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Page 1: Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016 · Polizeiliche Kriminalstatistik ayern 2016 Seite 2 Joachim Herrmann, MdL Staatsminister Gerhard Eck, MdL Staatssekretär Sehr geehrte

Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

www.innenministerium.bayern.de

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Die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) Bayern enthält die der Baye-rischen Polizei bekannt gewordenen, rechtswidrigen Straftateneinschließlich der mit Strafe bedrohten Versuche, die Anzahl derermittelten Tatverdächtigen und eine Reihe weiterer Angaben zuFällen, Opfern oder Tatverdächtigen.

Die PKS für den Freistaat Bayern wird vom Bayerischen Landes-kriminalamt erstellt. Die zur Verfügung gestellten Informationen werden tabellarisch und grafisch aufbereitet und kommentiert.

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Der Bayerische Staatsminister des Innern, für Bau und Verkehr stellt vor:

Die Polizeiliche Kriminalstatistik

Bayern 2016

„In Bayern leben, heißt sicherer leben!“

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 2

Joachim Herrmann, MdL

Staatsminister

Gerhard Eck, MdL

Staatssekretär

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Innere Sicherheit auf hohem Niveau zu gewährleisten, gehört seit jeher zum Markenkern

des Freistaates Bayern. Die vorliegende Polizeiliche Kriminalstatistik 2016 beweist das ein-

drucksvoll. Diese positive Bilanz ist in erster Linie das Verdienst des unermüdlichen, manch-

mal bis an die Belastungsgrenze gehenden Engagements unserer Polizistinnen und Polizisten.

Hierfür sagen wir ein herzliches „Vergelt’s Gott!“

Wir nehmen die jüngsten Kriminalitätsentwicklungen – insbesondere infolge der Zuwande-

rungssituation – sowie die andauernde Bedrohung durch den islamistischen Terrorismus sehr

ernst. Denn Sicherheit ist eine elementare Grundlage unserer Freiheit und ein Grundbedürf-

nis unserer Bürgerinnen und Bürger.

Deshalb redet die Bayerische Staatsregierung nicht nur, sie handelt auch!

Unser weitreichendes Konzept „Sicherheit durch Stärke“ und unser „Sofortprogramm Innere

Sicherheit“ als jüngste Maßnahmen unserer zukunftsorientierten Sicherheitspolitik zeigen

dies. Wir zielen damit unter anderem darauf ab, die polizeilichen Befugnisse den aktuellen

Herausforderungen anzupassen, die Bayerische Polizei personell zu verstärken und die

(Schutz-)Ausstattung unserer Polizistinnen und Polizisten weiter zu verbessern.

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 3

Darüber hinaus werden wir die bewährte Sicherheitsstrategie unserer Polizei weiter fortfüh-

ren. Das heißt, wir dulden keine rechtsfreien Räume, setzen auf eine gezielte Kriminalpräven-

tion, gehen konsequent gegen Kriminalität jeder Art vor und reagieren unverzüglich auf neue

Entwicklungen.

Unser Motto steht: „In Bayern leben, heißt sicherer leben!“

Joachim Herrmann

Bayerischer Staatsminister des

Innern, für Bau und Verkehr

Mitglied des Bayerischen Landtags

Gerhard Eck

Staatssekretär im Bayerischen

Staatsministerium des Innern, für Bau

und Verkehr

Mitglied des Bayerischen Landtags

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 4

Inhaltsverzeichnis

1 Kriminalitätsentwicklung im Freistaat Bayern 2016 ...................................................................... 5

1.1 Das Wichtigste im Überblick ....................................................................................................... 5

1.2 Entwicklung der Gesamtkriminalität .......................................................................................... 7

1.3 Kriminalitätsstruktur ................................................................................................................... 8

1.4 Kriminalitätsbelastung ................................................................................................................ 9

1.5 Aufklärungsquote ..................................................................................................................... 10

1.6 Kriminalitätsentwicklung in den Polizeipräsidien ..................................................................... 11

1.7 Kriminalitätsentwicklung in den Großstädten .......................................................................... 12

2 Tatverdächtige ............................................................................................................................ 13

2.1 Tatverdächtige insgesamt ......................................................................................................... 13 2.1.1 Mehrfachtäter ................................................................................................................................. 14

2.2 Nichtdeutsche Tatverdächtige .................................................................................................. 15 2.2.1 Kriminalitätsstruktur und Nationalitäten bei Nichtdeutschen ......................................................... 17

3 Opfer .......................................................................................................................................... 18

4 Entwicklung ausgewählter Straftaten und Straftatengruppen ..................................................... 20

4.1 Straftaten gegen das Leben ...................................................................................................... 20

4.2 Körperverletzung ...................................................................................................................... 22

4.3 Gewaltkriminalität .................................................................................................................... 24

4.4 Rauschgiftkriminalität ............................................................................................................... 26

4.5 Cyberkriminalität – Tatmittel Internet ...................................................................................... 28

4.6 Diebstahl ................................................................................................................................... 30

4.7 Wohnungseinbruchdiebstahl .................................................................................................... 32

4.8 Raub / Räuberische Erpressung ................................................................................................ 34

4.9 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung ..................................................................... 36

4.10 Straßenkriminalität ................................................................................................................... 38

5 Sonderbeitrag: Kriminalität im Kontext der Zuwanderung .......................................................... 40

5.1 Begriffsdefinition Zuwanderer .................................................................................................. 41

5.2 Kriminalitätsentwicklung insgesamt ......................................................................................... 41

5.3 Kriminalitätsstruktur ................................................................................................................. 42

5.4 Tatörtlichkeiten ......................................................................................................................... 43

5.5 Zuwanderer als Tatverdächtige ................................................................................................. 44 5.5.1 Nationalitäten der Tatverdächtigen ................................................................................................. 45 5.5.2 Deliktsverteilung nach Herkunftsregion .......................................................................................... 46

5.6 Tatverdächtige Zuwanderer: Mehrfachtäter ............................................................................. 47 5.6.1 Zuwanderer als Mehrfachtäter: Nationalitäten ............................................................................... 48

5.7 Zuwanderer als Opfer ............................................................................................................... 49

5.8 Straftaten von Zuwanderern untereinander ............................................................................. 50

5.9 Straftaten in Asylbewerberunterkünften .................................................................................. 51

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 5

1 Kriminalitätsentwicklung im Freistaat Bayern 2016

1.1 Das Wichtigste im Überblick

666.806

805.915

882.473

649.910

594.899614.520

500.000

600.000

700.000

800.000

900.000

2007 2015 2016

Kriminalitätsentwicklung in Bayern

Straftaten insgesamt Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

5.338

6.3506.871

5.2024.687 4.785

2.000

4.000

6.000

8.000

2007 2015 2016

Straftaten pro 100.000 Einwohner

Straftaten insgesamt Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

64,3%

72,5%

65,9%63,4% 62,8% 63,7%

40%

60%

80%

2007 2015 2016

Aufklärungsquote

Straftaten insgesamt Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 6

Entwicklung in ausgewählten Deliktsbereichen

* Wohnungseinbruch: Kein direkter Vergleich, da bundesweite Erfassungsregeln geändert (vgl. Kap. 4.7).

2007 2015 2016

Fälle 33.739 41.166 49.056

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

Rauschgiftkriminalität

+ 19,2%

2007 2015 2016

Fälle 517 511 587

350

450

550

650

Tötungsdelikte

+ 14,9%

2007 2015 2016

Fälle 21.741 19.220 21.101

15.000

20.000

25.000

Gewaltkriminalität

+ 9,8%

2007 2015 2016

Fälle 73.970 72.463 79.197

65.000

75.000

85.000

Körperverletzung

+ 9,3%

2010 2015 2016

Fälle 22.965 23.966 24.871

20.000

25.000

30.000

Tatmittel Internet

+ 3,8%

2007 2015 2016

Fälle 217.987 185.250 180.260

100.000

200.000

300.000

Diebstahl insgesamt

- 2,7%

2007 2015 2016

Fälle 2.842 2.520 2.457

2.000

2.500

3.000

Raub undräuberische Erpressung

- 2,5%

2007 2015 2016

Fälle 7.133 6.123 6.076

5.000

6.000

7.000

8.000

Straftaten gg. sexuelle Selbstbestimmung

- 0,8%

2007 2015 2016

Fälle 6.156 7.480 7.470

4.000

6.000

8.000

10.000

Wohnungseinbruch*

- rd. 0,1%

2007 2015 2016

Fälle 137.118 106.130 106.068

0

50.000

100.000

150.000

Straßenkriminalität

- rd. 0,1%

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 7

1.2 Entwicklung der Gesamtkriminalität

Die Gesamtzahl der erfassten Straftaten einschließlich der ausländerrechtlichen Verstöße1

wird ganz besonders von der starken Zuwanderung Ende 2015 und Anfang 2016 bestimmt:

Im Vergleich zum Vorjahr ist sie um + 76.558 bzw. + 9,5% auf 882.473 Delikte gestiegen.

Davon entfielen 30,4% bzw. 267.953 auf ausländerrechtliche Verstöße. Das sind + 56.937

bzw. + 27% mehr ausländerrechtliche Verstöße als im Vorjahr 2015.

Bereinigt um die ausländerrechtlichen Verstöße ist 2016 ein Anstieg um +19.621 Straftaten

bzw. +3,3% von 594.899 auf 614.520 Delikte zu verzeichnen.

1 Verstöße nach dem Aufenthaltsgesetz, Asylgesetz und Freizügigkeitsgesetz/EU

666.806651.436

635.074620.250 623.108 626.865 635.131

650.868

805.915

882.473

649.910634.292

619.096604.161 605.808 609.326 611.279 607.597

594.899614.520

500.000

600.000

700.000

800.000

900.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Kriminalitätsentwicklung in Bayern

Straftaten insgesamt Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 8

Der Anstieg der bereinigten Fallzahl um +19.621 Straftaten ist im Wesentlichen auf die Zu-

nahme der Straftaten in den Bereichen der

- Körperverletzungen (+ 6.734 Delikte bzw. + 9,3%),

- Rauschgiftkriminalität (+ 7.890 Delikte bzw. + 19,2%),

- mit Tatmittel Internet begangenen Fälle (+ 905 Delikte bzw. + 3,8%) sowie

- Urkundenfälschungen (+3.152 Delikte bzw. +29,9%) zurückzuführen.

Gleichzeitig sind Rückgänge beispielsweise bei den

- Diebstahlsdelikten (-4.990 Delikte bzw. -2,7%) und

- Raubdelikten (-63 Delikte bzw. -2,5%) festzustellen.

1.3 Kriminalitätsstruktur

* Rohheitsdelikte beinhalten alle Raubdelikte und Räuberische Erpressung, Körperverletzung, Nötigung, Be-drohung und Nachstellung (Stalking), Zwangsheirat, Erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Men-schenhandel

Straftaten gegen das Leben: 587 (0,1%) Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 6.076 (1,0%)

Rohheitsdelikte*: 104.006 (16,9%)

Diebstahl insgesamt: 180.260 (29,3%)

Vermögens- und Fälschungsdelikte: 121.140 (19,7%)

Rauschgiftdelikte: 48.674 (7,9%)

Andere: 153.777 (25,0%)

Kriminalitätsstruktur 2016

Insgesamt

614.520Straftaten ohne

ausländerrechtliche Verstöße

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 9

1.4 Kriminalitätsbelastung

Die Häufigkeitszahl (HZ) ist die Zahl der polizeilich bekannt gewordenen Fälle insgesamt

(oder einzelner Deliktsarten) berechnet auf 100.000 Einwohner. Stichtag der Einwohnerda-

ten ist grundsätzlich jeweils der 01.01. des Berichtsjahres.

Hinsichtlich der Aussagekraft der HZ ist festzustellen, dass nur die amtlich gemeldeten Ein-

wohner berücksichtigt werden und beispielsweise nicht Touristen, Grenzpendler oder Perso-

nen mit ausländischem Wohnsitz. Gleichwohl fließen die Straftaten, die durch nicht gemel-

dete Einwohner begangenen werden, in die Polizeiliche Kriminalstatistik ein. Zudem dient

nur das sog. „Hellfeld“ der Straftaten als Berechnungsrundlage, also alle Delikte, die der Po-

lizei tatsächlich zur Kenntnis gelangen.

Die Häufigkeitszahl einschließlich der ausländerrechtlichen Verstöße lag im Jahr 2016 in-

folge des Anstiegs der Fallzahlen bei 6.871 und damit + 8,2% über dem Vorjahreswert von

6.350.

Die um die ausländerrechtlichen Verstöße bereinigte Häufigkeitszahl lag bei 4.785 und da-

mit um + 2,1% über dem Vorjahreswert von 4.687.

5.338 5.203 5.073 4.958 4.969 4.977 5.073 5.164

6.350

6.871

5.202 5.066 4.945 4.829 4.832 4.837 4.883 4.821 4.687 4.785

3.000

4.000

5.000

6.000

7.000

8.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Straftaten pro 100.000 Einwohner (Häufigkeitszahl)

Häufigkeitszahl, Straftaten insgesamt

Häufigkeitszahl, Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 10

1.5 Aufklärungsquote

Die Aufklärungsquote zeigt das Verhältnis der aufgeklärten Fälle zu den von der Polizei re-

gistrierten Delikten.

Die Aufklärungsquote für die Gesamtzahl der erfassten Straftaten einschließlich der auslän-

derrechtlichen Verstöße lag im vergangenen Jahr bei 65,9% und damit -6,6 Prozentpunkte

unter dem Vorjahreswert (72,5%). Hierbei ist zu beachten, dass dieser Wert nicht unwesent-

lich durch die vergleichsweise niedrige Aufklärungsquote von 71,1% (2015: 99,9%) bei den

ausländerrechtlichen Verstößen beeinflusst wird. Dies ist insbesondere darauf zurückzufüh-

ren, dass die Bundespolizei infolge des enormen Flüchtlingsaufkommens in rund 77.000 Fäl-

len – die größtenteils aus dem Jahr 2015 stammen – Personalien von Tatverdächtigen nicht

konkretisieren konnte und diese Delikte daher nach den bundeseinheitlichen PKS-Erfassungs-

richtlinien als „ungeklärt“ 2016 in die Statistik eingegangen sind.

Die um die ausländerrechtlichen Verstöße bereinigte Aufklärungsquote verbesserte sich er-

neut um +0,9 Prozentpunkte von 62,8% im Jahr 2015 auf 63,7%.

64,3 64,763,9

64,664,0

63,264,1 64,4

72,5

65,9

63,4 63,863,0

63,763,0

62,2 62,761,9

62,863,7

56,0

58,0

60,0

62,0

64,0

66,0

68,0

70,0

72,0

74,0

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Aufklärungsquote in %

Aufklärungsquote, Straftaten insgesamt

Aufklärungsquote, Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 11

1.6 Kriminalitätsentwicklung in den Polizeipräsidien

Darstellung Häufigkeitszahl, Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

Hinweis: Auf Grund einer erfolgten Umstruktu-rierung der Polizeipräsidien ist ein di-rekter Vergleich der Daten rückwirkend nur bis zum Jahr 2012 möglich.

2012 2015 2016

HZ 4.977 4.687 4.785

3.000

5.000

7.000

9.000

Bayern

+ 2,1 %

2012 2015 2016

HZ 4.237 3.895 4.167

3.000

5.000

7.000

9.000

PP Oberbayern Süd

+ 7,0 %

2012 2015 2016

HZ 4.115 3.869 4.046

3.000

5.000

7.000

9.000

PP Oberbayern Nord

+ 4,6 %

2012 2015 2016

HZ 6.284 5.872 6.128

3.000

5.000

7.000

9.000

PP München

+ 4,4 %

2012 2015 2016

HZ 4.165 3.914 4.026

3.000

5.000

7.000

9.000

PP Unterfranken

+ 2,9 %

2012 2015 2016

HZ 4.733 4.470 4.579

3.000

5.000

7.000

9.000

PP Oberfranken

+ 2,4 %

2012 2015 2016

HZ 4.035 3.917 3.962

3.000

5.000

7.000

9.000

PP Niederbayern

+ 1,1 %

2012 2015 2016

HZ 4.645 4.534 4.467

3.000

5.000

7.000

9.000

PP Schwaben Nord

- 1,5 %

2012 2015 2016

HZ 4.277 4.179 4.143

3.000

5.000

7.000

9.000

PP Oberpfalz

- 0,9 %

2012 2015 2016

HZ 5.273 5.306 5.284

3.000

5.000

7.000

9.000

PP Mittelfranken

- 0,4 %

2012 2015 2016

HZ 4.238 4.155 4.141

3.000

5.000

7.000

9.000

PP Schwaben Süd/West

- 0,3 %

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 12

1.7 Kriminalitätsentwicklung in den Großstädten

Darstellung Häufigkeitszahl, Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

2007 2015 2016

HZ 8.314 6.465 6.696

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

München

+ 3,6 %

2007 2015 2016

HZ 8.115 7.882 8.151

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

Ingolstadt

+ 3,4 %

2007 2015 2016

HZ 8.027 8.292 8.557

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

Würzburg

+ 3,2 %

2007 2015 2016

HZ 10.323 9.674 8.879

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

Regensburg

- 8,2 %

2007 2015 2016

HZ 7.633 5.954 5.687

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

Erlangen

- 4,5 %

2007 2015 2016

HZ 9.295 7.995 7.661

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

Augsburg

- 4,2 %

2007 2015 2016

HZ 7.421 4.936 4.792

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

Fürth

- 2,9 %

2007 2015 2016

HZ 8.409 9.170 9.018

4.000

6.000

8.000

10.000

12.000

Nürnberg

- 1,7 %

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 13

2 Tatverdächtige

2.1 Tatverdächtige insgesamt

Einschließlich der ausländerrechtlichen Verstöße wurden im Jahr 2016 insgesamt 446.433

Tatverdächtige (TV) registriert. Dies ist ein leichter Rückgang um -3,2% im Vergleich zum Vor-

jahr. Von den insgesamt 446.433 registrierten Tatverdächtigen waren 336.890 (75,5%) männ-

lich und 109.543 (24,5%) weiblich.

Im Bereich der ausländerrechtlichen Verstöße wurden 180.050 Tatverdächtige registriert,

was einen Anteil von 40,3% an allen Tatverdächtigen ausmacht. Im Vorjahr lag dieser Wert

bei 206.051 Tatverdächtigen bzw. 44,7%. Der Anteil ging hier somit um -4,4 Prozentpunkte

zurück.

Bereinigt um die ausländerrechtlichen Verstöße wurden 2016 insgesamt 274.633 Tatver-

dächtige und somit +12.889 bzw. +4,9% mehr als im Vorjahr registriert. Von diesen 274.633

Tatverdächtigen waren 210.543 (76,7%) männlich und 64.090 (23,3%) weiblich.

305.711 301.024 296.592 289.652 286.640 284.048 289.809302.986

461.302446.433

291.373 286.169 282.988 276.064 272.019 269.111 269.185 264.409 261.744274.633

100.000

200.000

300.000

400.000

500.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Gesamtzahl der Tatverdächtigen in Bayern

Anzahl Tatverdächtige, Straftaten insgesamt

Anzahl Tatverdächtige, Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 14

Tatverdächtige nach Alter

2.1.1 Mehrfachtäter

6.302 (2,3%)

23.244 (8,5%)

27.603 (10,1%)

70.360 (25,6%)

125.409 (45,7%)

21.715 (7,9%)

unter 14

14 bis 17

18 bis 20

21 bis 30

31 bis 59

60 und älter

050.000100.000150.000

Tatverdächtige nach Alter

Anzahl Tatverdächtige, Straftaten insgesamt ohneausländerrechtliche Verstöße

1,6 (12,4%)

0,5 (4,0%)

0,4 (3,3%)

1,5 (11,5%)

5,5 (42,7%)

3,3 (26,0%)

unter 14

14 bis 17

18 bis 20

21 bis 30

31 bis 59

60 und älter

0,0 2,0 4,0 6,0

Bevölkerung nach Alter

Bevölkerungsdaten zum 31.12.2015(in Millionen Einwohnern)

1 Straftat: 202.364 (73,7%)

2 bis 5 Straftaten: 64.728 (23,6%)

6 und mehr Straftaten: 7.541 (2,7%)

Mehrfachtäter

Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

Insgesamt

274.633 Tatverdächtige

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Seite 15

2.2 Nichtdeutsche Tatverdächtige2

Einschließlich der ausländerrechtlichen Verstöße lag die Zahl der nichtdeutschen Tatver-

dächtigen bei 266.089 und damit -15.411 bzw. -5,5% unter dem Vorjahreswert von 281.500.

Von den insgesamt 274.633 registrierten Tatverdächtigen ohne ausländerrechtliche Verstöße

waren 180.023 Deutsche und 94.610 Nichtdeutsche3. Während die Zahl der tatverdächtigen

Deutschen mit einem Plus von +0,3% bzw. um +613 Tatverdächtige nahezu konstant blieb,

stieg die Zahl der nichtdeutschen Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr um +14,9% bzw.

+12.276 auf 94.610 Tatverdächtige.

2 Tatverdächtige Zuwanderer, die eine Teilmenge der nichtdeutschen Tatverdächtigen darstellen, werden im Sonderbeitrag Kriminalität im Kontext der Zuwanderung (Kapitel 5) ausführlich behandelt. 3 2015: 261.744 registrierte Tatverdächtige ohne ausländerrechtliche Verstöße, davon 179.410 deutsche Tatver-dächtige und 82.334 nichtdeutsche Tatverdächtige

79.335 78.410 77.719 78.686 80.242 83.015 91.569113.896

281.500266.089

65.488 64.011 64.409 65.395 65.902 68.349 71.241 75.621 82.33494.610

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

300.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Anzahl nichtdeutscher Tatverdächtiger

Nichtdeutsche Tatverdächtige, Straftaten insgesamt

Nichtdeutsche Tatverdächtige, Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Seite 16

* Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen jeweils an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen ohne ausländerrechtliche Verstöße ist um

+2,9 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahreswert gestiegen und lag bei 34,4%. 2012 lag

dieser Anteil noch bei 25,4% (68.349 nichtdeutsche TV von insgesamt 269.111 TV ohne aus-

länderrechtliche Verstöße). Im 5-Jahres-Vergleich ist somit ein Anstieg um +9 Prozentpunkte

festzustellen.

26

,0%

26

,0%

26

,2%

27

,2%

28

,0%

29

,2%

31

,6%

37

,6%

61

,0%

59

,6%

22

,5%

22

,4%

22

,8%

23

,7%

24

,2%

25

,4%

26

,5%

28

,6%

31

,5%

34

,4%

0,0%

20,0%

40,0%

60,0%

80,0%

100,0%

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger an der Gesamtzahl der Tatverdächtigen

Anteil nichtdeutscher TV, Straftaten insgesamt*

Anteil nichtdeutscher TV, Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße*

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Seite 17

2.2.1 Kriminalitätsstruktur und Nationalitäten bei Nichtdeutschen

* Rohheitsdelikte beinhalten alle Raubdelikte und Räuberische Erpressung, Körperverletzung, Nötigung, Be-drohung und Nachstellung (Stalking), Zwangsheirat, Erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Men-schenhandel

Straftaten gegen das Leben: 235 (0,2%)

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 1.292 (1,4%)

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die

persönliche Freiheit*: 28.637 (30,3%)

Diebstahl insgesamt: 21.216 (22,4%)

Vermögens- und Fälschungsdelikte:

28.864 (30,5%)

Rauschgiftdelikte (BtMG): 11.093 (11,7%)

Sonstige: 3.273 (3,5%)

Anzahl Nichtdeutsche Tatverdächtige:

94.610(nur Straftaten ohne ausländerrechtliche

Verstöße)

2.704

2.744

3.025

3.414

4.045

4.289

4.536

4.905

9.489

10.635

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000

Österreich

Serbien

Bulgarien

Irak

Italien

Afghanistan

Syrien

Polen

Türkei

Rumänien

Nationalitäten bei nichtdeutschen Tatverdächtigen (Plätze 1 bis 10)

Anzahl Tatverdächtige, Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Seite 18

3 Opfer

Opfer im Sinne der PKS sind natürliche Personen, gegen die sich die mit Strafe bedrohte

Handlung unmittelbar richtete. Eine Opfererfassung in der PKS erfolgt grundsätzlich nur bei

strafbaren Handlungen gegen höchstpersönliche Rechtsgüter wie Leben, körperliche Unver-

sehrtheit, Freiheit, Ehre und der sexuellen Selbstbestimmung.

Im Berichtsjahr 2016 wurden in der PKS zu Straftaten mit opferspezifischer Erfassung insge-

samt 126.303 Opfer erfasst, die Verteilung nach Altersklassen war wie folgt:

924 925 912 925 959 964 980 936 921 983

115.383 115.847114.134

115.695

120.232121.441

122.631

117.934

116.896

126.303

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

3.000

3.500

4.000

4.500

5.000

100.000

105.000

110.000

115.000

120.000

125.000

130.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Opfer von Straftaten

Opferrisiko (Risiko pro 100.000 Einwohner, Opfer einer Straftat zu werden)

Opfer insgesamt bei Straftaten mit opferspezifischer Erfassung

Anzahl Opfer

Opferrisiko

7.781

9.760

12.460

88.497

7.805

unter 14

14 bis 17

18 bis 20

21 bis 59

60 und älter

0 20.000 40.000 60.000 80.000 100.000

Opfer nach Alter

Opfer insgesamt bei Straftaten mit opferspezifischer Erfassung

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Seite 19

Die folgende Grafik zeigt die Deliktsverteilung in Bezug auf die Anzahl der Opfer bei opferspe-

zifischen Straftaten auf.

Die mit Abstand meisten Opfer sind im Bereich der vorsätzlichen Körperverletzung gem.

§ 223 StGB (ohne Qualifikationen gem. § 224 ff. StGB) registriert worden.

Unter den sonstigen Tatbeständen werden alle weiteren Delikte mit Opfererfassung ohne Ge-

waltkriminalität4, Freiheitsberaubung, Bedrohung, Nachstellung, Zwangsheirat und leichte

vorsätzliche Körperverletzung zusammengefasst.

4 Gewaltkriminalität umfasst Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung und räuberischen Angriff auf Kraftfahrer, Körperverletzung mit Todesfolge, ge-fährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischen Menschenraub, Geiselnahme und Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr.

Gewaltkriminalität: 24.949 (19,8%)

Vorsätzliche Körperverletzung gem. § 223 StGB (ohne Qualifikationen): 62.187 (49,2%)

Nötigung, Freiheitsberaubung, Bedrohung, Nachstellung, Zwangsheirat §§ 237, 238, 239, 240, 241 StGB: 25.114 (19,9%)

Sonstige: 14.053 (11,1%)

Opfer nach Delikten bzw. Deliktsbereichen

Insgesamt

126.303Opfer

(bei Straftaten mit opferspezifischer

Erfassung)

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Seite 20

4 Entwicklung ausgewählter Straftaten und Straftatengruppen

4.1 Straftaten gegen das Leben

Unter den Straftaten gegen das Leben werden Delikte gem. §§ 211, 212, 213, 216, 218, 218b,

218c, 219a, 219b, 222 (ohne fahrlässige Tötung bei Verkehrsunfällen) StGB zusammenge-

fasst.

Eckdaten 2016: + 14,9% bzw.

+ 76 Fälle

Aufklärungsquote

94,7%

Anteil Versuche

61,0%

Deliktsbereich 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Vollendung 244 233 225 222 198 232 194 195 198 229

Versuch 273 272 272 259 264 242 322 337 313 358

Insgesamt 517 505 497 481 462 474 516 532 511 587

517 505 497 481 462 474516 532 511

587

96,1% 95,2% 96,8%93,6% 93,5% 94,1% 93,4% 94,9% 93,2% 94,7%

80,0%

90,0%

100,0%

110,0%

120,0%

130,0%

140,0%

150,0%

0

500

1.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Strafaten gegen das Leben (einschl. Versuche)

Straftaten gegen das Leben Aufklärungsquote (AQ)

+ 14,9 %

2015/2016

AQ

47

,2%

46

,1%

45

,3%

46

,2%

42

,9%

48

,9%

37

,6%

36

,7%

38

,7%

39

,0%

52

,8%

53

,9%

54

,7%

53

,8%

57

,1%

51

,1%

62

,4%

63

,3%

61

,3%

61

,0%

0%

50%

100%

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Straftaten gegen das Leben - Verhältnis Versuch/Vollendung

Vollendung Anzahl Versuche

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Seite 21

Tatverdächtige – Straftaten gegen das Leben

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 64,8%

Nichtdeutscher: 35,2%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

13,0%

Spalte1 TV 2007 Anteil 2007 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 572 100,0% 584 100,0% 667 100,0%

TV deutsch 437 76,4% 409 70,0% 432 64,8%

TV nichtdeutsch 135 23,6% 175 30,0% 235 35,2%

TV Zuwanderer 12 2,1% 53 9,1% 87 13,0%*

* Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007 lässt sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2)

Bei den Straftaten gegen das Leben wurden insgesamt 587 Fälle (2015: 511) und damit

+76 Delikte bzw. +14,9% mehr Straftaten festgestellt.

Die vorsätzlichen Tötungen stiegen um +61 Fälle bzw. +16,5% auf 431 Straftaten (2015: 370)

an. Von diesen 61 Fällen sind allein 17 Morddelikte – davon 9 vollendete und 8 versuchte –

auf den Amoklauf im Olympiaeinkaufszentrum München am 22. Juli 2016 zurückzuführen.

Der Anteil der versuchten Straftaten gegen das Leben blieb mit 61% (2015: 61,3%) nahezu

unverändert.

Die sehr hohe Aufklärungsquote von 93,8% im Jahr 2015 konnte 2016 um +0,9 Prozent-

punkte auf mittlerweile 94,7% weiter verbessert werden.

davon 87Zuwanderer

432TV deutsch

235TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 22

4.2 Körperverletzung

Die Körperverletzungsdelikte umfassen alle Straftaten nach den §§ 223-227, 229, 231 StGB,

ausgenommen fahrlässige Körperverletzung bei Verkehrsunfällen.

Eckdaten 2016: + 9,3% bzw.

+ 6.734 Fälle

Aufklärungsquote

91,6%

Anteil Versuche

9,3%

Deliktsbereich 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Einfache/fahrlässige KV 55.957 56.512 55.876 57.140 58.361 59.490 60.122 57.608 56.610 61.439 Gefährliche/Schwere KV 17.547 17.092 16.538 16.316 16.461 16.269 16.067 15.481 15.453 17.283

Sonstige 466 395 376 463 434 428 426 489 400 475

Insgesamt 73.970 73.999 72.790 73.919 75.256 76.187 76.615 73.578 72.463 79.197

73.970 73.999 72.790 73.91975.256 76.187 76.615

73.578 72.463

79.197

90,5% 90,3% 90,2% 90,4% 90,6% 90,6% 90,6% 90,9% 91,2% 91,6%

80,0%

90,0%

100,0%

110,0%

120,0%

130,0%

140,0%

150,0%

50.000

60.000

70.000

80.000

90.000

100.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Körperverletzungsdelikte

Körperverletzungsdelikte Aufklärungsquote (AQ)

+ 9,3 %

2015/2016

AQ

0,6% 0,5% 0,5% 0,6% 0,6% 0,6% 0,6% 0,7% 0,6% 0,6%

75,6% 76,4% 76,8% 77,3% 77,5% 78,1% 78,5% 78,3% 78,1% 77,6%

23,7% 23,1% 22,7% 22,1% 21,9% 21,4% 21,0% 21,0% 21,3% 21,8%

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Körperverletzung - Deliktsaufteilung

Sonstige Einfache/fahrlässige KV Gefährliche/Schwere KV

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Seite 23

Tatverdächtige - Körperverletzung

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 63,2%

Nichtdeutscher: 36,8%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

14,1%

Spalte1 TV 2007 Anteil 2007 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 61.900 100,0% 58.968 100,0% 64.762 100,0% TV deutsch 47.429 76,6% 40.658 68,9% 40.941 63,2% TV nicht-deutsch 14.471 23,4% 18.310 31,1% 23.821 36,8%

TV Zuwanderer 656 1,1% 4.273 7,2% 9.132 14,1%*

* Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007 lässt sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2)

Damit waren 21,8% der Opfer Geschädigte einer Körperverletzung im engeren sozialen Nah-raum. 46,7% der Opfer hatten keinerlei Beziehungen zum Tatverdächtigen.

davon 9.132

Zuwanderer

40.941TV deutsch

23.821TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

Ehe / Partnerschaft / Familie einschl. Angehörige: 19.290 (21,8%)

Informelle soziale Beziehungen: 18.606 (21,1%)

Formelle soziale Beziehungen in Institutionen, Organisationen und Gruppen: 3.977 (4,5%)

Keine Beziehung: 41.267 (46,7%)

ungeklärt: 5.241 (5,9%)

Beziehung des Opfers zum Tatverdächtigen - Körperverletzung

Ingesamt

88.381Opfer

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Seite 24

4.3 Gewaltkriminalität

Gewaltkriminalität umfasst Mord, Totschlag und Tötung auf Verlangen, Vergewaltigung und

sexuelle Nötigung, Raub, räuberische Erpressung und räuberischen Angriff auf Kraftfahrer,

Körperverletzung mit Todesfolge, gefährliche und schwere Körperverletzung, erpresserischen

Menschenraub, Geiselnahme und Angriffe auf den Luft- und Seeverkehr.

Eckdaten 2016: + 9,8% bzw.

+ 1.881 Fälle

Aufklärungsquote

84,7%

Anteil Versuche

19,6%

Deliktsbereich 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Alkoholeinfluss 9.282 9.100 9.195 8.824 8.874 8.744 8.589 7.724 7.112 7.684

Drogeneinfluss 367 348 320 329 371 344 366 352 427 507 Kein Einfluss / nicht bekannt 12.092 11.653 11.018 11.024 11.090 10.956 11.071 11.153 11.681 12.910

Insgesamt 21.741 21.101 20.533 20.177 20.335 20.044 20.026 19.229 19.220 21.101

21.74121.101

20.53320.177 20.335 20.044 20.026

19.229 19.220

21.101

83,8% 83,5% 83,2% 83,1% 83,7% 83,2% 83,9% 83,4% 84,4% 84,7%

80,0%

90,0%

100,0%

110,0%

120,0%

130,0%

140,0%

150,0%

15.000

17.500

20.000

22.500

25.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Gewaltkriminalität

Gewaltkriminalität Aufklärungsquote (AQ)

+ 9,8 %

2015/2016

AQ

42

,7%

43

,1%

44

,8%

43

,7%

43

,6%

43

,6%

42

,9%

40

,2%

37

,0%

36

,4%

1,7% 1,6% 1,6% 1,6% 1,8% 1,7% 1,8% 1,8% 2,2% 2,4%

55

,6%

55

,2%

53

,7%

54

,6%

54

,5%

54

,7%

55

,3%

58

,0%

60

,8%

61

,2%

0%

50%

100%

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Gewaltkriminalität - Anteil Alkohol-/Drogeneinfluss

Alkoholeinfluss Drogeneinfluss Kein Alkohol-/Drogeneinfluss oder unbekannt

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 25

Tatverdächtige - Gewaltkriminalität

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 54,2%

Nichtdeutscher: 45,8%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

20,0%

Spalte1 TV 2007 Anteil 2007 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 23.872 100,0% 19.742 100,0% 22.294 100,0%

TV deutsch 17.140 71,8% 12.080 61,2% 12.087 54,2%

TV nichtdeutsch 6.732 28,2% 7.662 38,8% 10.207 45,8%

TV Zuwanderer 389 1,6% 2.123 10,8% 4.458 20,0%* * Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007 lässt

sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2)

Im Bereich der Gewaltkriminalität ist 2016 ein Anstieg um +1.881 Delikte bzw. +9,8% auf

21.101 Fälle festzustellen, nachdem sich die Fallzahlen in den letzten 10 Jahren nahezu

durchweg rückläufig zeigten. Mit einem Anteil von 81,9% dominieren nach wie vor die ge-

fährlichen und schweren Körperverletzungen. Hier wurden 17.283 Delikte registriert und

damit +11,8% bzw. +1.830 Straftaten mehr als im Vorjahr.

Die Aufklärungsquote verbesserte sich um +0,3 Prozentpunkte auf 84,7%.

Im Bereich der Gewaltkriminalität spielt der Alkohol- oder Drogeneinfluss bei den Tatver-

dächtigen im Hinblick auf ein damit einhergehendes erhöhtes Gewaltpotenzial weiterhin

eine wesentliche Rolle. Zwar sank der Anteil derer, die bei der Tatausführung alkoholisiert

waren um -1,5 Prozentpunkte auf 34,5%, dennoch liegt dieser Wert mit 7.684 von insgesamt

22.294 Tatverdächtigen im Bereich der Gewaltkriminalität weiterhin auf einem hohen Ni-

veau. Bei den unter Drogeneinfluss stehenden Tatverdächtigen ist ein weiterer leichter An-

stieg festzustellen. Hier wurden 507 von insgesamt 22.294 Tatverdächtigen registriert. Damit

liegt der Anteil 2016 bei 2,3% und demzufolge +0,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert.

2012 lag dieser Wert noch bei 1,6%.

davon 4.458Zuwanderer12.087

TV deutsch 10.207TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 26

4.4 Rauschgiftkriminalität

Rauschgiftkriminalität beinhaltet Straftaten nach dem Betäubungsmittelgesetz (BtMG) und

direkte Beschaffungskriminalität (z.B. Raub/Diebstahl zur Erlangung von Betäubungsmitteln).

Eckdaten 2016: + 19,2% bzw.

+ 7.890 Fälle

Aufklärungsquote

96,3%

Anteil Versuche

2%

Tatverdächtige - Rauschgiftkriminalität

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 72,8%

Nichtdeutscher: 27,2%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

5,1%

Spalte1 TV 2007 Anteil 2007 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 29.108 100,0% 35.379 100,0% 40.870 100,0%

TV deutsch 22.075 75,8% 26.648 75,3% 29.754 72,8%

TV nichtdeutsch 7.033 24,2% 8.731 24,7% 11.116 27,2%

TV Zuwanderer 299 1,0% 1.031 2,9% 2.068 5,1%* * Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007 lässt

sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2)

33.739 32.684 31.953 32.178 31.24633.221

35.90738.939

41.166

49.056

97,4% 97,5% 97,5% 97,3% 97,2% 97,1% 96,9% 96,8% 96,5% 96,3%

80,0%

90,0%

100,0%

110,0%

120,0%

130,0%

140,0%

150,0%

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

60.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Rauschgiftkriminalität

Rauschgiftkriminalität Aufklärungsquote (AQ)

+ 19,2 %

2015/2016

AQ

davon 2.068

Zuwanderer

29.754TV deutsch

11.116TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 27

Durch intensive Kontrollen und noch weiter verstärkte Einsätze an Brennpunkten gelang es

der Bayerischen Polizei im letzten Jahr deutlich mehr Fälle im Bereich der Rauschgiftkrimi-

nalität aufzudecken.

Insgesamt wurden 49.056 Fälle registriert und damit +19,2% (+7.890 Delikte) mehr als im

Vorjahr (41.166). Die größte Zunahme ist beim Handel mit nicht geringen Mengen zu ver-

zeichnen. Hier wurden +26,3% mehr Fälle (2016: 1.744 Delikte; 2015: 1.381 Delikte) als 2015

registriert. Mit mittlerweile 74,7% machen die konsumnahen Delikte, wie beispielsweise der

Erwerb und Besitz von Betäubungsmitteln, weiterhin den größten Anteil der angezeigten

Verstöße aus. Hier kam es im letzten Jahr zu 36.655 Aufgriffen (2015: 30.463 von 41.166 De-

likten = 74%).

Im Phänomenbereich des hochgefährlichen Methamphetamins Crystal, das vorwiegend aus

tschechischen Drogenlaboren stammt, konnte im letzten Jahr ein Gesamtrückgang der Fall-

zahlen um -14,4% (2016: 2.441; 2015: 2.851; -410 Delikte) verzeichnet werden.

* Die Auswertung nach der Todesursache neue psychoaktive Substanzen (NpS) erfolgt erst ab dem Jahr 2012.

Gravierend ist der Anstieg der durch den Drogenkonsum von Crystal oder NpS verursachten

Todesfälle um +54,8% (2016: 65; 2015: 42). In Folge des Konsums von NpS starben im Jahr

2016 mit 40 Personen fast doppelt so viele (+90,5%), wie im Vorjahr (21 Tote).

4 1 4 711

2218 20 21

25

1 1

10

21

40

242 246 250 262

177

213230

251

314 321

0

10

20

30

40

50

60

70

80

90

100

0

50

100

150

200

250

300

350

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Drogentote in Bayern(Falldatei Rauschgift)

Ursache: Crystal Ursache: NpS* Drogentote insgesamt

Drogentoteinsgesamt

DrogentoteCrystal / NpS

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Seite 28

4.5 Cyberkriminalität – Tatmittel Internet

Unter Cyberkriminalität (Tatmittel Internet) werden Delikte subsumiert, bei denen zur Tatbe-

standsverwirklichung das Medium Internet als Tatmittel verwendet wurde; die Verwendung

eines PC/Notebook allein reicht nicht aus.

Eckdaten 2016: + 3,8% bzw.

+ 905 Fälle

Aufklärungsquote

46,0%

Anteil Versuche

8,9%

* Die PKS-Sonderkennung „Internet“, mit denen die Cyberkriminalität (Tatmittel Internet) ausgewertet wird, wird in Bayern seit dem Jahr 2010 erfasst.

22.965

20.60921.963

24.292

21.261

23.96624.871

58,3%50,2%

45,1% 42,7%46,8% 45,6% 46,0%

20,0%

40,0%

60,0%

80,0%

100,0%

120,0%

140,0%

0

10.000

20.000

30.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Cyberkriminalität (Tatmittel Internet)

Cyberkriminalität (Tatmittel Internet) Aufklärungsquote (AQ)

+ 3,8 %

2015/2016

AQ

Keine vergleichbaren Daten*

17,4 €

29,7 €

16,5 € 17,0 €

15,0 €16,1 €

17,5 €

10 €

15 €

20 €

25 €

30 €

35 €

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Beute- und Vermögensschaden in Millionen €

Keine vergleichbaren Daten*

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 29

Tatverdächtige – Cyberkriminalität

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 81,8%

Nichtdeutscher: 18,2%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

1,7%

Spalte1 TV 2010 Anteil 2010 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 8.923 100,0% 7.941 100,0% 8.170 100,0%

TV deutsch 7.531 84,4% 6.553 82,5% 6.683 81,8%

TV nichtdeutsch 1.392 15,6% 1.388 17,5% 1.487 18,2%

TV Zuwanderer 38 0,4% 73 0,9% 136 1,7%* * Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007 lässt

sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2)

Die Bandbreite der mittels Internet begangenen Delikte ist groß und reicht von der Beleidi-

gung über das Sexualdelikt bis hin zum Waffen- und Drogenkauf im sog. „Darknet“.

* Rohheitsdelikte beinhalten alle Raubdelikte und Räuberische Erpressung, Körperverletzung, Nötigung, Be-drohung und Nachstellung (Stalking), Zwangsheirat, Erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Men-schenhandel

davon 136

Zuwanderer

6.683TV deutsch

1.487TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 825 (3,3%)

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit*:

364 (1,5%)

Vermögens- und Fälschungsdelikte:18.761 (75,4%)

Sonstige Straftatbestände (StGB): 4.301 (17,3%)

Strafrechtliche Nebengesetze: 620 (2,5%)

Deliktsstruktur Cyberkriminalität (Tatmittel Internet)

Tatmittel Internet

24.871Fälle

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 30

4.6 Diebstahl

Diebstahlsdelikte beinhalten Straftaten gem. §§ 242 bis 248c StGB.

Eckdaten 2016: - 2,7% bzw.

-4.990 Fälle

Aufklärungsquote

35,3%

Anteil Versuche

9,3%

217.987208.773

197.658190.238 192.191 193.514 192.429 194.099

185.250 180.260

39,0% 40,1% 39,7% 39,5% 38,3% 36,8% 36,4% 35,3% 35,8% 35,3%

10,0%

30,0%

50,0%

70,0%

90,0%

110,0%

130,0%

150,0%

0

50.000

100.000

150.000

200.000

250.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Diebstahl insgesamt

Diebstahl insgesamt Aufklärungsquote (AQ)

-2,7 %

2015/2016

AQ

174 €

250 €

163 € 161 €173 € 175 €

194 €208 €

178 €

206 €

10 €

60 €

110 €

160 €

210 €

260 €

310 €

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Beute- und Vermögensschaden in Millionen €

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 31

Tatverdächtige - Diebstahl

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 57,2%

Nichtdeutscher: 42,8%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

11,3%

Spalte1 TV 2007 Anteil 2007 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 68.246 100,0% 51.178 100,0% 49.598 100,0%

TV deutsch 51.864 76,0% 29.620 57,9% 28.382 57,2% TV nicht-deutsch 16.382 24,0% 21.558 42,1% 21.216 42,8%

TV Zuwanderer 1.255 1,8% 5.339 10,4% 5.622 11,3%* * Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007 lässt

sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2)

Bei den Diebstahlsdelikten ist ein Gesamtrückgang der Fallzahlen um -2,7% auf 180.260 De-

likte (-4.990 Fälle; 2015: 185.250) festzustellen.

Der dabei entstandene Beuteschaden liegt bei 206,48 Millionen Euro und ist damit um

+28,18 Millionen Euro bzw. +15,8% höher als im Vorjahr (2015: 178,30 Millionen Euro). Dies

deutet darauf hin, dass insgesamt immer höherwertigere Beute gemacht wird und die Täter

immer professioneller vorgehen.

Die Aufklärungsquote liegt nach einem leichten Rückgang um -0,5 Prozentpunkte relativ

konstant bei 35,3% (2015: 35,8%).

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an allen Tatverdächtigen lag bei 42,8%

(21.216 nichtdeutsche TV von insgesamt 28.382 TV) und damit +0,7 Prozentpunkte über

dem Vorjahreswert.

davon 5.622Zuwanderer

28.382TV deutsch

21.216TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 32

4.7 Wohnungseinbruchdiebstahl

Wohnungseinbruchdiebstahl beinhaltet Straftaten gem. §§ 244 Abs. 1 Nr. 3, 244a StGB.

Eckdaten 2016: Fälle

7.470

Aufklärungsquote

18,9%

Anteil Versuche

47,1%

Deliktsbe-reich 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Vollendung 3.654 3.549 2.639 2.580 3.004 3.325 3.616 4.634 4.036 3.950

Versuch 2.501 2.548 1.883 1.890 2.233 2.384 2.769 3.576 3.444 3.520

Insgesamt 6.156 6.097 4.522 4.470 5.237 5.709 6.385 8.210 7.480 7.470

6.156 6.097

4.522 4.470

5.2375.709

6.385

8.210

7.480 7.470

25,6% 23,6%20,5% 19,9% 21,7%

18,8% 17,1% 15,1% 15,9%18,9%

0,0%

10,0%

20,0%

30,0%

40,0%

50,0%

60,0%

70,0%

80,0%

90,0%

100,0%

0

2.000

4.000

6.000

8.000

10.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Wohnungseinbruchdiebstahl*

Wohnungseinbruchdiebstahl Aufklärungsquote (AQ)

AQ

2015/2016

59

,4%

58

,2%

58

,4%

57

,7%

57

,4%

58

,2%

56

,6%

56

,4%

54

,0%

52

,9%

40

,6%

41

,8%

41

,6%

42

,3%

42

,6%

41

,8%

43

,4%

43

,6%

46

,0%

47

,1%

0%

50%

100%

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Wohnungseinbruchdiebstahl - Verhältnis Versuch/Vollendung*

Vollendung Versuch

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 33

Tatverdächtige – Wohnungseinbruchdiebstahl*

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 50,7%

Nichtdeutscher: 49,3%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

7,0%

Spalte1 TV 2009 Anteil 2009 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 988 100,0% 893 100,0% 1.055 100,0%

TV deutsch 749 75,8% 487 54,5% 535 50,7%

TV nichtdeutsch 239 24,2% 406 45,5% 520 49,3%

TV Zuwanderer 26 2,6% 75 8,4% 74 7,0%* * Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007 lässt

sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2) * Änderung der Erfassungsrichtlinien 2009 und 2016: Der bandenmäßige Wohnungseinbruchdiebstahl wurde bislang gemäß der bundeseinheitlichen Erfassungs-richtlinien zum 01.01.2016 bei den Diebstahlsdelikten insgesamt erfasst und abgebildet. Nach der Änderung der bundesweiten Erfassungsrichtlinien werden diese nunmehr im Bereich der Wohnungseinbruchsdieb-stähle ausgewiesen. Auch zum 01.01.2009 fand ein Systemwechsel statt, weshalb ein direkter Vergleich mit dem Zeitraum vor 2009 nicht möglich ist. Bis zum Jahr 2008 wurden z.B. auch Einbrüche in Schrebergärten und andere Delikte unter Wohnungseinbruchdiebstahl subsumiert, weshalb die damalige Definition nicht deckungsgleich mit dem Wohnungsbegriff des § 244 StGB und der entsprechenden Rechtsprechung war.

18,9 €

16,7 € 17,0 €

14,1 €

16,7 €

21,6 €

26,6 €

33,3 €

23,8 €

28,9 €

10 €

15 €

20 €

25 €

30 €

35 €

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Beute- und Vermögensschaden in Millionen €*

davon 74Zuwanderer535

TV deutsch520

TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 34

4.8 Raub / Räuberische Erpressung

Raub / Räuberische Erpressung beinhaltet die Tatbestände Raub, schwerer Raub, Raub mit

Todesfolge, Räuberischer Diebstahl und Erpressung gem. §§249-252, 255, 316a StGB.

Eckdaten 2016: - 2,5% bzw.

- 63 Fälle

Aufklärungsquote

68,1%

Anteil Versuche

26,9%

Deliktsbereich 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Vollendung 2.119 2.050 1.910 1.937 1.933 1.939 1.987 1.884 1.918 1.796

Versuch 723 604 703 669 691 640 632 623 602 661

Insgesamt 2.842 2.654 2.613 2.606 2.624 2.579 2.619 2.507 2.520 2.457

2.842

2.6542.613 2.606 2.624

2.5792.619

2.507 2.520

2.457

67,4% 69,7%67,0% 68,5% 69,4% 68,9% 70,0% 68,2% 68,6% 68,1%

50,0%

70,0%

90,0%

110,0%

130,0%

150,0%

2.200

2.300

2.400

2.500

2.600

2.700

2.800

2.900

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Raub / Räuberische Erpressung

Raub/Räuberische Erpressung Aufklärungsquote (AQ)

- 2,5 %

2015/2016

AQ

74

,6%

77

,2%

73

,1%

74

,3%

73

,7%

75

,2%

75

,9%

75

,1%

76

,1%

73

,1%

25

,4%

22

,8%

26

,9%

25

,7%

26

,3%

24

,8%

24

,1%

24

,9%

23

,9%

26

,9%

0%

50%

100%

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Raub/Räuberische Erpressung - Verhältnis Versuch/Vollendung

Vollendung Anzahl Versuche

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 35

Tatverdächtige – Raub/Räuberische Erpressung

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 52,5%

Nichtdeutscher: 47,5%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

12,7%

Spalte1 TV 2007 Anteil 2007 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 2.649 100,0% 2.217 100,0% 2.209 100,0%

TV deutsch 1.777 67,1% 1.245 56,2% 1.159 52,5%

TV nichtdeutsch 872 32,9% 972 43,8% 1.050 47,5%

TV Zuwanderer 59 2,2% 223 10,1% 280 12,7%* * Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007

lässt sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2)

davon 280Zuwanderer

1.159TV deutsch 1.050

TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 36

4.9 Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung beinhalten alle Straftaten des 13. Abschnitts

des Strafgesetzbuches.

Eckdaten 2016: - 0,8% bzw.

- 47 Fälle

Aufklärungsquote

84,4%

Anteil Versuche

6,4%

Damit wurden 17,3% der Opfer eines Sexualdeliktes Opfer im engeren sozialen Nahraum. 45,1% der Opfer hatten jedoch keinerlei Beziehungen zum Tatverdächtigen. Der Anteil weib-licher Opfer insgesamt lag bei 82,8%.

7.133 6.981

6.3815.937 5.869 5.783

6.114 6.242 6.123 6.076

84,3% 85,0% 84,2%80,7% 82,8% 82,3% 81,5%

78,6%81,7%

84,4%

70,0%

80,0%

90,0%

100,0%

110,0%

120,0%

130,0%

140,0%

150,0%

2.000

4.000

6.000

8.000

10.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Straftaten gg. die sexuelle Selbstbestimmung Aufklärungsquote (AQ)

- 0,8 %

2015/2016

AQ

Ehe / Partnerschaft / Familie einschl. Angehörige: 874 (17,3%)

Informelle soziale Beziehungen: 1.428 (28,3%)

Formelle soziale Beziehungen in Institutionen, Organisationen und Gruppen: 216 (4,3%)

Keine Beziehung: 2.280 (45,1%)

ungeklärt: 255 (5,0%)

Beziehung des Opfers zum Tatverdächtigen - Sexualdelikte

Ingesamt

5.053Opfer

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 37

Tatverdächtige – Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 70,7%

Nichtdeutscher: 29,3%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

11,0%

Spalte1 TV 2007 Anteil 2007 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 5.481 100,0% 4.309 100,0% 4.407 100,0%

TV deutsch 4.516 82,4% 3.240 75,2% 3.115 70,7%

TV nichtdeutsch 965 17,6% 1.069 24,8% 1.292 29,3%

TV Zuwanderer 69 1,3% 274 6,4% 483 11,0%* * Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007 lässt

sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2)

Der Rückgang des Vorjahres bei den Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung hat

sich im Jahr 2016 fortgesetzt. Mit einem Minus von 47 Fällen sank die Fallzahl im Vorjahres-

vergleich leicht um -0,8%. Ursächlich hierfür ist u.a. der Rückgang beim sexuellen Missbrauch

um -111 Fälle bzw. -3,8% von 2.956 auf 2.845 Delikte sowie bei der Verbreitung von porno-

graphischen Schriften um -107 Fälle bzw. -7% von 1.530 auf 1.423 Delikte.

Im Bereich der Beleidigung auf sexueller Grundlage, die statistisch nicht zu den Sexualdelik-

ten gezählt werden, wurden im vergangenen Jahr 3.284 Delikte erfasst und damit +655 Fälle

bzw. +24,9% mehr als im Vorjahr. Von den insgesamt 3.284 erfassten Delikten wurden 2.524

aufgeklärt, was einen Anteil von 76,9% ausmacht. Insgesamt wurden 2.286 Tatverdächtige

(2015: 2.015) registriert, davon 1.379 deutsche (2015: 1.422) und 907 Nichtdeutsche (2015:

593). Unter den 907 nichtdeutschen Tatverdächtigen waren wiederum 440 Zuwanderer

(2015: 182), was einen Anteil von 19,2% (2015: 9%) an der Gesamtzahl der im Bereich der

Beleidigung auf sexueller Grundlage erfassten Tatverdächtigen ausmacht.

davon 483Zuwanderer

3.115TV deutsch

1.292TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 38

4.10 Straßenkriminalität

Die unter „Straßenkriminalität“ aufzuführenden Straftaten werden ausschließlich oder über-

wiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen – einschließlich öffentlicher Verkehrs-

mittel – begangen. Sie umfassen von Sachbeschädigung bis Körperverletzung auf Straßen

Wegen und Plätzen eine Vielzahl von Einzeldelikten.

Eckdaten 2016: - rd. 0,1% bzw.

- 62 Fälle

Aufklärungsquote

20,4%

Anteil Versuche

4,4%

* Rohheitsdelikte beinhalten alle Raubdelikte und Räuberische Erpressung, Körperverletzung, Nötigung, Be-drohung und Nachstellung (Stalking), Zwangsheirat, Erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Men-schenhandel

140.688 136.826128.306

116.940 119.046 120.905112.441 112.508

106.130 106.068

23,6% 23,9% 23,1% 23,3% 22,7% 21,7% 22,0% 21,1% 20,6% 20,4%

0,0%

20,0%

40,0%

60,0%

80,0%

100,0%

120,0%

140,0%

0

20.000

40.000

60.000

80.000

100.000

120.000

140.000

160.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Straßenkriminalität

Straßenkriminalität Aufklärungsquote (AQ)

- rd. 0,1%

2015/2016

AQ

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung:

1.124 (1,1%)

Rohheitsdelikte*:6.075 (5,7%)

Einfacher Diebstahl:25.640 (24,2%)

Schwerer Diebstahl: 28.723 (27,1%)

Andere Straftaten gem. StGB:44.506 (42,0%)

Deliktsstruktur - Fälle der Straßenkriminalität

Insgesamt

106.068 Fälle

Straßen-kriminalität

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Seite 39

Tatverdächtige - Straßenkriminalität

Tatverdächtiger ist…

Deutscher: 65,0%

Nichtdeutscher: 35,0%

Zuwanderer: (Anteil Zuwanderer an Gesamtzahl TV)

9,0%

Spalte1 TV 2007 Anteil 2007 TV 2015 Anteil 2015 TV 2016 Anteil 2016

TV insgesamt 29.310 100,0% 19.410 100,0% 19.585 100,0%

TV deutsch 23.028 78,6% 13.085 67,4% 12.739 65,0%

TV nichtdeutsch 6.282 21,4% 6.325 32,6% 6.846 35,0%

TV Zuwanderer 267 0,9% 1.149 5,9% 1.754 9,0%* * Anteil TV Zuwanderer an Gesamtzahl der Tatverdächtigen; die Anzahl der TV Zuwanderer im Jahr 2007

lässt sich nur bedingt mit den aktuellen Daten vergleichen (genaue Erläuterung siehe Punkt 5.2)

Der positive Langzeittrend bei der Entwicklung der Straßenkriminalität hat sich auch im ver-

gangenen Jahr fortgesetzt. So wurden 2016 insgesamt 106.068 Delikte und damit -62 Fälle

bzw. -0,1% (gerundet) weniger Straftaten registriert als im Vorjahr. Im Jahr 2007 waren es

noch 140.688 Fälle.

Der Rückgang bei der Straßenkriminalität ist vor allem im Bereich der Raub- und Diebstahls-

delikte zu verzeichnen.

davon 1.754

Zuwanderer

12.739TV deutsch

6.846TV nichtdeutsch

Struktur der Tatverdächtigen

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5 Sonderbeitrag: Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

5 – Sonderbeitrag:

Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Die starken Zuwanderungsbewegungen im Jahr 2015 und in Teilen im Jahr 2016 haben Aus-

wirkungen auf die Kriminalität im Kontext der Zuwanderung und das subjektive Sicherheits-

gefühl der Bevölkerung. Daher wird in diesem Sonderbeitrag speziell auf die Straftaten, die

von Zuwanderern, gegen Zuwanderer oder von Zuwanderern untereinander begangen wur-

den eingegangen. Ebenso beleuchtet werden Straftaten, die in Asylbewerberunterkünften

begangen wurden.

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Seite 41

5.1 Begriffsdefinition Zuwanderer

Unter die Begrifflichkeit Zuwanderer als Teilmenge der nichtdeutschen Tatverdächtigen fal-

len nach bundeseinheitlicher Definition in der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) Tatverdäch-

tige, die in der PKS mit den Aufenthaltsgründen Asylbewerber, Duldung,Kontingent-/Bürger-

kriegsflüchtling, unerlaubt oder international/national Schutzberechtigte und Asylberechtigte

erfasst sind.

5.2 Kriminalitätsentwicklung insgesamt

* Auf Grund einer abweichenden Aufschlüsselung bei den Aufenthaltsgründen nichtdeutscher Tatverdächti-ger in der PKS können durch Zuwanderer begangene Straftaten, die vor dem Jahr 2009 in der PKS erfasst wurden, nur bedingt verglichen werden.

Bereits seit dem Jahr 2010 ist in Bayern ein kontinuierlicher Anstieg der durch Zuwanderer

begangenen Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße) zu verzeichnen, der sich ab dem

Jahr 2013 noch einmal deutlich verstärkt hat.

Besonders massiv fällt der Anstieg in den Jahren 2015 und 2016 aus. Im Jahr 2015 war im

Vergleich zum Vorjahr 2014 eine Steigerung um +10.068 Fälle bzw. +76,3% auszumachen. Im

Vergleich zum Jahr 2015 stiegen die Fallzahlen in 2016 noch einmal deutlich an, um +12.756

Fälle bzw. +54,8%.

4.2562.851

5.506 5.635 6.193 6.3838.220

13.203

23.271

36.027

0

10.000

20.000

30.000

40.000

50.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Durch Zuwanderer begangene Straftaten (ohne ausländerrechtliche Verstöße)

+ 54,8 %

2015/2016

Zeitraum vor 2009 nur bedingt vergleichbar*

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Seite 42

5.3 Kriminalitätsstruktur

* Rohheitsdelikte beinhalten alle Raubdelikte und Räuberische Erpressung, Körperverletzung, Nötigung, Be-drohung und Nachstellung (Stalking), Zwangsheirat, Erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Men-schenhandel

Bei den von Zuwanderern begangenen Straftaten hatten Rohheitsdelikte und Straftaten ge-

gen die persönliche Freiheit mit 32,9% den mit Abstand größten Anteil, gefolgt von Vermö-

gens- und Fälschungsdelikten (25,3%) sowie Diebstahlsdelikten (32,9%).

Straftaten gegen das Leben hatten einen Anteil von 0,2% und Straftaten gegen die sexuelle

Selbstbestimmung einen Anteil von 1,4%.

Straftaten gegen das Leben: 76 (0,2%) Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 504 (1,4%)

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die

persönliche Freiheit*: 11.842 (32,9%)

Diebstahl insgesamt: 6.887 (19,1%)

Vermögens- und Fälschungsdelikte:

9.117 (25,3%)

Rauschgiftdelikte (BtMG): 2.697 (7,5%)

Sonstige: 4.904 (13,6%)

Durch

Zuwandererbegangene Straftaten:

36.027(ohne ausländerrechtliche

Verstöße)

76

504

2.697

4.904

6.887

9.117

11.842

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000

Straftaten gegen das Leben

Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung

Rauschgiftdelikte (BtMG)

andere Straftaten

Diebstahl insgesamt

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Rohheitsdelikte / persönliche Freiheit

Durch Zuwanderer begangene Straftaten - absolute Fallzahlen

Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Seite 43

5.4 Tatörtlichkeiten

Die meisten der durch Zuwanderer begangenen Straftaten wurden in Asylbewerberunter-

künften (9.941 Delikte) begangen, gefolgt von öffentlichen Straßen und Plätzen innerhalb ge-

schlossener Ortschaften sowie Verbraucher- bzw. Supermärkten.

In 6.458 Fällen ist die Tatörtlichkeit entweder nicht bekannt oder es wurde keine erfasst.

Die Nichterfassung der Tatörtlichkeit betrifft in erster Linie Fälle der Bundespolizei mit Tat-

ort Bayern, die ohne Angaben zur Tatörtlichkeit an die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ge-

meldet wurden. Hintergrund ist die Tatsache, dass die Erfassung der Tatörtlichkeit eine baye-

rische Sondererfassung ist, um die Kriminalitätslage deutlich präziser darstellen zu können.

Da diese Erfassungsmöglichkeit in der bundesweiten PKS nicht vorhanden ist, erfolgt auch

bei der Bundespolizei in Bayern keine Erfassung von Tatörtlichkeiten.

569

590

607

762

1.070

1.517

2.134

3.614

6.458

9.941

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000

Bahnhof

Drogerie

sonstiges Amtsgebäude

Kaufhaus/Warenhaus

Bekleidungsgeschäft

Mehrfamilienhaus, einschließlich Wohnungen

Verbrauchermarkt, Supermarkt

Straße, Platz (innerorts)

Tatörtlichkeit nicht bekannt oder erfasst

Asylbewerberunterkunft

Tatörtlichkeiten: Fälle tatverdächtige Zuwanderer (Plätze 1 bis 10)

Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Seite 44

5.5 Zuwanderer als Tatverdächtige

Im zurückliegenden Jahr waren von den insgesamt 274.633 Tatverdächtigen (Straftaten ins-

gesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße) 180.023 Deutsche und 94.610 Nichtdeutsche.

Unter den Nichtdeutschen wurden insgesamt 26.332 tatverdächtige Zuwanderer erfasst, die

mindestens ein nicht-ausländerrechtliches Delikt begangen haben.

Dies ist ein Anstieg um +9.649 Tatverdächtige bzw. +57,8%. Der Anteil der tatverdächtigen

Zuwanderer an allen Tatverdächtigen lag im Jahr 2016 bei 9,6% und damit um 3,2 Prozent-

punkte über dem Vorjahreswert. Im Jahr 2012 lag dieser Anteil noch bei 1,8%.

Von den als Tatverdächtigen in der PKS erfassten Zuwanderern waren 23.105 (87,7%) männ-

lich und 3.227 (12,3%) weiblich.

Die meisten der tatverdächtigen Zuwanderer waren im Erwachsenenalter. Dennoch spielten

Kinder, Jugendliche und Heranwachsende mit einem gesamten Anteil von 39,5% eine nicht

unerhebliche Rolle bei den Tatverdächtigen.

546

3.195

4.377

10.127

7.962

125

unter 14

14 bis 17

18 bis 20

21 bis 30

31 bis 59

60 und älter

0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000

Tatverdächtige Zuwanderer nach Alter

Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Seite 45

5.5.1 Nationalitäten der Tatverdächtigen

Unter den tatverdächtigen Zuwanderern bilden Syrer mit einem Anteil von 16,1% die größte

Gruppe, gefolgt von Afghanen (14,3%), Irakern (8,8%) und Nigerianern (6,8%).

Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass auch der Anteil der vertretenen Nationalitäten in-

nerhalb der Gruppe der Zuwanderer jeweils unterschiedlich hoch ausfällt.

4.230

3.757

2.320

1.795 1.7041.537

1.121920 804 684

0

1.000

2.000

3.000

4.000

5.000

Tatverdächtiger ist Zuwanderer (Plätze 1 bis 10)

Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Seite 46

5.5.2 Deliktsverteilung nach Herkunftsregion

Aufschlüsselung der aufgeführten Regionen:

Balkanstaaten: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Serbien

Naher & Mittlerer Osten: Afghanistan, Irak, Iran, Pakistan, Syrien

Maghreb: Algerien, Marokko, Tunesien

Zentralafrika: Äthiopien, Eritrea, Gambia, Nigeria, Senegal, Somalia

Ehem. Sowjetrepubliken: Georgien, Russische Föderation, Ukraine

Zuwanderer aus dem Nahen und Mittleren Osten sind insbesondere durch Rohheitsdelikte

und Straftaten gegen die persönliche Freiheit auffällig geworden, während Zuwanderer aus

ehemaligen Sowjetrepubliken in erster Linie Diebstahlsdelikte begangen haben.

BalkanNaher &Mittlerer

OstenMaghreb Zentralafrika

Ehem. Sowjet-republiken

Straftaten gegen das Leben 5 39 1 27 8

Straftaten gegen die sexuelleSelbstbestimmung

15 347 3 78 5

Rohheitsdelikte und Straftatengegen die persönliche Freiheit

370 6.216 117 2.425 293

Diebstahl insgesamt 1.012 1.933 225 682 1.004

Vermögens- und Fälschungs-delikte

768 3.402 576 2.329 259

Rauschgiftdelikte (BtMG) 65 900 79 538 100

0

1000

2000

3000

4000

5000

6000

7000

Anzahl Tatverdächtige

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Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Seite 47

5.6 Tatverdächtige Zuwanderer: Mehrfachtäter

Unter den 26.332 tatverdächtigen Zuwanderern sind auch 13.263 Zuwanderer, die im Jahr

2016 mindestens in zwei Fällen als Tatverdächtige registriert wurden.

12.252 Zuwanderer haben zwischen zwei und fünf Straftaten begangen, 1.011 Zuwanderer

sechs Straftaten oder mehr.

Zuwanderer, die sechs oder mehr Straftaten begangen haben, sind insbesondere durch Roh-

heitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit sowie Diebstahlsdelikte aufgefal-

len.

1 Tat: 13.069 (49,6%)2 bis 5 Taten:12.252 (46,5%)

6 und mehr Taten: 1.011 (3,8%)

Zuwanderer als Mehrfachtäter

Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

Insgesamt

26.332 Zuwanderer als Tatverdächtige

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Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Seite 48

5.6.1 Zuwanderer als Mehrfachtäter: Nationalitäten

Unter den Zuwanderern, die im Berichtsjahr 2016 mit sechs und mehr Straftaten aufgefallen

sind, begingen allein

- 121 Afghanen insgesamt 784 Straftaten,

- 94 Iraner insgesamt 690 Straftaten und

- 76 Syrer insgesamt 689 Straftaten.

Im Schwerpunkt handelt es sich bei von den Mehrfachtätern dieser Nationalitäten begange-

nen Straftaten um Körperverletzungsdelikte und Ladendiebstähle.

121

94

76 75 74

5752

30 30 29

0

20

40

60

80

100

120

140

Zuwanderer als Mehrfachtäter - Plätze 1 bis 10 der Nationalitäten

Anzahl Mehrfachtäter (mindestens 6 Straftaten ohne ausländerrechtliche Verstöße im Jahr 2016)

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Polizeiliche Kriminalstatistik Bayern 2016

Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

Seite 49

5.7 Zuwanderer als Opfer

Auf Grund einer Änderung der Erfassungsrichtlinien in der PKS zum 1. Januar 2016 ist es für

das Berichtsjahr 2016 erstmals möglich auszuwerten, wie viele Zuwanderer Opfer von Straf-

taten wurden. Diese Auswertung ist jedoch auf Delikte beschränkt, bei denen opferspezifi-

sche Merkmale erfasst werden.

Von den insgesamt 8.075 als Opfer registrierten Zuwanderern waren 6.627 (82,1%) männ-

lich und 1.448 (17,9%) weiblich, die folgende Grafik zeigt die Altersverteilung auf:

Den mit Abstand größten Anteil haben Zuwanderer, die Opfer von Rohheitsdelikten oder

Straftaten gegen die persönliche Freiheit wurden, gefolgt von Straftaten gegen die sexuelle

Selbstbestimmung und Straftaten gegen das Leben.

Die 5 häufigsten Opfernationalitäten waren Syrien (1.917 Opfer), Afghanistan (1.669), Irak

(743), Nigeria (627) und Somalia (503).

unter 14: 391 (4,8%)

14 bis 20: 2.745 (34,0%)

21 bis 59: 4.912 (60,8%)

über 60: 27 (0,3%)

Zuwanderer als Opfer - nach Alter

Nur Straftaten mit opferspezifischen Merkmalen

Insgesamt

8.075 Zuwanderer als

Opfer

Straftaten gegen das Leben: 50 (0,6%) Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 93 (1,2%)

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen

die persönliche Freiheit:7.926 (98,2%)

Sonstige: 6 (rd. 0,01%)

Zuwanderer als Opfer - Deliktsgruppen

Nur Straftaten mit opferspezifischen Merkmalen

Insgesamt

8.075 Zuwanderer

als Opfer

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Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

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5.8 Straftaten von Zuwanderern untereinander

Mit Änderung der Erfassungsrichtlinien in Bezug auf die Opfererfassung in der PKS zum 1. Ja-

nuar 2016 ist es im Berichtsjahr 2016 erstmals möglich auszuwerten, wie viele Straftaten von

Zuwanderern untereinander begangen wurden, also Täter und Opfer im jeweiligen Fall Zu-

wanderer waren.

Ausgewertet werden können nur solche Delikte, bei denen auch opferspezifische Merkmale

erfasst werden.

Der überwiegende Teil der Fälle, bei denen als Tatverdächtige und Opfer Zuwanderer erfasst

wurden, waren im Jahr 2016 Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit.

* Fälle, die von der Bundespolizei an die PKS gemeldet werden, enthalten keine Angaben zur Tatörtlichkeit.

Straftaten gegen das Leben: 41 (0,7%) Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 63 (1,0%)

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit:

6.006 (98,3%)

Tatverdächtiger und Opfer sind Zuwanderer

Nur Straftaten mit opferspezifischen Merkmalen

TV und Opfer Zuwanderer:

6.110 Fälle

3

7

48

430

519

531

4.572

Bäder

Kaufhäuser

Gaststätte/ Geschäfte

Wohnhaus

Andere oder unbekannt*

Straßen/ Plätze

Asylbewerberunterkunft

0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000

Tatverdächtiger und Opfer sind Zuwanderer: Tatörtlichkeiten

Nur Straftaten mit opferspezifischen Merkmalen

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Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

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5.9 Straftaten in Asylbewerberunterkünften

In Asylbewerberunterkünften in Bayern wurden im Jahr 2016 insgesamt 12.300 Straftaten

ohne ausländerrechtliche Verstöße registriert, unabhängig davon, ob sie von Zuwanderern

begangen wurden oder nicht. Die Zahl hat sich demnach gegenüber dem Vorjahreswert von

5.726 Straftaten mehr als verdoppelt (+114,8%). Bereits in den Vorjahren war hier ein konti-

nuierlicher Anstieg der mit Tatörtlichkeit Asylbewerberunterkunft registrierten Straftaten

festzustellen, der sich ab dem Jahr 2013 deutlich verstärkte.

Den größten Anteil bei den Delikten in Asylbewerberunterkünften haben Rohheitsdelikte

und Straftaten gegen die persönliche Freiheit (7.485 Fälle), gefolgt von anderen Straftaten

(2.459 Fälle, einschließlich 987 Sachbeschädigungen) und Diebstahlsdelikten (1.163 Fälle).

Straftaten im Umfeld von Asylbewerberunterkünften lassen sich auf Grundlage der PKS

nicht recherchieren.

689 443 547 626 838 9131.348

2.450

5.726

12.300

0

2.500

5.000

7.500

10.000

12.500

15.000

2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016

Straftaten Tatörtlichkeit Asylbewerberunterkunft

Straftaten insgesamt ohne ausländerrechtliche Verstöße

+ 114,8%

2015/2016

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Kriminalität im Kontext der Zuwanderung

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* Rohheitsdelikte beinhalten alle Raubdelikte und Räuberische Erpressung, Körperverletzung, Nötigung, Be-drohung und Nachstellung (Stalking), Zwangsheirat, Erpresserischer Menschenraub, Geiselnahme und Men-schenhandel

Eine entsprechende Korrelation ist zwischen der Anzahl der in Asylbewerberunterkünften

registrierten Straftaten und der in diesem Zusammenhang erfassten polizeilichen Einsätze zu

erkennen: Im Jahr 2016 wurden insgesamt 27.102 polizeiliche Einsätze in Asylbewerberun-

terkünften registriert und damit 9.856 Einsätze bzw. 57,1% mehr als im Vorjahr. Im Vergleich

dazu lag die Zahl im Jahr 2014 bei 6.388 polizeilichen Einsätzen in Asylbewerberunterkünf-

ten.

Straftaten gegen das Leben: 46 (0,4%) Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung: 146 (1,2%)

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche

Freiheit*: 7.485 (60,9%)Diebstahl insgesamt: 1.163 (9,5%)

Vermögens- und Fälschungsdelikte:

435 (3,5%)

Rauschgiftdelikte (BtMG): 566 (4,6%)

Andere Straftaten: 2.459 (20,0%)

Straftaten in Asylbewerberunterkünften

Tatörtlichkeit Asylbewerberunterkunft:

12.300Straftaten insgesamt ohne

ausländerrechtliche Verstöße

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Impressum

StandMärz 2017

HerausgeberBayerisches Staatsministerium des

Innern, für Bau und VerkehrOdeonsplatz 3

80539 München

Redaktion, Satz, Grafik und BildnachweisBayerisches Staatsministerium des

Innern, für Bau und Verkehr© Marcel Mayer

Bayerisches Landeskriminalamt

DruckBayerisches Staatsministerium der Finanzen,

für Landesentwicklung und Heimat

www.innenministerium.bayern.de

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