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Page 1: Organisationsformen in der Referenzmodellierung — Forschungsbedarf und Gestaltungsempfehlungen auf Basis der Transaktionskostentheorie

1 Organisationals Gestaltungsfeldder Referenzmodellierung

Durch die Konstruktion von Referenzmo-dellen soll die Wiederverwendung vonKonstruktionsleistungen bei der Entwick-lung von Informationssystemen gefordertwerden [Lang97, 21; Schu98, 69; RoSc99,6f.; FeLo01, 1f.; Sche02, 9]. Hierzu werdenmit Referenzmodellen spezielle Informati-onsmodelle entwickelt, die fur den Aus-tausch von Konstruktionsergebnissen be-stimmt sind [BeKn03; Neum03, 12;BDKn04, 19]. Diese Sichtweise legt einenwiederverwendungsorientierten Referenz-modellbegriff zugrunde [Broc03a, 238], dergeeignet ist, um Erkenntnisse uber dieWirtschaftlichkeit der Konstruktion undNutzung von Referenzmodellen zu gewin-nen.

Unter einem Referenzmodell wird hierein spezielles Informationsmodell verstan-den, das Menschen zur Unterstutzung derKonstruktion anderer Informationsmodel-le (sog. Anwendungsmodelle) entwickelnoder nutzen, wobei die Beziehung zwi-schen Referenz- und Anwendungsmodelldadurch gekennzeichnet ist, dass Inhaltedes Referenzmodells bei der Konstruktiondes Anwendungsmodells wieder zu ver-wenden sind [Broc03b, 34]. Mit dieserAuffassung wird der Referenzmodell-begriff nicht an Qualitatsmerkmalen (ins-bes. Allgemeingutigkeit und Empfehlens-wurdigkeit) fest gemacht [vgl. dazuScRe90, 31; SHWe94, 92; Schu98, 69;BKKD01, 1; BeSc04, 75f.]. Nicht nur er-scheint es problematisch, diese Merkmalefur einen großeren Adressatenkreis nach-vollziehbar festzustellen. Auch ist zu be-achten, dass in jeder Anwendungssituationletztlich spezifische Merkmale fur die Qua-litat eines Referenzmodells ausschlag-gebend sind. Um Erkenntnisse uber dieEntwicklung bedarfsgerechter Referenz-modelle zu gewinnen, erscheint es daher

sinnvoll, einen generellen Referenzmodell-begriff an der Intention der Wiederverwen-dung von Konstruktionsergebnissen fest-zumachen. Die Wiederverwendung kanneinerseits vom Konstrukteur fur ein Kun-densegment geplant und andererseits vonNutzern faktisch bestatigt werden[Broc03b, 32ff.]. Anhand zusatzlicherMerkmale konnen spezielle Referenzmo-dellbegriffe differenziert werden. So kon-nen hier die Merkmale Allgemeingultigkeitund Empfehlenswurdigkeit z. B. heran-gezogen werden, um Referenzmodelle hin-sichtlich ihres theoretischen Stellenwerts zuunterscheiden [ScBe98, 5]. Weitere Unter-scheidungsmerkmale liefern Typologienvon Referenzmodellen [Schu98, 71;Schw99, 54f.; Schl00, 62; Broc03b, 97f.].

Der wiederverwendungsorientierte Re-ferenzmodellbegriff veranschaulicht, dassbei der Konstruktion von Referenzmodel-len generell ein wesentlicher Erfolgsfaktordarin besteht, Angebot und Nachfragehinsichtlich der mit Referenzmodellen be-reitzustellenden Konstruktionsergebnisseaufeinander abzustimmen. Eine unzurei-

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Die Autoren

Jan vom BrockeChristian Buddendick

Dr. Jan vom BrockeDipl.-Kfm. Christian BuddendickEuropean Research Centerfor Information Systems (ERCIS)University of MuensterLeonardo Campus 348149 Munster{jan.vom.brocke | christian.buddendick}@ercis.de

Organisationsformenin der ReferenzmodellierungForschungsbedarfund Gestaltungsempfehlungenauf Basis der Transaktionskostentheorie

Kernpunkte

Der Nutzen von Referenzmodellen in der Praxis kann erhoht werden, indem in der Referenz-modellierung Fragen der Organisationstheorie thematisiert werden.

& Bei der Konstruktion von Referenzmodellen sind die organisatorischen Beziehungen zwi-schen Anbietern und Nachfragern von Referenzmodellen zu berucksichtigen.

& Fur spezifische Konstruktionsvorhaben konnen geeignete Organisationsformen empfoh-len werden.

& Hybride Organisationsformen besitzen eine hohe Praxisrelevanz fur die Referenzmodel-lierung.

Stichworte: Referenzmodellierung, Referenzmodellkonstruktion, Organisationstheorie,Transaktionskostentheorie, Hybride Organisationsformen, Netzwerke

WI – Schwerpunktaufsatz

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chende Abstimmung ist ein Erklarungs-ansatz fur den zunehmend infrage gestell-ten praktischen Nutzen von Referenzmo-dellen [Schw99, 62; Fran00, 1; BKKD01,2f.; FeLo01, 1; BDKK02, 26; Broc03a,238]. Beitrage zur Referenzmodellierungliefern Vorschlage, mit denen die Abstim-mung zwischen Konstrukteuren und Nut-zern in Konstruktionsprozessen gefordertwird [Hars93; Lang97; Schu98; Schw99;BKKD01; FeLo01; Broc03b]. AusgewahlteBeispiele veranschaulichen die typischeAusrichtung der Beitrage. Eine Grundlagezur Verstandigung uber den Austauschvon Konstruktionsergebnissen bilden dieGrundsatze ordnungsmaßiger Modellie-rung (GoM) [BRSC95; Schu98, 117ff.].Die einzelnen Grundsatze liefern hierzuKriterien zur Beurteilung von Modell-zustanden: Richtigkeit, Relevanz, Wirt-schaftlichkeit, systematischer Aufbau, Ver-gleichbarkeit und Klarheit. UmReferenzmodelle an spezifische Anforde-rungen einer Anwendungssituation anpas-sen zu konnen, werden Konstruktions-techniken entwickelt. Die Konfiguration,Instanziierung, Spezialisierung, Aggregati-on und Analogie liefern typische Regeln,nach denen Konstruktionsergebnisse in an-dere Modelle ubernommen und dort ange-

passt sowie erweitert werden konnen[BrBu04, 21ff.]. In Arbeiten zur multiper-spektiven Referenzmodellierung wird be-rucksichtigt, dass die Akzeptanz eines Mo-dells auch durch subjektive Praferenzeneinzelner Nutzer beeinflusst wird [RoSc99;BKKD01]. Entwickelt werden daher Tech-niken, mit denen Modelldarstellungen in-teraktiv anzupassen sind, z. B. hinsichtlichdes Abstraktionsgrads.Die aufgezeigten Arbeiten liefern Me-

thoden zur Verbesserung der Abstimmungzwischen den Rollen des Konstrukteursund des Nutzers im Allgemeinen. WeitereVerbesserungspotenziale konnen erschlos-sen werden, wenn unterschiedliche Orga-nisationsformen des Leistungsaustauschsin die Gestaltung einbezogen werden. Aufdiese Weise wird berucksichtigt, dass inpraktischen Konstruktionsvorhaben starkheterogene Austauschbeziehungen beste-hen, die spezifische Gestaltungsbeitragenahe legen. Einen Ordnungsrahmen, derhierzu um Aspekte der Organisation er-weiterten Gestaltungsfelder der Referenz-modellierung zeigt Bild 1 [Broc03b, 52ff.].Unter der Organisation der Konstruk-

tion und Nutzung von Referenzmodellensind Regeln zu verstehen [Nord55, 23;Kosi76, 23ff.], nach denen die Abstim-

mung der an den Prozessen beteiligten Ak-teure erfolgt [Broc03b, 98ff.]. Als Akteurewerden handlungsfahige Entitaten mitkognitiven und kommunikativen Fahigkei-ten und eigenem Zielsystem bezeichnet[vgl. auch Gall95; Boms99, 49ff.]. Die Or-ganisationsgestaltung bezeichnet die be-wusste Vereinbarung der Organisation vonKonstruktionsprozessen. Organisations-formen beschreiben typische Regelmengen,anhand derer die Konsequenzen alternati-ver Gestaltungen veranschaulicht werdenkonnen. Im Organisationsmanagement istdie Gestaltung in Prozesse der Planung,Durchsetzung und Kontrolle einzubetten.Im Zuge der Organisationsgestaltung ist

der Konstruktionsprozess auf pragmati-scher Ebene an eine spezifische Umwelt-situation anzupassen. Das Gestaltungs-ergebnis liefert zugleich den Rahmen furdie Ausgestaltung der modell-, methoden-und technologiebezogenen Aspekte. DieOrganisation bildet auf diese Weise denAusgangspunkt zur Herstellung eines„Fits“ der Prozessgestaltung. Dieser Fitlegt die Beachtung der folgenden Gestal-tungsgrundsatze nahe.

(1) Ganzheitlichkeit: samtliche Gestal-tungsaspekte sind in die Konstruktioneinzubeziehen.

(2) Ausgewogenheit: die in einem Aspektvorgenommenen Gestaltungen sindmit den Gestaltungen in den ubrigenAspekten abzustimmen.

(3) Situationsgerechtigkeit: Die Abstim-mung der Gestaltungsbereiche hat diespezifische Anwendungssituation deszu gestaltenden Konstruktionsprozes-ses zu berucksichtigen. Ausschlag-gebend sind die situativen Kontextfak-toren sowie die Zielsetzung desProzesses.

Zur Herstellung des Fits der Prozessgestal-tung ist zu berucksichtigen, dass die Ge-staltungsbereiche zueinander in Ursache-Wirkungs-Beziehungen stehen. So stellendie auf organisatorischer Ebene vorliegen-den Ergebnisse Anforderungen an die Mo-dellqualitat, die ihrerseits Vorgaben fur diebereitzustellenden Methoden darstellen,die schließlich durch Werkzeuge auf tech-nischer Ebene zu unterstutzen sind. Ent-gegengesetzt begrenzen die technischenMoglichkeiten die Anwendung von Me-thoden und somit die Erzielung spezi-fischer Modellqualitaten, die auf organisa-torischer Ebene benotigt werden. DieseBeziehungen legen das in Bild 2 dargestell-te Vorgehen zur Prozessgestaltung nahe.Das Vorgehensmodell bringt zum Aus-

druck, dass die modell-, methoden- und

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Bild 1 Gestaltungsfelder der Referenzmodellierung

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technologiebezogene Gestaltung in der Re-ferenzmodellierung fur spezifische Organi-sationsformen vorzunehmen ist. Somit istnicht etwa die Modellierungssprache oderdas Vorgehensmodell fur die Referenzmo-dellierung zu suchen. Vielmehr sind Lo-sungen zu finden, die sich fur typische Or-ganisationsformen als hilfreich erweisen.Zur Berucksichtigung der Interdependenzder Ursache-Wirkungs-Beziehungen emp-fiehlt es sich, das Vorgehen iterativ auszu-fuhren, sodass bei der Gestaltung einesBereichs die Gestaltungsergebnisse der ub-rigen Bereiche berucksichtigt werdenkonnen. So hat z. B. die verfugbare Tech-nologie eine wesentliche Wirkung auf dieGestaltungsmoglichkeiten der Organisa-tion.Trotz der wesentlichen Bedeutung der in-

stitutionellen Arrangements zur Konstruk-tion und Nutzung von Referenzmodellenliegen bislang kaum Erkenntnisse uber dieWirkung alternativer Organisationsformenauf Konstruktionsprozesse vor. Methoden,anhand derer situationsspezifische Empfeh-lungen fur die Auswahl und Ausgestaltungvon Organisationsformen getroffen werdenkonnen, liefern Beitrage der Organisations-forschung [zu einem �berblick vgl. z. B.KiWa03; PDFr02]. Vor allem Theorien derNeuen Institutionenokonomik werden aufFragestellungen der Gestaltung von Infor-mationssystemen ubertragen. Die meistenArbeiten untersuchen die Konsequenzender Nutzung von Anwendungssystemenauf die Transaktionskosten in Organisatio-nen [GuWh91; CRRo93]. Weniger Arbei-ten behandeln Fragen der Entwicklung vonAnwendungssystemen. Beispiele hierfursind Ansatze zur Fundierung von Sour-cing-Entscheidungen [NRRC95; MeKn98]sowie zur Erklarung spezieller Organisati-onsformen der Softwareentwicklung, wieinsbesondere Open Source [Garz02; Ga-Ga03]. Erste �berlegungen zur Beruck-sichtigung der Organisationsgestaltung inder Informationsmodellierung finden sichim Zusammenhang mit Arbeiten zur Ver-teilten Referenzmodellierung [Broc03a;Broc03b, 173ff.].Zur grundlegenden Einbeziehung der

Organisationsgestaltung in der Referenz-modellierung stellen sich vor allem zweiFragestellungen:

(1) Auswahl von Organisationsformen:Welche typischen Organisationsformensind zu unterscheiden und unter wel-chen Bedingungen erweisen sie sich alsvorteilhaft?

(2) Konsequenzen von Organisationsfor-men: Welche spezifischen Gestaltungs-

regeln sind zu beachten, um fur einzel-ne Organisationsformen einen Fit derGestaltungsbereiche herzustellen.

Im Folgenden sollen Grundlagen zur Aus-wahl von Organisationsformen fur dieKonstruktion von Referenzmodellen ge-schaffen werden. Die Transaktionskosten-theorie [Coas37; Pico82; Wili90] bietet dieMoglichkeit, typische Organisationsfor-men zu identifizieren und hinsichtlich ihrerKostenwirkung zu beurteilen.

2 Organisationsformender Referenzmodellkonstruktion

2.1 Transaktionskostentheorieals Bezugsrahmen zur Auswahlvon Organisationsformen

Eine Grundlage zur Auswahl von Organi-sationsformen bietet die Transaktionskos-tentheorie [Coas37; Pico82; Wili90, 18]. Sieliefert einen theoretischen Rahmen fur dieIdentifikation alternativer Formen desLeistungsaustauschs zwischen Akteurensowie zur Beurteilung ihrer Effizienz in

spezifischen Umweltsituationen. EineTransaktion bezeichnet den Leistungsaus-tausch zwischen einem oder mehreren Ak-teuren [Ouch80, 130; Wili90, 1; Wind96,12]. Der Begriff der Transaktion umfasstsomit samtliche Aktivitaten, die im Rah-men des Leistungsaustauschs durchzufuh-ren sind [Tiet81, 207ff.; Pico91, 145f.].Nicht enthalten sind Aktivitaten zurProduktion der Leistung. Zur Durchfuh-rung von Transaktionen werden zwei di-chotome Organisationsformen unterschie-den: Markt und Unternehmung [Coas37,389; Schn85, 1239]. Wahrend beim Marktfur jede Transaktion eine individuelle Ver-einbarung uber den Leistungsaustausch zutreffen und als Koordinationsmechanismusder Preis genutzt wird [HaPo92, 885;Sydo92, 82], ersetzen in Unternehmungenlangfristige Rahmenvereinbarungen dieNotwendigkeit einer individuellen Verein-barung, wobei die Koordination per An-weisung in der Hierarchie erfolgt [Sydo92,98f.]. In Rezeptionen der Transaktionskos-tentheorie wird betont, dass Markt undUnternehmung Pole eines Kontinuumsdarstellen, zwischen denen hybride Orga-nisationsformen liegen, in denen sowohlmarktliche als auch hierarchische Koor-

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Bild 2 Vorgehensmodell zur Prozessgestaltung in der Referenzmodellierung

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dinationsmechanismen genutzt werden[Wili91, 294; Sydo92, 102; Klei95, 326ff.].Unter dem Begriff der Transaktionskostenwerden samtliche Kosten der Anbahnung,Vereinbarung und Kontrolle und Anpas-sung wechselseitiger Leistungsbeziehungengefasst [Pico82, 270]. Abgegrenzt werdendie Produktionskosten [Boss83, 108;Wind83, 890; Wind98, 269f.], die als di-rekte Produktionskosten (z. B. Lohn-einzelkosten, Materialeinzelkosten) undTransportkosten (insbes. fur den Ressour-ceneinsatz) vorliegen konnen. Bei der em-pirischen Ermittlung von Transaktionskos-ten sind Grenzfalle zu berucksichtigen, indenen sich die Trennung beider Kosten-arten als problematisch erweist [Schn85,1242; Wind98, 269].Als Einflussfaktoren auf die Transakti-

onskosten werden in der Transaktionskos-tentheorie situative Merkmale von Trans-aktionen unterschieden [vgl. den �berblickbei Oste01, 114]. Folgende Merkmale tra-gen zu den weiteren Untersuchungen bei:

– Die Spezifitat kennzeichnet, dass vonAkteuren fur bestimmte TransaktionenInvestitionen getatigt werden mussen,die nur bedingt fur alternative Verwen-dungszwecke verwendet werden kon-nen [BoWe92, 340f.]. Spezifische Inves-titionen konnen in den Standort,Produktionstechnologien, Humanka-pital und zusatzliche Produktionskapa-zitaten erfolgen [Wili90, 60ff.].

– Ein weiteres Merkmal ist die Unsicher-heit, sowohl in Bezug auf die Verhal-tensweisen der anderen an der Trans-aktion beteiligten Akteure als auch uberzukunftige Umweltzustande [Wind87,64f.; Wind98, 272].

– Die Strategische Bedeutung der Trans-aktion fur einen Akteur ist eng verbun-den mit der Spezifitat einer Transaktion[PRWi01, 52; PiSc02, 1970].

– Auch die Haufigkeit, mit der eineTransaktion durchgefuhrt wird, ver-ursacht unterschiedlich hohe Transak-tionskosten. [Wili90, 60f., 180; Gerh95,114].

Die Beurteilung einer Organisationsformerfolgt durch Bewertung der durch sie ineiner spezifischen Umfeldsituation ver-ursachten Transaktionskosten. RelevanteKostenarten sind in Bild 3 zusammen-gestellt.Die Messung der Transaktionskosten ist

in der Praxis nicht unproblematisch. Wah-rend die ex-ante Kosten fur spezifische In-vestitionen uber Verfahren der Investi-tionsrechnung [Alba88, 1161] und diepagatorischen ex-post anfallenden Kostendurch Anwendung der Prozesskostenrech-nung ermittelt werden konnen [Fisc00,582; WWLo01, 439], ist die Messung derkalkulatorischen Kosten von subjektivenFaktoren abhangig [Webe93, 634].Trotz der Probleme im Hinblick auf die

Abgrenzung zwischen Transaktions- und

Produktionskosten sowie der Messung derTransaktionskosten gilt die Transaktions-kostentheorie als ein „interessantes Werk-zeug zur Analyse und Beurteilung der Vor-teilhaftigkeit von Austauschbeziehungen,das sich sowohl durch theoretische Fundie-rung als auch durch Anwendungsorientie-rung auszeichnet“ [PiSc02, 1976]. DieTransaktionskostentheorie wird im Fol-genden genutzt, um alternative Organisati-onsformen der Referenzmodellkonstrukti-on zu untersuchen. Aufgrund derMessprobleme werden hierzu komparativeKostenvergleiche vorgenommen [PiRi90,183; Jost01, 18ff.; Oste01, 133ff.; PiSc02,1976].

2.2 Anwendung der Transaktions-kostentheorie zur Auswahlvon Organisationsformender Referenzmodellkonstruktion

Bei der Anwendung der Transaktionskos-tentheorie auf die Referenzmodellierungsind die mit der Konstruktion eines Refe-renzmodells verbundenen Transaktionenzu betrachten. Bisherige Arbeiten fokussie-ren auf die Produktion von Referenzmo-dellen in Konstruktionsprozessen [Broc03b,17]. Diese Funktionen, in denen das Mo-dell wesensgestaltende Zustandsveran-derungen erfahrt, sind nicht Gegenstandder transaktionskostenokonomischen Un-tersuchungen. Als Transaktionen sind viel-

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Transaktionskosten

Spezifische Investitionen Transaktionskosten im engeren Sinn

Ex-ante Ex-post

Pagatorisch Kalkulatorisch

& Kosten der Forschung undEntwicklung

& Kosten der transaktionsspezi-fischen Fertigungsanlagen

& Kosten der Einrichtung einerOrganisation fur die Durch-fuhrung einer Transaktion

& Kosten der Einstellung undSchulung von Personal furderartige Transaktionen

& Kosten der BeschaffungtransaktionsspezifischerWerkstoffe

& Anbahnungskosten derVerhandlung

& Verhandlungskosten uber denLeistungsaustausch

& Entscheidungskosten zurGestaltung der Vereinbarung

& Vereinbarungskosten fur denLeistungsaustausch

& Kontrollkosten des Leistungs-austauschs

& Anpassungskosten fur notwendi-ge Veranderungen

& Beendigungskosten fur denAbschluss der Transaktion

& Wagnis fur eine Abweichungdes Leistungsaustauschs

& Ex-post suboptimale Gestaltungdes Leistungsaustauschs wegenOpportunismus

& Ex-post suboptimale Gestaltungdes Leistungsaustauschs wegenUmweltunsicherheit

& Opportunitatskosten fur nichtmehr mogliche Erlosepotenziale

Bild 3 Transaktionskostenarten

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mehr die Funktionen anzusehen, die derAnbahnung, Vereinbarung, Kontrolle undAnpassung des Austauschs von Konstruk-tionsergebnissen dienen. Der Konstruk-tionsprozess umfasst somit sowohl Funk-tionen zur Produktion als auch zurTransaktion (vgl. Bild 4).Fur den Konstruktionsprozess von Re-

ferenzmodellen konnen als Organisations-formen nach der Transaktionskostentheo-rie der Markt, das Unternehmen undhybride Formen genutzt werden [Sydo92,103ff.; Klei95, 324ff.].

(1) Markt: Bei der Nutzung des Markteswerden Konstruktionsergebnisse inanonymen Tauschbeziehungen aus-getauscht. Der Nachfrager spezifiziertseine Anforderungen an das Konstruk-tionsergebnis und lasst dieses von ei-nem Anbieter in einem Markt erstellen,wofur er einen vereinbarten Preis be-zahlt [ErJo01, 51]. Leistung und Ge-genleistung sind somit eindeutig be-stimmt.

(2) Unternehmen: Alternativ kann dieTransaktion auch in der Organisations-form Unternehmen durchgefuhrtwerden. Zwischen Nachfrager und An-bieter besteht eine hierarchische Wei-sungsbeziehung. Das Konstruktions-ergebnis muss ex-ante nur grobspezifiziert werden konnen. Der Nach-frager behalt sich das Recht vor, zueinem beliebigen Zeitpunkt dem hie-rarchisch untergeordneten Leistungs-erbringer Anweisungen zu geben, diedas gewunschte Konstruktionsergebnisnaher spezifizieren [Jost01, 24f.].

(3) Hybride Formen: Hybride Formenbieten die Option, sowohl anonyme alsauch hierarchische Beziehungen zwi-schen Anbieter und Nachfrager desKonstruktionsergebnisses zuzulassen.Es konnen hierbei sowohl Preise fureinzelne Funktionen entrichtet werdenals auch Anweisungen gegeben wer-den. Daneben spielen nicht zuletzt Ver-trauen und Reziprozitat eine gewichti-ge Rolle [Klei95, 326; Sydo01, 244].

Fur die Auswahl einer Organisationsformist die Konstruktionssituation anhand derin der Transaktionskostentheorie verwen-deten situativen Merkmale zu charakteri-sieren. Diese Merkmale sind hier wie folgtzu interpretieren:

Merkmal der Spezifitat

Spezifische Investitionen der Referenzmo-dellkonstruktion sind vor allem fur Pro-duktionstechnologien und Humankapital

zu tatigen. Typische Produktionstechnolo-gien sind Modellierungswerkzeuge (z. B.ARIS-Toolset, Visio, Microsoft Office). Sieunterscheiden sich hinsichtlich ihrer Spe-zifitat, da sie in unterschiedlichem Ausmaßebenfalls fur weitere Verwendungszweckegenutzt werden konnen. Investitionen inHumankapital sind erforderlich, umMethoden- und Domanenwissen auf-zubauen [PRWi01, 118ff.]. Da es sich beiden mit Referenzmodellen auszutauschen-den Konstruktionsleistungen um Informa-tionsprodukte handelt, konnen die Kostender Transmission und Reproduktion durchInformations- und Kommunikationssyste-me gemindert werden [PRWi01, 63]. Ausdiesem Grund sind spezifische Investitio-nen in bestimmte Standorte oder Auswei-tungen der Produktionskapazitat vonnachrangiger Bedeutung fur die Referenz-modellkonstruktion. Die Hohe der not-wendigen Investitionen wird stark von dentechnischen und inhaltlichen Spezifikatio-nen des Nachfragers, dem Innovationsgraddes Konstruktionsprozesses sowie von denbereits in der Vergangenheit fur andereTransaktionen getatigten Investitionen desAnbieters beeinflusst.

Merkmal der Unsicherheit

Unsicherheit ist der Referenzmodellkons-truktion immanent [BKKD01, 2f.]. Sie be-steht vor allem darin, ob sich die auszutau-schende Konstruktionsleistung aus Sichtdes Modellnutzers als adaquat erweist.Spezifische Investitionen konnen dazu bei-tragen, dieses Risiko zu mindern. Z. B.kann die Nutzung von Konstruktionstech-niken [BrBu04, 21ff., BDKn04, 20] nichtzuletzt die Flexibilitat eines Referenzmo-dells erhohen und somit bewirken, dassdessen Potenzial zur Wiederverwendung

gesteigert wird. Ferner besitzen der Gegen-standsbereich des Referenzmodells, dieWertschopfungsstufe sowie der Innova-tionsgrad erheblichen Einfluss auf diesituativ vorliegende Unsicherheit bei derReferenzmodellkonstruktion. Unsicherheitkann auch dazu fuhren, dass Investitionensich erst im Verlauf einer Transaktion alsspezifisch erweisen. Dies ist z. B. der Fall,wenn eine Modellierungssprache ent-wickelt wird, die sich fur weitere Referenz-modellierungsvorhaben als ungeeignet he-rausstellt.

Merkmal der strategischen Bedeutung

Mit dem Merkmal der strategischen Bedeu-tung wird unterschieden, welchen Stellen-wert der Austausch des Konstruktions-ergebnisses fur die Existenz der Akteurebesitzt. So ist etwa eine große strategischeBedeutung gegeben, wenn die Konstruk-tionsergebnisse einen strategischen Wett-bewerbsvorteil begrunden sollen. Sind mitder Transaktion zudem hohe spezifischeInvestitionen verbunden, die hohe Markt-eintrittsbarrieren errichten, kann sich einenachfragerseitige Kernkompetenz ent-wickeln [PWRi01, 52]. Daruber hinauskann der Austausch auch aus Sicht des An-bieters von Konstruktionsleistungen vonstrategischer Bedeutung sein. Dies ist z. B.der Fall, wenn uber eine erfolgreich abge-schlossene Transaktion Reputation undVertrauen aufgebaut werden sollen, die inzukunftigen Transaktionen unsicherheits-reduzierend eingesetzt werden konnen.

Merkmal der Haufigkeit

Die Haufigkeit kennzeichnet die Anzahlder aufeinander folgenden Transaktionen,die identische Nutzer und Konstrukteure

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Bild 4 Funktionen der Produktion und Transaktion im Konstruktionsprozess von Refe-renzmodellen

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von Referenzmodellen miteinander einge-hen. Weitere Transaktionen, in denen Nut-zer und Konstrukteur erneut Konstruk-tionsergebnisse austauschen, konnen dieAbleitung von Anwendungsmodellen ausdem ursprunglichen Referenzmodell oderden Austausch weiterer Referenzmodellebetreffen. Die Haufigkeit bemisst sich imWesentlichen durch den Innovationsgrad,die Wertschopfungstiefe sowie den Gegen-standsbereich des ursprunglichen Refe-renzmodells und den spezifischen Bedarfdes Nutzers an weiteren Referenzmodel-len. Entlang der Wertschopfungskette derErstellung eines durch einen Endnutzerangewendeten Modells vollzieht sich zu-meist eine Vielzahl an Transaktionen[Broc03a, 238ff.], fur die der Nutzer je-weils einen geeigneten Konstrukteur aus-wahlen kann. Entscheidet sich der Nutzer,samtliche Transaktionen mit demselbenKonstrukteur durchzufuhren, so liegt einerelativ hohe Haufigkeit vor. Im Zuge derkomponentenorientierten Referenzmodel-lierung wird zudem angestrebt, Modelle inalternativen Konstruktionsprozessen zunutzen [Broc03b, 207ff.], wodurch eineSteigerung der Austauschhaufigkeit erzieltwird. Die Haufigkeit pragt nicht zuletztdas Mengengerust des Returns in Wirt-schaftlichkeitsbetrachtungen transaktions-spezifischer Investitionen [PRWi01, 53].Die Wahl einer Organisationsform fur

die Referenzmodellkonstruktion wirddurch die vorliegende Kombination an

Merkmalsauspragungen determiniert. ZurSynthese sind nach der Transaktionskos-tentheorie die in Bild 5 dargestellten Wir-kungen zwischen Merkmalsauspragungenund Transaktionskosten zu beachten.Folgende Empfehlungen konnen fur die

Wahl der Organisationsform zur Referenz-modellkonstruktion formuliert werden:

– Je hoher die Auspragungen der Merk-male in einer bestimmten Situation ein-geschatzt werden, desto vorteilhafter istes, Anbieter und Nachfrager der Kons-truktionsleistung in einem Unterneh-men zu integrieren.

– Werden die Merkmalsauspragungenhingegen als sehr niedrig angesehen, soverursacht die Nutzung des Marktes diegeringsten Transaktionskosten, Anbieterund Nachfrager schließen hierbei einenKaufvertrag.

– Bei jeweils mittleren Auspragungen derMerkmale sind hybride Organisations-formen zu wahlen, die multiple Verein-barungen zwischen Anbieter und Nach-frager ermoglichen.

Die Entscheidungsempfehlungen werdenim Folgenden anhand von idealtypischenBeispielsituationen fur einzelne Organisa-tionsformen zur Referenzmodellkonstruk-tion veranschaulicht.

2.3 Beispielsituationen fur ideal-typische Organisationsformender Referenzmodellkonstruktion

Die auf der Grundlage der Transaktions-kostentheorie abgeleiteten Gestaltungs-empfehlungen fur Organisationsformender Referenzmodellkonstruktion werdenanhand von idealtypischen Beispielsituatio-nen verdeutlicht. Ein Bewertungsschemazur Auswahl situationsgerechter Organisa-tionsformen wird in Bild 6 vorgestellt.Das entwickelte Bewertungsschema wird

im Folgenden fur die Auswahl von Orga-nisationsformen der Referenzmodellkons-truktion in den Beispielsituationen ange-wendet. Die Beispiele schildern typischeBedarfssituationen fur die Konstruktionvon Referenzmodellen aus Nutzersicht.

Situation A

In einem Handelsunternehmen soll einneues Anwendungssystem fur die Lohn-buchhaltung entwickelt werden. Zur Un-terstutzung der Arbeiten wird uberlegt,Referenzmodelle zu nutzen. Weitere An-wendungssystementwicklungen sind imPlanungshorizont von funf Jahren nichtvorgesehen. In fruheren Projekten zurOrganisations- und Anwendungssystem-gestaltung wurden zur Darstellung von In-formationsmodellen die EreignisgesteuerteProzessketten (EPK) und Entity Relation-ship-Diagramme (ERD) verwendet. Da indiesen Sprachen hausintern bereits Kom-petenzen aufgebaut werden konnten, sollteauch das auszuwahlende Referenzmodellnach Moglichkeit in diesen Sprachen be-schrieben sein. Mit diesem Anforderungs-profil bieten sich dem Handelsunterneh-men mehrere potenzielle Anbieter, die uberentsprechendes Domanen- und Methoden-wissen verfugen.Da das Handelsunternehmen das Refe-

renzmodell fur ein einmaliges Entwick-lungsvorhaben benotigt und auch zukunf-tig keine ahnlichen Vorhaben geplant sind,ist die Haufigkeit der Transaktion als rela-tiv gering zu bewerten. Mit der Lohnbuch-haltung handelt es sich um einen be-trieblichen Bereich, der sowohl imAußenverhaltnis relativ gut abgegrenztwerden kann als auch im Innenverhaltnisweitestgehend standardisiert ist. Es ist da-her moglich, die Anforderungen an das ge-wunschte Konstruktionsergebnis ver-gleichsweise gut zu spezifizieren, womiteine geringe Unsicherheit herrscht. Sowohldie Domane als auch die Praferenz zu etab-lierten Modellierungssprachen tragen zu-dem dazu bei, dass geringe transaktions-

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Bild 5 Transaktionskosten in Abhangigkeit der Merkmalsauspragungen [Wili91,284]

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spezifische Investitionen notwendig sind.Nicht zuletzt ist der Lohnbuchhaltung furdas Handelsunternehmen eine geringe stra-tegische Bedeutung beizumessen.In dem hier beschriebenen Beispiel wei-

sen samtliche Merkmale des Bewertungs-schemas Auspragungen des unteren Ska-lenniveaus auf. Damit liegt eine typischeSituation vor, in der nach der Transaktions-kostentheorie ein marktlicher Austauschvon Konstruktionsergebnissen zu empfeh-len ist.

Situation B

Ein Softwareunternehmen entwickelt eininnovatives Anwendungssystem fur dasCustomer Relationship Management furIT-Dienstleister. Die bisher programm-technisch realisierten Losungen sollen ineinem Referenzmodell auf abstrakteremNiveau beschrieben werden. Ein besonde-rer Nutzen dieses Vorhabens wird daringesehen, die entwickelten Losungen aufweitere Branchen ubertragen zu konnen.

Zur Beschreibung ihrer innovativen Lo-sungen erscheinen herkommliche Model-lierungssprachen ungeeignet, sodass einespezielle Darstellungstechnik entwickeltwerden soll. Die entwickelte Technik sollspater auch zur Dokumentation weitererAnwendungssysteme in Referenzmodellengenutzt werden, die das Unternehmen an-bietet.Da die zu entwickelnden Referenzmo-

delle zukunftige Erfolgspotenziale durchdie Entwicklung branchenspezifischer An-wendungssysteme eroffnen sollen, ist diestrategische Bedeutung der Referenzmo-delle im Beispiel sehr hoch. Da sie Systemebeschreiben sollen, die sich noch in derEntwicklung befinden, kann das Kons-truktionsergebnis kaum wirtschaftlichsinnvoll ex-ante spezifiziert werden. Esherrscht somit eine hohe Unsicherheit. So-wohl die Erschließung der Domane alsauch die Entwicklung der zu verwenden-den Modellierungssprache erfordern hohetransaktionsspezifische Investitionen. Auf-grund der Planung, samtliche Anwen-

dungssysteme durch Referenzmodelle zubeschreiben, ist die Haufigkeit ahnlicherTransaktionen vergleichsweise hoch zu be-werten.

In dieser Situation sind die Auspragun-gen samtlicher Merkmale des Bewertungs-schemas als hoch einzustufen. Hieraus re-sultiert nach der Transaktionskostentheoriedie Empfehlung, die Konstruktionsergeb-nisse von Mitarbeitern im Unternehmenerbringen zu lassen und in hierarchischenWeisungsbeziehungen auszutauschen.

Situation C

In einer Bank soll das Geschaftsfeld derVermogensberatung von Privatkunden er-schlossen werden. Hierzu ist es geplant,webbasierte Anwendungssysteme zur in-dividuellen Vermogensverwaltung zuschaffen, die mit dem bereits existierendenproprietaren Backoffice-System (z. B.Clearing-System) zu integrieren sind. DieEntwicklung soll durch Referenzmodelleunterstutzt werden. Wahrend die Back-

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Bild 6 Bewertungsschema zur Auswahl situationsgerechter Organisationsformen

Organisationsformen in der Referenzmodellierung 347

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office-Systeme anhand von Entity Rela-tionship-Diagrammen (ERD) und Pro-grammablaufplanen (PAP) dokumentiertsind, sollen fur die webbasierten Anwen-dungssysteme Diagramme der UnifiedModelling Language (UML) verwendetwerden. Aufgrund der zunehmenden Be-deutung des Internetvertriebskanals siehtes die strategische Ausrichtung der Bankvor, zukunftig vermehrt webbasierteDienste anzubieten. Konkrete Planungenweiterer Maßnahmen sind noch nicht be-gonnen worden.Im Hinblick auf die Bewertung dieser

Situation zeigt sich ein differenziertes Bild.Die Spezifikation von Anforderungen andas Referenzmodell kann zwar aufgrundder verfugbaren Informationsmodelle uberdie Backoffice-Systeme vergleichsweise guterfolgen, ist aber im Bereich der neu zuentwickelnden webbasierten System-bestandteile schwer moglich. Zwar lassensich typische Prozesse webbasierter Ver-mogensverwaltungen identifizieren, dochsind vor allem fur die Anbindung derDienste an die bestehenden Backoffice-Systeme sehr spezifische Konstruktionen

erforderlich, die hohe transaktionsspezi-fische Investitionen darstellen. Es ist zu er-warten, dass Erkenntnisse uber die Ent-wicklungen webbasierter Anwendungenteilweise in zukunftigen Entwicklungenwieder zu verwenden sind, doch sind Artund Anzahl ahnlicher Transaktionen imEinzelnen schwer abzusehen. Auch diestrategische Bedeutung kann unterschied-lich bewertet werden. So mag sie aus aktu-eller Sicht hoch eingestuft werden, dochkann sie durch die Realisierung vergleich-barer webbasierter Angebote von Mit-bewerbern abnehmen.Die beschriebene Situation wird weder

durch eindeutig hohe noch durch eindeutigniedrige Auspragungen der Merkmale desBewertungsschemas angemessen erfasst.Die differenzierten Merkmalsauspragun-gen legen insgesamt eine Tendenz zur mitt-leren Bewertung nahe. Nach der Transak-tionskostentheorie sollten in solchenSituationen hybride Organisationsformender Referenzmodellkonstruktion gewahltwerden.Die herrschenden Anforderungen an die

Informationssystemgestaltung [FBEd02,

151–161] tragen dazu bei, dass zukunfts-weisende Vorhaben in der Regel weder derIdealform des Marktes noch der des Unter-nehmens entsprechen. Vor allem die in zu-nehmendem Ausmaß geforderte Innovati-onsdynamik bei gleichzeitig benotigtemhohem technischen und domanenspezi-fischen Spezialwissen lassen hybride Orga-nisationsformen attraktiv erscheinen. DieseTendenz ist auch in der Softwareindustriezu beobachten, in der zunehmend Ent-wicklungen von Open Source Communi-ties in hybriden Organisationsformen rea-lisiert werden [Henc04, 6f.]. Im Folgendenwird daher untersucht, welche Koordina-tionsmechanismen bei der Referenzmodell-konstruktion in hybriden Organisations-formen genutzt werden konnen undwelche weiteren Gestaltungsanforderungensich dabei stellen.

3 Anwendunghybrider Organisationsformenfur die Referenzmodell-konstruktion

Als Anwendungsbeispiel fur hybride Or-ganisationsformen wird die Referenzmo-dellkonstruktion in Netzwerken vor-gestellt [Broc03a]. In einem Netzwerkwerden Interessenten verschiedener An-spruchsgruppen aktiv in die Konstruk-tionsprozesse einbezogen. �ber die Identi-fikation von Kundenanforderungen hinaussind vor allem konstruktionsbegleitende,kritische Prufungen der Modelle vorgese-hen. Verbesserungsvorschlage werden in�nderungskonstruktionen eingebracht, diezu neuen Varianten oder Versionen derModelle fuhren. Als „Enabler-Technolo-gie“ fur derartige virtuelle Konstruktions-prozesse [Wirt00, 4ff.] dienen Internet-plattformen zur Abwicklung geeigneterKoordinationsprozesse. Die Effizienz derArbeit wird gefordert, wenn Methodenverwendet werden, mit denen moglichst ei-genstandige und kopplungsfahige Modellekonstruiert werden konnen [FSHSW97,24f.; Fran99, 1f.; RTFe99, 25f.].An dieser Stelle sind die Koordinations-

mechanismen eines Netzwerks zu vertiefenund hinsichtlich ihrer Wirkung auf dieKonstruktionsprozesse zu untersuchen.Einen konzeptionellen Bezugsrahmen hier-zu stellt das AGIL-Schema dar, das vonKlein fur die Erklarung von Netzwerkme-chanismen verwendet wird [Klei96, 134ff.].Das Schema ist in Bild 7 dargestellt.

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Bild 7 Koordinationsmechanismen der Konstruktion und Nutzung von Referenzmo-dellen in Netzwerken

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Das AGIL-Schema kann dazu genutztwerden, die in Netzwerken genutzten Ko-ordinationsmechanismen zu erklaren. Dif-ferenziert werden vier Netzwerkdimensio-nen, die im Folgenden vorgestellt undhinsichtlich ihrer Wirkung auf die Kon-struktion und Nutzung von Referenzmo-dellen untersucht werden.

Koordinationdurch Austauschbeziehungen

Die Austauschbeziehungen reprasentierenwirtschaftliche Abstimmungsmechanismenim Netzwerk. Sie kommen durch okono-mische Anreize zustande, deren Wirkungdurch Skaleneffekte und Netzwerkexterna-litaten erhoht wird [KaSh85, 424; BeFa94,118; LiMa94]. Fur die Konstruktion vonReferenzmodellen bieten sich hier vor al-lem Moglichkeiten zur Nutzensteigerung:Nachfragerseitig bestehen sie darin, dass je-des weitere Mitglied im Netzwerk von denKonstruktionsergebnissen aller ubrigenPartner sowie von deren Wissen profitie-ren kann. Anbieterseitig kommt hinzu,dass die von einem Partner eingestelltenErgebnisse zugleich auf eine große Anzahlpotenzieller Nutzer treffen. Wahrend aufdiese Weise markttypische Koordinations-mechanismen genutzt werden, tragen dieMechanismen in den ubrigen Dimensionenzu einer fur die Konstruktion von Refe-renzmodellen forderlichen Intensivierungder Beziehungen bei.

Koordinationdurch normativ-kulturelle Beziehungen

Eine fur Netzwerke typische Stabilisierungder Beziehungen erfolgt durch die Etablie-rung gemeinsamer Anschauungen. Hierzuwerden Annahmen uber die Umwelt abge-stimmt und auf diese Weise eine netzwerk-pragende Kultur etabliert. Fur die Refe-renzmodellierung bieten Netzwerke damitdas Potenzial, gemeinsame Vorstellungs-welten (auch: Shared Mental Models) auf-zubauen, die sich positiv auf die Kollabora-tion auswirken [ArSc78, 10f.; Seng90, 14f.;Kim93, 43ff.]. Die gemeinsamen mentalenModelle tragen hier vor allem zur besserenKommunikation zwischen Konstrukteurenund Nutzern von Referenzmodellen bei.Sie reduzieren damit nicht nur die trans-aktionsspezifischen Investitionen, sondernfordern vor allem auch die Modellqualitat.Zu betonen ist, dass hierdurch gegenuberbisherigen Ansatzen zum Subjektivitats-management [BKKD01] eine direkte Ab-stimmung zwischen Konstrukteur undNutzer uber die Anforderungen an das Re-

ferenzmodell erzielt werden kann. Auf die-se Weise ist es moglich, auch die metho-disch schwer zu erreichende inhaltlicheQualitat zu verbessern, die in den GoM inden Grundsatzen der Relevanz und der se-mantischen Richtigkeit zum Ausdruckkommt.

Koordination durch soziale Beziehungen

Eine weitere fur Netzwerke typische Formder Koordination besteht in sozialen Bezie-hungen. Auf der Grundlage gemeinsamerErfahrungen fruherer Zusammenarbeit bil-den sich Beziehungen wechselseitigen Ver-trauens heraus [Sydo92, 28; Klei96, 113ff.].Das dabei gebildete subjektive Werturteileinzelner Akteure kennzeichnet dessen Re-putation im Netzwerk. Die sozialen Bezie-hungen konnen bei der Konstruktion vonReferenzmodellen vor allem in Fallen ho-her Unsicherheit einen gunstigen Koor-dinationsmechanismus bieten. Hier kon-nen Anforderungen anhand grundlegenderZiele und Restriktionen abgestimmt wer-den, sodass hinsichtlich ihrer Ausgestal-tung Freiheitsgrade geschaffen werden.Diese Freiheitsgrade bieten Raum fur Fle-xibilitat und Kreativitat und wirken sichsomit positiv auf die Innovationsdynamikin der Referenzmodellkonstruktion aus[Broc03b, 150ff.].

Koordinationdurch Governance-Beziehungen

Die Governance-Dimension umfasst Me-chanismen zur Sicherung der Zielerrei-chung des Netzwerks. Auf der Grundlagegeeigneter Vertragsformen [Neil78, 886ff.;BrSa99] haben vor allem Machtstruktureneine besondere Wirkung. Typisch furNetzwerke ist, dass sich diese Strukturenkooperativ durch Wechselwirkungen derAkteure bilden [Klei96, 109] und damit so-wohl kontextspezifisch als auch zeitlich va-riabel sind. In der Referenzmodellierungkonnen sich auf diese Weise organisatori-sche Strukturen bilden, die sich an dem si-tuativen Nutzenbeitrag einzelner Akteurean Konstruktionsprozessen orientieren.Neben explizit ausgehandelten Strukturen(z. B. Projektorganisation) entstehen Gov-ernance-Strukturen auch indirekt durchden Einfluss, der einem Akteur aufgrundseiner Beitrage zu Teil wird. Auf diese Wei-se kann eine am Fortschritt der Modelleorientierte Ausrichtung des Netzwerks er-folgen, die sich positiv auf die Bedarfsori-entierung der Referenzmodellkonstruktionauswirkt.

Das Netzwerk ist eine Organisations-form zwischen Markt und Unternehmen,in der spezifische Mechanismen greifen, diesich positiv auf die Effektivitat und Effi-zienz der Referenzmodellkonstruktionauswirken konnen. Um diese Mechanis-men in praktischen Modellierungsvor-haben nutzen zu konnen, stellen sich fol-gende Herausforderungen:

(1) Netzwerkinfrastruktur: Fur das Netz-werk ist eine Infrastruktur zu schaffen,in der die Koordinationsmechanismengezielt stimuliert werden. So entstehendie aufgezeigten Effekte in den Netz-werkdimensionen nicht per se, sondernsie sind durch angemessene Kommuni-kationsmoglichkeiten zu aktivieren.Auf einer technischen Plattform sindhierzu neben effizienten Kommunika-tionsmoglichkeiten gezielte Dienstevorzusehen, die sich kultur-, sozial-,governance- und austauschforderlichauswirken. Fur die Referenzmodellie-rung ist eine solche Plattform in demPrototypen referenzmodelle.de ver-wirklicht worden [BrAl04].

(2) Netzwerkcontrolling: �ber die Akti-vierung der Koordinationsmechanis-men hinaus ist deren Wirkung in einefur die Konstruktionsvorhaben forder-liche Richtung zu lenken. Zur Integra-tion hat das Controlling ein Anreizsys-tem zu entwickeln, das Akteure zurTeilname am Netzwerk bewegt und ihrpotenziell opportunistisches Handelnim Hinblick auf gemeinsame Ziele ab-stimmt. Anreizsysteme fur die Refe-renzmodellierung konnen vor allemauf Grundlage der Reputation der Ak-teure [Klei96, 110f.; Schu03] konzipiertwerden.

(3) Netzwerkmanagement: Damit einewirtschaftlich sinnvolle Zielausrichtungder Aktivitaten im Netzwerk vor-genommen werden kann, sollten Fuh-rungsaufgaben institutionalisiert wer-den. Gerade aufgrund der mit derModellkonstruktion verbundenen ge-ringen Standardisierung der Prozesse„braucht das Netzwerk einen Kopf“[Ahle01, 7; Evan03, 5]. Aufgrund un-terschiedlicher thematischer Aus-richtungen ist in einem Netzwerk zurReferenzmodellkonstruktion eine mul-tifokale Struktur zu berucksichtigen[Broc03b, 214]. Je nach Ausdehnungdes Netzwerks sind hierzu kontextspe-zifische Segmente zu entwickeln, diefur ihr Management einen eigenenKopf haben.

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Organisationsformen in der Referenzmodellierung 349

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Referenzmodellierungsvorhaben der Praxisdurften durch einen Mix an Merkmalsaus-pragungen gekennzeichnet sein, der Varia-tionen und Kombinationen der hier vor-gestellten Organisationsformen nahe legt.Insbesondere werden Vorhaben zumeistdurch mehrere Austauschbeziehungen rea-lisiert, sodass Dekompositionen von Trans-aktionen zu berucksichtigen sind, die zuspezifischen Transaktionsstrukturen fuh-ren. Dabei konnen nicht nur je Transaktio-nen spezifische Organisationsformen ver-wendet werden. Schließlich kann sich auchein Wandel der Konstruktionssituationvollziehen, der durch Methoden der Refe-renzmodellkonstruktion aktiv mitgestaltetwerden kann. So ist etwa zu berucksichti-gen, dass in fruhen Phasen von Referenz-modellierungsvorhaben hohe Unsicherheitund Spezifitat vorherrschen, sodass dieKonstruktion im Unternehmen zu bevor-zugen ist. Durch Iterationen von Trans-aktionen und Produktionen wird die Unsi-cherheit so weit reduziert, dass letztlicheine Vermarktung der Referenzmodellemoglich ist.

4 Resumee

Mit dem vorliegenden Beitrag wird fur dieErweiterung des Forschungsgebiets derReferenzmodellierung um Aspekte der Or-ganisationsgestaltung pladiert. Hierdurchkonnen die in der Praxis vorherrschendenheterogenen Austauschbeziehungen zwi-schen Anbietern und Nachfragern von Re-ferenzmodellen berucksichtigt werden. InAbhangigkeit der situativen Gegebenheitenist eine geeignete Organisationsform furdie Referenzmodellkonstruktion aus-zuwahlen. Gestaltungsempfehlungen kon-nen auf Basis der Transaktionskosten-theorie abgeleitet werden. Insbesonderehybride Organisationsformen erweisensich als geeignet, um herrschenden Anfor-derungen bei Referenzmodellkonstruktio-nen gerecht zu werden. Diesem jungenForschungsgebiet der Referenzmodellie-rung ist in Zukunft verstarkt Beachtung zuschenken. Hinsichtlich der Wahl der Orga-nisationsformen sind neben den Transak-tionskosten weitere relevante Entschei-dungskriterien zu identifizieren, durch dieauch eine weitere Differenzierung empfeh-lenswerter Organisationsformen erwirktwerden kann. Zielfuhrend erscheint es,weitere Ansatze der Organisationstheorie,wie z. B. die Principal Agency-Theorieoder die Vertragstheorie, auf die Konstruk-tion und Nutzung von Referenzmodellen

zu ubertragen. Diese theoriegeleitete Vor-gehensweise ist durch empirische Untersu-chungen zu erganzen, in denen die Auswir-kungen alternativer Organisationsformenin spezifischen Kontextsituationen unter-sucht werden. Auf dieser Grundlage sindweitere Erkenntnisse uber die Konsequen-zen fur die modell-, methoden- und tech-nologiebezogene Gestaltung zu gewinnen,sodass ein auf spezifische Konstruktions-situationen zugeschnittener Fit der Pro-zessgestaltung erreicht werden kann. Hier-durch sind positive Wirkungen auf eineverbreitete Nutzung von Referenzmodel-len in der Praxis zu erwarten.

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WIRTSCHAFTSINFORMATIK 46 (2004) 5, 341–352

Abstract

Organisation Theory in Reference Modelling – Requirements and Recommendationon the Basis of Transaction Cost Economics

Reference models are built in order to increase the efficiency of information system develop-ment. By means of exchanging solutions for typical design problems the reuse of informationmodels can be enhanced. Although there is an affluent number of works on reference mod-eling, existing reference models are rarely used in practice. One reason can be seen in theexistence of various different institutional arrangements for the exchange of models thathave not yet been at the focus of research. With this article, we recommend to enlarge thefield of research on reference modeling by taking organisation theory into account. By con-sidering Transaction Cost Economics alternative organisational patterns can be identifiedand examined by means of their “fit” to a specific environmental situation. The implementa-tion of hybrid organisations seems to be a promising approach for promoting the diffusionof reference models in practice. Therefore we explain how to apply networks as hybrid orga-nisations in reference modelling.

Keywords: Reference Model, Design of Reference Models, Organisation Theory,Organisation Design, Transaction Cost Economics, Hybrid Organisations, Networks

352 Jan vom Brocke, Christian Buddendick