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Arbeitspaket mit Materialien für Erzieherinnen und Erzieher Radio- und Fernsehprojekte für den Kindergarten Die Medienwelt erkunden mit der Bärenbude und der Sendung mit dem Elefanten netzwerk medienkompetenz des wdr

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Arbeitspaket mit Materialien für Erzieherinnen und Erzieher

Radio- und Fernsehprojekte für den KindergartenDie Medienwelt erkunden mit der Bärenbude und der Sendung mit dem Elefanten

netzwerk medienkompetenz des wdr

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Sendezeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Radio

Bärenbude

täglich 19:30 wdr 5 und KiRaKa täglich 18:00 KiRaKa (Wdh.)

www.baerenbude.de

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Fernsehen

Die Sendung mit dem Elefanten

Mo bis Fr 7:25 Ki.KA Sa 11:40 wdr Fernsehen

www.wdr-elefant.de

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Informationen zu den medien pädagogischen Angeboten des wdr – zum Beispiel dem Medien-pädagogischen Tag für Erzieherinnen und Erzieher – sowie Bestell- und Download mög lich -keiten für dieses Arbeitspaket finden Sie unter www.schlauer.wdr.de

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Was finde ich im Arbeitspaket? Das Arbeitspaket gliedert sich in drei große Kapitel:

1. Radio für Kinder – Bärenbude 2. Fernsehen für Kinder – Die Sendung mit dem Elefanten3. Computer und Internet

Am Anfang der Kapitel wird das Medium selbst näher betrachtet. Welche Charakteristika haben Radio und Fern-sehen und wie nutzen Kinder den Computer? Welche Schlüsselqualifikationen fördert welches Medium beson-ders? Wie können Erzieherinnen und Erzieher Kinder bei der Mediennutzung unterstützen?

Im zweiten Teil der Kapitel wird es praktisch. Hier finden Sie Anregungen, wie aktive Medienarbeit aussehen kann. Kinder erleben, was beispielsweise die Ohren können, und schärfen spielerisch ihre Sehgewohnheiten: Wie kann man sich im Raum nur mit dem Gehör orientieren? Wer erkennt auf einen Blick, welche Gegenstände vom Tisch verschwun-den sind? Wie können Kinder den Computer entdecken?

Beispiele aus den Sendungen und von den Websites der Bärenbude und der Sendung mit dem Elefanten helfen dabei. Zusätzlich können die Kinder selbst ein kleines Hör-spiel vertonen, mit der Kamera Aufnahmen machen oder Bilder am Computer bearbeiten.

Als Material für die Praxis gibt es am Schluss jedes Kapitels einige Arbeitsvorlagen, zum Beispiel für ein Geräu schememory. Wichtig ist auch, die Eltern mit ein-zubeziehen. Hinweise zur Elternarbeit samt Kopiervor-lagen finden Sie jeweils am Ende des Fernseh- und des Computerkapitels.

Die Medienerziehung im Kindergarten steht und fällt mit einem altersgemäßen Programm. Dazu dienen die CD mit Liedern und Geschichten aus der Bärenbude und die DVD mit medienpädagogisch bearbeiteten Filmbeispielen aus der Sendung mit dem Elefanten am Ende des Pakets.

Wir hoffen, dass Ihnen und den Kindern der Ausflug in den Mediendschungel Spaß machen wird. Im Dschungel lauern nicht nur Gefahren. Im Gegenteil: Wer sich auskennt, kann viel entdecken und erleben.

Warum gibt es dieses Arbeitspaket?Schon Klein- und Vorschulkinder kommen mit zahlreichen Medien in Berührung; sie gehören zu ihrer alltäglichen Umgebung. Um diese Erfahrungen zu verarbeiten, brau-chen sie Unterstützung. Deshalb sind Medien schon in der Kindertagesstätte ein Thema.

Dieses Arbeitspaket soll Ihnen Anregungen geben, wie Sie die Kinder bei ihren Medienerfahrungen begleiten und ihnen helfen können, sich bei der Nutzung von Radio, Fern-sehen sowie Computer und Internet zurechtzufinden.

Der wdr vermittelt Medienkompetenz

Der wdr nimmt seinen Bildungsauftrag ernst. Dazu gehört auch, Medienkompetenz zu vermitteln. Uns ist es wichtig, bei Kindern und Jugendlichen einen bewussten Umgang mit Medien zu fördern.

Kein anderer Sender produziert ein so reichhaltiges Programm für Kinder wie der wdr. Das gilt für Radio und Fernsehen, aber auch für das Internet. Die Bärenbude und Die Sendung mit dem Elefanten sind auf den Entwicklungs-stand und die Bedürfnisse von Vorschulkindern zuge-schnitten und deshalb besonders für die Medienerziehung in der Kindertagesstätte geeignet. Die beiden Formate greifen Themen auf, die an die Erfahrungswelt der Kinder anknüpfen, und bieten somit Möglichkeiten, mit den Kin-dern ins Gespräch zu kommen.

Wie passt das Arbeitspaket in den Kita-Alltag?Für Kinder ist es wichtig, ihre Medienerfahrungen aktiv zu verarbeiten, beispielsweise durch Reden, Spielen oder Malen. Medienarbeit in der Kita funktioniert sowohl mit als auch ohne technische Ausstattung. Wenn die Kinder selbst ausprobieren, wie Radio und Fernsehen gemacht werden, lernen sie am besten, das Medium zu durchschauen.

Die Vorschläge im Arbeitsheft sorgen dafür, dass Bewegen, Spielen, Reden und Gestalten nicht zu kurz kommen. Damit fügen sie sich in den Kita-Alltag ein und unterstützen bei Bildungs- und Erziehungsaufgaben.

Die Grundsätze zur Bildungsförderung NRW verstehen Bildung als den »Prozess der Aneignung von Welt und der Persönlichkeitsentfaltung«. Medien sind einer von zehn Bildungsbereichen, die in den Grundsätzen genannt wer-den. Empfohlen wird, Medienerlebnisse zu verarbeiten und mit Medien kreativ umzugehen. Dieses Arbeitspaket regt zu beidem an.

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Zeichenerklärung

Exkurs

Hinweise zur Nutzung der CD bzw. DVD

Tipps für weitere Spiel- und Arbeitsanregungen

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kapitel 1 Radio für Kinder – Bärenbude und Bärenbude Klassenzauber . . 5 Radio – ein Medium setzt Akzente Weniger Reize, mehr eigene Fantasie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 Wer lesen will, muss hören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Schlüsselkompetenz Hören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Kino im Kopf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Bärenbude – Kinderradio täglich neu . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Erst hören, dann träumen! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Radio, Internet und Digitalradio – hier kann man die Bärenbude hören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Klassenzauber – die Bärenbude kommt zu den Kindern . . . . . . . . 10 Das Projekt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Die Bärenstunde . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Die Mischung macht’s . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Klassenzauber – Informationen und Ablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Spiele und Anregungen rund ums Radio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 Hören und Zuhören – Förderung von Schlüsselkompetenzen . . 13 Erzählen und Reimen – spielerische Anregungen zur Sprachförderung . . . . . . . . . . . . . . 17 Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 kapitel 2 Fernsehen für Kinder – Die Sendung mit dem Elefanten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Fernsehen – Leitmedium für Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27 Kinder sehen anders als Erwachsene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Kinder lernen erst, dass Fernsehen gemacht ist . . . . . . . . . . . . 29 Fernsehen und Medienkompetenz Medienkompetenz – was ist das? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Fernsehkompetenz im Kindergartenalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Medienkunde, Mediennutzung, Medienkritik, Mediengestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31 Einbeziehung der Eltern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 Anregungen für einen medienpädagogischen Elternabend . . . 33 Tipps für Eltern zum richtigen Umgang mit dem Fernsehen zu Hause . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Spiele und Anregungen rund ums Fernsehen . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Fernsehen zum Thema machen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 Mit den Fernsehvorlieben spielen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37 Sehen und hören . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38 Medien kreativ einsetzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40 Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 kapitel 3 Computer und Internet im Kindergarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 Computer in der Kita . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46 Computerregeln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Inhalte der beiliegenden CD/DVD . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52

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Zu den allerersten Medienerfahrungen kleiner Kinder ge-hört, Geschichten zuzuhören, die ihre Eltern ihnen erzäh-len. Später kommen Kassetten und CDs mit Hörspielen hinzu. Solche Hörmedien entsprechen am ehesten dem Aufnahmevermögen kleiner Kinder, denn hierbei müssen sie sich nur auf einen Sinn – das Hören – konzentrieren.

Diesem Bedürfnis wird auch das wdr-Radio mit Sendungen wie der Bärenbude gerecht. Liebevoll produziert und ab-wechslungsreich, aber nicht hektisch, fördert die Bärenbude den Hörsinn, regt die Fantasie an und unterstützt Kinder bei ihren Kommunikationsprozessen.

Radio für Kinder – Bärenbude und Bärenbude Klassenzauber1

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Weniger Reize, mehr eigene Fantasie

Kinder, die gut hören und zuhören können, können auch gut kommunizieren. Doch immer mehr Kindern mangelt es an diesen Fähigkeiten. Schuld daran sind nicht zuletzt zu viele optische und akustische Reize, die sie verwirren und verstören. Das erzeugt schon bei kleinen Kindern Stress, der früher nur bei Erwachsenen bekannt war. Das Radio widersetzt sich diesem Trend. Es gibt den Kindern Gelegenheit, in Geschichten einzutauchen. Ange-regt durch Stimmen und Geräusche erzeugen Kinder Bilder in ihrem Kopf, entwickeln eine eigene Vorstellungskraft und verarbeiten persönliche Eindrücke und Erfahrungen. Deshalb ist gutes Kinderradio wie die Bärenbude so wich-tig. Mit ihren kleinen Geschichten, den »Klingenden Bilder-

Radio – ein Medium setzt Akzente

büchern« und Liedern gibt die Sendung Kindern jeden Tag für eine halbe Stunde – und darüber hinaus – die Gelegen-heit zum Zuhören und Träumen. Hier können Kinder eine Auszeit nehmen von ihrem Alltag, in dem sie immer mehr durch die Vielzahl der Eindrücke, die auf sie einströmen, über fordert werden. Insofern ist Radio auch ein adäquates Medium für die Kindertagesstätte. Zugleich werden der Hörsinn und die Wahrnehmung geschult – eine Schlüssel-qualifikation im Lernprozess des Lesens und Schreibens.

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Wer lesen will, muss hören

Kinder lieben es, Geschichten zu lauschen. Sie lassen sich von ihren Eltern und von Hörspielen in fremde Welten ent-führen. Kinder – und übrigens nicht nur diese – stellen schnell fest, dass es Spaß macht zuzuhören, die Welt um sich herum zu vergessen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen. Gutes Zuhören ist auch eine wichtige Voraus-setzung für das Lesen und Schreiben. Die Leseforschung hat herausgefunden, dass Lese- und Schreibschwächen oft damit beginnen, dass Kinder einzelne Laute der gespro-chenen Sprache nicht gut auseinanderhalten können. Zu-hören und nacherzählen, im Spiel und beim Malen verar-beiten – so kann innerhalb der Familie, aber auch in Kinder-tagesstätten der Grundstein dafür gelegt werden, dass Kinder künftig gut und gerne lesen und schreiben.

Schlüsselkompetenz Hören

Nicht nur hören, sondern zuhören zu können, ist eine ent-scheidende Grundlage von sozialer Kompetenz und Medi-enkompetenz. Schnell den Sinn erfassen, konzentriert hören und verstehen – das ist für alle Bereiche des Lebens wichtig. Doch vielen Kindern fällt es zunehmend schwer, sich zu konzentrieren und richtig zuzuhören. Mit der Bären-bude können diese Schlüsselqualifikationen kindgerecht geübt und vertieft werden.

Kino im Kopf

Das Radio und andere Hörmedien fördern die Kreativität der Zuhörerinnen und Zuhörer, denn durch Stimmen, Ge-räusche und Musik, die akustisch wahrgenommen werden, entstehen Bilder und ganze Filme im Kopf. Verkehrslärm im Hintergrund zum Beispiel versetzt einen an eine große Kreuzung, Vogelgezwitscher hingegen in die freie Natur. Mehr, weniger oder gar kein Hall lässt Räume entstehen: Kirchen, große Säle oder enge Zimmer. Das Radio lässt dem Publikum viele Freiheiten. Jede Hörerin und jeder Hörer malt sich andere Personen und eigene Räume aus. Hierin liegt die Faszination von Hörmedien – und das gilt gleichermaßen für Erwachsene und Kinder.

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Informationen über das Hören Die Internetseite bietet Ihnen u. a. eine Ideen- und Mate-rialsammlung zur Behandlung des Themas »Hören mit Kindern« im Kindergartenalter. www.schule-des-hoerens.de

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Erst hören, dann träumen!

Jeden Abend lädt der wdr seine jüngsten Hörerinnen und Hörer in die Bärenbude ein. Alle Sendungen widmen sich einem eigenen Thema, wie den Wolken oder dem Essen, Katzen oder Zauberern – mit wunderbaren Kinderliedern und schönen Gedichten, mit »Klingenden Bilder büchern« oder dem weit gereisten Fernohr. Die vielen Bären, die in der Bärenbude leben, melden sich immer wieder zu Wort – da gibt es unter anderem den prahlerischen Angebär, den nachdenklichen A-Bären, den staunenden O-Bären, den witzelnden Quatschbären oder den einfallsreichen Bären-aufbinder. Viel Raum nimmt die Fortsetzungs geschichte um den Ohrenbären ein, gelesen von heraus ragenden Sprecherinnen und Sprechern.

Mehrmals in der Woche melden sich die beiden Kuschel bären Johannes und Stachel zu Wort. Sie machen sich Gedanken über die großen und kleinen Merkwürdig-keiten des Lebens. Wie freut sich ein Schneekönig? Warum sagt man, dass Menschen essen und Tiere fressen? Kommt die Milch aus dem Kühlschrank oder von der Kuh?

Mit diesen Fragen knüpft die Bärenbude an die Erfah-rungswelt der Kinder an. Die Bären grübeln über Phäno-mene, die auch Kinder in Staunen versetzen. Sie bieten fantasievolle Zugänge zu Naturphänomenen wie Jahres-zeiten, aber auch zu Festen oder zwischenmenschlichen Konflikten. Die kleinen Hörspielreihen, Geschichten und Lieder bilden eine abwechslungsreiche Mischung zum Hören, Staunen, Schmunzeln und Träumen.

Kinder brauchen Radio. Das hochwertige Radioan-gebot des wdr ermuntert Kinder, sich für das Leben in all seinen Facetten zu interessieren und damit umgehen zu lernen.

Bärenbude – Kinderradio täglich neu

Informationen über das Programm der Bärenbude Eine Vorschau auf die Bärenbude-Sendungen der kom-menden Woche mit allen Liedern, Themen, Gedichten und »Klingenden Bilderbüchern« gibt es unter www.baerenbude.de (auf die Tür klicken)

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Radio, Internet und Digitalradio – hier kann man die Bärenbude hören

Die Bärenbude läuft auf wdr 5 und im KiRaKa jeden Tag von 19.30 bis 20.00 Uhr. Ist 19.30 Uhr zu spät? Im KiRaKa wird die Bärenbude vom Vortag ab 18 Uhr wiederholt.

KiRaKa – der Kinderradiokanal

Das gibt es nur im KiRaKa – ein Radioprogramm, das Kin-dern nicht nur hohe Qualität, sondern auch zu jeder Tages-zeit adäquate Sendungen bietet: Hörspiele, Reportagen, Kindernachrichten und viel Musik. Als einzige öffentliche Rundfunkanstalt in Deutschland unterhält der Westdeut-sche Rundfunk eine solche Kinderwelle. KiRaKa sendet von 6 bis 22 Uhr, also 16 Stunden am Tag. Zu empfangen ist der KiRaKa im Digitalradio unter DAB+, DVB-C, DVB-S und im Internet unter www.kiraka.de.

Der Vormittag gehört den jüngsten Hörerinnen und Hörern: Auf dem KiRaKa-Spielplatz von 8 bis 12 Uhr gibt es Collagen, Geschichten und viele Kinderlieder.

KiRaKa, der Kinderradiokanal Nähere Informationen, wie man den KiRaKa empfangen kann, gibt es unter www.kiraka.de

Empfangsgebiete UKW MHz

Aachen/Euregio 101,9Eifel 89,6 Monschau 87,7Kölner Bucht 88,0 Köln 88,0 nördl. Erftkreis 101,9Bergisch. Land 88,8/90,3 Rh.-Berg. Kreis 88,0Rhein/Ruhr 88,8 Kleve 99,7Dortmund 88,8Münsterland 92,0 Ibbenbüren 88,5Sauerland 98,6 Arnsberg 88,5 Hallenberg 88,3 Märk. Kreis und Kreis Olpe 90,3 Schmallenberg 90,0Siegerland/ Wittgensteiner Land 95,8 Siegen 97,6Ostwestfalen 90,6 Bad Oeynhausen 87,7 Höxter 93,9 Lübbecke 88,6 Warburg 88,4

Kabel:Frequenzinformation bitte beim örtlichen Kabelbetreiber erfragen

Satellit digital:DVB-S RadioASTRA 1H (19,2° Ost), Transponder 93Frequenz 12.266 MHzPolarisation horizontalFehlerschutz FEC 3/4Symbolrate 27,500

Internet-Livestream: www.wdr5.de

Informationen zu den Radio-frequenzen sind in der Frequenz-datenbank des wdr unter www.unternehmen.wdr.de zu finden. Weitere Auskünfte er- halten Sie von der Technischen Information des wdr unter 0221 56789 090.

E-Mail: wdr5@ wdr.de

wdr 5-Hotline:0221 56789 555

wdr 5, 50600 Köln

Empfang wdr 5

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Das Projekt

Bärenbude Klassenzauber ist ein Projekt für Radio-anfängerinnen und -anfänger: Vorschulkinder sowie Erst-klässlerinnen und Erstklässler beschäftigen sich auf alters gemäße Art mit Radio und Zuhören, Geschichten und Klängen.

Kern des Projekts ist eine regelmäßige Bärenstunde in der Kindertagesstätte, in der sich die Kinder mit der Bären-bude beschäftigen. Sie besteht aus sich täglich wieder-holenden Ritualen und wechselnden neuen Elementen. Um die verschiedenen Sinne anzusprechen, gehören neben dem Hören, Malen und Schreiben auch gemeinsame Lieder und Bewegungsspiele zum Programm.

Der Einrichtung stehen im Projekt zur Verfügung:– eine CD mit Liedern aus der Klassenzauber-Veran-

stal tung und Elementen aus der Sendung Bärenbude – ein Spielheft für jedes Kind– eine Projektmappe für die Erzieherinnen und Erzieher

Die Vorschläge im pädagogischen Begleitmaterial funktio-nieren wie ein Baukasten: Zu verschiedenen Themenkom-plexen sind Ideen für die Bärenstunden zusammengestellt, aus denen für die Gruppe passende Vorschläge ausgewählt werden können.

Die Themenkomplexe sind:– Radio und Zuhören– Malen und Basteln– Erzählen, Reimen und Schreiben– Singen und Bewegungsspiele

Die Bärenstunde

Die tägliche Bärenstunde bildet den Kern des Projekts. Einmal am Tag steht die Bärenbude im Mittelpunkt mit wechselnden Themen und Schwerpunkten. Als Material für abwechslungsreiche Stunden stehen die tägliche Sendung und die Vorschläge in diesem Arbeitspaket zur Verfügung. Die Bärenstunde sollte ein bis zwei Schulstunden dauern. Im Kindergarten empfehlen wir maximal eine Stunde.

Für das Projekt kann man im Gruppenraum eine eigene Bärenbude einrichten. Darin steht natürlich das Abspiel-gerät für die aufgenommenen Folgen der Bärenbude und die KLASSENZAUBER-CD. Auch für echte Kuscheltiere und von den Kindern gemalte oder gebastelte Bären ist dort Platz. Besonders toll sind Matten und Kissen, damit es sich die Kinder beim Zuhören gemütlich machen können.

Klassenzauber – die Bären­bude kommt zu den Kindern

Johannes und Stachel als Podcast Mehrmals wöchentlich heißt es in der Bärenbude auf wdr 5: »Hallo, hier meldet sich die bärenstarke Bären-bande, hier melden sich die Kuschelbären Johannes und Stachel.« Die Episoden können Sie als Podcast abonnie-ren. Podcast ist Radio zum Mitnehmen. Sie können die Beiträge ähnlich wie Musikstücke aus dem Internet kos-tenlos herunterladen. Der Weg ist ganz einfach: Gehen Sie auf die Internetseite www.kiraka.de und klicken Sie dort rechts unten »Podcast« an. Alles Weitere wird dort erklärt. www.kiraka.de

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Die Elemente der Bärenbude liefern viele Ansatzpunkte für die Bärenstunde. Einige Beispiele:

Gefühle verarbeiten und sich eine Meinung bilden

Die Kuschelbären Johannes und Stachel, die im Kinderzim-mer von Steffi und Jakob zu Hause sind, schnappen vieles von den beiden Kindern und ihren Eltern auf. Die Geschich-ten sind also ganz nah an der kindlichen Lebenswelt. Des-halb eignen sie sich besonders gut, um eigene Erfah-rungen, Erlebnisse und Gefühle zu verarbeiten. Auch der A-Bär liefert Ansatzpunkte für die Auseinandersetzung mit Themen, die Kinder beschäftigen. Der Bärentraum lädt da-zu ein, sich in andere Menschen, Tiere und Situationen ein-zufühlen.

Mit Sprache spielen

Die Gedichte und Reime in der Sendung fördern die Freude am schönen Klang. Im Spielheft gibt es ein Gedicht, bei dem die Reimwörter in Bildern dargestellt sind; wir haben es auf S. 23 abgedruckt.

Die lustigen Comedyminiaturen können die Kinder weiterspinnen, wie zum Beispiel die Schnecke, die ganz dringend ein Haus sucht. Die Kinder können sich Figuren ausdenken, die auch unbedingt ein Haus brauchen. Diese Episode ist die Grundlage für die Sprachförderungsübung, die auf S. 24 zu finden ist: Die Kinder müssen im Bild zu-sammengesetzte Wörter mit »Haus« finden.

Zuhören, Kino im Kopf entstehen lassen

»Klingende Bilderbücher« lassen sich gut in die Bärenstun-de einbauen, weil sie kurz und in sich abgeschlossen sind. Man kann sie gemeinsam anhören, besprechen oder nach-spielen. Wie stellen die Kinder sich die Helden der Ge-schichte vor? Die »Klingenden Bilderbücher« basieren auf realen Bilderbüchern. Auch das bietet einen guten Aufhän-ger für die Gruppenstunde. Nachdem Sie gemeinsam der Hörspielfassung gelauscht haben, sehen Sie sich das Bil-derbuch an. Im Internet unter www.baerenbude.de finden Sie die entsprechenden Angaben. Sie können aber auch selbst ein Bilderbuch mit den Kindern vertonen.

Das Fernohr eignet sich sehr gut, um das Zuhören zu schulen. Die Kinder können erst raten, wer, wo, was da klingt. Dann erfahren sie, was das Fernohr erlauscht hat. Zwei Fernohr-Episoden sind auf der CD.

Auch das Ohrenkino lässt Bilder im Kopf entstehen – eine Episode mit dem Titel »Im Galopp durch Feld und Wald« gibt es ebenfalls auf der CD.

Die Mischung macht’s

Bewährt hat sich ein Mix aus Ritualen und abwechselnden, neuen Elementen.

Um die verschiedenen Sinne anzusprechen, sollten ne-ben dem Hören, Malen und Schreiben auch gemeinsame Lieder und Bewegungsspiele zum Programm gehören.

Das Startzeichen für die Bärenstunde ist die Erken-nungsmelodie der Bärenbude auf der CD (Track 1). Es ist das Signal für die Kinder, sich zu sammeln und auf die Bä-renstunde einzustimmen. Vielleicht hat die Gruppe schon einen eigenen Bärengruß entwickelt und sich einen Namen gegeben, zum Beispiel »die bärenstarke Bärenbande der Kita YZ«. Sie können auch ein bekanntes Kinderlied zum Bärenstunden-Lied umdichten. Auf der CD gibt es weitere Lieder aus dem Klassenzauber.

Ein wiederkehrendes Element in der Bärenstunde ist das Gespräch über die Bärenbude vom Vortag. Wer hat die Sendung gehört? Woran können die Kinder sich erinnern? Verschiedene Bestandteile der Bärenbude ziehen sich durch die ganze Woche. Die Kinder sollten die Bärenbude deshalb möglichst täglich hören. Informieren Sie auch die Eltern vorher darüber.

Auch Bären kommen in jeder Bärenstunde vor; die Bä-renbude wimmelt nur so von ihnen. Johannes und Stachel sollten natürlich öfter Thema sein. Aber auch die vielen Fantasiebären oder richtige Bären liefern reichlich Ge-sprächsstoff.

Wechselnde Elemente in der Bärenstunde können sich mal der Sprachförderung, mal dem Hörsinn und dem Radio widmen. Einige Ideen sind auf den folgenden Seiten zu-sammengestellt. Sie reichen von kleinen Spielen für die Ohren bis zu einer Geräuschwerkstatt, an deren Ende eine kleine, selbst produzierte Geräuschgeschichte steht.

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Klassenzauber – Informationen und Ablauf

Mehr als 30-mal im Jahr packen die Bewohnerinnen und Bewohner der Bärenbude ihre Koffer und Kisten und brin-gen ihr zauberhaftes Programm auf die Bühne. Einmal in der Woche während der Schulzeit treten sie in einer Grund-schule in NRW auf. Die Grundschulen laden die Vorschul-kinder der umliegenden Kindertageseinrichtungen ein.

Wenn Sie daran interessiert sind, dass wir in die Grund-schule kommen, mit der Sie zusammenarbeiten, sprechen Sie die Schule an und bewerben Sie sich gemeinsam!

Ablauf des Projekts Klassenzauber

Die Aufführung in der Schule ist der Höhepunkt und wichtigste Teil des Klassenzaubers. Sie dauert ungefähr eine Schulstunde. Lieder, kleine Geschichten und Sketche ergeben ein abwechslungsreiches Programm zum Zuhören und Mitmachen. Weder Vorschul- noch Schulkinder wer-den in ihrer Auffassungsgabe und in ihrem Konzentrations-vermögen überfordert.

Erwin Grosche führt als Moderator durch das Pro-gramm, erzählt Geschichten und singt Lieder, die er mit dem Akkordeon oder der Gitarre begleitet. Die Kinder kön-nen sich daran oft mit Händen und Füßen beteiligen und natürlich mitsingen; das weckt ihre Fantasie und den Spaß am Fabulieren.

Die beiden Kuschelbären Johannes und Stachel treten in ihrem Puppentheater, der Bärenbude, auf. In ihren Sket-chen erleben die beiden kleine Abenteuer und lösen Auf-gaben. Dabei brauchen sie auch die Hilfe der Kinder.

Die Veranstaltung ist eingebettet in ein medienpädago-gisches Projekt, bei dem die Kinder mit Hör- und Geräu-schespielen fürs Zuhören sensibilisiert und zum Nacher-zählen und Weiterdichten von Bärenbude-Radiogeschich-ten ermutigt werden.

Für Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher stehen eine Projektmappe mit Ideen für den Unterricht und eine CD mit Liedern aus der Veranstaltung zur Verfügung. Die Kinder erhalten ein Spielheft und auch für die Eltern gibt es eine Broschüre.

Organisatorisches Die Vorführungen beginnen in der Regel um 11 Uhr. Eine Schulstunde lang gibt es »Honig für die Ohren« von Erstklässlern und Vorschulkindern aus benach-barten Kindergärten.

Informationen und Kontakt: Bewerben Sie sich zusammen mit einer Grundschule für den Bärenbude Klassenzauber.

Schreiben Sie an:Westdeutscher Rundfunk KölnBärenbude Klassenzauber50600 Köln

Die Infos und das Anmeldeformular können Sie auf der Internetseite der Bärenbude herunterladen:

www.baerenbude.de

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CD

Die Klassenzauber-CDDie CD enthält Lieder und Sketche aus der Bärenbude. Vier Songs aus dem Klassenzau-ber laden zum Mitsingen ein; das Lied von den Kuschelbären liegt auch als Instrumental-version vor. Zwei Episoden der Kuschelbären sind typisch für ihre Rolle in der Bärenbude. In Novembär rätseln die beiden, warum der Okto-, Novem- und Dezembär unsichtbar sind; das ist eine schöne Einladung zum Weiter-spinnen. Das Fernohr entführt auf einen Bauernhof in der Toskana und nach Ägypten. Beim Ohrenkino erzählt die Musik die Ge-schichte. Zwei kurze klassische Stücke können als Vorlage dienen, sich eine eigene Geschichte auszudenken.

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Hören und Zuhören – Förderung von Schlüsselkompetenzen

Die folgenden Spiele und Übungen zielen darauf ab, den Kindern bewusst zu machen, was die Ohren alles leisten, und das Hin- und Zuhören zu schulen.

Die Kinder erfahren, dass– man sich durch das Hören im Raum orientieren kann – Zuhören Konzentration erfordert– man durch Geräusche Bilder im Kopf erzeugen kann (Prasseln lässt an Regenwetter denken usw.)

Das Radio macht sich die Fähigkeiten des Hörsinns zunutze und erzeugt durch Geräusche und Musik Bilder und Stimmungen.

Spiele und Anregungen rund ums Radio

Zuhörspiele Stille Post

Stille Post kennt jedes Kind. Das Spiel veranschaulicht, wie schwer es ist, gut zuzuhören. Bilden Sie kleine Grup-pen von vier oder fünf Kindern. In jeder Gruppe wird der-selbe Satz von Ohr zu Ohr weitergegeben. Was kommt am Ende heraus? Je nach Alter der Kinder können die Gruppen größer und kann der Satz länger werden.

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Wer findet das Radio?Eine Hörvariante des Versteckspiels. Verstecken Sie im Raum ein Radio, das leise läuft. Die Kinder müssen das Radio nur mit den Ohren (d. h. ohne Hände) finden. Sie können das Spiel auch mit mehreren Radios spielen.

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Geräusche auf WanderschaftAlle sitzen im Kreis, ein Kind sitzt in der Mitte. Nun rei-chen die Kinder »heimlich« hinter ihren Rücken einen »geräuschvollen« Gegenstand im Kreis herum, zum Bei-spiel einen Beutel mit trockenen Erbsen, eine knisternde Tüte, einen tickenden Wecker. Das Kind in der Mitte ver-sucht zu erraten, wo der Gegenstand sich gerade befin-det. Gelingt ihm das, wird getauscht und ein anderes Kind darf in die Mitte. (© Blickwechsel e. V.)

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. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ich höre was, was du nicht hörst,

und das macht so ...Ein Kind imitiert ein Tier und die anderen müssen raten, was es ist.

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Das TierlauschspielJedes Kind bekommt die Aufgabe, einen Tierlaut nachzu-machen, ohne dass die anderen Kinder mitbekommen, wer welches Tier imitiert. Jedes Tier wird mehrmals verge-ben. Alle Kinder gehen durch den Raum und machen ihr Tier nach. Die verschiedenen Tiergruppen müssen sich im Stimmenlärm durch Rufen der Tierlaute finden.

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AufgepasstMit verbundenen Augen bewacht ein Kind einen »Schatz«. Eine »Räuberbande« schleicht sich leise heran und ver-sucht, den Schatz zu stehlen. Wenn der oder die Wach-habende die Richtung anzeigen kann, aus der sich das »Diebesgesindel« nähert, startet ein neuer Versuch. Gelingt der Raub, werden die Rollen getauscht. (© Blickwechsel e. V.)

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BallspielIm Raum liegen verschiedene Bälle: Tischtennisball, Medizinball, Gymnastikball, Tennisball, Holzkugel. Die Kinder schließen die Augen. Sie lassen einen der Bälle fallen. Welcher war es?

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HörmemoryDie Kinder müssen aufgenommene Geräusche erraten. Dafür gibt es Karten mit Bildern von den Geräuschquel-len, zum Beispiel von einem Wecker, einem tropfenden Wasserhahn, Autos, einem Handy, einem Vogel, einem Hund, einer Fahrradklingel oder Regen. Nehmen Sie auf eine Kassette die entsprechenden Geräusche auf und spielen Sie diese ab. Die Kinder sollen dann aus den aus-gelegten Karten die dem Geräusch entsprechende he-raussuchen (eine Vorlage mit Karten für einige einfach aufzunehmende Geräusche finden Sie auf den Seiten 20 und 21).

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GeräuschememorySie brauchen so viele Streichholzschachteln oder leere Dosen mit Verschluss (zum Beispiel Cremedöschen), wie Sie Kinder in der Gruppe haben.

Füllen Sie immer zwei Streichholzschachteln oder Dosen mit dem gleichen Inhalt. Sie können Steinchen, Büroklammern, Nägel, Münzen, Erbsen, Reis oder Linsen nehmen. Achten Sie darauf, dass Sie in beide Schachteln gleich viel füllen. Machen Sie vorher den Test: Sind Unter-schiede zu hören?

Die Kinder können die Streichholzschachteln oder die Dosen auch selbst befüllen. Sie müssen aber genau darauf achten, dass in die Schachteln jeweils dieselbe Anzahl von Nägeln, Steinchen oder Erbsen kommt, damit sie auch gleich klingen.

Geben Sie jedem Kind eine Streichholzschachtel. Nun darf geschüttelt werden. Die Kinder müssen ihr Gegenstück erhören. Sie gehen von einem Kind zum anderen, schütteln und lauschen. Wenn alle glauben, ihre Partnerin oder ihren Partner gefunden zu haben, dürfen sie die Streichholzschachteln aufmachen. Richtig gehört?

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»Womit kann man Radio hören?« Mit welchen Apparaten kann man Radio hören? Auf Seite 22 ist ein Haus abgedruckt. In welchem Zimmer gibt es Geräte, mit denen man Radio hören kann? Welche Medien erkennen die Kinder? Anhand des Bildes lässt sich besprechen, welche Medien es gibt und in welchen heute auch ein Radio steckt. Die Kinder erzählen zudem, welche Geräte sie von zu Hause kennen und auch schon selbst benutzen.

Spiele rund um das Radio

Zu Beginn der Beschäftigung mit dem Radio gilt es, den Kindern das Radio als eigenständiges Medium bewusst zu machen. Dazu gehört auch eine gewisse technische Kompetenz, der Umgang mit dem Radiogerät.

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Was ist was am Radio? Dazu sollte mindestens ein Radioapparat im Gruppen-raum stehen. Was ist was am Radio? Die Kinder zeigen auf die Antenne, den Lautsprecher, den Sendersuchknopf und den Lautstärkeregler. Doch nicht jedes Gerät hat alle Elemente – Antennen sind heutzutage selten geworden. Die Kinder können das Radio an- und ausstellen und den Sendersuchlauf betätigen. Sie lernen, dass es verschie-dene Sender gibt. Wer die Bärenbude hören will, muss wdr 5 einstellen (Frequenzen siehe Seite 9).

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Radio im InternetViele Radiosender kann man heute (fast) nur über das Internet hören. Zum Beispiel ist der KiRaKa über Internet und Digitalradio zu empfangen. Gehen Sie deshalb mit den Kindern auch an den Computer und probieren Sie zu-sammen aus, wie man den KiRaKa dort hört. Vormittags von 8 bis 12 Uhr laufen im KiRaKa-Spielplatz Bärenbuden-Geschichten und »-Lieder«.

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Ein eigenes OhrenkinoAuch im Ohrenkino werden Geschichten lebendig – dies-mal mithilfe von Musik. So kann man einfach zwei Minu-ten lang die Augen schließen und eintauchen. Ein kurzes, meist klassisches Musikstück liegt dem Ohrenkino zu-grunde. Dazu passend wird eine kleine Geschichte er-zählt. Und bitte – Film ab! Die Übung führt die Kinder auf lustvolle Art und Weise an klassische Musik heran und schult ihre musikalische Wahrnehmungs- und Erlebnis-fähigkeit. Ein Beispiel finden Sie auf der CD, Track 12.

Zu einem weiteren Stück auf der CD können die Kinder ihre eigene Geschichte erfinden (Track 13). Sie sollen ihrer Fantasie freien Lauf lassen. Regen Sie die Kinder an, ihre Ideen zu malen. Spielen Sie das Musikstück vor, wenn gewünscht auch ein zweites und drittes Mal. Lassen Sie die Kinder malen. Wenn alle fertig sind, erzählt jeder seine Geschichte anhand seiner Bilder.

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Wie wird Radio gemacht?Wie Radio gemacht wird, lernen die Kinder am besten, indem sie es selbst ausprobieren. Machen Sie ein paar Probeaufnahmen mit den Kindern. Sie werden entde-cken, dass in den Aufnahmen Stimmen und Geräusche meist ein wenig anders klingen, als man sie in der Wirk-lichkeit hört.

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Auf GeräuschejagdFür dieses Spiel reicht ein einfacher Kassettenrekorder mit Mikrofon. Gehen Sie mit den Kindern auf die Suche: Wie klingt die WC-Spülung, wie laufendes Wasser im Waschbecken, wo quietscht eine Tür? Welche Geräusche kommen aus der Turnhalle? Zeichnen Sie die Geräusche auf und hören Sie sich diese anschließend gemeinsam mit den Kindern an. Können die Kinder erkennen, um welche Geräusche es sich handelt? Alternativ können Sie mit der Gruppe auch draußen auf Geräuschejagd gehen: Tierstimmen aus der Nachbarschaft oder aus dem Zoo, Geräusche im Wald oder im Park.

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Ein eigenes FernohrIn der Bärenbude entführt das Fernohr in fremde Welten. Produzieren Sie doch mal ein eigenes Fernohr! Das Muster ist ganz einfach. Nehmen Sie Geräusche auf der Straße oder im Zoo auf. Wie klingen die Glocken der Kir-che und was kann man im Park oder auf dem Spielplatz hören? Zwei Beispiele aus der Bärenbude finden Sie auf der CD, Tracks 10 und 11.

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Geräuschewerkstatt

Die Geräuschewerkstatt führt in die Welt der Klänge und Geräusche ein und schult den Hörsinn der Kinder. Die Kin-der lernen gleichzeitig, wie in Hörspielen »Kino im Kopf« erzeugt wird. Geräusche, Musik und Toneffekte sind nicht nur im Radio wichtig. Auch im Fernsehen spielen sie eine entscheidende Rolle, um Stimmungen und Emotionen zu erzeugen (siehe Seite 39).

Alles was Sie für die Geräuschewerkstatt brauchen, sind Alltagsgegenstände, mit denen man Geräusche her-stellen kann, und einen Rekorder mit Mikrofon.

Zu Beginn können die Kinder in der Geräuschewerk-statt herausfinden, welche Geräusche sie mit dem eigenen Körper machen können: Stampfen, Schnalzen, Klatschen, Trampeln, Auf-die-Brust-Klopfen, »Oh«- und »Ah«-Rufe und andere Mundgeräusche wie Schnarchen, Lippenflat-tern, Pfeifen, Husten. Anschließend können sie diese Ge-räusche gemeinsam im Rhythmus produzieren. Vieles da-von eig net sich später zur Illustrierung einer eigenen Hör-geschichte. Zugleich wird die Selbstwahrnehmung der Kinder geschult.

Zu Beginn eignen sich besonders Wahrnehmungs-übungen für die Arbeit mit den Alltagsgegenständen: Alle Kinder machen die Augen zu und konzentrieren sich auf das Geräusch, das die Erzieherin bzw. der Erzieher oder eines der Kinder erzeugt. Was könnte dieses Geräusch dar-stellen? Welche Situation habe ich vor meinem inneren Au-ge? Die Kinder werden unterschiedliche Assoziationen haben. Richtig oder falsch gibt es nicht, denn »Kino im Kopf« läuft bei jedem Kind anders ab.

Danach kann die Gruppe umgekehrt vorgehen: Die Kin-der überlegen sich, was sie darstellen wollen. Wie hört es sich wohl zum Beispiel an, wenn ein Fuchs durch den Wald schleicht? Die Kinder versuchen, das Geräusch nachzuah-men, und die Zuhörerinnen und Zuhörer sollen erkennen, ob der Rhythmus stimmt, ob der Klang zu hoch oder zu tief ist. Die Gruppe sollte sich die Zeit nehmen, um selbst mit den Utensilien zu experimentieren und darüber zu spre-chen, was sich wirklich wie ein knisterndes Lagerfeuer anhört oder wie Regen, der auf Blätter fällt.

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Mögliche Alltagsgegenstände für die Geräuschewerkstatt Zähneputzen: Schmirgelpapier und Zahnbürste

knisterndes Feuer: Espressotüte oder feines Seidenpapier unregelmäßig zwischen den Fingern beider Hände bewegen

Eichhörnchen läuft einen Baum hinunter: mit Fingernagel über Pappe kratzen

Donnergrollen: Luftballon mit Perlen oder Erbsen füllen, aufpusten, langsam hin- und herwedeln

schleichende Schritte durchs Laub: Plastikfolien und Tüte mit künstlichem Schnee (Bastelbedarf) zusammenknüllen

knackende Äste: Pralineninlett kopfüber ruckartig zwischen zwei Fingern zusammen- drücken und hin- und herklappern

Regen: vorsichtig auf ein Pralineninlett klopfen

Donner: Blechdosendeckel (flexibel) kräftig in der Luft schwenken

Turmuhr schlägt: Blechdosendeckel gegen eine offene Blechdose schlagen

Wind: über verschiedene, unterschiedlich hoch mit Wasser gefüllte Flaschen schräg hinwegpusten

Wind: in Papprollen mit einem Abstand zwischen Mund und Rolle pusten, dabei die Rolle zwischen den Fingern hin- und herbewegen

Bäume rascheln/Regen/Feuer: das Plastik einer Mülltüte/dünnen Plastiktüte aneinanderreiben

Pferdegetrappel: zwei Hälften von Kokosschalen gegeneinanderschlagen

Meeresrauschen: mit einer Schuhbürste in kreisenden Bewegungen über einen Pappkkarton streichen

Regen prasselt: Tüte Reis und Pappkarton – Reis gleichmäßig in den Karton rieseln lassen

Regen: Plastikdose mit Reis vorsichtig auf den Kopf stellen und wieder in die Ausgangsposition bringen

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Die Auswahl an Geräuscheutensilien lässt sich für die Arbeit im Kindergarten beliebig erweitern. Sie können die Kinder bitten, Alltagsgegenstände für einen Geräusche-koffer mitzubringen. Mit den Gegenständen können Sie auch »Müllmusik« machen: Jedes Kind erhält einen der Ge-genstände und alle versuchen, damit in einem von der Er-zieherin oder dem Erzieher vorgegebenen Rhythmus Musik zu machen. Solche Übungen machen nicht nur Spaß, son-dern trainieren das Aufeinanderhören der Kinder und stär-ken das Gruppengefühl. All diese Übungen eignen sich auch gut für Gruppen mit Kindern, deren sprachliche Ent-wicklung verzögert oder deren verbale Ausdrucks fähigkeit aufgrund ihrer Herkunft eingeschränkt ist.

Für einen einfachen Einstieg in selbst gemachte Hörgeschichten bieten sich Märchen wie »Hänsel und Gre-tel« oder einfache Geistergeschichten an: Um Mitternacht kommen die Gespenster aus ihren Truhen im Schloss, spu-ken im Wald und erschrecken einsame Spaziergänger. Je nach Alter und Zusammensetzung der Gruppe erzählt die Erzieherin, der Erzieher oder eines der Kinder die Geschich-te und die zuhörenden Kinder machen dazu die passenden Geräusche, auch mit Körpereinsatz.

Fortgeschrittene Gruppen mit Vorschulkindern können gemeinsam eine Geräuschuntermalung bzw. »Hörspielfas-sung« des Bilderbuchs »Zarah – Du hast doch keine Angst, oder?« von Zoran Drvenkar und Martin Baltscheit (Blooms-bury Verlag) erarbeiten. Das Buch gibt viele Möglichkeiten, fantasievoll Geräusche einzusetzen und damit die An-wesenheit verschiedener »Monster«-Gestalten akus tisch zu illustrieren.

Erzählen und Reimen – spielerische Anregungen zur Sprachförderung

Die Bärenbude eignet sich hervorragend zur Sprachför-derung. Die Sendung lässt sich mit ihren vielfältigen The-men nutzen, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. Die alltagsnahen Themen laden die Kinder dazu ein, Fragen zu stellen, zu beschreiben und zu erzählen. Die jahreszeit-lichen Themen können einfach in den Kindergartenalltag integriert werden. Die Kinder treten in den Dialog und ver-bessern dadurch ihre Sprach- und Sprechfähigkeit. Eigene Beobachtungen und Empfindungen beschreiben, Fragen stellen, Antworten geben, Ausein andersetzungen sprach-lich austragen – all dies muss gelernt werden.

In der Bärenbude wird viel mit Sprache gespielt: Die Kuschelbären denken sich Erklärungen für komische Rede-wendungen aus oder erfinden Fantasiebären wie den Erd-BÄRen oder DezemBÄRen. Quatschwörter und -sätze zu erfinden, regt die Fantasie der Kinder und die Lust am Spiel mit Sprache an.

Ein mögliches Gerüst für eine Geschichte Susi sitzt müde vor dem Fernseher. Gerade liest der Nachrichtensprecher im Fernsehen die letzte Meldung vor. »… der Wind weht schwach aus Nordost, gegen Abend ziehen Gewitter auf.« Ein krachender Donner-schlag lässt Susi aus dem Sessel hochschrecken. Blitze zucken über den tiefschwarzen Himmel und ein heulen-der Sturm pfeift ums Haus. Was ist denn das? Susi traut ihren Augen nicht. Direkt vor ihrem Fenster schwebt zi-schend und pfeifend ein UFO in der Luft. Es dreht sich im Kreis und stößt dabei immer wieder klirrend und schep-pernd gegen das Fenster. Dann heulen auf einmal schrille Alarmtöne auf und das UFO fällt krachend zu Boden. Es zischt nur noch leise vor sich hin. Eine sonderbare Melo-die aus hellen Plings und Plongs ertönt. Quietschend öff-net sich eine kleine Luke. Ein Schnauben dröhnt aus dem Innern des UFOs. Dann poltert eine Rampe zu Boden. Eine wunderliche Gestalt tappst schlurfend und heftig nie-send über die Rampe auf Susi zu. Sie sagt mit blecherner, abgehackter Stimme: »…« (Diesen Satz bitte selbst aus-denken – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!)

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Hier haben wir Vorschläge gesammelt, die sich um Sprache und Sprachförderung drehen: erzählen, nach erzählen und über Gehörtes und Gesehenes reden; erfinden, reimen und spielen mit Sprache.

Erzählen und Nacherzählen Johannes und Stachel

Die Kuschelbären Johannes und Stachel suchen oft nach Erklärungen für Alltägliches, das sie in ihrer Umgebung beobachten und nicht verstehen. Sie wohnen im Kinder-zimmer von Steffi und Jakob und setzen sich mit Dingen auseinander, die auch den Kindern begegnen.

Hören Sie sich gemeinsam mit den Kindern die Episode über den NovemBÄR auf der CD an (Track 9) und sprechen Sie mit ihnen darüber.

– Worum ging es? – Was hat Johannes und was hat Stachel falsch verstanden? – Welcher Erklärungsversuch war besonders lustig?

Ermuntern Sie die Kinder zu erzählen, was sie über die Monate mit »-ber« bzw. »-BÄR« im Namen wissen. Johannes und Stachel haben eine Ahnung, was im Oktober, November oder Dezember passiert. Und die Kinder? Welche Feste gibt es? Wie sieht die Natur im Herbst und Winter aus und was spielen sie in diesen Monaten draußen am liebsten? Was gefällt ihnen an der kalten Jahreszeit? Gemeinsam können Sie überlegen, welche anderen Monate es gibt und zu wel-cher Jahreszeit sie gehören.

Für Johannes und Stachel sind Oktobär und Novembär Verwandte. Welche anderen Verwandten haben sie noch? Gibt es auch andere Worte, die auf -ber enden? Welches Tier ist der SauBÄR , wohnt der ErdBÄR über oder unter der Erde?

Lieblingskuscheltier trifft Johannes und Stachel – Haben die Kinder ein Lieblingskuscheltier? – Was für ein Tier ist es und wie heißt es? – Was haben die drei sich wohl zu erzählen? Sie können sich zum Beispiel über ihre Freunde austau-schen. Johannes und Stachel lieben den Kühlschrank we-gen seines Schokoladenpuddings. – Wen mag das eigene Kuscheltier und warum? Johannes und Stachel sind fast immer hungrig und mögen alles mit Schokolade. Das Lieblingsessen ist ein weiteres Thema.

Johannes und Stachel erzählen manchmal von Steffi und Jakob, den Kindern, denen sie gehören. Was würde das eigene Kuscheltier wohl über die Besitzerin oder den Besitzer erzählen?

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Johannes und Stachel über den RegenwurmÜber den Regenwurm wissen Johannes und Stachel nicht so viel, entsprechend wild spekulieren sie: Woran merkt der Regenwurm eigentlich unter der Erde, dass es regnet? Hört er das vielleicht im Radio? Die Kinder können hier sicher gut mitreden und erzählen, was sie über das Tier wissen. Johannes hat noch nie einen echten Regenwurm gesehen. Und die Kinder? Hat schon mal jemand einen Regen-wurm angefasst? Vielleicht kann man sich ja im Garten der Kita auf die Suche nach einem echten Regenwurm begeben.

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Ein Gedicht in ReimwörternEin Reimspiel ist auf S. 23 abgedruckt. Dort ist das Gedicht »Herr von Günther« von Frank Wedekind bebildert: Die Kinder müssen das passende Reimwort am Ende der Zeile finden, das bildlich dargestellt ist.

Herr von GüntherLäuft im WinterGerne SchlittschuhAuf dem Eis,Denn im SommerIst’s zu heiß.

Bärenträume Die Bärenbude auf wdr 5 kommt vor dem Schlafengehen. Kein Wunder, dass es auch um Träume geht. Die Kinder den-ken sich schöne Träume für Johannes und Stachel aus. Ob da wohl ein Kühlschrank vorkommt? Diese Aufgabe eignet sich zum Malen und zum Erzählen. Können die Kinder sich an eigene Träume und Traumbilder erinnern? Das Nacherzählen lässt sich gut mit den kleinen Hör-spielen in der Bärenbude üben. Das »klingende Bilder-buch« ist eine kurze, in sich abgeschlossene Geschichte. Es läuft montags, mittwochs und freitags. Die Ohrenbär-Ge-schichte ist in Episoden von Montag bis Sonntag aufgeteilt. Jede Folge dauert zehn Minuten. Sie eignet sich also für ein Ritual von einer Woche, wobei die Folgen etwa am Samstag und Sonntag zu Hause gehört und aufgenommen werden sollten. Sie können die Folgen in der Bärenstunde anhören und danach darüber sprechen. Zunächst können sie nach-erzählen, was sie gehört haben.

– Wie stellen sich die Kinder den Helden oder die Heldin vor? – Wie geht die Geschichte wohl weiter?

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Fabulieren und spielen mit der Sprache Die Comedyminiaturen

Die kurzen, witzigen Fortsetzungsgeschichten laufen immer montags bis freitags in der Bärenbude und eignen sich sehr gut zum Erfinden. Da ist zum Beispiel der Würfel, der so gerne seine Sechs zeigt, was ihm aber nicht gelingt, oder eine Schnecke, die dringend ein Haus sucht. Auf ihrem Weg trifft sie viele Gestalten mit demselben Anliegen: eine Hausnummer, einen Hausschlüssel, ... Jeden Tag kommt eine neue Figur dazu, der ohne Haus etwas fehlt. Im Bild auf S. 24 verstecken sich zehn zusammen gesetzte Wörter mit »Haus«, die die Kinder finden sollen: Hochhaus, Vogelhaus, Baumhaus, Schneckenhaus, Hausmeister, Hausschlüssel, Haustür, Hauskatze, Hausnummer, Hausspinne.

Gedichte, Reime und Zungenbrecher

Gedichte haben einen festen Platz in der Bärenbude. Jede Bärenbude endet mit einem Schlaflied, davor kommt das Gedicht. Es wird von professionellen Sprecherinnen und Sprechern vorgetragen, sodass es immer ein Ver gnügen ist, ihm zuzuhören.

Reime und Reimspiele sind für das Sprachgefühl und die Sprachfähigkeit wichtig. Die Kinder lernen, Laute und Silben zu unterscheiden, und erweitern nebenbei noch ihren Wortschatz.

Zungenbrecher und Quatschsätze fördern das Sprach-gefühl und machen Spaß. Zungenbrecher werden dann schwer, wenn man sie mehrmals hintereinander laut und deutlich spricht – aber ohne Pause.

Zum Beispiel:– Brummende Braunbären pflücken blaue Brombeeren– Kugelrunde Kuschelbären kugeln zum Kühlschrank– Der Reisebär rast auf dem Rentier nach Rumänien

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Karten für das Geräuschememory

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Womit kann man Radio hören?

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Refr.: Jo - han-nes und Sta-chel,

ja so hei-ßen wir. Sind Ku - schel - bä - ren von Na-tur und spie-len oft mit dir. 1. Str.: Zu-

haus’ sind wir im Kin - der - zim - mer und hör’n dir ger - ne zu. Bist

du mal trau - rig, sind wir da und trös - ten dich im Nu.

Refrain

2. StropheWir geh’n mit dir durch dick und dünn,sind immer für dich da.Geheimnisse sind bei uns sicher,das ist sonnenklar.

Refrain

3. StropheWir sitzen ruhig auf deinem Bettund machen keinen Krach.Doch gehst du weg, dann sind wir zweilebendig und hellwach.

Refrain

4. StropheDenn im Geheimen – ist echt wahr –da können wir viel mehr.Schwimmen, klettern, fliegen, tauchenim tiefen Meer umher.

Refrain

5. StropheIm Spiel sind wir Piraten, Räuberoder auch Vampir.Wir sind der Kapitän im Flugzeugoder Passagier.

2 x Refrain

Johannes und StachelD. Schmitz

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Johannes und Stachel

(D. Schmitz)CD Track 4 und Instrumentalversion Track 5

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Refr.: Jo - han-nes und Sta-chel,

ja so hei-ßen wir. Sind Ku - schel - bä - ren von Na-tur und spie-len oft mit dir. 1. Str.: Zu-

haus’ sind wir im Kin - der - zim - mer und hör’n dir ger - ne zu. Bist

du mal trau - rig, sind wir da und trös - ten dich im Nu.

Refrain

2. StropheWir geh’n mit dir durch dick und dünn,sind immer für dich da.Geheimnisse sind bei uns sicher,das ist sonnenklar.

Refrain

3. StropheWir sitzen ruhig auf deinem Bettund machen keinen Krach.Doch gehst du weg, dann sind wir zweilebendig und hellwach.

Refrain

4. StropheDenn im Geheimen – ist echt wahr –da können wir viel mehr.Schwimmen, klettern, fliegen, tauchenim tiefen Meer umher.

Refrain

5. StropheIm Spiel sind wir Piraten, Räuberoder auch Vampir.Wir sind der Kapitän im Flugzeugoder Passagier.

2 x Refrain

Johannes und StachelD. Schmitz

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Fernsehen ist ohne Frage auch schon im Kindergarten alter das Leitmedium der Kinder. Drei Viertel aller Kinder zwi-schen zwei und drei Jahren sehen bereits fern. Sie lieben Fernsehen – aber vieles, was sie sehen, überfordert sie.

Kinder müssen erst lernen, das Medium zu verstehen. Sie sollten sich im Klaren darüber sein, dass Fernsehen ge-macht wird, und die Fähigkeit entwickeln, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden.

Die Sendung mit dem Elefanten ist speziell auf Vor-schulkinder zugeschnitten und überfordert ihre begrenzte Konzentrations-fähigkeit nicht. Der kleine blaue Elefant und seine Freunde präsen-tieren jeden Tag 25 Minuten langGeschichten zum Entdecken, Staunen und Mitlachen.

Fernsehen für Kinder – Die Sendung mit dem Elefanten2

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nFernsehen für Kinder – Die Sendung mit dem Elefanten

Fernsehen als Bestandteil des kindlichen Alltags akzeptieren

Kinder wachsen mit Medien auf. Sie machen in unserer heutigen Informations- und Kommunikationsgesellschaft immer früher Erfahrungen mit einer Vielzahl von Medien, sodass diese zu einer bedeutsamen Sozialisationsinstanz geworden sind. Dem Fernsehen kommt dabei die Funktion des Leitmediums zu. Es spielt auch schon bei Vorschul-kindern die größte Rolle von allen Medien. Anhand einer repräsentativen Mütterbefragung des Internationalen Zen-tralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) von 2006 fand man heraus, dass der Anteil fernsehender Kinder bis zum zweiten Geburtstag bei 16 Prozent liegt; zwischen zwei und drei Jahren steigt diese Zahl auf 74 Pro-zent. Bei den Vier- und Fünfjährigen liegt der Anteil bei 96 Prozent. Spätestens im Kindergartenalter sieht also nur noch eine kleine Minderheit nicht fern. Die durchschnitt-liche Fernsehdauer Drei- bis Fünfjähriger beträgt 82 Minu-ten täglich (KIM-Studie 2010).

Fernsehen – Leitmedium für Kinder

Sendezeiten Die Sendung mit dem Elefanten

Montag bis Freitag um 7.25 Uhr im Ki.KASamstag um 11.40 Uhr im wdr Fernsehen

Kinder sind Fernsehexperten!

Kinder lieben Fernsehen. Bei den meisten nimmt die Flimmerkiste bereits einen unangefochtenen Platz in der Familie ein und nicht selten sind Heldinnen und Helden beliebter Fernsehserien auch ein Thema im Kindergarten. Denn: Was Kinder im Fernsehen gese-hen haben, ist Gegenstand ihrer Spiele.

Hier können Erwachsene lernen! Nehmen Sie diese Chance wahr und zeigen Sie den Kindern Ihr Interesse an deren Fernseherfahrung! Lernen Sie die Fernseh-welt der Kinder durch deren Augen kennen! Suchen Sie die aktive und unvoreingenommene Auseinanderset-zung mit aktuellen Fernsehthemen und -figuren und unterstützen Sie mit diesem ersten Schritt die Kinder dabei, mündige Fernsehnutzer zu sein. Hier finden Sie Hintergrundinformationen, Ideen sowie Spiel- und Lernvorschläge, unterstützt durch eine Materialzu-sammenstellung unterschiedlicher Seh- und Hör(bei)spiele. Viel komplizierte Video technik ist gar nicht nö-tig. Mit dem Thema Fernsehen kann man sich auch ganz ohne Kamera beschäftigen.

Beziehen Sie nach Möglichkeit die Eltern in Ihr Projekt mit ein, als tatkräftige Unterstützer bei der Materialbeschaffung, aber auch als inhaltlich Ver bün-dete. Denn eigene Qualitätskriterien und ein Erlernen eines selbstbewussten und selbst bestimmten Medien-gebrauchs werden vor allem zu Hause entwickelt.

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Kinder müssen Fernsehen erst lernen

Um das Medium Fernsehen »lesen« zu können, müssen Kinder eine »television literacy« ausbilden, also die Fähig-keit, die visuellen und auditiven Codes des Fernsehens zu entschlüsseln, zu verstehen und zu bewerten sowie den Realitätsgehalt und unterschiedliche Genres zu erkennen. Um Fernsehen verstehen zu können, bedarf es spezieller Fähigkeiten, die sich im Laufe der Entwicklung heraus-bilden und erst durch den Umgang mit diesem Medium erworben werden. Die »television literacy« kann als ein kognitives Schema betrachtet werden, das sich mit zuneh-mender Fernseherfahrung, kognitiven Fähigkeiten und Weltwissen entwickelt. Fernsehangebote zu ver stehen, ist eine weitere Entwicklungsaufgabe, die Teil der vielseitigen Entwicklungsprozesse in den Vorschuljahren ist.

Kinder sehen anders als Erwachsene

Für Vorschulkinder steht nicht das Verstehen, sondern das Erleben von Fernsehsendungen im Vordergrund. Sie erle-ben Fernsehen als ein emotionales Medium, welches sie ganzheitlich empfinden und nicht rational verstehen. Die kindliche Filmwahrnehmung ist eine gefühlsbetonte Aktivi-tät, bei der das psychische Erleben auch körperlich sichtbar wird. Für Vorschulkinder sind Figuren und Handlungen durch dieses intensive primäre Erleben real. Kinder erleben Sendungen und eignen sich Inhalte mit allen ihnen zur Ver-fügung stehenden Mitteln an: Sie lachen, sie schreien, sie sind traurig, sie stehen auf, sie trampeln mit den Füßen, sie kommentieren, sie halten sich Augen und Ohren zu etc.

Fernsehen ist für Kinder keine rein passive Aktivität, bei der sie sich nur berieseln lassen. Sie leben und denken beim Fernsehen intensiv und aktiv mit. Vorschulkinder in-teragieren viel mit Fernsehinhalten. Kinder im Vorschulal-ter mögen Mitmachangebote und interaktive Formate, bei denen sie direkt angesprochen werden und sich beteiligen können, sei es in Form von Bewegung oder Ausrufen. Diese altersspezifische Besonderheit wurde bei der Entwicklung der Sendung mit dem Elefanten berücksichtigt. So werden die Kinder zum Beispiel in Rätseln, den Beiträgen von Tanja und André sowie durch die direkte Ansprache in den »Anke-Einspielern« zur eigenen Aktivität aufgefordert.

Wie Kinder Fernsehen verstehen

Mit welchen Wahrnehmungsbesonderheiten Vorschul-kinder an das Medium Fernsehen herantreten und wie sie Fernsehinhalte verstehen, wird nicht nur von lebenswelt-lichen und umweltbedingten Faktoren beeinflusst. Es spie-len auch entwicklungspsychologische Voraussetzungen eine entscheidende Rolle. Kinder rezipieren Fernsehange-bote in Abhängigkeit von ihrer sozial-kognitiven, emotio-nalen und moralischen Entwicklung. Das Alter eines Kindes hat somit eine zentrale Bedeutung für die Wahrnehmung und das Verstehen von Fernsehinhalten.

Die Verstehensleistungen von Kindern sind bis zum sechsten Lebensjahr hauptsächlich durch zwei Elemente bestimmt: – Sie sind noch zentriert auf die eigene Perspektive (»Egozentrismus«) – Sie sind in ihrem linearen Denken noch unfähig, einmal vollzogene Gedankenschritte wieder umzukehren (»Irreversibilität«)

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bietet im Rahmen seines gesetzlichen Funktionsauftrages allen Menschen mit ihren jeweils unterschiedlichen Interessen gleicher-maßen Informationen und gewährleistet auf diese Weise eine möglichst große Programmvielfalt. Er leistet damit also u. a. eine programmliche Grundversorgung.

Das Fernsehen soll im Dienste der Öffentlichkeit stehen, das heißt, es gehört weder dem Staat noch einer Person, sondern allen Menschen. Ein weiterer Grundsatz beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen ist: Es soll keine einzelne Person oder keine politische Grup-pe von Menschen geben, die sich das Recht, über das Fernsehen zu bestimmen, erkaufen können. Darum sind auch die Bürgerinnen und Bürger mit dem Rundfunk-beitrag an der Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks beteiligt.

Die Produktionen des wdr wie Die Sendung mit der Maus, neuneinhalb oder Wissen macht AH! laufen in den Programmstrecken für Kinder im Ersten (am Samstag- und Sonntagvormittag), im wdr Fernsehen (am Samstagvormittag) sowie im Ki.KA. Im Ki.KA und wdr Fernsehen wird außerdem Die Sendung mit dem Elefanten ausgestrahlt. Der Ki.KA ist der werbefreie Fernsehkanal von ard und zdf für Kinder und Jugend-liche von 3 bis 13 Jahren.

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Den Fünf- und Sechsjährigen gelingt es erst mit zuneh-mender Fernseherfahrung, Unterschiede und Muster von Sendungen zu erkennen. Zeichentrickfiguren werden nun beispielsweise als »nicht echte« und Schauspieler als »echte« Menschen eingeordnet. Ab dem fünften Lebens-jahr beginnen Kinder, die verschiedenen Perspektiven der Figuren nachzuvollziehen und den Realitätsgehalt von Sendungen zu beurteilen. Dabei erarbeiten sie sich Sen-der- und Formatwissen vor allem anhand formaler Gestal-tungsmittel. So beginnen zum Beispiel Kinder ab einem Alter von vier Jahren, Werbung vom restlichen Programm zu unterscheiden.

Kinder sehen thematisch voreingenommen fern

Kinder nutzen ihre Erfahrungen aus dem Alltag, um Fern-sehangebote zu begreifen. Sie finden auch schon Lieb-lingssendungen, die ihren Interessen entsprechen. Dabei gleichen sie das Gesehene eher an ihr bestehendes Welt-bild und ihre Erfahrungen an, als dass sie ihre Erfahrungen dem Medium anpassen. Vorschulkinder suchen sich aus den Fernsehangeboten das aus, was ihrer alltäglichen und alterstypischen Sinnperspektive entspricht. Medienfigu-ren und -geschichten bieten durch Handlungen, Charaktere und deren Aussehen Anknüpfungspunkte an die Themen und Fragen der Kinder. Zu den Themen, die Kinder in diesem Alter beschäftigen, gehört zum Beispiel, groß zu werden, sich durchzusetzen oder geliebt und anerkannt zu werden. Qualitätsvolle Kindersendungen erzähle Ge-schich ten, die an die Themen und Alltagserfahrungen der Kinder anknüpfen, wie zum Beispiel die Hase- und Elefan-tenspots in der Sendung mit dem Elefanten.

Kinder brauchen eine einfache Dramaturgie

Kindern fällt es schwer, Geschichten zu folgen, die durch Zeit- und Ortssprünge unterbrochen sind. Diese sind für Vorschulkinder ohne Aneignung der komplexen »Bildspra-che« nicht nachvollziehbar. Bis zum sechsten Lebensjahr können Kinder höchstens einen Erzählstrang in einer Ge-schichte verfolgen. Komplexe Handlungen in Haupt- und Nebenhandlungen können sie nicht verstehen.

Darüber hinaus haben Kinder in diesem Alter Schwierig-keiten, gleichzeitig mehrere Details einer Sache zu erfas-sen und sie miteinander in Beziehung zu setzen. Vorschul-kinder richten ihre Aufmerksamkeit auf einzelne Ausschnit-te oder Aspekte, ohne einen Zusammenhang zu erkennen. Der Fokus der Kinder fällt dabei vor allem auf Elemente des Dargestellten, die in Verbindung zur eigenen Lebenswelt und zu den aktuellen Interessen des Kindes stehen.

Kinder müssen Empathie erst noch lernen

Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren betrachten die Welt aus einer egozentrischen Perspektive und gehen da-von aus, dass alle anderen Personen genauso denken, füh-len und handeln wie sie selbst. Die Handlung einer Fern-sehsendung wird von Kindern demzufolge oft nicht ver-standen, weil sie Probleme haben, sich in die Figuren auf dem Bildschirm hineinzuversetzen. Folglich erkennen sie nur einfache emotionale Äußerungen der Akteure. Das Ver-ständnis für Fernsehfiguren, die für Vorschulkinder das wichtigste Sendungselement darstellen, beschränkt sich auf deren äußere Erscheinung. Wahrgenommen werden primär Figuren, die den Kindern bereits vertraut und be-kannt sind. Auch Beziehungen werden nur als einfache Gegensätze, zum Beispiel nach dem »Gut-böse-Schema«, erfasst.

Kinder lernen erst, dass Fernsehen gemacht ist

Generell fällt es jungen Kindern schwer, zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden. Mit der Zeit entwickelt sich dann ein Verständnis dafür, dass Fernsehen nur ein Abbild der Realität ist. Dreijährige gehen unabhängig vom Genre größtenteils davon aus, dass das, was sie auf dem Bild-schirm sehen, real existiert. Für sie sind Zeichentrickserien genauso real wie zum Beispiel Nachrichtensendungen.

Kurze Geschichten für kleine Zuschauer

Kinder müssen verstehen, was sie sich ansehen, um es verarbeiten zu können. Die Aufmerksamkeits spanne kleiner Kindern ist entwicklungsbedingt noch nicht be-sonders lang. Kurze, abgeschlossene Fernsehge schich -ten wie zum Beispiel in der Sendung mit dem Elefanten kommen der begrenzten Konzentrationsfähigkeit von Vorschulkindern entgegen. Dadurch, dass es ihnen bei kurzen Geschichten gelingt, aufmerksam zu bleiben, verstehen sie auch deren Inhalte besser.

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Medienkompetenz – was ist das?

Der Begriff »Medienkompetenz« ist in aller Munde, wenn es darum geht, Eigenschaften und Fähigkeiten eines Men-schen zu beschreiben, der in der heutigen Informationsge-sellschaft lebt und handelt. Medienkompetenz ist heute eine Schlüsselqualifikation wie Lesen und Schreiben. Me-dienkompetenz meint in erster Linie die Befähigung zu kompetenter Mediennutzung und die Vorbeugung bzw. die Minimierung von Medienmissbrauch. Der Medienpädago-ge Dieter Baacke bezeichnet mit »Medienkompetenz« die Fähigkeit, Medien und deren Inhalte den eigenen Zielen und Bedürfnissen entsprechend effektiv zu nutzen. Dabei unterscheidet er vier Bereiche: – Medienkunde: das Wissen über Medien und die Fähigkeiten, die Geräte bedienen zu können – Mediennutzung: aktive und rezeptive Nutzung von Medien – Medienkritik: analytische, reflexive und ethische Fähigkeiten bei der Einschätzung und Bewertung von Medienangeboten und -inhalten– Mediengestaltung: Erweiterung von Handlungs- spielräumen und Ausdrucksmöglichkeiten durch kreative und produktive Auseinandersetzung mit Medien

Fernsehen und Medienkompetenz

Alters- und medienspezifische Förderung von Medienkompetenz

Das allgemeine Verständnis des Begriffes »Medienkompe-tenz« orientiert sich meist an älteren Kindern oder Erwach-senen und an der Gesamtheit aller Medien. Um Medienkom-petenz angemessen fördern zu können, ist es wichtig, das kognitive und sozial-moralische Entwicklungsniveau von Kindern im Rahmen der Medienerziehung zu berücksichti-gen, also das, was Kinder in einem bestimmten Alter mit Blick auf ein bestimmtes Medium können sollten und was sie an Wissen oder Fähigkeiten noch erwerben müssen.

Fernsehkompetenz im Kindergartenalter

Die Aspekte Medienkunde und Mediennutzung spielen für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren eine größere Rolle als die medienkritische Dimension oder die kreative Wei-terentwicklung von Medien. Medienkompetenz ist dabei aber nicht nur als ein Bündel von Fähigkeiten zu verstehen, die Kinder nach und nach erwerben müssen. In einem wei-teren Sinne wird Medienkompetenz verstanden als soziale und kulturelle Handlungskompetenz. In der Praxis ist es nicht immer möglich und auch nicht nötig, sich nur einer Teilkompetenz zu widmen. Die Kompetenzbereiche greifen ineinander über und ergänzen sich. Auch ist die Förderung von Fernsehkompetenz keineswegs nur mithilfe des Ein-satzes von Medien möglich und immer auf die Verfügbar-keit von Medien angewiesen. Zahlreiche Beispiele und Anregungen für die praktische Medienarbeit im Kindergar-ten sowohl mit als auch ohne Medieneinsatz finden Sie in diesem Handbuch.

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Medienkunde: Fernsehen kundig nutzen

Kinder sollten sich Wissen über die einzelnen Medien aneignen und die Fähigkeit besitzen, die Geräte auch zu bedienen. Für Kinder im Vorschulalter heißt das in Bezug auf das Fernsehen, zunächst ganz grundlegende Dinge zu erlernen. – Kinder sollten lernen, dass es so etwas wie eine Sendung gibt, eine Sinneinheit, die einen Anfang und ein Ende hat. – Kinder entwickeln ein Verständnis dafür, dass es verschiedene Sendungen gibt, und somit auch ein erstes Formatwissen. Es gibt Sendungen für Kleine und Große, Zeichentrickfilme und Realfilme.– Kinder müssen lernen, dass Sendungen »gemacht« sind. Hinter einer Sendung steckt jemand mit einer bestimmten Intention. Es gibt Unterhaltungs- sendungen, Informationssendungen und es gibt Werbung.

Mediennutzung: die eigene Fernsehnutzung steuern

Kindern kann eine ihrem Alter entsprechende Nutzungs-kompetenz zugestanden werden. Kinder sollen lernen, Fernsehen aktiv und rezeptiv zu nutzen, ganz bewusst Sen-dungen auszuwählen und so selbst über die Fernsehnut-zung zu entscheiden.– Selbst ein Ende finden: Eine Sendung ist eine Sinneinheit; danach kann ich ausschalten. – Fernsehkonsum bewusst und gezielt planen: Wenn ich fernsehen will, schalte ich nicht einfach ein, sondern ich suche mir eine Sendung aus.– Umgang mit Fernsehinhalten: Ich wähle eine Sendung nach meinen Interessen aus; wenn mir etwas nicht gefällt, kann ich ausschalten.

Medienkritik: Fernsehen kritisch hinterfragen

Es ist wichtig, dass Kinder lernen, Fernsehen kritisch zu bewerten und das Geschehen auf dem Bildschirm auch mit einer gewissen Distanz zu betrachten. Dazu gehört auch, das eigene Alltagshandeln zu reflektieren. Für die Drei- bis Sechsjährigen ist das der schwierigste Kompetenzbereich. Sie können nur das reflektieren, was sie in ihre Handlungs-welt integriert haben, und Fernsehen in Bezug auf ihre eigene Person thematisieren. – Sich eigener Handlungsmöglichkeiten bewusst sein: Ich kann den Fernseher einschalten! Was tut mir beim Fernsehen gut? Was tut mir nicht gut? Ich kann ausschalten!– Bewertung abgeben können: Für wen ist eine Sendung gemacht? Für kleinere Kinder, größere Kinder oder für Erwachsene? – Eigene Bewertungen begründen können: Warum finde ich eine Sendung gut? Was gefällt mir nicht? Was finde ich lustig? Was macht mir Angst?

Mediengestaltung

Töne und (bewegte) Bilder sollen zur aktiven Auseinander-setzung mit der Lebenswelt genutzt werden. Fernseh-anfänger müssen erst lernen, dass Fernsehen gemacht ist und nicht immer die Realität abbildet. Medienwerkzeuge auszuprobieren, hilft, Fernsehen und Darstellungsformen zu verstehen. Das Verändern und Verfremden bekannter Fernsehinhalte schafft kreative Räume für die Fantasie. – Medien aktiv einsetzen: Ich kann Töne aufnehmen und wieder anhören, ich kann fotografieren und filmen und mir die (bewegten) Bilder ansehen.– Eigene Ideen abbilden: Ich kann kreativ sein und anderen mit den Aufnahmen etwas von mir zeigen.– Erkennen, dass Fernsehen gemacht wird: Ich kann einen Fernsehbeitrag nachspielen, ich kann selbst etwas inszenieren.

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Einbeziehung der ElternEs ist sinnvoll, die Eltern bereits im Vorfeld über das Pro-jekt »Fernsehen im Kindergarten« zu informieren. Für die Kinder ist es dann leichter, ihre gewonnene Medienkom-petenz auch zu Hause anzuwenden – und die Eltern wissen die Fragen der Kinder nach ihrer Fernsehnutzung einzuord-nen.

Zugang zu Eltern

Mit Bildern, Gemälden und einem »Fernsehstudio« im Gruppenraum wird die »Fernseharbeit« der Kinder gut sichtbar und ist präsent.– Machen Sie den Eltern Mut, die Fernsehwelt ihrer Kinder kennenzulernen.– In Flurgesprächen, bei bestehenden Terminen und in Aushängen thematisieren Sie, welche Fernseherlebnisse die Kinder täglich mitbringen.– Machen Sie deutlich, dass die Kinder Fernseh- experten sind und dass das Thema in der Kita alltäglich ist.Kinder tragen das Thema in die Familien: Mit der kleinen »Hausaufgabe«, die Eltern nach ihren Lieblingssendungen zu befragen und ein Bild dieser Lieblingssendung (selbst gemalt, aus der Fernsehzeitung oder dem Internet) mit-zubringen, entsteht eine Eltern-Fernsehgalerie im Grup-penraum.

Bei einem Elternabend im fortgeschrittenen Verlauf des Projektes oder zu dessen Abschluss kann das Fernseh-projekt präsentiert und das bislang gemeinsam mit den Kindern erarbeitete Fernsehwissen an die Eltern weiterge-geben werden. Sie können den Eltern vom Verlauf der »Fernseharbeit« berichten, schildern, wie sich die Kinder verhalten haben, und natürlich Ergebnisse zeigen: Gemäl-de, Fotogalerien, die »Helden-Wäscheleine« und Gebastel-tes. Sind Videos entstanden, bieten diese eine Möglichkeit für die Eltern, einen direkten Einblick in das Kindergarten-leben zu nehmen.

Regen Sie die Eltern dazu an, auch das eigene Fernseh-verhalten zu reflektieren und das Bewusstsein für den Stel-lenwert des Fernsehens zu schärfen.

Ermuntern Sie die Eltern, ganz bewusst gemeinsam mit ihren Kindern aktiv und kritisch fernzusehen. Dabei sind die Kinder die Medienfachleute.

DVD

Fernsehbeispiel auf beiliegender DVD (Film 1): Die Sendung mit dem Elefanten mit dem »Elternticker«. Durch Untertitel bekommen Eltern während der Sendung mit dem Elefanten Hintergrundinformationen und konkrete Hinweise, wie sie ihre Kinder begleitend zum Fernsehen anregen und dadurch unmittelbar fördern können.[ Länge: 24:30 Minuten ]

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Anregungen für einen medienpädagogischen Elternabend1. Einstieg: sensibilisieren!

Erinnerung an das eigene Fernsehverhalten in der Kind-heit: – Wann und wie habe ich ferngesehen, als ich Kind war?– Welche Fernsehfigur war mein »Held«/meine »Heldin«, den/die ich vergöttert habe?– Erinnere ich mich an Fernsehregeln – und habe ich sie befolgt?Achtung: Das Gespräch macht garantiert Spaß und kann schnell lang werden. Statt in der großen Runde lässt sich dieser Einstieg auch in Kleingruppen oder als Partnerinter-view gestalten. Das hat den Vorteil des direkten Aus-tauschs unter den Eltern. Im ganzen Forum werden dann die unterschiedlichen »Fernsehbiografien« vorgetragen. Natürlich können auch Eltern ihre »Helden« und »Hel-dinnen« malen und aufhängen.

2. Einblick geben

Berichten Sie den Eltern anschließend aus der Fernsehwelt der Kinder:– Geben Sie einen Überblick über die aktuellen Lieb- lingssendungen und Fernsehhelden der Kinder. Präsentieren Sie entstandene Gemälde und Kinderzeichnungen.– Schildern Sie den Eltern, was die Kinder über ihre Fernsehgewohnheiten erzählt haben, wann und mit welchen Gefühlen sie fernsehen.– Machen Sie den Eltern deutlich, wie einfach es ist, mit ihren Kindern ins »Fernsehgespräch« zu kommen. Führen Sie eventuell Die Sendung mit dem Elefanten mit dem »Elternticker« vor.

3. Austausch anregen

In den »Tipps zum richtigen Umgang mit dem Fernsehen« sind viele Fragen zum sinnvollen Umgang mit dem Fern-sehen beantwortet. Sie eignen sich als konkrete Anregung zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion. Idealer-weise wird hier eine lebendige Gesprächskultur der Eltern untereinander angestoßen. Aus gegenseitigen Schil de-rungen von Problemen, Lösungen und familiärer Spiel-regeln rund um die Flimmerkiste können sich nach und nach sogar gemeinsame Leitlinien entwickeln.

Eltern sind Vorbilder. In Partnerinterviews kann weiter reflektiert werden: – Wie nutze ich selbst das Fernsehen? Was lebe ich vor?– Welche Rückschlüsse lässt mein Fernsehverhalten auf das meines Kindes zu?

4. Medienkompetenz vermitteln

Eltern, die für das Thema sensibilisiert sind, sind empfäng-lich für medienpädagogisches Wissen. Machen Sie die El-tern in einem kurzen Referat damit vertraut, wie kleine Kinder Fernsehen wahrnehmen.

5. Abschluss: Eindrücke sammeln

Planen Sie Zeit für ein Resümee ein: »Was nehmen Sie mit nach Hause?« Sind die Eltern aktiviert und interessiert? Stellen Sie konkret eine weitere Möglichkeit zum Aus-tausch in Aussicht.

Kolleginnen und Kollegen

Respektvolle Zusammenarbeit mit Eltern gelingt besser im Team. Es ist hilfreich, wenn sich alle im Kita-Team mit dem Thema Fernsehen und dem eigenen Fernsehverhalten aus-einandersetzen. Medienkompetenz heißt im ersten Schritt, Bewusstsein für die eigene Mediennutzung zu entwickeln.Gemeinsam kann man Ideen finden, das Projekt gestalten und zeitliche Ressourcen in gruppenübergreifender Arbeit nutzen.

Links

Ein vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes Netzwerk zur frühkindlichen Bildung mit vielen Praxistipps für die Elternarbeit: www.bibernetz.de Eine Initiative der Landesmedienanstalt NRW, die Unter-stützung bei der Planung und Organisation von Infor-mations veranstaltungen zur Mediennutzung bietet: www.elternundmedien.de

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Tipps für Eltern zum richtigen Umgang mit dem Fernsehen zu HauseWie lange darf mein Kind fernsehen?

Für Kinder im Kindergartenalter sind max. 30 Minuten pro Tag genug. Suchen Sie bitte nur Sendungen aus, die gezielt für diese Altersgruppe gestaltet wurden. Fernsehen sollte in Gegenwart von Erwachsenen stattfinden – das gibt Kin-dern Sicherheit.

Wann ist es zu viel?

Wie lange Fernsehen guttut, ist von Kind zu Kind unter-schiedlich. Die Faustregel: Die Sehlänge war richtig, wenn Ihr Kind nach der Sendung aktiv ist und sich mit Ihnen an-geregt unterhält. Wirkt Ihr Kind jedoch apathisch, gelang-weilt oder aggressiv, dann hat es zu lange ferngesehen.

Wie Sie Ihrem Kind helfen können, weniger und das Rich-tige zu sehen:– Beobachten Sie Ihr eigenes Fernsehverhalten kritisch. Seien Sie ein Vorbild!– Vereinbaren Sie begrenzte Fernsehzeiten und planen Sie diese gemeinsam mit Ihrem Kind.– Fernsehen sollte nicht den Tagesablauf bestimmen. Sendungen können auch aufgezeichnet werden.

Kinder müssen lernen, an- und wieder auszuschalten

Vereinbaren Sie klare Zeitvorgaben. Halten Sie die Fern-sehzeiten in einem Stundenplan fest. Suchen Sie in TV-Zeitschriften nach den Lieblingssendungen der Kinder. Verschönern Sie gemeinsam den Fernsehstundenplan mit aus geschnittenen Bildern oder Stickern von TV-Hel-dinnen und -Helden der Kinder. Setzen Sie auch fernseh-freie Tage fest.

Kinder sollten wissen, was ihnen gefällt und guttut

Helfen Sie Ihrem Kind, sein Fernsehprogramm gezielt aus-zuwählen und zu planen. Verteilen Sie für jede Woche Gut-scheine, die eine Viertelstunde Fernsehen »wert« sind. Kinder lernen so, verantwortungsvoll mit ihrer Medienzeit umzugehen. Hat Ihr Kind Angst oder schlechte Laune nach dem Fernsehen? Fragen Sie nach! Die größten Angstma-cher finden sich im Erwachsenenprogramm. Achten Sie auf altersgerechte Sendungen.

Fernseher im Kinderzimmer? – Vorsicht!

Ist der Fernseher aus dem Familienkreis verbannt, werden gemeinsame Fernseherlebnisse seltener. Ein gemeinsames Programm zu finden, ist oft nicht einfach – aber es lohnt sich!

Gemeinsam fernsehen

Schauen Sie so oft wie möglich mit Ihrem Kind gemeinsam fern oder bleiben Sie zumindest in Rufnähe. Besonders Vorschulkinder benötigen beim Fernsehen Begleitung. Ihr Kind sollte immer mit Ihnen darüber sprechen können, was es gesehen hat und was es bewegt. Gemeinsam mit den Eltern macht das Fernsehen mehr Spaß. Kinder genießen auch die zusätzliche Aufmerksamkeit und der Lerneffekt steigert sich. Hilfe bei der Auswahl geeigneter TV-Ange-bote finden Sie in der Zeitschrift »FLIMMO« (Verein Programmberatung für Eltern e.V.) oder im Internet: www.flimmo.de www.schau-hin.info

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Vorbereitung

Wenn das Thema Fernsehen in den Kindergarten Einzug hält, ist es gut, einen festen Ort dafür zu schaffen. Rich-ten Sie in einem Raum oder einer Spielecke ein »Fernseh-studio« mit einem Fernseher (aus einem großen Pappkar-ton oder einem leeren alten Fernsehgehäuse) ein. Hier kann jeder Programm machen, Nachrichtensprecher sein, mit Handpuppen Geschichten vorspielen oder Quatsch machen. Papprollenkameras, Spielmikrofone, Fernseh-zeitungen und ein Kuschelsofa bieten Möglichkeiten zum freien Spiel. Eine Videokamera auf einem Stativ ist im Verlauf des Projektes schön, aber nicht zwingend not-wendig. Ein echtes Fernsehgerät sollte nach Möglichkeit zur Verfügung stehen.

An- und Ausschalten! Das elementarste Fernsehwissen beginnt mit der Fernbedienung. Das kann man im Kindergarten einfach mal ausprobieren! Man kann unterschiedliche Pro-gramme einschalten. Es gibt Programme für Große und für Kleine.

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Fernsehen zum Thema machen

Das eigene Fernsehverhalten in Gesprächen reflektieren und artikulierenKinder nehmen Fernsehen anders wahr als Erwachsene. Distanz zum Bildschirmgeschehen will gelernt sein!

Spiele und Anregungen rund ums Fernsehen

Für die Spiele benötigte Materialien

– Pappfernseher– Malutensilien– Bastelmaterial– Fernsehzeitungen– Bilder von »Fernsehhelden« und »-heldinnen«– Fotoapparat– Aufnahmegerät mit Mikrofon– Echter Fernseher mit Fernbedienung– DVD-Player oder PC– Wenn vorhanden: Kamera und Zubehör

Deshalb ist es wichtig, sich zunächst damit auseinander-zusetzen, was Kinder in ihrer Fernsehwelt erleben und was in ihnen vorgeht, wenn sie fernsehen.

Um mit den Kindern ins »Fernsehgespräch« zu kommen, bieten sich verschiedene Möglichkeiten an:– Es werden Einzelgespräche mit einem Kind oder in Kleingruppen geführt– Größere Kinder können sich auch gegenseitig zu

ihrem eigenen Fernsehverhalten interviewen undin größerer Runde davon berichten.

– Die Kinder erzählen der Gruppe durch den Pappfern-seher, wie sie fernsehen. Dabei kann zum Beispiel eine Handpuppe das Gespräch leiten.

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Reflektieren– Welche Sendungen kennst du? – Welche sind deine Lieblingssendungen? – Welche sind deine Lieblingsfiguren? – Was magst du an ihnen?– Was siehst du gar nicht gerne? Warum?– Mit wem schaust du fern?– Wann schaust du fern?– Wie fühlst du dich, während du fernsiehst? – Wie fühlst du dich, nachdem du ferngesehen hast?

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Ich kann handeln!Es ist wichtig, sich die eigenen Handlungsmöglich-keiten bewusst zu machen.

ReflektierenWas machst du, wenn dir eine Sendung gar nicht gefällt? Ausschalten? Umschalten? – ICH kann ausschalten. – ICH kann umschalten! – ICH kann meine Eltern fragen. – ICH kann mein Kinderprogramm auswählen. – ICH kann Erwachsene fragen, wann meine Sendung kommt. – ICH kann anhand einer Fernsehzeitung planen.

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Ich kann bewerten!Es ist wichtig, eigene Vorlieben, Reaktionen und Emo tionen zu benennen.

Reflektieren– Warum finde ich eine Sendung gut? – Worüber lache ich? – Was finde ich ganz traurig, gruselig? – Was macht mir Angst?

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Ich kann reflektieren! Die Kinder erinnern und bearbeiten ihre Fernseherlebnisse: – Sie können malen, was sie im Fernsehen gesehen haben– Sie können sich selbst als Fernsehzuschauer malen

Anschließend wird gemeinsam in der Gruppe oder allein mit dem Kind über die entstandenen Bilder gespro-chen: positive und negative Erfahrungen können thema-tisiert werden.

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Wie war das früher? Das Fernsehen ist immer da, ist schon immer da gewesen! Oder? Laden Sie Großmütter oder Großväter in den Kin-dergarten ein, die sich den Fragen der Kinder stellen und erzählen, wie es war, ohne Fernsehgerät zu leben. Frage an die Kinder: Was wäre, wenn ihr plötzlich keinen Fernseher mehr hättet?

Eine mögliche »Hausaufgabe«: Befrage deine Eltern und Großeltern zum Thema Fernsehen! Zum Beispiel – Siehst du jeden Tag fern? – Wann und was? – Was schaust du am liebsten? – Was gefällt dir am Fernsehen? – Hast du als Kind schon ferngesehen? – Wie war fernsehen früher? – Wie war das Fernsehen ohne Farbe? – Was habt Ihr früher gemacht, statt fernzusehen?

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Gemeinsam fernsehen! Kinder und Erzieherinnen und Erzieher schauen gemeinsam eine Folge Der Sendung mit dem Elefanten und reden darüber.

DVD Die Sendung mit dem Elefanten (Film 1) mit »Elternticker«[ Länge: 24:30 Minuten ]

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Mit den Fernsehvorlieben spielen

Kinder stellen zwischen Fernsehfiguren und Personen aus dem täglichen Leben Beziehungen her. Sie verglei-chen und versuchen, Ähnlichkeiten zu entdecken. Sie identifizieren sich mit den Heldinnen und Helden aus dem Fernsehen, sind emotional beteiligt oder sogar gebannt. Kinder »empfinden« Fernsehen. In Spielen und Aktionen kann diese emotionale Beteiligung ausgelebt werden.

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Die »Helden-Wäscheleine«Bieten Sie den Kindern Bilder der beliebtesten Fernseh-figuren an. (Ausschnitte aus Fernsehzeitungen und dem Internet; die Bilder der »Helden« und »Heldinnen« kön-nen aber auch von den Kindern selbst gemalt werden). Dann hängen Sie die Bilder gemeinsam auf.

An einer langen Wäscheleine entsteht die Galerie der beliebtesten Fernsehfiguren. Nun sehen die jungen Fernsehkritikerinnen und -kritiker sich die Bilder an. Versuchen Sie gemeinsam, für die Faszination oder die Ablehnung Worte zu finden: – Warum findest du … toll/blöd/gruselig/lustig? – Ist er/sie besonders stark oder besonders schlau? Was genau fasziniert dich an ihm/ihr?– Was macht das mit dir, wenn du ihn/sie siehst? Wieso kannst du … nicht leiden? Welche Gefühle hast du, wenn du … siehst?

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Fantasielandschaften bauenFernsehen wird gemacht. Hinter allem, was gesendet wird, stehen Menschen und ihre Entscheidungen. Regen Sie den Gedanken an: Auch ich kann kreativ sein und selbst ge stalten!

Für mitgebrachte oder gebastelte TV-Helden und -Heldinnen und deren Geschichten werden neue Behau-sungen und Landschaften gebaut. Der Spielfreude und Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Dabei entstehen ganz neue Geschichten.

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Das eigene Fernseh(wunsch)programmIn Kleingruppen bereiten die (größeren) Kinder Sketche und Szenen aus Fernsehsendungen vor. Die Szenen wer-den in einem begehbaren »Fernseher« (zum Beispiel auf einem Spielteppich) für die ganze Gruppe aufgeführt, also »ausgestrahlt«. Ein Kind kann als Moderator oder Moderatorin durch das Programm führen.

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Smileyspiel Aus alten Fernsehzeitschriften werden Bilder zu Sen-dungen ausgeschnitten. Jeder sammelt, was er kennt. Fehlt eine Abbildung zur Lieblingssendung oder zum Lieb-lingshelden oder der -heldin, wird ein Bild dazu gemalt. Dann werden alle Schnipsel und Bilder ausgebreitet. Jetzt wird bewertet: Jedes Kind schneidet »Smileys« aus (siehe Kopiervorlage Seite 43) und legt die entspre-chenden Gesichter auf die Abbildungen: Ein ablehnendes Smiley steht für »doofe« Sendung, ein erschrecktes für »gruselig«, ein lächelndes für »prima«. Viele Fragen nach dem »Warum« und »Wieso« ergeben sich im Spiel.

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WaagespielDie Lieblingssendungen sind ermittelt. Jetzt wird abgewogen. Wenn eine Kaufladenwaage vorhanden ist, wird das Bild der Lieblingssendung (ausgeschnitten oder gemalt) auf die eine Waagschale gelegt. Dann wird gefragt: – Was könnte man, anstatt fernzusehen, unternehmen?

Auf die andere Waagschale werden jetzt (vorbereitete) Bilder von beliebten Tätigkeiten gelegt: auf den Spiel-platz gehen, lesen, schwimmen, kuscheln usw.

Schnell wird deutlich, dass es viele schwerwiegende Argumente gibt, das Fernsehgerät auch einmal ausge-schaltet zu lassen, selbst wenn die Lieblingssendung kommt.

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Sehen und Hören

Welcher subjektive Eindruck von einer Filmszene ent-steht, das heißt, welches Gefühl sich der Zuschauerin und dem Zuschauer vermittelt, hängt von vielen unterschied-lichen, meist unbewusst registrierten Faktoren ab, zum Beispiel von der Lichtstimmung, der Schnittfolge, der Farbigkeit, dem Ton, Geräuschen und Musik. Um sich das zu vergegenwärtigen, macht es Sinn, sich vorab mit der eigenen Wahrnehmung zu beschäftigen!

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Die Sehgewohnheiten schärfen

Was fehlt?Auf einem Tablett/Tisch werden etwa zehn Gegen- stände präsentiert. Die Kinder betrachten die Dinge genau. Alle Kinder drehen sich um. Ein Gegenstand wird entfernt. Was fehlt?

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Schuhe vertauschenDie Kinder sitzen im Kreis und alle Schuhe liegen in der Mitte. Jedes Kind kommt der Reihe nach in die Mitte und ordnet ein Paar Schuhe dem Kind zu, an dem es sie vorher an den Füßen bemerkt hat.

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Papierrollenkamera, ein Partnerspiel:Die Kinder »filmen« sich gegenseitig in verschiedenen Kameraeinstellungen – von »weit weg« (Totale) oder »nah dran« (Naheinstellung) – und aus unterschiedlichen Perspektiven – von unten (Froschperspektive) und von oben (Vogelperspektive) (siehe Kopiervorlage »Kameraein stellungen und -perspektiven« ).

Die Kinder können jetzt beschreiben: – Wie sieht mein/e Partner/in dabei jeweils aus?– Wie wirkt die jeweilige Einstellung? – Was fühle ich als Zuschauer/in bei der entsprechenden Einstellung?

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Daumenkino bastelnEs werden ausreichend gleich große, rechteckige Karten aus festem Papier oder dünner Pappe zurechtgeschnit-ten. Eine kurze Szene wird Phase für Phase auf die Karten gezeichnet und diese werden dann zusammengeheftet.

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Bilderbuchfilm Die Kinder denken sich eine kurze Geschichte aus oder nehmen eine Buchvorlage. Jedes Kind sucht sich einen Satz oder Absatz aus, den es illustrieren will, und malt eine Szene. Alle Papierbögen müssen gleich groß sein! Die Bilder werden dann in chronologischer Reihenfolge zu einem langen »Filmstreifen« zusammengeklebt. Jetzt kann der »Film« durch den Pappfernseher gezo-gen werden: Dazu wird der Pappfernseher an beiden Sei-ten aufgeschlitzt. Bild für Bild wird durch den Guckkasten gezogen, der Film läuft ab. Die Erzieherin bzw. der Erzie-her liest die Geschichte dazu noch einmal vor oder ein Kind erzählt sie.

DVD Kaleidoskop Schuh (Film 2) [ Länge: 1:13 Min. ] Rätsel Wolke (Film 3) [ Länge: 0:48 Min. ] Sehübungen zum Mitraten aus der Sendung mit dem Elefanten

Tipp zum Bilderbuchfilm Falls eine Videokamera vorhanden ist, kann man diese Aktion gut filmen und später noch einmal ansehen und vorführen.

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Nah dran – weit weg (Film 4)In dieser Szene erklärt André verschiedene Kameraeinstellungen und Perspektiven. Was fällt den Kindern auf? Was ist der Unterschied zwischen einer Nahaufnahme und einer Totalen? [ Länge: 2:00 Min. ]

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Die Hörgewohnheiten schärfen

Geräusche, Musik und Toneffekte haben eine enorme emotionale Wirkung! Das Gehör lässt »Bilder im Kopf« entstehen. Untersuchungen belegen, dass Kinder Stim-mungen beim Fernsehen in erster Linie über die Tonebene wahrnehmen.

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Musik hörenStellen Sie unterschiedliche Musik zusammen. Wichtig ist, dass Kinder lernen, welche Wirkung Musik auf sie hat. Hören Sie gemeinsam Musik und benennen Sie verschie-dene Stimmungen. Ist die Musik fröhlich, traurig oder spannend? Es darf auch getanzt werden!

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Nach Tönen laufenEine gute Basisübung, um das Gehör zu sensibilisieren und die Orientierung und die Motorik zu aktivieren, ist folgendes Spiel: Die Kinder gehen mit verbundenen Augen. Sie reagieren dabei auf kurze, lange, hohe, tiefe, laute und leise Töne. Dabei bedeutet jeder Ton einen anderen Schritt, zum Beispiel lang = vorwärts, kurz = rückwärts. Wenn das gut klappt, können auch weitere Ton- signale verwendet werden, zum Beispiel leise = links, laut = rechts, hoher Ton = sich strecken usw.

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Wecker suchenIrgendwo tickt es doch! Nur wo? Alle sind mucksmäus-chenstill, denn wer den versteckten Wecker zuerst findet, hat gewonnen und darf den Wecker in der nächsten Run-de verstecken.

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Geräusche machen Unterschiedliche Bilder liegen auf dem Tisch. Welche Geräusche gehören dazu? Nehmen Sie beispielsweise ein Memoryspiel und halten Sie nacheinander die Bilder hoch: Welches Geräusch machen Schwein, Auto, Wasser-hahn usw.? Die Kinder machen dazu die Geräusche.

DVD

Spot Klingelbusch (Film 5)Hörübung: Wirkung von Musik Hier haben wir einen Elefantenspot in vier Versionen:

5 a) ohne Ton 5 b) in der Originalvertonung 5 c) mit trauriger Musik 5 d) mit dramatischer Musik

Die Musik transportiert, illustriert und unter-streicht die Stimmung der Szene. Sehen Sie sich den Spot erst gemeinsam ohne Musik an und fragen Sie die Kinder, was sie gesehen haben. Dann schauen Sie ihn erst mit Originalvertonung und danach mit trauriger und mit dramatischer Musik an. Erleben Sie, wie stark der Einfluss der Musik auf die Wahrnehmung des Beitrags ist. Sprechen Sie mit den Kindern darüber: – Welcher Spot gefällt dir besser? Warum? – Wie fühlen sich Elefant und Hase jeweils? – Welche Gefühle hast du? – Welche Musik passt am besten und warum? [ Länge: je 1:00 Minute ]

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Medien kreativ einsetzen Fernsehen wird gemacht!

Medienwerkzeuge selbst auszuprobieren, hilft, »Fern-sehcodes« zu entschlüsseln. Verschiedene Darstellungs-formen kreativ zu nutzen, hilft, die Wirkungsweisen des Fernsehens besser zu verstehen. Selbst kreativ zu wer-den, ist praktisch angewandtes Medienwissen: Ermun-tern Sie die Kinder, mit der Fotokamera, dem Kassetten-rekorder und der Videokamera selbst zu experimentieren. Das macht Spaß und vermittelt Know-how: Durch die Aus-einandersetzung mit dem, was ich selbst abbilden möch-te, wächst der Anspruch an das, was mir im Fern sehen ge-boten wird!

Bilder machen mit dem FotoapparatSich und andere zu fotografieren, macht deutlich: Ein Foto ist ein Abbild, es ist nicht »echt«. Fordern Sie die Kinder auf, Fotos von sich selbst und von ihrer Umwelt zu ma-chen! Sie können allein oder zu zweit auf Bildersuche gehen. Gut ist eine Aufgabenstellung, zum Beispiel die Freundinnen und Freunde, die Familie, den Spielplatz oder das Lieblingstier abzulichten. Am PC oder am Fern-seh monitor können alle Kinder anschließend die Bilder betrachten, darüber sprechen und sie bearbeiten.

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Töne sammelnNehmen Sie mit den Kindern Töne auf: die eigene Stimme, Geräusche in der Kita usw. Hören Sie sich diese Ge-räusche gemeinsam mit den Kindern an und rätseln Sie: Welches Geräusch oder welche Stimme ist zu hören?

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Frühstück mit André (Film 6)Hörübung: Szene selbst vertonen André frühstückt genüsslich – und macht dabei jede Menge Geräusche! Sie können mit den Kin-dern diese Szene neu vertonen. Wer selbst einmal »Geräuschemacher« war, erfährt, wie wichtig Töne in Filmen sind. Hier finden Sie die Früh-stücksszene in drei Varianten:

6 a) mit Originalgeräuschen 6 b) ohne Ton 6 c) lustig vertont

Zeigen Sie den Kindern den Spot zuerst mit Ori-ginalvertonung. Im Anschluss daran zeigen Sie den Spot noch einmal ohne Ton. Beim ersten Mal üben die Kinder, die Szene mit Instrumenten, dem Körper und der Stimme selbst zu vertonen. Als »Instrument« kann alles dienen, was Geräusche macht. Alle fehlenden Geräusche sollen hinzuge-fügt werden: Kaffee einschenken, Zucker rieseln, in der Tasse rühren, pusten, Tasse hinstellen, Cornflakes einfüllen und kauen, Ei aufschlagen und pellen, mit der Serviette wedeln, Brötchen aufschneiden und reinbeißen … Beim zweiten Durchgang ohne Ton zeichnen Sie die eigene Vertonung der Szene – wenn mög -lich – mit der Videokamera auf. Filmen Sie das lau-fende Fernsehbild und zeichnen Sie gleich zeitig die selbst gemachten Geräusche mit auf. Jetzt können alle die eigene Vertonung hören. Zum Ver-gleich können alle den Film noch einmal stumm »hören«. Erst danach hören alle die lustige Verto-nung. Sie zeigt, dass der Kreativität und dem Spaß am Geräuschemachen keine Grenzen gesetzt sind. [ Länge: 3:10 Minuten ]

DVD

Grimassen schneiden mit Tanja und André (Film 7)Hier geht es darum, mitzumachen und sich vor der Kamera selbst zu inszenieren. Sehen Sie sich die Szene gemeinsam mit den Kindern an und moti-vieren Sie die Kinder mit zumachen. Anschließend können sich alle vor der Kamera selbst inszenieren und ihre besten Grimas sen vorführen. Wie sehen fröhliche, traurige, müde, freche, erschrockene, beleidigte Gesichter aus? [ Länge: 1:27 Min. ]

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Bilderrätsel mit der Videokamera entwerfenBilden Sie Kleingruppen und ziehen Sie mit der Kamera los. Die Kinder suchen ein Detail, zum Beispiel eine Schraube am Stuhl, das Ohr eines Kindes, die Struktur des Teppichs. Die Kamera ganz nah an das ausgesuchte Objekt halten und etwa zehn Sekunden lang aufzeich-nen. Die Kamera nicht abschalten und nun weiter vom Objekt entfernen: Der ganze Gegenstand wird sichtbar. In der Gruppe wird die Kamera wieder an den Monitor angeschlossen und nun können alle gemeinsam rätseln, was zu sehen ist. Evtl. Bild anhalten mit »Pause«.

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Was uns bewegt: Nachrichten sprechenÜberlegen Sie gemeinsam mit den Kindern, welche »Neu-igkeiten« es aus der Einrichtung gerade zu vermelden gibt, zum Beispiel ein neues Spielgerät im Hof, eine Ge-burtstagsfeier, einen Ausflug, das Wetter, ein fehlendes Kind. Die Nachrichten werden reihum von »Nachrichten-sprechern« im Pappfernseher oder per »Direktüber-tragung« durch Kamera und Fernseher vorgetragen.

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So viele Knöpfe!Die Videotechnik kennenlernen! Kamera, Kabel, Fern-seher, Akkuladegerät, Fernbedienung, ein Stativ, eine Videokassette, ein Mikrofon: alles liegt ausgebreitet auf dem Tisch. Überlegen Sie gemeinsam, wie die Geräte heißen und wozu sie da sind. Am Ende sollte die Technik fertig aufgebaut sein, der nächste Schritt kann folgen.

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»Live« – wir sind im FernsehenDie Kamera mit dem Fernsehmonitor verkabeln, sodass das Kamerabild auf dem Monitor zu sehen ist. Ein langes Videokabel ist beim Aufbau hilfreich. Ist die »Direktüber-tragung« aufgebaut, können die Kinder sich selbst im Fernsehen sehen. Sie können ausprobieren, vor der Linse herumalbern oder etwas vorspielen.

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Wie sieht das denn aus?Probieren Sie alles aus: verschiedene Kameraeinstel-lungen, Perspektiven, schnelle und langsame Zooms und Schwenks. Alle Kinder können die Darstellung auf dem Fernsehmonitor sehen: Dort erscheint ein – mögli-cherweise verzerrtes – Abbild von Personen und der Umgebung: Das sieht ja aus, als hätte Marie riesige

Ohren! Oskar sieht ja ganz klein aus! Das kommt ja ganz nah ran und wird immer größer! Stellen Sie jeweils den direkten Vergleich an: Wie sieht er/sie/es denn in Wirk-lichkeit aus? Wie wirkt die gefilmte Version? Mit welchen Mitteln kann ich welche Wirkung erzielen?

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Spaziergang im Blue-Box-Studio (Film 8)Wirkungsweise von Bild und Ton – Übung für Kinder zwi-schen fünf und sechs Jahren: Tanja und André machen einen kleinen Spaziergang. Eingefügte Hintergründe, Ton-effekte und Musik machen aus ein und demselben Gang durch das blaue Studio ganz unterschiedliche Situationen. 8 a) Blaues Studio Schauen Sie sich die Szene mit den Kindern gemeinsam an und fordern Sie die Kinder auf, zu benennen, was zu sehen ist: Was machen Tanja und André? Wo befinden sie sich? Zur Erklärung: Sie bewegen sich in einem Blue-Box-Stu-dio, auf dessen blaue Wände man unterschiedliche Hinter-gründe einfügen kann. 8 b) Blumenwiese Hier haben wir den Hintergrund verändert, Musik und Na-turgeräusche unterlegt – und schon entsteht der Eindruck, Tanja und André würden über eine Blumenwiese spazie-ren. Das ist jedoch nur ein Fernsehtrick. Zeigen Sie den Kindern diese Version. Lassen Sie die Kinder beschreiben: Was hat sich verändert? Was siehst du? Welche Geräu-sche/Musik hörst du?8 c) Gruselwald Auch hier sind Hintergrund, Geräusche und Musik verän-dert: Tanja und André laufen jetzt durch einen düsteren Wald. Schauen Sie auch diese Version mit den Kindern gemeinsam an und helfen Sie ihnen, alle Veränderungen zu benennen. 8 d) Blumenwiese mit Zwischenschnitten 8 e) Gruselwald mit Zwischenschnitten In diese beiden Varianten der Szene haben wir Nahauf-nahmen von Tieren und Blumen eingeschnitten, die Tanja und André auf ihrem Spaziergang vermeintlich entdecken. Der Eindruck, Tanja und André seien wirklich auf einer Sommerwiese oder in einem düsteren Wald, verstärkt sich durch die Montage der Bilder. Auf diese Weise entsteht ein Film! [ Länge: je 1:30 Minuten ]

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Smileyspiel

1 prima 4 traurig2 geht so 5 gruselig3 doof 6 langweilig

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FERNSEHENKOPIERVORLAGEN

Kameraeinstellungen

Totale

Man sieht die ganze Szene, hat also einen guten Überblick über die Person oder die Personen, aber auch über die ganze Situation.

Halbtotale

Man erkennt die Körperhaltung gut, sieht aber auch etwas von der Umwelt.

Halbnah

Man sieht die Figur bis zu den Oberschenkeln. Man erkennt nicht nur die Mimik gut, sondern auch die Körperhaltung mit Gesten.

Nah

Man sieht nur den Kopf. Die Mimik ist gut zu erkennen.

Detail

Die Kamera ist so nah herangezoomt, dass man einen kleinen Teil des Gesichts ganz genau sehen kann, zum Beispiel die Augen.

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FERNSEHENKOPIERVORLAGEN

Froschperspektive

Man sieht die Welt von unten aus der Perspektive eines Frosches.

Vogelperspektive

Man sieht die Welt von oben aus der Perspektive eines fliegenden Vogels.

Kameraperspektiven

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Internet im Kindergarten

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Computer und Internet – für Kinder alltägliche Medien

Computer und Internet sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Die meisten Familien haben Computer mit Internetzugang, Tablet-PCs oder Smartphones. Die Geräte werden auch von den Kindern rege und vielfältig genutzt. Je älter die Kinder sind, desto mehr surfen und spielen sie am Computer.

Der Computer in der Kita

Je früher Kinder den kreativen, aktiven und kritischen Um-gang mit Computer und Internet lernen, desto größer ist die Chance, dass sie nicht von dem riesigen Angebot über-wältigt werden. Der Kindergarten kann diesen wichtigen Lernprozess unterstützen, indem er den Computer zum Thema macht.

Kinder können auf der programmbegleitenden Interne-tseite www.wdr-elefant.de spielen, rätseln, basteln und Filme anschauen. So sind hier erste sichere und eigenstän-dige Schritte im Internet möglich. Das Onlineangebot ist ganz gezielt auf die Bedürfnisse von Vorschulkindern

Computer und Internet im Kindergarten:www.wdr-elefant.dewww.baerenbude.de

zugeschnitten, das beginnt schon mit der Navigation. Sym-bole und gesprochene Texte statt Schrift erlauben es den Kindern, sich intuitiv zu bewegen. Die »Elternseiten« bie-ten Hintergrundinfos, praktische Anregungen und Tipps zum Umgang mit dem Computer.

Auf www.baerenbude.de können sich Eltern sowie Er-zieherinnen und Erzieher über das laufende Programm informieren. Für Kinder gibt es Mitmachaktionen, Videos und Hörbeispiele. Wer die Seite öffnet, kommt direkt ins Kinderzimmer von Steffi und Jakob, in dem die beiden be-kanntesten Protagonisten der Bärenbude, die Kuschel-bären Johannes und Stachel, zu Hause sind. Hier gibt es für die Kinder viel auszuprobieren: Hinter den verschiedenen Gegenständen verbergen sich Sounds, kleine Gimmicks oder Informationen zum Programm.

www.kiraka.de ist die Seite des Kinderradiokanals KiRaKa und die übergeordnete Seite des wdr-Kinderfunks. Wer sich hier reinklickt, hört direkt den KiRaKa, der täglich zwischen 6.00 und 22.00 Uhr hochwertiges Programm für Kinder zwischen vier und zwölf Jahren sendet. Zum Pro-gramm gehören zum Beispiel die Bärenbude und Spiel-platz für die jüngeren, wdr 5 Kiraka oder Herzfunk spezial

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für die älteren Kinder. Was wann läuft, steht im Programm-plan auf der Seite. Außerdem gibt es zahlreiche Beiträge – Nachrichten, Reportagen, Comedys – auch auf Abruf. Viele davon sind mit Spielen – wie Memory, Puzzle oder Quiz – verbunden.

Erste Forschungsergebnisse

Es gibt einige, wenn auch wenige wissenschaftliche Unter-suchungen, die sich dem Spiel-und-Lern-Computer im Kin-dergartenalltag widmen. Sie erweisen vor allem, dass qualitativ hochwertige Computerspiele, die in kleinen Gruppen gespielt werden, den Erfahrungshorizont der Kindergartenkinder berei-chern.

Lernen mit Spaß

Den meisten Kindern macht das Spiel mit dem Computer und im Internet großen Spaß; es regt sie zu vielfältigen Lernerfahrungen an. Im Umgang mit dem Gerät oder geeig-neter Software erwerben Kinder technisches Grundwissen.

Pädagogisch wertvolle Computerspiele fördern:

Soziale Kompetenz: Das Spiel in der Gruppe fordert die Kinder heraus, gemein-sam nach Lösungswegen zu suchen. Sie müssen sich beim Bedienen der Maus abwechseln und erklären sich gegen-seitig Funktionen und Handhabung der Hard- und Soft-ware. Emotionale Kompetenz: Die Kinder lernen, kleine Frustrationserlebnisse aus-zuhalten sowie Geduld und Ausdauer zu trainieren. Sie müssen neugierig sein, um Lösungen zu finden, und erfah-ren Freude und Stolz bei Erfolgserlebnissen. Kognitive und sensomotorische Kompetenzen: Kinder erlernen relativ schnell die zum Bedienen von Tasta-tur und Maus nötige Hand-Augen-Koordination. Je nach Spielinhalt werden zudem Sprachvermögen, Orientie-rungssinn, Gedächtnis, Kombinationsvermögen, Kon zen-tration und Problemlösungskompetenzen geför dert. Ästhetisch-sinnliche Kompetenzen: Die Kinder reagierten nachweislich aktiv mit Fantasie und Kreativität auf die Angebote: Sie sangen mit, tanzten, spielten nach oder bearbeiteten Bilder, die sie vorher am Computer gemalt hatten.

Kinder sind beim Computerspielen aktiv

Bei den Untersuchungen zeigten die Kinder ein auffällig aktives Nutzungsverhalten. Der Computer in Kindertages-einrichtungen führte nicht zu Isolation und Vereinsamung, sondern beförderte Kommunikation und Kooperation in der Gruppe. Er verdrängte jedoch nicht die übrigen Spiel-angebote und auch andere Tätigkeiten wurden nicht ver-nachlässigt.

Natürliches Interesse für das Medium

In ihrer natürlichen Neugier nehmen kleine Kinder ihre Um-welt so auf, wie sie ist. Dabei unterscheiden sie zunächst nicht zwischen natürlichen und künstlichen Phänomenen. Sie sind noch nicht in der Lage zu erkennen, dass der Com-puter von einem Programm gesteuert wird. Ein Schritt hin zu mehr Medienkompetenz bedeutet auch, den Kindern den Computer spielerisch und behutsam als Werkzeug vor-zustellen, das uns die unterschiedlichsten Gestaltungs-möglichkeiten eröffnet.

Vielfältige Möglichkeiten

Der Computer kann vielseitig in der Kita eingesetzt wer-den. Nach Professor Stefan Aufenanger bietet er folgende pädagogische Potenziale:– als Werkzeug, um Daten und Medien einzugeben– zum Lernen mithilfe von Lernsoftware und soge- nannten Edutainmentprogrammen– als Lerngegenstand, an dem sich Medienkompetenz erwerben lässt– zur Kommunikation via Internet, E-Mail, Chats usw.– mit Simulationsprogrammen, die etwa naturwissen- schaftliche Prozesse darstellen– zum kreativen Arbeiten mit Mal- oder Bildbearbei- tungssoftware– zum Spielen

Versuchen Sie, mit den Kindern über die Möglichkeiten des Computers ins Gespräch zu kommen. Folgende Praxis-anregungen bieten einen guten Rahmen dafür:

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Praxisanregungen Rahmenbedingungen im Team klären

Zum Einstieg in die Computerarbeit in der Kita stellen sich grundlegende Fragen:– Welche unterschiedlichen Haltungen zum Computer-

einsatz gibt es im Team?– Welchen Stellenwert soll die Computerarbeit in

unserer Kita haben?– Wer übernimmt dafür die Verantwortung?– Wo platzieren wir unseren Computer: Gibt es einen

zentralen Raum oder mobile Stationen, an denen die Kinder selbstständig arbeiten können?

– Dürfen die Kinder nur im Rahmen eines Projektes an den Computer oder soll es eine tägliche Computerzeit geben?

– Dürfen die Kinder den Computer alleine oder nur in einer Gruppe nutzen?

– Welche Inhalte wollen wir den Kindern künftig am Computer bereitstellen?

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Entdeckungsreisen in die Computerwelt Vor dem Start des ersten Computerprojektes ist es sinnvoll, sich gemeinsam in einem Erzählkreis über den jeweiligen Kenntnis- und Erfahrungshorizont der Kinder mit PC und Internet auszutauschen:– Wer hat zu Hause einen Computer und darf ihn nutzen?– Wie wird der Computer genutzt?– Was kann man mit einem Computer machen?– Welche Teile gehören zu einem Computer?

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Computer kennenlernenSchauen Sie sich gemeinsam mit den Kindern einen Computer und das Zubehör wie Maus, Monitor, Kabel, Lautsprecher etc. an und überlegen Sie zusammen, welche Funktionen die einzelnen Dinge haben. Lassen Sie die Kinder beispielsweise den Computer, Drucker oder Scanner an- und ausschalten. Im nächsten Schritt können Sie einen (alten) Compu-ter öffnen und sich das Innenleben genauer betrachten. Dabei können Sie erste technische Grundlagen vermit-teln. Viel Spaß macht es auch, wenn die Kinder aus verschiedenen Materialien ihren eigenen Computer nachbauen.

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Mal- und GestaltungsprogrammeFür erste Entdeckungsreisen am Computer eignen sich Mal- und Gestaltungsprogramme gut. Meist gehören sie schon zur Grundausstattung eines Betriebssystems. Ein altersgerechtes Malspiel finden Sie auch auf www.wdr-elefant.de Kinder können mithilfe dieser Programme einzeln oder in Gruppen eigene Bilder gestalten, speichern und auch ausdrucken. So können sie das am Bildschirm Erschaffene festhalten und auch außerhalb des Compu-ters mit Schere, Klebstoff, Stiften etc. weiterbearbeiten. Am Computer gestaltete Bilder können mit von Hand gemalten verglichen werden. Was ist hier anders? Was geht mit dem Computer besser als mit realen Mal- und Bastelwerkzeugen und umgekehrt?

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Eigene Bilder bearbeitenMit vielen Bildbearbeitungsprogrammen lassen sich eigene Fotos bearbeiten. Kostenlose Testversionen professioneller Bild-bearbeitungsprogramme können im Internet herunter-geladen werden. Die Kinder fotografieren sich gegenseitig und ein Erwachsener hilft ihnen, die Bilder auf dem Computer zu speichern. Anschließend werden sie in dem Bildbearbei-tungsprogramm geöffnet und mit den verschiedenen Werkzeugen bearbeitet. Gemeinsam kann die Gruppe ein Fotoalbum mit »Vorher-nachher-Bildern« oder eine vorher ausgedachte Bildergeschichte erstellen.

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Die ausführlichen Quellenangaben zu diesem Text finden Sie auf S. 50.

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Computerregeln

1 Altersgerechte Angebote auswählen

Kinder sollten die Softwareinstallation sowie die Spiel-einführung unkompliziert selbst bewerkstelligen können. Außerdem sollten alle Spielfunktionen selbst-erklärend und intuitiv zu erkennen sein. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Spiel jederzeit unterbrochen und später fortgesetzt werden kann. Generell können Sie darauf achten, dass die Rahmenhandlung und die Auf-gaben an die Erfahrungswelt der Kinder anknüpfen.

2 Machen Sie sich mit dem Angebot vertraut

Schauen Sie sich die Internetseite oder das Computer-spiel in Ruhe an, bevor Sie die Kinder damit spielen lassen, und machen Sie sich selbst mit den Inhalten vertraut. So können Sie auf Fragen adäquat reagieren und gegebenenfalls kleine Hilfestellungen geben.

3 Computern Sie gemeinsam

Gerade Internetneulinge sollen bei ihren Ausflügen ins Netz begleitet werden! Ähnlich wie auf der Straße, gibt es Gefahren auch im Internet. Besonders viel Spaß macht die Computernutzung mit Gleichaltrigen.

4 Nehmen Sie sich für die ersten Sitzungen Zeit

Kinder sollen sich Schritt für Schritt mit dem Medium vertraut machen und spielerisch erste Erfahrungen damit sammeln. Kleine Kinder müssen den Umgang mit Maus und Tastatur erst noch lernen und brauchen gerade am Anfang etwas Zeit, um die nötige Fein-motorik und Hand-Augen-Koordination zu entwickeln.

5 Zeitliche Grenzen setzen

Mit dem Computer zu spielen, macht Spaß! Und das soll es auch, denn so lernen Kinder ganz nebenbei. Machen Sie den Kindern klar, dass die Computernutzung zeit-lich beschränkt ist, bevor Sie den Computer anschalten. Ein Wecker oder eine Sanduhr hilft. Empfohlen werden für Vorschulkinder höchstens 15 bis 30 Minuten am Stück, maximal 2- bis 3-mal in der Woche.

6 Intuitives Entdecken

Durch ihre natürliche Neugier können sich kleine Kinder den Umgang mit Maus und Tastatur sowie die Funktionsweise des jeweiligen Spiels selbst aneignen. Sie entwickeln mehr Lösungskompetenz und Kreativi-tät, wenn man ihnen die Möglichkeit lässt, einige Funktionen selbst zu entdecken.

7 Leistungsdruck vermeiden

Beobachten Sie die Kinder: Jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo und reagiert ganz individuell auf mediale Angebote. Jedes Kind braucht kleine Hilfe-stellungen, Anerkennung und Lob.

8 Ganzheitlich lernen

Kinder brauchen elementare Erfahrungen, bei denen sie die Welt mit allen Sinnen entdecken. Sprechen Sie mit den Kindern über das Computerangebot und ermuntern Sie sie, in der realen Welt weiterzuspielen. So macht das spielerische Lernen besonders viel Spaß.

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L I T E R AT U R H I N W E I S E

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Q U E L L E N

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I N H A LT D E R D V D

DVD zur Sendung mit dem Elefanten

1. Die Sendung mit dem Elefanten Folge 76 mit Elternticker [ 24:30 ]

2. Kaleidoskop Schuh Sehübung zum Mitraten [ 1:13 ]

3. Rätsel Wolke Sehübung zum Mitraten [ 0:48 ]

4. Nah dran – weit weg Kameraeinstellungen und Perspektiven [ 2:00 ]

5. Spot Klingelbusch Hörübung: Wirkung von Musik [ je 1:00 ] Spot 5 a) ohne Musik 5 b) mit Originalvertonung 5 c) mit trauriger Musik 5 d) mit dramatischer Musik

6 Frühstück mit André Film selbst vertonen [ je 2:30 ] 6 a) mit Originalgeräuschen 6 b) ohne Ton 6 c) lustig vertont

7 Grimassen schneiden mit Tanja und André Mitmachen und sich selbst inszenieren [ 1:27 ]

8 Spaziergang im Blue-Box-Studio Wirkungsweise von Bild und Ton – Übung für ältere Kinder [ je 1:30 ] 8 a) Blaues Studio 8 b) Blumenwiese 8 c) Gruselwald 8 d) Blumenwiese mit Zwischenschnitten 8 e) Gruselwald mit Zwischenschnitten

I N H A LT D E R C D

CD zum Bärenbude Klassenzauber

1. Bärenbude Vorspann [ 0:13 ]

2. Erwin Grosche: Gleich geht’s rund [ 2:43 ]

3. Erwin Grosche: Radiolied [ 3:22 ]

4. Kuschelbären: Johannes-und-Stachel-Lied [ 2:15 ]

5. Kuschelbären: Johannes-und-Stachel-Lied (Instrumentalversion) [ 1:57 ]

6. Erwin Grosche: Glück, das kann man hören [ 3:05 ]

7. Kuschelbären: Regenwurm [ 2:53 ]

8. Kuschelbären: Krach machen [ 1:35 ]

9. Kuschelbären: Novembär [ 2:36 ]

10. Fernohr: Ägypten [ 1:24 ]

11. Fernohr: Bauernhof in Italien [ 1:43 ]

12. Ohrenkino: Im Galopp durch Feld und Wald [ 1:09 ]

13. Musik fürs Ohrenkino: [ Edvard Grieg: Morgenstimmung, aus Peer-Gynt-Suite, 4:04 ]

14. Erwin Grosche und die Kuschelbären: Wir sagen Tschüss [ 2:18 ]

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I M P R E S S U M

Netzwerk Medienkompetenz des wdr

www.schlauer.wdr.de

Herausgeber Westdeutscher Rundfunk Köln Marketing

RedaktionSusanne Kuttler, Heike Sistig, Ute Teigler (alle wdr)

AutorinnenRenate Bleichenbach, Sarah Dietsche, Inka Friese, Leona Frommel, Anne Haage (mct Dortmund), Andrea Holler, Anke Lehmann-Echternacht, Anke Lorenz-Hoppe

Gestaltung Mohr Design, Köln

IllustrationenBärenbude KlassenzauberAlexandra Frost

Smileys, KameraeinstellungenHeribert Schulmeyer

Umschlagfoto © Mauritius

Alle Rechte vorbehalten. © 2012, Westdeutscher Rundfunk Köln

Westdeutscher Rundfunk KölnAnstalt des öffentlichen RechtsAppellhofplatz 1, 50667 KölnTel. 0221 220 0www.wdr.de

Nicht im Handel erhältlichNovember 2012

CDBärenbude Klassenzauber

Tracks 2, 3, 6, 14Text/Musik: Erwin Grosche

Tracks 4, 8Text/Musik: Dorothee Schmitz, Gesang: Dorothee Schmitz, Heiner Kämmer

Tracks 10, 11, 12Text: Ulrike Klausmann

DVDDie Sendung mit dem Elefanten

Musik: Alex Flucht, Tobias BeckerBeiträge Drudel & Kaleidoskop: Flachbild KölnFotos: creativ collection, MEV VerlagRealisation: Oliver Held

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