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Nachhaltigkeitsbericht 2013

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Nachhaltigkeitsbericht 2013

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Inhalt

Henkel weltweit: regionale ZentrenDer Nachhaltigkeitsbericht

1 Vorwort 2 Nachhaltigkeitsstrategie und Management 8 Einkauf und Lieferantenmanagement 12 Produktion und Logistik 16 Arbeitssicherheit 17 Logistik und Transport 18 Produktverantwortung 22 Laundry & Home Care 26 Beauty Care 30 Adhesive Technologies 34 Unsere Mitarbeiter 38 Engagement für die Gesellschaft 40 Stakeholder-Dialog 44 Kennzahlen 48 Externe Bewertungen 49 Kontakte, Impressum

Henkel ist weltweit mit führenden Marken und Technologien in den drei Geschäftsfeldern Laundry & Home Care, Beauty Care und Adhesive Technologies tätig. Hauptsitz des 1876 gegründeten Unter-nehmens�ist�Düsseldorf.�Mit�Produktionsstätten�in�54�Ländern�fördern�wir�als�lokaler�Arbeit�geber,�Ein-käufer und Investor die wirtschaftliche Entwicklung. Mehr Informationen zur Geschäfts entwicklung und zu wichtigen Kennzahlen pro Region: Geschäfts�bericht,�Seiten�55�bis�61, sowie www.henkel.de/nb2013 | 2

Unser Nachhaltigkeitsbericht fasst die wesent-lichen ökologischen sowie gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen im Geschäftsjahr 2013 zusammen. Er schließt alle in den Konzern-abschluss einbezogenen Henkel-Unternehmen ein. Die berichteten Inhalte spiegeln die für unsere Geschäftstätigkeit relevanten und materiellen Aspekte einer nachhaltigen Ent-wicklung wider. Die gedruckte Version bildet zusammen mit dem Online-Nachhaltigkeits-bericht sowie dem Geschäftsbericht eine integrierte Unternehmensberichterstattung. Seit unserem Beitritt zum Global Compact der Vereinten�Nationen�im�Jahr�2003�dient�dieser Bericht auch als jährlich vorzu legender Fortschrittsbericht.

Im vorliegenden Bericht 2013 finden Sie an vielen Stellen Verweise auf weitere Informatio-nen im Nachhaltigkeits bericht, im Geschäfts-bericht sowie in unserem Online-Nachhaltig-keitsbericht.

Eine Reihe der in diesem Bericht angegebenen Internet-Verweise sind mit einer Zahl versehen, beispielsweise www.henkel.de/nb2013��|�5. Um diese einzusehen, rufen Sie die Seite www.henkel.de/nb2013 auf. Dort finden Sie rechts in der Servicespalte die Kennziffern-Suchfunktion. Hierüber gelangen Sie nach Eingabe der jeweiligen Zahl direkt zu den weiterführenden Inhalten. Im Online-Nach-haltigkeitsbericht findet sich auch ein aus führ-licher und verlinkter Index zu den Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI): www.henkel.de/nb2013 | 1

Highlights

Henkel auf einen Blick 2013

44 %

2.400

47.000 16,4 Mrd €

120

57 %

137

32 %

1.500

unseres Umsatzes erzielen wir in den Wachstumsmärkten

gesellschaftliche Projekte gefördert

Mitarbeiter

Aus mehr als

Rund Rund

Umsatz

Nationen stammen unsere Mitarbeiter

unseres Umsatzes erzielen wir mit unseren zehn Top-Marken

Jahre�Erfolg�mit�Marken�und Technologien

Rund

RundMehr als

unserer Führungskräfte sind Frauen

Mitarbeiter als „Nach-haltigkeitsbotschafter“ ausgebildet

Scottsdale, Arizona, USA

regionales Zentrum

Rocky Hill, Connecticut, USA regionales Zentrum

São Paulo, Brasilienregionales Zentrum

Dubai, Vereinigte Arabische Emirate regionales Zentrum

Shanghai, China regionales Zentrum

Wien, Österreichregionales Zentrum

Düsseldorf, Deutschland Hauptsitz

Mexico City, Mexiko

regionales Zentrum

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Unsere Kennzahlen

Wertschöpfungsrechnung 2013in Mio Euro

Soziale Kennzahlen2012 2013

Mitarbeiter 1 (am 31.12.) 46.600 46.850

Auszubildende in Deutschland 489 487

Anteil weiblicher Mitarbeiter in Prozent 32,6 32,9

Durchschnittliche Fortbildungen je Mitarbeiter in Tagen 2 2

Beteiligung am Mitarbeiter-Aktienprogramm in Prozent 28,4 31,9

Arbeitsunfälle pro eine Million Arbeitsstunden 1,0 0,6

1 Stammpersonal ohne Auszubildende. Werte sind gerundet.

Ökonomische Kennzahlen2012 2013

Umsatz in Mio Euro 16.510 16.355

Bereinigtes 1 betriebliches Ergebnis (EBIT) in Mio Euro 2.335 2.516

Bereinigte 1 Umsatzrendite (EBIT) in Prozent 14,1 15,4

Bereinigtes 1 Ergebnis je Vorzugsaktie (EPS) in Euro 3,70 4,07

Dividende je Stammaktie in Euro 0,93 1,20 2

Dividende je Vorzugsaktie in Euro 0,95 1,22 2

1 Bereinigt um einmalige Aufwendungen und Erträge sowie Restrukturie-rungsaufwendungen.

2 Vorschlag an die Aktionäre für die Hauptversammlung am 4. April 2014.

Ökologische Kennzahlen2012 1 2013

Produktionsstandorte 171 164

Produktionsmenge in Tausend Tonnen 7.580 7.699

Energieverbrauch in Tausend Megawattstunden 2.208 2.162

Kohlendioxid-Emissionen in Tausend Tonnen 657 634

Wasserverbrauch in Tausend Kubikmetern 7.734 7.801

Abfälle zur Wiederverwertung und Beseitigung in Tausend Tonnen 139 155

1��Festgestellte�oder�berichtete�Abweichungen�aus�dem�Jahr�2012�haben�wir�� rückwirkend korrigiert.

Gesellschaftliche Kennzahlen2012 2013

Spenden in Mio Euro (Geld- und Produktspenden ohne Freistellung von Mitarbeitern) 7,3 7,9

Zahl geförderter Projekte 2.339 2.422

davon erhielten:

Umsatzerlöse 16.355 99,1 %Sonstige Erträge 150 0,9 %

Summe Umsatzerlöse / Erträge 16.505 100,0 %

Materialaufwand 7.233 43,8 %Abschreibungen 420 2,5 %Sonstige Aufwendungen 3.882 23,6 %

Wertschöpfung 4.970 30,1 %

597 (12,1 %) Öffentliche�Hand

178 (3,6 %)Zinsaufwand

529 (10,6 %)Aktionäre

1.060 (21,3 %)Im Unternehmen verblieben

36 (0,7 %)Fremdgesellschafter

2.570 (51,7 %)Mitarbeiter

Die Wertschöpfungsrechnung zeigt, dass große Teile des erwirtschafteten Umsatzes in die globale Volkswirtschaft zurückgeflossen sind: Der größte Teil�–�51,7�Prozent�–�ging�an�unsere�Mitarbeiter�in�Form von�Gehältern�und�Vorsorgeleistungen. Die öffentliche Hand erhielt 12,1 Prozent in Form von Steuereinnahmen; die Darlehensgeber bekamen 3,6 Prozent durch Zinsein-

nahmen. 10,6 Prozent des Umsatzes haben wir als Dividende an die Aktio-näre ausgeschüttet. Die im Unternehmen ver bliebene Wertschöpfung steht für Investitionen in zukünftiges Wachstum zur Verfügung.

2013

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Unsere Nachhaltigkeitsstrategie auf einen Blick

Unser Wert Wir verpflichten uns, unsere führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit auszubauen.

Unsere Definition Nachhaltigkeit:�„Im�Jahr�2050�leben�rund�9�Milliarden�Menschen�gut�und�im�Einklang�mit�den�begrenzten Ressourcen der Erde.“ *Führende Rolle: Wir treiben neue Lösungen für die Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung voran und entwickeln unser Geschäft verantwortlich und wirtschaftlich erfolgreich weiter,�basierend�auf�einem�langfristigen�Ziel,�klaren�Zielvorgaben�für�die�Jahre�2011�bis�2015�und�strategischen Prinzipien.

Unsere Strategie Mit weniger Ressourcen mehr erreichen: Wir schaffen mehr Wert für unsere Kunden und Verbraucher, unser gesellschaftliches Umfeld sowie unser Unternehmen bei einem reduzierten ökologischen Fußabdruck.

Unsere Instrumente zur Umsetzung

20-Jahres-Ziel bis 2030: Verdreifachung des geschaffenen Werts im Verhältnis zum ökologischen Fußabdruck unserer Geschäftstätigkeit, Produkte und Dienstleistungen. Dieses Ziel, dreimal effizienter zu werden, bezeichnen wir als „Faktor 3“.5-Jahres-Ziele bis 2015:�Mit�Blick�auf�unser�20-Jahres-Ziel�haben�wir�in�unseren�Fokusfeldern�konkrete Zwischenziele gesetzt (siehe Grafik unten).Sechs Fokusfelder: Wir konzentrieren unsere Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette auf sechs Fokusfelder. Sie spiegeln die für uns relevanten Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung wider. Drei strategische Prinzipien: Um unsere Strategie erfolgreich umzusetzen, haben wir drei strategische Prinzipien definiert: Produkte, Partner und Mitarbeiter.

*�„Vision�2050“�des�World�Business�Council�for�Sustainable�Development�(WBCSD).

Faktor 3

Unsere Fokusfelder und unsere Ziele für die fünf Jahre 2011 bis 2015

Mehr Wert schaffen

Fußabdruck reduzieren

mehr Umsatz pro Produktionseinheit

sicherer pro eine Million Arbeits stunden

Weiterer gesellschaftlicher Fortschritt und höhere

Lebensqualität

Geringerer Energiever-brauch und weniger

Treibhausgas-Emissionen

Mehr Wert für unsere Kunden und mehr Wert für Henkel

Mehr Arbeitssicherheit und bessere Hygiene

Geringerer Wasser-verbrauch und weniger Abwasser

Geringerer Materialverbrauch und weniger Abfallaufkommen

Leistung

Gesundheit und

Sicherheit

Wasser und

Abwasser

Materialien und Abfall

Energie und

Klima

Gesell- schaftlicher /

sozialer Fortschritt Mehr Wert

schaffen

bei reduziertem Fußabdruck

weniger Wasser pro Produktionseinheit

– 15 %

weniger Energie pro Produktionseinheit

– 15 %

– 15 %weniger Abfall pro Produktionseinheit

+ 20 %

+ 10 %

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Vorwort 1 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Kathrin Menges Personalvorstand und Vorsitzende des Sustainability Council von Henkel

„ Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung voran-treiben.“

wir haben für Henkel eine klare Nachhaltigkeits-strategie mit ambitionierten Zielen formuliert: Wir wollen mit weniger Ressourcen mehr erreichen. Bis zum Jahr 2030 soll unsere Ressourceneffizienz – also das Verhältnis von Ressourcenverbrauch zu dem für unsere Kunden, unser gesellschaftliches Umfeld sowie für Henkel geschaffenen Wert – um den Faktor 3 steigen. Die Verpflichtung zu nach-haltigem Handeln verstehen wir als Teil unserer gesellschaftlichen Verantwortung wie auch als  wichtige Voraussetzung, um unser Geschäft langfristig erfolgreich weiterzuentwickeln.

Dabei stehen wir vor großen Herausforderungen. Durch die weiterhin wachsende Weltbevölkerung und Wirtschaftsleistung steigen Konsum und Ressourcenbedarf. Gleichzeitig stehen die Verant-wortung der Unternehmen und deren Beiträge zur Nachhaltigkeit zunehmend im Fokus der Öffentlichkeit.

Henkel hat sich verpflichtet, seine führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit weiter auszubauen. Hier wollen wir neue, innovative Lösungen vor an-treiben – mit unseren Produkten, unseren Part-nern in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sowie rund 47.000 Mitarbeitern weltweit. Die Beispiele in diesem Bericht zeigen, dass wir auf einem guten Weg sind. Unser Beitrag zu einem nachhaltigen Wirtschaften wird auch regelmäßig in internatio-nalen Rankings bestätigt. So wurde Henkel unter

anderem zum siebten Mal in Folge „Sector Leader“ im Dow Jones Sustainability Index.

Eine wichtige Grundlage für unseren Erfolg ist das klare Verständnis unserer Mitarbeiter, was wir mittel- und langfristig erreichen wollen. Aufbauend auf der intensiven Kommunikation unserer Strategie und Ziele haben wir dieses im Lauf des letzten Jahres vertieft, insbesondere durch die weitere Integration von Nachhaltigkeits-themen in internen Schulungen. Darüber hinaus haben sich bereits rund 1.500 Mitarbeiter zu „Nachhaltigkeitsbotschaftern“ qualifiziert und sich im Rahmen dieses Programms mit den glo-balen Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung auseinandergesetzt. Gemeinsam wollen sie die Erkenntnisse an Kollegen, Liefe-ranten, Kunden und Schüler weitergeben und diese für das Thema gewinnen.

Allen Mitarbeitern sowie unseren Partnern in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik danken wir für ihr großes Engagement. Gemeinsam wollen wir weiter an einer nachhaltigen Entwicklung arbeiten.

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Nachhaltigkeitsstrategie und Management Henkel Nachhaltigkeitsbericht 20132

Unser Anspruch

In unseren Unternehmenswerten haben wir uns verpflichtet, unsere führende Rolle im Bereich Nachhaltigkeit weiter auszubauen. Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie tragen wir zu einer nach-haltigen Entwicklung und zum wirtschaftlichen Erfolg unseres Unternehmens bei.

Als Vorreiter im Bereich Nachhaltigkeit wollen wir neue Lösungen für eine nachhaltige Entwick-lung vorantreiben und unser Geschäft verantwor-tungsvoll und wirtschaftlich erfolgreich weiter-entwickeln. Dieser Anspruch umfasst alle Aktivitäten unseres Unternehmens – entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Unsere weltweit rund 47.000 Mitarbeiter haben die Prinzipien des nach-haltigen Wirtschaftens fest in ihrem täglichen Denken und Handeln verankert.

Wir stehen vor großen Herausforderungen: Die Weltbevölkerung wird Schätzungen zufolge bis

zum Jahr 2050 auf 9 Milliarden steigen. Gleichzeitig steigen mit der weltweit wachsenden Wirtschafts-leistung Konsum und Ressourcenbedarf. Die Aus-wirkungen des sich weiter verschärfenden Drucks auf die verfügbaren Ressourcen werden rund um die Welt zunehmend greifbar.

Mit weniger Ressourcen mehr erreichen

Grundlage unserer Strategie ist die „Vision 2050“ des World Business Council for Sustainable Development (WBCSD): „Im Jahr 2050 leben 9 Milliarden Menschen gut und im Einklang mit den begrenzten Ressourcen der Erde.“ Für uns als Unternehmen bedeutet das, Lebensqualität zu schaffen und gleichzeitig den mit unserer Wertschöpfung verbundenen Ressourcenver-brauch und Emissionsausstoß zu verringern.

Diese Idee steht im Mittelpunkt unserer Nachhaltig-keitsstrategie: mit weniger Ressourcen mehr errei-chen. Wir wollen mehr Wert schaffen: für unsere Kunden und Verbraucher, unser gesellschaftliches Umfeld sowie für unser Unternehmen – bei einem gleichzeitig verkleinerten ökologischen Fußabdruck. Daher benötigen wir Innovationen, Produkte und Technologien, die mehr Lebensqualität und über-dies einen geringeren Material- und Rohstoffver-brauch ermöglichen.

Unsere ambitionierten Ziele bis 2030

Um im Jahr 2050 gut im Einklang mit den begrenz-ten Ressourcen leben zu können, müssen wir fünfmal effizienter werden. Bis 2030 wollen wir den Wert, den wir mit unserer Geschäftstätig keit schaffen, im Verhältnis zum ökologischen Fußab-druck unserer Produkte und Dienstleistungen ver-dreifachen.

Nachhaltigkeitsstrategieund ManagementUnsere langfristige Perspektive, die Verankerung im Kerngeschäft und das klare Verständnis unserer Mitarbeiter sind zentrale Grundlagen für unsere Fortschritte auf dem Weg zu unserem Nachhaltigkeitsziel: Wir wollen unsere Effizienz bis 2030 verdreifachen.

Unser Ziel für 2030

Um den vielfältigen Heraus-forderungen der Zukunft gerecht zu werden, wollen wir bis 2030 dreimal effizien-ter werden. Wir sprechen vom „Faktor 3“. Das heißt: eine Verdreifachung des Werts, den wir mit unserer Geschäftstätigkeit schaffen, im Verhältnis zu unserem ökologischen Fußabdruck.

Faktor 3

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Nachhaltigkeitsstrategie und Management 3 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Dieses Ziel, dreimal effizienter zu werden, können wir auf unterschiedliche Weise erreichen: Entweder wir verdreifachen den erwirtschafteten Wert, halten aber unseren ökologischen Fußabdruck konstant. Oder wir können andererseits mit einer Verkleine-rung des ökologischen Fußabdrucks auf ein Drittel die Effizienz verdreifachen, wenn wir den damit geschaffenen Wert konstant halten.

Um unser ambitioniertes Ziel im Jahr 2030 zu er reichen, müssen wir unsere Effizienz jährlich um durchschnittlich 5 bis 6 Prozent steigern. Für die fünf Jahre von 2011 bis 2015 haben wir uns daher konkrete Zwischenziele für unsere Fokusfelder gesetzt. Damit wollen wir bis 2015 das Verhältnis zwischen geschaffenem Wert und ökologischem Fußabdruck um insgesamt 30 Prozent verbessern. Bis Ende 2013 konnten wir in allen Bereichen deut-liche Fortschritte erzielen und mit einer Verbesse-rung von 15 Prozent bei der Energieeffizienz und 50 Prozent bei der Arbeitssicherheit unsere Ziele für 2015 in einzelnen Bereichen vorzeitig erreichen.

Fokusfelder und strategische Prinzipien

Wir konzentrieren unsere Aktivitäten auf sechs Fokusfelder. Sie fassen die für uns relevanten Herausforderungen einer nachhaltigen Entwick-lung zusammen. In diesen Fokusfeldern treiben

wir mit unseren Produkten und Technologien Fort-schritte entlang der gesamten Wertschöpfungskette voran. Wir haben die Felder in zwei Dimensionen gegliedert: „mehr Wert schaffen“ und „Fußabdruck reduzieren“. Um unsere Strategie erfolgreich umzu-setzen und unsere Ziele zu erreichen, müssen sich beide Dimensionen im täglichen Denken und Handeln unserer rund 47.000 Mitarbeiter sowie in unseren Geschäftsprozessen widerspiegeln. Dazu haben wir drei strategische Prinzipien definiert: Produkte, Partner und Mitarbeiter.

Der Sustainability Council (von links): Dr. Christian Hebeler, Marie-Eve Schröder, Dr. Peter Florenz, Dr. Tilo Weiss, Prof. Dr. Thomas Müller-Kirschbaum, Bertrand Conquéret, Kathrin Menges (Vorsitz), Dr. Thomas Förster, Dr. Andreas Bruns, Georg Baratta, Carsten Tilger, Thomas Gerd Kühn, Michael Olosky. Der Sustainability Council steuert die Entwicklung und Umsetzung unserer weltweiten Nachhaltigkeitsstrategie. Mehr dazu auf Seite 6 und www.henkel.de/nb2013 | 3

„ Unsere klare Nach-haltigkeitsstrategie ist für uns ein Erfolgs-faktor und ein Wett-bewerbsvorteil.“

Kasper Rorsted Vorsitzender des Vorstands

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2010 2015 2020 2025 2030

Nachhaltigkeitsstrategie und Management Henkel Nachhaltigkeitsbericht 20134

Unsere Berichts- und Steuerungssysteme

1992 berichtete Henkel erstmals über seine Leis-tungen und Fortschritte im Bereich des Umwelt-schutzes an unseren Produktionsstandorten, über Produktverbesserungen und Erkenntnisse aus ersten Lebenszyklusanalysen. Daraus entwickelte Henkel eine jährliche Berichterstattung, die die relevanten Nachhaltigkeitsthemen und die welt-weiten Aktivitäten des Unternehmens zum Gegen-stand hat.

So haben wir für das Jahr 2013 Daten von 163 Stand-orten erfasst; dies entspricht 99 Prozent unserer weltweiten Produktionsmenge. Mit repräsentativen Lebens zyklus analysen decken wir rund 70 Prozent unseres Umsatzes über alle Produktkategorien ab. In unserem Innovationsprozess bewerten wir systematisch die Beiträge unserer Produkte zur Nach hal tigkeit. Auf Grundlage dieser Erfahrungen ent wickeln wir derzeit unsere Bewertungs- und Messsysteme weiter, um unsere Fortschritte hin zum 20-Jahres-Ziel für 2030 integriert über das gesamte Unternehmen und unsere Wertschöp-fungsketten hinweg bewerten zu können.

Fortschritt bewerten und steuern

Um die Dimensionen „Wert“ und „Fußabdruck“ zu optimieren, entwickelt Henkel verschiedene Mess-methoden. Mit diesen lassen sich die Maßnahmen identifizieren, die entlang der Wertschöpfungs-kette den größten Einfluss haben. Die verschiedenen Instrumente werden im „Henkel-Sustainability#Master®“ zusammengefasst (siehe Seite 19). Herzstück dieses Bewertungssystems

ist eine Matrix, mit der sowohl Änderungen in der Dimension „Wert“ als auch beim „Fußabdruck“ bewertet werden können.

Die Ergebnisse nutzen wir, um Verbesserungs-maßnahmen abzuleiten und Innovationen mit einer verbesserten Nachhaltigkeitsbilanz zu entwickeln. Denn nur die Betrachtung des Gesamtsystems stellt sicher, dass die getroffenen Maßnahmen zu einem insgesamt verbesserten Nachhaltigkeits-profil unserer Produkte führen.

Darüber hinaus setzen wir den „Henkel-Sustain-ability#Master®“ auch im Dialog mit Handels-partnern, Nichtregierungs organisationen, For-schungseinrichtungen und anderen Stakeholdern vielseitig ein.

Weiterentwicklung von Bilanzierungsmethoden

Um die Bilanzierungsmethoden sowohl für den ökologischen Fußabdruck unserer Geschäftstätig-keit als auch für den geschaffenen Wert für Kun-den, Verbraucher und unser gesellschaftliches Umfeld weiterzuentwickeln und zu vereinheit-lichen, arbeiten wir mit ausgewählten Partnern zusammen. Beispielsweise engagieren wir uns im Sustainability Consortium, dem Consumer Goods Forum sowie im World Business Council for Sustain able Develop ment (WBCSD).

So haben wir im Rahmen eines gemeinsamen Pro-jekts mit dem International Council of Chemical Associations (ICCA) und dem WBCSD einen Leit-faden erarbeitet, wie die Vermeidung von Treib-haus gasen in Wertschöpfungsketten gemessen und kommuniziert werden kann.

Von der Messung der eigenen Produktion bis zur ganzheitlichen Quantifizierung

Analyse unseres Einflusses entlang der Wertschöpfungskette

Nachhaltigkeitsdaten unserer Produktionsstätten systema-tisch erfasst, Lebenszyklus-analysen für wichtige Pro-duktkategorien durchgeführt, Daten für Rohstoffe und Logistik qualifiziert geschätzt

Datenerfassung entlang der Wertschöpfungs-kette (einschließlich Rohstoffe, Logistik und Anwendung) systema-tisch erweitert

Nachhaltigkeitsdaten in allen relevanten Prozes-sen und Datenplattfor-men entlang der gesam-ten Wertschöpfungskette integriert und ganzheit-lich quantifiziert

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Nachhaltigkeitsstrategie und Management 5 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Koordiniert vom Internationalen Verband der Hersteller von Wasch-, Pflege- und Reinigungs-mitteln (A.I.S.E.) beteiligen wir uns auch am aktu-ellen „Product Environmental Footprint“-Projekt der Europäischen Kommission. Ziel ist es, eine einheitliche Methodik für die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks von Produkten zu etablieren. Von besonderer Relevanz ist dabei für uns, weitere Indikatoren in der Dimension „mehr Wert schaffen“ zu ermitteln. Hier arbeiten wir beispielsweise im Rahmen einer Fallstudie mit der Universität Kassel zusammen.

Nachhaltigkeitsziele auf dem Weg zum „Faktor 3“ (am 31.12.2013, bezogen auf das Basisjahr 2010)

Fokusfeld Ziele Status

Leistung���•� �Mindestens�10�Prozent�mehr�Umsatz�pro�Produktionseinheit�bis�2015.

Gesellschaftlicher / sozialer Fortschritt •� Kontinuierliche�Aus-�und�Weiterbildung�aller�Mitarbeiter�entsprechend�ihren�Aufgaben.•� �Jährliche�Steigerung�des�Anteils�weiblicher�Führungskräfte�um�ein�bis�zwei�Prozentpunkte� (siehe�Seiten�35�und�36).

Gesundheit und Sicherheit•� Senkung�der�weltweiten�Unfallrate�um�20�Prozent�bis�2015.•� �Verringerung�der�in�Konsumentenklebstoffen�eingesetzten�Lösemittel�um�50�Prozent�bis�2020.

Energie und Klima •� �Senkung�des�Energieverbrauchs�–�und�der�damit�verbundenen�CO2-Emissionen�–�pro�Produktions-einheit�um�15�Prozent�bis�2015.

�•� �Regelmäßige�Prüfung�unserer�Produktionsstandorte,�ob�der�Einsatz�erneuerbarer�Energiequellen� ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist.

Wasser und Abwasser •� Senkung�des�Wasserverbrauchs�pro�Produktionseinheit�um�15�Prozent�bis�2015.

Materialien und Abfall •���Senkung�des�Abfallaufkommens�pro�Produktionseinheit�um�15�Prozent�bis�2015.•����Abdeckung�der�gesamten�Menge�an�Palm-�und�Palmkernöl,�die�als�Rohstoff�in�unsere�Produkte� einfließt,�durch�Zertifikate�des�Runden�Tischs�für�nachhaltiges�Palmöl�(RSPO)�bis�2015.

Übergreifende Ziele zu unseren Fokusfeldern•� Alle�neuen�Produkte�leisten�in�mindestens�einem�Fokusfeld�einen�Beitrag�zur�nachhaltigen�Entwicklung.�•� �Etablierung�eines�anerkannten�Messsystems,�um�die�Beiträge�unserer�Produkte�entlang�der�Wertschöpfungs-

kette zu bewerten und die erreichten Fortschritte in unseren Produktkategorien quanti tativ darzustellen.

Erreicht / Im Plan Nicht erreichtStärker fokussieren

Organisation und Management

Der Henkel-Vorstand trägt die Gesamtverantwor-tung für unsere Nachhaltigkeitsstrategie und für die Compliance-Organisation.

Unter dem Vorsitz eines Vorstandsmitglieds steuert der unternehmensweit besetzte Sustain ability Council als zentrales Entscheidungsgremium unsere globalen Nachhaltigkeitsaktivitäten. Seine Mitglieder vertreten die Unternehmensbereiche und Konzern-Funktionen, die für die operative Ausgestaltung unserer Nachhaltigkeitsstrategie verantwortlich sind.

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Nachhaltigkeitsstrategie und Management Henkel Nachhaltigkeitsbericht 20136

Die Compliance-Organisation von Henkel sorgt für die Einhaltung der Gesetze und der internen Richtlinien.

Weltweit einheitliche Standards

Aus unserer Vision und den Unternehmens werten haben wir verbindliche Verhaltensregeln abgeleitet und in einem System aus Kodizes und Corporate Standards zusammengefasst. Diese gelten für alle Mitarbeiter weltweit, in allen Geschäftsfeldern und Kulturkreisen, in denen wir tätig sind.

Der Code of Conduct enthält die wichtigsten Unter-nehmens- und Handlungsgrundsätze. Er wird durch Leitlinien für den Umgang mit mög lichen Interessenkonflikten konkretisiert. Diese Leitlinien sind ein wichtiges Element unserer präventiven Maßnahmen gegen Korruption.

Weitere Corporate Standards – dazu gehört auch unser Code of Corporate Sustainability – adressieren ins besondere die Themen Einhaltung von Wett-bewerbs- und Kartellrecht, Sicherheits-, Gesund-heits-, Umwelt- und Sozialstandards sowie Public Affairs.

Die Kodizes und Corporate Standards bilden auch die Basis für die Umsetzung des Global Compact der Vereinten Nationen, dem Henkel bereits im Jahr 2003 beigetreten ist. www.henkel.de/nb2013 |�5

Unsere Compliance-Organisation

Unsere Compliance-Organisation trägt global die Verantwortung für alle präventiven sowie reak-tiven Maßnahmen. Hinter ihr stehen integrierte Managementsysteme und eine Organisations-struktur mit klar definierten Verantwortlichkeiten.

Der Chief Compliance Officer berichtet direkt an den Vorsitzenden des Vorstands. Er wird vom Corporate Compliance Office, von unserem inter-disziplinär zusammengesetzten Compliance & Risk Committee sowie von weltweit 50 lokalen Compliance-Beauftragten unterstützt. Auch unser Konzerndatenschutzbeauf tragter ist organisatorisch der Compliance-Funktion zugeordnet. Gemeinsam koordinieren sie den Informationsfluss und unter-stützen unsere Mitarbeiter bei der lokalen Umset-zung unserer Anforderungen, zum Beispiel durch speziell an lokale Herausforderungen angepasste Trainings.

Über Verstöße und daraufhin ergriffene Maßnah-men berichtet der Chief Compliance Officer regel-mäßig dem Vorstand sowie dem Prüfungsaus-schuss des Aufsichtsrats. Für unsere Mitarbeiter besteht zusätzlich zu den internen Berichts- und Beschwerdewegen die Möglichkeit, Hinweise auf Verstöße gegen unseren Code of Conduct, interne Standards oder relevante Gesetze über eine Com-pliance-Hotline mitzuteilen. Diese wird von einem unabhängigen, externen Anbieter betrieben und ist in 76 Ländern verfügbar.

Corporate Governance

Ausführliche Informationen zu den Themen Corporate Governance, Compliance sowie den Vergütungsbericht des Vorstands veröffentlichen wir im Geschäftsbericht auf den�Seiten�25�bis�41�und� im Internet: www.henkel.de/nb2013��|�4

Der Sustainability Council steuert als zentrales Entscheidungsgremium die globalen Nachhaltigkeitsaktivitäten von Henkel. Seine Mitglieder vertreten die Unternehmensbereiche und Konzern-Funktionen. www.henkel.de/nb2013 | 6

Unsere Organisation für nachhaltiges Wirtschaften

Vorstand von Henkel

Sustainability Council

Unternehmens- bereiche

Regionale und nationale

Gesell schaften

Konzern- Funktionen

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Nachhaltigkeitsstrategie und Management 7 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Im Fokus: Kommunikation und Schulungen

Aufgrund unserer weltweiten Geschäftstätigkeit sind unsere Mitarbeiter in unterschiedlichen Rechts- und Wertesystemen tätig. Viele unserer Mitarbeiter arbeiten in Ländern, denen in Untersuchungen – beispielsweise von Transparency International – ein höheres Korruptionsrisiko zugeschrieben wird. Auch hier gilt für unsere Mitarbeiter ausnahmslos: Henkel lehnt jeden Verstoß gegen Gesetze und Standards sowie unlautere Geschäftspraktiken ab.

Um unseren Mitarbeitern klare Verhaltensregeln zu vermitteln und besonders Interessenkonflikte im Arbeits alltag von vornherein zu vermeiden, liegt ein Schwerpunkt beim Thema Compliance auf regel-mäßigen Schulungs- und Kommunikationsmaß-nahmen. Im Jahr 2013 wurden weltweit mehr als 10.800 Mitarbeiter in Seminaren zu Compliance- Themen geschult.

Eine besondere Rolle beim Thema Compliance kommt unseren Führungskräften zu: Aufgrund ihrer Stellung sind sie besonders verpflichtet, Vorbild für ihre Mitarbeiter zu sein. Nur wenn unsere Füh-rungskräfte ein ethisch und rechtlich einwand-freies Verhalten vorleben, bleibt das Thema Com-pliance ein Leitbild für das tägliche Handeln aller Mitarbeiter.

Vor diesem Hintergrund sind alle unsere rund 10.000 Management-Mitarbeiter weltweit zwei-mal im Jahr zur Teilnahme an unseren E-Learnings verpflichtet, die viel fältige Compliance-Themen adressieren. Der Schwerpunkt liegt hier auf den Bereichen Anti-Korruption sowie Kartellrecht.

Keine Toleranz bei regelwidrigem Verhalten

Regelwidriges Verhalten ist niemals im Interesse von Henkel. Diesem Grundsatz sind Vorstand und Führungskräfte bei Henkel ausnahmslos verpflichtet. Denn regelwidriges Verhalten unter-gräbt den fairen Wettbewerb und schadet unserer Vertrauenswürdigkeit und Reputation. Unsere Mit-arbeiter legen großen Wert auf ein korrektes und ethisch einwandfreies Geschäftsumfeld. Auf Verstöße gegen Gesetze, Kodizes und Standards reagieren wir konsequent, auch durch arbeits-rechtliche Schritte. Im Jahr 2013 umfassten diese 11 Abmahnungen und 30 Trennungen von Mit-arbeitern aufgrund von Compliance-relevanten Verstößen.

Externe Überprüfung des Compliance- Managementsystems

Die Compliance-Kultur von Henkel ist durch eine ständige Überprüfung und Verbesserung der Compliance-Prozesse geprägt. Vor diesem Hinter-grund wurde unser weltweites Compliance-Managementsystem im Jahr 2013 durch externe Wirtschaftsprüfer nach dem Prüfungsstandard IDW PS 980 überprüft – bezogen auf die Angemes-senheit, Implementierung und Wirksamkeit der Compliance-Prozesse in den Bereichen Wettbe-werbsrecht und Anti-Korruption. Henkel gehört zu den wenigen deutschen Konzernen, die diese spezielle Prüfung erfolgreich absolviert haben.

Ergebnisse unserer Audit-Programme

Der Leiter Corporate Audit berichtet direkt an den Vorsitzenden des Vorstands. Durch regelmäßige Audits, die aus unserer risikobasierten Audit-planung hervorgehen, prüfen wir die Einhaltung unserer Kodizes und Standards an unseren Pro-duktions- und Verwaltungsstandorten sowie auch bei Lohnherstellern und in Logistikzentren. Die Audits sind ein wichtiges Instrument, um Risiken zu identifizieren und Verbesserungspotenziale ausfindig zu machen.

2013 haben wir weltweit 57 Audits durchgeführt. Im Zug der Audits wurden insgesamt 2.131 Korrek-turmaßnahmen vereinbart. Die Schwerpunkte lagen 2013 auf den Bereichen Supply Chain und Produktion sowie auf den Standards zu Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE). Die Einhaltung der SHE-Standards haben wir an 93 Standorten über-prüft und daraufhin 480 Optimierungsmaßnah-men eingeleitet. Die Einhaltung unserer Sozial-standards sowie unserer Richtlinie zu Vielfalt und Einbeziehung (Diversity & Inclusion) war integriert in unsere Audits an 16 Standorten weltweit.

Alle Auditergebnisse, inklusive der Überprüfung unserer SHE- und Sozialstandards, werden im Rahmen des jährlichen Revisionsberichts direkt dem Vorstand von Henkel sowie dem Prüfungsaus-schuss des Aufsichtsrats berichtet.

Auch der Bereich Corporate Audit schult unsere Mitar beiter in den Bereichen Compliance, Risiko-management und Interne Kontrolle. So haben wir 2013 erneut weltweit 569 Mitarbeiter aller Unter-nehmensbereiche und Funktionen in Seminaren und während unserer Audits geschult.

37 % Supply Chain, Produktion, SHE

23 % Marketing, Verkauf, Einkauf

21 % Informationstech-nologie, Personal

19 % Finanzen, Buchhaltung

Auditschwerpunkte 2013Prozentuale Verteilung des Henkel-Audit-Programms 2013

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Im Rahmen unseres Lieferantenmanagements arbeiten wir gezielt mit unseren strategischen Lieferanten zusammen. Dabei versuchen wir, in der gesamten Wertschöpfungskette positive Ver-änderungen anzustoßen – beispielsweise durch gemeinsame Projekte hinsichtlich Prozessoptimie-rung, Ressourceneffizienz, Umwelt- und Sozial-standards sowie Innovationen. Seit 2008 zeichnet Henkel besonders innovative Lösungen seiner Lieferanten aus. In den letzten beiden Jahren ver-liehen die drei Unternehmensbereiche außerdem einen Nachhaltigkeitspreis.

Der Unternehmensbereich Laundry & Home Care prämierte die Firma MonoSol für die Entwicklung einer wasserlöslichen und biologisch abbaubaren Folie für Wasch- und maschinelle Geschirrspül-

mittel. Diese kommt etwa bei den Persil Duo-Caps und Somat Gel Tabs zum Einsatz.

Der Unternehmensbereich Beauty Care zeichnete Evonik Industries für ihren Beitrag bei der Ent-wicklung einer neuen Kategorie von Styling-Pudern aus. Im Gegensatz zu Schaumfestigern in Spray-dosen verwendet das Puder keine flüchtigen orga-nischen Verbindungen. Zudem verkleinert der geringere Ressourceneinsatz den CO₂-Fußabdruck des Produkts um rund 90 Prozent. Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies vergab den Nachhaltigkeitspreis an die Bayer AG für ihre Klebstoffkomponenten, die Henkel die Marktführerschaft im Bereich Klebstoffe für nach-haltige Holzbauwerke ermöglicht haben.

Dr. David Lee, Leiter For-schung und Entwicklung des amerikanischen Herstellers MonoSol, und Erika Martínez aus der Forschung und Ent-wicklung bei Henkel arbeiten an der Weiterentwicklung der wasserlöslichen und bio-logisch abbaubaren Folie für Wasch- und Maschinen-geschirrspülmittel.

Ausgezeichnete Lieferanten

In enger Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten entstehen innovative Lösungen, die die Wertschöpfungs-kette nachhaltiger machen.

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Einkauf und Lieferanten management 9 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Weltweite Beschaffungsmärkte

Henkel hat derzeit Lieferanten und Vertragspartner aus rund 130 Ländern. Über 70 Prozent unserer Einkäufe tätigen wir in Mitgliedsstaaten der Orga-nisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Wir erschließen jedoch auch verstärkt Beschaffungsmärkte außerhalb der OECD-Mitgliedsstaaten. Unsere hohen Anforde-rungen gegenüber Lieferanten sind dabei weltweit einheitlich. Wir bewerten unsere Lieferanten in einem ganzheitlichen Prozess, der neben wirt-schaftlichen und operativen Kennzahlen auch die Ergebnisse und Risiken im Bereich Nachhaltigkeit umfasst.

Erwartungen an unsere Vertragspartner Von unseren Lieferanten und Vertragspartnern erwarten wir, dass ihr Verhalten stets unseren Ansprüchen an nachhaltiges Handeln entspricht. Bei der Auswahl und Entwicklung unserer Lieferan-ten und Vertragspartner berücksichtigen wir auch deren Leistung in Bezug auf nachhaltiges Wirt-schaften. Grundlage hierfür sind unsere konzern-weit gültigen Einkaufsstandards sowie die erst-mals 1997 definierten Standards für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt. Mit ihnen haben wir uns schon früh zu unserer Verantwortung entlang der gesamten Wertschöpfungskette bekannt.

Verbindlicher Lieferanten-Kodex

Der industrieübergreifende Verhaltenskodex des deutschen Bundesverbands Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik (BME) ist für alle Lieferanten von Henkel weltweit verbindlich. Henkel hat sich bereits 2009 dem BME angeschlossen, da dessen Kodex auf den zehn Prinzipien des Global Compact

der Vereinten Nationen basiert und somit eine internationale Anwendung ermöglicht. Der BME-Kodex dient als Grundlage der vertraglichen Be-ziehung mit unseren strategischen Lieferanten. Das heißt, diese haben entweder den branchen-übergreifenden Kodex des BME – und damit die Prinzipien des Global Compact – anerkannt oder einen eigenen, vergleichbaren Verhaltenskodex vorgewiesen.

„Responsible Supply Chain Process“

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie streben wir an, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen. Dazu haben wir einen überarbeiteten, fünfstufigen „Responsible Supply Chain Process“ eingeführt. Im Fokus stehen zwei wesentliche Herausforde-rungen. Zum einen sind unsere definierten Nach-haltigkeitsstandards von allen Lieferanten einzu-halten. Zum anderen wollen wir durch gezielte Zusammenarbeit mit unseren strategischen Liefe-ranten einen Beitrag zur kontinuierlichen Verbesse-rung der Nachhaltigkeit in der Wertschöpfungskette leisten – zum Beispiel durch Wissenstransfer und Fortbildung in Bezug auf Prozessoptimierung,

„ Unsere Lieferanten sind wichtige Part-ner, um die Effizienz der Prozesse und das Nachhaltigkeits- profil unserer Pro-dukte zu verbessern.“

Carsten Knobel Mitglied des Vorstands und zuständig für den Unternehmensbereich

Finanzen (CFO) / Einkauf / Integrated Business Solutions

Einkauf und Lieferanten managementWir erwarten von unseren Lieferanten, dass sie unserem Anspruch an nachhaltiges Handeln entsprechen. Gemeinsam wollen wir einen kontinuierlichen Beitrag zur Verbesserung in der Lieferkette leisten.

Henkel ist einer der Unter-zeichner des industrieüber-greifenden Verhaltenskodex des Bundesverbands Material-wirtschaft, Einkauf und Logistik in Deutschland.

www.bme.de

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Einkauf und Lieferanten management Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201310

Ressourcen effizienz sowie Umwelt- und Sozial-standards. Diesen Prozess führen wir sowohl zu Beginn einer Zusammenarbeit als auch als wieder-kehrende Überprüfung unserer bestehenden Lieferanten durch.

Schritt 1: RisikobewertungHenkel hat ein Frühwarnsystem für Nachhaltigkeits-risiken auf den globalen Beschaffungsmärkten. Zunächst schätzen wir das Risikopotenzial eines Marktes beziehungsweise einer Region ein. Hierbei legen wir den Fokus auf von internationalen Fach-instituten festgelegte Risikoländer. Die Bewertung umfasst die Kriterien „Menschenrechte“, „Korrup-tion“ und „gesetzliches Umfeld“. Hinzu kommt die Bewertung einer zweiten Dimen-sion, der Risikowertschöpfungsketten. Dies sind für uns Industrien und Branchen, die potenziell ein spe-zifisches Risiko für unser Unternehmen darstellen. Henkel definiert so Länder, Wertschöpfungsketten und somit Beschaffungsmärkte von besonderer Brisanz.

Schritt 2: AssessmentWir nutzen die Selbstbewertung unserer Liefe- r anten auf Basis von Fragebögen und lassen außer-dem eine Bewertung von unabhängigen Experten durchführen. Beide umfassen unsere Anforde- r ungen in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit, Umwelt, Qualität, Menschenrechte, Mitarbeiter-standards und Anti-Korruption. 2013 haben wir rund 600 Bewertungen durchgeführt.

Schritt 3: AnalyseAuf Basis dieser Risikobewertungen wird eine Einstu-fung der Lieferanten nach dem Ampelsystem vorge-nommen. Bei „Rot“ erfolgt in jedem Fall ein Audit. Bei „Orange“ wird der Verbesserungsbedarf identifi-ziert und gegebenenfalls ein Audit durchgeführt.

Schritt 4: AuditHenkel arbeitet mit unabhängigen Prüfgesellschaf-ten zusammen, um die Einhaltung der definierten Standards in Audits zu überprüfen. Unsere Audits umfassen Vor-Ort-Prüfungen, zum Beispiel in Pro-

duktionsstätten, und Gespräche mit lokalen Mit-arbeitern.

Im Nachgang zum Audit stellen wir sicher, dass unsere Lieferanten die festgelegten Pläne mit korri-gierenden Maßnahmen umsetzen. Bei anhaltenden schwerwiegenden Verstößen wird das Lieferanten-verhältnis aufgehoben. Im Bereich der Auditierun-gen engagieren wir uns auch in branchenübergrei-fenden Initiativen, um Transparenz und Effizienz von Lieferanten-Audits zu verbessern und unter-nehmensübergreifende Standards mitzu gestalten. Im Jahr 2013 haben wir insgesamt rund 200 Audits durch geführt.

Schritt 5: EntwicklungIm Rahmen unseres Lieferantenmanagements arbeiten wir gezielt mit unseren Lieferanten an der Verbesserung der Nachhaltigkeitsleistung. Dabei versuchen wir, in der gesamten Wertschöp-fungskette positive Veränderungen anzustoßen – beispielsweise durch Schulungen und gemein-same Projekte hinsichtlich Prozessoptimierung, Ressourcen effizienz oder Umwelt- und Sozial-standards.

Insgesamt erfüllten im Jahr 2013 alle der bewerte-ten strategischen Lieferanten und Vertragspartner unsere Ansprüche.

Frühwarnsystem für Risikomärkte

Ein Beispiel für einen Risikomarkt ist die Beschaf-fung der Rohstoffe für Lötpasten und andere Löt-materialien für die Elektronikindustrie. Sie ent-halten Metalle zur Erzeugung ihrer elektrischen Leitfähigkeit – hauptsächlich Silber, Kupfer und Zinn. In einigen Ländern wird der Abbau von Kassiterit, dem wesentlichen Ausgangsmineral für die Gewinnung von Zinn, mit militärischen Konflikten und Menschenrechtsverletzungen in Verbindung gebracht. In den letzten Jahren haben wir unsere direkten Lieferanten für Metalle immer wieder überprüft und aufgefordert, mit entspre-chender Dokumentation nachzuweisen, dass sie

„Responsible Supply Chain Process“

Schritt 1:Risikobewertung

Schritt 2:Assessment

Schritt 3:Analyse

Schritt 4:Audit

Schritt 5:Entwicklung

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Einkauf und Lieferanten management 11 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

len Chemieverbands (ICCA). Die Initiative verfolgt das Ziel, das immer komplexer werdende Lieferanten-management zu harmonisieren und den gemein-samen Dialog mit weltweiten Vertragspartnern zu optimieren. Dabei sollen vor allem Synergien geschaffen werden, um Ressourcen effizienter zu nutzen und bürokratische Hürden zu verringern – sowohl bei den Mitgliedsunternehmen als auch bei den gemeinsamen Lieferanten. Kern der Initia-tive ist der Gedanke „Ein Audit für einen ist ein Audit für alle“: Lieferanten müssen zukünftig nur ein Assessment beziehungsweise ein Audit absol-vieren. Diese werden von unabhängigen Experten durchgeführt. Über eine Plattform im Internet werden die Ergebnisse anschließend unter allen Mitgliedern der Initiative geteilt und anerkannt. Im Jahr 2013 hat die Initiative eine zwölfmonatige Pilotphase mit Assessments und Auditierungen in den globalen Lieferketten der Mitgliedsunterneh-men erfolgreich abgeschlossen. Während der Pilot-phase haben die TfS-Mitglieder rund 2.000 Assess-ments und Audits durchgeführt. Etwa 30 Haupt - kriterien für die TfS-Audits wurden festgelegt und rund 40 Auditoren qualifiziert. In einem nächsten Schritt sollen die Aktivitäten der TfS-Initiative auf weitere Beschaffungsmärkte ausgedehnt und neue Mitglieder gewonnen werden.

keine Metalle aus kritischen Regionen beziehen oder verarbeiten.

Gemeinsam mit externen Partnern haben wir da-rüber hinaus seit 2012 weitere Frühwarnsysteme erarbeitet, die Risikoprofile bereits in der Assess-mentphase identifizieren. So haben wir rund 100 Beschaffungsmärkte und alle Risikoländer abge-deckt. In den USA und anderen Ländern arbeiten wir eng mit den Verbänden der Elektronikindustrie zusammen, um einen offiziellen Auditprozess für Metalllieferanten zu definieren. Ein weiteres Bei-spiel ist die Beschaffung von Werbeartikeln, die häufig von Drittanbietern in Niedriglohnländern gefertigt werden. Um auch hier die Einhaltung unserer Nachhaltigkeitsstandards sicherzustellen, analysieren wir bereits vor der Auftragsvergabe die Profile unserer Lieferanten in diesem Bereich.

„Together for Sustainability“

Im Jahr 2012 hat Henkel gemeinsam mit fünf wei-teren Unternehmen der chemischen Industrie die Initiative „Together for Sustainability – The Chemi-cal Initiative for Sustainable Supply Chains“ (TfS) ins Leben gerufen. Sie basiert auf den Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen und der Responsible Care-Initiative des Internationa-

www.tfs-initiative.com

Gemeinsame Plattform für ein nachhaltiges und effizientes Lieferantenmanagement

TfS-Mitglied

Nachkontrolle

Initiative „Together for Sustainability“ (TfS)

TfS-Assessment über EcoVadis

TfS-Lieferanten-Audit

Assessment-Ergebnisse und Audit-Berichte werden allen TfS-Mitgliedern zugänglich gemacht

Korrigierende Maßnahmen

Korrigierende Maßnahmen

Erneute Assessments /Audits

Es liegt in der Verantwortung der TfS-Mitglieder, die Anforderungen an ihre Lieferanten mithilfe von Lieferanten-Kodizes und Risikoanalysen zu definieren. Im Rahmen der Initiative werden daraufhin Assessments und Audits von unab hängigen Experten durchgeführt. Bewertet werden die Leistungen in den Bereichen Management, Umwelt, Gesundheit und Sicherheit, Arbeits- und Menschenrechte sowie Themen der ethischen Unternehmensführung. Die anschließend eingeleiteten Maßnahmen werden durch erneute Assessments oder Audits überprüft. Die Nachkontrolle und das weitere Lieferantenmanagement liegen dann wiederum bei den einzelnen Mitgliedsunternehmen.

TfS-Mitglied

Lieferanten-Kodex

Umsatz- und Risikoanalyse

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Das 2013 eröffnete Klebstoffwerk des Unterneh-mensbereichs Adhesive Technologies in Shanghai ist wegweisend in puncto Nachhaltigkeit und Effi-zienz: Im Vergleich zu traditionellen Produktions-stätten steigern die erstklassigen Umwelt- und Effizienzstandards der neuen Fabrik die Res sour-cen effizienz und reduzieren zugleich Abfälle und Umweltbelastungen.

Ein Beispiel sind die Maschinen zur Druckluft-erzeugung für die Produktion: Anstatt die abgege-bene Wärme einfach in die Luft zu blasen, wird Wasser über einen speziellen Wärmetauscher um die Kompressoren herumgepumpt. So wird das gesamte Warmwasser für die Sanitäranlagen und die Beheizung der Büros auf dem 50.124 Quadrat-meter großen Gelände des Standorts genutzt. Res-sourceneffizienz spielt auch in den Anlagen zur

Wasseraufbereitung für die Produktion eine wich-tige Rolle: Der Wasserverbrauch wird halbiert, indem Kondenswasser wiederverwendet wird. Durch ein integriertes Recy cling-System sparen wir rund 60 Prozent Verpackungsmaterialien, Container und Holzpaletten. Der Stromverbrauch für die Fabrikbeleuchtung sinkt dank lichtdurch-lässiger Dächer um 90 Prozent. Innovative Abfüll-anlagen verhindern zudem Klebstoffverluste.

Das weltweit größte Klebstoffwerk wurde im Sep-tember 2013 eröffnet und beliefert rund 2.000 Kunden in China und in der schnell wachsenden Region Asien/Pazifik. Der Standort in Shanghai wurde nach einer eingehenden Analyse ausgewählt und senkt dank der optimalen Nähe zu Kunden und Liefer anten den Kraftstoffverbrauch und die Emissionen.

Wirtschaftsingenieur Dong qing Lu erläutert seiner Kollegin Riona Chen, Adhesive Tech-nologies Supply Chain, wie die Produk tions anlagen der neuen Fabrik die Nachhal-tigkeitsziele von Henkel umsetzen.

Nachhaltig produzieren

Die weltweit größte Klebstofffabrik in China setzt neue Standards für eine nachhaltige Produktion in den Wachstumsmärkten.

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Produktion und Logistik 13 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Klare Zielvorgaben für unsere Produktion

Henkel verfügt über Produktionsstandorte in 54 Ländern. In allen arbeiten wir intensiv an der kontinuierlichen Verbesserung unserer Prozesse und Standortstrukturen. Gleichzeitig wollen wir als wichtigen Teil unseres Qualitätsversprechens den Energie-, Wasser- und Material verbrauch sowie Umweltbelastungen reduzieren. Mit Blick auf unser 20-Jahres-Ziel „Faktor 3“ haben wir uns konkrete Zwischenziele für unsere Pro-duktionsstandorte gesetzt: Bis 2015 wollen wir nicht nur den Verbrauch von Energie und Wasser sowie die Abfallmenge jeweils um weitere 15 Pro-zent pro Produktionseinheit reduzieren, sondern auch die weltweite Unfallrate um 20 Prozent senken. Bis Ende des Jahres 2013 konnten wir in allen Bereichen deutliche Fortschritte erzielen. Denn mit einer Verbesserung von 15 Prozent bei der Energieeffizienz und 50 Prozent bei der Arbeitssicherheit haben wir unsere Ziele in einzelnen Bereichen bereits vor zeitig erreicht.

Weltweite Optimierungsprogramme

Im Einklang mit unserer Strategie, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen, entwickeln unsere Unternehmensbereiche sowohl übergreifende als auch spezifische Opti mierungs programme für ihre Standorte. Denn die verschiedenen Herstel-lungsprozesse zum Beispiel für Haushaltsreiniger, Hautcremes oder Fliesenkleber bieten unter-schiedliche Ansatzpunkte für Verbesserungen.

Im Unternehmensbereich Laundry & Home Care wurden bis Ende 2013 sowohl die Konzernzentrale als auch 24 weitere Standorte nach dem neuen Standard für Energiemanagementsysteme ISO 50.001 zertifiziert. Um die ambitionierten Ziele bis 2015 zu erreichen, greifen alle etablierten Module ineinander: Wertungslisten – Sustainability Score-cards – definieren für jeden Standort die Ziele und

verfolgen die Maßnahmen. Ein prozessspezifisches, Internet-basiertes Energiemesssystem erlaubt es, den Energieverbrauch aller Standorte in Echtzeit zu verfolgen. Und das um „Energie“ erweiterte Managementsystem definiert nicht nur klar die Verantwortlichkeiten an jedem Standort, es stellt im Rahmen des Monitorings auch eine kontinuier-liche Verbesserung sicher.

Darüber hinaus wurde das „Manufacturing Excel-lence Program“ des Unternehmensbereichs Laundry & Home Care, das „Best Operating Practice Standards“ zu Fokus themen in den Werken festlegt und verfolgt, um die Themenfelder „Nachhaltig-keit“ und „Effizienz“ erweitert.

Um im Rahmen des Optimierungsprogramms „Total Productive Management Plus“ minimale Effizienzverluste zu erkennen und schnelle Gegenmaßnahmen zu ergreifen, setzt auch der Unternehmensbereich Beauty Care auf Echtzeit-steuerung seiner Prozesse. Auf diese Weise erhö-hen Messungen von beispielsweise Strom-, Gas- oder Wasserverbrauch die Transparenz, so dass sich der Produktionsprozess effizienter steuern

Neues Lager am Standort Düsseldorf

Die kompakte Bauweise des neuen Hochregallagers für den Unternehmensbereich Laundry & Home Care sorgt für einen geringeren Energie-aufwand. Das Lager mit einer Kapazität von 90.000 Paletten ist voll automatisiert und mit-tels einer Förderstrecke direkt an die benachbarte Waschmit-tel-Produktion angebunden.

Produktion und LogistikWir optimieren ständig unsere Abläufe an allen Produktionsstandorten und in der Logistik, um unsere Nachhaltigkeitsziele zu erreichen und bis zum�Jahr�2030�dreimal�effizienter�zu�werden.

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Produktion und Logistik Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201314

Weltweit: Ausgewählte Beispiele für Beiträge zur Ressourceneffizienz 2013

Weitere Standortbeispiele: www.henkel.de/nb2013 | 7

Fokusfelder Maßnahmen

Kruševac, Serbien: Mithilfe von Modernisierungsprojekten konnten der Wasserverbrauch in der Wasch- und Reinigungsmittelherstellung um 11 Prozent und der Energieverbrauch für�den�internen�Rohstofftransport�um�5�Prozent�reduziert�werden.�In�den�letzten�drei�Jahren�wurden�insgesamt�20�Prozent�Energie�und�50�Prozent�Wasser�eingespart.

Wien, Österreich: Das Waschmittelwerk verringerte durch gezieltes Recycling bei Palet-ten, Containern und Säcken sein Abfallaufkommen um 37 Prozent.

Alberton, Südafrika: Das Klebstoffwerk führte 2013 eine neue Ultrafilter-Technologie zur Abwasserbehandlung ein. Die Wasserqualität liegt deutlich über dem rechtlich vorgeschriebenen Standard. Durch eine Umkehrosmose können das Wasser in der Produktion wiederverwendet und zukünftig der Wasserkreislauf geschlossen werden.

Dammam, Saudi-Arabien: Die Abfallmenge des Klebstoffwerks verringerte sich um 62 Prozent, indem Randbeschnitte durch eine neue Technologie vermieden sowie Paletten wiederverwendet werden. Zudem senkten Techniken zur Messung des Wasser-flusses und Sonnenschutzeinrichtungen, die die Verdunstung aus offenen Tanks redu-zierten, den Wasserverbrauch um 33 Prozent.

Chonburi, Thailand: Das Kosmetikwerk senkte 2013 durch eine bessere Steuerung von Klimaanlagen�und�automatischen�Durchgängen�den�Energieverbrauch�um�14�Prozent.

Bogotá, Kolumbien: Ein optimiertes Monitoringsystem und die Investition in effi zi en-tere�Produktionsanlagen�reduzierten�den�Energieverbrauch�in�den�letzten�fünf�Jahren�um�30�Prozent.�Die�Abwassermenge�sank�um�49�Prozent,�die�Abfälle�gingen�um�75�Pro-zent zurück.

lässt. Die erfolgreiche Umsetzung der Maßnahmen im Energiemanagement wurde durch die Zertifi-zierung von sieben Standorten nach der ISO-Norm 50.001 bestätigt.

Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies hat 2013 eine neue Organisationsstruktur einge-führt. Darin ist das Prinzip der „lean production“ ver ankert, das umfassend zur Ressourcenscho-nung beiträgt. In Workshops analysieren wir welt-weit die Wertströme und identifizieren Potenziale für den besseren Einsatz von Energie und Wasser sowie für die Vermeidung von Abfall. Abfall um-fasst hierbei im weiteren Sinn jede Form von Verschwendung, so auch den unnötigen Transport von Waren, das Inventar, Wartezeiten, Überpro-duktion und Ausfälle.

Durch die globale Vernetzung unserer Produktions-standorte, das Teilen von Best-Practice-Beispielen und standardisierte Prozesse lassen sich Synergien nutzen und Ressourcen schonen. Dadurch wird das Verhältnis von Wert und ökologischem Fußab-druck entlang der Wertschöpfungskette optimiert. An dieser Aufgabe arbeiten alle unsere Standorte. In allen drei Unternehmensbereichen sind die Verbesserungsmaßnahmen auch darauf ausgerich-tet, den ökologischen Fußabdruck über unsere Produktion hinaus zu verkleinern. Neue Lager-konzepte sowie die Herstellung von Verpackungs-material unmittelbar am Ort der Abfüllung senken den Transportaufwand und leisten somit ebenfalls einen Beitrag zum Klimaschutz (siehe Seite 13 unten).

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Produktion und Logistik 15 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Standards und Managementsysteme

Grundlage für unsere weltweiten Programme sind global einheitliche Standards für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE) sowie integrierte Managementsysteme. Unsere SHE- wie auch unsere Sozialstandards gelten für alle Standorte.Die Einhaltung unserer Standards auf Produktions-ebene überprüfen wir im Rahmen unserer inter-nen Audit-Programme (siehe Seite 7).

An allen Standorten führen wir regelmäßig Umwelt- und Sicherheitstrainings durch. Hierbei werden die Mitarbeiter zu Themen wie Schutzausrüstung, Brandschutz, Lagerhaltung oder Erste Hilfe aus-gebildet und geschult – oft auch von externen Spezialisten. Denn das Verhalten auf lokaler Ebene spielt eine zentrale Rolle bei der erfolgreichen Aus-richtung von Henkel auf Nachhaltigkeit sowie bei der Durchsetzung unserer Standards. Die Trainings-programme richten sich an die Werksleiter sowie an Mitarbeiter aller Ebenen.

Die Umweltmanagementsysteme an unseren Standorten lassen wir extern zertifizieren, wo dies von unseren Partnern in den Märkten erwartet und anerkannt wird. Ende 2013 kamen rund 95 Prozent der Produktionsmenge aus Werken, die nach der inter national anerkannten Norm für Umweltma-nagementsysteme ISO 14.001 zertifiziert sind. 86 Pro-zent der Produktionsmenge sind durch die ISO-Norm 9.001 für Qualitätsmanagement abgedeckt. Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies gibt im Internet eine Übersicht über ISO-Zertifi-kate: www.henkel.de/industrielle-anwendungen

Zusammenarbeit mit Lohnherstellern

Die Lohnherstellung ist integraler Bestandteil unserer Produktionsstrategie und wird flexibel für unsere Produkte und Märkte eingesetzt. Bei-spielsweise setzen wir auf die Unterstützung von Lohnherstellern, wenn wir neue Märkte erschließen oder neue Produkte sowie Technolo-gien einführen und das entsprechende Produk-tionsvolumen noch gering ist.

In anderen Fällen hilft uns der Einsatz von Lohn-herstellern, Produktions- und Logistikstrukturen zu optimieren und Ressourcen wirtschaftlicher zu

nutzen. Derzeit beziehen wir jährlich rund 10 Pro-zent zusätzliche Produktionstonnage aus Lohn-fertigung.

Unsere Anforderungen an Qualitäts-, Umwelt-, Sicherheits- und Sozialstandards sind integraler Bestandteil von Verträgen und Auftragsvergaben. Sie wurden 2013 erstmals auch auf Lieferanten von Fertigware angewendet. Wir prüfen diese durch eigene Audits sowie vermehrt auch durch speziali-sierte externe Dienstleister. Unser Ziel ist es, lang-fristig und partnerschaftlich mit unseren Lohn-herstellern zusammenzuarbeiten. Dazu gehört auch, diese in unsere Umweltdaten abfragen ein-zubeziehen.

Erste Erhebungen der Parameter Energie, Wasser, Abwasser und Abfall fanden bei ausgewählten Lohnherstellern bereits 2011 statt. Im Lauf des Jahres 2014 sollen die Umwelt- und Produktions-leistungsdaten der gesamten extern hergestellten Produktionsmenge für den Unternehmensbereich Beauty Care erfasst werden.

Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies wird ab 2014 erstmals auch regel mäßig die Unfall-raten bei Lohnherstellern erheben, um die Einhal-tung unserer Sicherheitsstandards über Umwelt-daten hinaus zu prüfen.

SHE-Training ab dem ersten Tag

An neue Mitarbeiter richtet sich ein Training zu Sicher-heit, Gesundheit und Umwelt (SHE), das der Unterneh-mensbereich Adhesive Technologies für die Region Afrika/Nahost und Indien entwickelt hat. Hier in Dam-mam, Saudi-Arabien (von links): Projektingenieur und SHE-Beauftragter Adeseye Durodola, Asad Uaman und Orlando Rubio.

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Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201316 Arbeitssicherheit

Langfristiges Ziel: „Null Unfälle“

Arbeitssicherheit hat bei Henkel höchste Priorität. An unserem langfristigen Ziel „Null Unfälle“ hal-ten wir fest. Henkel entwickelt den Arbeitsschutz daher kontinuierlich weiter. Aufgrund des hohen Engagements unserer Mitarbeiter konnten wir unsere Unfallrate im Zeitraum von 2002 bis 2010 um 83 Prozent reduzieren. Bis 2015 soll die Zahl der Arbeitsunfälle bei Henkel nun um weitere 20 Prozent sinken. 2013 lag deren Zahl mit 0,6 Arbeitsunfällen pro eine Million Arbeits-stunden auf einem im internationalen Vergleich sehr nie drigen Stand.

Verhaltensbasierte Sicherheitstrainings

Zur Zielerreichung setzen wir auf strikte Einhal-tung unserer Standards für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE). Wir legen den Fokus auf tech-nische Maßnahmen sowie spezielle Schulungspro-gramme, um alle Mitarbeiter zu sensibilisieren und Arbeitsunfälle zu vermeiden. Deshalb finden an allen Standorten regelmäßig Schulungen und Aktionstage statt. So führte der Unternehmens-bereich Adhesive Technologies 2013 in der Region Afrika/Nahost ein umfassendes SHE-Training für alle neuen Mitarbeiter ein (siehe Seite 15). Auch im Unternehmensbereich Laundry & Home Care wurden im Rahmen des „Safety Excellence“-Pro-gramms 2013 alle Management-Mitarbeiter mit

Produktionsverantwortung geschult. Module reichen von „sicherheitsbezogenen Rundgängen“ bis zur „Untersuchung von Beinahe unfällen“. Der Unternehmensbereich Beauty Care schult seine Mitarbeiter im Rahmen des „Total Productive Management Plus“-Programms.

Unsere Trainings richten sich auch an die Mitar-beiter externer Firmen, die an unseren Standorten tätig sind. Unser umfassender Ansatz zur Arbeits-sicherheit zeigt Fortschritte auf: 90 Prozent unse-rer weltweiten Standorte arbeiteten 2013 unfallfrei.

Tödliche Arbeitsunfälle

Bedauerlicherweise hatten wir im Jahr 2013 trotz unseres intensiven Engagements für Arbeitssi-cherheit zwei tödliche Arbeitsunfälle: Bei Gebäu-deabbrucharbeiten in unserem Werk in Kruševac in Serbien erlag ein Mitarbeiter einer externen Firma seinen Verletzungen, die er sich aufgrund nicht sachgemäßer Verwendung persönlicher Schutzausrüstung zugezogen hatte. Am Standort in Bay Point, Kalifornien, verletzte sich ein Mitar-beiter einer Zeitarbeitsfirma an einer Produktions-anlage tödlich. Die Unfälle zeigen, dass wir unsere Sicherheitstrainings weiter intensivieren müssen. Darüber hinaus hatten wir zwei weitere Todesfälle von Mitarbeitern im Zusammenhang mit den kriegerischen Auseinandersetzungen in Syrien zu beklagen.

Arbeitssicherheit

Auf der richtigen Schiene

Seit 2013 wird ein von der BASF am Standort Düsseldorf hergestellter Rohstoff für Haarpflegeprodukte per Bahn in unser Werk nach Wasser-trüdingen transportiert. Ein Eisenbahnwaggon ersetzt drei Lastwagen auf der rund 500�Kilometer�langen�Strecke.�Hierdurch verringert sich der CO₂-Ausstoß um rund 270�Tonnen�pro�Jahr.

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17 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013 Logistik und Transport

Bereits in der Produktentwicklung berücksichtigen wir die Logistik: Konzentrate oder leichtere Ver-packungen verringern das Transportgewicht und verur sachen damit weniger CO₂-Emissionen. Wei-tere Maßnahmen zur Reduzierung unserer Trans-port- und Logistik-Emissionen veröffentlichen wir im Internet. www.henkel.de/nb2013 | 8

Anforderungen an unsere Logistikpartner

Der Transport vom Produktionsstandort zum Lager sowie vom Lager zu unseren Kunden wird mittler-weile weltweit zu über 90 Prozent von externen Logistikunternehmen durchgeführt. Bereits bei der Auswahl unserer Transportpartner achten wir auf deren Leistungen im Bereich Effizienz und Umwelt. Seit 2010 sind entsprechende Kriterien Teil unserer Anfrageprozesse und Ausschreibungen beim Einkauf von Logistikdienstleistungen. Dazu gehören die Definition von Energiesparzielen, Maßnahmen zur Modernisierung der Fahrzeug-flotte sowie Investitionen in Programme, die Routen optimieren und Emissionen erfassen.

Logistikplanung für unterschiedliche Produkte

Unsere Logistikplanung ergibt sich aus der Art der zu transportierenden Endprodukte. Bei eher groß-volumigen Produkten verringern wir durch regionale Produktionsstandorte die Transportwege und so die damit verbundenen Umweltbelastungen. Dies gilt insbesondere für unsere Wasch- und Reini-gungsmittel sowie einige Kosmetik- und Klebstoff-produkte. Bei vergleichsweise kompakten Produk-ten mit niedrigem spezifischem Gewicht fällt der Transportaufwand geringer aus, so dass diese möglichst zentral in großer Stückzahl produziert werden. So werden beispielsweise unsere Sekun-denkleber lediglich an wenigen Standorten welt-weit hergestellt.

Initiativen zur Emissionsreduktion

Um unsere Transport-Emissionen zu senken, opti-mieren wir konzernweit unsere Logistikstrukturen und -konzepte. Die Lage von Warenlagern und Verteilzentren soll die Distanz zwischen Standor-ten und Kunden auf ein Minimum reduzieren. Wo möglich, legen wir Transporte zwischen einzelnen Standorten und zu Zentral lagern zusammen, um unternehmensweit den Transportaufwand zu reduzieren.

So hat zum Beispiel der Unternehmensbereich Adhesive Technologies ein Zentrallager in Rotterdam eingerichtet, in dem alle Produkte für den Transport nach Afrika und in den Nahen Osten gesammelt und so die Transporteinheiten optimal ausgelastet werden. Der Unternehmensbereich Beauty Care hat den Transport eines wichtigen Rohstoffs für Haarpflege-produkte in unser Werk in Wassertrüdingen vom Lkw auf die Bahn umgestellt. Dadurch werden jährlich 270 Tonnen CO₂ eingespart (siehe Bild links). Wir kooperieren mit Handelspartnern und Anbietern anderer Produkte, um die Lkw-Auslas-tung zu erhöhen und damit die CO₂-Emissionen zu verringern. Durch ein neues Servicezentrum für Kunden des Paletten-Logistikpartners CHEP am Düsseldorfer Standort senkt der Unternehmens-bereich Laundry & Home Care jährlich die CO₂-Transport-Emissionen um 27 Prozent. Zusätzlich werden Vorlaufzeiten und Lagerhaltung verringert, Reaktionszeiten und Flexibilität erhöht.

Logistik und Transport

Die von Henkel emittierten CO₂-Emissionen entstehen hauptsächlich durch Energieerzeugung und -verbrauch. Andere CO₂-Emissionsquellen sind für unsere Geschäftstätigkeit nicht relevant. Das Gleiche gilt für die Emissionen anderer Treibhausgase. Sie bilden weniger als ein Prozent der Scope-1- und Scope-2-Emissionen. Weitere Scope-3-Emissionen, insbesondere durch Rohstoffe und Produktnutzung, berechnen wir auf Produktebene.

1.411.000 Tonnen

Direkte Treibhausgas- Emissionen (Scope 1)

Indirekte Treibhausgas-Emissionen (Scope 2)

Indirekte Treibhausgas-Emissionen (Scope 3)

Emissionen durch Energie-verbrauch unserer Produk-tionsstandorte

Emissionen aus fremd-bezogener Energie (Gas, Heizöl, Kohle, erneuerbare Energien)

Produkttransport zu den Kunden (alle Verkehrsträger): 617.000 Tonnen

Geschäftsreisen (Bahn, Flugzeug, Dienstwagen): 90.000 Tonnen

Verwaltungsstandorte/ Lager: 70.000 Tonnen

308.000 Tonnen (22 %) 326.000 Tonnen (23 %) 777.000 Tonnen (55 %)

Gesamtbilanz: Unser betrieblicher CO₂-Fußabdruck 2013

Produkttransporte nach Verkehrsträgern 2013

79 % Lkw

11 % Bahn

8 % Schiff

2 % Flugzeug 1 1 Der Luftweg gehört nicht zu unseren Standard-Transport-wegen. Er wird nur genutzt, wenn für unsere Kunden ein sehr schneller Transport notwendig ist.

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−2–1 0 +1 +2 −2–1 0 +1 +2 −2–1 0 +1 +2−2–1 0 +1 +2 −2–1 0 +1 +2 −2–1 0 +1 +2

Produktverantwortung Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201318

Innovationsmanagement

Produktinnovationen spielen eine wesentliche Rolle, wenn wir die Steigerung der Lebensqualität und den Ressourcenverbrauch entkoppeln wollen. Eines unserer strategischen Prinzipien, um unsere Nachhaltigkeitsstrategie umzusetzen, ist daher: „unsere Produkte“. Sie sollen Kunden und Verbrau-chern mehr Wert und bessere Leistungen bieten – bei einem geringeren ökologischen Fußabdruck. Dabei geht es uns nicht um die Entwicklung ein-zelner „grüner“ Produkte mit einseitig optimier-tem ökologischem Profil. Vielmehr wollen wir alle Produkte unseres Portfolios ganzheitlich und kon-tinuierlich verbessern. Um das zu erreichen, ist eine hohe Innovationskraft sehr wichtig. 2013 beschäftigte Henkel rund 2.600 Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung und investierte darin 415 Millionen Euro. Um die Produktentwick-lung von Beginn an im Sinn unserer Nachhaltig-keitsstrategie zu steuern, sind die Fokusfelder seit 2008 im Henkel-Innovationsprozess verankert.

Produkt- und Verbrauchersicherheit

Unsere Kunden und Verbraucher können sich da-rauf verlassen, dass unsere Produkte bei sachge-rechter Anwendung sicher sind. Alle Rohstoffe sowie fertigen Produkte durchlaufen zahlreiche Prüfungen und Bewertungen, um bei Herstellung, Anwendung und Entsorgung ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten. Die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und darüber hinausgehender Henkel-Standards ist die Basis dafür.

Unsere Produktentwickler und Experten für Pro-duktsicherheit bewerten die Inhaltsstoffe nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und konkreten Sicherheitsdaten. Sie beobachten die Produkte von Henkel kontinuierlich im Markt und lassen die gesammelten Erfahrungen in die Bewer-tungen einfließen. Dabei sind für uns neben dem grundsätzlichen Gefährdungspotenzial eines Stoffs vor allem seine tatsächliche Konzentration in der jeweiligen Rezeptur sowie die Anwendungsbedin-gungen in der Sicherheitsbewertung von Bedeutung.

Produktverantwortung

Die Henkel-Fokusfelder sind seit 2008 systematisch in unserem Innovationsprozess verankert. Das heißt, unsere Forscher müssen an einem bestimmten Punkt aufzeigen, welche konkreten Vorteile ihr Projekt in Bezug auf Produktleistung, Mehrwert für die Kunden und Verbraucher sowie gesellschaftlichen und sozialen Nutzen bietet („mehr Wert“). Zudem müssen sie darlegen, wie es zu einem geringeren Ressourcenverbrauch beiträgt („geringerer ökologischer Fußabdruck“). Bei der Bewertung der Beiträge hilft ihnen unter anderem der „Henkel-Sustainability#Master®“ (siehe Grafik rechts).

Nachhaltigkeitsbewertung im Henkel-Innovationsprozess

Angewandte Forschung

Produkt- entwicklung

Markt- einführung

Markt- beobachtung

Grundlagen- forschung

Jeden�Tag�werden�unsere�Produkte�weltweit�millionenfach�angewendet.�Sie bergen somit ein enormes Potenzial, zu einer nachhaltigen Entwick-lung beizutragen.

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Produktverantwortung 19 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

In der Öffentlichkeit kommt es immer wieder zu kontroversen Diskussionen über die Sicherheit chemischer Inhaltsstoffe in Produkten. Diese sind für uns Anlass, die wissenschaftlichen Grundlagen unserer Bewertungen kritisch zu prüfen. Der Ein-satz von Stoffen mit bestimmten gefährlichen Eigenschaften ist für manche Anwendungen von vornherein ausgeschlossen. In anderen Fällen arbeiten wir daran, die gesundheitliche Verträg-lichkeit durch die Entwicklung von alternativen Inhaltsstoffen weiter zu verbessern.

Da viele unserer Produkte nach ihrem Gebrauch ins Abwasser gelangen, sind sie in ihrer Zusam-mensetzung so konzipiert, dass ihre Anwendung die Umwelt nicht beeinträchtigt. Abwässer aus chemisch-technischen Anwendungen werden zum Entfernen von Schadstoffen nach dem Stand der Technik behandelt und fachgerecht entsorgt.

Innovationen und Alternativmethoden

Henkel forscht seit den 1980er Jahren erfolgreich an der Entwicklung neuer Methoden, um Roh-stoffe und Produkte in Bezug auf ihre Sicherheit und Verträglichkeit experimentell zu bewerten. Mit modernsten molekularbiologischen Verfahren wird zum Beispiel die Wirkung von Rohstoffen auf mensch liche Hautzellen im Detail untersucht, um so optimierte Formulierungen zu erstellen – eine Grund voraussetzung erfolgreicher Produkt-innovationen.

Von zentraler Bedeutung ist für uns das Ziel, Fragen zur Sicherheit unserer Produkte und der ein gesetzten Inhaltsstoffe ausschließlich ohne Tierversuch beantworten zu können. Ein Tierversuch wird bei Henkel grundsätzlich nur dann eingesetzt, wenn rechtliche Bestimmungen dies vor geben und keine

Henkel-Sustainability#Master® – Nachhaltigkeitsbewertung von Produkten und Prozessen

Im „Henkel-Sustainability#Master®“ laufen verschiedene Ins-trumente zum Messen von Nachhaltigkeit zusammen. Das Herzstück dieses Bewertungssystems ist eine Matrix, die auf den einzelnen Schritten unserer Wertschöpfungsketten sowie unseren sechs Fokusfeldern basiert. Ziel ist es, den Wert des Produkts zu steigern und möglichst gleichzeitig den ökologi-schen Fußabdruck zu verkleinern. Für jede Produktkategorie können�auf�Basis�von�wissenschaftlichen�Messmethoden�–�zum�Beispiel�Lebenszyklusanalysen�und�Erfahrungswerten�–�soge-nannte Hotspots identi fiziert werden (weiße Felder). Das sind

die�Felder�mit�der�größten�Nachhaltigkeitsrelevanz�–�das�gilt�sowohl für die Dimension „Wert“ als auch für den „Fußab-druck“. Mithilfe der definierten Hotspots kann auch das Nach-haltigkeitsprofil zweier Produkte oder Prozesse verglichen werden�(siehe�auch�Seiten�25,�29,�33).�Durch�den�Vergleich� lassen sich Veränderungen quantifizieren. So kann für jede Produktkategorie ein eigenes Nachhaltigkeits profil erstellt werden. Die Forscher von Henkel nutzen diese Erkenntnisse für Innovationen und kontinuierliche Produkt verbesserungen. www.henkel.de/nb2013 | 9

Bewertung entlang der gesamten Wertschöpfungskette

Hotspot = Feld mit der größten Nach-haltigkeitsrelevanz. Hier ist es besonders wichtig, Veränderungen zu bewerten.

Rohstoffe Produktion Logistik Einzelhandel Anwendung Entsorgung

Leistung z.B. bessere Produktleistung

Gesundheit und Sicherheit

Gesellschaftlicher /sozialer Fortschritt

z.B. leichtere Anwendung

Materialien und Abfall

z.B. weniger Petrochemie

z.B. weniger Umverpackung

z.B. weniger Kunststoff

Energie und Klima

z.B. weniger Emissionen

z.B. geringere Dosierung

Wasser und Abwasser

Henkel-Fokusfelder

Wert

Fußabdruck

z.B. weniger Wasserbedarf

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Produktverantwortung Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201320

anerkannten alternativen Prüfmethoden existie-ren, welche die entsprechenden Sicherheitsdaten liefern. Umgekehrt halten wir uns selbstverständ-lich an gesetzliche Vorgaben, die einen Tier-versuch nicht zulassen, so zum Beispiel zur kosmetikrecht lichen Absicherung von Kosmetik-inhaltsstoffen in der Europäischen Union.

Die Fragen zur Hautverträglichkeit von Inhaltsstof-fen werden inzwischen – wo immer dies möglich ist – auch mithilfe von In-vitro-Tests untersucht. In-vitro-Tests wie das Hautmodell (fachsprachlich: Epidermismodell) wurden in den vergangenen Jahr-zehnten in Zusammenarbeit mit externen Partnern von Henkel entwickelt und als Ersatz methode für Tierversuche zur Anerkennung dem „Europäischen Referenzlabor für die Validierung Alternativer Methoden“ (EURL ECVAM) vorgeschlagen. Die behördliche Anerkennung ist eine entscheidende Voraussetzung für die weltweite Verwendung der Methode, die Henkel nicht nur für sich nutzen, sondern auch für andere zugänglich machen will.

Henkel plant, die Ergebnisse der Forschungsarbei-ten als sogenanntes Open-Source-Modell frei zugänglich zu machen und das Verfahren über Fachzeitschriften beispielsweise Biologen und Labor-technikern kostenlos zur Verfügung zu stellen. Mit dieser Entscheidung macht Henkel einen wichti-gen Schritt auf dem Weg zur weltweiten Verwen-dung von Alternativmethoden. Wissenschaftler

bei Henkel arbeiten derzeit mit Fraunhofer-For-schern daran, dass die 1-Cent-Stück-großen Haut-modelle nicht nur einzeln im Labor hergestellt werden können, sondern zukünftig maschinell – und damit effizienter – in einer großen Stückzahl.

Verantwortung beim Rohstoffeinsatz

Henkel bekennt sich zu einer verantwortungsvol-len Rohstoffwirtschaft – insbesondere zum Schutz von natürlichen Ressourcen und Biodiversität. Wir setzen Inhaltsstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe zur Optimierung von Produkteigen-schaften ein, wenn dies unter Berücksichtigung ökologischer, ökonomischer und gesellschaftli-cher Auswirkungen sinnvoll ist. In vielen unserer Produkte wie Seifen, Shampoos, Klebestiften oder Tapezierklebstoffen sind Inhaltsstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe zentrale Bestandteile der Rezeptur.

Daher arbeitet Henkel seit Jahrzehnten zusammen mit Partnern entlang der Wertschöpfungskette an Standards und Nachhaltigkeitskriterien für den verantwortungsvollen Umgang mit nachwachsenden Rohstoffen. Seit 2013 beteiligt sich Henkel beispiels-weise an der „Initiative Nachhaltige Rohstoffbe-reitstellung für die stoffliche Biomassenutzung“ (INRO). Henkel gehört auch zu den Unterzeichnern einer Erklärung des Consumer Goods Forum gegen

Schwarzkopf – Haarpflege in optimierter Verpackungsstruktur

Durch die Reduzierung der Verpackungskomponen-ten konnte das Verpackungsgewicht der verschiede-nen Haarpflegemittel im Vergleich zur herkömm-lichen Verpackung um 20 Prozent gesenkt werden. Die neue Verpackung hat zudem einen um 32 Pro-zent reduzierten CO₂-Fußabdruck.

Bref Duo Stick – weniger Materialeinsatz

Mit dem WC-Spüler Bref Duo Stick konnten wir den Verpackungseinsatz pro Verbrauchereinheit um 72 Prozent senken. Dies spart Gewicht und verkleinert den ökologischen Fußabdruck um 12 Prozent.

Pattex Blister – Blisterkarten aus recycelter Pappe und PET-Folie

Die Herstellung von Blisterkarten für die löse-mittelfreien Klebstoffe der Marke Pattex 100 % ist besonders ressourcenschonend. Denn der Material einsatz von insgesamt 80 Prozent recy-celter PET-Folie und mehr als 90 Prozent recycel-ter Pappe für die Blisterartikel verkleinert den ökologischen Fußabdruck.

Beispiele für Nachhaltigkeit in unserer Verpackungsentwicklung

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Produktverantwortung 21 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

die weltweite Abholzung von Wäldern und für den Schutz der Biodiversität. Die Mitgliedsunterneh-men verpflichten sich, gemeinsam und individuell Maßnahmen zu ergreifen, um die globale Entwal-dung bis 2020 zu stoppen. Für uns betrifft dies insbesondere Rohstoffe wie Palm- und Palm-kernöl, aber auch Zellstoff, der in Verpackungen eingesetzt wird.

Palm- und Palmkernöl

Unserer Verantwortung beim Einkauf und Einsatz von Inhaltsstoffen auf Basis nachwachsender Roh-stoffe sind wir uns bewusst. Deshalb treiben wir gemeinsam mit unseren Partnern eine nachhaltige Palmölwirtschaft entlang der gesamten Lieferkette voran. Dazu gehören unter anderem Kooperatio-nen mit unseren strategischen Lieferanten, um die Rückverfolgbarkeit von Palm- und Palmkernöl zu verbessern.

Ein Beispiel sind die in unseren Wasch- und Reini-gungsmitteln sowie Kosmetikprodukten einge-setzten waschaktiven Substanzen (Tenside), die wir allerdings nicht selbst herstellen, sondern von unseren Lieferanten beziehen. Zur großtechni-schen Herstellung von leistungsstarken Tensiden eignen sich derzeit nur Mineralöl, Erdgas, Kokosöl und Palmkernöl. Hauptkritikpunkt am Einsatz von Palm- und Palmkernöl ist der extensive Ausbau von Palmölplantagen. Es ist das Ziel von Henkel, dass bis 2015 das in unseren Lieferketten als Roh-stoff verarbeitete Palm- und Palmkernöl einer nachhaltigen Palmölwirtschaft entstammt.

Wir engagieren uns seit 2003 beim Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) für eine nachhal-tige Herstellung von Palm- und Palmkernöl. Auch wenn die Kriterien aus unserer Sicht derzeit noch nicht ausreichen, sind diese doch eine wichtige Grundlage, auf der aufgebaut werden kann. So hat Henkel im September 2013 gemeinsam mit weiteren Partnern das Forum Nachhaltiges Palmöl gegründet, das über den RSPO-Standard hinausgehen will (sie he Seite 24).

Die Ölpalme produziert neben dem Palmöl, das 90 Prozent ihres Öls ausmacht, auch Palmkernöl, das für Henkel als Rohstoff für die Tenside eine hohe Bedeutung hat. Aufgrund der komplexen Lie-ferkette ist bei Palmkernöl die Segregation – also die Trennung des Öls von zertifizierten und nicht-zertifizierten Plantagen – derzeit nur mit großem Aufwand möglich. Um dennoch den Plantagen-

betreibern einen Anreiz zu einer nachhaltigen Palm ölwirtschaft zu bieten, haben wir bereits 2008 erstmals RSPO-Zertifikate für nachhaltiges Palmkernöl gekauft.

Auch wenn der Erlös aus den Zertifikaten generell den Erzeugern zugutekommt, möchten wir uns zukünftig noch gezielter für Kleinbauern und lokale Initiativen einsetzen und auf diese Weise die nachhaltige Palmölwirtschaft unterstützen (siehe Seite 24).

Vermeiden, vermindern, wiederverwerten

Grundsätzlich folgen wir unternehmensweit den drei Prinzipien: vermeiden, vermindern, wieder-verwerten. Um unsere führende Rolle beim Thema Nachhaltigkeit auch auf unsere Verpackungsent-wicklung auszuweiten, haben wir diesen Ansatz 2011 konkretisiert und umfassende Ziele für die nächsten Jahre definiert.

Die Verpackungen unserer Konsumentenprodukte erfüllen eine Vielzahl von Funktionen: Sie garan-tieren die Hygiene und Unversehrtheit der Pro-dukte, schützen sie vor äußeren Einflüssen, bieten Platz für Verbraucherinformationen und sind durch ein ansprechendes Verpackungsdesign sowie das Erscheinungsbild im Regal oftmals Teil der Kaufentscheidung.

Um das Abfallaufkommen zu senken, arbeiten unsere Verpackungsentwickler kontinuierlich an intelligenten Verpackungen – bei kleinstmög-lichem Materialeinsatz und mit Materialien, für die öffentliche Recycling-Systeme bestehen.

In der neuen Essensity-Pflegelinie des Unterneh-mensbereichs Beauty Care ist es uns gelungen, das Gewicht der Verpackungen um 30 Prozent zu senken und damit auch die CO₂-Emissionen um 30 Prozent zu reduzieren.

Die innovative Super 3 Leimbox (Container-in- Box- Verpackung) von Ponal aus dem Unternehmens-bereich Adhesive Technologies wird mit rund 60 Prozent weniger Kunststoff hergestellt und kann wiederverwertet werden. Neben einer hohen Wärmestandfestigkeit ist eine komfortable Ent-nahme des Weißleims durch einen großen Aus-gießer gesichert.

45 % Papier

44 % Kunststoff

10 % Metall

1 % Glas 1 Rund 513.000 Tonnen (geschätzt; basierend auf den Ausgaben für Verpackungsmaterialien).

Henkel-Verpackungs-fußabdruck 2013 1

Ziele zur Verkleinerung des Verpackungsfußabdrucks für Konsumentenprodukte:www.henkel.de/nb2013 | 10

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Das Flüssigwaschmittel Persil Duo-Caps ist ein Beispiel für das nachhaltige Innovationsmanage-ment bei Henkel. Die Idee dazu entstand in einem funktionsübergreifenden Projektteam aus Inter-nationalem Marketing und Forschung und Ent-wicklung, das im Hinblick auf die Zusammenarbeit und Schnelligkeit einen neuen Maßstab setzte.

Am Anfang stand das Ziel, ein flüssiges Gel zu ent-wickeln, das mithilfe einer Folie vorportioniert ist, ohne diese jedoch aufzulösen. Das Ergebnis war das erste Zwei-Kammer-Flüssigwaschmittel. Es erzielt nicht nur eine hervorragende Waschleis-tung, sondern überzeugt auch hinsichtlich seiner Umweltverträglichkeit.

Die Gele in beiden Kammern sind zweifach kon-zentriert, durch die wasser lösliche Folie vonein-

ander getrennt und verbinden sich erst beim Waschen miteinander. Persil Duo-Caps kombi-niert die Leuchtkraft-Formel mit kraftvollem Aktiv-Flecklöser und entfaltet bereits bei niedrigen Temperaturen seine volle Waschleistung. Die vordosierte Waschmittelmenge ist leicht zu handhaben und verhindert eine Überdosierung.

Wie jedes neue Produkt leistet auch Persil Duo-Caps einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit: Pro Waschladung beträgt die Einsparung beim Ver-packungsmaterial des Produkts bis zu 70 Prozent. Würden alle Persil-Anwender in Deutschland ein Jahr lang mit Persil Duo-Caps statt Persil Gel waschen, könnten mehr als 7.000 Tonnen Kunst-stoffmaterial eingespart werden. So verkleinern die Duo-Caps den CO2-Fußabdruck des Produkts um rund 15 Prozent.

Von links: Gemeinsam mit ihren Teams realisierten Rezepturentwickler Dr. Frank Meier, Chemietechnikerin Sabine Schümann und Verfah-rensentwickler Dr. Matthias Sunder die Idee eines wasser-löslichen Portions beutels mit Flüssigwaschmittel in zwei Kammern.

Doppelt innovativ: Persil Duo-Caps

Umhüllt von einer wasserlöslichen und biologisch abbaubaren Folie revolutioniert das Flüssigwaschmittel in zwei Kammern das Waschen.

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Laundry & Home Care 23 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Erstklassige Leistung – weniger Ressourcen

Unsere Verbraucher erwarten, dass Produkte gleichermaßen die Kriterien Qualität, Umweltver-träglichkeit und soziale Verantwortung erfüllen. Dieser Anspruch leitet unser Handeln, ist der Motor für Innovationen und die Basis für unsere zukünf-tige Wett bewerbsfähigkeit. Unsere Forschungs- und Entwicklungsstrategie verbindet Innovation mit Nachhaltigkeit, um ressourceneffiziente Tech-nologien und Produkte bereitzustellen. Jedes neue Produkt trägt in mindestens einem unserer sechs Fokusfelder entlang der Wertschöpfungskette zu einer nachhaltigeren Entwicklung als sein Vor-gänger-Produkt bei. So konnte beispielsweise seit 2011 der CO2-Fußabdruck unseres jährlichen Roh-stoffverbrauchs in Relation zum Gesamtumsatz um durchschnittlich 4 Prozent pro Jahr reduziert werden. Fokus auf die Anwendungsphase

Ein wichtiges Ziel unserer Strategie ist die Förde-rung von nachhaltigem, ressourcenschonendem Konsum. Hier sind unsere Produkte der Schlüssel: Sie kommen täglich millionenfach in Haushalten zum Einsatz und benötigen dabei häufig Wasser und Energie. So entstehen bis zu 70 Prozent des öko-logischen Fußabdrucks unserer Produkte während der Anwendung. Daher konzentrieren wir uns auf die Entwicklung von Produkten, die einen effi-zienten Einsatz von Ressourcen wie Energie und Wasser ermöglichen. Gleichzeitig versuchen wir, durch gezielte Verbrau-cherinformation Einfluss auf ein verantwortungs-volles Verhalten während der Produktanwendung zu nehmen. Durch zielgruppengerechte Kommu-nikation auch im Internet machen wir die Vorteile unserer Produkte deutlich und regen zu ressour-censchonender Anwendung an, zum Beispiel mit dem Waschrechner. www.persil.de/waschberatung

Unsere Handelspartner sind für Henkel wichtige Partner auf dem Weg zu einem nachhaltigen Kon-sum. Sie bieten uns Plattformen, um Verbraucher über nachhaltigere Produkte und umweltbewuss-tes Verhalten bei deren Anwendung zu informieren. Aktuelle Beispiele für energieeffiziente Produkte sind Somat 10 oder unsere Niedrigtemperatur-Waschmittel. Persil Megaperls und Purex Cold Water beispielsweise entfalten ihre Waschleistung bereits bei niedrigen Waschtemperaturen. Wird die Waschtemperatur um 10 Grad Celsius gesenkt, etwa von 40 auf 30 Grad Celsius, können bis zu 40 Prozent Energie eingespart werden.

Nachhaltiges Waschen und Reinigen

Henkel hat 2005 als erstes Unternehmen die Krite-rien der „Charter Nachhaltiges Waschen und Rei-nigen“ des internationalen Wasch- und Reini-gungsmittelverbands A.I.S.E. erfolgreich erfüllt. Inzwischen sind rund 200 Unternehmen Mitglied der Charter. Alle der Charter beigetretenen Unter-nehmen verpflichten sich, ihre Prozesse kontinu-ierlich zu verbessern und jährlich anhand festgeleg-ter Kennzahlen über die erzielten wirtschaftlichen, ökologischen und gesellschaftlichen Fortschritte zu berichten. Zusammengefasst repräsentieren die Kennzahlen inzwischen mehr als 85 Prozent der

Laundry & Home CareUnsere Produkte verbinden Leistungsstärke mit der Verantwortung für Mensch und Umwelt. Dieser Anspruch leitet unser Handeln von der Produktentwicklung über die Produktion bis hin zur Entsorgung.

„ Wir entwickeln innovative Techno-logien, die erstklas-sige Leistung mit Ressourcen effizienz verbinden.“

Bruno Piacenza Mitglied des Vorstands und zuständig für den Unternehmens bereich Laundry & Home Care

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Laundry & Home Care Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201324

Programm für eine nachhaltige Palmölwirtschaft

Der Unternehmensbereich Laundry & Home Care, die Entwicklungsorganisation Solidaridad und weitere Part-ner haben 2013 ein Programm für�7.500�Kleinbauern�und�5.000�Arbeiter�in�Honduras�gestartet. Dazu gehören unter anderem Schulungen zur Bewirtschaftung. Ziel ist es, nachhaltige Lieferketten für Palm(kern)öl aufzubauen.

europäischen Produktionsmenge an Wasch- und Reinigungsmitteln.

Im Rahmen ihrer Weiterentwicklung wurde die A.I.S.E.-Charter 2010 um die Dimension „Pro-dukte“ ergänzt. Somit kann nun gezeigt werden, dass ein Produkt nicht nur von einem nachhaltig wirtschaftenden Unternehmen hergestellt wurde, sondern auch selbst ein fortschrittliches Nachhal-tigkeitsprofil aufweist. Für die Kategorie Wasch-mittel beispielsweise sind dabei vier Kriterien von besonderer Bedeutung: Umweltsicherheit der Inhaltsstoffe, Ressourceneffizienz hin sichtlich Dosiermengen und Verpackungs material, Wasch-leistung bei niedrigen Tempera turen sowie Ver-braucherinformation.

Produkte, die alle definierten Anforderungen erfül-len, dürfen dies seit Juli 2011 mit einem neuen A.I.S.E.-Charter-Logo auf der Verpackung an die Verbraucher kommunizieren. Zu diesen gehören auch unsere Flüssig- und Pulverwaschmittel sowie unsere Weichspüler. Seit April 2013 darf das Logo auch auf unseren Produkten für das maschinelle Geschirrspülen verwendet werden.

Mit der Unterstützung von Henkel und weiteren Partnern aus Industrie und Handel plant die A.I.S.E., in diesem Jahr europaweit die Kampagne „I prefer 30°“ umzusetzen. Die Kampagne verfolgt das gemeinsame Ziel, Verbraucher zum Waschen bei niedrigen Temperaturen anzuregen. Auf der dazugehörigen Internetseite können sich Verbrau-cher zum Beispiel darüber informieren, welche Textilien bei welchen Temperaturen gewaschen werden sollten.

Verantwortungsvoller Rohstoffeinsatz

Henkel setzt seit Jahrzehnten Inhaltsstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe ein. Im Jahr 2013 basierten mehr als 30 Prozent der waschaktiven Substanzen (Tenside) in unseren Wasch- und Rei-nigungsmitteln auf nachwachsenden Rohstoffen. Damit liegen wir deutlich über dem Durchschnitt der Wasch- und Reinigungsmittelindustrie.

Da Palmkernöl ein wichtiger Rohstoff für die Pro-duktion der Tenside ist, unterstützt Henkel die Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien in der Lieferkette. Wir engagieren uns beim Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) für eine nachhal-tige Herstellung von Palm- und Palmkernöl. Ergän-zend hat Henkel im September 2013 gemeinsam mit weiteren Partnern aus Industrie und Handel, Nichtregierungsorganisationen und Verbänden das Forum Nachhaltiges Palmöl gegründet. Das Forum will sich über den RSPO-Standard hinaus für eine nachhaltigere Produktion von Palm(kern)-öl in den Anbauländern einsetzen. Das Forum Nachhaltiges Palmöl verfolgt das Ziel, den Anteil von segregiertem, zertifiziertem Palmöl beziehungs-weise von Palmkernöl aus nachhaltiger Produktion oder entsprechenden Derivaten wie Tensiden im deutschen, österreichischen und Schweizer Markt deutlich zu erhöhen.

Kleinbauernprogramm „Solidaridad“

Darauf aufbauend möchte Henkel sich zukünftig noch gezielter für Kleinbauern und lokale Initiativen in Anbauländern einsetzen und auf diese Weise die nachhaltige Palmölwirtschaft unterstützen. Der Unternehmensbereich Laundry & Home Care, die Entwicklungsorganisation Solidaridad und weitere Partner haben deshalb im Sommer 2013 ein dreijähriges Programm in Honduras gestartet, um den Lebensunterhalt von 7.500 Kleinbauern und 5.000 Arbeitern zu verbessern. Unser gemein-sames Ziel ist es, nachhaltige Lieferketten für Palm(kern)öl aufzubauen, die nach den Kriterien des RSPO zertifiziert werden können. Mit diesem Projekt wird zum ersten Mal ein Land fast voll-ständig auf eine nachhaltige Palmölproduktion umgestellt.

Die teilnehmenden Kleinbauern erhalten bis Ende 2015 Schulungen und Unterstützung zur optima-len landwirtschaftlichen Praxis sowie zu einer ver-besserten Plantagenführung, um so die Produkti-vität und den Ertrag ihrer Plantagen steigern zu

Mit der europaweiten Kam-pagne „I prefer 30°“ will Henkel zusammen mit der A.I.S.E. Verbraucher über das Waschen bei niedrigen Temperaturen informieren.

www.iprefer30.eu

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Laundry & Home Care 25 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

tur in allen Henkel-Vollwaschmitteln ein und ver-bessert die Leistung vor allem bei 20 und 30 Grad Celsius sichtbar.

Henkel und der Enzymhersteller c-Lecta arbeiten seit 2013 an neuen Enzymen zur Entwicklung der nächsten Generation nachhaltiger Waschmittel. Ihren Fokus legen die Kooperationspartner auf die noch bessere Entfernung hartnäckiger Flecken, da diese für Verbraucher besonders relevant ist.

Abfalltrennung in Algerien

Henkel hat sich zum Ziel gesetzt, eine systemati-sche Abfallvermeidung und -trennung sowie eine Wiederverwendung von Wertstoffen voranzutrei-ben. Unter dem Namen „Jemeco“ hat Henkel mit dem Unternehmensbereich Laundry & Home Care als erstes Unternehmen in Algerien ein Pilotpro-jekt für die Sammlung von Verpackungsmaterial an Produktionsstätten und im Einzelhandel gestar-tet. Außerdem werden recycelte Materialien für die Herstellung neuer Verpackungen genutzt. Da zu ar beiten wir eng mit dem algerischen Umwelt-ministerium, der Nationalen Agentur für Abfallma-nagement, der deutsch-algerischen Handelskammer und einem Recycling-Unternehmen zusammen.

kön nen. Das Training für die Arbeiter deckt die zentralen Bereiche Gesundheit und Sicherheit ab und unterstützt die Anwendung der Nachhaltig-keitskriterien des RSPO. Wichtige Partner des Pro-jekts sind der World Wide Fund for Nature (WWF), die niederländische Entwicklungsorganisation SNV und die Initiative Proforest. www.solidaridadnetwork.org/palmoil

Leistungsstarke Enzyme für Waschmittel

Enzyme sind seit Jahrzehnten etablierte Bestand-teile moderner Waschmittel. Es ist vor allem den Enzymen zu verdanken, dass Waschmittel heute schon bei niedrigen Temperaturen eine Vielzahl von Flecken effizient entfernen. Durch kontinuier-lich verbesserte Enzyme sowie besonders energie- und ressourcenschonende Formulierungen kön-nen Waschmittel inzwischen einen spürbaren Beitrag zum nach haltigen Wirtschaften leisten.

2013 hat Henkel die Firma Novozymes als „Best Innovation Contributor Laundry & Home Care“ ausgezeichnet. Dieses Unternehmen hat eine paten-tierte, hocheffiziente Enzym-Kombination mit hervor ragenden Eigenschaften für die Fleckentfer-nung entwickelt. Diese fließt in eine neue Rezep-

Henkel führte 2013 einen neuen Typ von maschinellen Geschirr-spülmitteln in den europäischen Markt ein. Die vordosierten Flüssigspülmittelkapseln haben eine zu 100 Prozent wasserlös-liche und biologisch abbaubare Folie. Die Multifunktionstech-nologie bietet eine starke Reinigungsleistung und einfachere Handhabung. In der Dimension „ökologischer Fußabdruck“ sind die gute Löslichkeit und die schnelle Freisetzung der Aktivsub-

stanzen für die besondere Wirksamkeit bei Niedrigtemperatur-programmen�ab�40�Grad�Celsius�ausschlaggebend.�Gegenüber�vergleichbaren�Programmen�mit�50�oder�55�Grad�Celsius�können�Verbraucher somit deutlich Energie einsparen und einen Beitrag zum Ressourcenschutz leisten. Durch die konzentrierte Formel konnte die Verpackung außerdem um bis zu 30 Prozent redu-ziert werden.

Rohstoffe Produktion Logistik Einzelhandel Anwendung Entsorgung

Leistung Effiziente Beladung

Einfache Handhabung

Gesundheit und Sicherheit

Gesellschaftlicher /sozialer Fortschritt

Materialien und Abfall

Petrochemische Rohstoffe

Reduzierte Verpackung Umverpackung Dosierung Anteil Kunst-

stoffverpackung

Energie und Klima

Gezielte Rohstoffauswahl

Transport- Emissionen

Wasch- temperatur

Wasser und Abwasser

Wasserbedarf durch

Konzentration

Wasserbedarf der Maschine

Keine VerbesserungSignifikante Verbesserung

Wert

Fußabdruck

Henkel-Sustainability#Master® – Somat Gel Caps (Vergleich zur Gel-Flasche)

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Die strategische Ausrichtung auf Nachhaltigkeit, verbunden mit hoher Innovationskraft, ist eine Stärke, die Henkel Beauty Care von seinen Wett-bewerbern unterscheidet und zu einem Vorreiter macht.

Daher ist Nachhaltigkeit ein fester Bestandteil des Innovationsprozesses und wird kontinuierlich geprüft. So leistet jedes neue Produkt einen Beitrag in mindestens einem der sechs Henkel-Fokusfelder und nimmt auf mindestens einer Stufe der Wert-schöpfungskette einen positiven Einfluss. Dabei wird der Beitrag jedes Produkts gemessen und im „Henkel-Sustainability#Master®“ festge-halten. Das Konzept der „Sustainovations“ – also der nachhaltigen Innovationen – basiert auf drei

Säulen: intel ligente Rezepturen, Rohstoffe und Anwendung.

Ein Beispiel dafür ist das 2013 neu eingeführte Fa Duschgel: Es kombiniert eine höhere Produkt-leistung mit sichtbar gesteigerter Ressourceneffi-zienz. Neben einer deutlich verbesserten Haut-verträglichkeit (Rezepturen) zeichnet sich die Formel durch leistungsstarke waschaktive Sub-stanzen aus, die einen 20 Prozent geringeren Roh-stoffeinsatz ermöglichen (Rohstoffe). Auch in der Anwendung kann Fa Duschgel einen nachhaltigen Beitrag leisten: Hier wurde die Rezeptur so verbessert, dass weniger Wasser für das Abspülen nötig ist (Anwendung). Der Markt-erfolg bestätigt unseren Ansatz.

In enger Zusammenarbeit von Marketing, Forschung und Produktion entstehen nachhaltige Innovationen. Ein aktuelles Beispiel ist das Gliss Kur Tägliches Öl-Elixier. Auf dem Foto (von links): Nina Almstedt, Saskia Schmaus und Sidi Drissi von Henkel Beauty Care.

„�Sustainovations“�–�nachhaltig zum Erfolg

Unsere Produkte sind nicht nur innovativ, sondern auch nachhaltig im Hinblick auf ihre Rohstoffe, Rezeptur und Anwendung.

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Beauty Care 27 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Nachhaltigkeit und Innovations führerschaft

Im Rahmen unserer Nachhaltigkeitsstrategie wollen wir für unsere Kunden, Verbraucher sowie unser Unternehmen mehr Wert schaffen bei einem gleichzeitig verkleinerten ökologischen Fußab-druck. Diesen Anspruch hat der Unternehmens-bereich Beauty Care strategisch mit seiner Innova-tionskraft verknüpft. Daher weist das Nachhaltig- keitsprofil eines neuen Produkts in mindestens einem unserer sechs Fokusfelder und auf mindes-tens einer Stufe der Wertschöpfungskette eine Verbesserung auf.

Hierfür arbeiten wir eng mit unseren Partnern zusammen. Denn nur gemeinsam können wir das volle Potenzial unserer Innovationen ausschöpfen: Von den Rohstoffherstellern, die uns durch ihre nachhaltigen Technologien unterstützen, bis hin zu unseren Handelspartnern, die eine wichtige Plattform zur Information unserer Verbraucher sind, treiben wir Nachhaltigkeit konsequent voran. Durch die hohe Innovationsrate tragen auch viele kleine Fortschritte maßgeblich zu unseren Nach-haltigkeitszielen bei.

Lebensqualität nachhaltig steigern

Die Lebensqualität und das Wohlbe finden für möglichst viele Menschen zu steigern, ist weltweit ein gesellschaftliches und politisches Ziel. Neben der Hygiene für Haut, Haar und Zähne tragen kos-metische Produkte vor allem zu den emotionalen Aspekten der Lebensqualität bei. Kosmetische Produkte führen beispielsweise zu einem gepflegten Erscheinungsbild oder betonen den individuellen Stil. Hierzu leisten unsere Kosmetik- und Körper-pflegeprodukte einen wichtigen Beitrag. Sie werden täglich von Millionen von Menschen weltweit ver-wendet und geschätzt.

Den Aspekt der Lebensqualität verknüpfen wir mit den ökologischen Zielsetzungen für nachhaltige

und innovative Produkte. Durch verbesserte Her-stellverfahren verringern wir den Energieverbrauch sowie die Abwasser- und Abfallmengen. Auch opti-mierte Rezepturen helfen, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Seit 2011 konnte der CO2-Fußab-druck unseres jährlichen Rohstoffverbrauchs in Relation zum Gesamtumsatz um durchschnittlich 4 Prozent pro Jahr verkleinert werden. Durch die Verwendung leicht biologisch abbaubarer Rohstoffe verringern wir zudem die Abwasserbelastung.

Color Ultimate von Schwarzkopf

Die 2013 eingeführte Premiumcoloration Color Ultimate ist eine dauerhafte Coloration mit einem innovativen Zwei-Kammer-System. Hierbei müssen die Farb- und Entwicklerkomponenten nicht mehr separat geöffnet und zusammengemischt werden. Color Ultimate liefert auf Knopfdruck einen gebrauchsfertigen Farbschaum, der dank der inno-vativen Applikationsform einfach zu dosieren ist. Bei einer Mehrfachanwendung – berechnet für eine Serie von Ansatzfärbungen – verkleinert sich der ökologische Fußabdruck gegenüber einer herkömmlichen Coloration um bis zu 15 Prozent. Darüber hinaus kommen pro Anwendung weniger Rohstoffe und Verpackungsmaterial zum Einsatz, so dass das Produkt ein optimales Nachhaltigkeitspro-

Beauty CareMit�weniger�Ressourcen�mehr�erreichen�–�eine�gesteigerte�Ressourcen-effizienz ist fest in die Produktentwicklung von Beauty Care integriert und mit dem Anspruch der Innovationsführerschaft verknüpft.

„ Die Verknüpfung von Nachhaltigkeit mit innovativen Lösungen stärkt unsere Innovations-führerschaft.“

Hans Van Bylen Mitglied des Vorstands und zuständig für den Unter nehmens bereich

Beauty Care

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Beauty Care Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201328

fil bei gleichzeitig ausgezeichneter Farbleistung aufweist. Die Innovationsleistung von Color Ultimate wurde im September 2013 auf dem International Aerosol Congress mit dem „FEA Special Jury Award“ ausge-zeichnet. Als weiteres Produkt prämierte das Komitee das Syoss-Trockenshampoo mit dem „Environmental Achievements & Sustainability Award“.

Diadermine Lift+ Hautperfektion Gesichtsöl

Die Rezeptur des neuen Diadermine-Gesichtsöls ist aufgrund des Herstellungsprozesses, der im Ver-gleich zu Emulsionsformulierungen ohne zusätz-liches Erwärmen möglich ist, sehr ressourceneffi-zient. Die Formel enthält kein Wasser und muss deshalb nicht konserviert werden. Das Gesichtsöl hat durch das kompakte Format auch einen gerin-geren CO2-Fußabdruck bezogen auf Verpackungs-material und Transport. Bereits wenige Tropfen reichen aus, um die Haut intensiv zu pflegen und zu glätten, ohne dabei fettige Rückstände zu hinter-lassen. Das Produkt wurde von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) für beson-ders gute Hautverträglichkeit ausgezeichnet.

Beratung für Verbraucher und Friseure

Zu einer sicheren Produktanwendung gehört die umfassende Verbraucherberatung. Dafür steht in jedem Land, in dem wir unsere Produkte vertrei-ben, eine Beratungshotline zur Verfügung. Sie gibt kompetent und schnell verlässliche Auskünfte zu

Produkteigenschaften oder Inhaltsstoffen. Allein in Europa gibt es pro Jahr rund 180.000 Kontakte mit Verbrauchern. Die Anfragen beziehen sich vor allem auf die Wirkung unserer Produkte sowie auf deren Anwendung. Die produktbezogenen Rück-meldungen werden im Rahmen unseres Quali-tätssicherungssystems dokumentiert und fließen in den weiteren Produktentwicklungsprozess ein. Mit der Einführung einer globalen Consumer-Ser-vice-Software im Jahr 2012 haben wir die Abläufe weltweit vereinheitlicht und sichergestellt, dass alle Verbraucheranfragen kurzfristig beantwortet und weltweit nach einheitlich hohen Standards bearbeitet und dokumentiert werden.

Auch im Friseurgeschäft unterstützen wir unsere Kunden mit Schulungen und Informationen. So bieten wir im Rahmen der internationalen Akade-mie Schwarzkopf (ASK) ein berufliches Weiterbil-dungsprogramm an, um unsere Friseure unter anderem bei der sachgemäßen Anwendung unserer Produkte und ihrer persönlichen Karriere ent-wicklung zu unterstützen. www.schwarzkopf -professional.de

Ressourceneffizientes Verbraucherverhalten

Über den Ressourcenverbrauch und den damit verbundenem CO2-Fußabdruck unserer Produkte entscheiden unsere Verbraucher maßgeblich mit. Das zeigen Lebenszyklusanalysen, Erfahrungs-werte sowie die Beurteilung durch externe Exper-ten. Dies gilt besonders für Produkte, die nach der Anwendung ab- oder ausgespült werden – haupt -sächlich aufgrund der erforderlichen Energie zum Erwärmen des Wassers.

Um unsere Verbraucher zu nachhaltigem Konsum zu motivieren, nutzen wir das kreative Potenzial neuer Medien. Auf der Internetplattform eYeka beispielsweise werden im Rahmen eines Wettbe-werbs neue, inspirierende Ideen gesammelt, wie unsere Produkte ressourcenschonend angewendet werden können. Über die digitalen Kommunika-tionskanäle unserer Marken und sozialen Netz-werke wird der Gewinner-Beitrag eine Vielzahl unse-rer Verbraucher erreichen und so dazu beitragen, den ökologischen Fußabdruck der Produkte auch in der Anwendungsphase zu verkleinern.

Mit dem Ressourcen-Rechner von Henkel Beauty Care können sich Verbraucher online informieren, wie sie durch ihr Verhalten den Wasserverbrauch, den ökologischen Fußabdruck und die Kosten für

Das Gesichtsöl Diadermine Lift+ Hautperfektion vereint intensive Pflege mit Ressour-ceneffizienz in der Herstel-lung und beim Transport.

Partnerschaften für mehr Nachhaltigkeit

Im Rahmen der Nachhaltig-keitskooperation mit unserem Kunden Rewe Richrath konnten Verbraucher aller Altersgruppen beim Einkauf mehr darüber erfahren, wie sich Ressourcen schonen lassen. Den Kindern bot sich darüber hinaus die Möglichkeit, einen Nachmit-tag im Düsseldorfer Henkel-Kinderlabor „Forscherwelt“ zu verbringen.

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Beauty Care 29 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Süd afrika, Slowenien und Russland statt. Auch in Zukunft möchte Schwarzkopf Professional die Ini-tiative ausweiten und so noch mehr Jugendlichen zu einer besseren Zukunft verhelfen.

Energieeffizienz und Klimaschutz sind zentrale Ziele unserer Nachhaltigkeitsstrategie. Der deut-sche Verein „Wähl dein Klima e.V.“ möchte über seine Online-Voting-Plattform individuelle Klima-schutzprojekte gemeinnütziger Vereine und öffentlicher Träger fördern. Der Unternehmens-bereich Beauty Care unterstützt „Wähl dein Klima e.V.“ seit dem Beginn der Initiative im Jahr 2012. So werden in Zusammenarbeit von Gesellschaft und Wirtschaft ausgewählte Projekte umgesetzt.

Henkel Beauty Care unterstützt seit 2006 auch das internationale Programm „look good – feel better“ als Partner. Gemeinsam mit der deutschen gemeinnützigen Gesellschaft „DKMS LIFE“ werden Krebspatientinnen kostenlose Kosmetikseminare angeboten, um ihr Selbstwertgefühl und ihren Lebensmut während der Therapie zu stärken. Im fünften Jahr unterstützt der Unternehmensbereich das „DKMS LIFE Charity Ladies’ Lunch“, dessen finan zielle Erlöse dem Programm zugutekommen. www.lookgoodfeelbetter.org

das Duschen, Baden, Haaretrocknen, Zähneputzen und Händewaschen beeinflussen können. Der Ressourcen-Rechner ist auch auf dem Smartphone zugänglich. www.schauma.de

Engagement unserer Marken

Ein Ziel unserer Nachhaltigkeitsstrategie ist es, gesellschaftlichen und sozialen Fortschritt zu fördern. Dies verfolgt der Unternehmensbereich Beauty Care auch im Rahmen des Engagements seiner Marken.

Im November 2010 startete Schwarzkopf Profes-sional mit der gemeinnützigen Organisation SOS- Kinderdörfer in Indien und Peru die Initiative „Shaping Futures“. Ziel dieser Initiative ist es, Jugendliche in SOS-Kinderdörfern in Basistech-niken des Friseurberufs auszubilden. Auf diese Weise haben seitdem 160 Friseure und Mitarbeiter von Schwarzkopf Professional ehrenamtlich in zwölf Ländern mehr als 500 Jugendliche ausge-bildet. Der Hälfte der Schülerinnen und Schüler konnten Anstellungen oder Praktika vermittelt werden. Alternativ setzen sie ihre Ausbildung fort. Im Jahr 2013 fanden erstmals Kurse in Tunesien,

Die Bildungsinitiative „Shaping Futures“ von Schwarzkopf Professional ermöglicht Jugendlichen�aus�SOS-Kinder-dörfern eine Basisausbildung in den Techniken des Friseur-berufs.

Der „Henkel-Sustainability#Master®“ zeigt das Nachhaltigkeits-profil des neuen Gliss Kur Tägliches Öl-Elixier. Durch die konzen-trierte Öl-Formel werden pro Anwendung wesentlich weniger Rohstoffe als bei einer herkömmlichen Kur benötigt. Gleichzeitig wird eine hohe Pflegeleistung erreicht. Der Herstellungsprozess ist im Vergleich zu Emulsionsformulierungen ohne zusätzliche

Erwärmung möglich, so dass weniger Energie zum Einsatz kommt. Da das Produkt nicht ausgespült wird, sparen die Ver-braucher bei der Anwendung zusätzlich Wasser und Energie für Fönhitze. Das kompakte Format hinterlässt weniger Verpa-ckungsabfall und einen verkleinerten Fußabdruck beim Transport aufgrund des geringeren Gewichts.

Rohstoffe Produktion Logistik Einzelhandel Anwendung Entsorgung

Leistung Pflegeleistung

Gesundheit und Sicherheit

Gesellschaftlicher /sozialer Fortschritt

Materialien und Abfall

Rohstoffeinsatz je Anwendung

Materialeinsatz für Sekundär-verpackung

Energie und Klima

Reduzierter Energie-

verbrauch

Geringeres Volumen und

Gewicht

Kein Energie-verbrauch

Wasser und Abwasser

Kein Wasser-verbrauch

Keine VerbesserungSignifikante Verbesserung

Wert

Fußabdruck

Henkel-Sustainability#Master® – Gliss Kur Tägliches Öl-Elixier (Vergleich zum bisherigen Produkt)

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Gemeinsam mit Audi hat der Unternehmens-bereich Adhesive Technologies ein Verfahren zur Vorbehandlung von Auto-Karosserien entwickelt: Der patentierte Zwei-Stufen-Prozess ermöglicht die Oberflächenbehandlung von Multi-Metall-Karosserien mit einem Aluminiumanteil von bis zu 100 Prozent.

Das bislang gängige Verfahren, die sogenannte Zink-Phosphatierung, führt bei steigendem Anteil von Aluminium an Misch-Karosserien dazu, dass sich die Menge an Abfallprodukten erhöht. Diese lassen sich nur mit großem Aufwand aus dem Vorbehandlungsbad und von den Oberflächen, die darin behandelt werden, entfernen.

Im Zwei-Stufen-Prozess werden die Stahl- und Aluminiumkomponenten einer Karosserie auf-

grund ihrer unterschiedlichen Oberflächen-beschaffenheit in zwei Schritten vorbehandelt.

Damit kann mehr Aluminium eingesetzt werden und die Nachteile des bisherigen Verfahrens wer-den reduziert: Der Energieverbrauch und Chemika-lieneinsatz im Prozess sinken. Auch der Wartungs-aufwand, die damit verbundenen Stillstandszeiten und die Abfallmengen werden reduziert (siehe „Henkel-Sustainability#Master®“ auf Seite 33).

Audi war das erste Unternehmen, das dieses Ver-fahren in seine Prozesse integriert hat. Inzwischen ist der Zwei-Stufen-Prozess zum globalen Standard für die Vorbehandlung von Karosserien mit hohem Aluminiumanteil geworden.

www.henkel.com/automotive

Im Lichttunnel wird die Lackierung der Karosserien überprüft. Der Zwei-Stufen-Prozess, den Henkel mit Audi entwickelt hat, ermöglicht eine umweltverträgliche Vor-behandlung. Diese bildet die Grundlage für die Lackierung.

Maßgeschneiderte Lösung für Audi

Gemeinsam mit unseren Kunden entwickeln wir individuelle und nachhaltige Lösungen, die höchsten Qualitätsansprüchen genügen.

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Adhesive Technologies 31 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Mehrwert für Kunden schaffen

Henkel ist Weltmarktführer bei Klebstoffen, Dicht-stoffen und funktionalen Beschichtungen. Der Unternehmensbereich Adhesive Technologies baut seine führende Position kontinuierlich weiter aus. Nachhaltigkeit wird dabei in jeden Schritt seiner Produktentwicklung integriert. Mit maßgeschnei-derten Lösungen können Kunden in aller Welt ihre Wertschöpfung im Verhältnis zu ihrem öko-logischen Fußabdruck steigern.

Adhesive Technologies trägt mit fundiertem Know-how zur Effizienzsteigerung entlang der gesamten Wertschöpfungskette bei. Dieser Ansatz ist ein wichtiges Element unseres langfristigen Ziels, bis 2030 unsere Effizienz zu verdreifachen. Dabei blicken wir zurück auf mehr als 90 Jahre Erfahrung in der Klebstoffentwicklung. Unser umfangreiches Portfolio von Technologien senkt den Energiever-brauch, die CO2-Emissionen und Abfallmengen bei Herstellung und Gebrauch zahlreicher Produkte: von Verpackungen, Büchern und Mobiltelefonen bis hin zu Autos und Flugzeugen.

Nachhaltigkeit fördert Innovation

Dass Nachhaltigkeit untrennbar mit Innovation und Effizienz verbunden ist, belegt unser neues Klebstoffwerk in China. Zum Beispiel verbraucht die Fabrik im Vergleich zu traditionellen Produk-tionsstätten nur halb so viel Wasser, da Kondens-wasser zurückgewonnen wird (siehe Seite 12).

Auch unsere Produkte und Technologien optimie-ren wir kontinuierlich, um führende Leistung mit vorbildlichen Eigenschaften hinsichtlich Umwelt- und Verbraucherschutz sowie Sicherheit und Gesundheit zu vereinen.

Rund 1.600 technische Experten in unseren welt-weiten Innovationszentren präsentieren unseren Kunden täglich die Leistungsfähigkeit und Nach-

haltigkeit unserer Lösungen. So kombiniert das neue Innovationszentrum in Pune, Indien, bei der Zusammenarbeit mit mehr als 800 Zulieferern der Automobilindustrie globales mit lokalem Know-how. Es verfügt über Produkt-Testanlagen, die an die spezifischen Anforderungen unserer Kunden angepasst werden können, um vor Ort maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.

Auch in der Elektronikbranche ermöglicht der Einsatz von innovativen Technologien zahlreiche Verbesserungen bei Mobiltelefonen, Tablets, Flachbildschirm-Fernsehern und vielen anderen elektronischen Geräten, die unseren Alltag prägen.

Mobile elektronische Geräte etwa werden zuneh-mend kleiner, schmaler und leistungsfähiger – und erzeugen dadurch mehr Wärme. Die neuen, zum Patent angemeldeten Wärmeleitfolien der TAF-Serie von Loctite senken die Prozessor- und Gehäusetemperatur um mehr als 3 Grad Celsius. Dadurch werden die Leistungsfähigkeit, der Benut-zerkomfort und auch der Gestaltungsspielraum im Hinblick auf das Gerätedesign verbessert. So liefern wir neu artige Lösungen, die den aktuellen Marktanforderungen einen Schritt voraus sind.

Adhesive TechnologiesNachhaltigkeit und Effizienz sind untrennbar miteinander verbunden. Mit der Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie wollen wir auch einen Mehrwert für unsere Kunden schaffen.

Jan-Dirk Auris Mitglied des Vorstands und zuständig für den Unternehmensbereich Adhesive Technologies

„ Die enge Koopera-tion mit unseren Kunden und Partnern hilft uns, maßge-schneiderte und nachhaltige Lösun-gen anzubieten.“

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Adhesive Technologies Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201332

Partnerschaften für nachhaltige Lösungen

Wir arbeiten mit starken Partnern zusammen, um mit effizienten Lösungen den ökologischen Fußab-druck entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu verkleinern. Im Mittelpunkt stehen dabei stets unsere Kunden, die wir darin unterstützen wollen, ihre eigenen Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.

Ein Beispiel ist die Zusammenarbeit mit der Nordson Corporation, einem führenden Hersteller von Präzisionsdosiersystemen für Klebstoffe in den USA. Mit Nordson entwickeln wir optimierte Maschinen für die Verpackungsindustrie und da rauf zugeschnittene Klebstofflösungen. Sie ermöglichen unseren Kunden, ihre Energiekosten und den Ressourcenverbrauch zu senken.

Durch die Kooperation mit KraussMaffei, einem renommierten Anbieter von Maschinen zur Her-stellung und Verarbeitung von Kunststoff, können Kunden von Henkel ihren ökologischen Fuß abdruck verkleinern. Henkel und KraussMaffei haben einen Prozess zur Herstellung von Faserverbund-bauteilen (Composites) entwickelt, die im Karosse-riebau immer häufiger zum Einsatz kommen. Durch leichte und hochfeste – das heißt belast-barere – Strukturteile lässt sich das Fahrzeug-gewicht verringern, so dass Kraftstoffverbrauch und CO2-Ausstoß messbar verkleinert werden.

Henkel bietet auch Peterson Manufacturing einen deutlichen Mehrwert. Der Fahrzeugleuchtenher-steller aus Missouri, USA, verwendet die halogen- und bleifreie Lötpaste Loctite Multicore HF 212 für Leiterplatten in LED-Leuchtprodukten. Diese dienen

als Träger für elektronische Bauteile. Durch die Leistungsfähigkeit und innovative Rezeptur wird wesentlich weniger Lötpaste für das Drucken von Leiterplatten benötigt. Dementsprechend sinken die Kosten. Henkel stellt bei allen Lötpasten sicher, dass die Rezeptur anspruchsvolle Anforderungen erfüllt und gleichzeitig den ökologischen Fußab-druck verkleinert.

Sicherheit als höchste Priorität

Die Gesundheit und Sicherheit unserer Kunden und Verbraucher hat für uns höchste Priorität. Daher arbeiten wir weltweit daran, mit unseren Lösungen neue Standards zu setzen. Aus Verbrau-chersicht ist zum Beispiel das Thema Lebens-mittelsicherheit sehr wichtig. Wir bieten daher Verantwortlichen für Lebensmittelsicherheit, Qualitätsmanagern, Verpackungsentwicklern sowie Einkäufern eine Wissensplattform unter dem Namen „Food Safe Packaging Portal Europe“. Das Portal stellt im Internet wichtige Informatio-nen und eine umfassende Beratung zu Klebstoffen für lebensmittelsichere Verpackungen bereit. Dazu gehören unter anderem „Live-Webinare“, Studien, Videos und ein Glossar.

Zudem führt unsere Analytik Produktions- und Qualitätskontrollen von Klebstoffen für sichere Lebensmittelverpackungen durch. Als wissen-schaftlich unabhängiges und akkreditiertes Prüf-institut testet sie Verpackungsmaterialien, die sowohl von Henkel als auch von Kunden zur Untersuchung eingesandt werden.

Weltweit führend durch Innovationen

Die neue Generation von Verpackungsschmelz-klebstoffen im Niedrigtemperaturbereich ver-zeichnet einen Fortschritt auch im Bereich Nach-haltigkeit. Der Verpackungsschmelzklebstoff Technomelt Supra 100 Cool etwa kann den Energie-bedarf im Vergleich zu herkömmlichen Schmelz-klebstoffen um bis zu 50 Prozent reduzieren.

Im Bereich Bautechnik bieten wir Wärmedämm-verbundsysteme zur Isolierung aller Arten von Fassaden an. Die aufeinander abgestimmten Ceresit-Produkte senken den Energieverbrauch von Gebäu-den bis um die Hälfte und entsprechend auch die Energiekosten unserer Kunden. Die Kompati-bilität der Produkte unter einander gewährleistet nicht nur eine einfache Anwendung und ein

Ceresit Impactum ist ein neuartiges Komposit-System für die Wärmedämmung von Außenfassaden.

Food Safe Packaging Portal Europe

Auf der neu geschaffenen Wissensplattform „Food Safe Packaging Portal Europe“ informieren Klebstoffexper-ten von Henkel mit wöchent-lichen „Live-Webinaren“ im Internet über den aktuellen Stand der Forschung und die Entwicklung von sicheren Lebensmittelverpackungen.

www.henkel.com/foodsafety

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Adhesive Technologies 33 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

wertung einer Produktkategorie auf Basis unserer Wertschöpfungsketten und unserer sechs Fokus-felder verwenden wir die Matrix unseres „Henkel-Sustainability#Master®“ (siehe Seite 19).

Beratung, Schulung und Dialog

Unser Qualitätsverständnis endet nicht mit dem Verkauf leistungsfähiger Produkte: Auf der ganzen Welt bieten wir unseren Kunden Service und Bera-tung. So stehen wir mit ihnen kontinuierlich im Dialog, um sie im sicheren und effizienten Um gang mit unseren Produkten und Technologien zu schulen. Zugleich ist es uns ein Anliegen, sie für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren.

Im Geschäftsfeld Allgemeine Industrie veranstal-ten wir Workshops für Kunden zu den Themen Wartung, Reparatur und Instandhaltung von Pro-duktionsanlagen. Wartungstechniker werden über die häufigsten Wartungsprobleme und deren Lösungen informiert, um das Versagen von Kom-ponenten und Anlagen zu verhindern. Dies ver-bessert die Arbeitssicherheit und gestaltet Arbeits-abläufe effizienter.

modernes Design, sondern auch die Langlebigkeit und Leistungsfähigkeit.

Ein weiteres Beispiel ist der Ceresit-Fliesenkleber CM 120 EcoFlex. Er basiert auf einer innovativen Hybrid-Technologie aus verschiedenen Bindemit-teln. So trocknet der Fliesenkleber schnell und ist nahezu temperaturunabhängig. Darüber hinaus halbiert die zementarme Rezeptur den CO2-Fuß-abdruck im Vergleich zu herkömmlichen Fliesen-klebern.

Transparenz durch Lebenszyklusanalysen

Als der weltweit führende Klebstoffhersteller sind wir uns unserer Verantwortung bewusst und wollen unsere Fortschritte auf dem Gebiet der Nachhaltig-keit transparent darstellen. Durch das Experten-wissen unserer Mitarbeiter in Forschung und Entwicklung sowie den Einsatz von Lebenszyklus-analysen lassen sich viele Verbesserungspotenziale für unser Produktportfolio identifizieren. Dabei setzen wir sowohl bei der Zusammensetzung und Herstellung unserer eigenen Lösungen als auch bei den Anwendungen und Produktionsprozessen unserer Kunden an. Für die Nachhaltigkeitsbe-

Der „Henkel-Sustainability#Master®“ zeigt das Nachhaltigkeits-profil des innovativen Zwei-Stufen-Prozesses zur Oberflächen-behandlung von Karosserien. Im Vergleich zur Zink-Phosphatie-rung bietet diese Lösung unter der Marke Bonderite in mehreren Kategorien Vorteile: Die Aufteilung der Vorbehandlung von Aluminium- und Stahlkomponenten in zwei getrennte Schritte ermöglicht die Herstellung von Karosserien mit einem hohen

Aluminiumanteil. Dieser reduziert das Gewicht des Autos und spart folglich Kraftstoff. Der Prozess schont Ressourcen, da durch den geringeren Einsatz von Chemikalien das Abfallauf-kommen sinkt und weniger Zeit für die Instandsetzung der Anlagen aufgewendet werden muss. Darüber hinaus wird aufgrund von niedrigeren Badtemperaturen weniger Energie verbraucht.

Rohstoffe Produktion LogistikVerarbeitung

IndustrieAnwendung Verbraucher

Entsorgung

LeistungSenkung Pro-zess-, Instand-

setzungskosten

Reduzierter Beizangriff von

Aluminium

Gesundheit und Sicherheit

Gesellschaftlicher /sozialer Fortschritt

Integration in bestehende

Produktlinien

Ermöglicht Leichtbau bei

Autos

Materialien und Abfall

Reduzierter Chemikalien-

einsatz

Energie und Klima

Weniger Material für den

Transport

Reduzierter Energieverbrauch

Wasser und Abwasser

Vermindertes Abfallauf-kommen

Keine VerbesserungSignifikante Verbesserung

Wert

Fußabdruck

Henkel-Sustainability#Master® – Zwei-Stufen-Prozess (Vergleich zur Zink-Phosphatierung)

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Unser Schulungsangebot im Bereich Nachhaltig-keit ist umfangreich. Dazu gehören unter anderem Trainingsangebote zur Arbeitssicherheit, die bei Henkel höchste Priorität hat. An allen Standorten führen wir daher regelmäßig Sicherheitstrainings durch. Hier werden die Mit arbeiter zu Themen wie Schutzausrüstung, Brandschutz, Lagerhaltung oder Erste Hilfe geschult. Unser umfassender Ansatz zur Arbeitssicherheit zeigt Wirkung: 90 Prozent unserer weltweiten Produktionsstandorte blieben 2013 unfallfrei.

Darüber hinaus richten sich seit 2013 spezielle Fortbildungsprogramme an Nachwuchsführungs-kräfte in den Wachstumsregionen. Diese bereiten die Teilnehmer in funktionsübergreifender Projekt-arbeit auf zukünftige Herausforderungen – auch im Hinblick auf Nachhaltigkeit – vor.

Zu den wichtigsten Fortbildungsinitiativen im Bereich Nachhaltigkeit gehörte im Jahr 2013 unser Programm für „Nachhaltigkeitsbotschafter“. Ziel des 2012 entwickelten Trainings ist es, Mitarbeiter so zu schulen, dass sie das Thema Nachhaltigkeit Kollegen, Lieferanten, Kunden und Verbrauchern kompetent vermitteln und diese dafür gewinnen können. Dazu zählt auch ein Projekt, in dem die Nachhaltigkeitsbotschafter Grundschülern erklä-ren, was Nachhaltigkeit im Alltag konkret bedeutet und wie jeder Einzelne seinen Beitrag leisten kann.

Seit Beginn des Programms hat Henkel rund 1.500 Nachhaltigkeitsbotschafter ausgebildet und weltweit mehr als 15.000 Kinder in 25 Ländern geschult.

Maria Fernanda Caballero (Vierte von links), zuständig für Sicherheit, Gesundheit und Umwelt (SHE), begleitet ein Sicherheitstraining für Gabelstapler-Fahrer in einem Henkel-Lagerhaus in Bogotá, Kolumbien. Spezielle Schu-lungen wie diese tragen zu unserem langfristigen Ziel „Null Unfälle“ bei.

Weiterbildung für mehr Nachhaltigkeit

Wir wollen, dass alle Mitarbeiter nachhaltig handeln. Deshalb ist Nach-haltigkeit fester Bestandteil unseres globalen Trainingsangebots.

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Unsere Mitarbeiter 35 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Unser Personalmanagement

Als global agierendes Unternehmen beschäftigt Henkel Mitarbeiter aus über 120 Nationen in mehr als 75 Ländern. Über 80 Prozent unserer Beschäftigten arbeiten außerhalb Deutschlands. Die hohe Internationalität und Vielfalt im Unter-nehmen erfordern eine gemeinsame Vision und aktiv gelebte Unternehmenswerte als weltweit verbindendes Element und Orientierungsgrund-lage. Der Code of Conduct setzt dabei den Rahmen für das Verhalten und Handeln der Mitarbeiter.

Basierend auf unserer Vision und unseren Unter-nehmenswerten haben wir 2012 neue Führungs-prinzipien eingeführt, die zu einer erfolgreichen Umsetzung unserer „Strategie 2016“ beitragen. Diese Prinzipien geben vor, was wir von unseren Führungskräften erwarten. Um sie weltweit zu verankern, fand 2013 in rund 350 Workshops ein Erfahrungsaustausch zum Thema Führung unter den rund 6.800 Führungskräften mit Personalver-antwortung statt. Zudem haben wir die Prinzipien konsequent in die Leistungsbewertung integriert.

Wir wertschätzen unsere Mitarbeiter und ihren Beitrag zum Unternehmenserfolg. Wir bewerten und fördern sie unabhängig von Nationalität, Ge schlecht sowie Alter / Berufserfahrung. Unsere Stellen besetzen wir ausschließlich nach Kompe-tenz, Leistung und Potenzial. Daher gilt es, in einer wertschätz enden Unternehmenskultur mögliche Vorurteile, die indivi duelle Entwicklungsmöglich-keiten einschränken, zu identifizieren und zu beseitigen.

Vielfalt als Beitrag zum Unternehmenserfolg

Vielfalt am Arbeitsplatz, die sich auch in den Ein-stellungen, Kenntnissen und Fähigkeiten unserer Mitarbeiter zeigt, ist für uns ein wichtiger Wert und Wettbewerbsvorteil. Denn die unterschied-lichen Kulturen und Kompetenzen unserer Mitar-

beiter tragen maßgeblich dazu bei, dass wir unsere Märkte und Kunden besser verstehen und langfris-tig erfolgreich sind. Auf der Grundlage unserer Richtlinie zur Vielfalt und Einbeziehung (Diversity & Inclusion) setzen wir uns weltweit mit diesem Thema auseinander.

2013 haben wir ein breites Angebot entwickelt, damit unsere Mitarbeiter ihr volles Potenzial ent-falten können. Es reicht von Trainings im Kontext von Vielfalt über individuelle Workshops bis hin zu weltweiten Mentoren-Programmen.

Im Rahmen der „Global Diversity Weeks“ fanden 2013 weltweit über 100 Veranstaltungen und Aktionen rund um das Thema Vielfalt statt. Eine gemeinsame Plattform im Intranet ermöglichte den Austausch von Ideen und Erfahrungen. Zur Kampagne gehör-ten auch Diskussionsrunden mit Mit arbeitern und Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft, beispielsweise zur Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben. Wir haben 2013 eine Reihe von Preisen für die erfolgreiche Umsetzung unserer Diversity & Inclusion-Strategie erhalten. So wurde Henkel zum Beispiel im Mai 2013 mit dem „Most Women-Friendly Employer in the Middle East Award“ aus-gezeichnet.

Unsere MitarbeiterWir erwarten von unseren Mitarbeitern exzellente Leistungen, die sich an unserer Vision und unseren Werten orientieren, und fördern sie ent-sprechend ihren Kenntnissen und Fähigkeiten.

„ Das Verständnis und das Engagement unserer Mitarbeiter für Nachhaltigkeit sind zentrale Grund-lagen für unseren Erfolg.“

Kathrin Menges Mitglied des Vorstands und zuständig für den Unter nehmensbereich

Personal / Infrastruktur- Services

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Unsere Mitarbeiter Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201336

Förderung weiblicher Mitarbeiter

Wir haben den Anteil von Frauen in Führungspo-sitionen kontinuierlich von gut 26 Prozent im Jahr 2008 auf rund 32 Prozent Ende 2013 gesteigert. Damit nimmt Henkel unter den DAX-30-Unterneh-men eine führende Position ein. Um diese Position weiter auszubauen, haben wir uns das Ziel gesetzt, den Anteil weiblicher Führungskräfte auf allen Ebenen konzernweit im Durchschnitt um ein bis zwei Prozentpunkte pro Jahr zu erhöhen. Auf die Einführung einer fixen Quote haben wir in diesem Zusammenhang bewusst verzichtet.

Henkel-Charter „Work-Life Flexibility“

Flexible Arbeitsmöglichkeiten sind wichtig im Wettbewerb um die besten Talente und ein attrak-tives Angebot für diejenigen, die vor besonderen Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben stehen.

Aus diesem Grund haben der Vorstand und das Top-Management von Henkel 2012 die globale Henkel-Charter „Work-Life Flexibility“ ins Leben gerufen. Die Grundidee dieser Charter-Initiative ist es, die Akzeptanz und den Einsatz von flexiblen Arbeitszeitregelungen noch weiter zu verbessern. Dazu verpflichten sich unsere Führungskräfte welt-weit, flexibles Arbeiten in ihrem Umfeld zu fördern, und demonstrieren damit ein lösungsorientiertes, persönliches Engagement bei diesem Thema. Im Lauf des letzten Jahres wurde die Charter in allen Regionen verbreitet.

Talente gewinnen und globale Teams optimal entwickeln

Um die strategischen Ziele unseres Unternehmens zu erreichen, benötigen wir leistungsstarke Füh-rungs kräfte, Mitarbeiter und Teams. Wir wollen die besten Mitarbeiter gewinnen und unsere glo-balen Teams weiter stärken. Ziel ist es, in unseren aktiven Märkten als bevorzugter Arbeitgeber wahr-genommen zu werden.

Im Jahr 2013 hat sich daher das Ressort Finanzen mit der Frage beschäftigt, wie wir im globalen Wettbewerb junge Talente noch besser identifizie-ren und für Henkel gewinnen können. Unter dem Namen „ATTRACT“ wurde ein globales Netzwerk gegründet, das gemeinsame Aktivitäten voran-treibt und dafür sorgt, dass diese an den jeweiligen Zieluniversitäten in Kooperation mit den Professo-ren intensiviert werden. Eine wichtige Rolle spielt hier die länderübergreifende Neueinstellung von Mitarbeitern. Um sich über Regionen hinweg aus-zutauschen, nutzt das Ressort eine gemeinsame Internet-Plattform.

Auch die Potenziale unserer Mitarbeiter gilt es zu erkennen, zu entwickeln und so einzusetzen, dass alle bestmöglich zum Erfolg des Unternehmens beitragen. Gerade in den Wachstumsregionen ste-hen wir vor der Herausforderung, dass sich unser Geschäft schneller entwickelt als die Anzahl erfah-rener Mitarbeiter. Aus diesem Grund haben wir 2013 in der Region Asien/Pazifik ein Konzept zur zügigen Entwicklung von Führungsqualitäten für Nachwuchskräfte erarbeitet. Hierbei arbeiten aus-gewählte Mitarbeiter in übergreifenden Teams an

28 % Soft Skills und Kommunikation

24 % Fachwissen

23 % Prozesse, Techno logien und Systeme

14 % Unternehmens- und bereichsspezifische Initiativen

11 % Management und Führungskompetenz

Trainings kategorien 2013

Diversity Weeks

2013 fanden im Rahmen der „Global Diversity Weeks“ weltweit über 100 Veranstal-tungen und Aktionen rund um das Thema Vielfalt statt. Foto: Alfredo Morales (links), Regionalleiter Beauty Care Retail in Lateinamerika, führte einen Diversity-Work-shop in der Produktion in Bogotá durch.

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Unsere Mitarbeiter 37 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Globales Gesundheitsmanagement

Die Gesundheit und Leistungsfähigkeit unserer Mitarbeiter ist für uns besonders wichtig. Daher bieten wir gezielte Gesundheits- und Vorsorge-programme an, um arbeitsplatzbedingten Risiken vorzubeugen, die zu Langzeiterkrankungen führen können. In Abhängigkeit von den lokalen Anfor-derungen setzen unsere Standorte bei der Aus-gestaltung der Programme unterschiedliche Schwerpunkte. Um diese noch besser umsetzen zu können, hat Henkel 2013 globale Kennziffern für das Gesundheitsmanagement festgelegt.

Menschenrechte und Sozialstandards

Bereits 1994 haben wir uns in unserem Unterneh-mensleitbild verpflichtet, die gesellschaftlichen Werte der Länder und Kulturkreise zu respektie-ren, in denen Henkel Geschäfte tätigt. Dies haben wir im Jahr 2000 mit der Einführung unseres Code of Conduct sowie 2003 mit dem Beitritt zum Global Compact der Vereinten Nationen unterstrichen.

Unsere 2006 eingeführten Sozialstandards orien-tieren sich an den Vorgaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), dem Global Compact, den OECD-Richtlinien für multinationale Unter-nehmen sowie am Social Accountability Standard (SA 8000). Mithilfe von Trainings, Präsentationen und E-Learning-Programmen stellen wir sicher, dass unsere Sozialstandards fest verankert sind. Die Umsetzung überprüfen wir regelmäßig im Rahmen unseres konzernweiten Auditprogramms.

geschäftsrelevanten Projekten. Auf diese Weise werden nicht nur wichtige Projekte vorangetrieben, sondern die Nachwuchsführungskräfte entwickeln wichtige Managementfertigkeiten, erweitern ihr Netzwerk und werden von Top-Managern betreut.

Kontinuierliche Aus- und Weiterbildung

Das Wissen und die Fähigkeiten unserer Mitarbei-ter bestimmen den Erfolg von Henkel. Kontinuier-liche Weiterentwicklung und damit verbundenes lebenslanges Lernen haben daher einen hohen Stellenwert. Neben täglichem Lernen im Arbeits-alltag nehmen unsere Mitarbeiter zur Förderung ihrer beruflichen und persönlichen Entwicklung durchschnittlich an zwei Tagen im Jahr an Bildungs-ange boten teil. Zusätzlich zu diesen Präsenztrai-nings bietet die neue Lernplattform „eCademy“ allen Mitarbeitern virtuelle Lernmethoden: Inter-aktive E-Learning-Kurse, Videos und Online-Infor-mationsquellen stehen je nach Bedarf zur Verfügung.

Leistungsbasierte Vergütung

Die Anerkennung individueller Leistungen unserer Mitarbeiter durch eine angemessene und markt-gerechte Vergütung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Dabei bestehen keine systematischen Unterschiede bei der Vergü-tung von männlichen und weiblichen Mitarbei-tern. Um die persönliche Leistung zu honorieren, erhalten die rund 10.000 Management-Mitarbeiter leistungsabhängige Vergütungsbausteine. Einen wichtigen Einfluss auf diese Bonuszahlungen hat dabei die individuelle, jähr liche Leistungsbeurtei-lung. Im Unterschied zum weltweit einheitlichen Ansatz für Mitarbeiter in unseren Führungskreisen berücksichtigen die Anreizsysteme für unsere Tarif-mitarbeiter lokale Anforderungen.

Die für die Bonus zahlung relevante Leistung unserer Mitarbeiter wird stets im Kontext unserer Vi sion und unserer Unternehmenswerte bewertet. So enthalten die Zielvereinbarungen mit den Mitar-beitern auch Nachhaltigkeitskriterien wie die Senkung von Energie- und Wasserverbrauch oder Unfallraten, wenn diese Themen in den Einfluss-bereich der Mitarbeiter fallen und eine klare Ge schäftsrelevanz haben. Darüber hinaus müssen alle Mitar beiter in ihren Zielerreichungsgesprächen die Einhaltung aller anwendbaren Gesetze und Henkel- Standards bestätigen.

1.500 „Botschafter“ für Nachhaltigkeit

Bis Ende 2013 hat Henkel rund 1.500�Nachhaltigkeitsbotschaf-ter�qualifiziert�–�unter�ihnen�alle Vorstände. Sie haben bereits�mit�mehr�als�15.000�Grundschülern�in�25 Ländern�über Nachhaltigkeit disku-tiert. Hier Norbert Koll, Geschäftsführer des Konsumentengeschäfts von Henkel in den USA, in der Copper Canyon-Grundschule in Scottsdale, Arizona.

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Chancengleichheit fördern

Die Fritz Henkel Stiftung verfolgt unter anderem das Ziel, die Bildungs- und Berufschancen junger Menschen unabhängig von ihrer sozialen Her-kunft zu verbessern. 2013 hat die Stiftung ihre Part-nerschaft mit der Bildungsinitiative „Teach First Deutschland“ ausgebaut und unterstützt nun als einer der Hauptförderer die Ausweitung des Pro-gramms. „Teach First Deutschland“ ist eine der nationalen Partnerorganisationen des globalen Netzwerks „Teach For All“.

Zwei Jahre lang engagieren sich Hochschulabsol-venten aller Fachrichtungen als sogenannte Fellows an einer Schule in einem sozial benachteiligten Umfeld. So verhelfen diese Lehrer auf Zeit den Schülerinnen und Schülern zu verbesserten Leis-tungen. Über den regulären Unterricht hinaus bieten die Fellows beispielsweise Prüfungsvor-

bereitungen, Sportkurse und Bewerbungstrainings an. Langfristig tragen die jungen Akademiker mit ihrem Einsatz dazu bei, die Bildungsgerechtigkeit für Kinder und Jugend liche in Deutschland zu erhöhen.

Gleichzeitig ermöglichen Henkel und die Fritz Henkel Stiftung den Fellows, ihre Kompetenzen praxisnah zu erweitern. So fördern unsere Mit-arbeiter die Fellows als Mentoren und laden sie zu Workshops ein – beispielsweise zu Treffen mit „Nachhaltigkeitsbotschaftern“ in Düsseldorf.

Zudem unterstützt die Fritz Henkel Stiftung die Bildungsinitiative dabei, weitere Partner in Wirtschaft und Gesellschaft zu finden.

www.teachfirst.de

„Teach First“-Fellow Sebastian Kesper bereitet Jugendliche�an der Freiherr-vom-Stein-Realschule in Düsseldorf auf ihre Abschlussprüfung im Fach Mathematik vor.

Gemeinsam mit der Bildungsinitiative „Teach First Deutschland“ setzt sich die Fritz Henkel Stiftung für mehr Bildungsgerechtigkeit ein.

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Engagement für die Gesellschaft 39 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Fritz Henkel Stiftung

Gesellschaftliches Engagement – auch Corporate Citizenship genannt – hatte schon für den Firmen-gründer Fritz Henkel einen besonderen Stellen-wert und ist seitdem fester Bestandteil unserer Unternehmenskultur. Die 2011 gegründete Fritz Henkel Stiftung ist eng mit dem Unternehmen verbunden und unterstreicht das langfristige Bekenntnis von Henkel, sich über die Geschäfts-tätigkeit hinaus für die Gesellschaft zu engagieren.

Die Themen der Stiftungsarbeit legt der Vorstand der Stiftung fest. Er besteht aus zwei Vertretern des Henkel-Managements und einem Mitglied der Familie Henkel. Für die Beurteilung und Auswahl von Projekten greift die Fritz Henkel Stiftung auf ein Team aus Henkel-Mitarbeitern und -Pensionären sowie externen Experten zurück. In erster Linie fördert die Stiftung Bildungsinitia tiven. Zudem hat Henkel in ihr die Katastrophenhilfe, das globale Engagement des Unternehmens und seiner Unter-nehmensbereiche sowie die deutschlandweiten Mitarbeiteraktivitäten der Initiative „Miteinander im Team“ (MIT) gebündelt. Im Jahr 2013 haben Henkel und die Fritz Henkel Stiftung 2.422 Pro-jekte mit Spenden in einer Gesamthöhe von rund 7,9 Millionen Euro gefördert.

Mitarbeiterengagement

Seit 1998 unterstützt Henkel das ehrenamtliche Engagement seiner Mitarbeiter und Pensionäre durch die Initiative „Miteinander im Team“. 2013 feierte Henkel das 15-jährige Bestehen der MIT- Initiative. Aus diesem Anlass förderte Henkel drei MIT-Projekte mit zusätzlich insgesamt 87.500 Euro. Seit 1998 haben sich unsere Mitarbeiter weltweit bei 10.600 MIT-Projekten in über 50 Ländern für andere Menschen engagiert.

Engagement unserer Unternehmensbereiche

Auch 2013 hat Henkel Projekte sowohl direkt als Unternehmen als auch über seine Unternehmens-bereiche gefördert. So hat etwa Persil mit der Ini-tiative „Projekt Futurino“ 47 Bildungs- und Ent-wicklungsprojekte für Kinder deutschlandweit mit 150.000 Euro unterstützt. Im Fokus standen dabei Projekte, bei denen Kindern gesunde Ernährung und Bewegung in der Natur nähergebracht werden.

Schwarzkopf Professional hat zusammen mit der gemeinnützigen Organisation SOS-Kinderdörfer die Initiative „Shaping Futures“ weiter ausgebaut. Ihr Ziel ist es, Jugendliche in SOS-Kinderdörfern in Basistechniken des Friseurberufs auszubilden und ihnen damit eine berufliche Zukunft zu ermög-lichen. 2013 fanden erstmals Kurse in Tunesien, Südafrika, Slowenien und Russland statt.

Die Initiative „HandinHandwerk“ der Marken Metylan, Sista und Thomsit spendete für jedes ver-kaufte Produkt einen Euro für die Renovierung eines von Hochwasser betroffenen Kindergartens.

Katastrophenhilfe

Über die Fritz Henkel Stiftung leistet Henkel bei Katastrophen weltweit unbürokratische Sofort-hilfe: Zum Beispiel unterstützten wir nach dem Hochwasser im Juni 2013 Menschen in Deutsch-land, Österreich und Tschechien mit Sach- und Geldspenden. Auf den Philippinen und in den USA haben wir unseren Mitarbeitern, die 2013 von Hochwasser beziehungsweise Tornados betroffen waren, Hilfe zur Verfügung gestellt. Für die Betrof-fenen des Taifuns „Haiyan“ im November 2013 stellte Henkel finanzielle Soforthilfe bereit. Zudem arbeiten wir mit lokalen Hilfsorganisationen an einem nachhaltigen Wiederaufbau der Region.

www.persil.de/de/ persil-foerdert-kinder.html

Mehr Informationen zum Thema gesellschaftliches Engagement: www.henkel.de/ corporate-citizenship

Engagement für die GesellschaftGemeinsam mit Mitarbeitern, Kunden, Verbrauchern und gemeinnüt-zigen�Organi�sationen�engagieren�wir�uns�weltweit�–�vor�allem�für�das�Thema Bildung.

www.schwarzkopf- professional.de/ soziale-initiative

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Dialog für Nachhaltigkeit

Im Frühjahr 2013 beteiligte sich Henkel an der „Earth University“ in Paris – einem Forum bei der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO). Unternehmens-vertreter, Wissenschaftler, Politiker und weitere Stakeholder diskutierten darüber, wie Unterneh-men wirtschaftliches Wachstum mit einer nach-haltigen Entwicklung in Einklang bringen können. Zu den zahlreichen anwesenden Experten gehörte auch der Friedensnobelpreisträger aus dem Jahr 2006, Muhammad Yunus, der die Konferenz eröffnete.

Die „Earth University“ fördert den Austausch von ökonomischen und ökologischen Themen. So erläuterte Uwe Bergmann, Leiter Sustainability Management bei Henkel, die Nachhaltigkeits-

strategie bei einer Podiumsdiskussion zum Thema „Wie schaffen wir eine Gesellschaft, die Wirtschaft und Umwelt miteinander vereinbart?“.

Zudem gab Sylvie Nicol, Leiterin Personal für Henkel Beauty Care, einen Einblick in die Diversity-Strategie. Der Dialog mit Experten, Studenten und Bürgern fand jedoch nicht nur auf dem Podium, sondern auch am Henkel-Informationsstand statt.

Henkel nutzte diese Veranstaltung auch dazu, mit seinen Führungskräften einen Tag vor Beginn des Forums über die Umsetzung der Nachhaltigkeits-strategie in Frankreich zu diskutieren und Pro jekte zu definieren.

www.universitedelaterre.com

Die rund 20 Diskussions-runden des internationalen Forums boten Raum für einen wertvollen Dialog mit Stake holdern. Die „Earth University“ fand 2013 bereits zum fünften Mal statt.

Mehr als 7.000 Teilnehmer der „Earth University“ diskutierten über Wachstum im Einklang mit der Verantwortung für Mensch und Umwelt.

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Stakeholder-Dialog 41 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Ziele des Dialogs

Für Henkel ist der Dialog mit gesellschaftlichen Gruppen wichtig, um mit ihnen über unsere Pro-dukte und Technologien sowie über Perspektiven für eine nachhaltige Entwicklung zu diskutieren. Wir suchen und pflegen konti nuierlich den Aus-tausch mit allen relevanten Stakeholdern. Dazu gehören unsere Kunden, Verbraucher, Lieferanten, Mitarbeiter, Aktionäre, Nachbarn, Behörden, Ver-bände und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) sowie Politik und Wissenschaft.

Henkel engagiert sich in einer Vielzahl von Dialog-plattformen und Initiativen zu Nachhaltigkeits-themen. Der Dialog hilft uns, Trends und Heraus-forderungen besser zu verstehen. Er gibt uns die Möglichkeit, zukunftsweisende Konzepte auf eine nachhaltige Entwicklung auszurichten und deren Umsetzung mitzugestalten. Daher bringen wir uns in wissenschaftliche und politische Diskussionen zukünftiger Rahmenbedingungen ein.

Der Dialog zeigt uns, welche Aspekte des nachhal-tigen Wirtschaftens für welche Interessengruppen von Bedeutung sind. Je intensiver und früher wir uns mit den Ansichten unserer Stakeholder über zukünftige gesellschaftliche Anforderungen befas-sen, desto besser und schneller können wir unsere Planungen und unser Handeln damit abgleichen.

Der offene Austausch bildet die Grundlage für das gegenseitige Verständnis sowie für die gesellschaft-liche Akzeptanz unserer unternehmerischen Entscheidungen. Gleichzeitig lässt der Dialog neue Impulse in unser Unternehmen zurückfließen und uns etwaige Risiken frühzeitig erkennen.

Der Dialog leistet somit nicht nur einen wichtigen Beitrag zu unserem Innovations- und Risiko-management und bildet die Basis, um unsere Nachhaltigkeitsstrategie und -berichterstattung weiterzuentwickeln. Er ist zugleich gesellschaft-lich erwünscht, um Erkenntnisse aus unserem Unternehmen breit nutzbar zu machen.

Sechster Deutscher Nachhaltigkeitstag

Am Deutschen Nachhaltig-keitstag gaben Vertreter von Henkel Einblicke in die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens. Seit 2008 unterstützt Henkel diesen Kongress, der das Nachhaltig-keitsengagement von Unter-nehmen mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis aus-zeichnet.

Stakeholder-DialogGesellschaftliche Akzeptanz für unternehmerisches Handeln ist die  Voraussetzung, um Lösungen für eine nachhaltige Entwicklung zu  erarbeiten. Daher stehen wir im Dialog mit allen Stakeholdern.

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Diskussionsrunde mit Henkel

Experten aus Wirtschaft, Poli-tik und Gesellschaft waren anlässlich�des�300.�Jahrestags�des Begriffs „Nachhaltigkeit“ zu einem Symposium des Bundeskanzleramtes und des Rates für Nachhaltige Entwicklung geladen. Henkel-Personalvorstand Kathrin Menges (Dritte von links) erläuterte die Bedeutung von Nachhaltigkeit als Unter-nehmenswert bei Henkel.

Stakeholder-Dialog42 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Weitere Beispiele unseres integrierten Dialogs: www.henkel.de/nb2013 | 11

Integrierter Dialog

Rund 47.000 Henkel-Mitarbeiter weltweit sind auf-gefordert, in ihrem Arbeitsumfeld Verantwortung zu übernehmen und die Prinzipien des nachhalti-gen Wirtschaftens in ihren Entscheidungen zu berücksichtigen. Daher ist auch der Stakeholder-Dialog grundsätzlich eine wichtige Aufgabe aller Mit arbeiter. So stellen wir sicher, dass die lokalen und regionalen Herausforderungen zwischen den jeweiligen Experten in unserem Unternehmen und den entsprechenden Interessengruppen dis-kutiert werden können. Konzepte und Lösungen erarbeiten wir idealerweise dort, wo sie auch bewertet und umgesetzt werden. Instrumente, Themen, Dauer und Intensität des Dialogs sind auf die einzelnen Interessengruppen und ihre spezifischen Fragestellungen abgestimmt.

So kamen auch im Jahr 2013 Henkel-Mitarbeiter wieder in vielen Ländern mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft zusam-men. Insgesamt nahm Henkel im Lauf des Jahres an rund 150 Nachhaltigkeitsveranstaltungen in 24 Ländern teil.

Beispielsweise beteiligte sich Henkel im März 2013 an einer Diskussionsveranstaltung des Bundes-kanzleramts in Zusammenarbeit mit dem Rat für Nachhaltige Entwicklung zum 300. Jahrestag des Begriffs „Nachhaltigkeit“ (siehe Foto oben).

Im Mai 2013 trafen sich Experten aus der Konsum-güterbranche in Brüssel auf der „Efficient Consumer Response“-Konferenz. Im Mittelpunkt dieser Konfe-renz stand die Frage, wie die Branche entlang der

Wertschöpfungskette nachhaltigen Konsum fördern kann.

Darüber hinaus beteiligte sich Henkel als Sponsor an der Konferenz des argentinischen Instituts für Corporate Social Responsibility (IARSE). Dabei stellten Vertreter von Henkel die Nachhaltigkeits-strategie vor und diskutierten mit den Teilnehmern über Führungsverantwortung und Nachhaltigkeit.

Als Partner des Deutschen Diversity Preises beteiligt sich Henkel seit 2011 daran, einmal jährlich Arbeit-geber, Persönlichkeiten und innovative Projekte für eine besondere Kultur der Vielfalt auszuzeich-nen. Kathrin Menges, Personalvorstand von Henkel, nahm an der Preisverleihung im Juni 2013 teil.

Zudem trat Henkel 2013 der Initiative „Save Food“ bei. Sie fördert den Dialog zwischen Wirtschaft, Forschung, Politik und Zivilgesellschaft zum Thema Lebensmittel. Henkel unterstützt die Initi-ative, die für sichere Lebensmittel und weniger Verschwendung eintritt, mit seinem Experten-wissen im Bereich der Klebstoffe für Lebensmittel-verpackungen.

Nachhaltigkeitsinvestoren und -analysten haben wir unsere Strategie, Leistungen und Positionen im Jahr 2013 auf speziellen Konferenzen in Paris und Zürich sowie im direkten Dialog erörtert. Zusätzlich haben Investoren und Analysten auch unsere regulären Konferenzen und Investorengespräche genutzt, um einzelne Aspekte unserer Leistungen und Lösungen im Bereich Nachhaltigkeit zu adressieren.

Diskussionsrunde mit Henkel

Experten aus Wirtschaft, Poli-tik und Gesellschaft waren anlässlich�des�300.�Jahrestags�des Begriffs „Nachhaltigkeit“ zu einem Symposium des Bundeskanzleramts und des Rates für Nachhaltige Entwicklung geladen. Henkel-Personalvorstand Kathrin Menges (Dritte von links) erläuterte die Bedeutung von Nachhaltigkeit als Unter-nehmenswert bei Henkel.

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•�Wirtschaftliches�Ergebnis•�Qualität•�Zuverlässigkeit•�Convenience•�Öko-Effizienz

•�Arbeitssicherheit•�Anlagensicherheit•�Produktsicherheit•��Registrierung,�Bewertung,�Zulas-

sung von Chemikalien (REACH) •�Alternative�Testmethoden•��Verantwortliche�

Produktkennzeichnung•�Hygiene

•�Faire�Geschäftspraktiken•�Menschenrechte•�Faire�Arbeitsbedingungen•�Mitarbeiterentwicklung•�Diversity•�Lieferantenbeziehungen•�Corporate�Volunteering

•�Rohstoffverbrauch•�Nachwachsende�Rohstoffe•�Nachhaltiges�Palm(kern)öl•�Verpackungen�und�Abfall•�Biokunststoff•�Recycling•�Biodiversität

•��Energieeffizienz�in�der�Produktion

•�Erneuerbare�Energien•�Energieeffiziente�Produkte•�Transport�und�Logistik•�CO2-Verringerungen•�CO2-Fußabdruck

•�Wasserknappheit•��Wasserverbrauch in der

Produktion •��Abwasser und Abwasser-

entsorgung•�Biologische Abbaubarkeit•�Wasser-Fußabdruck

Stakeholder-Dialog 43 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Im Dialog mit Stakeholdern: Identifikation wesentlicher Themen für unser Nachhaltigkeitsmanagement

Materialitätsanalyse: Die globalen Herausforderungen einer nachhaltigen Entwicklung analysieren wir mittels verschiedener Instru mente und Prozesse. So identifizieren wir die relevanten Themen für das Nachhaltigkeitsmanagement von Henkel.

Ergebnisse / relevante Themen (Auswahl)

Externe Herausforderungen

Bevölkerungs-wachstum

Steigender Konsum

Ressourcen-knappheit

Abnehmende Öko-System- Leistungen

Klimawandel

Zunehmende Regulierungen

...

Prozesse / Instrumente

Trend- und Marktanalysen

Experten- dialog

Strategie- entwicklung

Reporting und Ratings

Risiko- Management

...

Dialog mit Politik und Behörden

Im Rahmen politischer Entscheidungsprozesse suchen Politiker und Behörden häufig die Ex per-tise von Unternehmen. Uns bietet ein solcher Rah-men die Möglichkeit, die Auswirkungen politi-scher Überlegungen auf Henkel, seine Mitarbeiter und Geschäftspartner zu erläutern und entsprechen-des Erfahrungswissen zur Verfügung zu stellen. Klare Verhaltensregeln hierfür gibt unser weltweit geltender Standard „Representation of Interests in Public Affairs“. Darüber hinaus informieren wir im Rahmen unserer Eintragung in das Transparenz-Register der Europäischen Union offen über unsere Interessenfelder sowie den Umfang unserer politi-schen Arbeit.

Ähnliches gilt für die Mitarbeit in Verbänden. Henkel engagierte sich zum Beispiel 2013 im Consumer Goods Forum (CGF), im Sustainability Consortium und im internationalen Waschmittel-verband (A.I.S.E.), um eine gemeinsame Methodik und Messgrundlage für den Nachhaltigkeitsbeitrag von Produkten entlang der Wertschöpfungskette zu entwickeln.

Gemeinsam mit der A.I.S.E. hat sich Henkel 2013 bereits zum zweiten Mal erfolgreich bei der Euro-päischen Kommission für das sogenannte „Pro-duct Environmental Footprint (PEF)“-Projekt bewor-

ben. Im Bereich der flüssigen Universal waschmittel wird Henkel in den nächsten drei Jahren an der Entwicklung und Erprobung des PEF-Verfahrens mitwirken, um den ökologischen Fußabdruck auf einer gemeinsamen Grundlage messen zu können.

Identifikation der wesentlichen Themen

Gesellschaft und Unternehmen stehen global vor einer Vielzahl von Herausforderungen. Um die für unsere Geschäftstätigkeit relevanten Themen herauszufiltern, analysieren wir Herausforde-rungen einer nachhaltigen Entwicklung mithilfe verschiedener Instrumente und Prozesse und beur teilen ihre Bedeutung für das Unternehmen.

Dazu stehen wir im Dialog mit der Fachöffentlich-keit, internationalen Ratingagen turen, Analysten und der Wissenschaft. Berücksichtigung finden auch die Kriterien verschiedener finanz- und nachhaltigkeitsorientierter Indizes sowie die Leitlinien der Global Reporting Initiative (GRI).

Die Ergebnisse dieses kontinuierlichen Prozesses lassen sich anhand unserer sechs Fokusfelder glie-dern (siehe Grafik). In diesen treiben wir durch unsere Produkte und unsere Geschäftstätigkeit weltweit die nachhaltige Entwicklung voran.

•�Wirtschaftliches�Ergebnis•�Qualität•�Zuverlässigkeit•�Convenience•�Öko-Effizienz

•�Arbeitssicherheit•�Anlagensicherheit•�Produktsicherheit•��Registrierung,�Bewertung,�Zulas-

sung von Chemikalien (REACH) •�Alternative�Testmethoden•��Verantwortliche�

Produktkennzeichnung•�Hygiene

•�Faire�Geschäftspraktiken•�Menschenrechte•�Faire�Arbeitsbedingungen•�Mitarbeiterentwicklung•�Diversity•�Lieferantenbeziehungen•�Corporate�Volunteering

•�Rohstoffverbrauch•�Nachwachsende�Rohstoffe•�Nachhaltiges�Palm(kern)öl•�Verpackungen�und�Abfall•�Biokunststoff•�Recycling•�Biodiversität

•��Energieeffizienz�in�der�Produktion

•�Erneuerbare�Energien•�Energieeffiziente�Produkte•�Transport�und�Logistik•�CO2-Verringerungen•�CO2-Fußabdruck

•�Wasserknappheit•��Wasserverbrauch in der

Produktion •��Abwasser und Abwasser-

entsorgung•�Biologische Abbaubarkeit•�Wasser-Fußabdruck

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Wasser Energie Abfall Unfälle

20

40

60

80

100

120

2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013

Kennzahlen Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201344

Kennzahlen

Transparenz schaffen

Unsere konzernweit erhobenen Kennzahlen bieten Transparenz. Die Entwicklung unserer Kennzahlen stellen wir jeweils über einen Fünf-Jahres-Zeit-raum dar. Im vorliegenden Nachhaltigkeitsbericht fokussieren wir uns auf die Veröffentlichung welt-weit relevanter Kernindikatoren. Weitere Umwelt-parameter berichten wir im Internet.

Umweltkennzahlen unserer Produktion

Die produktionsbezogenen Daten für 2013 haben wir in 163 von 164 Henkel-Werken in 54 Ländern ermittelt. Die Daten repräsentieren mehr als 99 Pro-zent unserer Produktion 2013. Sie werden für die Berichterstattung zentral validiert und im Rahmen unseres internen Audit-Programms vor Ort überprüft.

Rückwirkend festgestellte oder berichtete Abwei-chungen korrigieren wir in der aktuellen Bericht-erstattung. Da sich unsere Produktionsstrukturen laufend ändern – etwa durch Inbetriebnahme neuer oder Schließung bisheriger Werke –, verändert sich auch die Zahl der einbezogenen Standorte: von 193 im Jahr 2009 auf 163 im Jahr 2013. Um die Vergleichbarkeit zu gewährleisten, stel len wir die Entwicklung der jährlichen Daten auch als Index bezogen auf die Produktionsmenge dar.

Soziale Kennzahlen unserer Mitarbeiter

Die Arbeitsunfälle erheben wir über ein weltweit einheitliches Berichtssystem. 99 Prozent der Mitarbeiter werden erfasst. Die veröffentlichten sozialen Kennzahlen decken ebenfalls 99 Prozent unserer Mitarbeiter ab.

Über weitere Umweltkenn-zahlen wie Schwefeldioxid-, Stickoxid- und Staub-Emissi-onen sowie den Verbrauch von Chlorkohlenwasserstoffen berichten wir im Internet: www.henkel.de/nb2013 | 12

Bereits�seit�Jahrzehnten�arbeiten�wir�an�der�Steigerung�von�Effizienz�und�Sicherheit�unserer�Produktionsprozesse.�Unsere�Nachhal-tigkeitsbilanz�über�die�letzten�elf�Jahre�zeigt�dies�eindrucksvoll.�In�allen�drei�Unternehmensbereichen�sind�unsere�Optimierungen�darauf ausgerichtet, Wertschöpfung und Arbeitssicherheit unserer Produktion zu verbessern und gleichzeitig den ökologischen Fußabdruck zu verkleinern. Aufbauend auf den erreichten Verbesserungen wollen wir den Energie- und Wasserverbrauch sowie die Abfallmenge�und�Unfallrate�auch�weiterhin�senken�(siehe�Seite�5).

–�90 %

–�44 %–�47 %–�51 %

Basisjahr für die Ziele 2013 (2010 vorzeitig erreicht)

Basisjahr für die Ziele�2015

Langfristige Entwicklung: Nachhaltigkeitsbilanz 2003 bis 2013Umweltkennzahlen pro Tonne Produktionsmenge, Arbeitsunfälle pro eine Million Arbeitsstunden; Basisjahr 2003

Unsere konzernweit erhobenen Kennzahlen helfen uns, Verbesserungs-möglichkeiten zu identifizieren, Maßnahmen zu steuern und die Ziel-erreichung zu kontrollieren.

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Kennzahlen 45 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Abfälle zur Wiederverwertung und Beseitigung*

Angaben in Tausend Tonnen

2009 2010 2011 2012 2013

Abfall zur Wiederverwertung 106 93 89 79 89

Gefährlicher Abfall zur Beseitigung 12 15 15 15 17

Abfall zur Beseitigung 47 50 45 45 49

Summe 165 158 149 139 155

Index: Veränderung 2009 bis 2013 – 17 %

* Durch mehrere große Bauprojekte ist die Menge der Bau- und Abbruchabfälle�im�Jahr�2013�von�12.700�auf�27.400�Tonnen�gestiegen und hat so zu einem Anstieg der gesamten Abfall-menge geführt.

Schwermetall-Emissionen im Abwasser

Angaben in Kilogramm

2009 2010 2011 2012 2013

Zink 510 430 465 323 307

Blei, Chrom, Kupfer, Nickel 1 465 383 356 287 262

Summe 975 813 821 610 569

Index: Veränderung 2009 bis 2013 – 48 %

Seit 2010 wurden verstärkt Maßnahmen zur Reduzierung der Schwermetall-Emissionen im Abwasser umgesetzt. 1 Besonders bedenkliche Schwer me talle wie Quecksilber und

Cadmium sind in unserer Produktion nicht relevant.

Wasserverbrauch und Abwassermenge

Angaben in Tausend Kubikmetern

2009 2010 2011 2012 2013

Wasserverbrauch 9.169 8.758 8.112 7.734 7.801

Abwassermenge 4.575 4.096 3.764 3.445 3.274

Index: Veränderung 2009 bis 2013

Wasserverbrauch – 25 %

Abwassermenge – 37 %

Gegenüber dem Wasserverbrauch ergeben sich geringere Abwasser mengen, da Wasser in vielen unserer Produkte ent-halten ist und Verdunstungsverluste in Prozessen auf treten.

CSB-Emissionen in das Abwasser

Angaben in Tonnen

2009 2010 2011 2012 2013

CSB-Emissionen in das Abwasser 8.139 8.356 7.148 6.031 5.866

Index: Veränderung 2009 bis 2013 – 36 %

Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB): Maß für die Belastung von Abwässern mit organischen Stoffen.

Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen

Angaben in Tonnen

2009 2010 2011 2012 2013

Emissionen flüchti-ger organischer Verbindungen 308 366 324 322 299

Index: Veränderung 2009 bis 2013 – 14 %

Seit 2008 wurden verstärkt Maßnahmen zur Reduzierung der Emis sionen flüchtiger organischer Verbindungen umgesetzt. Der Anstieg 2010 ist bedingt durch eine gestiegene Produk-tionsmenge und Verschiebungen des Produktionsportfolios.

Kohlendioxid-Emissionen

Angaben in Tausend Tonnen

2009 2010 2011 2012 2013

Eigene Kohlen-dioxid-Emissionen 359 342 324 318 308

Kohlendioxid-Emis-sionen aus fremd-bezogener Energie 363 376 335 339 326

Summe 722 718 659 657 634

Index: Veränderung 2009 bis 2013 – 22 %

Das durch Henkel frei gesetzte Kohlendioxid entsteht fast aus-schließ lich bei der Energie er zeu gung. Die Werte beinhalten auch Kohlen dioxid, das bei der Erzeu gung von fremdbezoge-ner Energie entstand und nicht an den Henkel-Standorten emittiert wurde.

Produktionsmengen

Angaben in Tausend Tonnen

2009 2010 2011 2012 2013

Produktionsmengen 6.820 7.432 7.504 7.580 7.699

Index: Veränderung 2009 bis 2013 + 13 %

Bedingt durch eine verbesserte wirtschaftliche Lage und welt-weit steigende Nachfrage stieg unsere Produktionsmenge seit 2010 wieder an.

Energieverbrauch

Angaben in Tausend Megawattstunden

2009 2010 2011 2012 2013

Fremdbezogene Energie 758 793 673 665 647

Kohle 115 119 119 112 114

Heizöl 162 177 167 141 123

Gas 1.427 1.365 1.290 1.290 1.278

Summe 2.462 2.454 2.249 2.208 2.162

Index: Veränderung 2009 bis 2013 – 22 %

Unter „fremdbezogener Energie“ sind Strom, Dampf und Fern-wärme erfasst, die außerhalb unserer Standorte erzeugt werden.

IndexDer Index in den Tabellen zeigt die Entwicklung der spezifischen Kennzahlen im Vergleich zur Produktions-menge (pro Tonne Produkt). Basis (= 100 Prozent) für den Index�ist�das�Jahr�2009.

Umweltkennzahlen

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Kennzahlen Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201346

Arbeitssicherheit

Index Der Index in der Tabelle zeigt die Entwicklung der Arbeitsunfälle in Bezug zu den Arbeitsstunden (pro eine Million Arbeitsstunden). Basis (= 100 Prozent) für den Index�ist�das�Jahr�2009.

Arbeitsunfälle pro eine Million Arbeitsstunden

Mindestens ein Ausfalltag (ohne Wegeunfälle)

2009 2010 2011 2012 2013

Henkel-Mitarbeiter 1,3 1,2 1,1 1,0 0,6

Mitarbeiter von externen Firmen, die an Henkel-Standor-ten tätig sind und im direkten Auftrags-verhältnis stehen 1,2 1,0 1,1 0,9 0,5

Index: Veränderung 2009 bis 2013

Henkel-Mitarbeiter – 54 %

Mitarbeiter von externen Firmen – 58 %

99 Prozent der Henkel-Mitarbeiter wurden erfasst.

Frauenanteil (am 31.12.)

2009 2010 2011 2012 2013

Henkel 31,8 % 32,1 % 32,5 % 32,6 % 32,9 %

Führungskräfte 27,4 % 28,7 % 29,5 % 30,5 % 31,6 %

Top-Führungskräfte 1 16,4 % 17,0 % 18,6 % 18,6 % 19,8 %

1 Corporate Senior Vice Presidents, Führungskreise I und IIa.

Der Gesamtanteil von Frauen an der Belegschaft ist im inter-natio nalen Vergleich gut. Dies gilt auch für die Führungskräfte. Das ist ein Ergebnis unserer konsequent verfolgten Diversity-Strategie.

Soziale Kennzahlen Mitarbeiter (am 31.12.)

2009 2010 2011 2012 2013

Henkel weltweit 1 49.250 47.850 47.250 46.600 46.850

Mitarbeiterstruktur

–�Tarifmitarbeiter 80,0 % 79,8 % 79,9 % 79,4 % 78,7 %

–�Führungskräfte 18,4 % 18,6 % 18,6 % 19,0 % 19,8 %

–��Top-Führungs-kräfte 2 1,6 % 1,6 % 1,5 % 1,6 % 1,5 %

Mitarbeiterfluk-tuation weltweit 3 4,9 % 4,6 % 5,6 % 5,8 % 4,4 %

1 Stammpersonal ohne Auszubildende. Werte sind gerundet.2 Corporate Senior Vice Presidents, Führungskreise I und IIa.3 Mitarbeiterkündigungen.

Der Personalbestand ist 2013 mit 46.850 Beschäftigten um 0,5 Prozent gegenüber dem Niveau des Vorjahres gestiegen.Unsere Unternehmensstrategie sowie die Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung und -entwicklung tragen weiterhin zu einer niedrigen Mitarbeiterfluktuation bei.

Alter und Betriebszugehörigkeit (am 31.12.)

2009 2010 2011 2012 2013

Durchschnittliche Betriebszugehörig-keit�in�Jahren 11,0 10,3 10,2 10,4 10,3

Durchschnittsalter der Mitarbeiter in Jahren 39,3 39,4 39,4 39,6 39,6

Altersstruktur

16�–�29 18,7 % 18,1 % 18,3 % 17,6 % 17,8 %

30�–�39 34,2 % 34,4 % 34,6 % 34,5 % 34,4 %

40�–�49 29,7 % 29,7 % 29,4 % 29,6 % 29,1 %

50�–�65 17,4 % 17,7 % 17,7 % 18,3 % 18,7 %

Das�Durchschnittsalter�unserer�Mitarbeiter�ist�über�die�Jahre�konstant. So stellen wir sicher, dass im Sinn unserer Diversity-Strategie ein guter Mix aus erfahrenen älteren Mitarbeitern und zu entwickelnden jüngeren Mitarbeitern bei Henkel beschäftigt ist.

Nationalitäten (am 31.12.)

2009 2010 2011 2012 2013

Henkel 116 119 125 123 123

Führungskräfte 82 82 91 85 88

Am Hauptsitz Düsseldorf 48 50 53 55 56

Die Internationalität unserer Belegschaft spiegelt unsere Geschäftspolitik wider, einerseits Positionen vor Ort mit lokalen Mitarbeitern und andererseits Stellen in der Konzern-Zentrale in Deutschland international zu besetzen.

Schwere Arbeitsunfälle

Mehr als 50 Tage Ausfallzeit

2009 2010 2011 2012 2013

Bei produktions-typischer Tätigkeit 13 14 11 7 8

Bei der Fortbewe-gung, zum Beispiel Stolpern 9 7 7 6 5

99 Prozent der Henkel-Mitarbeiter wurden erfasst.

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Kennzahlen 47 Henkel Nachhaltigkeitsbericht 2013

Gesellschaftliche Kennzahlen

Gesellschaftliches Engagement (am 31.12.)

2009 2010 2011 2012 2013

Gesamtzahl der geförder-ten Projekte 2.155 2.493 2.343 2.339 2.422

Zahl der erreichten Menschen 500.000 730.000 753.629 1.046.321 1.147.483

Freistellungen von Mitarbei-tern von der Arbeit für von ihnen initi-ierte Projekte in Tagen 318 54 135 131 51

Gesamtsumme Spenden in Tausend Euro (Geld- und Produktspen-den ohne Frei-stellung von Mitarbeitern) 7.684 6.087 6.002 7.302 7.937

Die Zahl der geförderten Projekte liegt etwa auf Vorjahresni-veau. Durch eine stärkere Fokussierung bei der Projektauswahl erhöhte sich die Zahl der erreichten Menschen leicht. Die Mit-arbeiterprojekte erforderten 2013 weniger Freistellungen als im Vorjahr. Grundsätzlich können Mitarbeiter im Rahmen des Mitarbeiterengagements�bis�zu�fünf�Tage�Freistellung�im�Jahr�beantragen. Die Gesamtsumme der Spenden erhöhte sich ebenfalls gegenüber dem Vorjahr. Dies ist auf das besondere Engagement im Rahmen der Katastrophenhilfe in Deutschland und auf den Philippinen zurückzuführen.

Förderprojekte, aufgeteilt nach den „Millennium Development Goals“ (am 31.12.)

2009 2010 2011 2012 2013

1. Bekämpfung von extremer Armut und Hunger 21 % 33 % 30 % 11 % 13 %

2. Primärschul-bildung für alle 31 % 47 % 23 % 39 % 39 %

3. Gleichstellung der Geschlechter 10 % 2 % 2 % 5 % 4 %

4. Senkung der Kindersterb-lichkeit 6 % 3 % 14 % 8 % 8 %

5. Verbes serung der Gesundheits-ver sorgung von Müttern 3 % 1 % 1 % 3 % 3 %

6. Bekämpfung von HIV/Aids, Malaria und anderen Krankheiten 22 % 7 % 20 % 3 % 3 %

7. Ökologische Nach hal tigkeit (Umweltschutz) 6 % 6 % 9 % 15 % 15 %

8. Aufbau einer globalen Partnerschaft für  Ent wick lung 1 % 1 % 1 % 16 % 15 %

Mit dem Beitritt zum Global Compact der Vereinten Nationen im Jahr�2003�hat�sich�Henkel�verpflichtet,�einen�Beitrag�zu�den�„Millennium Development Goals“ zu leisten. Mit seinem gesell-schaftlichen Engagement leistet Henkel einen direkten Beitrag zu den Zielen. Auf den Inhalt der Projekte im Rahmen des Mitarbeiter engagements nimmt Henkel keinen Einfluss. Dennoch zeigt sich, dass ein überwiegender Teil der Projekte einen Beitrag zur Erfüllung der Ziele leistet. www.un.org/millenniumgoals

Mitarbeiteraktienprogramm (am 31.12.)

2009 2010 2011 2012 2013

Beteiligungsquote 28,4 % 29,3 % 31,3 % 28,4 % 31,9 %

Rund 11.500 Mitarbeiter in 54 Ländern kauften 2013 im Rahmen des Programms Henkel-Vorzugsaktien. Insgesamt hielten�rund�14.600�Mitarbeiter�zum�Jahresende�knapp� 3 Mio Stück und damit rund 1,7 Prozent der Vorzugsaktien. Die�Haltefrist�für�neu�erworbene�Aktien�beträgt�drei�Jahre.

Mitarbeiter mit Kollektivvereinbarungen (am 31.12.)

2009 2010 2011 2012 2013

Anteil weltweit 44 % 44 % 44 % 44 % 44 %

Anteil Europäische Union (EU) 79 % 79 % 79 % 79 % 79 %

Der intensive formelle und informelle Dialog mit Mitarbeiter -vertretungen, auch in Ländern, in denen keine betrieblichen Vertretungen etabliert sind, hat bei Henkel Tradition.

Mitarbeiterentwicklung (am 31.12.)

2009 2010 2011 2012 2013

Interne Beförde-rungen (Führungs-kräfte) 1.462 1.337 1.387 1.101 1.199

Internationale Job-Rotationen 443 470 475 503 581

Auszubildende (Deutschland) 511 487 483 489 487

Durchschnittliche Fortbildung in Tagen 2 2 2 2 2

Um das globale Geschäft erfolgreich zu führen, ist für unsere Führungskräfte inter na tionale Management-Erfahrung notwen-dig.�Die�Zahl�der�internationalen�Job-�Rotationen�steigt�daher�stetig.

Mitarbeiter in Teilzeit (am 31.12.)

2010 2011 2012 2013

Teilzeitquote global 4 % 3 % 3 % 3 %

Westeuropa (inklusive Deutschland) 8 % 8 % 8 % 8 %

Deutschland 10 % 10 % 10 % 10 %

Teilzeitarbeitsmodelle sind vor allem in Westeuropa und speziell in Deutschland relevant. In Wachstumsmärkten wie Asien, Ost-europa, dem Nahen Osten oder Lateinamerika werden Teilzeit-arbeitsmodelle deutlich weniger nachgefragt.

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Externe Bewertungen Henkel Nachhaltigkeitsbericht 201348

Externe Bewertungen

Ratings und Indizes 2013

Die Leistungen von Henkel im nachhaltigen Wirt-schaften überzeugten auch im Jahr 2013 externe

Experten. Weitere Informationen zu externen Bewertungen: www.henkel.de/nb2013 | 13

Zum sechsten Mal in Folge gelistet

New York: Henkel wurde zum sechsten Mal in Folge in die Liste der „World’s Most Ethical Companies“ aufgenommen.

Seit 13 Jahren aufgeführt

London:�Im�dreizehnten�Jahr�in�Folge�ist�Henkel�im�Ethik-Index�FTSE4Good�vertreten.

Branchenführer seit sieben Jahren

Zürich / New York: Henkel ist zum sieb-ten Mal in Folge „Sustainability Leader“ in der Kategorie „Household Products“ im Welt- und im Europa-Index des Dow Jones�Sustainability�Index.

Im Sektor-Vergleich führend

Frankfurt am Main: Im Nachhaltig-keitsranking 2013 von Sustainalytics, bezogen auf Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung, ist Henkel im Sektor-Vergleich „Household & Personal Products“ weltweit führend.

Zum dritten Mal gelistet

Zürich: Im Oktober 2013 hat STOXX Limited erneut Henkel in die STOXX Global ESG Leaders Indices aufge-nommen.

Erneut ausgezeichnet

München: Im Februar 2013 ist Henkel erneut von Oekom Research mit dem Prime-Status ausgezeichnet worden. Mit der Note B gehört Henkel zu den besten Unternehmen der Konsum-güterbranche.

Seit 2002 gelistet

Paris: Henkel ist 2013 erneut im Ethibel-„Pioneer“- und Ethibel-„Excellence“-Investment-Register bestätigt worden und im Sustainability Index „Excellence Europe“ sowie „Excellence Global“ vertreten.

Henkel neu aufgenommen

Paris: Basierend auf dem Unterneh-mensrating von Vigeo wurde Henkel zum ersten Mal in die neuen Nach-haltigkeitsindizes Euronext Vigeo World 120, Europe 120 und Eurozone 120 aufgenommen.

Seit 2010 gelistet

Hamburg: Henkel wurde 2013 ein weiteres Mal als eines von nur 50 Unternehmen�weltweit�im�Global�Challenges Index gelistet.

Unabhängige Experten überprüfen und bewerten in regelmäßigen Abständen die Nachhaltigkeitsleistung von Henkel. Denn dies erhöht die Transparenz im Markt.

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Der Nachhaltigkeitsbericht ist gedruckt auf Tempo Silk von Sappi. Das Papier ist aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff. Es ist nach den Regeln des Forest Stewardship Council (FSC) zertifiziert und kontrolliert. Die Druckfarben enthalten keine Schwermetalle. Umschlagveredelung und buchbinderische Verarbeitung mit diesen Henkel-Produkten: Cellophanierung mit Aquence GA 6080 HGL Kaschierklebstoff, buchbinderische �Verarbeitung�mit�Technomelt�PUR�3400�ME�COOL�und�Technomelt�GA�3960�Ultra�für höchste Standards im Arbeits- und Gesundheitsschutz. Verwendete Sammelbezeichnungen wie Mitarbeiter, Aktionäre oder Kunden sind als geschlechtsneutral anzusehen. Soweit nicht anders gekennzeichnet, handelt es sich bei den in dieser Publikation genannten Zeichen um eingetragene Marken der Henkel-Gruppe mit Schutz in Deutschland und in anderen Ländern.

Diese Information enthält zukunftsbezogene Aussagen, die auf den gegenwärtigen Annahmen und Einschätzungen der Unternehmensleitung der Henkel AG & Co. KGaA beruhen. Mit der Verwendung von Worten wie erwarten, beabsichtigen, planen, vorhersehen, davon ausgehen, glauben, schätzen und ähnlichen Formulierungen werden zukunftsgerichtete Aussagen gekenn zeichnet. Diese Aussagen sind nicht als Garantien dafür zu verstehen, dass sich diese Erwartungen auch als richtig erweisen. Die zukünftige Entwicklung sowie die von der Henkel AG & Co. KGaA und ihren Verbun-denen Unternehmen tatsächlich erreichten Ergebnisse sind abhängig von einer Reihe von Risiken und Unsicher heiten und können daher wesentlich von den zukunfts-bezogenen Aussagen abweichen. Verschiedene dieser Faktoren liegen außerhalb des Einflussbereichs von Henkel und können nicht präzise vorausgeschätzt werden, zum Beispiel das künftige wirtschaftliche Umfeld sowie das Verhalten von Wett bewer bern und anderen Marktteilnehmern. Eine Aktualisierung der zukunftsbezogenen Aussagen ist weder geplant noch übernimmt Henkel hierzu eine gesonderte Verpflichtung.

Kontakte

Über Fragen, Anregungen oder Kritik zu unserem Nachhaltigkeitsbericht, Internetauftritt oder unserer Ausrichtung auf Nach haltigkeit freuen wir uns.

Ihre Ansprechpartner bei Henkel

Corporate CommunicationsTelefon: +49 (0) 211 / 797-35 33 Fax: +49 (0) 211 / 798-40 40 E-Mail: [email protected]

Sustainability Management Telefon: +49 (0) 211 / 797-36 80 Fax: +49 (0) 211 / 798-93 93 E-Mail: [email protected]

Investor RelationsTelefon: +49 (0) 211 / 797-16 31 Fax: +49 (0) 211 / 798-28 63 E-Mail: [email protected]

Impressum

HerausgeberHenkel AG & Co. KG a A40191 Düsseldorf© 2014 Henkel AG & Co. KG a A

Redaktion und KoordinationCorporate Communications:Uwe Bergmann, Ulla Hüppe, Mareike Klein, Rabea Möllers, Jan-Dirk Seiler-Hausmann, Isabelle von Kirch, Wolfgang Zengerling

Design und Satzmpm Corporate Communication Solutions, Mainz

Weitere Publikationen zum Download im Internet

Auf unserer Website bieten wir alle seit 1992 veröffentlichten Umwelt- und Nachhaltigkeitsberichte zum Download an. Außerdem finden sich dort unsere Geschäftsberichte, Quartalsberichte, Vision und Werte, Code of Conduct, Code of Corporate Sustainability, Leadership Principles, SHE Standards, Public Affairs Standard, Social Standards und unser Corporate-Citizenship-Magazin „Miteinander“.

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Kontakte und weitere Publikationen

FotosDhan Bahadur, Sebastian Bolesch, Olaf Döring, Ilaamen Duarte, Steffen Hauser, Philipp Hympendahl, Claudia Kempf, Kenneth Krehbiel, Eric Larrayadieu, Nils Hendrik Müller, Rüdiger Nehmzow, Pamella Noholoza, Lucas Schifres; Henkel

LektoratThomas Krause, Krefeld

DruckDruckpartner, Essen

Veröffentlichungsdatum dieses Berichts: 20. Februar 2014

PR-Nr.: 02 14 5.000 ISBN: 978-3-941517-54-7

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