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Weleda AG Nachhaltigkeitsbericht 2010

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Weleda AG

Nachhaltigkeitsbericht 2010

www.weleda.com

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Inhaltsverzeichnis

Editorial

90 Jahre im Einklang mit Mensch und Natur 3

Weleda Corporate Sustainability

Ein sinnstiftender Fussabdruck 4

Ökologische Nachhaltigkeit

Gesunde Vielfalt für gesunde Produkte 6

Rohstoffbeschaffung und Biodiversität

Rundum nachhaltig: Bio-Iris aus Marokko 8

Rohstoffbeschaffung und Biodiversität

Biodiversität schützen – und schaffen 10

Umgang mit Ressourcen

Energieverbrauch und Emissionen 12

Umgang mit Ressourcen

Sorge für die wichtigste Quelle 15

Umgang mit Ressourcen

Verpackungs- und Abfall-Management 16

Ökobilanz der Weleda AG 2010

Input-Output-Bilanz 18

Soziale Nachhaltigkeit

Unterstützen und fördern 19

Fair Trade

Mehr als faire Preise 20

Weleda als Arbeitgeber

Raum zum Arbeiten und Leben 22

Ökonomische Nachhaltigkeit

Werte schöpfen aus Verantwortung 26

Unternehmensführung

Transparent und solide wirtschaften 28

Länderberichte

Aktivitäten der Weleda Länder 30

Global Reporting Initiative

GRI-Indikatoren-Index 34

Adressen/Impressum

Adressen und Zertifizierung, Impressum 35

Titelseite:

Calendula-Ernte im Weleda Heilpflanzengarten bei Schwäbisch Gmünd, Deutschland, dem grössten Heilpflanzengarten Europas.

Der firmeneigene biologisch-dynamische Anbau hat auch in Frankreich und in der Schweiz Tradition.

Die in diesem Bericht enthaltenen Kennzahlen orientieren sich an den Vorgaben des internationalen Berichtsstandards GRI

(Global Reporting Initiative). Sie beziehen sich, sofern nicht anders ausgewiesen, auf die konsolidierten Werte der Weleda

Standorte Deutschland (Weleda AG und Weleda Naturals GmbH), Schweiz, Frankreich und Benelux (Niederlande und Belgien).

35

Adressen und Zertifizierung

Adressen / Impressum

Schweiz Weleda AGDychweg 14, 4144 Arlesheim, SchweizTel. +41 61 705 21 21, www.weleda.ch

Zweigniederlassung (Sitz Weleda Gruppe)Peter Merian-Strasse 34, 4052 Basel, SchweizTel. +41 61 705 21 21, www.weleda.comKontakt: Bas Schneiders, Head Corporate Sustainability and International Strategic Sourcing, [email protected]

Deutschland Weleda AGMöhlerstrasse 3–5, 73525 Schwäbisch Gmünd, DeutschlandTel. +49 7171 91 90, www.weleda.de

Weleda Naturals GmbHAm Pflanzengarten 1, 73527 Schwäbisch Gmünd, DeutschlandTel. +49 7171 87 48 80, www.weleda-naturals.de

Frankreich Weleda S.A.9, rue Eugène Jung, 68331 Huningue Cedex, FranceTel. +33 38 969 68 00, www.weleda.fr

Benelux Weleda Benelux SEPlatinastraat 161, 2700 AS Zoetermeer, NiederlandeTel. +31 79 363 13 13, www.weleda.nl und www.weleda.be

Zertifiziert nach ISO 14001

Zertifiziert nach ISO 14001

Zertifiziert nach ISO 14001

Zertifiziert nach ISO 14001

ImpressumDer Nachhaltigkeitsbericht 2010 der Weleda AG* liegt in deutscher, englischer und französischer Sprache vor. Als verbindlich gilt die deutsche Version. Weleda verzichtet auf eine durchgehend geschlechtsneutrale Schreibweise zugunsten leichterer Lesbarkeit.* Stammhaus Arlesheim und Zweigniederlassung Basel, Schweiz; Betrieb Schwäbisch Gmünd und Weleda Naturals GmbH,

Deutschland; Betrieb Huningue, Frankreich; Betriebe Zoetermeer, Niederlande und Leuven, Belgien

Datum der Veröffentlichung 27. Mai 2011Herausgeber Weleda AG, Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz, www.weleda.comKonzept Seta Thakur, Bas SchneidersRedaktion Natascha Blank, Frédéric Anklin, Holger Biller, Andreas Ellenberger, Birgit Frank, Patrick Kersting, Gilles Lematte, Bas Schneiders, Seta ThakurFotos Bernd Jonkmanns, Michael Peuckert, Tom Schneider, Barbara von Woellwarth, Eva-Maria Walle, Weleda BildarchivGestaltung FURORE Visuelle Kommunikation GmbH, Basel, SchweizHerstellung SDV GmbH, Saarwellingen, DeutschlandPapier Munken Polar, FSC-zertifiziertArt.-Nr. 00085426

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Editorial

90 Jahre im Einklang mit Mensch und Natur

Patrick SirdeyChief Executive Officer

Bas SchneidersHead Corporate Sustainability andInternational Strategic Sourcing

Liebe Leserin, lieber Leser

Weleda lebt nachhaltige Entwicklung seit 1921. Seit seiner Gründung setzt unser Unternehmen auf ökologische, soziale und wirtschaftliche Verantwortung. Dies auf der Basis eines erweiterten Menschen- und Naturverständnisses – so, wie es in unserer Unternehmensvision verankert ist. Und so, wie es Rudolf Steiners Idee von der Gesundheit des Menschen, des gemeinschaftlichen Soziallebens und von der Achtsamkeit ge-genüber der Umwelt vorsieht.

2010 erarbeitete Weleda eine gruppenweite Nachhal-tigkeitsstrategie, welche, basierend auf unserer Unterneh-mensstrategie, unsere konkreten Ziele und Massnahmen für die kommenden fünf Jahre definiert. Die darin beschriebenen Handlungsfelder (siehe Seite 4) sind breit abgestützt, wurden sie doch gemeinsam mit über 800 Stakeholdern erarbeitet.

Unsere Massnahmen – zum Teil bereits vor Jahren lan-cierte, zum Teil aber auch neue Initiativen – sind damit in einem ganzheitlichen Handlungsrahmen verankert. Damit können wir unserem Bestreben, einen weltweiten Beitrag zur Wertschöp-fung zugunsten unserer Kunden, Mitarbeitenden, Eigen- und Fremdkapitalgeber, Lieferanten, anderer Partner – und nicht zuletzt zugunsten der Umwelt – zu leisten, noch besser nach-kommen. Einheitliche Richtlinien für alle Länder, in welchen wir aktiv sind, ermöglichen uns zudem die transparente Mes-sung gemäss dem internationalen Berichterstattungsstandard GRI (Global Reporting Initiative).

Anstelle des bisherigen Umweltberichtes halten Sie nun erstmals einen Weleda Nachhaltigkeitsbericht in Händen.

Er enthält konsolidierte Umweltdaten gemäss GRI für unsere Standorte in Deutschland, der Schweiz, Frankreich, den Nieder-landen und Belgien. Auch für unsere sozialen und ökonomischen Aktivitäten in diesen Ländern haben wir eine erste Auswahl von GRI-Indikatoren getroffen, die in den nächsten Jahren suk-zessive erweitert werden soll.

Neben den Berichtsländern konnte die neue Nachhal-tigkeitsstrategie 2010 bereits auch in den USA und Grossbri-tannien umgesetzt werden, und im laufenden Jahr ist die welt-weite Implementierung in unseren übrigen Betrieben in vollem Gange. Das heisst nicht, dass die Weleda Standorte, deren Nachhaltigkeitsdaten im vorliegenden Bericht noch nicht inte-griert sind, keine Erfolge zu verzeichnen hätten: Weleda Italien, um ein Beispiel zu nennen, hat kürzlich die Zertifizierung für SA 8000, einen global anerkannten Sozialstandard, erhalten.

Es ist uns sehr bewusst, dass die in 90 Jahren gewon-nene Erfahrung wie auch die bisherigen Erfolge auf dem Ge-biet der Nachhaltigkeit gleichzeitig eine grosse Verpflichtung darstellen: In allen Handlungsfeldern können wir uns noch ver-bessern. Wir freuen uns, Sie in unserem zweiten Nachhaltig-keitsbericht, aber auch laufend über unsere Online-Kanäle, über Fortschritte zu informieren.

Mit herzlichem Gruss

Weleda AG

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Weleda Corporate Sustainability

Ein sinnstiftender FussabdruckDie 2010 entwickelte Nachhaltigkeitsstrategie ergänzt das seit Jahren

bestehende Weleda Umwelt-Management durch umfassende soziale und wirtschaftliche Dimensionen und definiert klare Ziele zur gruppen-

weiten Umsetzung in den nächsten fünf Jahren.

«Weleda stellt sich in den Dienst des Menschen und der Welt als Gesamtes.» Dieser erste Satz unserer Unternehmensvision bringt bereits die Erwartungen auf den Punkt, welche im Zeichen nachhaltiger Entwicklung an ein Unternehmen gestellt werden.

Aufbauend auf den Grundlagen anthroposophischer Er-kenntnis, steht Weleda seit der Gründung im Jahr 1921 für wert- orientiertes Wirtschaften und verantwortungsbewusste, nach-haltige Produkte erstklassiger Qualität.

Die Corporate-Sustainability-Strategie bildet die Grund-lage, um das Nachhaltigkeits-Management auf Gruppenebene und in den Niederlassungen weltweit zu institutionalisieren – und dabei die bestehenden Umweltmassnahmen zu integrie-ren, zu stärken und weiterzuentwickeln. Als integraler Bestand-teil der Weleda Unternehmensstrategie soll sie sämtliche Funk-tionsbereiche durchdringen, als verbindender Leitfaden alle Mitarbeitenden inspirieren.

Breite Einbindung von Stakeholdern

Die Weleda Nachhaltigkeitsstrategie entstand in einem partizi-pativen Prozess mit mehr als 800 internen und externen Stake-holdern. Ihr grosses Engagement hat dazu beigetragen, die zentralen Handlungsfelder zu erarbeiten und mit Leben zu fül-len. Bestehende Aktivitäten und neue Initiativen erhalten da-mit einen ganzheitlichen Handlungsrahmen, welcher den «sinnstiftenden Fussabdruck» von Weleda als globalen Bei-trag zur Wertschöpfung für Kunden, Mitarbeitende, Eigen- und Fremdkapitalgeber, Lieferanten, Partner und die Umwelt prägt. Um die eigenen Nachhaltigkeitsaktivitäten kontinuierlich zu verbessern, wird Weleda weiter hin intensiv mit spezialisier-ten Organisationen wie Demeter, Soil &More, UEBT (Union for Ethical BioTrade) und dem WWF zusammenarbeiten.

Sieben zentrale Handlungsfelder

Wasser

Klimaneutralität

NachhaltigeVerpackungen

Raum zumArbeiten und

LebenKommunikation

Fairer Handel

ÖkologischeRohstoff-

beschaffung undBiodiversität

Corporate-Sustainability-Strategie

Kernziele und Massnahmen der einzelnen Handlungsfelder fin-den sich, im Kontext der Berichterstattung, in den nachfolgen-den Kapiteln.

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Weleda Corporate Sustainability

Schrittweise Implementierung

2010 wurde die Nachhaltigkeitsstrategie in den Kernländern Deutschland, Schweiz und Frankreich sowie in den Niederlan-den, Belgien, USA und Grossbritannien eingeführt. 2011/2012 erfolgt die sukzessive Integration von Nachhaltigkeitsplänen und die Benennung lokaler Koordinatoren in den weltweiten Tochtergesellschaften. Die Umsetzung wird unter der Leitung des Weleda Corporate-Sustainability-Verantwortlichen in en-ger Zusammenarbeit mit den Nachhaltigkeitsbeauftragten in den Kernländern koordiniert. Der Corporate-Sustainability-Ver-antwortliche berichtet direkt an die Weleda Gruppenleitung.

Kommunikation

Wir haben vieles zu berichten, und es ist ein aktiver Wunsch un-serer Stakeholder, umfassend informiert zu werden. In diesem Zusammenhang sind verschiedene Massnahmen in Vorberei-tung – etwa rückverfolgbare Informationen zu Rohstoffen, Lie-feranten und Projekten sowie die Einführung regelmässiger Stakeholder-Dialoge.

Auch die Implementierung einheitlicher Messgrössen und die Berichterstattung nach dem internationalen Standard GRI (Global Reporting Initiative)1 sind Bestandteil eines trans-parenten Nachhaltigkeits-Managements. Der vorliegende Be-richt erscheint erstmals mit konsolidierten, GRI-konformen Umweltdaten für die Weleda Betriebe Deutschland, Schweiz, Frankreich, Niederlande und Belgien. In den Abschnitten zu sozialen und wirtschaftlichen Aktivitäten wurden ebenfalls ausgewählte GRI-Indikatoren berücksichtigt.

90 Jahre Weleda – 90 Jahre Nachhaltigkeit

Im Jahr 2011 feiert unser Unternehmen einen besonde-ren Geburtstag. Nachhaltiges Wirtschaften im Einklang mit Mensch und Natur – dies ist seit 90 Jahren unsere Philosophie und zugleich ein Versprechen, welches wir jeden Tag einlösen.

Besuchen Sie unsere Jubiläumswebsite überwww.weleda.com

1 Näheres zur Global Reporting Initiative erfahren Sie auf Seite 34 sowie über

www.globalreporting.org

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Ökologische Nachhaltigkeit

Gesunde Vielfalt für gesunde ProdukteMit einer nachhaltigen Rohstoffpolitik engagiert sich Weleda seit 90 Jahren für

biologische Vielfalt und gesunde Ökosysteme. Sie sind die Grundlage allen Lebens auf der Erde – und die Quelle natürlicher Rohstoffe für Weleda Produkte.

Unsere Ziele– Erfüllung sämtlicher Vorgaben der internationalen

Business and Biodiversity Leadership Declaration (bis 2012)– Evaluierung aller Rohstofflieferanten gemäss den

Weleda Umweltstandards (bis 2014)– Erhöhung des Bio-Anteils pflanzlicher Rohstoffe auf

minimal 80 Prozent (bis 2015)

Der achtsame Umgang mit natürlichen Ressourcen zählt zu den obersten Prinzipien der Weleda Unternehmenspolitik. Denn ohne biologische Vielfalt könnten unsere Produkte nicht ent-stehen – jetzt und in Zukunft. Nahezu 1000 natürliche Roh-stoffe bilden seit Jahrzehnten die Grundlage für wirksame und qualitativ hochwertige Weleda Arzneimittel und Naturkosme-tik-Produkte. Diesen Schatz zu bewahren und zu fördern, ist das Ziel unserer Rohstoffbeschaffung im Zeichen gesunder öko-logischer Balance.

Biologisch-dynamischer Eigenanbau

Neben den Heilpflanzengärten in der Schweiz und Frankreich sowie Gärten in Grossbritannien, Neuseeland und Brasilien be-wirtschaftet Weleda am deutschen Standort in Schwäbisch Gmünd den mit 20 Hektaren und mehr als 260 Pflanzenarten grössten biologisch-dynamischen Heilpflanzengarten Europas.

Zertifizierte Wildsammlung

Ausgewählte Heilpflanzen werden zum Teil von Mitarbeitern gesammelt, zum Teil von erfahrenen externen Sammlern bezo-gen. Grösste Sorgfalt gilt dabei der Sicherung des natürlichen Bestandes.

Partnerschaften

Weleda pflegt langfristige Partnerschaften mit Lieferanten. Für Weleda sichern sie Qualität und Verfügbarkeit der Rohstoffe,

den Lieferanten garantieren sie feste Abnahmemengen und faire Preise.

Die Weleda Umweltrichtlinien definieren zentrale Vor-gaben als Teil einer umfassenden Qualtitätssicherung. Mit dem zertifizierten Umweltmanagementsystem (ISO 14001) verankert Weleda klare Ziele und Massnahmen, um die Umweltbilanz des Unternehmens kontinuierlich zu verbessern.

Auch im Jahr 2010, welches von der UNO zum Internati-onalen Jahr der biologischen Vielfalt erklärt wurde, hat Wele-da zahlreiche Artenschutzprojekte initiiert und weitergeführt. Einige von ihnen werden auf den folgenden Seiten vorgestellt.

Vereint in der Weltgemeinschaft

Weleda engagiert sich als Mitglied der Business and Bio- diversity Initiative, welche im Jahr 2008 an der UN-Vertrags- staatenkonferenz zur biologischen Vielfalt ins Lebengerufen wurde. Mit der Unterzeichnung der «Leadership Declaration» folgen mittlerweile über 40 Unternehmen weltweit der Forderung, Biodiversität als Teil des be-trieblichen Managementsystems zu verankern. Bedeu-tende Zeichen für den fairen Handel setzte das Proto-koll der UN-Artenschutzkonferenz 2010 im japanischen Nagoya. Es definiert unter anderem Richtlinien, wie die Erträge aus der Nutzung biologischer Rohstoffe zwi-schen Verwendern und Ursprungsländern gerecht zu verteilen sind.

Mehr Informationen:

Business and Biodiversity Initiative UN-Artenschutzkonferenz

www.business-and-biodiversity.de www.cbd.int

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Ökologische Nachhaltigkeit

«Reife, gelbe, Bio-Zitronen aus Sizilien sind am besten, wenn sie im März geerntet werden.

Die Landbau-Kooperative Salamita beliefert Weleda ein Mal im Jahr. Der naturreine Saft und das

ätherische Zitronen-Öl finden sich u.a. in der Weleda Citrus-Pflegelinie, sowie in Arzneimitteln wie

Gencydo-1%-Nasenspray und Venadoron-Gel wieder.»

8 9

Rohstoffbeschaffung und Biodiversität

Rundum nachhaltig: Bio-Iris aus MarokkoIris-Wurzelextrakte sind bewährte Bestandteile von Weleda Naturkosmetik, denn sie

spenden nicht nur viel Feuchtigkeit, sondern liefern auch ein wertvolles ätherisches Öl. Im marokkanischen Atlasgebirge sichert der biologische Anbau von Iris-Wurzeln

den Bauern ein festes Einkommen und stärkt die ländliche Entwicklung.

Wie kaum ein anderer besitzt der Iris-Wurzelstock die Fähigkeit, in Dürreperioden Wasser zu speichern – ein lebensnotwendiges Talent in der kargen Bergwelt des marokkanischen Atlas, 1600 Meter über Meer gelegen. Hier findet die Iris, auch Schwertlilie genannt, ideale Bedingungen vor. Und hier betreibt Weleda zu-sammen mit einem französischen Partnerunternehmen eine Anbaukooperative, an welche rund 300 Kleinbauernfamilien angeschlossen sind.

Fast alle Arbeiten auf den Feldern werden noch manuell oder mit Hilfe von Maultieren verrichtet – von der Pflanzung bis zur Ernte. Jede der 300 Familien erntet im Frühling durch-schnittlich 300 bis 400 Kilo frische Wurzelstöcke der Iris. An-schliessend muss die gesamte Ernte, hunderttausende kaum kartoffelgrosser Rhizome (Wurzelknollen), sorgfältig von Hand geschält und unter freiem Himmel in der Sonne getrocknet

werden. Dieser Prozess kann bis zu einer Woche dauern, die Wurzeln verlieren in dieser Zeit 80 Prozent ihres Gewichts.Erst dann wird die getrocknete Ernte mit Maultieren zur Weiter-verarbeitung ins Tal gebracht. Das Partnerunternehmen von Weleda, spezialisiert auf die Herstellung hochwertiger ätheri-scher Öle, extrahiert aus 20 Tonnen getrockneter Biowurzeln rund 500 Kilo des natürlichen Duftstoffs, der in verschiedenen Weleda Naturkosmetika Verwendung findet.

Die Bilanz ist nachhaltig positiv: Die Gründung der Kleinbauernkooperative und die regelmässige Abnahme durch Weleda und den französischen Partner haben den Zusammen-halt in den über 20 beteiligten Bergdörfern gestärkt und das Einkommen sowie die allgemeinen Lebensbedingungen der Menschen spürbar verbessert.

Ein Bewohner des marokkanischen Atlas-Dorfes Iwasoudane führt ein Maultier, beladen mit Säcken voller getrockneter Iris germanica-Rhizome die Berge

hinunter nach Tighoudine. Die Rhizome der biologisch angebauten Iris (links) werden von einem Weleda Partnerunternehmen geerntet.

9

Rohstoffbeschaffung und Biodiversität

Bis zum Jahr 2015 soll der Gewichtsanteil pflanzlicher Rohstof-fe aus biologischem und biologisch-dynamischem Anbau auf mindestens 80 Prozent steigen. Mit einer Erhöhung des Bio-Anteils auf nahezu 74 Prozent kam Weleda diesem Ziel 2010 einen bedeutenden Schritt näher. Die Mehrverwendung von Ölen, Fetten und Fruchtsäften, aber auch der fast vollständige Verzicht auf konventionellen Zucker führten zu dem erfreuli-

chen Ergebnis. Einige Rohstoffe werden neu in der Kategorie naturnahe Rohstoffe bilanziert, welche 2010 gemäss den Kri-terien des Naturkosmetik-Qualitätssiegels NaTrue eingeführt wurde. Somit erhöht sich der Ausgangswert des Bio-Anteils bei den pflanzlichen Rohstoffen für das Jahr 2009 von 62 Prozent auf 68,7 Prozent.

Rohstoffein Tonnen

2009 2010

konventionell biologisch,biol.-dyn.

Bio-Anteilin %

konventionell biologisch,biol.-dyn.

Bio-Anteilin %

Pflanzliche Rohstoffe 681,6 1 497,4 68,7 604,8 1 710,7 73,9

Trockenpflanzen 15,9 42,0 72,6 10,3 41,7 80,2

Frischpflanzen 3,0 45,9 94,2 4,4 62,5 93,4

Fruchtsäfte 0,5 185,3 99,7 0,0 209,8 100,0

Pflanzenextrakte 5,9 9,5 61,7 12,6 10,3 44,9

Öle und Fette 473,9 776,2 62,1 481,3 839,6 63,6

Ätherische Öle 55,0 48,7 47,0 32,6 39,4 54,7

Alkohole 7,3 316,6 97,7 2,5 327,5 99,2

Zucker 49,5 67,2 57,6 2,0 157,8 98,8

Andere 1 70,7 6,0 3,7 59,1 22,3 27,4

Tierische Rohstoffe2 141,1 6,7 4,5 144,8 11,3 7,3

Mineralien3 79,6 35,3

Naturnahe Rohstoffe4 385,0 398,0

Anorganische Rohstoffe und Metalle5 134,7 196,3

Fossile organische Rohstoffe6 3,6 4,8

1 Pflanzliche Quellstoffe, Stärke, Emulgatoren u. ä. 4 Tenside, Glycerol u. ä.2 Milchzucker (für feste Arzneiformen), Bienenwachs, Wollwachs u. ä. 5 Kieselige Quellstoffe, Kreide, Metalle zur Arzneimittelherstellung u. ä.3 Ton, Talcum, Salz u. ä. 6 Vaseline und Paraffine für spezifische medizinische Salben

«Weleda hat den Bio-Anteil bei pflanzlichen Rohstoffen auf 74 Prozent gesteigert.»

10 11

Rohstoffbeschaffung und Biodiversität

Biodiversität schützen – und schaffenNur intakte Ökosysteme sorgen für fruchtbare Böden und

reines Wasser. Natürliche Biosphären zu schützen und aktiv zu kultivieren, hat bei Weleda eine lange Tradition.

Weleda besitzt oder nutzt derzeit kein Land, welches direkt in geschützten Lebensräumen (Natura-2000-Schutzgebiete) liegt. An jenen Standorten, welche sich in der Nähe dieser Areale befinden, engagiert sich das Unternehmen aktiv für die Pflege und Förderung der Biodiversität. Etwa im Naturschutz-gebiet «Petite Camargue Alsacienne», einige Kilometer vom französischen Firmenstandort Huningue gelegen, und ganz unmittelbar im Heilpflanzengarten von Weleda Frank reich in Bouxwiller, angrenzend an das Natura-2000-Areal Jura Alsacien.

In den traditionsreichen Weleda Heilpflanzengärten werden 260 Pflanzenarten in biologisch-dynamischem Anbau kultiviert – jedoch nur rund 200 Arten verarbeitet. Die Gärten sind natürliche Biotope, frei von synthetischen Substanzen, und damit reicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Weleda Deutschland kultiviert jährlich ein bis zwei neue Pflanzen, primär geschützte Arten, die bisher aus Wildsammlungen stammen. Zur Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeitenden bieten Schaugärten an den Produktionsstandorten Biodiversität haut-

GrundstückeFlächen, welche von Weleda betrieben oder genutzt werden 2008 2009 2010

Gesamtfläche (in Quadratmetern) 320 745 320 745 321 693

Gründstücke in Schutzgebieten 0 0 0

Grundstücke angrenzend an Schutzgebiete 53 921 53 921 53 921

Grundstücke in Gebieten mit hohem Biodiversitätswert ausserhalb von Schutzgebieten

0 0 0

Grundstücke angrenzend an Gebiete mit hohem Bio- diversitätswert ausserhalb von Schutzgebieten

0 0 0

nah. Diese natürlichen Biosphären werden durch Wasser-flächen, Nisthilfen und begrünte Dächer unterstützt.

Derzeit verwendet Weleda 37 geschützte Pflanzen- arten. Sie stammen aus dem Anbau im eigenen Heilpflanzen-garten, aus genehmigten Wildsammlungen, oder sie werden von unseren Partnern aus weltweiten Bioanbaukooperationen unter Beachtung der jeweiligen nationalen Bestimmungen ge-liefert. Die meistverwendete artgeschützte Pflanze ist Arnica montana, ein wertvoller Rohstoff für Weleda Arzneimittel und Naturkosmetik-Produkte (mehr Informationen zur Arnika-Wild-sammlung im Projektbericht auf www.weleda.com).

Eine vordringliche Ursache für Biodiversitätsverlust und Klimawandel ist die Abholzung des tropischen Regenwal-des, unter anderem für Palmölplantagen in Indonesien. Das Palmöl für Weleda Seifen (rund 72 Tonnen) stammt aus biologi-schem Anbau in Südamerika. Bei Rohstoffen, die Palmöl-Anteile enthalten, drängen wir auf die Substitution mit anderen Ölen oder auf die RSPO-Zertifizierung («Roundtable on Sustainable Palm Oil») durch den Lieferanten.

11

Rohstoffbeschaffung und Biodiversität

Gruppe aus einer biologisch zertifizierten Bienenhaltung ge-startet werden. Die Partnerschaft mit der Fair-Trade-Initiative Guiding Hope wurde sehr erfolgreich lanciert. Die Umstellung soll 2011 vollständig abgeschlossen sein.

Peru: Umstellung der Produktion von Weinblättern auf Bio-qualität, zusammen mit einer Kleinbauernkooperative undunterstützt durch eine lokale NGO (Non Governmental Organi-sation). Dank neuen Anlagen und intensiver Schulung vor Ort wurden erste grössere Mengen bezogen. Auch die Kakaobut-ter-Lieferungen aus Peru wurden erfolgreich auf Bioqualität umgestellt.

Malawi: Weiterführung der Wildsammlungskooperation für die wichtige Arzneipflanze Strophantus Kombé. Eine Public-Private-Partnership mit der GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internatio-nale Zusammenarbeit) sichert Kleinbauern aus 12 Gemeinden Malawis zusätzlichen Verdienst aus der nachhaltigen Samm-lung, der Semidomestikation und dem Verkauf von Strophanthus-Kombé-Samen. Gleichzeitig ist damit für Weleda die nachhalti-ge Versorgung mit dem bedeutenden Rohstoff gewährleistet.

Sri Lanka: Eine langfristige Projektvereinbarung festigt die Zu-sammenarbeit mit einer Kooperative zur nachhaltigen Gewin-nung von Sandelholz-Öl. Am natürlichen Standort werdentausende Sandelholz-Bäume nachgezogen und ausgepflanzt.

Eine Auswahl aktueller Projekte in Stichworten

Argentinien: Die Zusammenarbeit mit einem Produzenten wur-de ausgeweitet; Bezug erster Lieferungen von biologischem Mandarinen-, Grapefruit-, Orangen- und Zitronen-Öl. Zudem wurden von unserem Partner fast 200 Hektaren Anbaufläche für Jojoba erfolgreich von biologischem auf biologisch-dyna-mischen Anbau umgestellt und zertifiziert.

Frankreich: Im Jahr 2010 konnte Weleda erstmals 50 Prozent des Gesamtbedarfs an ätherischem Lavendel-Öl (Lavandin) aus kontrolliert biologischem Anbau decken.

Indien: Ein Grossteil des Pfefferminz-Öls für Weleda Produkte stammt von einer Bio- und Fair-Trade-zertifizierten Kooperative aus Nordindien; die Belieferung mit weiteren ätherischen Ölen wird geprüft. Von einem anderen indischen Produzenten wer-den erste Lieferungen von Bio-Jasmin, nach Umstellung auf ökologischen Anbau, für 2011 erwartet.

Ägypten: Vereinbarung einer langfristigen Kooperation für die Gewinnung von Geranium-Öl in Demeter-Qualität. Erste Liefe-rungen waren erfolgreich.

Kamerun: Nach langjährigen Abklärungen konnte die Umstel-lung der gesamten Bienenwachs-Produktion für die Weleda

Der kontrolliert biologische Anbau von Rohstoffen wird durch nachhaltige Partnerschaften unterstützt, die den Bauern faire Preise und

ein geregeltes Einkommen sichern. Oben: Sesamanbau durch Weleda Partnerunternehmen Sesajal, Jalisco, Mexiko.

12

Umgang mit Ressourcen

«Geschlossener Stoffkreislauf, weniger Treibhausgase: In der Kompostieranlage der

Weleda Naturals GmbH am Standort Schwäbisch Gmünd werden rund 60 Tonnen Pflanzen-

material aus der Tinkturenherstellung nachhaltig verarbeitet. Anschliessend wird der wertvolle

Kompost im Heilpflanzengarten zur Verbesserung des Bodens eingesetzt.»

13

Umgang mit Ressourcen

Energieverbrauch und EmissionenMit zahlreichen Initiativen arbeiten alle Weleda Betriebe weiter an der Reduzierung

von Treibhausgasemissionen und der Umstellung auf alternative Energieträger.

Unsere Ziele– Klimaneutraler Betrieb der Weleda Gruppe (bis 2015)– Umfassende Potenzialanalyse zur Reduzierung von

Treibhausgasen (2011)– Nullemissionsstandard für Neubauten (2011)– Reduzierung der Energieintensität um 5 Prozent pro Jahr

Mit der weiteren Steigerung der Warenproduktion ging 2010 ein Anstieg des Energieverbrauchs einher. Auch die Inbetrieb-nahme neuer Gebäude, etwa der Räumlichkeiten in Basel (Bü-ros der Gruppenleitung sowie von Mitarbeitenden in Gruppen-

Direkter Energieverbrauch 2008 2009 2010

Summe in Gigajoule 49 787 49 164 50 357

Nicht erneuerbare Energieträger 49 787 49 164 50 357

Erdgas 48 049 47 052 49 090

Heizöl 1 738 2 112 1 267

Indirekter Energieverbrauch 2008 2009 2010

Summe in Gigajoule 40 136 36 213 37 106

Nicht erneuerbare Energieträger 13 787 54 374

Elektrizität 13 787 21 145

Atomenergie 0 33 229

Erneuerbare Energieträger 26 350 36 159 36 732

Windenergie 1 205 1 243 1 391

Wasserkraft 25 145 34 916 35 340

funktionen) wirkten sich auf den Energieverbrauch aus. Alle Weleda Betriebe arbeiten daran, den Verbrauch fossiler Ener-gieträger weiter zu senken; unser Ziel ist die vollständige Sub-stitution von Heizöl. Seit 2009 haben die Standorte in der Schweiz und in Deutschland auf zertifizierten Grünstrom aus Wasserkraft umgestellt. Auch Weleda Frankreich bezieht Strom aus Wasserkraft, in den Niederlanden wird Windenergie einge-setzt, und die Weleda Naturals GmbH generiert Strom aus einer eigenen Solaranlage. An gemietete Dienstleistungsbereiche und Gebäude am Standort Deutschland sollen künftig ebenfalls auf zertifizierten Grünstrom umgestellt werden. Weitere Infor-mationen zu lokalen Energieinitiativen finden sich in den Län-derberichten ab Seite 30.

Kennzahl: Energieintensität

Diese Kennzahl zeigt die Energiemenge, die pro Kilogramm hergestelltem Produkt-inhalt verbraucht wurde.

Energieverbrauch in Kilowattstunden pro Kilogramm

hergestelltem Produktinhalt:

Abfallintensität

274

214

222

Wasserintensität

15,3

14,4

16,7

Energieintensität

6,12008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

5,0

5,1

Verpackungsintensität

560

514

542

14 15

Umgang mit Ressourcen

Klimaneutrale Weleda Gruppe bis 2015

Erklärtes Ziel der Weleda Gruppe ist es, die Energieeffizienz um jährlich 5 Prozent zu steigern und bis zum Jahr 2015 vollständig klimaneutral zu arbeiten. Für das Jahr 2011 ist eine umfassende Potenzialanalyse geplant. Diese soll Aufschluss über weitere mögliche Emissionssenkungen entlang unserer Wertschöp-fungskette geben (Produktion, Transport, Mobilität, IT, erneuer- bare Energien). Die Weleda Betriebe arbeiten eng zusammen, um anhand einer breiten Datenbasis die Emissionswerte für die Prozesse an den Standorten zu ermitteln, auszuwerten und Massnahmen zur Verbesserung aufzusetzen. Zu den weiteren Massnahmen im Jahr 2011 zählt die Entwicklung und Implemen-

tierung eines Nullemissionsstandards für Neubauten, aufge-gliedert nach den Produktionsbereichen Naturkosmetik und Arzneimittel sowie Büros und Logistik.

Schon seit einigen Jahren laufen verschiedene Initiativen in den Weleda Ländern, um Treibhausgasemissionen mittels Zertifikatekauf zu kompensieren. Unter anderem unterstützt Weleda das niederländische Unternehmen Soil & More durch den Zukauf von CO2-Zertifikaten. Damit werden Investitionen in biodynamische Kompostierungs- und Entwicklungsprojekte gefördert. Für die Kompensation der unvermeidlichen Treib-hausgasemissionen ab 2015 und um eigene CO2-Zertifkate zu generieren, werden Partnerschaften bzw. Beteiligungen auf Gruppenebene geprüft.

Emissionen in Tonnen CO2 eq. 2008 2009 2010

Summe der Emissionen1 6 313 2 732 2 721

Direkte Emissionen 2 448 2 206 2 169

Emissionen für Heizung und Dampfproduktion 2 448 2 206 2 169

Indirekte Emissionen 3 864 526 552

Elektrizität 3 864 526 552

1 Die Bilanzierung weiterer Emissionen (zum Beispiel von Transporten) sowie der flüchtigen Emissionen wird für die

Folgejahre angestrebt. Weleda Schweiz bezieht seit 2009 klimaneutrales Erdgas und Ökostrom, und Weleda Niederlande

kompensiert die Emissionen des Erdgasverbrauchs über Zertifikate von Soil & More. Die Emissionen sind deshalb in

den Indikatoren nicht enthalten.

«Bis zum Jahr 2015 sollen alle Betriebe der Weleda Gruppe weltweit klimaneutral arbeiten.»

15

Umgang mit Ressourcen

Sorge für die wichtigste QuelleDer wertvolle Rohstoff Wasser ist Hauptbestandteil unserer Produkte.

In Zusammenarbeit mit Lieferanten strebt Weleda eine nachhaltige Verbesserung des Wasser-Fussabdrucks an.

Unsere Ziele– Erhöhung der Wassereffizienz um 5 Prozent pro Jahr – Implementierung eines Wasser-Fussabdruck-Modells

in Zusammenarbeit mit Lieferanten– Unterstützung von Lieferanten in wasserarmen Ländern

durch Projekte

Nicht nur in der Produktion verbrauchen wir Wasser, sondern auch bei der Herstellung unserer Rohstoffe und Packmittel fliesst der wertvolle Rohstoff ein. Um diese Gesamtmenge, den Verbrauch des sogenannten «virtuellen Wassers», messen und optimieren zu können, arbeitet Weleda am Modell eines ganz-heitlichen Wasser-Fussabdrucks. Der Start eines ersten Projek-tes mit zehn Lieferanten ist für 2012 vorgesehen.

Weleda bezieht Rohstoffe auch aus sehr wasserarmen Ländern. Hierzu sind Analysen in Vorbereitung, anhand derer konkrete Rahmenbedingungen und Massnahmen für die Unter-stützung der Lieferpartner vor Ort definiert werden sollen.

In wasserreichen Ländern hingegen gilt die Sorge weniger der Verfügbarkeit, sondern vielmehr der Verschmutzung. Vor die-sem Hintergrund werden im Jahr 2011 umfassende Analysen durchgeführt, um Transparenz über die biologische Abbaubar-keit sämtlicher Weleda Bad- und Duschprodukte zu erhalten.

Das erklärte Ziel aus der Weleda Nachhaltigkeitsstrategie ist es, die Wasserintensität bis 2015 um jährlich 5 Prozent zu reduzieren. Hierfür sind alle Weleda Betriebe seit Langem und kontinuierlich bestrebt, Potenziale für die Einsparung von Wasser zu ermitteln und zu nutzen. Insgesamt konnten die Zielvorgaben im Jahr 2010 nicht erreicht werden. Bedingt durch Arbeiten an technischen Anlagen, etwa Reparaturen an der Zisterne des Heilpflanzengartens von Weleda Deutschland, war gegenüber dem Vorjahr ein erhöhter Wasserverbrauch zu verzeichnen. An verschiedenen Standorten führten jedoch wirksame Massnahmen im Bereich der technischen Infrastruk-tur zu einer Optimierung von Produktionsprozessen und zur lo-kalen Senkung des Wasserverbrauchs. Details finden sich in den Länderberichten ab Seite 30.

Wasserverbrauch 2008 2009 2010

Total (in Kubikmetern) 63 548 67 534 73 861

Wasser aus der kommunalen Wasserversorgung 60 725 64 576 70 903

Regenwasser1 2 823 2 958 2 958

Oberflächenwasser 0 0 0

Grundwasser 0 0 0

1 Regenwasser wird aus Jahresniederschlag und an Zisternen angeschlossenen Dachflächen berechnet.

Kennzahl: Wasserintensität

Diese Kennzahl zeigt die Wassermenge, die pro Kilogramm hergestelltem Produkt- inhalt verbraucht wurde.

Wasserverbrauch in Litern pro Kilogramm hergestelltem

Produktinhalt:

Abfallintensität

274

214

222

Wasserintensität

15,3

14,4

16,7

Energieintensität

6,12008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

5,0

5,1

Verpackungsintensität

560

514

542

16 17

Umgang mit Ressourcen

Verpackungs- und Abfall-ManagementReduzieren – recyclen – redesignen: In Zusammenarbeit mit interdisziplinären

Marktpartnern forscht Weleda nach Lösungen, um ebenso nachhaltige wie konsumenten-freundliche Verpackungssysteme zu entwickeln.

Unsere Ziele– Umfassende Ökobilanzierung (Life-Cycle-Analysen) für

bestehende Produktverpackungen – Zusammenarbeit mit interdisziplinären Marktpartnern

zur Entwicklung ökologischer, kreislauffähiger Natur-kosmetik-Verpackungen

– Reduzierung der Gesamtabfallmenge um 5 Prozent pro Jahr, in Kooperation mit Lieferanten

Vielschichtige Faktoren sind bei der Entwicklung einer nachhalti-gen Verpackung zu berücksichtigen. Anwendungskomfort sowie der visuelle und haptische Eindruck beeinflussen die Akzeptanz der Konsumenten. Aus ökologischer Sicht – und auch diese ge-winnt für die Verbraucher an Bedeutung – ist die umweltfreund-liche Verwertbarkeit im Stoffkreislauf entscheidend. Unter Ge-sundheits- und Qualitätsaspekten schliesslich muss die Verpa-ckung das Produkt zuverlässig gegen Licht- und Lufteinwirkung sichern (Barriereschutz). Dies gilt insbesondere für die schonend natürlich konservierten Pflegeprodukte von Weleda. Die Wahl des Verpackungsmaterials ist also stets einem Spannungsfeld

ausgesetzt. Weleda erhält hierzu unterschied liche Kunden-stimmen. Einerseits wird die Umstellung auf Kunststoffe aus Umwelt- und Gesundheitssicht kritisch bewertet, andererseits werden leichte, anwenderfreundliche Kunststoffverpackungen durchaus geschätzt. Eine Frage ist, weshalb keine Umstellung auf Biokunststoffe stattfindet. Hierzu ist zu sagen, dass bisher kein Material die Anforderungen von Weleda erfüllen konnte, da die Entwicklung dieser Stoffe noch nicht ausgereift ist.

Im Zuge ihrer Nachhaltigkeitsstrategie sieht Weleda vor, für sämtliche bestehenden Verpackungssysteme Öko- bilanzen zu erstellen. Ein wichtiges Ziel im Jahr 2011 ist, ge-meinsam mit dem deutschen Forschungsinstitut EPEA zwei Kunststoffverpackungssysteme nach den sogenannten Cradle-to-Cradle-Prinzipien zu untersuchen. Dies ist die Basis, um Packmittel in Bezug auf ihre Öko effektivität (Kreislauffähigkeit) gezielt verbessern zu können. Zudem arbeitet Weleda an einer Strategie für nachhaltige Naturkosmetik-Verpackungen, wel-che mit interdisziplinären Marktpartnern umgesetzt werden soll.

Sämtliche Umverpackungen für die 2010 neu einge-führte Naturkosmetik-Gesichtspflege wurden bereits auf FSC-zertifizierte Qualität umgestellt.

Die 2010 lancierte Weleda Granatapfel-Gesichtspflege – mit einem modernen,

anwenderfreundlichen Dispenser für das Straffende Serum.

17

Umgang mit Ressourcen

Die Verpackungsintensität nimmt kontinuierlich ab. In anderen Worten: Pro Kilogramm Fertigprodukt setzt Weleda immer weniger

Verpackung ein. Grund dafür ist die Substitution von schwerer Glas- durch leichte Kunststoffverpackung, aber auch der Wegfall von

Packungsbeilagen für Naturkosmetik-Produkte in verschiedenen Ländern.

Kennzahl: Verpackungsintensität

Diese Kennzahl zeigt das Gewicht der ver-wendeten Verpackungen, pro Kilogramm aller 2010 produzierten Fertigprodukte

Verpackungen in Gramm pro Kilogramm hergestellter

Fertigprodukte:

Abfallintensität

274

214

222

Wasserintensität

15,3

14,4

16,7

Energieintensität

6,12008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

5,0

5,1

Verpackungsintensität

560

514

542

Kennzahl: Abfallintensität

Diese Kennzahl zeigt die Abfallmenge, die pro Kilogramm hergestelltem Produkt-inhalt entstanden ist.

Abfallmenge in Gramm pro Kilogramm hergestelltem

Produktinhalt:

Abfallintensität

274

214

222

Wasserintensität

15,3

14,4

16,7

Energieintensität

6,12008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

2008

2009

2010

5,0

5,1

Verpackungsintensität

560

514

542

Konsequentes Abfall-Management

Die Gesamtabfallmenge in den Weleda Kernbetrieben wurde im Jahr 2010 um zehn Tonnen reduziert. 99 Prozent der entste-henden Abfälle werden einer Verwertung zugeführt.

In der Kategorie der nicht gefährlichen Abfälle finden sich hauptsächlich Papier und Kartonagen aus der Anlieferung von Produktverpackungen, daneben Restmüll, Holz und ver-worfene Produkte. Einen leichten Anstieg verzeichneten wir bei den unter gefährliche Abfälle geführten Stoffen. Hierzu

zählen alkoholische Tinkturen aus der Arzneimittel-Herstellung sowie chemische Hilfsmittel, welche zur Qualitätssicherung erforderlich sind. Die Abfallintensität sinkt um ca. 4 Prozent. Weleda wird künftig noch enger mit Lieferanten zusammen- arbeiten, um die Abfallintensität ab 2011 um jährlich 5 Prozent zu verringern. Mit der bei der Weleda Naturals GmbH (Deutschland) neu installierten, eigenen Kompostieranlage und dem dadurch geschlossenen Wertstoffkreislauf werden die Pressrückstände aus der Tinkturenherstellung im Heilpflanzengarten kompostiert und direkt vor Ort zur Bodenverbesserung eingesetzt.

Abfallmengen 2008 2009 2010

Total (in Tonnen) 1 045 1 045 1 035

Nicht gefährliche Abfälle 993 991 978

Kompostierung (extern) 129 112 67

Wiederverwendung 19 20 23

Recycling 475 503 523

Rückgewinnung 52 70 67

Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff 315 281 288

Deponie 3 5 10

Gefährliche Abfälle 51 54 55

Rückgewinnung 0 1 1

Verbrennung oder Verwendung als Brennstoff 51 53 54

18

Ökobilanz der Weleda AG 2010

Input-Output-Bilanz

Input Einheit 2008 2009 2010

Rohstoffe t 2 765 3 201 3 107

Halbfertig-, Bulkwaren t 0 37 21

Handelswaren1 t 1 542 1 885 1 604

Verpackung3 t 4 495 4 463 4 585

Werbematerial t 848 755 816

Büromaterial2 t 43 60 54

Betriebsstoffe t 39 42 73

Wasser m3 63 548 67 534 73 861

Energie MJ 83 647 85 349 87 406

Output

Produkte t 11 292 11 521 9 360

Rohstoffe t 72 63 21

Halbfertig-, Bulkwaren t 0 33 0

Verpackung 3 t 903 706 650

Werbematerial4 t 681 544 497

Abfall t 1 045 1 045 1 033

Abwasser5 m3 57 589 61 424 67 414

Treibhausgasemissionen6 t 6 313 2 732 2 721

Abwärme7 MJ 49 787 49 164 50 357

Einheiten: t =Tonnen m3= Kubikmeter MJ = Megajoule

Für das Jahr 2010 sind die Input- und Output-Mengen vollständig konsolidiert. Dies war für die Vorjahre in den Kategorien

Rohstoffe, Halbfertig- und Bulkwaren, Handelswaren, Verpackung und Produkte nicht mehr zu realisieren.

1 Fertigprodukte von Lohnherstellern und Lohnkonfektionierern, z. B. Duschlotionen2 Drucker- und Kopierpapier. Für 2008 und 2009 sind keine Daten aus den Niederlanden enthalten.3 Enthält Transport- und verkaufte Produktverpackung. Die Daten von Frankreich sind nicht enthalten.4 Die Output-Menge ist niedriger als der Input, da die Daten von Frankreich nicht bilanziert sind und

verschiedene Werbematerialien, wie Displays, in den Produkten enthalten sind.5 Abwasser berechnet sich aus dem Gesamtwasserverbrauch abzüglich des Wassers, das als Rohstoff

für die Produkte verwendet wird.6 Treibhausgasemissionen aus dem Energieverbrauch an den Standorten7 Abwärme, berechnet aus den direkten Energieträgern

Die Bilanzierung von Input und Output zeigt die Gesamtheit der im Jahr 2010 eingegangenen Stoffe sowie den Wasser- und Energieverbrauch. Dem gegenüber stehen die hergestellten Produkte, Abfälle und Emissionen. Alle Angaben für 2010 be-

ziehen sich auf die konsolidierten Werte der Weleda Standorte Deutschland (Weleda AG und Weleda Naturals GmbH), Schweiz, Frankreich sowie Benelux (Niederlande und Belgien).

19

Soziale Nachhaltigkeit

«Für Weleda als sozial ausgerichteten Arbeit- und Auftraggeber ist der unterstützende

Umgang mit Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern ein fest verankertes Prinzip im Unternehmen.

Langfristige Zusammenarbeit und faire Entlohnung zählen ebenso dazu wie die Förderung

von Frauen und eine angemessene Balance von Familie und Beruf.» Bild: Frau Rosalva und Fa-

milie des Sesam-Bauern José Artemio Alcaraz Cardenas, Portezuelo, Bundesstaat Jalisco, Mexiko.

20 21

Fair Trade

Mehr als faire PreiseWeleda betreibt derzeit über 50 weltweite Kooperationen für den Bioanbau und

die Wildsammlung von Rohstoffen. Grosses Augenmerk gilt dabei einer ganzheitlichen Wertschöpfung für unsere Partner, welche nicht nur finanzielle

Sicherheit, sondern auch sozialen Fortschritt einschliesst.

Unsere Ziele– Alle Lieferanten erfüllen den Weleda Fair-Trade-

Standard (bis 2014)– Ausgewählte Lieferanten sind zusätzlich durch einen

offiziellen Fair-Trade-Standard zertifiziert – Aktive Unterstützung von jährlich mindestens zwei

zusätzlichen Fair-Trade-Projekten in den Bereichen Soziales, Gesundheit, Erziehung

Der «soziale Qualitätsanspruch» von Weleda erstreckt sich auf die gesamte Entstehungs- und Wertschöpfungskette unserer Produkte. Deshalb engagieren wir uns – teils in Zusammenarbeit mit Lieferanten und Händlern, teils auch direkt – für «unsere» zahlreichen Kleinbauern und Rohstoffproduzenten, insbesonde-re in Entwicklungs- und Schwellenländern. Es ist uns ein Anlie-gen, den Menschen, die für und mit uns arbeiten, ein geregeltes Einkommen zu sichern und einen aktiven Beitrag zur Verbesse-rung ihrer Lebensbedingungen zu leisten. Hierfür setzen wir auf langfristige Partnerschaften; wo immer möglich werden Ab-nahmemengen und Mindestpreise gegenseitig vereinbart. Die Preise richten sich nicht nur nach dem Weltmarkt, sondern vor allem nach den realen Entstehungskosten für ein Produkt. Nur so ist ein wahrhaft fairer Handel gewährleistet.

Weleda legt grossen Wert darauf, dass die Lieferanten ihrerseits auf die Einhaltung sozialer Mindeststandards für ihre Mitarbeitenden bedacht sind. Deshalb haben wir bereits 2006 eigene Handelsleitlinien eingeführt, die für alle Lieferanten

Gültigkeit haben. Im Sinne grösster Verbindlichkeit gehen wir jetzt noch einen Schritt weiter: Mit der Einführung eines Weleda Fair-Trade-Standards werden wir alle Partner (und deren Zulie-ferer) weltweit systematisch einbinden und zertifizieren. Die Definition des Standards ist für 2011 vorgesehen, ab 2012 folgt die sukzessive Evaluierung der Lieferanten.

Darüber hinaus fördert und fordert Weleda im Zuge ihrer Rohstoffbeschaffung soziale Projekte in verschiedenen Ländern, durch die sichere Arbeitsplätze, regelmässige Einkommen, part-nerschaftliches Miteinander und Vertrauen entstehen. Nur so, davon sind wir überzeugt, leisten wir einen wirksamen, glaub-würdigen Beitrag zu lokaler Stabilität und globaler Entwicklung.

Oase in der Nähe von Skoura, Tal der Rosen, Südmarokko. In einer Garage werden die

frisch gepflückten Blüten der biologisch angebauten Damaszener-Rose gewogen.

21

Fair Trade

Leuchtende Pracht aus schwarzer Erde

Kaum etwas wirkt so entspannend wie der Duft von Lavendel. Seine tiefblauen Blüten enthalten ätherische Öle, die Weleda zur Parfümierung von rund 50 Produkten verwendet. Ein Teil davon stammt aus Moldawien. Hier riefen die Gründer der Firma Resanco, der Entwicklungsexperte Bob Ethrington und der Agraringenieur Gheorge Jezeghi, die grösste Anbaukooperative des Landes für Bio-Lavendel ins Leben.

Von Hand geerntet – frisch verarbeitet

Seit 2005 besteht die Partnerschaft mit Weleda – und die Initi-ative wächst beständig. Inzwischen machen 200 Bauernfamili-en mit, die Anbaufläche ist auf rund 200 Hektare gestiegen.

Von Ende Juni bis Mitte Juli schneiden die Bauern und Erntearbeiterinnen die reifen Lavendelblüten Tag für Tag in mühevoller Arbeit mit Sicheln von Hand. Weniger als ein Pro-zent der Gesamtmenge wird als feinstes, ätherisches Öl her-ausdestilliert – ein wahrer Schatz für Weleda. Das Besondere: Der gesammelte Lavendel wird gleich auf dem Feld in einer mobilen Destillationsanlage verarbeitet. Dann wird das ätheri-

sche Öl in Fässer umgefüllt und für beste Qualitätssicherung bis zum Export kühl gelagert.

Partnerschaft zum Wohle aller

Zur Optimierung der Prozesse findet ein stetiger Austausch statt. Resanco profitiert dabei von Weledas grosser Erfahrung im Duftpflanzenanbau und mit der Gewinnung und Analytik von ätherischen Ölen. Genaue Untersuchungen des ätherischen Lavendel-Öls geben Hinweise auf Verbesserungspotenziale bei der Destillation. Weleda Experten stehen aber auch mit fachlicher Unterstützung beim Bioanbau zur Seite. Viele Pro-zesse konnten so in den vergangenen Jahren verbessert wer-den. Die saisonale Arbeit erlaubt den beteiligten Bauern, in ihrer Heimatregion zu bleiben, anstatt in die Städte abzuwandern. Für sie ist der Lavendel-Anbau heute ein fester Bestandteil ih-res Einkommens. Zudem wurde die Dorfschule in Mencini um-fassend renoviert, und anlässlich des 90. Firmenjubiläums prüft Weleda ein weiteres Engagement, voraussichtlich die Beteili-gung am Aufbau einer Kranken- und Sozialstation.

In der ehemaligen Sowjetrepublik Moldawien hat die Kultivierung von Lavendel eine jahrhundertelange Tradition. Heute gedeiht hier bester Bio-Lavendel. Die Kooperation

von Weleda mit den lokalen Anbauern verleiht der sozialen und wirtschaftlichen Entwicklung in der Region spürbare Impulse.

Auf den biologisch angelegten Lavendel-Feldern in Moldawien werden von den Bewohnern der umliegenden Dörfer die blühenden Lavendelsträucher von Hand mit Sicheln

geschnitten, um aus den Blüten anschliessend Lavendel-Öl zu destillieren.

22 23

Raum zum Arbeiten und LebenTäglich tragen Produkte von Weleda dazu bei, die Gesundheit von Menschen zu

erhalten und zu fördern. Auch das Wohl der eigenen Mitarbeitenden hat im Unternehmen höchsten Stellenwert. Wer bei Weleda beschäftigt ist, findet einen

Ort nachhaltiger Entwicklung – beruflich wie persönlich.

Weleda als Arbeitgeber

Unsere Ziele– Definition bereichsspezifischer Nachhaltigkeits-

themen als Grundlage für das persönliche Engagement aller Mitarbeitenden

– Einführung eines Ideenmanagement-Programms (Vor-schlagswesen) für betriebliche Verbesserungsprozesse

– Unterstützung und Honorierung freiwilliger sozialer Aktivitäten

– Chancengleichheit für Männer und Frauen in Bezug auf Karriere und Verdienst

Weleda wurde bereits mehrfach als sozialer Arbeitgeber ausge-zeichnet. Die Services für unsere Mitarbeitenden sind vielfältig und von Ort zu Ort verschieden; insofern können die hier vorge-stellten Initiativen lediglich einen Ausschnitt vermitteln. Die Beauftragten für Personal und Nachhaltigkeit arbeiten im Jahr 2011 verstärkt zusammen, um Themen und Massnahmen auf Gruppenebene voranzutreiben.

Führung und Entwicklung

Weleda legt grossen Wert auf soziale Kompetenz und Selbst-verantwortung. Für die berufliche und persönliche Aus- und Weiterbildung werden verschiedene Karriereprogramme, Ma-nagement-Lehrgänge, Seminare zu anthroposophischen The-men und zur Persönlichkeitsentwicklung angeboten, ergänzt durch interne Coachings für Führungskräfte und Mitarbeitende.

Identität und GrundwerteWeleda bietet eine Vielzahl von Management-Seminaren und Fortbildungen für interne und externe Teilnehmer. Etwa das «Curriculum Identität und Grundwerte der Weleda», welches Nachwuchs- und Führungskräften sowie neuen Mitarbeiten-den offensteht und eine grundlegende Einführung in die anth-roposophische Unternehmenskultur gibt.

Beruf und Familie

Weleda ist bekannt für ihre offene, familienfreundliche Firmen-kultur. Flexible Arbeitszeiten und Angebote zur Kinderbe-treuung, teilweise in eigenen Waldorf-Tagesstätten, erleich-tern das Vereinen von Beruf und Familie. Es gibt Unterstützung für Frauen in der Mutterschaft, Teilzeitangebote für ältere Mitarbeiter und bezahlten Urlaub für die häusliche Pflege von Verwandten. In Kooperation mit einer privaten Sozialberatung bietet Weleda Schweiz Mitarbeitenden Begleitung in schwieri-gen Lebenssituationen.

Frankreich: Neue KinderkrippeIm August 2010 wurden die ersten Mitarbeiterkinder in der neu eröffneten, firmeneigenen Kinderkrippe Cœur d’enfants am Standort Huningue aufgenommen. Die Betreu-ungsstätte liegt in direkter Nähe zum Unternehmensgebäu-de – perfekt für Eltern und Kinder (ausführlicher Bericht auf den Seiten 24/25).

Integration und Vielfalt

Weleda verbindet Menschen verschiedener Bedürfnisse, Kultu-ren und Altersgruppen. Gegenseitiger Respekt, Unterstützung und die Bereitschaft, immer wieder voneinander zu lernen – das sind Anforderungen, die unsere gesamte Gesellschaft kenn-zeichnen. Bei Weleda Niederlande beispielsweie waren rund 7 Prozent der Beschäftigten im Jahr 2010 Menschen mit einer Behinderung. Auch in Frankreich besteht ein Integrationsprojekt für taube Mitarbeitende (A deux mains – «Mit zwei Händen»). Zudem hat Weleda Frankreich die «Charte de la diversité en en-treprise» unterzeichnet, welche sich für Vielfalt und Integration und gegen jede Form von Diskriminierung im Unternehmen aus-spricht (mehr Informationen: www.charte-diversite.com).

23

Weleda als Arbeitgeber

Deutschland: Generationen-NetzwerkDie Weleda Initiative Generationen-Netzwerk, welche aktive und pensionierte Mitarbeitende durch gemeinsame Aufgaben verbindet, erhielt 2010 den Innovationspreis des Bundesver-bandes Deutscher Unternehmensberater für beispielhaften Umgang mit dem demografischen Wandel.

Sensibilisierung und Motivation

Die Menschen immer wieder zur Auseinandersetzung mit ökolo-gischen, sozialen und humanitären Themen anzuregen, gehört zur täglich gelebten Weleda Kultur. Hierzu werden an allen Standorten regelmässig Schulungen und Vorträge zur Sensibi-lisierung angeboten, oft in Kooperation mit externen Partner-organisationen.

Niederlande: MobilitätsplanVermeidung von Autofahrten, weniger Umweltbelastung und ein gesünderer Lebensstil der Mitarbeiter – dies sind die Ziele des Mobilitätsplans von Weleda Niederlande. Der holländische Arbeitgeberverband würdigte das nachhaltige Engagement 2010 ebenfalls mit einem Innovationspreis.

Gesundheit und Sicherheit

Weleda ist mit umfassenden Massnahmen für die Gesundheit und Sicherheit der Mitarbeitenden am Arbeitsplatz besorgt. Dazu zählen unter anderem Analysen für ergonomische Ar-beitsplatzgestaltung, Risikobeurteilungen für Arbeitsplätze und emissionsfreie Betriebsräume. Auch Betriebskantinen mit vollwertig-biologischen Speisen dienen dem täglichen Wohl.

Schweiz: Integrierte SicherheitUnter dem Projektnamen Salus (lateinisch, «Wohlergehen») lancierte Weleda Schweiz im Jahr 2010 ein Arbeitssicherheits-programm. In Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Unfall-versicherungsanstalt (SUVA) wurden Analysen aller Räume und Arbeitsplätze durchgeführt und Verbesserungsmassnah-men erarbeitet. Erste Mitarbeiterschulungen sowie aktuelle, dokumentierte Sicherheitsrichtlinien ergaben bereits eine Ver-ringerung der Anzahl Arbeitsunfälle, zudem technische und organisatorische Optimierungen.

Weitere Informationen zu lokalen Initiativen finden sich in den Länderberichten ab Seite 30.

Mitarbeitende per 31.12.2010 Weleda Deutschland

Weleda Schweiz

Weleda Frankreich

Weleda Benelux 1

Gesamtzahl der Mitarbeitenden 966 230 385 119

Anzahl der männlichen Mitarbeitenden 288 102 117 43

Anzahl der weiblichen Mitarbeitenden 678 128 268 76

Art der Beschäftigung

Vollzeitkräfte 680 156 297 38

Teilzeitkräfte 286 74 88 81

davon Praktikanten, Auszubildende,geringfügig Beschäftigte, Volontäre

68 12 37 0

Beschäftigte nach Altersgruppen

bis 30 Jahre 223 54 76 11

31 bis 50 Jahre 566 122 254 71

51 bis 60 Jahre 152 43 49 27

über 60 Jahre 25 11 6 10

1 Niederlande/Belgien

24 25

Weleda als Arbeitgeber

Cœur d’enfantsNach vierjähriger Planungs- und Bauphase wurde Ende Juni 2010 die firmeneigene

Kinderkrippe Cœur d’enfants von Weleda Frankreich in Huningue eröffnet. Dieses Projekt zeigt, wie sich soziale und unternehmerische Interessen vortrefflich verbinden

lassen. Damit hat es Vorbildcharakter – in der Region ebenso wie in der Weleda Gruppe.

Am 26. Juni 2010 eröffnete Weleda CEO Patrick Sirdey die Be-triebskinderkrippe in feierlichem Rahmen. Die Einrichtung ist die erste des Departements Haut-Rhin, dementsprechend gross war das öffentliche Interesse: Zahlreiche lokale und regionale Abgeordnete, Verwaltungsratsmitglieder der Weleda Gruppe sowie Vertreter anthroposophischer Institutionen waren der Einladung gefolgt und fanden lobende Worte.

Beispielhaftes Engagement

Besonders hervorgehoben wurde die enge Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, die gute Kooperation mit der Betrei-berfirma Crèche Attitude sowie ein weit im Vorfeld gebildetes, ehrenamtliches Gremium von Fachleuten. Diese haben sich der Begleitung der Initiative ganz im Sinne der Stifter verschrie-ben: den Kleinsten unserer Gesellschaft eine intakte, geschütz-te Umgebung zu bieten, in der sie aufwachsen, lernen und ent-decken können. So folgt sowohl die ökologische Bauweise als auch die Organisation und pädagogische Betreuung der Kinder-krippe konsequent anthroposophischen Prinzipien.

Beruf und Familie vereinen

Auf einer Fläche von 390 Quadratmetern können bis zu 25 Kin-der betreut werden. Bereits zwei Monate nach der Eröffnung wurden die ersten Mitarbeiterkinder, im Alter von einigen Wo-chen bis zu drei Jahren, in der Krippe aufgenommen. Nur 400 Me-ter vom Firmengebäude gelegen, bietet die Einrichtung ideale Voraussetzungen für die Weleda Mitarbeitenden, um Beruf und Familie zu vereinen. Immerhin 70 Prozent des Personals am Standort Huningue sind Frauen, und auch die männliche Beleg-schaft meldet reges Interesse an der Kinderbetreuung.

Hohe Anforderungen

Zwei Hauptforderungen wurden an die Gestaltung des Gebäu-des gestellt: eine organische Architektur, die voll und ganz von der pädagogischen Zielsetzung geprägt sein sollte. Grundla-

gen sind zum einen die Waldorf-Prinzipien nach Rudolf Steiner, zum anderen das Lóczy-Modell von Emmi Pikler zur Kleinkind-pädagogik. Die Einhaltung höchster Umweltstandards und die Realisierung als Niedrigenergiehaus mit weitestgehend ökolo-gischen Baustoffen waren weitere zentrale Kriterien.

Der Name ist Programm

Cœur d’enfants bedeutet «Herz für Kinder» – und die Form eines Herzens hat auch das Dach des Gebäudes, aus der Luft betrachtet. Es wird über zwei Ebenen durch Metallkonstruktio-nen im Norden und durch offene Holzkonstruktionen mit Blick auf den Garten im Süden getragen. Raumkonzept und Farbge-bung der Betreuungsbereiche wurden spezifisch auf die Be-dürfnisse der drei Altersgruppen abgestimmt. Ein grosser Auf-enthaltsbereich, ebenfalls mit Südausrichtung, steht für das Krippenpersonal zur Verfügung. Geplant sind neun Vollzeitkräf-te; unterstützt wird das Team ausgebildeter Erzieher und Erzie-herinnen, von denen einige auch eine spezielle Ausbildung in Waldorf-Pädagogik absolviert haben, durch den Leiter der Ein-richtung und durch Weleda. So gewährleisten wir, dass unsere Jüngsten eine optimale Betreuung erhalten.

Die Weleda Betriebskinderkrippe in Huningue war bei ihrer Eröffnung im Juni 2010

die erste im französischen Departement Haut-Rhin.

25

Weleda als Arbeitgeber

Auf einer Fläche von 390 Quadratmetern können bis

zu 25 Kinder betreut werden. Immerhin 70 Prozent

des Personals am Standort Huningue sind Frauen, und

auch die männliche Belegschaft meldet reges Interesse.

«Die Kinderkrippe Cœur d’enfants bietet den Kleinsten unserer Gesellschaft geschützten Raum zum Aufwachsen, Lernen und Entdecken.»

26 27

Ökonomische Nachhaltigkeit

Werte schöpfen aus VerantwortungEthisches und wertschöpfendes Wirtschaften sind grundlegende Werte

von Weleda und deshalb ein fester Bestandteil der auf langfristige Stabilität und solides Wachstum ausgerichteten Geschäftspolitik.

Die Unternehmensziele der Weleda Gruppe sind konsequent auf eine nachhaltige Wertschöpfung ausgerichtet. Wirtschaft-licher Erfolg ist für uns als Unternehmen die Voraussetzung, um unserer Verantwortung gegenüber Kunden, Mitarbeiten-den, Eigen- und Fremdkapitalgebern, Lieferanten, Partnern so- wie der Gesellschaft und Umwelt gerecht zu werden.

Nachhaltiges Wirtschaften setzt verantwortliches Han-deln innerhalb klarer Führungsstrukturen und verbindlicher Verhaltensregeln voraus; hierzu zählt auch der bewusste Um-gang mit Risiken. Diesbezüglich hat die Weleda Gruppe im Jahr

2010 umfassende Konzepte und Instrumente entwickelt, wel-che unternehmensweit verankert werden sollen.

Wirtschaften im Zeichen ganzheitlicher Verantwortung zum Wohle von Mensch und Umwelt heisst ebenso, erzielte Er-träge in den Wertschöpfungskreislauf zurückzugeben und da-mit Impulse zur Weiterentwicklung nach innen und aussen zu geben. Insofern ist die Wertschöpfungsrechnung der Weleda Gruppe nicht nur in ökonomischer, sondern auch in sozialer und unternehmenskultureller Hinsicht ein wichtiges Instrument.

Wertschöpfungs-rechnung 2010

2008in Mio. CHF

2009in Mio. CHF

Veränderung2009/2008

in %

2010in Mio. CHF

Veränderung2010/2009

in %

Mitarbeitende 143,2 99,6% 157,2 93,0% +9,8 148,1 97,1% –5,8

Öffentliche Hand 1,7 1,2% 2,1 1,2% +23,5 3,3 2,2% +57,1

Unternehmensergebnis –5,4 –3,8% 4,3 2,5% –179,6 –4,4 –2,9% –202,3

Aktionäre 0,0 0,0% 0,7 0,4% — 0,0 0,0% —

Darlehensgeber 4,3 3,0% 4,8 2,9% +11,6 5,5 3,6% +14,6

Gesamte Wertschöpfung 143,8 100,0% 169,1 100,0% +17,6 152,5 100,0% –9,8

Alle Angaben zu jeweiligen KursenWertschöpfung 2008 bis 2010

Abgegebene Leistung

Vorleistung

Erwirtschaftete Wertschöpfung

2008

355,9

143,8

212,1

2009

404,2

169,1

235,1

2010

398,4

152,5

245,9

27

Ökonomische Nachhaltigkeit

Wertschöpfungsrechnung 2010

Die Wertschöpfungsrechnung zeigt auf, wie unser wirtschaftli-ches Handeln Wert für die Gesellschaft schafft: Im Gegensatz zur Gewinn- und Verlustrechnung, der die Perspektive der Ei-gentümer zu Grunde liegt, erläutert die Wertschöpfungsrech-nung den Beitrag der Weleda Gruppe zum privaten und öffentli-chen Einkommen. Sie stellt dar, mit welchem Aufwand Weleda ihre Unternehmensleistung erbracht hat und wie die erzielte Wertschöpfung verteilt wurde.

Im Geschäftsjahr 2010 erhöhte sich die Unternehmens-leistung wechselkursbereinigt auf Grund des deutlichen Um-satzzuwachses um 13,5 Prozent auf CHF 398,4 Millionen. Nach Abzug der Vorleistungen betrug die Wertschöpfung der Weleda Gruppe CHF 152,5 Millionen. Die Wertschöpfung pro Mitarbeiter der Weleda Gruppe belief sich auf CHF 79 000 und erhöhte sich wechselkursbereinigt um rund 1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Für Spenden und ähnliche Zuwendungen an naheste-hende gesellschaftliche Einrichtungen wurde im Jahr 2010 ein

einstelliger Millionenbetrag aufgewendet. Dieser Betrag ist in den Vorleistungen enthalten.

Der grösste Anteil der Wertschöpfung, 97 Prozent (CHF 148,1 Millionen), wurde für die Einkommensbildung unserer Mitarbeitenden verwendet. Weleda sieht ihre Mitarbeitenden als am Leistungsprozess beteiligte Mitunternehmer. Die Eigen-verantwortung und das Selbstverständnis jedes Einzelnen zu unterstützen und zu fördern, ist uns ein wichtiges Anliegen. Die öffentliche Hand erhielt 2,2 Prozent (CHF 3,3 Millionen) in Form von Steuern. 3,6 Prozent (CHF 5,5 Millionen) der Wert-schöpfung entfielen auf Zinsen an Darlehensgeber.

Für das Jahr 2010 wird gemäss Vorschlag des Verwal-tungsrats keine Dividende an die Aktionäre und Partizipanten ausgeschüttet. Aufgrund von hohen, nicht realisierten Kursver-lusten wurde im Geschäftsjahr 2010 ein Verlust ausgewiesen, so dass das Unternehmensergebnis negativ war. Korrigiert um diese Kursverluste standen rund 1,8 Prozent der nicht verteil-ten Wertschöpfung für die Finanzierung des zukünftigen Wachstums von Weleda zur Verfügung.

Das Geschäftsjahr 2010 2010in TCHF

2010in TEUR 5

Kurs 1,25

2009in TCHF

2009in TEUR 5

Kurs 1,483

Veränderung in %2010 / 2009 auf

Basis CHF-Werte

Kennzahlen Weleda Gruppe

Umsatz 385 339 308 271 399 397 269 317 –3,5

Umsatz kursbereinigt 385 339 308 271 346 979 277 583 11,1

Betriebsergebnis (EBIT) 11 433 9 146 10 393 7 008 10,0

EBIT in % vom Umsatz 3,0 % 2,6%

Jahresverlust / -gewinn –4 708 –3 766 4 584 3 091

Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände

28 243 22 594 23 642 16 052 18,6

Flüssige Mittel am Bilanzstichtag1 6 765 5 412 11 521 7 769 –41,3

Mitarbeitende am Bilanzstichtag 2 1 931 1 879 2,8

Bilanzsumme 309 270 247 416 336 674 227 022 –8,1

Eigenkapital 105 481 84 385 118 141 79 664 –10,7

Eigenkapitalquote 34,1% 35,1%

Nettoverschuldung 126 220 100 976 130 247 87 827 –3,1

Gearing 3 119,7% 110,2%

Fonds, Obligationsanleihen und Treuhanddarlehen

41 070 32 856 53 192 35 868 –22,8

Kennzahlen Weleda AG

Jahresverlust / -gewinn –3 735 –2 988 4 800 3 237

Eigenkapital 98 286 78 629 102 734 69 274 –4,3

Ausschüttung in % vom Nominalwert 0,0%4 5,0%

1 Inklusive Wertschriften 4 Gemäss Antrag des Verwaltungsrates an die Generalversammlung vom 27. Mai 20112 In Vollzeitstellen (FTE) 5 Es handelt sich hierbei um eine statistische Umrechnung des CHF-Betrages in Euro.3 Verhältnis von Nettoverschuldung zu Eigenkapital

28 29

Unternehmensführung

Konzernstruktur und Aktionariat

Als Aktiengesellschaft hält die Weleda AG alle zur Weleda Gruppe gehörenden Gesellschaften und kontrolliert den Kon-zern finanziell. Rund 40 Prozent des Kapitals und ca. 80 Pro-zent der Stimmrechte sind im Besitz der Hauptaktionäre, na-mentlich der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft (AAG, Dornach, Schweiz) und der Ita Wegman Klinik (IWK, Arles-heim, Schweiz). Die übrigen Namensaktien und Partizipations-scheine befinden sich im Streubesitz.

Verwaltungsrat und Audit Committee

Der Verwaltungsrat steuert und gestaltet die Personal- und Or-ganisationsstruktur der Weleda Gruppenleitung sowie die Rechnungslegung auf Konzernebene. Gemeinsam mit der Weleda Gruppenleitung legt er die Strategie und Mehrjahres-planung fest und überwacht die Erreichung der gesetzten Zie-le. Die Zusammensetzung des Verwaltungsrates gewährleistet eine angemessene Balance aus unternehmerischer und phar-mazeutisch-medizinischer Kompetenz sowie anthroposophi-scher Ausrichtung im Gremium. Ein internes Audit Committee, bestehend aus zwei Verwaltungsratsmitgliedern und einem externen Sachverständigen in beratender Funktion, unter-stützt den Verwaltungsrat in den Bereichen Jahresrechnung, internes Kontrollsystem, Risiko-Management und Revision.

Gruppenleitung

Im Auftrag des Verwaltungsrates ist die Weleda Gruppenlei-tung für die operative Führung der Gruppe und ihrer Gesell-schaften verantwortlich. Die Gruppenleitung und das Manage-ment der Geschäftsbereiche verfügen über umfassende Kom-petenzen zur Strategieumsetzung und operativen Führung. Im Jahr 2010 wurde die Struktur und personelle Besetzung der Gruppenleitung auf die neue Geschäftsfeldorganisation aus-gerichtet.

Revisionsstelle und Informationspolitik

Seit 2007 fungiert die PricewaterhouseCoopers Ltd in Basel als gesetzliche Revisionsstelle der Weleda AG. Weleda pflegt gegenüber allen Anspruchsgruppen eine aktive und transpa-rente Informationspolitik. Einmal jährlich wird der Geschäftsbe-richt publiziert – ab 2010 wird dieser durch einen erweiterten Nachhaltigkeitsbericht ergänzt. Viermal jährlich wird zudem der Weleda Brief mit den Quartalsergebnissen und weiteren Infor-mationen an die Aktionäre und Partizipanten gesandt.

Weitere Informationen finden sich im Geschäftsbericht 2010 der Weleda Gruppe. Dieser kann im Internet unter www.weleda.com heruntergeladen werden.

Verhaltenskodex

Im Rahmen der Zusammenarbeit nach innen und aussen sind von jedem Einzelnen Regeln und ethische

Standards zu beachten, die das Unternehmenals Ganzes prägen. Im Jahr 2010 hat Weleda einen

verbindlichen Verhaltenskodex geschaffen.

Die Weleda Gruppe befindet sich in einer zukunftsgerichteten Wachstumsphase. Unser Erfolg spiegelt das Vertrauen wider, welches Kunden, Lieferpartner, Eigentümer und Mitarbeitende unserem Unternehmen seit 90 Jahren entgegenbringen. Basis dieses Vertrauens sind die Integrität der Geschäftsleitung, der Führungskräfte und Mitarbeitenden sowie die Zuverlässigkeit und Nachhaltigkeit im unternehmerischen Handeln.

Der Verhaltenskodex bildet die Grundlage für faires und ethisches Verhalten gegenüber allen externen Anspruchsgrup-pen sowie den partnerschaftlichen Umgang zwischen Füh-rungskräften und Mitarbeitenden. Zudem soll er die Mitarbei-

Transparent und solide wirtschaftenDie Weleda Gruppe legt grossen Wert auf eine transparente Führungsstruktur

und eine offene Kommunikationskultur. Die Regeln der guten Unternehmensführung (Corporate Governance) sind in den Statuten und

einem Organisationsreglement verankert.

29

Unternehmensführung

tenden gruppenweit vor Gesetzesverstössen und der Verlet-zung vertraglicher Verpflichtungen schützen, Konflikte zwischen privaten und geschäftlichen Interessen vermeiden sowie das Unternehmen vor finanziellen Verlusten und Reputa-tionsschäden bewahren. Jeder Mitarbeitende erhält den Ver-haltenskodex zur Kenntnisnahme; er gilt als fester Bestandteil des Arbeitsverhältnisses mit Weleda. Zudem wird der Kodex von allen Führungskräften verpflichtend in die Mitarbeiterschu-lung einbezogen. Die gruppenweite Implementierung des Ver-haltenskodex ist im Jahr 2011 vorgesehen.

Risiko-Management

Die strategische Neuausrichtung und weltweiteVernetzung von Weleda schafft neue Wachstums- und

Entwicklungschancen, birgt jedoch auch Risiken.Aus diesem Grund hat Weleda ein ganzheitliches Risiko-

Management-System entwickelt.

Abgeleitet aus der Unternehmensstrategie und den Leitlinien verfolgt Weleda eine Risikopolitik, welche die Sicherung lang-fristiger Unabhängigkeit und Selbständigkeit zum Ziel hat.

Unternehmensweit sollen alle relevanten Risiken, welche diese Ziele signifikant beeinflussen können, frühzeitig identifiziert und fortlaufend neu bewertet werden. In einem umfassenden Konzept definiert und beschreibt das Kontroll- und Risiko-Ma-nagement-System (KuRS) der Weleda Gruppe die Gesamtheit aller Elemente zur Kontrolle und Führung im Unternehmen. Die darin aufgezeigten Methoden und Instrumente bilden die Basis zur Erreichung der nachfolgenden Ziele:

– die Erfassung von Risikoquellen, Schadensursachen und Störpotenzialen

– den ordnungsgemässen und zielgerichteten Ablauf aller betrieblichen Prozesse

– die angemessene Sicherheit bei der finanziellen Bericht-erstattung

– die verbindliche Einhaltung von anwendbarem Recht, gesetzlichen Vorschriften sowie internen und branchen-spezifischen Richtlinien und Standards

In der Umsetzung wird insbesondere den ethischen Grundsätzen der Weleda Gruppe Rechnung getragen sowie die Selbstverant-wortung und Selbstkontrolle aller Mitarbeitenden gefördert.

Das Kontroll- und Risiko-Management-System der Weleda Gruppe orientiert sich am erweiterten Enterprise Risk Management

Framework (COSO II), einem international anerkannten Rahmenwerk für effiziente Unternehmensführung und -kontrolle.

Verwaltungsrat (VR) /Audit Committee (AC)

Weleda Gruppenleitung (WGL)

Geschäfts- und Bereichsleitungen

Corporate ControllingRisiko-Management

(Risiken /Schwächen)extern / intern

Internes Kontrollsystem

IKS i. e. S. (§ 728 OR)

Interne Revision

Externe Revision ( Jahresabschluss-Prüfung)Vis

ion

– Cor

pora

te M

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te –

Stra

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Weleda Gruppe

Kontroll- und Risiko-Management-System (IKS i.w. S.)

Ziele festlegen

System überwachen

Massnahmen umsetzen

Risiken beurteilen

30 31

Länderberichte

DeutschlandWeleda Deutschland setzte die Bestrebungen für verbesserte Energieeffizienz

und die Reduzierung von CO2-Emissionen konsequent fort.Eine wegweisende Massnahme war der Bau einer eigenen Kompostieranlage

am Standort Schwäbisch Gmünd.

Die Weleda AG und die Weleda Naturals GmbH investieren weiter in umwelt-freundliche und energieeffiziente Be-triebsprozesse. Die Installation moderner Anlagen zur Drucklufterzeugung und Brauchwasseraufbereitung zählte eben-so dazu wie die effizientere Nutzung von Destillationsvorrichtungen und die Ab-schaltung nicht mehr benötigter Kältean-lagen. Mit der Umrüstung der Beleuch-tung auf effiziente Leuchtmittel an einem Lagerstandort sparen wir jährlich 60 Ton-nen CO2.

Zur Evaluation neuer Verpa-ckungssysteme wurden umfassende Öko-bilanzen (Lebenszyklusanalysen) für be-stehende und neue Packmittel erstellt. Das Projekt wird, in enger Zusammenar-

ministeriums zwei Wochen lang zu Gast am Weleda Standort. Im Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt war dies für die Mitarbeiter eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich ausführlich zu Themen rund um die Biodiversität zu informieren.

Ebenfalls ausgezeichnet wurde die Weleda Initiative Generationen-Netzwerk. Der Bundesverband Deut-scher Unternehmensberater verlieh den Demografie Exzellenz Award 2010 für vorbildlichen Umgang mit dem demografi-schen Wandel. Das Generationen-Netz-werk verbindet aktive und pensionierte Weleda Mitarbeitende mit gegenseitiger Unterstützung im Alltag, organisierten Dienstleistungen und gemeinsamen Akti-vitäten.

beit mit dem Internationalen Marketing, im Jahr 2011 fortgesetzt. Eine detaillierte Analyse der Warendistribution bietet zu-dem die Grundlage, um in Zukunft Kosten und Emissionen von Transportströmen kontrollieren und gezielt verbessern zu können.

Eine bedeutende Investition in die Reduzierung des CO2-Ausstosses leis-tete die Weleda Naturals GmbH mit dem Bau einer Kompostieranlage, wo rund 60 Tonnen Pressrückstände aus der Tinktu-renherstellung verarbeitet werden. Die optimalen Kompostierungsbedingungen wurden wissenschaftlich erarbeitet.

Ende Oktober 2010 war die Wan-derausstellung der Business and Biodi-versity Initiative des deutschen Umwelt-

«Ein Schwerpunkt in den Weleda Kernländern war 2010 die gemeinsame strategische Entwicklung des gruppen-weiten Nachhaltigkeits-Managements, unter der Leitung des Corporate-Sustainability-Verantwortlichen. Auch auf lokaler Ebene wurden die Nachhaltigkeitsziele mit zahlrei-chen Initiativen weiter in die Tat umgesetzt.»

31

Länderberichte

SchweizAm Standort Arlesheim standen klimaneutrale Energieversorgung und

Logistik, nachhaltiges Ressourcen-Management sowie Sensibilisierungs- und Mobilitätsmassnahmen im Zentrum der Bestrebungen 2010.

Weleda Arlesheim setzte die Massnah-men für mehr Energieeffizienz und weni-ger Umweltbelastung engagiert fort. Ein zentrales Projekt ist der Neubau einer modernen Holzschnitzelheizung, welche 2011 im benachbarten Werkhof der Ge-meinde Arlesheim in Betrieb genommen wird. Dank dieses Wärmeverbundes mit der Standortgemeinde können in Zukunft über 90 Prozent der benötigten Wärme aus erneuerbaren Energien gespeist und die betrieblichen CO2-Emissionen um rund 200 Tonnen pro Jahr reduziert werden.

Bereits seit 2009 erfolgt die ge-samte Energieversorgung am Standort Arlesheim weitgehend klimaneutral: Die Elektrizität stammt aus einem regionalen Wasserkraftwerk, während beim Erdgas vom Unternehmen freiwillig über einen Preiszuschlag entsprechende Klimapro-jekte mitfinanziert werden. Ein «pro clima»-Mehrpreis an die Schweizerische

Schweiz neun wichtige Arzneipflanzenar-ten angebaut. Mit diesem Projekt partizi-pierte der Verein am langfristigen Arten- und Sortenerhaltungsprogramm der Schweizer Regierung. Ein Teil der gut dokumentierten Saatguternte ist inzwi-schen in der nationalen Genbank eingela-gert worden und leistet so einen an- erkannten Beitrag zur Biodiversitäts- förderung (weitere Informationen: www.hortus-officinarum.ch).

Auch 2010 wurden bewährte Sensibilisierungsinitiativen weiterge-führt, vor allem im Bereich Mobilität. So stellt Weleda der Belegschaft Tickets für öffentliche Verkehrsmittel zur Verfügung und beteiligt sich an der gesamtschwei-zerischen Aktion Bike to Work. Darüber hinaus erhielten die Mitarbeitenden zahlreiche Schulungen zu verschiedenen Energie- und Umweltthemen.

Post gewährleistet den CO2-neutralen Versand von rund 40 000 Postpaketen und 400 000 Exemplaren der Weleda Fir-menzeitschrift, und auch die Spedition sämtlicher Auslieferungen an Gross- und Einzelhandelskunden erfolgt klimaneut-ral. Für jeweilige Kompensationsprogram-me arbeitet der Speditionspartner mit der Klimaschutzorganisation myclimate zu-sammen; zudem garantiert er eine opti-male Auslastung der Fahrzeuge.

Neue Kompressions- und Kühl-wasseranlagen in der Naturkosmetik-Herstellung erlauben es, den Wasserver-brauch pro Kilogramm hergestelltem End-produkt weiter zu senken. Durch einen effizienteren Kühlkreislauf entfällt die Verwendung von Trinkwasser für Kühl-zwecke nahezu vollständig.

In Zusammenarbeit mit dem Ver-ein Hortus officinarum wurden 2009 und 2010 im Heilpflanzengarten von Weleda

«Velofreude» in Arlesheim. Die gesamtschweizerische Aktion Bike to Work möchte erreichen, dass möglichst viele Mitarbeiter für zumindest einen Teil ihres Arbeitsweges das

Fahrrad benutzen. An der Monatsaktion beteiligen sich 2011 auch die Kollegen in den neuen Basler Büros.

32 33

Länderberichte

Vor zahlreichen geladenen Gästen eröff-nete Weleda CEO Patrick Sirdey am 26. Juni die erste Betriebskinderkrippe Cœur d’enfants. Die Betreuungsstätte, konzi-piert nach strikt ökologischen und anthro-posophischen Prinzipien, unterstützt die Mitarbeitenden in einem Lebenskonzept, das Beruf und Familie vereint (ausführ- licher Bericht auf den Seiten 24–25).

Dem Schutz der Meere und Küs-tengebiete widmet sich die Stiftung der französischen Weltumseglerin Maud Fon-tenoy. Weleda förderte die Initiative mit Erträgen aus einem Fair-Trade- und Inte-grations-Projekt in Kooperation mit fran-zösischen Handelspartnern. 100 000 Stoffpuppen wurden in der ägyptischen Partnerkooperative Sekem aus lokal an-gebauter Biobaumwolle handgefertigt.

Mit den Verantwortlichen der Petite Camargue Alsacienne führte Weleda Frankreich im Jahr 2010 darüber hinaus vorbereitende Gespräche für eine Spon-soring-Kooperation, um die Biodiversität in diesem Naturschutzgebiet aktiv zu unterstützen.

Sicher, umweltfreundlich und energieeffizient Auto fahren – dies trai-nierten die Mitarbeitenden auf dem Fahrsimulator in einer Eco-Driving-Schu-lung, welche in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeitsorganisation Ecosur durch- geführt wurde.

Zudem leistete Weleda mit der Schulung eines nepalesischen Gärtners Hilfe zur Selbsthilfe für ein Projekt der Or-ganisation Solitrek, die den biologisch- dynamischen Landbau in Nepal fördert.

Verpackt in umweltfreundliche Kartons von den Beschäftigten einer Behinder-tenwerkstatt, gelangten sie in den Ver-kauf. 50 Prozent des Erlöses kommen der Maud-Fontenoy-Stiftung zugute.

Auch im Jahr 2010 war die Sensi-bilisierung der Belegschaft ein zentrales Anliegen. Hierzu empfing Weleda Vertre-ter der Umwelt- und Entwicklungsorgani-sation Colibris, die seit vielen Jahren Auf-klärungsarbeit und Hilfsprojekte in Ent-wicklungsländern betreibt. Zu den Gästen zählte Pierre Rabhi, charismatischer Grün-der von Colibris und Pionier des biologi-schen Landbaus. Am Standort Huningue und im nahen Naturschutzgebiet «La Pe-tite Camargue Alsacienne» fanden meh-rere Anlässe zu ökologischen und humani-tären Themen statt.

FrankreichEin Höhepunkt am Standort Huningue war die Eröffnung der betriebseigenen Kinder-

krippe, welche nach vierjähriger Planungs- und Bauzeit feierlich eingeweiht wurde. Auch eine Fair-Trade-Kampagne zum Schutz der Biodiversität in Meeres- und

Küstengebieten zählte zu den besonderen Massnahmen im Jahr 2010.

Calendula-Ernte in den Weleda Heilpflanzengärten im südlichen Elsass, Frankreich.

33

Länderberichte

Der Preis, welcher am offiziellen Tag der Nachhaltigkeit durch den Bürgermeister der Stadt Den Haag übergeben wurde, ist ein bedeutender Vertrauensbeweis der Konsumenten. Die Entscheidung fiel im Rahmen einer Online-Umfrage auf einem grossen Nachhaltigkeits-Internetportal, wo sich Weleda gegen starke Mitbewer-ber durchsetzen konnte.

Eine weitere Prämierung erhielt Weleda für den Mitarbeitermobilitäts-plan. Der holländische Arbeitgeberver-band verlieh den vierteljährlichen Inno-vationspreis für die umfassende Initiati-ve zur Reduzierung von Autofahrten und zur Förderung einer gesunden Lebens-

in den weltweiten Ländergesellschaften eingeführt. In Belgien trat Weleda der Nachhaltigkeitsorganisation Kauri bei, welche rund 250 Wirtschaftsunterneh-men und NGOs (Non-Governmental Orga-nisations) eine Plattform für den globalen Austausch und Netzwerkaufbau bietet.

Für ökologisches Duschen sensi-bilisierte Weleda Belgien am grossen Mu-sikfestival Sfinks, im Verbund mit der Um-weltorganisation Natuurpunt und einem Solaranlagenbauer. Ein solarbetriebener Duschbereich lud das Publikum zu nach-haltiger Erfrischung mit klimafreundli-chen Weleda Pflegeduschen ein.

weise. Ebenfalls im Dienste der Mitarbei-tergesundheit stand eine Analyse zu elektromagnetischen Emissionen in den niederländischen Betriebsräumen. Als Konsequenz der gemessenen Werte wur-de die Nutzung drahtloser Telefonan- lagen und Mobiltelefone weitestgehend eingeschränkt.

Mit eigenem Stand präsentierte sich Weleda an der Konferenz der GRI (Global Reporting Initiative) in Amster-dam. Eine international einheitliche Be-richterstattung nach dem GRI-Standard ist ein zentrales Ziel der Weleda Nach-haltigkeitsstrategie. Die entsprechenden Richtlinien werden ab 2011 sukzessive

Benelux (Niederlande und Belgien)Schon seit Langem verfügen die Betriebe in den Niederlanden und Belgien über ein

umfassendes Nachhaltigkeits-Management im Umwelt- und sozialen Bereich.2010 gab es eine erfreuliche Auszeichnung seitens der Öffentlichkeit: Die holländischen

Verbraucher wählten Weleda zur nachhaltigsten Marke der Niederlande.

Die Nachhaltigkeitsbemühungen von Weleda in den

Niederlanden wurden 2010 gleich zweimal anerkannt:

Hier empfängt Geschäftsführer Hans Nijnens (rechts)

den vierteljährlichen Innovationspreis für den

umfassenden Mitarbeitermobilitätsplan.

34 35

Global Reporting Initiative

GRI-Indikatoren-Index

Die Global Reporting Initiative (GRI) mit Sitz in Amsterdam,Niederlande, wurde im Jahr 1997 von der Coalition of Environ-mentally Responsible Economies (CERES) und dem UN-Um-weltprogramm (UNEP) initiiert. Ihr Ziel war und ist es, weltweit anwendbare Richtlinien für eine einheitliche und transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung zu entwickeln. Heute gilt GRI als international anerkannter Standard, wenn es um ein ganz-heitliches Reporting zur ökonomischen, ökologischen und sozi-

alen Wertschöpfung von Unternehmen und Organisationen geht. Ausführliche Informationen zur GRI gibt es unter www.globalreporting.org.

Der Nachhaltigkeitsbericht 2010 der Weleda AG ori-entiert sich an ausgewählten Leistungsindikatoren des GRI-Rahmenwerks (aktuelle Version G3). Die entsprechenden Definitionen und Seitenverweise sind in der nachstehenden Übersicht aufgeführt.

GRI-Indikatoren-Index

Ökologische Leistungsindikatoren Seite

EN1 Eingesetzte Materialien 18

EN3 Direkter Energieverbrauch 13

EN4 Indirekter Energieverbrauch 13

EN8 Gesamtwasserentnahme 15

EN11 Grundstücke in oder an der Grenze zu Schutzgebieten bzw. Gebieten mit hohem Biodiversitätswert

10

EN12 Auswirkungen auf die Biodiversität innerhalb und ausserhalb vonSchutzgebieten

6, 7, 8, 10, 11

EN16 Treibhausgasemissionen 14

EN22 Abfall nach Art und Entsorgungsmethode 17

Gesellschaftliche Leistungsindikatoren

LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsart, Arbeitsvertrag und Region 23

LA13 Mitarbeiter nach Geschlecht, Altersgruppe und anderen Indikatorenfür Vielfalt

23

Ökonomische Leistungsindikatoren

EC1 Unmittelbar erzeugter und ausgeschütteter wirtschaftlicher Wert 26, 27

Inhaltsverzeichnis

Editorial

90 Jahre im Einklang mit Mensch und Natur 3

Weleda Corporate Sustainability

Ein sinnstiftender Fussabdruck 4

Ökologische Nachhaltigkeit

Gesunde Vielfalt für gesunde Produkte 6

Rohstoffbeschaffung und Biodiversität

Rundum nachhaltig: Bio-Iris aus Marokko 8

Rohstoffbeschaffung und Biodiversität

Biodiversität schützen – und schaffen 10

Umgang mit Ressourcen

Energieverbrauch und Emissionen 12

Umgang mit Ressourcen

Sorge für die wichtigste Quelle 15

Umgang mit Ressourcen

Verpackungs- und Abfall-Management 16

Ökobilanz der Weleda AG 2010

Input-Output-Bilanz 18

Soziale Nachhaltigkeit

Unterstützen und fördern 19

Fair Trade

Mehr als faire Preise 20

Weleda als Arbeitgeber

Raum zum Arbeiten und Leben 22

Ökonomische Nachhaltigkeit

Werte schöpfen aus Verantwortung 26

Unternehmensführung

Transparent und solide wirtschaften 28

Länderberichte

Aktivitäten der Weleda Länder 30

Global Reporting Initiative

GRI-Indikatoren-Index 34

Adressen/Impressum

Adressen und Zertifizierung, Impressum 35

Titelseite:

Calendula-Ernte im Weleda Heilpflanzengarten bei Schwäbisch Gmünd, Deutschland, dem grössten Heilpflanzengarten Europas.

Der firmeneigene biologisch-dynamische Anbau hat auch in Frankreich und in der Schweiz Tradition.

Die in diesem Bericht enthaltenen Kennzahlen orientieren sich an den Vorgaben des internationalen Berichtsstandards GRI

(Global Reporting Initiative). Sie beziehen sich, sofern nicht anders ausgewiesen, auf die konsolidierten Werte der Weleda

Standorte Deutschland (Weleda AG und Weleda Naturals GmbH), Schweiz, Frankreich und Benelux (Niederlande und Belgien).

35

Adressen und Zertifizierung

Adressen / Impressum

Schweiz Weleda AGDychweg 14, 4144 Arlesheim, SchweizTel. +41 61 705 21 21, www.weleda.ch

Zweigniederlassung (Sitz Weleda Gruppe)Peter Merian-Strasse 34, 4052 Basel, SchweizTel. +41 61 705 21 21, www.weleda.comKontakt: Bas Schneiders, Head Corporate Sustainability and International Strategic Sourcing, [email protected]

Deutschland Weleda AGMöhlerstrasse 3–5, 73525 Schwäbisch Gmünd, DeutschlandTel. +49 7171 91 90, www.weleda.de

Weleda Naturals GmbHAm Pflanzengarten 1, 73527 Schwäbisch Gmünd, DeutschlandTel. +49 7171 87 48 80, www.weleda-naturals.de

Frankreich Weleda S.A.9, rue Eugène Jung, 68331 Huningue Cedex, FranceTel. +33 38 969 68 00, www.weleda.fr

Benelux Weleda Benelux SEPlatinastraat 161, 2700 AS Zoetermeer, NiederlandeTel. +31 79 363 13 13, www.weleda.nl und www.weleda.be

Zertifiziert nach ISO 14001

Zertifiziert nach ISO 14001

Zertifiziert nach ISO 14001

Zertifiziert nach ISO 14001

ImpressumDer Nachhaltigkeitsbericht 2010 der Weleda AG* liegt in deutscher, englischer und französischer Sprache vor. Als verbindlich gilt die deutsche Version. Weleda verzichtet auf eine durchgehend geschlechtsneutrale Schreibweise zugunsten leichterer Lesbarkeit.* Stammhaus Arlesheim und Zweigniederlassung Basel, Schweiz; Betrieb Schwäbisch Gmünd und Weleda Naturals GmbH,

Deutschland; Betrieb Huningue, Frankreich; Betriebe Zoetermeer, Niederlande und Leuven, Belgien

Datum der Veröffentlichung 27. Mai 2011Herausgeber Weleda AG, Dychweg 14, 4144 Arlesheim, Schweiz, www.weleda.comKonzept Seta Thakur, Bas SchneidersRedaktion Natascha Blank, Frédéric Anklin, Holger Biller, Andreas Ellenberger, Birgit Frank, Patrick Kersting, Gilles Lematte, Bas Schneiders, Seta ThakurFotos Bernd Jonkmanns, Michael Peuckert, Tom Schneider, Barbara von Woellwarth, Eva-Maria Walle, Weleda BildarchivGestaltung FURORE Visuelle Kommunikation GmbH, Basel, SchweizHerstellung SDV GmbH, Saarwellingen, DeutschlandPapier Munken Polar, FSC-zertifiziertArt.-Nr. 00085426

Weleda AG

Nachhaltigkeitsbericht 2010

www.weleda.com

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