nachrichten stadionpremiere macht lust au f mehr18].pdf · phan swat, bjarki mar gunnarsson, marcel...
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„Freie Presse“: Wie ist Ihr Wech-sel zustande gekommen?
Maik Handschke: Mein VorgängerRunar Sigtryggsson wollte seineChance nutzen, mit Balingen-Weil-stetten einen Erstligisten zu trainie-ren. Daraufhin hat mich EHV-Mana-ger Rüdiger Jurke kontaktiert. Nachkurzer Überlegung war mir klar,dass ich die Aufgabe übernehme.
Warum?Aue hat sich zu einem sehr gutenZweitligateam entwickelt. Im Ma-nagement wird gut gewirtschaftet.Außerdem stimmt hier das Umfeld.
Ihr Vorgänger führte Aue ver-gangene Saison auf Rang sieben.
Wie groß sind die Fußstapfen, indie Sie treten?
Natürlich groß. Das ist aber aucheine Motivation für mich. Er hat mireine Mannschaft auf hohem Niveauhinterlassen. Jeder Trainer hat zwarseine eigenen Ansichten. Jedoch äh-neln wir uns in unserer Philosophie,der skandinavischen Spielweise.
Wie lautet Ihr Saisonziel?Wir wollen definitiv wieder eineneinstelligen Tabellenplatz errei-chen, ähnlich gut abschneiden wiein der vergangenen Saison. Deshalbwerden wir aber niemanden unter-schätzen. Wir spielen in der stärks-ten 2. Liga der Welt. Da kann auchder Letzte den Ersten schlagen.
Sie waren sieben Tage im Trai-ningslager in Warnemünde.Welchen Eindruck hat die Mann-schaft bei Ihnen hinterlassen?
Wir sind gut aufgestellt und gut inForm, konnten alle drei Testspielegewinnen. Reserven sehe ich nochbei der Wurfausbeute. Da haben wirzu viel liegenlassen. Das zieht sichwie ein roter Faden durch die Vorbe-reitung. Aber im Trainingslager
ging es auch darum, die Jungs besserkennenzulernen. Der Spaß darfnicht zu kurz kommen.
Und wie wirken die Neuzugängeauf Sie?
Auf jeden Fall passen sie menschlichgut rein. Das ist wichtig. Zudem sindwir breiter aufgestellt, die Belastungkann so auf mehrere Schultern ver-teilt werden. Bislang sind wir ohneVerletzungen durch die Vorberei-tung gekommen. Aber ich muss beijedem einzelnen Spieler vorsichtigsein mit der Dosierung.
Was ist mit Torhüter RadekMusil?
Radeks Knieverletzung war soschlimm, dass er seine Karriere be-enden musste. Das ist echt bitterund der bislang einzige Wermuts-tropfen.
Steht Ihre Startaufstellung fürdas Pokalwochenende schon fest?
Fest steht: Wir haben genug getestet.Wir werden auf Ergebnis spielenund wollen die nächste Runde errei-chen. Ich habe die Mannschaft ken-nengelernt und mir von jedem Spie-ler ein Bild gemacht.
Zum Ligastart gastiert mit Des-sau-Roßlau ein Neuling im Löß-nitztal. Ist Aue klarer Favorit?
Wir erwarten einen Aufsteiger vol-ler Euphorie. Diese Aufgabe erledi-gen wir sicher nicht mit links. Wirmüssen schnell unsere Nervositätablegen, um erfolgreich zu starten.
Sie haben in Aue einen Zweijah-resvertrag unterschrieben. Wasist vom EHV längerfristig in der2. Liga zu erwarten?
Ganz einfach: Wir wollen auf Dauerdas obere Tabellendrittel angreifen.Das Niveau dazu hat die Mannschaftjedenfalls.
„Aue hat sich zu einem sehr guten Zweitligateam entwickelt“2. Handball-Bundesliga: Trainer Maik Handschke tritt als Nachfolger von Runar Sigtryggsson in große Fußstapfen – Entsprechend ehrgeizige Ziele setzt sich der Coach
AUE — Handball-Zweitligist EHVAue startet am Samstag mit demDHB-Pokalspiel in der Erzgebirgs-halle gegen Konstanz in die neueSaison. Für Maik Handschke ist eszugleich das erste Pflichtspiel aufder Trainerbank. Im Interview mitPatrick Herrl spricht der ehemali-ge Nationalspieler über seinenWechsel ins Lößnitztal und seineZiele mit der Mannschaft.
Kader des EHV Aue 2016/17: vorn v. l.: Linus Roth, Jan Faith, Erik Töpfer, Ro-bert Wetzel, Sebastian Paraschiv, Pascal Ebert; Mitte v. .l.: Co-Trainer Ste-phan Swat, Bjarki Mar Gunnarsson, Marcel Schäfer, Bengt Bornhorn, Sigtryg-gur Dadi Runarsson, Eric Meinhardt, Trainer Maik Handschke; hinten v. l.:Marc Pechstein, Philip Jungemann, Janar Mägi, Kevin Roch und Arni Thor Sig-tryggsson. Im Bild fehlt Gregor Remke. FOTO: VEREIN
Torwart:16 Robert Wetzel (25.09.90)96 Erik Töpfer (11.10.96)Linksaußen: 7 Pascal Ebert (22.07.96) 6 Kevin Roch (25.10.89)35 Sebastian Paraschiv (03.05.96)Rechtsaußen:18 Jan Faith (09.08.84)Rückraum links:14 Janar Mägi (08.04.87)60 Marc Pechstein (22.01.92)Rückraum Mitte: 2 Marcel Schäfer (11.02.85) 3 Eric Meinhardt (02.09.85)20 Linus Roth (18.12.96)31 Sigtryggur Dadi Runarsson (20.06.96)Rückraum rechts:15 Arni Thor Sigtryggsson (02.01.85)25 Gregor Remke (14.01.98)Kreismitte: 8 Bengt Bornhorn (16.01.89)21 Philip Jungemann (09.09.97)22 Bjarki Mar Gunnarsson (10.08.88)
Trainer: Maik Handschke (19.07.66)Co-Trainer: Stephan Swat (31.07.77)Teammanager: Rüdiger Jurke (16.07.63)Zugänge: Wetzel (HF Springe), Remke, Jung-emann (beide DHfK Leipzig), Pechstein (Em-por Rostock).Abgänge: Ladislav Brykner (Bad Blanken-burg), Sebastian Duschek (Plauen-Oberlosa),Sveinbjörn Pétursson (Island), Adam Mazur(unbekannt), Radek Musil (Karriereende).
Aufgebot des EHV Aue
FUSSBALL I
Stefan Kuntz Trainerder deutschen U-21BERLIN — Ex-Nationalspieler StefanKuntz wird überraschend neuerTrainer der U-21-Nationalmann-schaft. Der ehemalige Stürmer trittdamit die Nachfolge von Horst Hru-besch an, wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) gestern bekanntgab.Hrubesch hatte mit dem deutschenTeam bei Olympia in Rio Silber ge-wonnen. Kuntz, zuletzt Vorstands-chef des Zweitligisten 1. FC Kaisers-lautern, soll die U-21-Junioren zueiner erfolgreichen EM 2017 in Po-len führen. Als Trainer arbeitete erbislang lediglich bei Borussia Neun-kirchen, beim Karlsruher SC, Wald-hof Mannheim und LR Ahlen. DieU-19 des DFB übernimmt Frank Kra-mer, zuletzt Cheftrainer bei FortunaDüsseldorf. (dpa/fp)
FUSSBALL II
Borussia will Einzugperfekt machenMÖNCHENGLADBACH — Mit dem zu-letzt geschonten Torhüter YannSommer und einer großen PortionZuversicht will Borussia Mönchen-gladbach die Champions-League-Teilnahme perfekt machen. „Wirhaben eine gute Ausgangssituation“,sagte Trainer André Schubert vordem heutigen Playoff-Rückspiel vorheimischer Kulisse gegen YoungBoys Bern (20.45 Uhr/ZDF). Das Hin-spiel in der Schweizer Hauptstadtendete mit einem 3:1-Erfolg für dieBorussen. (dpa)
NACHRICHTEN
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ZWICKAU — Der Satz ist schnell ausge-sprochen und klingt banal: „Fußballist ein schnelllebiges Geschäft.“ Wiezutreffend die Formulierung ist,dafür bot dieser für den FSV Zwi-ckau historische 22. August besteAnschauung. In der Vorsaison emp-fingen die Westsachsen in der vier-ten Liga noch Mannschaften wieMeuselwitz und Schönberg aufeinem Fußballplatz mit angrenzen-der Tartanbahn. Wenige Monatespäter steht ca. 1000 Meter Luftlinieentfernt ein neues Stadion. ImZugangsbereich der Mannschaftska-binen wartet eine Meute Journalis-ten. Eine japanisch sprechendeReporterin interviewt HSV-ProfiGotoku Sakai in dessen Heimatspra-che. TV-Kameras von ARD, Sport 1und Sky versprühen ein Flair vomgroßen Fußball. Draußen, im nagel-neuen Stadionviereck, feiern begeis-terte FSV-Anhänger die Verlierer, dieeigentlich Gewinner sind.
Nur so sehen die Gesichter derToni Wachsmuth und Co. nicht aus.Flankenspezialist Patrick Göbeldrückte die Stimmung so aus: „DieEnttäuschung überwiegt ganz klar.Für mich war es – trotz des großenHSV – ein normales Pflichtspiel, dasich auch gewinnen will. In der zwei-ten Halbzeit haben wir auch gutdagegengehalten. Das müssen wirfür die Liga mitnehmen“, analysierteder 23-Jährige nüchtern dieses fürden FSV Zwickau große Ereignis.
Beim Spiel eins im neuen Stadionklappte bereits sehr viel auf undneben dem Platz, wenn auch nichtalles. Sportlich legten die Mannenvon Trainer Torsten Ziegner nachWiederanpfiff ihren Respekt gegen-über den Bundesligaprofis vomunabsteigbaren Hamburger SV ab.Dass die Zwickauer ausgerechnet inihrer besten Phase den entscheiden-den Gegentreffer hinnehmen muss-ten, wurmte vor allem Nils Miatke.Sein Ballverlust leitete das Gegentorvon Alen Halilovic ein. „Der Gegnerhat gut gepresst. Ich habe mich indiesem Moment falsch entschieden.Wir wussten vorher, dass wir unskeine Fehler leisten dürfen, wenn esmit der Sensation klappen soll. Estut mir leid“, erklärte der Linksver-teidiger.
Dass letztlich das Normale einge-treten ist, darüber war Bruno Labba-dia froh. Bevor der HSV-Coach amAbend mit der Mannschaft in dieHansestadt zurückflog, war ihm dieErleichterung anzumerken. Vorallem, wie 5-Millionen-NeuzugangHalilovic – bisher beim FC Barcelo-na – seine Rolle angenommen hat,freute den Trainer: „Er hat zweiMonate nicht gespielt. Deshalb habeich mit ihm gesprochen, dass er amAnfang über diese Jokerrolle kom-men soll. Er hat gut zugehört.“
Unabhängig vom Kroaten, dermit seinen 20 Lenzen wie ein wiss-
begieriger Schuljunge ausschaut, er-ledigten die HSV-Profis ihre Pflichtund verteilten danach Komplimen-te. Es habe Spaß gemacht, in diesemneuen Stadion zu spielen, gab Lab-badia an. Und bis auf das Endergeb-nis stimmten die Gastgeber dem zu.„Es ist alles neu, superschön. DieZuschauer sind eng am Spielfelddran. Ich hoffe, dass der Rasen langein dem Zustand bleibt“, erklärte Pat-rick Göbel. Auch Sturmtank RonnyKönig sprach von einer tollen Atmo-sphäre. „Das war überragend. Ichfreue mich auf die nächsten Heim-spiele.“ Und einer der Besten auf
dem Platz, FSV-Keeper JohannesBrinkies, schlug auch in diese Kerbe:„Danke an die Fans, das war gewal-tig. Das hat richtig Spaß gemacht.“
Die Unterstützung von den Rän-gen wird Zwickau sicher im Ligaall-tag noch brauchen. Torsten Ziegnerdachte kurz nach Schlusspfiff auchschon wieder an die lange Fahrt amFreitag nach Kiel und den wichtigenPunktekampf einen Tag später. Am1. September gastiert dann der 1. FCMagdeburg zur Nachholepartie alszweite Mannschaft im neuen Stadi-on. Dann wird sich bestimmt allesnoch ein bisschen besser einspielen
und es weniger lange Schlangen ander Würstchenbude wie beim Stadi-on-Crashtest gegen den Bundesliga-Dino geben. Mühe hatten sich andiesem Pokalabend zweifellos alleBeteiligten gegeben: Spieler, Fans,Ordner und Helfer. Das bekam auchDietmar Beiersdorfer zu spüren. Alsder ehemalige Nationalspieler undBundesligaprofi, der seit 2014 Vor-standsvorsitzender der HSV FußballAG ist, in den Kabinentrakt wollte,wurde er vom Ordner gefragt, wo erdenn ohne Zugangsberechtigunghin wolle. „Zum HSV“, sagte Beiers-dorfer höflich und lächelte.
Die Sensation verpasst,aber Selbstvertrauen fürden Ligaalltag getankt. Beider 0:1-Pokalniederlagedes FSV Zwickau gegenden Hamburger SV wur-den die Verlierer von denFans wie Sieger gefeiert.
Stadionpremiere macht Lust auf mehr
10.134 Zuschauer (ausverkauft) sahen im ersten Spiel im neuen Stadion gegen den HSV einen starken FSV-Torhüter Johannes Brinkies. FOTO: RALPH KÖHLER
VON THOMAS PRENZEL
Unter den 10.134 Zuschauern ver-folgte auch einer der prominentestenBürger der Robert-Schumann-Stadtdas Premierenspielim neuen Stadion.Die Zwickauer Tor-wartlegende JürgenCroy (Foto) fasstedas Ereignis undseinen erstenBesuch einesFSV-Heimspielesseit langer Zeit so zusammen: „Schö-nes Stadion, schönes Wetter undeine tolle Kulisse.“
Der einstige Europacupspieler undNationaltorwart der BSG Sachsenringlobte nach der Partie den aktuellenKeeper des FSV: „Er hat einige starkeReflexe gezeigt und mir insgesamtgut gefallen“, meinte Jürgen Croy.
Der heute 69-Jährige spürte bei denbegeisterten Fans den Heißhungerauf großen Fußball. Nach langerDurststrecke und vielen Enttäuschun-gen erlebt der FSV mit dem Aufstiegin die 3. Liga, dem Pokalkracher ge-gen den Hamburger SV und dem neu-en Stadion gerade eine Renaissance.
Für Croy ist es wichtig, das Feuer amLodern zu halten. „Jetzt liegt es ander Mannschaft, etwas daraus zumachen. Sie hat sich das erarbeitet.Wenn sie Spiele gewinnt oder nichtoft verliert, bildet sich vielleicht eintreuer Stamm von 5000 bis 7000 Zu-schauern“, schätzte Croy ein.
Ins Schwärmen geriet sein frühererMitspieler. Alois Glaubitz saß mit82 Jahren auf der Tribüne und genossdie Atmosphäre: „Ich muss mich revi-dieren. Ich war ja immer total gegeneinen Standortwechsel, wollte, dass
unsere alte Festung Westsachsensta-dion umgebaut wird. Das sehe ich
jetzt anders“, sag-te Zwickaus Re-kord-Oberligaspie-ler. Das neue Stadi-on sei schön gele-gen, mit einer tol-len Aussicht aufdie Stadt bis insGebirge. „Die Stim-mung war riesig.“
Und sportlich sei sogar mehr drin ge-wesen: „Ich hatte das Gefühl, der HSVwar an diesem Tag zu packen.“ (tp)
Torwartlegende Jürgen Croy lobt FSV-Keeper Johannes Brinkies: „Er hat mir gut gefallen.“
FOTO
: AN
DRE
AS W
OH
LAN
D/AR
CHIV
FOTO
: UW
E M
ANN
/ARC
HIV
DFB-Pokal, 1. RundeEintr. Trier - Borussia Dortmund 0:3 (0:3)SR: Gräfe (Berlin); Tore: 0:1 Kagawa (8.), 0:2Kagawa (33.), 0:3 Schürrle (45.); Zu: 10.805.
FUSSBALL
SPORT Mittwoch, 24. August 2016Freie Presse
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