polen 2011

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Es begann mit diesem Bild. Ich habe es vor Jahren in der Turnhalle irgendeines Gymnasiums während

einer der obligatorischen Vorführungen geschossen, die man erleben darf, wenn man in einer Delegation

eine öffentliche Einrichtung besucht.

So lang ich mich erinnern kann, bin ich mit meinem Vater nach Weißrussland gefahren. Er hat bald nach

der Auflösung der UdSSR, Anfang der 90er, begonnen, Hilfstransporte zu organisieren und führt seit ei-

nigen Jahren verschiedene interkulturelle Projekte in Belarus und Deutschland durch, an denen ich mich

oft beteiligt habe. Während dieser Reisen habe ich eine Menge solcher Vorführungen gesehen und sie

meistens genau so schnell wieder vergessen. Ebenso wie die obligatorische Einladung zum Tee gehörte

das schlicht und einfach zum offiziellen Teil dazu.

Dieses Mal war anders. Nach einigen mehr oder weniger gelungenen Tanz- und Gesangsdarbietungen ist

eine Gruppe von Kindern auf die Bühne gekommen, um klassische Standardtänze aufzuführen. Ich war zu

gleichen Teilen fasziniert und erschrocken. Diese vielleicht 8-jährigen Mädchen und Jungs absolvierten

ihren Auftritt mit einer solchen Perfektion und einem professionellen Ernst, dass es mich erschauern ließ.

Ich begann über meine eigene Kindheit nachzudenken und versuchte mir vorzustellen, wie es sein muss,

in dieser, für mich immer noch in allen Belangen unbegreiflichen Diktatur groß zu werden.

Um etwas mehr zu verstehen, bin ich im Dezember 2009, ungefähr fünf Jahre später, wieder nach Weißruss-

land gefahren mit der Idee im Gepäck, eine Reportage über das Leben an dem Staatlichen Musikkolleg

der Stadt Grodno zu fotografieren.

Felix Hüffelmann

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Es begann mit diesem Bild. Ich habe es vor Jahren in der Turnhalle irgendeines Gymnasiums während

einer der obligatorischen Vorführungen geschossen, die man erleben darf, wenn man in einer Del-

egation eine öffentliche Einrichtung besucht.

So lang ich mich erinnern kann, bin ich mit meinem Vater nach Weißrussland gefahren. Er hat bald

nach der Auflösung der UdSSR, Anfang der 90er, begonnen, Hilfstransporte zu organisieren und

führt seit einigen Jahren verschiedene interkulturelle Projekte in Belarus und Deutschland durch,

an denen ich mich oft beteiligt habe. Während dieser Reisen habe ich eine Menge solcher Vorfüh-

rungen gesehen und sie meistens genau so schnell wieder vergessen. Ebenso wie die obligatorische

Einladung zum Tee gehörte das schlicht und einfach zum offiziellen Teil dazu.

Dieses Mal war anders. Nach einigen mehr oder weniger gelungenen Tanz- und Gesangsdarbietun-

gen ist eine Gruppe von Kindern auf die Bühne gekommen, um klassische Standardtänze aufzufüh-

ren. Ich war zu gleichen Teilen fasziniert und erschrocken. Diese vielleicht 8-jährigen Mädchen und

Jungs absolvierten ihren Auftritt mit einer solchen Perfektion und einem professionellen Ernst, dass

es mich erschauern ließ.

Ich begann über meine eigene Kindheit nachzudenken und versuchte mir vorzustellen, wie es sein

muss, in dieser, für mich immer noch in allen Belangen unbegreiflichen Diktatur groß zu werden.

Um etwas mehr zu verstehen, bin ich im Dezember 2009, ungefähr fünf Jahre später, wieder nach

Weißrussland gefahren mit der Idee im Gepäck, eine Reportage über das Leben an dem Staatlichen

Musikkolleg der Stadt Grodno zu fotografieren.

Felix Hüffelmann

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