahmen dergrundsätzlichen Beitragspflicht als Mitglied der IHK.Die Zeitschrift ist offizielles Organ der IHK Halle-Dessauund wird Kammerzugehörigen im Rahmen ihrer Mit-gliedschaft ohne besondere Bezugsgebühren zugestellt.Für andere Bezieher beträgt das jährliche AbonnementEuro 20,–. Das Einzelheft kostet Euro 2,–.

Mit Namen oder Initialen gekennzeichnete Beiträge ge-ben die Meinung des Autors, jedoch nicht unbedingt dieAnsicht der IHK wieder. Nachdruck nur mit Quellenan-gabe. Für den Nachdruck signierter Beiträge ist die Ge-nehmigung des Verfassers erforderlich. Vervielfältigun-gen für den innerbetrieblichen Gebrauch sind gestattet.Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wirdkeine Gewähr übernommen.

Bildnachweis:Michael Deutsch: S. 29, 33, 35, 44DIHK: S. 18Fotolia: Titel, S. 6Hi-Bis GmbH: S. 20iStockphoto: S. 8, 10, 28, 31, 39Marlene Köhler: S. 19, 22Lieken Brot- und Backwaren GnbH: S. 20Andreas Löffler: S. 12, 13, 14, 22, 38, 39Andreas Mertens: S. 5Petra Wozny: S. 21, 24, 25, 26

vorschauTitelthema:IHK begeht Jubiläum: Ein Blickauf 125 Jahre Geschichte

Datameer GmbH – Eine Art„Excel auf Steroiden“

Logistik-Spezialdienstleister aufErfolgsspur

impressum

10.12. Auszeichnungsveranstaltung IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-346„TOP-Ausbildungsbetrieb“

10.12. Beratertag SAALEKREIS Landkreis Saalekreis, Musikschule, Domplatz 9, 06217 Merseburg

11.12. Seminar: Lieferantenerklärung aktuell IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282

16.12. IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer IHK-Kontaktbüro Bitterfeld, 03493 3757-0Niemegker Str. 1 d, 06749 Bitterfeld-Wolfen

17.12. Erfinderberatung mipo GmbH Pateninformationszentrum, 0345 29398-0Julius-Ebeling-Str. 6, 06112 Halle

18.12. IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer IHK-Kontaktbüro Wittenberg, 03491 670121Lutherstr. 56, 06886 Lutherstadt Wittenberg

18.12. IHK-Beratungstag für Unternehmer und Gründer IHK-Geschäftsstelle Dessau, 0340 26011-21Lange Gasse 3, 06844 Dessau-Roßlau

14.01. IHK-Neujahrsempfang Dessau-Roßlau 0345 2126-241

16.01.-17.01. Chance – Die Bildungs-, Job- und Gründermesse Halle Messe, Messestr. 10, 06116 Hallefür Mitteldeutschland

19.01. Seminar: Änderungen im Zoll- und IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282Außenwirtschaftsrecht 2015

23.01.-25.01. KarriereStart 2015 Messe Dresden, Messering 6, 01067 Dresden

25.01.-26.01. Chance – Die Bildungs-, Job- und Gründermesse Messe Giessen, für Mittelhessen An der Hessenhalle 11, 35398 Gießen

27.01.-29.01. enerTEC – Internationale Fachmesse für Energie- Leipziger Messe GmbH, erzeugung, Energieverteilung und -Speicherung Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

27.01.-29.01. TerraTEC – Internationale Fachmesse für Leipziger Messe GmbH, Umwelttechnik und -Dienstleistungen Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

07.02.-15.02. Mitteldeutsche Handwerksmesse Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

20.02.-22.02. Reisen, Freizeit, Caravan 2015 Halle Messe, Messestr. 10, 06116 Halle

24.02. Seminar: Exporttechnik I – Grundseminar einschl. IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282Binnenmarkt

24.02.-27.02. Mitteldeutscher Firmengemeinschaftsstand „inTEC“ Leipziger Messe GmbH, 0345 2126-234Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

13.03.-15.03. SaaleBAU 2015: Die Mitteldeutsche Baumesse Halle Messe, Messestr. 10, 06116 Halle

13.03.-15.03. ENERGIE 2015 Halle Messe, Messestr. 10, 06116 Halle

17.03. Seminar: Exporttechnik II – Abwicklung von IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282Exportgeschäften

22.03.-24.03. EURONICS Kongress 2015 Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

23.04.-26.04. agra 2015 – Die Landwirtschaftsausstellung Leipziger Messe GmbH, in Mitteldeutschland Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

29.04. Seminar: Exporttechnik III – Praktische Übungen IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345.2126-282der Erstellung

06.05. Seminar: Exporttechnik IV – Akkredititv in der Praxis IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282

02.06. Seminar: Organisation der Zoll- und Exportabteilung IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282

04.06. Seminar: Exportkontrolle IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282

24.06. Seminar: Zugelassener Ausführer und AEO IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282

27.06.-30.06. 47. Internationales Messeseminar Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

29.06. Nachweispflichten für Umsatzsteuerzwecke IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282in Binnenmarkt und Export

30.06. Warenursprung und Präferenzen (Basisseminar) IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282

01.07. Warenursprung und Präferenzen (Vertiefungsseminar) IHK, Franckestraße 5, 06110 Halle 0345 2126-282

28.10.-30.10. efa – 14. Fachmesse für Gebäude- und Elektrotechnik, Leipziger Messe GmbH, Licht, Klima und Automation Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

28.10.-30.10. SHKG – Messe für Sanitär, Heizung, Klima und Leipziger Messe GmbH, Gebäudeautomation Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

06.11.-07.11. azubi- & studientag – and more Leipziger Messe GmbH, Messe-Allee 1, 04356 Leipzig

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Aktuelle Veranstaltungstermine unter www.halle.ihk.de

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ihkleistungen

stark für sie

Vom kleinen Start-up-Unternehmerzum erfolgreichen Geschäftsmann.Jene Entwicklung, wo sich jemandmit Risiko an die Selbstständigkeitheranwagt und dann nach vielen, oftharten Jahren mit wirtschaftlichemErfolg bestätigt wird, hat AchimSchaarschmidt schon oft miterlebtund mitbegleiten dürfen. „Ja, esmacht einen selbst auch stolz, wennman sieht, dass es funktioniert undsich langjährige Arbeit in Erfolgenwiderspiegelt“, sagt der 54-Jährige.Geschätzt wird Schaarschmidts Sach-verstand und seine pragmatische Art,mit der er Gründern, oft auch ge-standenen Geschäftsleuten, im Un-ternehmeralltag weiterhilft. Dabei ister ein Routinier. Seit 24 Jahren beider IHK Halle-Dessau tätig, ist er An-sprechpartner für Existenzgründung,Unternehmensentwicklung, Krisen-bewältigung und der Unternehmens-nachfolge. „Das ist ein Riesenfeldund beinhaltet den gesamten Zykluseines Unternehmens“, fasst der ge-bürtige Dresdner mit Blick auf dieGründerbetreuung zusammen.

Mitgestalter in Sachen FörderpolitikEine Gründerberatung bei der IHK istkostenlos und dauert in der Regel an-derthalb Stunden. Thema Nummereins ist das Prüfen von Fördermög-lichkeiten für den Start. In diesemZusammenhang nimmt die Kammerhoheitliche Aufgaben wahr. Wennsich Menschen aus der Arbeitslosig-keit heraus gründen, haben sie Chan-cen auf einen Gründungszuschuss –andere, die aus dem Rechtskreis desSGB II kommen, auf das Einstiegs-geld. „Dazu ist von uns eine Stel-lungnahme erforderlich“, erklärtSchaarschmidt. Objektivität stehe hieran erster Stelle, um etwa einen Busi-nessplan fehlerfrei zu bewerten. Dafürnutzen die verantwortlichen Kolle-

gen im IHK-ServiceCenter ein stan-dardisiertes Bewertungssystem, dasim Qualitätsmanagement eingepasst,hohe Genauigkeit garantiere. DochSchaarschmidt ist selbst aktiver Mit-gestalter in Sachen Förderpolitik. AlsEgo-Förderbeirat und Mitglied desBürgschaftsausschusses des Landes,Mitglied beim Bewilligungsausschussder Bürgschaftsbank Sachsen-Anhaltund Vorsitzender des Regionalbeiratesim Saalekreis für die ESF Gründer-qualifizierung nimmt er stellvertre-tend die Interessen der IHK wahr. „Das letzte Jahrzehnt war davon ge-prägt, dass Gründer unbedarfter andie Selbstständigkeit herangingen.Oft haben sich die Gründer insAbenteuer geworfen, um sich ausder Arbeitslosigkeit zu befreien, Ka-pitalgeber waren auch noch risiko-bereiter.“ Und heute? Um sich aus-zuprobieren, sagt Schaarschmidt,gründeten viele im Nebenerwerb, umdabei kein hohes Risiko einzugehen.Das habe auch mit dem Wegfall desRechtsanspruchs für den Grün-dungszuschuss zu tun. Der Beweis:„Wir erleben heute, dass sich 13 Pro-zent aus der Arbeitslosigkeit selbst-ständig machen, vor drei Jahren wa-ren es noch 80 Prozent“, sagt derÖkonom.

Unternehmen suchen NachfolgerSchaarschmidt moderiert auch dasProgramm „Runder Tisch“ und be-treut die „Turn Around-Beratung“der KfW. Ziel ist es bei beiden, dieWettbewerbs- und Leistungsfähigkeitangeschlagener Unternehmen wie-derherzustellen. „Meistens handelt essich um Liquiditätsprobleme.“ Kurz:die Banken sitzen dem Unternehmerim Nacken. Schaarschmidt kooperierthierbei eng mit Experten der KfW-Mittelstandsbank, die die Problemeunabhängig analysieren. „Mit dieser

Schwachstellenanalyse gehen wir aufdie Gläubiger zu.“ Am „RundenTisch“ gilt das Prinzip: Alle sindgleichberechtigt. Die Erfolgsquote lie-ge immerhin bei 100 Prozent. Egal obStundung, Tilgungsaussetzung oderVergleich: „Die Frage ist, was der Un-ternehmer aus dieser Chance macht.Wir können ihm nur eine Ver-schnaufpause verschaffen.“Schaarschmidt liegt besonders dasProblem der Unternehmensnachfol-ge am Herzen. „Wir schätzen, dass 55Prozent der zur Übergabe stehendenUnternehmen einen Nachfolger su-chen.“ Die Ursachen hierfür sindvielfältig. Eine davon ist die Überal-terung im Unternehmertum. „Alleindieses Jahr haben 587 Unternehmerim Kammerbezirk das Rentenaltererreicht. In 2020 sind es 672“, sagt er.Um Nachfolger zu finden, betreut dieIHK seit Jahren im bundesweitenKontext die Unternehmensbörse fürUnternehmensnachfolge „nexxt-change“ – mit hohem Aufwand undstrenger Vertraulichkeit. Letzteres istoft zugleich ein Problem. „Denn Un-ternehmer, die ihre Firma abgebenoder verkaufen müssen, wollen vonMitbewerbern, Kunden und Liefe-ranten nicht erkannt werden.“ DieBotschaft könnte sich negativ aufslaufende Geschäft auswirken. „Wennich über die Börse einen Nachfolgerfinden will, muss ich aber auch wasins Schaufenster stellen, sonst fühltsich keiner angesprochen. Das isteine echte Gratwanderung“, sagtSchaarschmidt.

Michael Deutsch ■

Starthilfe und Unternehmensförderung

Wenn Unternehmen Verschnaufpausen brauchenWas leistet die IHK Halle-Dessau für die Unternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt? Die Mitteldeut-sche Wirtschaft stellt dieses Leistungsspektrum vor und gibt Service-Infos. In dieser Ausgabe rückenwir Achim Schaarschmidt, Referent für Wirtschaftsförderung, in den Blickpunkt. Der Diplomökonomunterstützt Gründer beim Schritt in die Selbstständigkeit, informiert Unternehmer über Finanzierungs-und Fördermöglichkeiten und steht Firmen bei Krisen oder der Unternehmensnachfolge zur Seite.

kontaktIHK Halle-Dessau

Geschäftsfeld Starthilfeund Unternehmensförderung

Achim SchaarschmidtTel. 0345 2126-272

[email protected]

IHK Halle-Dessau | Franckestraße 5 | 06110 Halle Telefon: 0345 2126-0 | www.halle.ihk.de

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