nomenklatur organisch-chemischer verbindungen. beschreibung, anwendung und erweiterung der...

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oder der Reisende setzt diese Information nicht konsequent genug um. Eine kontinuierliche Chemoprophylaxe sollte dann in Erwagung gezogen werden, wenn aufgrund des Malaria-Infektionsrisikos eine alleinige Expositionsprophylaxe unzu- reichend erscheint. Kein Antimalariamittel schutzt 1OO%igvor einer Erkrankung. Aber durch kompetente Auswahl der medikamen- tosen Malariaprophylaxeund durch die gewissenhafteEinnahme 1st sich das Erkrankungsrisiko deutlich senken. Die kornpetente Beratung von Tropenreisen- den setzt die Kenntnis der aktuellen Resi- stenzlage,des vorherrschenden Malariaerre- gertyps, des Ubertragungsrisikos und der Vertraglichkeitder einzelnen Malariamedi- kamente voraus. Da das Malariarisiko selbst innerhalb eines Landes sehr unterschiedlich sein kann, mui3 die Entscheidung h r oder gegen eine kontinuierliche Chemoprophyla- xe oder eine Notfallbehandlung immer indi- viduell anhand des konkreten Reisezieles, der Reisezeit, der Reisedauer, des Reisestils und des Gesundheitszustandes des Reisenden getroffen werden. Die Beratung sollte daher grundsatzlich bei einem tropen- und reiserne- dizinisch erfahrenen Arzt erfolgen. Fur weitere Inforrnationen: Dr. med. Christian Schonfeld Institut fur Tropenmedizin Spandauer Darnm 130 14050 Berlin Tel.: (030) 30 11 67 69 Fax: (030) 30 11 68 88 Was kann Naturforschung leisten? Nova Acta Leopoldina, Band 76, Nummer 303. Herausgeber Werner Kohler. Abhand- lungen der Deutschen Akademie fiir Natur- forscher Leopoldina, Halle (Saale) 1997, 424 S., 121 Abb., 5 Tab., DM 76,-; ISBN 3-335-00550-3; ISSN 0369-5034. Der Band enthalt Vortrage, die anlai3lich der Jahresversammlung 1997 der Deutschen Akademie der Naturforscher, Halle (Saale) reichen wissenschaftlichen Vortragen zum Thema ,,Was kann Naturforschung leisten?" referiert. Mehrere Vortrage sind von beson- derem Interesse fiir den Pharmazeuten, z. B. ,Vom Gen zur Therapie" von E. L. Win- nacker; ,Onkogene: Fortschritte in Zytoplas- ma und Nukleus" von I? K. Vogt et al.; ,,Pro- grarnmierter Zelltod als physiologisches Regulationsprinzip" von H. Steller; ,,Leben dank Organtransplantation" von R. Pichl- rnayer. Insgesarnt bietet der gut ausgestattete Band einen faszinierenden Einblick in den gegenwartigen Stand naturwissenschaftlicher Forschung. G. Rucker, Bonn Nomenklatur Organisch- Chemischer Verbindungen Beschreibung, Anwendung und Erweiterung der Systematik in Anlehnug an die Regeln der IUPAC-Kommissionen, von Hans Reim- linger, Walter de Gruyter, Berlin, New York 1998.606 S. DM 198,-; ISBN 3-11-014863-3. Dem Pharmazeuten bereitet die IUPAC- Nomenklatur von Arzneistoffen oft Schwie- rigkeiten, selbst in den giiltigen Arznei- biichern sind eine Reihe von Fehlern zu finden. Dies liegt sicherlich zum Teil an der Unubersichtlichkeit der Veroffentlichungen der IUPAC-Nomenklaturkommissionen, zum Teil auch an der nicht ausreichenden oder nicht ernst genornmenen Ausbildung der Studierenden in dieser Hinsicht. Hier versucht das Buch, eine Unterstiitzung zu geben. Der Aufbau geht von den Grundbe- griffen uber die verschiedenen Nomenklatur- typen zur Nomenklatur fur spezielle Verbin- dungen (ca. 450 Seiten). Wichtig ist ein Kapi- tel uber gangige Trivialnamen komplizierter Systeme sowie Verzeichnisse der Stammver- bindungen, Prafixe, Infiie, Suffive und Funk- tionsbezeichnungen. Von allgerneinem Inter- esse ist auch die etymologische Ableitung einer Reihe von Bezeichnungen. Eingegangen wird auch auf Systeme, fur die noch keine IUPAC-Regeln vorliegen. Obwohl das Buch nicht speziell auf die Nomenklatur von Arz- neimitteln ausgerichtet ist - dies entspricht auch nicht seiner Zielsetzung - wird der Pharmazeut groaen Nutzen daraus ziehen, nicht nur als Nachschlagewerk. Es sollte zumindest in jeder pharmazeutisch-chemi- schen Bibliothek vorhanden sein. G. Rucker, Bonn gchalten wurdcn. Nach vcrschiedenen GruBworten und Laudationes wird in zahl- - ! Pharmazeutische Biologie Priifungsfragen (1979 - 74996) Grundlagen der Pharmazeutischen Biologie des 1. Ab- schnitts der Pharmazeutischen Priifung mit Antworten. Bearbeitet von Ernst Reinhard, Tiibingen, Wolfgang Kreis, Erlangen und Horst Rimpler, Freiburg. DM/sFr 44,-/oS 321,- ISBN 3-8047-1496-X (DAV). Diese C D beinhaltet die Fragen des gleichnamigen Buches einschliei3lich der schwarz/we& Abbildungen. Es ist ein Programm zur Uber- priifung des gelernten Stoffes mit verschiede- nen Moglichkeiten der Anzeige von Fragen und Antworten. Eine Priifungssituation kann simuliert werden. Priifungsfragen - nicht als Buch, sondern in einer CD-Version. Der Inhalt des Buches ,,Priifungsfragen - Grundlagen der Pharma- zeutischen Biologie" wird nun auch als neues elektronisches Medium angeboten. Das Programm stellt nur geringe Anforde- rungen an die Hardware und kann auf IBM- kompatiblen Rechnern mit 4 MB Hauptspei- cher sowie 4 MB freiem Speicherplatzauf der Festplatte unter Windows 3.x laufen. Die Installation auf dem Rechner verlief in weni- gen Minuten vollig problemlos. Das Pro- gramm prasentiert sich mit einem einfach gestalteten Eingangsbild und verzichtet auf uberfliissige Animationen. Mit einer Maus laBt sich das einfach strukturierte Programm unkompliziert bedienen. Vorausgesetzt, die Nutzer des Prograrnms haben sich vorher den Wissensstoff der Pharmazeutischen Biologie angeeignet, kann dieser nun varia- bler, objektiver und effektiver als mit dem Buch uberpriift werden. Die Fragenauswahl wird uber eine Reihe von Optionen gesteuert. Mit entsprechenden Einstellungen kann z. B. eine Priifungssituation nachvollzogen wer- den, bei der eine Reihe von zufaligen Fragen beantwortet werden mui3 und erst dann die Richtigkeit festgestellt wird. Ebenso ist die sofortige Uberpriifung der eigenen Antwort moglich, wahlweise mit oder ohne Korrektur. Im Anschluf3 an eine Sitzung erhalt der An- wender eine statistische Auswertung. In der mitgelieferten kurzen Leistungsbe- schreibung und Bedienungsanweisungder C D wird direkt zu Beginn klargestellt, daf3 die C D kein Mittel zurn Erlernen des Wis- sensstoffes des Faches Pharrnazeutische Biologie ist. Urn so geeigneter erscheint mir die C D fiir eben den Zweck, dem auch die Buchversion urspriinglich dienen sollte: Die Uberpriifung des gelernten Wissens in einer Weise, die die spezielle Form des 1. Staatsex- amens beriicksichtigt. Zumindest hat der Anwender die Moglichkeit, sie d a h r zu nutzen. Computernutzer, die 3-D-Bilder und Klangeffekte gewohnt sind, werden vielleicht von der knappen Aufmachung enttauscht 196 Phannazie in unserer Zeit / 27. Jahrg. 1998 / Nt: 4

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Page 1: Nomenklatur Organisch-Chemischer Verbindungen. Beschreibung, Anwendung und Erweiterung der Systematik in Anlehung an die Regeln der IUPAC-Kommissionen, von Hans Reimlinger, Walter

oder der Reisende setzt diese Information nicht konsequent genug um.

Eine kontinuierliche Chemoprophylaxe sollte dann in Erwagung gezogen werden, wenn aufgrund des Malaria-Infektionsrisikos eine alleinige Expositionsprophylaxe unzu- reichend erscheint. Kein Antimalariamittel schutzt 1OO%ig vor einer Erkrankung. Aber durch kompetente Auswahl der medikamen- tosen Malariaprophylaxe und durch die gewissenhafte Einnahme 1 s t sich das Erkrankungsrisiko deutlich senken.

Die kornpetente Beratung von Tropenreisen- den setzt die Kenntnis der aktuellen Resi- stenzlage, des vorherrschenden Malariaerre- gertyps, des Ubertragungsrisikos und der Vertraglichkeit der einzelnen Malariamedi- kamente voraus. Da das Malariarisiko selbst innerhalb eines Landes sehr unterschiedlich sein kann, mui3 die Entscheidung h r oder gegen eine kontinuierliche Chemoprophyla- xe oder eine Notfallbehandlung immer indi- viduell anhand des konkreten Reisezieles, der Reisezeit, der Reisedauer, des Reisestils und des Gesundheitszustandes des Reisenden getroffen werden. Die Beratung sollte daher grundsatzlich bei einem tropen- und reiserne- dizinisch erfahrenen Arzt erfolgen.

Fur weitere Inforrnationen: Dr. med. Christian Schonfeld Institut fur Tropenmedizin Spandauer Darnm 130 14050 Berlin Tel.: (030) 30 11 67 69 Fax: (030) 30 11 68 88

Was kann Naturforschung leisten?

Nova Acta Leopoldina, Band 76, Nummer 303. Herausgeber Werner Kohler. Abhand- lungen der Deutschen Akademie fiir Natur- forscher Leopoldina, Halle (Saale) 1997, 424 S., 121 Abb., 5 Tab., DM 76,-; ISBN 3-335-00550-3; ISSN 0369-5034.

Der Band enthalt Vortrage, die anlai3lich der Jahresversammlung 1997 der Deutschen Akademie der Naturforscher, Halle (Saale)

reichen wissenschaftlichen Vortragen zum Thema ,,Was kann Naturforschung leisten?" referiert. Mehrere Vortrage sind von beson- derem Interesse fiir den Pharmazeuten, z. B. ,Vom Gen zur Therapie" von E. L. Win- nacker; ,Onkogene: Fortschritte in Zytoplas- ma und Nukleus" von I? K. Vogt et al.; ,,Pro- grarnmierter Zelltod als physiologisches Regulationsprinzip" von H. Steller; ,,Leben dank Organtransplantation" von R. Pichl- rnayer. Insgesarnt bietet der gut ausgestattete Band einen faszinierenden Einblick in den gegenwartigen Stand naturwissenschaftlicher Forschung.

G. Rucker, Bonn

Nomenklatur Organisch- Chemischer Verbindungen

Beschreibung, Anwendung und Erweiterung der Systematik in Anlehnug an die Regeln der IUPAC-Kommissionen, von Hans Reim- linger, Walter de Gruyter, Berlin, New York 1998.606 S. DM 198,-; ISBN 3-11-014863-3.

Dem Pharmazeuten bereitet die IUPAC- Nomenklatur von Arzneistoffen oft Schwie- rigkeiten, selbst in den giiltigen Arznei- biichern sind eine Reihe von Fehlern zu finden. Dies liegt sicherlich zum Teil an der Unubersichtlichkeit der Veroffentlichungen der IUPAC-Nomenklaturkommissionen, zum Teil auch an der nicht ausreichenden oder nicht ernst genornmenen Ausbildung der Studierenden in dieser Hinsicht. Hier versucht das Buch, eine Unterstiitzung zu geben. Der Aufbau geht von den Grundbe- griffen uber die verschiedenen Nomenklatur- typen zur Nomenklatur fur spezielle Verbin- dungen (ca. 450 Seiten). Wichtig ist ein Kapi- tel uber gangige Trivialnamen komplizierter Systeme sowie Verzeichnisse der Stammver- bindungen, Prafixe, Infiie, Suffive und Funk- tionsbezeichnungen. Von allgerneinem Inter- esse ist auch die etymologische Ableitung einer Reihe von Bezeichnungen. Eingegangen wird auch auf Systeme, fur die noch keine IUPAC-Regeln vorliegen. Obwohl das Buch nicht speziell auf die Nomenklatur von Arz- neimitteln ausgerichtet ist - dies entspricht auch nicht seiner Zielsetzung - wird der Pharmazeut groaen Nutzen daraus ziehen, nicht nur als Nachschlagewerk. Es sollte zumindest in jeder pharmazeutisch-chemi- schen Bibliothek vorhanden sein.

G. Rucker, Bonn

gchalten wurdcn. Nach vcrschiedenen GruBworten und Laudationes wird in zahl- -!

Pharmazeutische Biologie

Priifungsfragen (1979 - 74996) Grundlagen der Pharmazeutischen Biologie des 1. Ab- schnitts der Pharmazeutischen Priifung mit Antworten. Bearbeitet von Ernst Reinhard, Tiibingen, Wolfgang Kreis, Erlangen und Horst Rimpler, Freiburg. DM/sFr 44,-/oS 321,- ISBN 3-8047-1496-X (DAV). Diese CD beinhaltet die Fragen des gleichnamigen Buches einschliei3lich der schwarz/we& Abbildungen. Es ist ein Programm zur Uber- priifung des gelernten Stoffes mit verschiede- nen Moglichkeiten der Anzeige von Fragen und Antworten. Eine Priifungssituation kann simuliert werden.

Priifungsfragen - nicht als Buch, sondern in einer CD-Version. Der Inhalt des Buches ,,Priifungsfragen - Grundlagen der Pharma- zeutischen Biologie" wird nun auch als neues elektronisches Medium angeboten.

Das Programm stellt nur geringe Anforde- rungen an die Hardware und kann auf IBM- kompatiblen Rechnern mit 4 MB Hauptspei- cher sowie 4 MB freiem Speicherplatz auf der Festplatte unter Windows 3.x laufen. Die Installation auf dem Rechner verlief in weni- gen Minuten vollig problemlos. Das Pro- gramm prasentiert sich mit einem einfach gestalteten Eingangsbild und verzichtet auf uberfliissige Animationen. Mit einer Maus laBt sich das einfach strukturierte Programm unkompliziert bedienen. Vorausgesetzt, die Nutzer des Prograrnms haben sich vorher den Wissensstoff der Pharmazeutischen Biologie angeeignet, kann dieser nun varia- bler, objektiver und effektiver als mit dem Buch uberpriift werden. Die Fragenauswahl wird uber eine Reihe von Optionen gesteuert. Mit entsprechenden Einstellungen kann z. B. eine Priifungssituation nachvollzogen wer- den, bei der eine Reihe von zufaligen Fragen beantwortet werden mui3 und erst dann die Richtigkeit festgestellt wird. Ebenso ist die sofortige Uberpriifung der eigenen Antwort moglich, wahlweise mit oder ohne Korrektur. Im Anschluf3 an eine Sitzung erhalt der An- wender eine statistische Auswertung.

In der mitgelieferten kurzen Leistungsbe- schreibung und Bedienungsanweisung der CD wird direkt zu Beginn klargestellt, daf3 die CD kein Mittel zurn Erlernen des Wis- sensstoffes des Faches Pharrnazeutische Biologie ist. Urn so geeigneter erscheint mir die CD fiir eben den Zweck, dem auch die Buchversion urspriinglich dienen sollte: Die Uberpriifung des gelernten Wissens in einer Weise, die die spezielle Form des 1 . Staatsex- amens beriicksichtigt. Zumindest hat der Anwender die Moglichkeit, sie dahr zu nutzen. Computernutzer, die 3-D-Bilder und Klangeffekte gewohnt sind, werden vielleicht von der knappen Aufmachung enttauscht

196 Phannazie in unserer Zeit / 27. Jahrg. 1998 / Nt: 4