plymouth im winter

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Plymouth im Winter Vorbereitung in Deutschland Etwa 2 Monate lang bereiten uns die IDUMO-MitarbeiterInnen auf den 6-wöchigen Aufenthalt in Plymouth, Südengland, vor. Wir sollen dort zunächst einen 2-wöchigen Sprachkurs und anschließend ein 4-wöchiges Praktikum in einem unserer Ausbildung angemessenen Betrieb absolvieren. Diese Vorbereitung beinhaltet vor allem interkulturelle Aspekte, da viele der anfangs 15 Teilnehmer – bei der Abreise werden es nur noch 10 sein – kaum Auslandserfahrung mitbringen. Auch sprachlich werden wir auf das Abenteuer eingestimmt und aus dem Internet suchen wir uns Informationen über unseren Zielort raus. Und dann, nach den Weihnachtsferien geht´s schließlich los. Anreise Schon um 7 Uhr treffen wir uns am Flughafen Köln, um nach London zu fliegen: 10 Teilnehmer und 2 Betreuer, alle guter Dinge. Für einige ist´s der erste Flug, aber der Wettergott ist ihnen gnädig. Mit einem Kleinbus sind´s dann nochmal 5 Stunden bis Plymouth, wo wir von der englischen Organisation, die für unsere Unterbringung und Praktikumsplätze verantwortlich ist, empfangen werden. Gastfamilien Meist werden wir zu zweit bei verschiedenen englischen Gastfamilien untergebracht, wo wir Frühstück erhalten, die uns auch mittags jeweils ein Lunchpaket mitgeben und abends bekochen. Wenn man Glück hat, wie ein paar aus unserer Gruppe, ist das Abendessen abwechslungsreich und lecker. Ich selbst war nicht mit der Verpflegung zufrieden. Aber da es einen guten Inder in der Nähe gab, kam ich dann doch auf meine Kosten. Die Gastfamilien sind ohnedies sehr unterschiedlich. Das Paar, bei dem ich wohnte, war am ganzen Körper tätowiert und wenn sie

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Page 1: Plymouth im Winter

Plymouth im Winter

Vorbereitung in Deutschland

Etwa 2 Monate lang bereiten uns die IDUMO-MitarbeiterInnen auf den 6-wöchigen Aufenthalt in Plymouth, Südengland, vor. Wir sollen dort zunächst einen 2-wöchigen Sprachkurs und anschließend ein 4-wöchiges Praktikum in einem unserer Ausbildung angemessenen Betrieb absolvieren.

Diese Vorbereitung beinhaltet vor allem interkulturelle Aspekte, da viele der anfangs 15 Teilnehmer – bei der Abreise werden es nur noch 10 sein – kaum Auslandserfahrung mitbringen. Auch sprachlich werden wir auf das Abenteuer eingestimmt und aus dem Internet suchen wir uns Informationen über unseren Zielort raus. Und dann, nach den Weihnachtsferien geht´s schließlich los.

Anreise

Schon um 7 Uhr treffen wir uns am Flughafen Köln, um nach London zu fliegen: 10 Teilnehmer und 2 Betreuer, alle guter Dinge. Für einige ist´s der erste Flug, aber der Wettergott ist ihnen gnädig.

Mit einem Kleinbus sind´s dann nochmal 5 Stunden bis Plymouth, wo wir von der englischen Organisation, die für unsere Unterbringung und Praktikumsplätze verantwortlich ist, empfangen werden.

Gastfamilien

Meist werden wir zu zweit bei verschiedenen englischen Gastfamilien untergebracht, wo wir Frühstück erhalten, die uns auch mittags jeweils ein Lunchpaket mitgeben und abends bekochen. Wenn man Glück hat, wie ein paar aus unserer Gruppe, ist das Abendessen abwechslungsreich und lecker. Ich selbst war nicht mit der Verpflegung zufrieden. Aber da es einen guten Inder in der Nähe gab, kam ich dann doch auf meine Kosten. Die Gastfamilien sind ohnedies sehr unterschiedlich. Das Paar, bei dem ich wohnte, war am ganzen Körper tätowiert und wenn sie unter sich sprachen, konnte ich ihr Englisch kaum verstehen. Auch sind die Wohnungen, meist kleine Reihenhäuser, eher beengt angelegt und dünnwandig. Geheizt wird in manchen Familien nur 2 bis 3 Stunden am Abend.

Sprachkurs

2 Wochen lang hatten wir einen englischen Sprachkurs, auch hier waren die Räumlichkeiten eher beengt und altmodisch eingerichtet; aber unsere Lehrerin war klasse. Sie wirkte auf Jeden von uns sehr motivierend, hatte abwechslungsreiche Übungen vorbereitet und ihre temperamentvolle Art machte den Unterricht kurzweilig. Da waren wir uns alle einig: ein voller Erfolg.

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Praktikum

Jetzt kommen die 4 Wochen Praktikum in einem Betrieb. Ich verbrachte sie direkt bei der englischen Organisation. Da ich über umfangreiche Sprachkenntnisse verfüge, wurde ich unter anderem gebeten, ihre englische Broschüre ins Spanische zu übersetzen.

Das Büroleben war übrigens sehr angenehm. Der Umgangston der Engländer ist humorvoll und entspannt; 6 Stunden vergehen da wie im Flug. Leider waren nicht alle TeilnehmerInnen aus der Gruppe mit ihren Praktika so zufrieden wie ich, da nicht jeder eine der jeweiligen Qualifikation angemessene Praktikumsstelle hatte.

Freizeit

Die Betreuer von IDUMO organisierten fürs Wochenende ein paar schöne Ausflüge in die nähere Umgebung von Plymouth.

Einmal fuhren wir mit dem Zug zum „Eden-Projekt“, wo riesige in Wintergärten angelegte Pflanzenwelten unter gewaltigen Glaskuppeln die Tropen und das mediterrane Klima darstellen. Ein anderer Trip brachte uns nach Dartmoor: diese eigenwillige Sumpflandschaft mit ihren typischen Dörfern, alten Kirchen und Klöstern und den hübschen Ponys, Rindern und Schafen, die man allerorts frei herumlaufen sieht.

Auch sonst gibt´s viel zu unternehmen in und um Plymouth: das wirklich sehenswerte Aquarium, beeindruckende Landsitze mit herrlichen Parks und dann natürlich die Altstadt am Hafen, das Barbican mit den netten Pubs und Restaurants. Naja, und „last but not least“ kann man in Plymouth sehr originell und preiswert „shoppen“.

Fazit

Im Sommer vor allem muss es hier toll sein. Aber selbst im stürmischen Wetter war´s ein schönes Erlebnis und ich würde es wieder machen. Jedoch würde ich mir eine andere Unterkunft wünschen.