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Druckmarkt 41 W Mai 2008 W 61 Die steigenden Energiekosten zwingen Unternehmen aller Branchen, ihre Prozesse nachhaltig zu optimieren. Durch eine kontinuierliche Verbesserung der rationellen und sparsamen Energienutzung soll eine dauernde Abnahme des Energieverbrauchs für jeden Industriebetrieb als klares unternehmerisches Ziel für die Zukunft definiert werden. Druckereien, die im Bereich der Wärme und Ener- gieeffizienz nichts unternehmen, werden mit der industriellen Produktivitätsentwicklung nicht mit- halten können. Eine effiziente und störungsfreie Produktion ist nur in einem stabilen Raumklima auch nachhaltig und ökologisch sinnvoll machbar. MINERGIE-Standard im Industriebau – ein Schritt in eine neue Energiezukunft Als erste Druckerei in der Schweiz bezog die J.E. Wolfensberger AG 2005 ihren nach MINERGIE- Standard erstellten Industriebau in Birmensdorf bei Zürich. Die Familie Wolfensberger führt die Graphische Anstalt in der vierten Generation. Pio- nierleistungen, Qualitätsarbeit und ein grosses Engagement in Sachen Kunst sind die Grundpfei- ler des traditionsreichen Familienunternehmens. Für Benni Wolfensberger stand schon vor dem Umbau fest, dass als Ziel der Innvestition ein rationeller Energieeinsatz und die breite Nutzung erneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Verbes- serung der Arbeitsqualität, Sicherung der Konkur- renzfähigkeit und Senkung der Umweltbelastung definiert wird. «Wir wollten etwas für die Nach- haltigkeit machen, denn wir glauben an die Zukunft des Offsetdrucks mit industriellen Pro- duktionsmitteln. Das Klima muss für Mitarbeiter und Kunden stimmen, die Leute müssen gerne zur Arbeit kommen, nur mit diesem Ansatz kann eine nachhaltige Entwicklung einer Unternehmung gesichert werden.» Benni Wolfensberger wollte eine hinterlüftete Holzfassade aus Schweizer Lärchenholz, ein Naturprodukt, das eine der besten Isolationen bietet. Mit dieser Vorgabe wurde die General- unternehmung Renggli AG in Sursee mit der Pla- nung und Ausführung beauftragt. Zusammen mit dem Fachpartner für Industriebauten wurden das Ziel des MINERGIE-Standards und die Grenzwer- te im Energieverbrauch definiert. Die Wege dazu sind vielfältig. Der wichtigste Aspekt beim MINERGIE-Standard: Das ganze Gebäude wird als integrales System betrachtet, die Gebäudehülle mit der Haustechnik muss ent- sprechend abgestimmt sein. Mit allen Massnah- men, welche die J.E Wolfensberger AG dann auch realisiert hat, konnte der MINERGIE-Standard für den Umbau um rund 25% unterschritten werden, auch dank der hochwärmegedämmten Gebäude- hülle aus Schweizer Holz. Bei den ständig steigenden Energiekosten zahlt sich eine Investition in ökologische Konzepte bei der Haustechnik auch mit anhaltenden tiefen Betriebskosten aus. Wärmerückgewinnung an der Druckmaschine Lüftungs- und Klimaanlagen benötigen Wärme- und Kälteenergie zur Aufbereitung der Aussenluft. Eine wesentliche Verringerung der dafür bereitzu- stellenden Leistung sowie des jährlichen Energie- verbrauchs lässt sich durch Rückgewinnung des Wärmeinhalts der Abluft lerreichen. Gemeinsam wurde mit dem Projektpartner Techno Therm AG, Daniel Roth, und MAN Roland Swiss AG das Kon- zept der Wärmerückgewinnung für die neu zu installierende Roland 900 ausgearbeitet. Für Vik- tor Hugi, Projektleiter bei MAN Roland Swiss AG, ist es natürlich ideal, wenn sie bei Aus-, Um-, oder Neubauten von Beginn weg von ihren Partnern oder den vom Kunden bestimmten Handwerkern beigezogen werden. Sie suchen bei jeder Neuin- stallation gemeinsam mit dem Kunden die besten Lösungen. Schon vor Jahren hat MAN Roland erkannt, dass in den Produktionsprozessen das TECHNIK Nachhaltigkeit – ein Leitziel für innovative Unternehmer Attraktives Industriegebäude, J.E.Wolfensberger AG (Foto Renggli AG Sursee) MINERGIE®-Standard im Industriebau – ein Schritt in eine neue Energiezukunft (Foto Renggli AG Sursee) «Wir wollten etwas für die Nachhaltigkeit machen, denn wir glauben an die Zukunft des Offsetdrucks mit industriellen Produktionsmitteln.» Benni Wolfensberger, Unternehmer.

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Page 1: Nachhaltigkeit–einLeitzielfür inno · PDF fileStandard erstellten Industriebau in Birmensdorf bei Zürich. Die Familie Wolfensberger führt die GraphischeAnstaltinderviertenGeneration.Pio

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Die steigenden Energiekosten zwingenUnternehmen aller Branchen, ihre Prozessenachhaltig zu optimieren. Durch einekontinuierliche Verbesserung der rationellenund sparsamen Energienutzung soll einedauernde Abnahme des Energieverbrauchsfür jeden Industriebetrieb als klaresunternehmerisches Ziel für die Zukunftdefiniert werden.

Druckereien, die im Bereich der Wärme und Ener-gieeffizienz nichts unternehmen, werden mit derindustriellen Produktivitätsentwicklung nicht mit-halten können. Eine effiziente und störungsfreieProduktion ist nur in einem stabilen Raumklimaauch nachhaltig und ökologisch sinnvoll machbar.

MINERGIE-Standard im Industriebau – einSchritt in eine neue EnergiezukunftAls erste Druckerei in der Schweiz bezog die J.E.Wolfensberger AG 2005 ihren nach MINERGIE-Standard erstellten Industriebau in Birmensdorfbei Zürich. Die Familie Wolfensberger führt dieGraphische Anstalt in der vierten Generation. Pio-nierleistungen, Qualitätsarbeit und ein grossesEngagement in Sachen Kunst sind die Grundpfei-ler des traditionsreichen Familienunternehmens.Für Benni Wolfensberger stand schon vor demUmbau fest, dass als Ziel der Innvestition einrationeller Energieeinsatz und die breite Nutzungerneuerbarer Energien bei gleichzeitiger Verbes-serung der Arbeitsqualität, Sicherung der Konkur-

renzfähigkeit und Senkung der Umweltbelastungdefiniert wird. «Wir wollten etwas für die Nach-haltigkeit machen, denn wir glauben an dieZukunft des Offsetdrucks mit industriellen Pro-duktionsmitteln. Das Klima muss für Mitarbeiterund Kunden stimmen, die Leute müssen gerne zurArbeit kommen, nur mit diesem Ansatz kann einenachhaltige Entwicklung einer Unternehmunggesichert werden.»Benni Wolfensberger wollte eine hinterlüfteteHolzfassade aus Schweizer Lärchenholz, einNaturprodukt, das eine der besten Isolationenbietet. Mit dieser Vorgabe wurde die General-unternehmung Renggli AG in Sursee mit der Pla-nung und Ausführung beauftragt. Zusammen mitdem Fachpartner für Industriebauten wurden dasZiel des MINERGIE-Standards und die Grenzwer-te im Energieverbrauch definiert.Die Wege dazu sind vielfältig. Der wichtigsteAspekt beim MINERGIE-Standard: Das ganzeGebäude wird als integrales System betrachtet,

die Gebäudehülle mit der Haustechnik muss ent-sprechend abgestimmt sein. Mit allen Massnah-men, welche die J.E Wolfensberger AG dann auchrealisiert hat, konnte der MINERGIE-Standard fürden Umbau um rund 25% unterschritten werden,auch dank der hochwärmegedämmten Gebäude-hülle aus Schweizer Holz.Bei den ständig steigenden Energiekosten zahltsich eine Investition in ökologische Konzepte beider Haustechnik auch mit anhaltenden tiefenBetriebskosten aus.

Wärmerückgewinnung an derDruckmaschineLüftungs- und Klimaanlagen benötigen Wärme-und Kälteenergie zurAufbereitung derAussenluft.Eine wesentliche Verringerung der dafür bereitzu-stellenden Leistung sowie des jährlichen Energie-verbrauchs lässt sich durch Rückgewinnung desWärmeinhalts der Abluft lerreichen. Gemeinsamwurde mit dem Projektpartner Techno Therm AG,Daniel Roth, und MAN Roland Swiss AG das Kon-zept der Wärmerückgewinnung für die neu zuinstallierende Roland 900 ausgearbeitet. Für Vik-tor Hugi, Projektleiter bei MAN Roland Swiss AG,ist es natürlich ideal, wenn sie bei Aus-, Um-, oderNeubauten von Beginn weg von ihren Partnernoder den vom Kunden bestimmten Handwerkernbeigezogen werden. Sie suchen bei jeder Neuin-stallation gemeinsam mit dem Kunden die bestenLösungen. Schon vor Jahren hat MAN Rolanderkannt, dass in den Produktionsprozessen das

TECHNIK

Nachhaltigkeit – ein Leitziel fürinnovative Unternehmer

Attraktives Industriegebäude, J.E.Wolfensberger AG (Foto Renggli AGSursee)

MINERGIE®-Standard im Industriebau – ein Schritt in eine neueEnergiezukunft (Foto Renggli AG Sursee)

«Wir wollten etwas für dieNachhaltigkeit machen, dennwir glauben an die Zukunft desOffsetdrucks mit industriellenProduktionsmitteln.»

Benni Wolfensberger, Unternehmer.

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Energiemanagement berücksichtigt werdenmuss. Bei MAN Roland Swiss AG kam man vorJahren bereits zum Schluss, dass diese enormeneingesetzten Energiemengen so effektiv wiemöglich zurück gewonnen werden müssen. Sowerden nicht nur schädliche Emissionen redu-ziert, sondern ebenfalls massiv Kosten eingespart.Das Projekt der MAN Roland Swiss AG überzeug-te die J.E. Wolfensberger AG mit seinem integra-len Konzept der Wärmerückgewinnung an derDruckmaschine. Benni Wolfensberger hat jedesMal ein gutes Gefühl, wenn er in den Wintermo-naten die Wärme der Druckmaschine in den Ra-diatoren der Büros geniessen kann. Der Wärme-

bedarf in der J.E. Wolfensberger AG wird bis zu70% durch die Rückgewinnung an der Druckma-schine gedeckt.Mit allen Massnahmen im Bereichder Haustechnik konnte der Energieverbrauch umüber 60% gesenkt werden. Bei den immer teurerwerdenden fossilen Brennstoffen bedeutet daseine grosse Einsparung und wirkt sich Jahr fürJahr nachhaltig aus. MAN Roland Swiss AG reali-sierte in enger Zusammenarbeit die prozessge-steuerte Luftversorgung VARIAIR von Becker AGund die Wärmerückgewinnung über die Haus-technik bei der J.E. Wolfensberger AG zusammenmit dem Partner Techno Therm AG, die auch dasLeitsystem für die Steuerung der Haustechnik unddie Wärmespeicher plante und installierte.

Nachhaltigkeit – bei Kunden immerwichtigerWas uns als Unternehmen besonders wichtig er-scheint, ist die Erkenntnis, dass Handeln nachdem Leitbild der Nachhaltigkeit fairen Wettbe-werb braucht, dass Nachhaltigkeit Wachstum för-dert und Nachhaltigkeit letztlich Arbeitsplätzeschafft und sichert. Gesellschaftliche Verantwor-tung durch eine freiwillige Orientierung an öko-nomischen, ökologischen und gesellschaftlichenZielen erweist sich immer mehr als Schlüssel zurZukunftsfähigkeit eines Unternehmens, von derMitarbeiter, Kunden und Gesellschaft gemeinsamprofitieren.Auf Seite der Kunden spürt Benni Wolfensbergerdenn auch zunehmend ein immer grösseres Inte-resse am Thema Nachhaltigkeit. Einer ihrer gros-

sen Kunden hat sich vor Ort über die ökologischenMassnahmen informiert und einen wichtigenDruckauftrag vertraglich zugesichert. Immer mehrAuftraggeber wollen detaillierte Angaben überdie Geschäftsprozesse ihrer Lieferanten, hierlohnt sich ein Engagement in nachhaltige Prozes-se also doppelt. Neben der konsequenten Ein-sparung von Energie setzt die J.E. WolfensbergerAG auch auf den Einsatz von FSC-Papieren undberät ihre Kunden entsprechend. Im Novemberdes letzten Jahres hat das Unternehmen erfolg-reich die Zertifizierung abgeschlossen und leistetdamit einen Beitrag zum Klimaschutz.Klimawandel ist ein globales Problem. Regionalentstandene CO2-Emissionen verteilen sichgleichmässig durch die Atmosphäre über die ge-samte Erde. Es ist unerheblich, wo CO2-Emissio-nen entstehen und wo sie verhindert werden.Aufdieser Erkenntnis basiert der neue Begriff Kliman-eutralität und lässt sich als Modell zur Nachhal-tigkeit in den Prozessen der Druckindustrie idealauch nutzen. Nachhaltiges Management sichertlangfristig den Unternehmenswert, zusätzlich för-dert es im Betrieb die Innovation, die Ökoeffi-zienz, die Mitarbeitermotivation, die Ausweitungdes Produkteportfolios, die Risikoreduktion sowiedie Schonung von Energieresourcen. Alles Fakto-ren, die bei Kunden und Auftraggebern das Ver-trauen zu einem Dienstleister steigern.Schweizer Druckereien die in Konkurrenz zumAusland stehen, müssen versuchen ihren Vor-sprung zu behalten, ein Argument dazu sind«ökologisch produzierte Drucksachen». Immer

TECHNIK

«Jede Druckerei, die für dieWärmerückgewinnung imDrucksaal nichts unternimmt,wird Probleme mit der Produk-tivität bekommen und somitauch direkt Geld verlieren. EineInvestition in eine sinnvolleWärmerückgewinnung ist fürdie Effizienz von hoherWichtigkeit.»

Viktor Hugi, Projektleiter MAN RolandSwiss AG.

Nachhaltigkeit als Innovation -Viktor Hugi, Benni Wolfensberger und Hubert Stahel Alle wärmeabgebenden Geräte in einem Raum

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mehr Kunden wollen wissen wo und wie produ-ziert wurde und wollen Transparenz auch bei derDrucksachenproduktion und deren Energiebilanz.

WINERGIE-Check – die Energie auf allenStufen reduzierenBeim Interviewtermin in Birmensdorf war auchHubert Stahel, Energieberater im VSD-Modell desKlimaneutralen Druckens, anwesend. Währenddem Firmenrundgang konnte er sich ein Bild derrealisierten Energiemassnahmen machen. Dieumfassende Lösung, vor allem im Bereich derWärmerückgewinnung und der Haustechnik, warfür ihn beeindruckend. Benni Wolfensberger inte-ressierte sich sehr für weitere Möglichkeiten,noch mehr Energie einzusparen. Ein Beispiel istsicher das Lichtkonzept noch etwas, das mitwenig Aufwand verbessert werden kann, dennauch hier entsteht zumTeil nochWärme, die redu-ziert werden kann. Zu diesem Punkt bietet HubertStahel der J.E. Wolfensberger AG eine Wirtschaft-

lichkeitsberechnung an, damit die Investition inein neues Lichtkonzept auch finanziell messbarwird. Bei der Leitzentrale der Hausanlage gibt esimmer wieder Optimierungen, die im Laufe derBetriebsstunden anfallen. Zusätzlich könnte dasDach mit seinen 600 m2 für eine Photovoltaikan-lage genutzt werden. Je nach Wunsch kann dieJ.E. Wolfensberger AG ihre Fläche über eine Stif-tung vermieten oder ihren Strombedarf selberabdecken. Das Energiebüro Zürich sucht im Auf-trag von Schweizer Solar-Gesellschaften in derganzen Schweiz Dachflächen für die Installationvon Solarkraftwerken. Sie mieten das Dach dannfür 20 Jahre und erstellen und betreiben daraufauf eigene Kosten ein Solarkraftwerk. Auch beimStrombedarf sieht Hubert Stahel noch Handlungs-spielraum, mit einer effizienteren Lösung könntenauch in diesem Punkt die Kosten gesenkt werden.Benni Wolfensberger war ihm für die vielen Tippsdankbar, wird die vorgeschlagenen Massnahmenprüfen und die eine oder andere umsetzen.

Nachhaltigkeit zahlt sich aus – Förderungdes Kantons, Projekte des BundesDer Kanton Zürich setzt für seine Unterstützungs-beiträge an Betriebe und private Haushalte aus-schliesslich energieeffiziente Gebäudesanierun-gen voraus. Ausserdem wird der Einsatz einerzweckmässigen Abwärmenutzung in Industriebe-trieben gefördert. Die J.E.Wolfensberger AG profi-tierte von einem Förderbeitrag des Kantons für

ihren Umbau nach MINERGIE-Standard.Als nach-haltigen Beitrag zu einem effizienten SchweizerKlimaschutz betreibt die Stiftung Klimarappen einGebäudeprogramm. Im Zentrum des Programmssteht die energetische Erneuerung von Gebäude-hüllen bestehender Bauten. Dafür setzt die Stif-tung Klimarappen bis Ende 2009 180 Mio. Fran-ken ein. Ziel des Programms ist eine effektive undwirksame CO2-Reduktion. Ein Aspekt, der inZukunft auch einen Anreiz für weitere Drucke-reien schafft, die ihre Zukunft planen. Auf derInternetseite www.gebaeudeprogramm.ch ste-hen die Bedingungen für Erneuerungsmassnah-men, die noch nicht ausgeführt sind. W

TECHNIK

Generalunternehmung Renggli AG Sursee,www.renggli-haus.ch:Die Renggli AG ist Spezialistin für den energie-effizienten Hausbau mit Holz und gehört zu denPionieren der Minergie-Baustandards. Wir pla-nen, produzieren und realisieren menschen- undumweltfreundliche Häuser im Holzbau nachMass. Bei der Renggli Holzbauweise steht immerdas Ziel im Fokus, höchstmöglichen Wohnkom-fort mit geringstmöglichem Energieaufwand zuerreichen. Die Innovationsfreude von Renggli imBereich der Energieeffizienz ist auch Ausdruckfür engagierten Umwelt- und Ressourcenschutz.Einen Gewerbebau stellen sich die wenigstenspontan als Systembau in Holz vor.Wir sind über-zeugt, dass sich das bald ändern wird.

MAN Roland Swiss AG, Viktor Hugi,Projektleiter:Umweltfreundlich zu wirtschaften ist für MANRoland ein entscheidender strategischer Erfolgs-faktor. Diese Nachhaltigkeit zeichnet die Produk-tionsstätten der unterschiedlichen Druckmaschi-nen aus. Wir von MAN Roland erkannten schonvor vielen Jahren in Zusammenarbeit mit Daniel

Roth, Geschäftsführer der Techno ThermAG, dassim Bereich der Ökologie viel getan werden muss.Dies beweisen heute viele zufriedene Kunden diemit solchen Systemen arbeiten – und auch vieleMitbewerber, welche sich diesen Themen nunanschliessen. Wir von MAN stellen selbst inunserem Hause uns diesen Anforderungen desMarktes. Ich bin überzeugt, damit nicht nur zusprechen, sondern direkt zu Handeln.

Techno-Therm AG, Daniel Roth:Wir von Techno TehrmAG sind überaus glücklich,dieses Projekt für Herrn Wolfensberger unterwertvoller Mithilfe der MAN Roland Swiss AGrealisiert zu haben.Wir sind sicher, dass sich sei-ne weitsichtige, verantwortungsbewusste Hand-lungsweise auch bei seinen Kunden herumspre-chen und in Form von vermehrten Aufträgenniederschlagen wird. Die Techno Therm AG rea-lisiert seit Jahren erfogreich Projekte mit erneu-erbaren Energien (Wärmepumpen, Wärmerük-kgewinnung, Kühl- und Freecoolingsysteme,Energieverteilung ect.) von der Planung, Reali-sierung bis hin zum Komplettservice.

PARTNER BEI DIESEM PROJEKT

«Ich erstatte die Kosten füreine Analyse der Energiezurück, wenn diese durch dieEnergieeinsparungen nicht indrei Jahren amortisiert sind.»

Hubert Stahel, Energieberater,WINERGIE.

Leitzentrale der Haustechnik

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Mehr als 80 Personen haben am Feierabend-Apéro des VSD vom Dienstag, 29. April 2008,in den Lokalitäten der Firma Antalis AG,Lupfig, teilgenommen.

Die Veranstaltung stand unter dem Thema «VSD-drupa-GPS» und wollte den Interessierten aufGrund des Gehörten und Gesehenen den Wegdurch die drupa aufzeigen. Sieben Lieferantenstellten äusserst interessante Neuheiten in kurzenStatements vor. Themenschwerpunkte waren dieBereiche Offset- und Digitaldruck.

Nachhaltige ökologische Ausrichtung alsUnternehmensstrategieErfreulich aus Sicht des VSD sind die Lösungsan-sätze der Maschinenhersteller in den Bereichender Ökologie und der Nachhaltigkeit. Der Umwelt-schutz spielt in Druckereien eine zunehmendwichtigere Rolle – sowohl durch die Nachfragevon Druckproduktkunden nach «umweltgerech-ten Produkten», als auch durch Programme vonDruckunternehmen selbst. Ressourcen schonendurch weniger Energie- und Materialeinsatz blei-ben eine zentrale Herausforderung, der sich alleLieferanten annehmen, zum Teil mit neuen auf-wendigen technischen Lösungen.

Automatisierung spart Material und somitRessourcenEin hoher Automatisierungsgrad der Bogen- undRollenmaschinen aller Lieferanten verkürzt dieRüstzeiten drastisch und spart grosse MengenMaterial ein. Auch optimierte Voreinstellungenaus dem integrierten Produktions-Managements-ystemen sind bei allen grossen Anbietern der Off-setdruckmaschinen im Trend. Das Motto heisst:Nach kurzer Zeit verkaufbare Exemplare zu produ-zieren. KBA zeigt zur drupa eine Mehrfarbenma-schine, die in einer Minute die Platten wechseltund in dieser Zeit auch die Zylinder reinigt. Quik-kStart bei MAN Roland reduziert zum Beispiel dieMakulaturraten an Zeitungsmaschinen beim An-lauf von einigen hundert auf unter hundert Exem-plare beimWiederanfahren.

Grosse Formate sind die Zukunft – so sehenes die grossen MaschinenherstellerIm Druckmaschinenbau ist ein klarer Trend zu

TECHNIK

GPS-Navigation für die drupa

Feierabend-Apero VSD-drupa-GPS in der Antalis in Lupfig

J. Pletscher, Vorsitzender der GeschäftsleitungAntalis AG

R. Rettig, Vorsitzender der GeschäftsleitungHeidelberg Schweiz AG

M. Nitsche, Sales Competence Center MAN RolandDruckmaschinen AG, Offenbach/a. Main

P.J. Rickenmann, Geschäftsführer Print Assist AG

D. Broglie, Leiter Offset, Chromos AG

C. Eigenmann, Product Management Prepress,Chromos AG

P. Krieg, Verkaufsleiter Investitionsgüter,Chromos AG

S. Alder, Product Manager PPS, Canon (Schweiz AG)

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grossen Format feststellbar.Alle Lieferanten bietendiese neuen Produkte an. Soweit so gut, aber werkauft in der Schweiz solche Maschinen? Die durch-schnittlichenAuflagehöhen sinken und die schwei-zerische Produktepalette ist auch nicht unbedingtauf diese Grossformate zugeschnitten.Mit einigen wenigen Maschinen (zum Beispiel fürden Plakatdruck und eventuell Verpackungsdruck)dürfte der Markt gesättigt sein. Das Zielpublikumliegt wohl in den grossen Zukunftsmärkten derWelt, vor allem in Asien.Alle Anbieter von Druckmaschinen bieten die An-bindung von JDF mit unterschiedlichen Manage-ment-Information-Systemen (MIS) an und garan-tieren damit eine Rationalisierung der Arbeits-prozesse.

Die Anbieter von Digitaldrucksystemendenken an den KundenTechnologisch ist vieles bereits realisiert, Océ zumBeispiel kann auf einer Rollenmaschine im Inkjet-Verfahren über 40 Millionen Drucke im Monatdrucken. Wie Kunden neue Geschäftsfelder evalu-ieren und angehen können, vermittelt Canon inWorkshops im Rahmen des EBBP (Essential Busi-ness Builder Program). Das EBBP besteht aus einerReihe von Workshops mit unterschiedlichen The-men aus dem Bereich des Digitaldrucks, durchge-führt von Trainern, die aus eigener, langjährigerErfahrung sprechen. Die Seminare sind speziali-sierte, persönliche Foren, in denen die für die je-weiligen Unternehmen relevanten Themen behan-delt werden. Für Canon steht der Kunde und seineBedürfnisse im Zentrum und nicht die technologi-schen Produkte.

Walter Steiger führte als Moderator souverändurch die anschliessende Podiumsdiskussion. MitHumor aber auch mit kritischen Fragen an die Lie-feranten zeigte er den Teilnehmenden auf, dass esZeit ist, die strategische Ausrichtung ihrer Betriebezu überprüfen und das GPS für den Besuch derdrupa neu einzustellen.

W

TECHNIK

D.Weber, Océ Product Manager

M. Portmann, Salesman iGen3, Xerox AG

W. Steiger, dipl. Ing. Ugra

Gedränge beim Apéro

Teilnehmer des Podiumsgesprächs

Fraktion der Digitaldruckanbieter

Full House am VSD-Drupa GPS

Fachlicher Austausch während des Apéros

Redaktion VSD-MitteilungenVSD, Schosshaldenstrasse 20, 3006 BernTelefon 031 351 15 11 Fax 031 352 37 38

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Interessant, einmal ein Kernkraftwerk voninnen zu besichtigen.Wer kann das schon?Anlässlich des Feierabend-Apéros der Fach-gruppe VDS vom 16. April 2008, hatten dieTeilnehmenden die Möglichkeit das Kern-kraftwerk Gösgen (KKG) zu besichtigen. Imzweiten Teil der Veranstaltung wurden Sieaus erster Hand durch Vertreter der AtelOlten über die Strommarktöffnung in derSchweiz informiert.

Die Veranstaltung begann mit einem Rundgangdurch das Kernkraftwerk Gösgen. Nach interes-santen theoretischen Informationen über dienuklearen Brennstoffe und den technischen Auf-bau der Anlage, konnten das riesige Turbinenhaus(das Reaktorgebäude ist aus Sicherheitsgründenfür Besucher nicht zugänglich) und der imposanteKühlturm besichtigt werden.Auch während des Rundganges konnten die Teil-nehmenden interessante Informationen ent-gegennehmen. Die Dimensionen dieser Anlageund die darin integrierte hochstehende Techniksind für Laien beeindruckend. Was jedocherstaunt, ist der relativ niedrige Wirkungsgradvon ca. 35%. Dieser könnte wesentlich verbessertwerden, doch Politik und Wirtschaft verhinderndies. Ein Teil der Gesamtenergie geht damit verlo-ren oder wird nicht umgesetzt. Trotzdem musserwähnt werden, dass der grösste Teil des Strom-verbrauchs in der Schweiz heute immer nochdurch Atomstrom abgedeckt wird.

Heikler Problemkreis EnergieverknappungIm zweiten Teil der Veranstaltung referierte Tho-mas Stadler (Key Account Manager MarktSchweiz) von Atel über die zukünftige Entwik-klung des Strombedarfs der Schweiz und im übri-gen Europa. Er stellte die begründete These auf,dass der Strom in Europa immer knapper werdenwird und die Schweiz ab 2020 zu wenig eigenenStrom produzieren kann. Mit der Frage, wie dieseLücke ohne den Bau neuer Kraftwerke geschlos-sen werden soll, müssen sich sowohl die Politike-rInnen als auch die Kraftwerkbetreiber mit diesemheiklen Problemkreis befassen.Die Liberalisierung des Strommarktes in derSchweiz wird bereits dieses Jahr eingeleitet. Beider Marktöffnung erfolgt eine Trennung von Netzund Energie. Die Stromrechnung wird in Zukunftauch anders berechnet (getrennt nach Verbrauchund Netznutzungsentgelte). Verbraucher miteinem jährlichen Strombezug von über 100'000KwH haben die Möglichkeit, einen neuen Strom-lieferanten zu suchen. Ob und in welcher Formdiese Betriebe von einer preislichen Verbilligungprofitieren, ist noch nicht klar. Thomas Stadlerschlägt vor, dass die Betriebe zuerst ein Lastprofilfür ihren Stromverbrauch beschaffen, um dann imGespräch mit dem Stromanbieter abzuklären, wieStromlastspitzen abgeschwächt oder vermieden

werden können. Sollte das Bedürfnis seitens derVSD-Mitglieder für vertiefte Informationen zu die-sem Themenkreis bestehen, kann ein weitererWorkshop durchgeführt werden.Auch dieser Feierabend-Apéro war sehr interes-sant und konnte den Teilnehmenden viel Interes-santes bieten. W

WEITERBILDUNG

Feierabend-Apero zum Thema»Strommarktliberalisierung«

Thomas Stadler (Key Account Manager MarktSchweiz)

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AUSBILDUNG

Standards und Normenin der Berufsfachschule

Über Standards und Normen wird in letzterZeit sehr viel geschrieben, aber die Bede-utung der Standardisierung für die Druck-industrie wird vielfach noch nicht richtigerkannt.

Zusammen mit der ugra hat der VSD in den letz-ten Monaten eine Broschüre «Standards – Daten-austausch und Drucken nach Normen» und alsUnterstützung zur besseren visuellen Kontrolleein Plakat mit dem Titel «PSO/ISO 12647-2 Work-flow» erstellt. Das Plakat soll in den Schulzim-mern der Berufsfachschulen in der Schweiz aufdie Bedeutung der Normen hinweisen.Guy Flüeli, Projektleiter Print bei der ugra, besuch-te in den letzten Monaten die Berufsfachschulenund vermittelte mit den Broschüren und dem Pla-kat den Lernenden Polygrafen und Drucktechno-logen die Basis der Standardisierung. Mit denISO-Normen und Standards wandelt sich dasDruckgewerbe zur Industrie.Dieser neuen Herausforderungen in der Produk-tion müssen die Lernenden in den nächsten Jah-ren positiv gegenüber stehen.

Weltweit eine SpitzenpositionIn jahrzehntelanger Basisarbeit hat die ugra, dasSchweizer Kompetenzzentrum für die Medien-und Druckereitechnik, die Normen mit entwickeltund damit beigetragen, dass die Schweiz hin-sichtlich Druck-Standardisierung und Prozessbe-herrschung weltweit eine Spitzenposition ein-

nimmt. Warum die Normen erst jetzt so bedeu-tend geworden sind, hängt damit zusammen,dass mit derAnwendung der jüngsten Normen fürdie Druckindustrie nicht nur ein gleich bleibendgutes Produktionsniveau gesichert wird, sonderndass – im Gegensatz zur Standardisierung bis zuden neunziger Jahren des vergangenen Jahrhun-derts – mit vermehrten Sollwerten und engerenToleranzen heute anspruchsvollste Vorgaben zuerfüllen sind, die dem letzten Stand der Druk-ktechnik gerecht werden.

Für die Zukunft ausgerichtete beruflicheGrundbildungDie Gewerbliche Berufsfachschule Chur nahmdiese Veranstaltung zum Anlass, neben den Ler-nenden auch die Berufsbildnerinnen und Berufs-bildner am 29. April 2008 in die Aula einzuladen.Neben dem Referenten Guy Flüeli von der ugrakonnte auch Martin Flükiger die Sicht des Maschi-nenlieferanten MAN Roland Swiss im Bereich derStandardisierung aufzeigen. René Theiler, Verant-wortlicher Berufsbildung des VSD, stellte in sei-nem Referat die Normen der Entwicklung derneuen Bildungsverordnung (BiVo) Drucktechnolo-ge gegenüber. Der unter der Leitung der PBSsowie Vertreterinnen und Vertretern der kantona-len Berufsbildungsämter, der Berufsfachschulenund des BBT erstellte Entwurf der BiVo Druk-ktechnologen berücksichtigt das künftige wirt-schaftliche Umfeld und die zunehmende Standar-disierung im Bereich des Offsetdrucks nicht.

Der sehr komplexe Maschinenpark mit automati-sierten Anlagen erfordert von zukünftigen Druk-ktechnologen eine hohe analytische Arbeitsme-thodik, die einerseits auf solider Fachkompetenzaufsetzt, andererseits aber insbesondere aucheine hohe Selbstkompetenz verlangt. Aufgrundder weltweiten Akzeptanz der ISO 12647 habendiese Normwerte bei allen relevanten Verbändenund Gremien der Druckindustrie einen verbind-lichen Re- ferenzcharakter. Eine für die Zukunftausgerichtete berufliche Grundbildung muss des-halb auf der ISO-Norm 12647 aufbauen. Die star-ken Veränderungen in der Produktion in den letz-ten Jahren sind in ihr abgebildet. DasAnforderungsprofil an Drucktechnologinnen undDrucktechnologen unterscheidet sich damit klarvon jenem, das die Reformkommission in der neu-en BiVo beschreibt.

Bedeutung der NormenDen Lernenden in der Gewerbliche Berufsfach-schule Chur ist nach diesemAnlass die Bedeutungder Normen und die Notwendigkeit der Standar-disierung sicher um einiges bewusster geworden.Die ugra, Schweizer Kompetenzzentrum fürMedien- und Druckereitechnologie, konnte sichden jungen Berufsleuten als aktiver Partner imBereich der Umsetzung und Zertifizierung derStandards vorstellen. Dank dem Einsatz von Mar-kus Casutt, Berufsfachlehrer Drucktechnologen,bekamen dieAnwesenden aktuelle Informationen und hatteneinen lehrreichen Vormittag. W

Eine Dienstleistung der ugra

Guy Flüeli Martin Flükiger René Theiler Peter Andres