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Kasuissche Lehrerbildung für den inklusiven Unterricht (KALEI) 1 No. 8, Juli 2018 [Newsleer] 1. NeLe-Poster-Preis geht an die MLU Am 28. Juni 2018 fand auf den Dornburger Schlössern die 1. Tagung des Netz- werks Lehrerbildungs-Nachwuchskollegs (NeLe) der Universitäten Jena, Potsdam, Dresden, Erfurt und Halle sta. Unter dem Moo Pluralität und Kohärenz in der Didakk- und Bildungsforschung erhielten 31 junge Wissenschaſtler*innen die Möglichkeit, den aktuellen Stand ihrer Arbeiten vorzustellen, in Round-tables zu diskueren und wissenschaſtlich fundiertes Feedback von crical friends zu erhalten. Ausgerichtet wurde die Tagung vom Forschungs- und Doktorandenkol- leg Bildung. Forschung. Dialog. der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Aus Halle waren fünf Beiträger*innen sowie Prof. Dr. Rolf-Torsten Kramer und Jun.Prof Dr. Maxi Kupetz als crical friends eingeladen worden. Im Rahmen der Veranstaltung fand auch eine Poster-Präsentaon zu laufen- den Promoonsvorhaben sta, die am Ende von allen Tagungsteilnehmer*innen bewertet wurde. Der 1. Preis ging punktgleich nach Halle und Jena: Für die MLU konnte Marie-Therese Rupf mit der Präsentaon ihres Posters „Innerartliche Variaon im Kontext Evoluon lehren und lernen“ überzeugen. Von der FSU Jena wurde Benjamin Moritz prämiert. Herzlichen Glückwunsch! Die von KALEI mitbegründete Iniave NeLe zielt auf die akve Ver- netzung und den interdisziplinären Austausch zwischen Promovierenden, Postdoktorand*innen und Betreuenden im Bereich der Lehrer*innen-Bildungs- forschung und Didakkforschung. Die nächste NeLe-Nachwuchstagung wird im Juni 2019 an der Universität Potsdam stainden. Das Projekt KALEI wird im Rah- men der gemeinsamen „Quali- tätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mieln des Bundesministeriums für Bil- dung und Forschung gefördert. INHALT S. 1 NeLe-Nachwuchstagung S. 2 Rückblick: KALEI-Jahrestagung S. 3 Perspekven für eine gelingende Inklusion KALEI-Fallportal Lehrer*innen- bildung online S. 4 Internaonalisierung des Lehramts an der MLU S. 5 KALEI-Kolloquien im Sommer- semester 2018 S. 6 ZLB-Jahrestagung 2018 2. Fachtag Sprachbildung in allen Fächern v.l.n.r.: Benjamin Moritz (FSU Jena), Dr. Juliane Suchy, Dr. Anne Milatz (ProfJL Jena – Bildung. Forschung. Dialog), Marie-Therese Rupf (MLU)

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Page 1: [Newsletter] › ... · gelingende_Inklusion.pdf M. Haberstroh, D. Jahr, R. Szalai und C. Klektau (2018): „Multiprofessionelle Perspektiven auf Schule und Unterricht – das erweiterte

Kasuistische Lehrerbildung für den inklusiven Unterricht (KALEI)

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No. 8, Juli 2018

[Newsletter]1. NeLe-Poster-Preis geht an die MLU Am 28. Juni 2018 fand auf den Dornburger Schlössern die 1. Tagung des Netz-werks Lehrerbildungs-Nachwuchskollegs (NeLe) der Universitäten Jena, Potsdam, Dresden, Erfurt und Halle statt. Unter dem Motto Pluralität und Kohärenz in der Didaktik- und Bildungsforschung erhielten 31 junge Wissenschaftler*innen die Möglichkeit, den aktuellen Stand ihrer Arbeiten vorzustellen, in Round-tables zu diskutieren und wissenschaftlich fundiertes Feedback von critical friends zu erhalten. Ausgerichtet wurde die Tagung vom Forschungs- und Doktorandenkol-leg Bildung. Forschung. Dialog. der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Aus Halle waren fünf Beiträger*innen sowie Prof. Dr. Rolf-Torsten Kramer und Jun.Prof Dr. Maxi Kupetz als critical friends eingeladen worden.

Im Rahmen der Veranstaltung fand auch eine Poster-Präsentation zu laufen-den Promotionsvorhaben statt, die am Ende von allen Tagungsteilnehmer*innen bewertet wurde. Der 1. Preis ging punktgleich nach Halle und Jena: Für die MLU konnte Marie-Therese Rupf mit der Präsentation ihres Posters „Innerartliche Variation im Kontext Evolution lehren und lernen“ überzeugen. Von der FSU Jena wurde Benjamin Moritz prämiert. Herzlichen Glückwunsch!

Die von KALEI mitbegründete Initiative NeLe zielt auf die aktive Ver-netzung und den interdisziplinären Austausch zwischen Promovierenden, Postdoktorand*innen und Betreuenden im Bereich der Lehrer*innen-Bildungs-forschung und Didaktikforschung. Die nächste NeLe-Nachwuchstagung wird im Juni 2019 an der Universität Potsdam stattfinden.

Das Projekt KALEI wird im Rah-men der gemeinsamen „Quali-tätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern aus Mitteln des Bundesministeriums für Bil-dung und Forschung gefördert.

INHALT

S. 1NeLe-Nachwuchstagung

S. 2 Rückblick: KALEI-Jahrestagung

S. 3Perspektiven für eine gelingende Inklusion

KALEI-Fallportal Lehrer*innen-bildung online

S. 4Internationalisierung des Lehramts an der MLU

S. 5KALEI-Kolloquien im Sommer-semester 2018

S. 6ZLB-Jahrestagung 2018 2. Fachtag Sprachbildung in allen Fächern

v.l.n.r.: Benjamin Moritz (FSU Jena), Dr. Juliane Suchy, Dr. Anne Milatz (ProfJL Jena – Bildung. Forschung. Dialog), Marie-Therese Rupf (MLU)

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Foto: Peter Grüttner

TAGUNGSHOMEPAGE

www.zlb.uni-halle.de/ tagung_kalei2018

Den vollständigen Tagungs-bericht und weitere Fotos finden Sie unter: https://www.qualitaetsof-fensive-lehrerbildung.de/de/kalei-jahrestagung-2018-ka-suistik---disziplinuebergrei-fende-ordnungsversuche-und-1948.html

KALEI-Jahrestagung: Kasuistik – Disziplinübergreifende Ordnungsversuche und Reflexionen der Praxis

Am 31. Mai und 1. Juni 2018 fand an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg die Jahres-tagung des QLB-Projekts „Kasuistische Lehrer-bildung für den inklusiven Unterricht“ (KALEI) statt. 110 Teilnehmer*innen aus Deutschland und der Schweiz tauschten sich in Plenarvor-trägen, Workshops und Vortragspanels inten-siv zu „disziplinübergreifenden Ordnungsver-suchen und Reflexionen der Praxis“ aus.

Kasuistische Lehr-Lernformate und Forschungs-vorhaben haben derzeit Hochkonjunktur inner-halb der universitären Lehrer*innenbildung. Dies lässt sich auch an der Vielzahl kasuistisch orientierter Projekte innerhalb der Qualitätsof-fensive Lehrerbildung erkennen. So auch im Projekt KALEI.

Angesichts der Vielzahl an fallorientierter Lehre und Forschung in ganz unter-schiedlichen Wissenschaftsdisziplinen (für die Lehrer*innenbildung besonders die Schulpädagogik und die Fachdidaktik) ist im Überblick über die vorhandene Praxis der Kasuistik an den verschiedenen Standorten – aber auch im Vergleich innerhalb einzelner Standorte – festzuhalten: Die Ausgangslage der jahrelan-gen praktischen Erfahrung ist ausdifferenziert und zugleich diffus. Bestehende Gemeinsamkeiten in der methodischen, gegenstandsbezogenen und medialen Ausgestaltung finden sich ebenso wie sich scheinbar ausschließende Gegensät-ze. Dabei sind empirisch fundierte Befunde zu Fragen der Wirksamkeit der For-mate oft ebenso ein Desiderat wie eine Klärung gemeinsamer Begriffe. Hinzu kommen die unterschiedlichen Zugänge der Disziplinen, der Fächer wie auch jeweils interne Differenzen in den (vermeintlich) vorhandenen methodischen „Schulen“. So birgt die differente Praxis das (Gefahren-)Potenzial, sich in dem unüberschaubaren Feld verorten wie auch verlieren zu können. Es scheint uns deshalb an der Zeit für disziplinübergreifende Ordnungsversuche und eine daran anschließende Reflexion der Praxis.

Mit dem Programm der Tagung ist es gelungen, vorhandene Ansätze kasuis-tischen Arbeitens zu thematisieren, miteinander in Beziehung zu setzen, Struk-turierungen im Feld der verschiedenen Ansätze vorzunehmen und interessante „next-practice“-Beispiele zur Diskussion zu stellen. Ganz konkret wurden auch interdisziplinäre Differenzen thematisiert. Auch aus diesem Grund war die Ta-gung in einer Konstellation aus Input- und Workshop-Phasen gestaltet, um die verschiedenen Erfahrungen einzuholen.

Entsprechend spiegelten die Tagungsbeiträge verschiedene Zugänge zu Ord-nungsversuchen wieder: Werner Helsper (Halle) verortete in einer einleitenden Keynote aus erziehungswissenschaftlicher Perspektive Kasuistik als Forschungs- und Lehrkonzept zur wissenschaftlichen Erkenntnisbildung. Als Pendant blickte Friederike Heinzel (Kassel) in einer zweiten Keynote vor allem auf die Praxis der Kasuistik in der Lehrer*innenbildung und unternahm hier einen Ordnungsver-such. Der Gedanke der disziplinübergreifenden Ordnungsversuche kam zudem in drei parallel stattfindenden Workshops zum Ausdruck, die jeweils von Tandems geleitet, die aus fachdidaktischer und schulpädagogischer Perspektive ihren je eigenen Zugang zu Fällen diskutierten. In Vortragspanels zu derzeit zentralen, thematischen Fragen zur Kasuistik stellten Kolleg*innen aus den Fachdidaktiken, der Rehabilitationspädagogik und der Schulpädagogik Beiträge vor. Die Tagung wurde mit einer Conclusio von Thomas Häcker (Rostock) abgeschlossen.

Doris Wittek

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Perspektiven für eine gelingende Inklusion.BMBF-Broschüre zum Programmschwerpunkt

KALEI hatte es sich zum Ziel gesetzt, ein elektronisches Archiv zu entwickeln, in dem Fälle für Lehre und Forschung bereit gestellt werden sollen. Denn wir verste-hen Fallarbeit als einen wichtigen Baustein für die Verknüpfung von inklusionsori-entierter Theorie und Praxis in der Lehrer*innenbildung.

Entstanden ist nun eine auf der Blogfarm der MLU gehostete Webseite, die mehr bietet, als eine langfristige, elektronische Archivierung. Auf der KALEI-Jah-restagung wurde die Adresse des halleschen Fallportals offiziell vorgestellt:

www.uni-halle.de/fallportal-LB

Das Fallportal ermöglicht zwei inhaltliche Zugänge: 1. Unter der Rubrik Fälle im linken Seitenbereich befindet sich das eigentliche

Fallarchiv mit verschiedenen Möglichkeiten zum Stöbern, Suchen oder Filtern. Sie können gezielt nach Schlagwörtern suchen oder über die animierte 3D-Wolke Anregungen für die weitere Suche bekommen.

Dort können Sie auch mitmachen und eigenes Fallmaterial (Transkripte, Pro-tokolle, Interpretationen etc.) öffentlich oder geschützt einreichen. Da es sich um eine moderierte Webseite handelt, werden die Fallmaterialien erst geprüft und formal angepasst. Formulare zur Verschlagwortung der Fälle erhalten Sie von den Mitarbeiter*innen des Teilprojekts.

2. Die Rubrik Wissen im rechten Bereich der Webseite enthält Informatio-nen zum Verständnis von Kasuistik, zu kasuistischen Arbeitsweisen in der Lehrer*innenbildung und methodische Hinweise zu Erhebungs- und Auswer-tungsmethoden sowie Hinweise zur Seminargestaltung.

Nach der Testphase soll das hallesche Fallportal nun wachsen und möglichst viel-fältige Materialien bereitstellen, deshalb werden derzeit im Teilprojekt Fälle aus Fachdidaktiken verschiedener Fächer und Schulformen aufbereitet.

Wir freuen uns, wenn möglichst viele Kolleg*innen auf der Seite stöbern, uns ein Feedback geben und weitere Materialien zur Verfügung stellen. Das Team von KALEI lädt Sie herzlich dazu ein!

KALEI-Fallportal Lehrer*innenbildung online

Die Vorbereitung auf einen inklusiven Umgang mit Heterogenität wird in den Projekten der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ als ein Querschnittsthema verstanden, welches Curricula, Methoden und Lehr-/Lernarrangements der Lehrer*innenbildung aller Lehramtsstudiengänge betrachtet. Nahezu alle Pro-jekte haben das Thema Inklusion und Heterogenität in ihre Arbeit aufgenommen und geben Impulse, um Lehramtsstudierende theoriegeleitet und praxisbezogen auf die Herausforderungen vorzubereiten.

In Frühjahr 2018 erschien die Broschüre Perspektiven für eine gelingende Inklusion. Beiträge der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ für Forschung und Praxis. Die Publikation bietet eine Darstellung von aktuellen Forschungsthemen zum Programmschwerpunkt und zu erreichten Ergebnissen. Zudem finden Sie eine Übersicht zu entwickelten Produkten. Im Kapitel zu den Anwendungsbeispie-len findet sich auch ein Beitrag des halleschen Projekts KALEI: KONTAKT

Max Haberstroh Telefon: +49 345 55 [email protected]

Claudia KlektauTelefon: +49 345 55 [email protected]

KONTAKT

Für die Einreichung von Fällen oder Fragen zum Fallportal kontaktieren Sie:

Marek GrummtTelefon: +49 345 55 [email protected]

DOWNLOAD

Perspektiven für eine gelingende Inklusion. Beiträge der „Qualitäts-offensive Lehrerbildung“ für Forschung und Praxis. https://www.bmbf.de/pub/Perspektiven_fuer_eine_gelingende_Inklusion.pdf

M. Haberstroh, D. Jahr, R. Szalai und C. Klektau (2018): „Multiprofessionelle Perspektiven auf Schule und Unterricht – das erweiterte Inklusionsmodul für die Lehrerinnen- und Lehrerbil-dung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.“ IN: Perspektiven für eine gelin-gende Inklusion. Beiträge der „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ für Forschung und Praxis. Berlin: BMBF, S. 54-60.

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AusgangslageAktuell hat jede*r dritte Schüler*in in Deutschland einen Migrationshintergrund (Schuljahr 2017/18, Statistisches Bundesamt), wobei sich eine steigende Tendenz abzeichnet: Bei in Deutschland lebenden Kinder unter 5 Jahren beträgt der Anteil nämlich rund 40%. Der interkulturellen Professionalisierung von Lehramtsstudie-renden kommt daher aktuell und in Zukunft eine zentrale Bedeutung zu – und dies umso mehr, als dass insbesondere in Sachsen-Anhalt einer kulturell heterogenen Schüler*innenschaft noch immer eine Lehrer*innenschaft gegenübersteht, in der ein Migrationshintergrund den Ausnahmefall darstellt.

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Die Diskrepanz zwischen der „Vielfalt im Klassenzimmer“ und einer eher monokulturellen Lehrer*innenschaft stellt eine andauernde Herausforderung dar. Umso dringender erscheint in dieser Perspektive die Vorbereitung Lehramts-studierender – als Lehrer*innen von morgen – auf ein späte-res erfolgreiches Handeln in kulturell heterogenen Gruppen. Die KALEI-Teilprojekte Internationalisierung und Interkul-turelle Kommunikation widmen sich einerseits praktischen, professionsorientierten Fragen, z.B wie sich Fachunterricht in einer Weise gestalten lässt, die sprachliche und kulturel-le Heterogenität angemessen berücksichtigt. Andererseits zielen sie durch ein konsistentes Beratungskonzept auf die Erhöhung der Auslandsmobilität im Lehramtsstudium und ermöglichen Lehramtsstudierenden interkultureller Erfah-rung und Kooperationen. Hervorzuheben sind hier die Ak-

Internationalisierung des Lehramts an der MLU

Informationen für Studierendehttp://www.zlb.uni-halle.de/ausland

KONTAKT

Peter GrüttnerTelefon: +49 345 55 [email protected]

Dr. Anne FettTelefon: +49 345 55 [email protected]

WEITERE INFORMATIONEN

Internationalisierunghttp://www.zlb.uni-halle.de/international

Interkulturelle Kommunikationhttp://www.zlb.uni-halle.de/qlb/teilprojekte/ikul/

tivitäten zur interkulturellen Sensibilisierung in universitärer Lehre und (Schul-)Praxis, wie die Zertifikatskurse „DaZ integrativ unterrichten“ und „Arabisch im Klassenzimmer“ oder das Projekt „Interkulturelle Botschafter*innen in Schule und Lehrer*innenbildung“ für kulturell gemischte „Tandems“ im Schulpraktikum.

Auslandsmobilität und interkulturelle Sensibilisierung

Einbeziehung internationaler Lehrer*innenVerstärkt werden zudem ausländische Pädagog*innen und zukünftige Lehramts-studierende in Aktivitäten und Projekte im Bereich Internationalisierung mit einbezogen. Im Co-Teaching mit deutschen Lehramtsstudierenden sammeln sie erste Lehrerfahrungen an einer deutschen Schule, im schulbiographischen Modul „Schule bei mir Zuhause“ berichten sie über ihr Herkunftsland und den eigenen Schulalltag, geben Statistiken ein persönliches Gesicht und eröffnen angehenden Lehrer*innen Perspektiven, Unterschiede anzuerkennen, zu schätzen und Ge-meinsamkeiten über Kulturen hinweg zu erkennen. Auch die Anbahnung eines strukturierten Vorbereitungsprogramms ausländischer Lehrer*innen auf den Ein-stieg ins Lehramt wird im Rahmen der Projektaktivitäten vorangetrieben. Es bleibt in diesem Sinne viel zu tun auf dem Weg der interkulturellen Professionalisierung als Zukunftsaufgabe der Lehrer*innenbildung

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Interkulturelle Sensibilisierung in der Lehrer*innenbildung

Selbstreflexion und professionelles Feedback in der Lehrer*innenbildung

Am 07.06.2018 fand im ZLB das Kolloquium Interkul-turelle Sensibilisierung in der Lehrer*innenbildung. Professionalisierungsaspekte und fachdidaktische Perspektiven statt, welches Einblick in alle KALEI-Aktivitäten im Bereich Internationalisierung gab und darüber hinaus ein Forum für Ideen zur Steigerung der Vielfalt im Lehrerzimmer bot. Internationale Pädagog*innen und zukünftige Lehramtsstudie-rende diskutierten gemeinsam mit Interessierten aus Universität, LISA, Studienseminar und Schule Perspektiven einer Lehrer*innenbildung, die ein er-folgreiches pädagogisches Handeln in kulturell he-terogenen Gruppen als zentralen Professionalisie-rungsaspekt anerkennt. Organisiert und moderiert wurde das Kolloquium von Peter Grüttner und Anne Fett als Mitarbeiter*innen im KALEI-Teilprojekt „In-ternationalisierung der Lehrer*innenbildung“.

Fotos: Sara Marienfeld

Im zweiten KALEI-Kolloquium dieses Sommersemesters stellte Dr. Karsten Kraus-kopf von der Universität Potsdam die Frage, wie das Lehramtsstudium auch auf die persönlichen Begegnungen mit heterogenen Gruppen von Schülerin-nen und Schülern, multi-professionellen Teams und Eltern vorbereiten kann. Im Anschluss an seine Präsentation Die professionelle Begegnung – Vor-schläge zur Gestaltung professionsorientierter biographischer Reflexion für Lehramtsstudierende diskutierte das Plenum, was es für Hochschullehrende bedeutet, sozio-emotionale Kompetenzaspekte als expliziten Teil universitärer Lehrer*innenbildung zu denken und bspw. psycho-soziale Erfahrungen im Sys-tem Schule oder intra- und interpersonelle Rollenkonflikte der Studierenden zu bearbeiten. Durch die Exploration der eigenen Rollen in Lehr-Lernkontexten können angehende Lehrpersonen in der Schulzeit verinnerlichte heuristische Handlungsmuster erkennenund reflektieren lernen sowie einen Zugang zu professionellem Handeln entwickeln.

Im zweiten Teil der Veranstaltung Gespräche wert-schätzend führen – professionelles Feedback in der Lehrer*innenbildung stellten Clara Luise Finke und Maria Luise Gebauer Inhalte aus dem Seminar „Kommunikation“ (LSQ Teil A) vor, in dem alle hal-leschen Lehramtsstudierenden Fähigkeiten und Fertigkeiten zur Entwicklung einer störungsfreien und belastungsfähigen Sprechstimme sowie prak-tische Kompetenzen zur Planung, Durchführung und Auswertung von Rede- und Gesprächssituati-onen im Schulkontext erwerben.

Im praktischen Teil des Kolloquiums wurden Feedback-„Regeln“ erprobt, die auf einer kontrol-lierten, konstruktiven Subjektivität basieren und differenzierte Kriterien für eine transparente Beobachtungs- und Wirkungsbe-schreibung nutzen. Anhand verschiedener Feedback-Bögen, die in den Fachdi-daktiken zur Auswertung der schulpraktischen Übungen bereits eingesetzt wer-den, diskutierten die Teilnehmer*innen die Bedeutung und die Gestaltung von Rückmeldungen an die Studierenden und äußerten den Wunsch, die Vernetzung und den Austausch zu Inhalten des Lehramtstudiums an der MLU auszubauen.

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IMPRESSUM

Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Zentrum für Lehrer*innenbildung Susanne Schütz (Red.)

Dachritzstr. 1206108 Halle (Saale) Telefon: (0345) 552-1719

http://www.zlb.uni-halle.de/qlb

Programm

Burse zur Tulpe, Hallischer Saal, Universitätsring 5, 1. Etage

08:30 Anmeldung

09:00 Eröffnung und Grußworte

09:15 Plenarvorträge Prof. Dr. Christoph Schroeder (Potsdam) Mehrsprachigkeit – Literalität – Sprachbildung

Jun.-Prof. Dr. Maxi Kupetz (Halle) Mehrsprachigkeit – Interaktion – Sprachbildung Nach den Plenarvorträgen wird ein Ortswechsel vorgenommen.

Zentrum für Lehrer*innenbildung, Dachritzstraße 12, 2. Etage

10:30 Kaffeepause

11:00 Workshoprunde I

WS 1 Jun.-Prof. Dr. Maxi Kupetz (MLU) und Dr. Babett Bentele (LISA) Reflexion von Mehrsprachigkeit im Klassenzimmer

WS 2 Caroline Gawlik (MLU) und Grit Brandt (LISA) Texte von Lernenden sprachbezogen evaluieren – Die Lehrplan- ergänzung DaZ als diagnostisches Instrument?

WS 3 Dr. Anne-Kathrin Lindau (MLU) und Dr. Silke Pokarr (LISA) Naturwissenschaftlicher Sprachunterricht oder sprachlicher Natur- wissenschaftsunterricht?

WS 4 Dr. Vera Oelze/Bettina Scheithauer (MLU) und Dorit Wernicke (LISA) Aufgaben im Fachunterricht verständlich gestalten

12:45 Mittagspause

13:15 Gesprächsinseln Sprachbildung in Universität und Schule Nach einem kleinen Imbiss laden wir Sie ein, mit Vertreter*innen aller Phasen der Lehrer*innenbildung ins Gespräch zu kommen.

14:00 Workshoprunde II

Alle Workshops werden jeweils in beiden Runden angeboten.

15:30 Kaffeepause

15:45 Abschlussdiskussion und Feedback

Ende ca. 16:00 Uhr

Sprachbildung in allen Fächern Jahrestagung des Zentrums für Lehrer*innenbildung der MLU

2. Fachtag für Lehrkräfte aller Schulformen

Halle, 15. November 2018TERMINE

DO, 28.09.2018Forschungskolloquium Fachdidaktik

DO, 18.10.18, 16 UhrForum Materialität des Lernens

DO, 25.10.18, 15 UhrZLB-Diskussionsforum Fachdidaktik FR, 09.11.18, 10 UhrKALEI-Kolloquium Kooperation mit Mentor*innen

DO, 15.11.06.18ZLB-Jahrestagung

DO, 29.11. 2018, 14 UhrKALEI-Kolloquium Heterogenitätssensibilisierung

DO, 17.01.2019KALEI-Forum Fachdidaktik

Alle Termine aktuell unter:http://www.zlb.uni-halle.de/qlb/veranstaltungen/

Fortbildungsnummer: 18B175001