offenlegungsschrift

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Page 1: Offenlegungsschrift

@ BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

@ Aktenzeichen: (22) Anmeldetag: (43) Offenlegungstag:

198 07 640.1 23. 2.98 24. 9.98

(66) Innere Priorität: (72) Erfinder: 297 03 144.9 24.02.97 gleich Anmelder

© Anmelder: Schmitt, Friedrich, 54296 Trier, DE

@ Vertreter: Lindner, M., Dipl.-Phys.Univ., Pat.-Anw., 81243 München

Die folgenden Angaben sind den vom Anmelder eingereichten Unterlagen entnommen (54) Überlaufschutz (57) Die Erfindung betrifft einen Überflutungsschutz mit

durch schwimmfähige Hebeeinrichtungen (6) an den Wasserpegel anpaßbaren Sperreinrichtungen (5). Dabei sind wasserseitige Halteeinrichtungen (8) zum Feststellen der Sperreinrichtungen (5) in Abhängigkeit vom Wasser- pegel (7) vorgesehen.

BUNDESDRUCKEREI 07.98 802 039/787/1 22

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Page 2: Offenlegungsschrift

DE 198 l

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Überlaufschutz und insbe- sondere einen Überflutungsschutz. Ferner befaßt sich die Er- findung mit einem Verfahren zur Herstellung insbesondere eines Überflutungsschutzes sowie der Verwendung von Alt- reifen oder Teilen davon zur Herstellung insbesondere eines Überflutungsschutzes.

Aus der DE 34 12 300 AI ist ein Überflutungsschutz für Ufer bekannt, der bei einem außerordentlichen Hochwasser in Betrieb genommen wird und bei normalem Wasserstand an nicht störender Stelle untergebracht ist. Dieser Überflu- tungsschutz besteht aus einem aufroll- oder faltbaren Schlauch, der mit einem Medium, z. B. einem Gas oder ei- ner Flüssigkeit, gefüllt werden kann, wobei das Medium so leicht ist, daß der Schlauch beim Füllen damit selbsttätig oder zwangsweise in die zum Erreichen des Schutzes not- wendige Position kommt. Die Befestigung des Schlauches erfolgt am wasserseitigen Ufer mittels einer mit dem Schlauch fest verbundenen Lasche, die gegen das uferseitige Eindringen von Wasser abgedichtet ist.

Dieser Überflutungsschutz hat im wesentlichen den Nachteil, daß der aufblasbare Schlauch die Höhe des abzu- haltenden Hochwassers bestimmt. Zum Erreichen einer be- stimmten Schutzhöhe muß daher ein beachtliches Volumen für das bezüglich Wasser spezifisch leichtere Medium be- reitgestellt und mit letzterem gefüllt werden. Dadurch ist nicht nur die Herstellung eines solchen Überflutungsschut- zes, sondern auch der Betrieb sehr aufwendig. Außerdem ist dieser Überflutungsschutz aus praktischen Gründen auf eine relativ geringe Hochwasserhöhe beschränkt, was bei diesem Stand der Technik nicht zwangsweise einen Nachteil dar- stellt, da dieser Überflutungsschutz zusammen mit festen Hochwasserschutz-Bauwerken zum Einsatz kommen soll.

In der EP 0 131 312 Bl ist ein Hochwasserschutz be- schrieben, bei dem eine Hülle ein wasserunlösliches, in Wasser stark quellendes Polymer in einer Form enthält, bei der zumindest eine Dimension klein genug ist, um eine ra- sche Wasseraufnahme zu gewährleisten, und bei dem die Durchlässigkeit der Hülle zwar ein schnelles Eindringen von Wasser ermöglicht, aber das Herausfallen des ungequol- lenen Polymers verhindert. Auch dieser Hochwasserschutz hat den Nachteil, daß zum Erreichen einer bestimmten Schutzhöhe ein entsprechendes Volumen in der Hülle bereit- gestellt werden muß. Ferner ist mit dem Bevorraten des Po- lymers ein beachtlicher Aufwand verbunden, der nicht nur die Kosten der Beschaffung, sondern auch der Wartung ent- hält, da das Polymer, solange es nicht benötigt wird, absolut trocken gelagert werden muß. Außerdem muß nach dem Einsatz ein Recychng oder eine Entsorgung des gequollenen Polymers durchgeführt werden.

Eine schnellmontierbare Stützwand und Behälterwand aus Metall oder Kunststoff ist in der DE 36 07 790 AI of- fenbart. Bei dieser Wand ist vorgesehen, daß zwischen ei- nem Bodenriegel und einem oberen Riegel und zwei seitli- chen Stützriegeln, welche miteinander einen Rahmen bil- den, ein Schalenelement ähnlich einer Hängemembrane aus Metall oder Kunststoff eingehängt ist, welche die Stützla- sten bzw. Behälterlasten in der vertikalen Gewichtskompo- nente und in der horizontalen Stützkomponente übernimmt und dem Rahmen weitergibt und dabei die Hängekurve im Bodenbereich fast horizontal verlaufend langsam ansteigt und im oberen Bereich zum oberen Riegel hin bis zur Senk- rechten und darüber hinaus in ihrer Krümmung gestaltet ist, bei einem Neigungswinkel des Stützriegels a von minde- stens 30° bis maximal 120°. Diese Stützwand erfordert ins- besondere wegen des Rahmens in nachteiliger Weise einen beachtlichen Lagerplatzbedarf oder eine lange Aufbauzeit.

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Außerdem muß der Rahmen sehr stabil sein, um die hohen Wasserkräfte unbeschadet aufnehmen zu können, wodurch der Herstellungsaufwand für den Rahmen sehr hoch ist. Manchmal ist jedoch kein ausreichender Platz für aufwen- 5 dige erforderliche Stützkonstruktionen vorhanden, so daß dann eine solche Stützwand nicht eingesetzt werden kann. Schließlich muß bei dieser Wand im Falle eines Einsatzes als Hochwasserschutz von vornherein die maximale Höhe aufgebaut werden, ungeachtet dessen, ob ein solcher maxi-

10 maier Wasserstand überhaupt erreicht wird. Dies erhöht weiter den Aufwand für die Gesamtkonstruktion sowohl hinsichtlich der Herstellung, als auch zum Aufbau und beim Betrieb.

Ferner wurde aus der DE 28 42 353 C2 eine zusammen- 15 legbare Stauwand bekannt, die wie das vorerwähnte Bei-

spiel auf Stützvorrichtungen und daran unter der Wirkung des gestauten Gewässers anliegenden flexiblen Gewebe- bahn basiert, die am oberen Rand der Stützvorrichtungen befestigt und am unteren Rand am Gerinneboden verankert

20 ist. Daher hegen bei dieser Stauwand dieselben Nachteile wie bei der aus der DE 36 07 790 AI bekannten Stützwand vor.

Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, einen Überlauf- schutz und insbesondere einen Überflutungsschutz zu schaf-

25 fen, der nur einen geringen Aufwand zur Herstellung und zum Betrieb erfordert.

Dieses Ziel wird, wie im Anspruch 1 angegeben ist, erfin- dungsgemäß mit einem Überflutungsschutz mit durch schwimmfähige Hebeeinrichtungen an den Wasserpegel an-

30 paßbaren Sperreinrichtungen erreicht, wobei wasserseitige Halteeinrichtungen zum Festhalten der Sperreinrichtungen in Abhängigkeit vom Wasserpegel vorgesehen sind. Allge- meiner wird durch die Erfindung ein entsprechender Über- laufschutz geschaffen.

35 Anders ausgedrückt basiert die vorliegende Erfindung darauf, daß die Sperreinrichtungen, die sich durch schwimmfähige Hebeeinrichtungen an den Wasserpegel an- passen können, durch in Folge der Wasserkräfte zugbela- stete Halteeinrichtungen festgehalten werden. Dadurch be-

40 nötigen die Halteeinrichtungen keinen oder zumindest kei- nen sonderlich großen Platz auf dem zu schützenden Ufer- streifen, die Sperreinrichtungen können auch direkt an zu schützende Einrichtungen angelegt werden, und die Einsatz- höhe des Überflutungsschutzes wird durch die schwimmfä-

45 higen Hebeeinrichtungen entsprechend der tatsächlichen Wasserhöhe eingestellt.

Vorzugsweise sind die Sperreinrichtungen so ausgebildet, daß sie einen Auflagebereich zum Auflegen am Ufer und ei- nen Auffangbereich für Hochwasser enthalten, und daß die

50 Halteeinrichtungen zwischen dem Auflagebereich und dem Auffangbereich wirken. Bei einer Weiterbildung davon ist der Auflagebereich der Sperreinrichtungen unterhalb eines maximal zulässigen Wasserstandes einsetzbar. Alternativ oder zusätzlich zur letztgenannten Ausgestaltung besteht die

55 Möglichkeit, daß der Auflagebereich der Sperreinrichtungen bodenseitige Verankerungseinrichtungen enthält.

Solche bodenseitigen Verankerungseinrichtungen können insbesondere aus der Bodenseite des Auflagebereiches der Sperreinrichtungen ausstellbare Widerlager gegen den Was-

60 serdruck auf den Auffangbereich enthalten. Bei einer bevor- zugten Version der bodenseitigen Verankerungseinrichtun- gen enthalten diese Quellkörper, durch deren Wasserauf- nahme die Widerlager aus der Bodenseite des Auflageberei- ches der Sperreinrichtungen ausstellbar sind. Hinsichtlich

65 der Ausgestaltung der Widerlager ist mit Vorzug vorgese- hen, daß sie durch Lamellen gebildet sind.

Ferner kann zusätzlich oder alternativ zu jeglicher Ausge- staltung der Widerlager vorgesehen sein, daß die bodenseiti-

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gen Verankerungseinrichtungen eine haftungserhöhende Oberflächengestaltung der Bodenseite des Aufiagebereiches enthalten, und daß die haftungserhöhende Oberflächenge- staltung der Bodenseite des Auflagebereiches vorzugsweise eine porige Oberseite oder Oberseitenbeschichtung, insbe- sondere aus Schaumstoff, enthält.

Eine automatische Selbsthalterung des erfindungsgemä- ßen Überflutungsschutzes kann dadurch erreicht werden, daß der Auflagebereich der Sperreinrichtungen eine Fläche hat, die so bemessen ist, daß der darauf lastende Wasser- druck größer als der maximal auf dem Auffangbereich der Sperreinrichtungen lastende Wasserdruck ist. Damit hält das im Bereich eines normalen Wasserstandes vorhandene Was- ser den Überflutungsschutz samt damit aufgefangenem Hochwasser selbsttätig fest oder unterstützt andere Befesti- gungsmaßnahmen. Man kann sich aber auch auf den Stand- punkt stellen, daß weitere Befestigungsmaßnahmen, wie auch eine reibungserhöhende Unterseite des Auflageberei- ches, die ohnehin vorhandene Selbsthaltewirkung in Folge des Wasserdruckes auf den Auflagebereich unterstützend und/oder sichernd eingesetzt werden.

Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Auflagebereich der Sperreinrichtungen insbesondere dicht an einen Untergrund anpaßbar ist.

Vorzugsweise ist zur Realisierung der vorstehend abge- deckten Ausführungen und weitergebildeten Ausführungs- beispiele ggf. zumindest der Auffangbereich oder der Aufla- gebereich der Sperreinrichtungen mattenartig ausgebildet ist. Dabei ist es weiter von Vorteil und daher bevorzugt, wenn der Auffangbereich sowie insbesondere auch der Auf- lagcbcreich durch eine vorzugsweise einstückige gummi- ähnliche oder Gummimatte gebildet ist bzw. sind.

Eine andere Weiterbildungsmöglichkeit des Uberflu- tungsschutzes nach der Erfindung besteht darin, daß die Hal- teeinrichtungen zum Festhalten der Sperreinrichtungen eine an den Wasserstand anpaßbare und insbesondere selbstan- passende Wirklänge haben. Die Wirklänge wird hierbei durch die Höhe des Hochwassers bestimmt, die über den maximalen "normalen" Wasserstand hinausgeht. Dabei ist jedoch zu beachten, daß die Wirkung der Halteeinrichtun- gen nicht ausschließlich vertikal ist, sondern die Sperrein- richtungen insbesondere gegen den horizontal wirkenden Wasserdruck des Hochwassers hält. Dies bedeutet, daß die Halteeinrichtungen die Sperreinrichtungen in Abhängigkeit vom Wasserstand evtl. auch horizontal positionieren kön- nen. Jedoch ist dies nicht zwingend der Fall.

Insbesondere kann dieses Positionieren mit vertikal-hori- zontaler gegenseitiger Beeinflussung dadurch erreicht wer- den, daß die Halteeinrichtungen zum Festhalten der Sper- reinrichtungen Seile und insbesondere ein Netz aus Seilen enthalten, und daß die Seile vorzugsweise wasserbeständig sind. Die Seile oder das Netz stellen bzw. stellt dabei in Zu- sammenarbeit mit den Hebeeinrichtungen sicher, daß sich die Sperreinrichtungen im Rahmen ihrer maximalen Rück- haltehöhe vertikal an den jeweils aktuellen Wasserstand an- passen und horizontal bei jeder beliebigen Höhe fixiert sind.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Hebeeinrichtun- gen ist vorgesehen, daß diese zumindest einen temporär, wie z. B. durch Aufblasen, oder permanent, wie beispielsweise materialbedingt, schwimmfähigen Schwimmkörper zum Anpassen der Sperreinrichtungen an den Wasserpegel ent- halten. Vorzugsweise erstreckt sich der wenigstens eine Schwimmkörper bevorzugt schlauchartig längs dem dem Wasserpegel zugewandten freien Außenende der Sperrein- richtungen.

Ferner greifen mit Vorzug die Halteeinrichtungen einer- seits nahe der Hebeeinrichtungen an und sind andererseits in einem Auflagebereich der Sperreinrichtungen am Ufer ver-

ankert. Im Rahmen der Erfindung können eine Mehrzahl von

Sperreinrichtungen längs eines Gewässerverlaufes anorden- bar und insbesondere dicht koppelbar sein. Vorzugsweise 5 sind zwei benachbarte Sperreinrichtungen mittels Überlapp- vorrichtungen miteinander koppelbar, die insbesondere wasserseitig eingesetzt und/oder bezüglich der Sperreinrich- tungen gesonderte Teile sind. Alternativ oder zusätzlich können zwei benachbarte Sperreinrichtungen direkt oder in-

10 direkt durch Formschlußteile miteinander koppelbar sein, wobei bevorzugt die ggf. vorhandenen Überlappvorrichtun- gen Formschlußteile zum Koppeln der benachbarten Sper- reinrichtungen enthalten.

Zur Verstärkung des Überflutungsschutzes kann weiter- 15 hin vorgesehen werden, daß die Sperreinrichtungen wasser-

seitig zumindest in dem Bereich, in dem sie nicht auf einem Untergrund aufliegen, eine porige Oberseite oder Obersei- tenbeschichtung, insbesondere aus Schaumstoff, enthalten.

Es ist ferner erfindungsgemäß, wenn der Überflutungs- 20 schütz am Ufer fest installierbare Befestigungseinrichtun-

gen zum permanenten oder temporären Befestigen der Sper- reinrichtungen enthält, wobei die Befestigungseinrichtun- gen vorzugsweise schienenartig ausgebildet sind.

Außerdem ist kann bei dem Überflutungsschutz nach der 25 Erfindung vorgesehen sein, daß ferner am Ufer fest instal-

lierbare Aufbewahrungseinrichtungen zum permanenten oder temporären Aufbewahren der Sperreinrichtungen ent- halten sind, und daß die Aufbewahrungseinrichtungen vor- zugsweise zum automatischen Freigeben der Sperreinrich- 30 tungen bei einem vorgebbaren Wasserstand ausgelegt sind.

Von besonderem Vorteil für den Herstellungsaufwand des erfindungsgemäßen Überflutungsschutzes ist es, die Sper-

reinrichtungen, die Hebeeinrichtungen und/oder die Haltee- inrichtungen sowie ggf. die Überlappvorrichtungen und/

35 oder Formschlußteile recycelte Altreifen oder Teile davon enthalten. Dadurch wird in vorteilhafter Weise ferner das Entsorgungsproblem von Altreifen zumindest wesentlich gelöst.

Demgemäß bezweckt die Erfindung auch die Schaffung 40 eines Verfahrens zum Herstellen eines Überflutungsschutzes

oder allgemein Überlaufschutzes, wobei gemäß Anspruch 25 vorgesehen ist, daß Altreifen oder Teile davon zu Sper- reinrichtungen, Hebeeinrichtungen und/oder Halteeinrich- tungen sowie ggf. Überlappvorrichtungen und/oder Form-

45 schlußteile verarbeitet werden. Lediglich beispielsweise, je- doch bevorzugt, kann dies dadurch geschehen, daß Altreifen oder Teile davon zur Herstellung von Sperreinrichtungen und/oder Hebeeinrichtungen sowie ggf. Überlappvorrich- tungen und/oder Formschlußteilen zu Granulat gemahlen

50 und dann in einem Formgebungsprozeß geschmolzen und geformt werden. Für die Halteeinrichtungen können vor- zugsweise metalldrahthaltige Altreifen oder Teile davon z. B. zu insbesondere Seilen verarbeitet werden.

Außerdem betrifft die Erfindung noch die Verwendung 55 von Altreifen oder Teilen davon zur Herstellung eines Über-

laufschutzes, wie insbesondere eines Überflutungsschutzes nach Anspruch 28.

Weitere vorteilhafte und bevorzugte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und

60 deren Kombinationen sowie der nachfolgenden Beschrei- bung konkreter Ausführungsbeispiele und deren Darstel- lung in der Zeichnung.

Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren der Zeichnung anhand von Aus-

65 führungsbeispielen näher erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels des ungenutzten Überflutungsschutzes,

Fig. 2 eine Prinzipdarstellung des Ausführungsbeispiels

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5 des Überflutungsschutzes von Fig. 1 in Wirkstellung,

Fig. 3 eine schematische perspektivische Skizze eines weiteren Ausführungsbeispiels des Überflutungsschutzes,

Fig. 4 eine schematische Detaildarstellung von Veranke- rungseinrichtungen des in der Fig. 4 gezeigten Ausfüh- rungsbeispiels des Überflutungsschutzes,

Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel von einer Überlappvor- richtung und von Formschlußteilen des Überflutungsschut- zes,

Fig. 6 eine schematische Draufsicht auf ein exemplari- sches Linearsegment des in der Fig. 1 gezeigten Ausfüh- rungsbeispiels des Überflutungsschutzes,

Fig. 7 eine schematische Draufsicht auf ein exemplari- sches Außenecksegment passend zu dem in der Fig. 1 ge- zeigten Ausführungsbeispiel des Überflutungsschutzes, und

Fig. 8 eine schematische Draufsicht auf ein exemplari- sches Innenecksegment passend zu dem in der Fig. 1 ge- zeigten Ausführungsbeispiel des Überflutungsschutzes.

In den Figuren bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche, oder gleich oder ähnlich wirkende Einrich- tungen oder Komponenten. Der Vergleich der einzelnen Ab- bildungen der Zeichnung stellt sicher, daß einzelne Teile in jeder der Figuren eindeutig zuordenbar sind, auch wenn aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht in jeder der Figuren je- des Teil mit Bezugszeichen versehen ist. Die Darstellungen in den einzelnen Figuren der Zeichnung ermöglichen dem Fachmann ein Verständnis der Erfindung und deren bauli- chen sowie funktionalen Merkmale, selbst wenn in der nachfolgenden Beschreibung auf diese Merkmale nicht im einzelnen eingegangen wird.

Ohne daß die Erfindung darauf beschränkt ist, wird sie und ihre Betriebsweise nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Überflutungsschutzes näher be- schrieben. Es ist jedoch für den Fachmann ohne weiteres zu verstehen, daß die Prinzipien und Merkmale der Erfindung bei jeglichem Überlaufschutz z. B. an Gefäßen ebenfalls mit denselben Vorteilen einsetzbar ist. Auch ist die Erfindung nicht auf einen Einsatz im Zusammenhang mit Wasser be- schränkt. Beispielsweise können Ölreservoirs durch die Er- findung mit einer flexiblen Höhe ausgestattet werden, um z. B. kurzfristig auftretende außerordentliche Füllhöhen auf- zufangen. Aber auch andere Fluide, wie zu Boden sinkende Gase und fließfähige Teilchen (exemplarisch sei hier Sand, Kies etc. genannt), können durch den erfindungsgemäßen Überlaufschutz auf- oder eingefangen werden.

In den Fig. 1 und 2 ist ein Überflutungsschutz 1 schema- tisch gezeigt, der in einem Uferbereich 2 eines Gewässers 3 zum Schutz z. B. eines Gebäudes 4 eingesetzt wird. Die grundsätzlichen Elemente des Überflutungsschutzes 1 sind Sperreinrichtungen 5, schwimmfähige Hebeeinrichtungen 6 zur automatischen Anpassung des Überflutungsschutzes 1 an den Wasserpegel 7 und wasserseitige Halteeinrichtungen 8 zum Festhalten der Sperreinrichtungen 5 in Abhängigkeit vom Wasserpegel 7, wie insbesondere in der Fig. 2 zu erken- nen ist.

In der Fig. 1 ist der Überflutungsschutz 1 in einer unge- nutzten Stellung gezeigt, da das Gewässer 3 einen normalen Wasserstand 7 hat. Steigt dieser Wasserpegel 7 jedoch auf einen in der Fig. 2 gezeigten Wasserpegel 7, wodurch das Gebäude 4 gefährdet wird, so schwimmen die Hebeeinrich- tungen 6 mit dem zunehmenden Wasserstand 7 auf und he- ben damit die daran befestigten Sperreinrichtungen 5. Damit letztere nicht einfach vom Hochwasser weggespült werden können, fixieren die Halteeinrichtungen 8 die Position der Hebeeinrichtungen 6.

Genauer wirken die Halteeinrichtungen 8 zwischen einem Auflagebereich 9 und einem Auffangbereich 10 der Sper- reinrichtungen 5. Der Auflagebereich 9 dient zum Auflegen

6 der Sperreinrichtungen 5 am Ufer 2, und der

Auffangbereich 10 dient zum auffangen von Hochwasser. Wie insbesondere in der Fig. 2 zu sehen ist, wobei auch grundsätzlich auf die Darstellung der Fig. 3 Bezug genommen wird, wirken die 5 Halteeinrichtungen 8 zwischen dem Auflagebereich 9 und dem Auffangbereich 10 der Sperreinrichtungen 5.

In der Fig. 2 ist weiter zu erkennen, daß der Auflagebe- reich 9 der Sperreinrichtungen 5 unterhalb eines maximal zulässigen Wasserstandes einsetzbar ist. 10 In der Fig. 3 sind der Auflagebereich 9 und der Auffang- bereich 10 der Sperreinrichtungen 5, die Hebeeinrichtungen 6 und die Halteeinrichtungen 8 gezeigt. Bei diesem Ausfüh- rungsbeispiel sind die Sperreinrichtungen 5, d. h., der Aufla- gebereich 9 und der Auffangbereich 10 aus einer Gummi- 15 matte 11 gebildet, die aus recycelten Autoreifen hergestellt

wurde, indem z. B. Altreifen zu Granulat zerkleinert, ge- schmolzen und in Form der Gummimatte 11 neu geformt wurden. Sowohl die mattenartige Ausgestaltung der Sper- reinrichtungen 5 bzw. ihrer beiden Bereiche, als auch deren

20 Material und insbesondere das Altreifenmaterial, sind ledig- lich Beispiele für die Ausgestaltung. Statt einer Matte kön- nen auch starre und gelenkig verbundene Platten (nicht ge- zeigt) oder Matten-Platten-Kombinationen eingesetzt wer- den. Außerdem sind auch andere geeignete Materialien und

25 Materialkombinationen verwendbar, die ausreichend geeig- net sind, die auftretenden Kräfte aufzunehmen.

Die Hebeeinrichtungen 6 bestehen aus einem ebenfalls aus Altreifen-Material hergestellten Schlauch 12. Bei nor- malem Wasserstand 7 braucht dieser Schlauch 12 nicht mit

30 z. B. Luft gefüllt zu sein. Beispielsweise kann das Auffüllen des Schlauches 12 in Abhängigkeit von Meßergebnissen von Wasserstandsfühlern automatisch, halbautomatisch oder manuell ausgeführt werden. Es ist aber auch möglich, den Schlauch 12 permanent mit Luft oder einem anderen ge-

35 eigneten Gas oder selbst einer geeigneten Flüssigkeit gefüllt zu halten. Eine weitere mögliche Füllung für den Schlauch 12 könnten z. B. Styropor®-Kügelchen sein, wobei nach Be- darf zusätzlich Luft hinzugepumpt werden kann. Statt des Schlauches 12 könnten auch andere füllbare Hohlkörper,

40 wie z. B. Bälle, oder grundsätzlich andere Schwimmkörper in beliebigen Formen oder jegliche wahlweise Kombination daraus zum Einsatz kommen. Wichtig ist nur, daß die Hebe- einrichtungen 6 dazu ausgelegt und in der Lage sind, die Sperreinrichtungen 5 bis über den Wasserpegel 7 zu halten.

45 Wie ferner in der Fig. 3 deutlich gezeigt ist, enthalten die Halteeinrichtungen 8 ein Netz 13 aus Seilen 14. Das Netz 13 verläuft vom Auflagebereich 9 zum Auffangbereich 10 und ist in dieser Richtung kürzer als der zwischen den Befesti- gungslinien 15 und 16 des Netzes 13 am Auflagebereich 9

50 bzw. am Auffangbereich 10 Hegende entsprechende Ab- schnitt 17 der Matte 11. Dabei sollte die durch den Schlauch 12 bereitgestellte Auftriebskraft immer größer sein als die durch den Wasserdruck bei jedem durch den Überflutungs- schutz 1 erfaßbaren Wasserpegel 7 auf den Abschnitt 17 der

55 Matte 11 ausgeübte Kraft. Dann wird sich die Ausbauchung des Abschnittes 17 der Gummimatte 11 in Abhängigkeit von der durch den Wasserpegel 7 bestimmten Schwimmhöhe des Schlauches 12 und dessen dabei durch das Netz 13 fi- xierte horizontale Lage einstellen.

60 In den Fig. 3 und 4 sind ferner bodenseitige Veranke- rungseinrichtungen 18 im der Auflagebereich 9 der Sper- reinrichtungen 5 dargestellt. Die Verankerungseinrichtun- gen 18 werden bei dem in diesen Figuren gezeigten Ausfüh- rungsbeispiel durch lamellenartige Widerlager 19 gebildet,

65 die sich gegen und gleichzeitig durch den Wasserdruck des über das Ufer 2 getretenen Gewässers 3 in den Untergrund 20 des Uferbereiches 2 drücken. Dabei ist es vorteilhaft, wenn, wie es bei dem hier behandelten Ausführungsbeispiel

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der Fall ist, wenn sich diese Widerlager 19 bedarfsweise selbst ausstellen. Dies wird hier dadurch erreicht, daß zwi- schen dem Auflagebereich 9 und den Widerlagern 19 Quell- körper 21 angeordnet sind, die durch das auftretende Hoch- wasser aufquellen und so die Widerlager-Lamellen 19 ab- spreizen, so daß sie durch den Wasserdruck in der bereits er- wähnten Weise in den Untergrund 20 gedrückt werden und die Sperreinrichtungen 5 dort so verankern.

Um weiterhin ein Verrutschen des Überflutungsschutzes 1 auf dem Untergrund 20 in Folge des in Richtung zum Ufer 2 drückenden Wassers zu verhindern ist bei dem Ausfüh- rungsbeispiel der Fig. 3 und 4 vorgesehen, daß die boden sei - tigen Verankerungseinrichtungen 18 eine haftungserhö- hende Oberflächengestaltung 22 der Bodenseite 23 des Auf- lagebereiches 9 enthalten, und daß diese haftungserhöhende Oberflächengestaltung 22 eine porige Oberseite oder Ober- seitenbeschichtung 24, wie beispielsweise aus Schaumstoff, enthält. Eine solche Oberseitenbeschichtung oder -Schicht 24 hat eine Mehrzahl vorteilhafter Eigenschaften. Durch die Saugkapazität wird Wasser eingelagert, das das Gewicht des Überflutungsschutzes gerade im Bereich des Auflageberei- ches 9 erhöht und damit dazu beiträgt, daß das Eigengewicht der Sperreinrichtungen 5 hier erhöht wird, so daß letztere auch bei Wasserbewegungen besonders gut liegen bleiben. Die rauhe Oberfläche von z. B. Schaumstoff erhöht die Rei- bung des Auflagebereiches 9 auf dem Untergrund 20, was ebenfalls zur sicheren Lage der Sperreinrichtungen 9 auf dem Untergrund beiträgt. Außerdem kann sich eine solche Oberflächengestaltung 22 mit z. B. Schaumstoff besonders gut an selbst kleinste Formen des Untergrundes 20 anpas- sen, was wiederum das stabile und feste Aufliegen der Sper- reinrichtungen 5 auf dem Untergrund begünstigt. Alle diese Effekte liefern einen Beitrag dazu, daß der Überflutungs- schutz 1 nicht vom auftretenden Wasserdruck des Hochwas- sers über den Uferbereich 2 geschoben werden kann. In Ab- hängigkeit von der Bauform, insbesondere von der maximal erfaßbaren Hochwasserhöhe, können einzelne oder mehrere der Ausgestaltungen bzw. Wirkungen einschließlich der Wi- derlager 19 einzeln bzw. kombiniert vorgesehen werden.

Ferner kann das Wegrutschen des Überflutungsschutzes 1 wegen dem darauf lastenden Wasserdruck in Horizontal- richtung dadurch eingedämmt oder vermieden werden, daß der Auflagebereich 9 der Sperreinrichtungen 5 eine Fläche hat, die so bemessen ist, daß der darauf lastende Wasser- druck größer als der maximal auf dem Auffangbereich 10 der Sperreinrichtungen 5 lastende Wasserdruck ist.

Wie bereits erwähnt wurde, ist es von Vorteil, wenn der Aufiagebereich 9 der Sperreinrichtungen 5 insbesondere dicht an einen Untergrund anpaßbar ist. Dies kann bei einer vollständig oder teilweise starren Ausgestaltung des Aufla- gebereiches 9 nur durch eine entsprechende Oberflächenge- staltung 22 in Form einer Oberseitenbeschichtung 24 der Bodenseite 23 des Auflagebereiches 9 erreicht werden. Be- steht der Auflagebereich 9 jedoch ganz oder zumindest im wesentlichen aus einer Matte 11, so wird damit in vielen An- wendungsfällen bereits eine ausreichende Anpassung auch an einen unebenen Unterrund erreicht werden.

Es ist jedoch auch möglich, daß die Sperreinrichtungen 5 nur einen Auffangbereich 10 und keinen Auflagebereich 9 enthalten. Bei einer solchen Ausgestaltung muß der Auf- fangbereich 10 selbst direkt am Untergrund 20 verankert und mittels der Halteeinrichtungen 8 fixiert werden. Auch bei dieser Version kann der Auffangbereich 10 der Sperrein- richtungen 5 mattenartig ausgebildet und durch eine insbe- sondere einstückige gummiähnliche oder Gummimatte 11 gebildet sein.

Statt eines Netzes 13 können die Halteeinrichtungen 8 zum Festhalten der Sperreinrichtungen 5 auch nur aus den

Auffangbereich 10 und den Auflagebereich 9 oder den Un- tergrund 20 verbindenden Seilen 14 gebildet werden. So- wohl für ein Netz 13, als auch für bloße Seile 14 ist es vor- teilhaft, wenn es bzw. sie möglichst wasserbeständig ist/ 5 sind, damit nicht durch Aufweichen oder Korrosion Schwachstellen oder sogar Schäden entstehen. Um einen maximalen Verstellbereich und eine optimale Haltewirkung der Halteeinrichtungen 8 zu gewährleisten, greifen sie einer- seits nahe der Hebeeinrichtungen 6 an und sind andererseits

10 im Auflagebereich 9 der Sperreinrichtungen 5 am Ufer 2 verankert.

Im praktischen Einsatz wird aus einer Mehrzahl von längs eines Gewässerverlaufes angeordneten Sperreinrichtungen 5, die insbesondere dicht miteinander gekoppelt sind, ein

15 geeigneter Überflutungsschutz 1 aufgebaut. Dazu werden jeweils zwei benachbarte Sperreinrichtungen 5 mittels Überlappvorrichtungen 25 miteinander gekoppelt, die ins- besondere wasserseitig eingesetzt und bezüglich der Sper- reinrichtungen 5 gesonderte Teile sind. Bei dem in der Fig. 5

20 dargestellten Ausführungsbeispiel sind den Überlappvor- richtungen 25 gleichzeitig auch noch Komponenten von Formschlußteilen 26 zugeordnet, mittels denen die Kopp- lung von zwei benachbarten Sperreinrichtungen 5 erfolgt. Statt einer solchen indirekten Kopplung der beiden benach-

25 harten Sperreinrichtungen 5 können letztere auch direkt mit- tels geeigneter Formschlußteile miteinander gekoppelt oder anderweitig aneinander angeschlossen werden.

Die wasserseitigen Überlappvorrichtungen 25 sorgen für eine Abdichtung der aneinander stoßenden Seiten der bei-

30 den benachbarten Sperreinrichtungen 5, wobei die auftre- tende Wasserkraft die Kraft ist, die die Abdichtung bewirkt. D.h., daß automatisch eine um so größere Abdichtkraft zur Verfügung steht, um so größer die Kraft des auswärts drük- kenden Wassers ist, das abgedichtet werden soll. Wie bereits

35 erwähnt wurde, enthalten die Überlappvorrichtungen 25 bei der vorliegenden Variante auch Komponenten von Form- schlußteilen 26 zum Verbinden der beiden benachbarten Sperreinrichtungen 5 mittels der Überlappvorrichtungen 25. Diese Formschlußteile 26 der Überlappvorrichtungen 25

40 enthalten zwei T-Schienen 27, die parallel beabstandet in Längsrichtung der Überlappvorrichtungen 25 verlaufen, die im Einsatz in dieser Richtung längs den Stoßkanten zweier benachbarten Sperreinrichtungen 5 liegen. Vom seitlichen Rand jeder Sperreinrichtung 5 um den halben Abstand der

45 T-Schienen 27 an den Überlappvorrichtungen 25 eingerückt weist jede Sperreinrichtung 5 eine T-Nut 28 auf, in die je eine T-Schiene 27 einschiebbar oder bevorzugt einknöpfbar ist, wie in der Fig. 5 gezeigt ist. Diese Formschlußteile 26 mit T-Schienen 27 und T-Nute 28 dienen lediglich als ein

50 Beispiel. Zahlreiche andere Ausgestaltungen sind hier mög- lich und für den Fachmann ohne weiteres als gleichwirkend zu erkennen. Z.B. kann jede Überlappvorrichtung 25 statt der zweiten T-Schiene 27 eine T-Nut 28 und jede Sperrein- richtung 5 eine entsprechend passende Anordnung von T-

55 Schiene 27 und T-Nut 28 enthalten. Die Form schlußteile 26 können aber auch durch jegliche andere insbesondere zum Einknöpfen geeignete Formkombination gebildet werden. Beispielsweise kann auch eine Art Reißverschluß vorgese- hen werden. Es ist auch nicht nötig, daß pro Verbindung

60 zwei Schienen-Nut-Verbindungen zum Einsatz kommen, sondern es kann auch nur eine solche Verbindung verwendet werden.

Als weitere Möglichkeit, um eine möglichst stabile Fest- legung des Überflutungsschutzes 1 am Ufer 2 zu gewährlei-

65 sten, können gesonderte am Ufer 2 fest installierbare Befe- stigungseinrichtungen (nicht gezeigt) zum permanenten oder temporären Befestigen der Sperreinrichtungen 5 vorge- sehen werden. Lediglich exemplarisch werden hier Schie-

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9 nen genannt (nicht gezeigt), in oder über die entsprechende Ausbildungen an den Auflagebereichen 9 oder an den Auf- fangbereichen 10 geschoben werden können, um die Sper- reinrichtungen 5 zu installieren und festzuhalten. Alternativ sind auch Steck- und/oder Schraubverbindungen möglich. 5

Ferner können am Ufer 2 fest installierbare Aufbewah- rungseinrichtungen (nicht gezeigt) zum permanenten oder temporären Aufbewahren der Sperreinrichtungen 5 enthal- ten sein, wobei die Aufbewahrungseinrichtungen (nicht ge- zeigt) vorzugsweise zum automatischen Freigeben der Sper- 10 reinrichtungen 5 bei einem vorgebbaren Wasserstand 7 aus- gelegt sind. Derartige Aufbewahrungseinrichtungen (nicht gezeigt) können beispielsweise durch einfache Gräben (nicht gezeigt) gebildet werden, in denen die vollständig in- stallierten Sperreinrichtungen 5 aufbewahrt werden. Dringt 15 Hochwasser in diese Gräben (nicht gezeigt) ein, so sorgen die Hebeeinrichtungen 6 dafür, daß sich zumindest der Auf- fangbereich 10 der Sperreinrichtungen 5 selbsttätig entspre- chend dem steigenden Wasserstand aufrichtet. Um eine un- nötige Verwitterung eines derart aufbewahrten Überflu- 20 tungs- oder Hochwasserschutzes 1 zu vermeiden, und um den Anblick der Landschaft nicht nachteilig zu beeinflussen, kann ein solcher Graben (nicht gezeigt) z. B. auch mit einem Deckel (nicht gezeigt) abgedeckt sein, wenn der Überflu- tungsschutz 1 nicht benötigt wird, wobei das Aufschwim- 25 men der Hebeeinrichtungen 6 beim Auftreten von Hochwas- ser auch ausreichende Kräfte freisetzen kann, um den Dek- kel (nicht gezeigt) automatisch zu öffnen. Schließlich kann ein solcher Deckel (nicht gezeigt) auch als zusätzliche Stütze oder Horizontalbegrenzung für die Sperreinrichtun- 30 gen 5 ausgebildet und genutzt werden.

In Anbetracht gewaltiger Entsorgungsprobleme u. a. von Altreifen, ist es besonders vorteilhaft, wenn dieses Rohma- terial für die Herstellung von Sperreinrichtungen 5, Hebe- einrichtungen 6 und/oder Halteeinrichtungen 6 sowie ggf. 35 Überlappvorrichtungen 25 und/oder Formschlußteilen 26 im Sinne eines Recyclings verwendet wird. Dazu können z. B. Altreifen oder Teile davon zu Sperreinrichtungen 5, Hebeeinrichtungen 6 und/oder Halteeinrichtungen 8 sowie ggf. Überlappvorrichtungen 25 und/oder Formschlußteile 40 26 verarbeitet werden. Eine mögliche Verfahrensvariante besteht darin, daß Altreifen oder Teile davon zur Herstel- lung von Sperreinrichtungen 5 und/oder Hebeeinrichtungen 6 sowie ggf. Überlappvorrichtungen 25 und/oder Form- schlußteilen 26 zu Granulat gemahlen und dann in einem 45 Formgebungsprozeß geschmolzen und zu den entsprechen- den Teilen geformt werden. Metalldrahthaltige Altreifen oder Teile davon können in vorteilhafter Weise zu Halteein- richtungen 8 und ggf. insbesondere zu Seilen 14 davon ver- arbeitet werden. D.h., daß Altreifen oder Teile davon zur 50 Herstellung eines Überflutungsschutzes 1 nach der Erfin- dung verwendet und damit einem sinnvollen weiteren Ein- satz zugeführt werden können.

Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen Draufsichten auf ein gerades oder lineares Stück 29 der Sperreinrichtungen 5, ein Außen- 55 ecksegment 30 der Sperreinrichtungen 5, wobei die schraf- fierte Fläche bei Erhebung der letzteren in Folge Hochwas- sers einklappt, bzw. ein Innenecksegment 31 der Sperrein- richtungen 5, wobei die schraffierte Fläche bei Erhebung der letzteren in Folge Hochwassers ausklappt. 60

Bezugszeichenliste

1 Überflutungsschutz 2 Uferbereich, Ufer 65 3 Gewässer 4 Gebäude 5 Sperreinrichtungen

10 6 schwimmfähige Hebeeinrichtungen

7 Wasserpegel 8 wasserseitige Halteeinrichtungen 9 Auflagebereich

10 Auffangbereich 11 Matte, Gummimatte 12 Schlauch 13 Netz 14 Seile 15,16 Befestigungslinien 17 Abschnitt der Matte 11 18 Verankerungseinrichtungen 19 lamellenartige Widerlager 20 Untergrund des Uferbereiches 2 21 Quellkörper 22 haftungserhöhende Oberflächengestaltung 23 Bodenseite des Auflagebereiches 9 24 porige Oberseite oder Oberseitenbeschichtung 25 Überlappvorrichtungen 26 Formschlußteile 27 T-Schienen 28 T-Nute 29 lineares Stück der Sperreinrichtungen 3 30 Außenecksegment der Sperreinrichtungen 3 31 Innenecksegment der Sperreinrichtungen 3

Patentansprüche

1. Überflutungsschutz mit durch schwimmfähige He- beeinrichtungen an den Wasserpegel anpaßbaren Sper- reinrichtungen, dadurch gekennzeichnet, daß wasser- seitige Halteeinrichtungen (8) zum Festhalten der Sper- reinrichtungen (5) in Abhängigkeit vom Wasserpegel (7) vorgesehen sind. 2. Überflutungsschutz nach Anspruch 1, dadurch ge- kennzeichnet, daß die Sperreinrichtungen (5) einen Auflagebereich (9) zum Auflegen am Ufer (2) und ei- nen Auffangbereich (10) für Hochwasser enthalten, und daß die Halteeinrichtungen (8) zwischen dem Auf- lagebereich (9) und dem Auffangbereich (10) wirken. 3. Überflutungsschutz nach Anspruch 2, dadurch ge- kennzeichnet, daß der Auflagebereich (9) der Sperrein- richtungen (5) unterhalb eines maximal zulässigen Wasserstandes (7) einsetzbar ist. 4. Überflutungsschutz nach Anspruch 2 oder 3, da- durch gekennzeichnet, daß der Auflagebereich (9) der Sperreinrichtungen (5) bodenseitige Verankerungsein- richtungen (18) enthält 5. Überflutungsschutz nach Anspruch 4, dadurch ge- kennzeichnet, daß die bodenseitigen Verankerungsein- richtungen (18) insbesondere aus der Bodenseite (23) des Auflagebereiches (9) der Sperreinrichtungen (5) ausstellbare Widerlager (19) gegen den Wasserdruck auf den Auffangbereich (10) enthalten. 6. Überflutungsschutz nach Anspruch 5, dadurch ge- kennzeichnet, daß die bodenseitigen Verankerungsein- richtungen (18) Quellkörper (21) enthalten, durch de- ren Wasseraufnahme die Widerlager (19) aus der Bo- denseite (23) des Auflagebereiches (9) der Sperrein- richtungen (5) ausstellbar sind. 7. Überflutungsschutz nach Anspruch 5 oder 6, da- durch gekennzeichnet, daß die Widerlager (19) durch Lamellen gebildet sind. 8. Überflutungsschutz nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die bodenseitigen Ver- ankerungseinrichtungen (18) eine haftungserhöhende Oberflächengestaltung (22) der Bodenseite (23) des Auflagebereiches (9) enthalten, und daß die haftungs-

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11 erhöhende Oberflächengestaltung (22) der Bodenseite (23) des Auflagebereiches (9) vorzugsweise eine po- rige Oberseite oder Oberseitenbeschichtung (24), ins- besondere aus Schaumstoff, enthält. 9. Überflutungsschutz nach einem der Ansprüche 2 bis 5 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagebereich (9) der Sperreinrichtungen (5) eine Fläche hat, die so be- messen ist, daß der darauf lastende Wasserdruck größer als der maximal auf dem Auffangbereich (10) der Sper- reinrichtungen (5) lastende Wasserdruck ist. 10 10. Überflutungsschutz nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflagebereich (9) der Sperreinrichtungen (5) insbesondere dicht an ei- nen Untergrund (20) anpaßbar ist. 11. Überflutungs schütz nach einem der vorhergehen- 15 den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ggf. zu- mindest der Auffangbereich (10) oder der Auflagebe- reich (9) der Sperreinrichtungen (5) mattenartig ausge- bildet ist. 12. Überflutungsschutz nach Anspruch 11, dadurch 20 gekennzeichnet, daß der Auffangbereich (10) sowie bevorzugt auch der Auflagebereich (9) durch eine ins- besondere einstückige gummiähnliche oder Gummi- matte (11) gebildet ist bzw. sind. 13. Überflutungsschutz nach einem der vorhergehen- 25 den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hal- teeinrichtungen (8) zum Festhalten der Sperreinrich- tungen (5) eine an den Wasserstand (7) anpaßbare und insbesondere selbstanpassende Wirklänge haben. 14. Überflutungsschutz nach einem der vorhergehen- 30 den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hal- teeinrichtungen (8) zum Festhalten der Sperreinrich- tungen (5) Seile (14) und insbesondere ein Netz (13) aus Seilen (14) enthalten, und daß die Seile (14) vor- zugsweise wasserbeständig sind. 35 15. Überflutungsschutz nach einem der vorhergehen- den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die He- beeinrichtungen (6) zumindest einen temporär, wie z. B. durch Aufblasen, oder permanent, wie beispiels- weise materialbedingt, schwimmfähigen Schwimm- 40 körper (12) zum Anpassen der Sperreinrichtungen (5) an den Wasserpegel (7) enthalten. 16. Überflutungsschutz nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich der wenigstens eine Schwimmkörper (12) bevorzugt schlauchartig längs 45 dem dem Wasserpegel (7) zugewandten freien Außen- ende der Sperreinrichtungen (5) erstreckt. 17. Überflutungsschutz nach einem der vorhergehen- den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Hal- teeinrichtungen (8) einerseits nahe der Hebeeinrichtun- 50 gen (6) angreifen und andererseits in einem Auflagebe- reich (9) der Sperreinrichtungen (5) am Ufer (2) veran- kert sind. 18. Überflutungsschutz nach einem der vorhergehen- den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine 55 Mehrzahl von Sperreinrichtungen (5) längs eines Ge- wässerverlaufes anordenbar und insbesondere dicht koppelbar sind. 19. Überflutungsschutz nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte Sperreinrich- 60 tungen (5) mittels Überlappvorrichtungen (25) mitein- ander koppelbar sind, die insbesondere wasserseitig eingesetzt und/oder bezüglich der Sperreinrichtungen (5) gesonderte Teile sind. 20. Überflutungsschutz nach Anspruch 18 oder 19, da- 65 durch gekennzeichnet, daß zwei benachbarte Sperrein- richtungen (5) direkt oder indirekt durch Formschluß- teile (26) miteinander koppelbar sind, und daß bevor-

12 zugt ggf. die Überlappvorrichtungen (25) Formschluß- teile (26) zum Koppeln der benachbarten Sperreinrich- tungen (5) enthalten. 21. Überflutungsschutz nach einem der vorhergehen- den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sper- reinrichtungen (5) wasserseitig zumindest in dem Be- reich, in dem sie nicht auf einem Untergrund (20) auf- liegen, eine porige Oberseite oder Oberseitenbeschich- tung (24), insbesondere aus Schaumstoff, enthalten. 22. Überflutungsschutz nach einem der vorhergehen- den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ferner am Ufer (2) fest installierbare Befestigungseinrichtun- gen zum permanenten oder temporären Befestigen der Sperreinrichtungen (5) enthalten sind, und daß die Be- festigungseinrichtungen vorzugsweise schienenartig ausgebildet sind. 23. Überflutungsschutz nach einem der vorhergehen- den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ferner am Ufer (2) fest installierbare Aufbewahrungseinrich- tungen zum permanenten oder temporären Aufbewah- ren der Sperreinrichtungen (5) enthalten sind, und daß die Aufbewahrungseinrichtungen vorzugsweise zum automatischen Freigeben der Sperreinrichtungen (5) bei einem vorgebbaren Wasserstand (7) ausgelegt sind. 24. Überflutungsschutz nach einem der vorhergehen- den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Sper- reinrichtungen (5), die Hebeeinrichtungen (6) und/oder die Halteeinrichtungen (8) sowie ggf. die Überlappvor- richtungen (25) und/oder Formschlußteile (26) recy- celte Altreifen oder Teile davon enthalten. 25. Verfahren zum Herstellen eines Überflutungs- schutzes nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Altreifen oder Teile da- von zu Sperreinrichtungen (5), Hebeeinrichtungen (6) und/oder Halteeinrichtungen (8) sowie ggf. Überlapp- vorrichtungen (25) und/oder Formschlußteile (26) ver- arbeitet werden. 26. Verfahren zum Herstellen eines Überflutungs- schutzes nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß Altreifen oder Teile davon zur Herstellung von Sperreinrichtungen (5) und/oder Hebeeinrichtungen (6) sowie ggf. Überlappvorrichtungen (25) und/oder Formschlußteilen (26) zu Granulat gemahlen und dann in einem Formgebungsprozeß geschmolzen und ge- formt werden. 27. Verfahren zum Herstellen eines Überflutungs- schutzes nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß metalldrahthaltige Altreifen oder Teile davon zu Halteeinrichtungen (8) und ggf. insbesondere zu Seilen (14) davon verarbeitet werden. 28. Verwendung von Altreifen oder Teilen davon zur Herstellung eines Überflutungsschutzes (1).

Hierzu 4 Seite(n) Zeichnungen

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Nummer: DE 198 07 640 A1 Int. Cl.6: E 02 B 3/04 Offenlegungstag: 24. September 1998

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ZEICHNUNGEN SEITE 3

Nummer: DE 198 07 640 AI Int. Cl.6: E 02 B 3/04 Offenlegungstag: 24. September 1998

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ZEICHNUNGEN SEITE 4 Nummer: DE 198 07 640 AI IntCI.6

Offenlegungstag: 24. September 1998 : E 02 B 3/04

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Nummer: DE 198 07 640 A1 Int. Cl.6: E 02 B 3/04 Offenlegungstag: 24. September 1998

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