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NEWSLETTER
10/19
THEMEN IN DIESER AUSGABE
Große Anti-Terrorübung für lebens-bedrohliche Einsatzlagen am Nürn-berger Hauptbahnhof
Projekt ANANAS: Manipulation auto-matisierter Gesichtserkennung ver-hindern
Nordrhein-westfälische Polizeihunde können jetzt auch Datenträger er-schnüffeln
Drei Tipps zum Schutz vor Insider-Bedrohungen in Behörden
Betafence-Zaunanlage für Bundesgerichtshof: Objektschutz mit hoher Akzeptanz
Welt-Erste-Hilfe-Tag: Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen muss besser werden
THW: Ein innovatives EU-Forschungsprojekt zur Ortung ver-schütteter Personen
Veranstaltungen 2019
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Bayerns Innenminister Joachim Herrmann "Haben sehr sicheren
öffentlichen Personenverkehr durch kompetentes und starkes Netz-
werk" - Große Anti-Terrorübung für lebensbedrohliche Einsatzlagen
am Nürnberger Hauptbahnhof - Rund 1.500 Einsatzkräfte von Polizei,
Feuerwehr, Rettungsdienst, Bahn und Verkehrs-Aktiengesellschaft
Nürnberg
Anlässlich der Anti-Terrorübung in der Nacht vom 15. auf den 16. Okto-
ber 2019 am Nürnberger Hauptbahnhof hat Bayerns Innenminister
Joachim Herrmann die hervorragende Zusammenarbeit aller Beteilig-
ten gelobt und sich vor Ort ein Bild über das gemeinsame Vorgehen
gegen terroristische Täter sowie zur Rettung, Versorgung und Be-
treuung Verletzter gemacht.
"Auf das sehr kompetente und starke Netzwerk der Sicherheitsallianz
aus Deutscher Bahn, Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg, Berufs-
feuerwehr und Rettungsdiensten sowie Bundespolizei und Bayerische
Polizei ist absolut Verlass", sagte der Minister. "Mit der Übung wird
abermals bewiesen, dass sie gemeinsam an einem Strang ziehen und
die Bevölkerung im Ernstfall hervorragend schützen." Derartige lebens-
bedrohliche Einsatzlagen stellen laut Minister höchste Anforderungen
an die Flexibilität und die Qualität des Handelns der Sicherheitsbehör-
den.
Der Anschlag in Halle vergangene Woche habe die Gefahren des
Rechtsterrorismus abermals deutlich gemacht. "Dieser schreckliche
Angriff führt uns die anhaltend hohe Gefahr von Anschlägen aus un-
terschiedlichsten Motivlagen vor Augen. Auch der Bombenanschlag
anlässlich des Musikfestivals in Ansbach 2016 oder im selben Jahr der
Anschlag am Berliner Breitscheidplatz sind uns insoweit noch in trauri-
ger Erinnerung", sagte Herrmann.
"Übungen wie diese sind sehr wichtig, um weiterhin im Notfall koordi-
niert und erfolgreich agieren zu können", so der Minister. So hat die
Bayerische Polizei mit der Bundespolizei München unter Einbeziehung
der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr letztes Jahr mit zwei Groß-
übungen, unter anderem am Münchner Hauptbahnhof, realitätsnahe
Szenarien geprobt. Dieses Mal übten rund 1.500 Einsatzkräfte.
NEWSLETTER 10/19
Weitere Informationen zum Bayerischen Staatsministerium des In-
nern, für Sport und Integration unter
www.stmi.bayern.de
Große Anti-Terrorübung für lebensbedrohliche Einsatzlagen am Nürnberger Hauptbahnhof
Die Bundespolizeidirektion München führte zusammen mit dem Polizeipräsi-
dium Mittelfranken und mit Unterstützung der Deutschen Bahn, der Ver-
kehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg, der Stadt Nürnberg, der Berufsfeuerwehr
und der Rettungsdienste eine Übung mit mehreren fiktiven Terror-
Anschlagsszenarien durch. (Quelle: Polizei Mittelfranken)
Insbesondere ging es um das gemeinsame Vorgehen gegen terroristische
Täter sowie um die Rettung, Versorgung und Betreuung Verletzter. (Quelle:
Polizei Mittelfranken)
Innenminister Joachim Herrmann informiert sich über die große Anti-
Terrorübung am Nürnberger Hauptbahnhof mit mehreren fiktiven Terror-
Anschlagsszenarien und rund 1.000 Übungskräften. (Quelle: Giulia Iannicelli)
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Von der Entsperrung von Smartphones bis zu schnelleren
Einlasskontrollen am Flughafen: Die Verbreitung der auto-
matisierten Gesichtserkennung zur Identifikation von Per-
sonen nimmt zu. Doch diese Authentifizierungsmethode ist
anfällig gegenüber Morphing-Angriffen: Kriminellen bietet
sie die Möglichkeit, zwei Gesichtsbilder zu einem zu ver-
schmelzen. Wird ein Reisepass mit einem derart manipu-
lierten Foto ausgestattet, können zwei Personen den glei-
chen Ausweis nutzen. Fraunhofer-Forscherteams entwi-
ckeln gemeinsam mit Partnern ein System, das diese Art
von Angriffen vereitelt.
Wer regelmäßig in die USA reist, ist es gewohnt, bei der Passkontrolle
in eine Kamera schauen zu müssen. Das elektronische Foto wird mit
dem im biometrischen Pass gespeicherten Bild verglichen. Bei dieser
biometrischen Gesichtserkennung ermittelt ein Programm die digitalen
Daten des Live-Bildes, vergleicht sie mit den Daten des Chip-Bildes und
kann feststellen, ob die Gesichter auf den Fotos in den individuellen
Merkmalen übereinstimmen. Auch Smartphones und Tablets lassen
sich durch Gesichtserkennung entsperren. Die Methode soll den Zugriff
auf sensible Daten und unberechtigten Personen den Zutritt verwei-
gern. Doch sie ist anfällig gegenüber gezielten Angriffen. »Kriminelle
sind in der Lage, die Gesichtserkennungssysteme so auszutricksen,
dass zwei Personen denselben Pass verwenden können«, weiß Lukasz
Wandzik, Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Produktionsanla-
gen und Konstruktionstechnik IPK in Berlin. Gemeinsam mit seinen
Kolleginnen und Kollegen vom Fraunhofer-Institut für Nachrichten-
technik, Heinrich-Hertz-Institut, HHI und weiteren Partnern entwickelt
er Verfahren, die Bildanomalien erkennen, die bei der digitalen Bildver-
arbeitung in Morphing-Prozessen auftreten. »Der Morphing-Angriff
wird ausgeführt, indem zwei Gesichtsbilder zu einem synthetischen
Gesichtsbild verschmolzen werden, das die Eigenschaften beider Per-
sonen enthält«, erklärt Wandzik.
Im Projekt ANANAS, kurz für »Anomalie-Erkennung zur Verhinderung
von Angriffen auf gesichtsbildbasierte Authentifikationssysteme«,
widmen sich die Partner diesem Problem, indem sie simulierte Bildda-
ten analysieren und erforschen. Dabei werden moderne Methoden der
Bildverarbeitung und des maschinellen Lernens angewandt, insbeson-
dere tiefe neuronale Netze, die explizit für die Verarbeitung von Bild-
daten konzipiert wurden.
Identitätsdiebstahl mit neuronalen Netzen vermeiden
Um die zu entwickelnden Verfahren und Systeme testen zu können,
erzeugen die Projektpartner im ersten Schritt die Daten, mit denen die
bildverarbeitenden Programme trainiert werden, um Manipulationen
zu erkennen. Hierfür werden verschiedene Gesichter zu einem ge-
morpht. »Um zu entscheiden, ob ein Gesichtsbild authentisch ist oder
durch einen Morphing-Algorithmus erstellt wurde, haben wir tiefe
neuronale Netze auf gemorphte und reale Gesichtsbilder trainiert.
Diese können manipulierte Bilder anhand der dadurch entstehenden
Veränderungen erkennen, speziell auch in semantischen Bereichen wie
in Gesichtsmerkmalen oder Glanzlichtern in den Augen«, erläutert
Prof. Peter Eisert, Abteilungsleiter Vision & Imaging Technologies am
Fraunhofer HHI, die Vorgehensweise.
LRP-Algorithmen machen KI-Prognosen erklärbar
Die neuronalen Netze entscheiden sehr zuverlässig, ob es sich um
echte oder gefälschte Bilder handelt, die Trefferquote bei den im Pro-
jekt erstellten Testdatenbanken liegt bei über 90 Prozent. »Das Prob-
lem ist jedoch vielmehr, dass man nicht weiß, wie das Neuronale Netz
die Entscheidung getroffen hat«, sagt Eisert. Daher interessiert die
Forscherinnen und Forscher am Fraunhofer HHI neben einer Entschei-
dung über die Echtheit eines Bildes auch der Entscheidungsgrund. Zu
diesem Zweck analysieren sie mit eigens entwickelten LRP-Algorithmen
(Layer-Wise Relevance Propagation) die Regionen im Gesichtsbild, die
für die Entscheidung relevant sind. Dies hilft, verdächtige Bereiche in
einem Gesichtsbild zu finden, und Artefakte zu identifizieren und zu
klassifizieren, die während eines Morphing-Prozesses erzeugt wurden.
Mithilfe der Algorithmen lassen sich gemorphte Bilder als solche er-
folgreich identifizieren, wie erste Referenztests bestätigen.
Die Forscher nutzen diese Informationen auch, um die neuronalen
Netze robuster zu gestalten, um unterschiedlichste Angriffsmethoden
erkennen zu können. »Die Kriminellen können auf immer ausgefeiltere
Angriffsmethoden zurückgreifen, zum Beispiel auf KI-Verfahren, die
komplett künstliche Gesichtsbilder erzeugen. Indem wir unsereNetze
optimieren, versuchen wir, den Fälschern einen Schritt voraus zu sein
und zukünftige Attacken zu identifizieren«, sagt der Professor für Infor-
matik.
Eine Demonstrator-Software inklusive Anomalieerkennung und Aus-
wertungsverfahren liegt bereits vor. Ziel ist es, die Software in beste-
hende Gesichtserkennungsysteme an Grenzkontrollen zu integrieren
beziehungsweise diese um die Morphingkomponenten zu erweitern
und so Fälschungen durch entsprechende Angriffe auszuschließen.
Projekt ANANAS:
Manipulation automatisierter Gesichtserkennung verhindern
Illustration eines
Face-Morphing-
Angriffs. Von
links nach rechts:
Orig inalbi lder,
Mitte: Morphing-
Angriff. (Quelle:
Fraunhofer HHI )
Weitere Informationen unter www.fraunhofer.de.
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Die nordrhein-westfälische Polizei hat Mitte Oktober 2019 ihre ersten
Datenspeicherspürhunde vorgestellt. In den letzten Wochen sind die
fünf Hunde an 20 Lehrtagen darin ausgebildet worden, CDs, Festplat-
ten, Speicherkarten, USB-Sticks, Smartphones und SIM-Karten zu
finden. „Ein gut ausgebildeter Hund ist der beste Freund des Ermitt-
lers. Und eine echte Erleichterung, wenn es darum geht, Beweismittel
zu finden“, sagte Minister Herbert Reul bei der Vorstellung der Hunde.
Es handelt sich um Rauschgiftspürhunde, die jetzt über diese zusätzli-
che Fertigkeit verfügen. Die nordrhein-westfälische Polizei ist eine der
ersten Polizeien mit Datenspeicherspürhunden in Deutschland. Bisher
gab es sie vor allem in Justizbehörden, darunter auch in Nordrhein-
Westfalen. Die Ausbildung der Hunde ist eine Konsequenz aus dem
Fall Lügde, wo ein Datenspeicherspürhund angefordert werden muss-
te und gute Dienste geleistet hat. „Wir haben schnell erkannt, so
etwas brauchen wir auch, und davon profitiert nun die ganze Polizei
in Nordrhein-Westfalen“, so Reul.
Die Hunde werden in Köln und Recklinghausen gehalten. Von dort aus
können sie von allen Polizeibehörden im Land angefordert werden. Im
Mai 2019 konnte durch den Datenspeicherspürhund der Justiz des
Landes Nordrhein-Westfalen mehrere Beweismittel aufgefunden wer-
den. Deshalb entschied sich das Innenministerium nach Absprache mit
dem Landesamt für Ausbildung, Fortbildung und Personalangelegenhei-
ten (LAFP) und dem Landesamt für Zentrale Polizeiliche Dienste (LZPD)
zur Einführung von Datenspeicherspürhunden bei der Polizei.
Bei den fortgebildeten Hunden handelt es sich um „Ali Baba“ (Herder-
Mix, fünf Jahre), „Herr Rossi“ (Malinois, drei Jahre), „Odin“ (Malinois,
fünf Jahre), „Jupp“ (Malinois, drei Jahre) und „Theo“ (Herder, fünf Jah-
re).
„Die rund 300 Diensthunde der nordrhein-westfälischen Polizei sind als
Schutzhunde, Rauschgiftspürhunde, Sprengstoffspürhunde, Personen-
spürhunde, Brandmittelspürhunde, Leichenspürhunde, Mantrailer und
Banknotenspürhunde im Einsatz. Dass sie nun auch noch Handys und
Festplatten erschnüffeln, zeigt einmal mehr ihren Wert. Sie gehören zu
unserer Polizei wie Blaulicht und Sirene“, so Reul.
Nordrhein-westfälische Polizeihunde können
jetzt auch Datenträger erschnüffeln Minister Reul: „Ein gut ausgebildeter Hund ist der beste Freund des Ermittlers.
Und eine echte Erleichterung.“
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Die Cybersicherheitslandschaft verändert sich ständig, aber eines ist
in den letzten Jahren konstant geblieben: die stetig wachsende Zahl
von Insider-Bedrohungen. Die jüngste Cybersicherheitsstudie von
SolarWinds hat ergeben, dass interne Benutzerfehler in den letzten
12 Monaten mit 80 Prozent den weitaus größten prozentualen Anteil
an Vorfällen im Zusammenhang mit der Cybersicherheit ausgemacht
haben.
Während des europäischen Aktionsmonats European Cyber Security
Month (ECSM), dem dieses Jahr die Themen Cyberhygiene und neue
Technologien im Fokus stehen, stellt Sascha Giese, Head Geek™ bei
SolarWinds, Möglichkeiten vor, wie IT-Profis im öffentlichen Sektor
ihre Abwehr gegen unabsichtliche Insider-Bedrohungen verstärken
können:
1. Bessere Zugangskontrolle für Auftrag-
nehmer
Externe Auftragnehmer erhalten oftmals
umfassende Administratorrechte und
Zugriff auf die IT-Umgebung der Organisati-
onen. Nicht immer werden diese Zugänge
nach Abschluss eines Projektes geschlos-
sen. So integral wie Auftragnehmer für den
Erfolg einer Behörde sind, werden sie je-
doch oft nicht so streng wie Mitarbeiter
behandelt, auch wenn sie den gleichen
Zugang zu Informationen haben. Dies
macht sie zu einem primären Ziel für Ha-
cker. Behörden müssen die sicherheitsrele-
vanten Aspekte bei Auftragnehmern besser
zu überwachen. Diese wiederum müssen
ein solides Verständnis für die Sicherheits-
richtlinien der Organisation haben und an
die gleichen Standards der Verantwortlich-
keit gebunden sein.
Ebenso müssen die Manager sicherstellen,
dass Zugangsrechte und -privilegien nur den
Auftragnehmern gewährt werden, die sie benötigen. Die Automatisie-
rung dieses Prozesses kann bei der Zuweisung von Benutzerauthentifi-
zierungen und Berechtigungen helfen und sicherstellen, dass nur die
richtigen Personen Zugriff auf die richtigen Daten haben. Und natürlich
müssen die Behörden diese Zugriffsrechte annullieren, sobald der
Auftragnehmer die Arbeit beendet.
2. Kontinuierliche Sicherheitsschulungen
Alle Mitarbeiter in einem Unternehmen, vom Management bis zur
untersten Ebene, müssen verstehen, wie sie eine Phishing-E-Mail von
einer legitimen Nachricht unterscheiden können und müssen immer
auf potenzielle Bedrohungen achten. Denn Sicherheit sollte nicht nur
in der Verantwortung des IT-Teams liegen. Behörden sollten in regel-
mäßigen, kurzen Schulungen alle Benutzer über die neuesten Bedro-
hungen, aktualisierte Sicherheitsprotokolle oder staatliche Sicherheits-
auflagen informieren.
3. Einsatz von Sicherheits-Tools
Im Fall eines Cyberangriffes kann ein Technologie-Sicherheitsnetz von
großem Nutzen für eine Behörde sein. Neben der Implementierung
grundlegender Zugangskontrollen und Netzwerkmanagement-
Lösungen kann eine automatisierte Überwachung der Benutzeraktivi-
tät die Manager schnell auf verdächtige Aktivitäten aufmerksam ma-
chen.
IT-Manager können auch Systeme verwen-
den, die aktualisierte Cyber-Bedrohungs-
informationen bereitstellen, um sie bei der
Suche nach neuen Bedrohungen zu unter-
stützen. Damit können sie über die neues-
te Malware, Viren und andere bösartige
Aktivitäten informiert bleiben, denen sich
die Mitarbeiter der Behörde versehentlich
aussetzen könnten.
Um interne sowie externe Bedrohungen
erfolgreich abwehren zu können, sollten
Technikexperten in Behörden mit der
bestmöglichen Technologie ausgestattet
sein. Die Erkenntnis der jüngsten Cyberse-
curity-Umfrage, dass das größte Risiko für
Organisationen von interner Natur ist,
unterstreicht aber erneut die Notwendig-
keit, auch den menschlichen Aspekt der IT-
Sicherheit zu thematisieren, Benutzer
kontinuierlich darüber aufzuklären, welche
Fehler zu vermeiden sind, und ein Umfeld
des Lernens und Schulens zu schaffen.
Drei Tipps zum Schutz vor Insider-Bedrohungen in Behörden
Über solarwinds
Weitere Informationen unter www.solarwinds.com.de.
Sascha Giese, Head Geek™SolarWinds
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Fireboard
Weitere Informationen unter fireboard.net. PMRexpo: Halle 10.2, Stand B23
Eine Sicherheitszaunanlage von Betafence sichert seit dem Frühjahr
die Interimsunterbringung des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe. Auf
Grund von Sanierungsarbeiten ziehen einzelne Bereiche des Gerichts
vorübergehend in ein Ausweichquartier in der Oststadt um. Die
Liegenschaft wurde dafür durch eine 600 Meter lange Zaunstrecke
mit dem Betafence-System Securifor sicherheitstechnisch ertüchtigt.
Das rund zwei Kilometer entfernte Ausweichquartier wurde zuvor
bereits vom Bundesverfassungsgericht als Interimsunterbringung
genutzt und konnte nahezu unverändert übernommen werden. Aus
Sicherheitsgründen empfahl das zuständige Landeskriminalamt Baden-
Württemberg einen zusätzlichen Objektschutz. Bei der Sanierung der
Liegenschaft 2009-2011 war lediglich eine äußere Überwachungslinie
mit Video- und Radartechnik errichtet worden, der Zugang zu den
Gebäuden wurde über das damals neu errichtete Pfortengebäude
kontrolliert.
Das vom Bundesgerichtshof genutzte Teilareal wurde jetzt mit einer
zusätzlichen Perimetersicherung versehen. Als Lösung entschied man
sich für das Hochsicherheitszaunsystem Securifor von Betafence.
Dessen Maschen sind bei 4 mm Drahtstärke rund zehn Mal enger als
bei herkömmlichen Industriezäunen und bieten keinen Halt für
Überwindungsversuche oder das Ansetzen von Schneidwerkzeugen. Da
die Maschen horizontal verlaufen, sind die Gittermatten auch bei
seitlicher Blickrichtung außergewöhnlich transparent und wirken
optisch unaufdringlich. Zum System gehört auch der spezielle
Pfostentyp Bekasecure, der mit einem omegaförmigen Querschnitt
hohe Stabilität und mechanischen Widerstand bietet.
Für die Interimsunterbringung des BGH wurden mit dem System
insgesamt 600 Meter Zaunstrecke in 4 Meter Höhe errichtet. Die
Zufahrt sichert eine 4 Meter breite Toranlage, deren Sicherheitsprofil
in Spezialanfertigung mit einem Securifor-Gitter erhöht wurde. Zufahrt
und Zugang werden über eine Schrankenanlage und ein
Personendrehkreuz kontrolliert, die Authentifizierung von Besuchern
erfolgt über das Wachpersonal im Pfortengebäude. Zusätzlich zur
mechanischen Sicherung wird das Areal mit Videoüberwachung,
Bewegungsmeldern und bei Bedarf zugeschalteter Beleuchtung
gesichert. Die Zaunanlage (ohne Zutrittskontrollen) wurde im Frühjahr
2019 vom regionalen Betafence-Partner Werling & Tottewitz
(Rheinzabern) ausgeführt.
„Unser Ziel war eine wirksame Absicherung, die optisch möglichst
unaufdringlich ist“, erklärt Arndt Frey vom Staatlichen Hochbauamt
Karlsruhe, das bei den Baumaßnahmen an der Interimsunterbringung
federführend war. „Das Erscheinungsbild hat unsere Erwartungen noch
übertoffen. Die Zaunanlage fügt sich sehr gut ins Gelände ein, und die
Mitarbeiter haben nicht ständig das Gefühl, in einem besonders
gesicherten Objekt zu arbeiten. Genau das wollten wir erreichen.“
„Das Projekt ist ein typisches Beispiel für die erweiterten
Anforderungen an Sicherheitszaunanlagen“, sagt Marco Trupp,
Vertriebsdirektor D-A-CH bei Betafence. „Hohe mechanische Sicherheit
geht meist zu Lasten des Erscheinungsbildes. Für die Akzeptanz von
Sicherungsmaßnahmen spielt aber auch die Optik eine große Rolle. In
solchen Fällen kommt sehr häufig unser Securifor-System oft zum
Einsatz.“
Über Betafence
Betafence ist ein Weltmarktführer bei integrierten Systemen und Lösungen für Perimetersicherheit. Das Unternehmen sichert kritische Infrastrukturen
und sicherheitssensible Liegenschaften sowohl im öffentlichen und gewerblichen Sektor wie auch im privaten Bereich ab. Mit mehr als 135 Jahren Erfah-
rung setzt Betafence Standards in der Branche und ist anerkannt als führender Anbieter von Perimeterschutzsystemen, Dienstleistungen und Integration.
Der Slogan 'Securing What Matters' steht für eine starke Markenhistorie mit Produkten wie Securifor, Bekasecure, Nylofor oder Terrablock. Die Mehrheit
an Betafence hält die Carlyle Group. Zurzeit beschäftigt Betafence rund 1.400 Mitarbeiter. Der Hauptsitz ist in London (UK), international ist das Unter-
nehmen mit acht Produktionsstätten und Vertriebsbüros in der ganzen Welt vertreten.
Weitere Informationen unter www.betafence.de.
Betafence-Zaunanlage für Bundesgerichtshof:
Objektschutz mit hoher Akzeptanz
Interimsunterbringung des
Bundesgerichtshofes mit
Sicherheitszaunanlage und
Zutrittskontrolle.
(Quelle: Betafence/Jochen
Krings)
Innerhalb des gesicherten
Geländes liegt das bereits
2011 errichtete Pfortenge-
bäude, über das der Zugang zu
den Gebäuden kontrolliert
wird.
(Quelle: Betafence/Jochen
Krings)
Die Zaunanlage ist optisch
durchlässig und fügt sich gut
in des Erscheinungsbild des
naturnahen Geländes in der
Karlsruher Oststadt ein.
(Quelle: Betafence/Jochen
Krings)
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NEWSLETTER 10/19
Die Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen muss nach Einschätzung des
Deutschen Roten Kreuzes (DRK) dringend verbessert werden. „Die
Zahl von rund 1.163.000 Schulunfällen im Jahr 2018 ist alarmierend
hoch“, sagte DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt anlässlich des Welt-
Erste-Hilfe-Tages am 14. September 2019. Die Gefahr von Unfällen in
Schulen sei in Deutschland weitaus größer als in Betrieben. „Die
Schulen müssen dringend dafür sorgen, dass genügend Lehrpersonal
in Erster Hilfe ausgebildet wird und auf dem neuesten Stand ist. Au-
ßerdem sollte man auch schon früh bei den Schülerinnen und Schü-
lern ansetzen und deren Erste-Hilfe-Kenntnisse fördern, wie das zum
großen Teil bereits durch den Schulsanitätsdienst des Jugendrotkreu-
zes erfolgt“, erklärte Hasselfeldt. Verantwortlich für die Organisation
einer wirksamen Ersten Hilfe sei die Schulleitung. Das DRK und das
Jugendrotkreuz (JRK) stünden dabei als kompetente und erfahrene
Partner gerne zur Seite.
Im Jahr 2018 wurden in Betrieben 23 meldepflichtige Arbeitsunfälle je
1.000 Vollarbeiter verzeichnet, aber 66 meldepflichtige Schulunfälle je
1.000 Schüler. Während die Unfallversicherungsträger für Betriebe
eine Ersthelfer-Quote von bis zu 10 Prozent der Belegschaft vorschrei-
ben, gibt es bislang keine verpflichtende, einheitliche Regelung für
Schulen. Die Notwendigkeit einer besseren Erste-Hilfe-Ausbildung von
Sportlehrerinnen und -lehrern bekräftigte erst im Frühjahr dieses Jah-
res ein Urteil des Bundesgerichtshofs. Darin wird die Amtspflicht des
Lehrpersonals betont, erforderliche und zumutbare Erste-Hilfe-
Maßnahmen im Sportunterricht rechtzeitig und in ordnungsgemäßer
Weise durchführen zu können.
Das DRK hat 2017 bundesweit 1,77 Millionen Menschen in Erster Hilfe
aus- und fortgebildet, darunter eine Million betriebliche Ersthelferin-
nen und Ersthelfer. Speziell auf das Lehrpersonal ausgerichtete Erste-
Hilfe-Kurse will das DRK erstmals im Herbst 2019 anbieten. Bereits seit
Jahrzehnten engagiert sich das Jugendrotkreuz im Schulsanitätsdienst.
Aktuell sind rund 45.000 Schulsanitäter ab der 7. Klasse in etwa 3.200
Schulen im Einsatz.
DRK-Präsidentin Hasselfeldt fordert zudem die internationale Anerken-
nung von Erste-Hilfe-Ausbildungen über Ländergrenzen hinweg. Das
lehnen die deutschen Unfallversicherungsträger derzeit ab. Problema-
tisch ist dieser Umstand zum Beispiel für Betriebe im bayerischen
Grenzgebiet, weil die österreichische Erste-Hilfe-Ausbildung in
Deutschland nicht anerkannt wird.
Deutsches Rotes Kreuz
Weitere Informationen unter :
www.drk.de/hilfe-in-deutschland/erste-hilfe-tag
j u g e n d r o t k r e u z . d e / d i e - t h e m e n f e l d e r / e r s t e - h i l f e - u n d -
notfalldarstellung/schulsanis
Welt-Erste-Hilfe-Tag:
Erste-Hilfe-Ausbildung an Schulen muss besser werden
Schülerin bei einer Atemspende an einem Dummy.
(Quelle: DRK/Marcus Steinbrücker)
DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt mit dem Schulsanitätsdienst des Mainzer
Gutenberg-Gymnasiums.
(Quelle: DRK/Marcus Steinbrücker)
Schülerin bei einer Herzdruckmassage an einem Dummy.
(Quelle: DRK/Marcus Steinbrücker)
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Bei natürlichen und durch Menschen verursachten Katastrophen zählt
jede Sekunde: Such- und Rettungsteams, Ersthelfer, Polizei und Ka-
tastrophenschutzeinsatzkräfte arbeiten gegen die Zeit, um Überleben-
de innerhalb der kritischen ersten 72 Stunden zu finden. Dabei bege-
ben sie sich in Risikobereichen oft selbst in Gefahr. Um die Ortung und
Rettung von Überlebenden in eingestürzten Gebäuden zu beschleuni-
gen und die Arbeitsbedingungen für die Ersthelfer zu verbessern, wird
das CURSOR-Projekt neue Technologien mit Drohnen, Miniatur-
Robotern und fortschrittlichen Sensoren entwickeln.
Das Projekt wird vor allem ein innovatives CURSOR Search and Rescue
Kit entwickeln, welches Miniatur-Roboter und unterschiedlich zugehö-
rige Drohnen enthält. Die Roboter sind mit chemischen Sensoren aus-
gestattet, die den Aufenthalt von Personen anhand eines breiten
Spektrums an chemischen Substanzen erkennen lassen. Die Roboter
werden durch Transportdrohnen zur Einsatzstelle befördert, wo sie
unabhängig voneinander ausschwärmen, um Überlebende zu finden.
Dabei fungiert das ULF (unbemanntes Luftfahrzeug)-Mutterschiff als
ein Luftzentrum, das hoch aufgelöste Bilder für eine akkurate Visuali-
sierung des Katastrophenbereichs erzeugt und die Kommunikation mit
dem Kontrollzentrum ermöglicht.
Ziel des Projektes ist es, die operativen Anforderungen von Such- und
Rettungsteams mit den aktuellen technischen Möglichkeiten zusam-
menzubringen. Zu diesem Zweck ergänzen sich im CURSOR-Team 16
Partner: Ersthelferorganisationen aus vier verschiedenen Ländern,
Forschungsgruppen zur Entwicklung der Technologien sowie kleine
und mittelgroße Firmen zur Ausarbeitung von Innovationskonzepten
und zur Vermarktung der Projektergebnisse. Weitere Ersthelferorgani-
sationen werden als Experten hinzugezogen, um die Technologien zu
validieren und zu normen.
„Ersthelfer haben praktische Einsatzerfahrungen, und die Entwickler
bieten das technische Know-How“ erklärt Klaus Dieter Büttgen, Koordi-
nator des CURSOR-Projektes des THW. „Durch diese einzigartige Kolla-
boration von technischen Partnern, der Industrie, Akademikern und
Ersthelfern wird die gesammelte Expertise in eine neuartige Technolo-
gie umgewandelt, die dabei unterstützt, Verschüttete schneller zu
lokalisieren und die Risiken für die Einsatzkräfte zu vermindern.“
Die Europäische Kommission hat dem CURSOR-Forschungsantrag im
Rahmen des Förderprogramms Horizon 2020 sieben Millionen Euro
bereitgestellt. Das Projekt startete im September, und die Laufzeit
beträgt drei Jahre.
Technisches Hilfswerk
Das THW ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräf-
te, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Un-
terstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehö-
ren unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union sowie im Auftrag
von UN-Organisationen.
Weitere Informationen unter www.thw.de
Ein innovatives EU-Forschungsprojekt zur Ortung verschütteter Personen
Die Projekt-Gruppe
zum Forschungs-
projekt CURSOR
(Quelle: THW)
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HOMELAND SECURITY UG (haftungsbeschränkt)
Deilinghofer Straße 2
D-58675 Hemer
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Internationales Redaktionsteam
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Zivil-Militärische Zusammenarbeit: Michael Zacher, Oberstleutnant
Innere Sicherheit: Niels Czajor, Dipl.-VerwWiss., Major d. R., Polizeifreiwilliger des Landes Baden-Württemberg IT-Security: Georg Wenner, EDS-CSO Germ. Gov. a. D., Jim Litchko, CISSP-ISSEP, MBCI, MAS Robotics Unstructured Environments: Prof. Dr.-Ing./Univ. Tokio Thomas Bock Internationale Kriminalwissenschaften: Robert F. J. Harnischmacher Ausbildung und Training für die Sicherheit in der Wirtschaft: Klaus- Dieter Jörn, Robert F. J. Harnischmacher Canada: Prof. Dr. Darryl Plecas China: Prof. Dr. Gu Minkang Japan, Korea: Prof. Dr. Minoru Yokoyama, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Haruo Nishihara, Prof. Dr.-Ing./Univ. Tokio Thomas Bock Mexiko: Walter M. McKay, M.A. Norwegen: Superintendent Prof. Rune Glomseth, Prof. Dr. Petter Gottschalk Österreich: Hofrat Mag. Maximilian Edelbacher Polen: Prof. Dr. Dr. h.c. Brunon Holyst Südafrika: Prof. Dr. Cornelis Roelofse† USA: Prof. Dr. Dilip K. Das, Prof. Dr. Otwin Marenin, Prof. Dr. Linda Keena Geschichte: M. A. Volker Hollmann Politik: Dipl. Verw. Joachim Zacher Wissenschaft: Prof. Dr.-Ing. Michael Gerke, Dr. Nadine Seumenicht